LE @ öl; j . lea ı..0 8.7. IR u © me Bis 78: ee iR Le Y58 \\ TIER? JOHN BROOKS HENDERSON F | DE, fs L EX LIBRIS William Healey Dall Division of Mollusks Sectional Library N. 5 E Hei; B z ! j e- 4 « ir . SER f en R u ji 5 ” f f E | N ER, . Teig * ir er Se Sr u 2 | RN f j But ER CP, « 5 Pi ‚ 5 5 Ye | $ fe DNS Le » i SER Zu | | {8 ar an # BET IE ö Be £ 7 I BunsN, u » N „“ ® B- v . , * N . eg j z u | | F Dr > ur .” PE “ 2 c j Z j % age ie PR 7; nn . k Pr 3 D = >. u KR AEE En es j PP ra VER} 5 & os n > „u . j RR | 4 ö Fe 5 5 ‚ ei Pin » u F = j = t E 4 u hr Be‘ ‚ # F u j F Pr AL 101 ‚R837 NS, ICONOGRAPHIE BA ISTIR = Mo it: DER LAND- « SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMASSLER, (N FORTGESETZT VON Dr..W. KOBELT NEUE FOLGE. FÜNFZEHNTER BAND. MIT DREISSIG TAFELN. SMITHSONIAY OCT 29 1987 LIBRARIES WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG 1910. 7%“ = X ca = = I E% » bi u ” E PR} < 25 > “ r . u " = Era: > S f 5 [= 3 er e & Ei 5 3 u) 3 P=| [>] © [e=) 3 [=] ® [=] © > Ad >) E A Achoanomphalus Lindh. Baikalia Martens — angarensis Gerstf. . — angigyra Lindh. — bythiniopsis Lindh. — eancellata Lindh. — carinata Dyb. — carinato-costata Dyb.. — ceiliata Dyb. — columella Lindh. — eontabulata Dyb. — ceostata Dyb. . — duthiezi Dyb. — dybowskiana Lindh. — elata Dyb. — elegantula Lindh. . — herderiana Lindh. . — jentteriana Lindh.. — kobeltiana Lindh. . — korotnewi Lindh. — macrostoma Lindh. — milachewitschi Lindh — nana Lindh. . — oviformis Dyb. . — pulchella Dyb. — pulla Dyb. — pusilla Lindh. — raphidia Bgt. — semenkewitschi Lindh. — subeylindriea Lindh. — tenuieosta Lindh. — turriformis Dyb. — variesculpta Lindh. — wrzesniowskii Dyb. Benedietia fragilis Dyb. . — Jimnaeoides Schrenk . Choanomphalus Gerstf. — amauronius Bgt. Register. Seite 45 47 99 48 56 61 60 55 54 57 57 54 62 pp | 53 48 52 49 BR} 46 50 46 50 61 53 49 48 51 52 53 58 49 60 40 42 63 Seite Chaonomphalus andrussovianus Lindh.. . 77 — aorus Bgt. 66 — enrystomus Lindh.. 76 — korotnewi Lindh. [Ki — maackii Gerstf. . 63 — pygmaeus Lindh 80 — schrenki Dyb. 65 — subrimatus Lindh. . 80 — valvatoides Dyb. 64 — westerlundianus Lindh. . 80 Clausilia holtzi Stur. .’. j 10 Emmericia expansilabris Zgl. . 75 — klecaki Charp. 75 — narentana Klee. 75 — patula Brum. 72 — pulchella Let. 74 — sealaris Neum. 74 — ventriecosa Kutsch. . 74 Helix eampesina millarensis m. 12 — gualtieriana Fer. 10 — var. umbilicata Pall. . 11 — mississiensis n. . 9 — pseudocampesina n. 11 Jelskia jelskii Crosse . 16 Kobeltocochlea Lindh. . 43 — martensiana Dyb 44 — maxima Dyb. 43 Leonia jolyi Pall. 29 Limnorea Dyb. v. Baikalia . 45 Liobaikalia stiedae Dyb . 40 Melanopsis Fer. . 30 — charpentieri Brot. . 33 — (dloriae Issel 33 — faseiolata Tarr. . 35 — guiravi Bgt. . 35 — hammamensis Gass. 35 — kotschyi Bgt. 34 — magnilica Bgt. Melanopsis maresi Bgt. — mohammeldi Bgt. — mourebeyensis Pall. — obesa Guirao — penchinati Bourg. . — psendoferussaci Pall. — sealaris Gass. — subscalaris Bgt. -— tingitana Morelet . — variabilis Phil. . Unio brandisi n. — eonsentaneus Zgl. - — gallensteini n. — hohenwarti n. } — squamosus Charp. . — subterminalis n. — thayacus n. — travnicensis n. . Valvata Müll.. — aliena Westerl. . — alpestris Blauner . — andreana Menzel — antiqna Sow. ß — baicalensis Gerstf. . — bathybia Dyb. — coronadoi Bgt. . — cristata Müll. — (depressa Kstr. — flnviatilis Colb. . — geyeri Menzel — grubii Dyb. — jelskii Crosse — imhofi (lessin — koretnewi Lindh. — lacustris (less — lauta Lindh. . — macrostoma Steenb. — menkeana Jelski — naticina Mke. 69, Seite Valvata nilotica Jickeli . — obtusa And. — piseinalis Müll. . — profunda (less. . — pulchella Stud. . — sibiriea Midd. — sorensis Dyb. — var. abbreviata Lindh. — spelaea Hauffen . — subangulata Bttg. — umbilieata Fitz... Vivipara anatolica Kob. . — aristidis Bourg. — brachya Bgt.. — earlovacensis Kob. — cearnioliea Let. . — communis Bgt. — conteeta Millet . — coreyrensis Kob. N eroatiea Koh. — dalmatiea Koh. . — (danubialis (Bgt.) Kob. — var. kormosiana Kob. — — penchivati Bourg. . — — rumaeniea Kob. — fenniea Kob. . — gigantea Parr. . — inflata Villa . — inflatula Kob. — isseli Bgt. — janinensis Mouss. — kormosiana Kob. — lacustris Bourg. — Jlisteri Fbs. — neptun (less. — ranarım Serv. — rossiea Milach. . — turrita Kob. . 16, Seite 13 DD I OU DD - SU D X Berichtigung. Melanopsis Mourebeyensis ist von Pallary im Journal de Conchylio- logie 1904 vol. 52 p. 40 beschrieben. Pa. ROeeeX€ I EECcXEN Vivipara contecta Millet et varr.*) Der zweite Formenkreis der europäischen Vivipara gruppiert sich um die Form, die man früher allgemein als die Linne’sche Helix vivipara aufgefasst hat. Nachdem O. F. Müller die zweite nordeuropäische Art als Nerita fasciata abgetrennt hatte, war das selbstverständlich. Linn& hatte zweifellos die beiden Formen nicht getrennt, seine Beschrei- bung mag im Ganzen etwas besser auf die Müller’sche Art passen, so zwingend ist die Uebereinstimmung nicht, dass sie eine Namens- änderung unbedingt erforderte. Die Anregung von Jeffreys ist deshalb ziemlich unbeachtet geblieben, und auch Bourguignat“*) und Frauenfeld***) hätten den Namen schwer- lich verdrängt, wenn nicht Westerlund darauf aufmerksam gemacht hätte, dass in dem von Linne als Fundort seiner Helix vivipara ge- nannten Sahla-Fluss nur Müllers fasciata vor- komme und diese somit den Linn@’schen Namen tragen müsse. Dass Linn mit seinem Namen gerade diese Form und nur diese hat bezeichnen wollen, hat er meines Wissens nirgends gesagt, auch nicht, dass er nach ihr seine Diagnose entworfen; er hat even die beiden Formen nicht getrennt. Müller konnte auch nach den heute geltenden Nomenelaturregeln ganz nach Belieben die eine oder die andere der unter Helix vivipara vereinigten Formen mit einem neuen Namen belegen, und deshalb muss unter allen Umständen der Name N. fasciata Müller auf- recht erhalten bleiben. Leider hat Westerlund das nicht getan. Er hat den Namen vivipara der Art, welche ihn mit gutem Rechte hundert Jahre lang getragen, genommen und ihn auf Müllers fasciata übertragen, und er hat leider Nachahmer gefunden. So ist eine greuliche Konfusion entstanden und wir sind in der an- genehmen Lage, bei jeder Anwendung des Namens vivipara L. angeben zu müssen, ob *) Vgl. Bd. XIII p. 21—34. **) Vivipares d’Europe, in: malacologiques p. 126. *=*#) Verh, Zool. bot. Ges. Wien 1804. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. Spicileges wir ihn im Sinne von OÖ, F. Müller oder von Westerlund gebrauchen. Wo wir ihn aber ohne diese genauere Angabe finden, müssen wir eigentlich von dem Autor, vorausgesetzt, dass er noch lebt, eine Erklärung verlangen, welche Art er gemeint habe. Unter diesen Umständen ist es zweifellos besser, den Linn@’schen Namen ganz fallen zu lassen. An anderen Namen fehlt es ja nicht, da viele Autoren an Vivipara vivipara An- stoss genommen und den Trivialnamen geändert haben. Von Vivipara vera Frauenfeld ganz abgesehen, haben wir listeri Forbes, com- munmis Drouöt, vulgaris Moq. Tandon, la- custris Beck und einige weniger sichere Synonyme zur Verfügung. Der älteste und absolut sichere Name ist aber Cyclostoma conteetum Millet, von 1813 datierend, der zweifellos Müllers Nerita vivipara bezeichnet und keinerlei Verwirrung anrichten kann. Er ist zuerst von Moquin-Tandon wieder auf- genommen worden und jetzt ganz allgemein im Gebrauch. Der Formenkreis der Vivipara contecta geht in seiner Verbreitung über das Gebiet der Vivipara fasciata hinaus und findet sich auch im Donaugebiet, in Norditalien, auf der Balkanhalbinsel und im vorderen Kleinasien. Nur im Norden bleibt er auf der skandinavi- schen Halbinsel um zwei Breitegrade südlich zurück. Die Arten bevorzugen mehr das stehende Wasser mit reichem Pflanzenwuchs und ver- breiten sich nur ausnahmsweise in Gebirgs- länder hinein. Bourguignathatden Formenkreis derV iv:- para contecta in zwei Artengruppen ge- spalten, die er als Contectiana und Lacus- triana bezeichnet. Der Unterschied liegt nur in der Wölbung der Windungen; die Contec- tiana haben die Windungen unter der Naht abgeflacht, sodass das Gewinde etwas treppen- förmig erscheint, bei den Lacustriana sind sie rein gerundet. Exemplare beider Formen- kreise kann man so ziemlich an jedem Fund- 1 2 Tafel CCCXCI—CCCXCIV. orte zusammenfinden, wenn man genügendes Material hat. Westoerlund hat deshalb die beiden „Artengruppen“ wieder zu einer Art vereinigt; er betrachtet sie aber als besondere Varietätengruppen und die Bourguignat'schen Arten als Varietäten, ohne einen scharfen Unter- schied zu machen zwischen Lokalformen, geo- graphischen Rassen und individuellen Ab- weichungen. Fie. 2240, 2241. Ich gebe auf den vier Tafeln 391—395 die Abbildungen einer Auswahl aus meiner Samm- lung und habe mich bemüht, möglichst alle unter eigenem Namen beschriebenen Formen zur Darstellung zu bringen. Die Rücksicht auf möglichste Ausnützung des Tafelraums hat es mir leider unmöglich gemacht, die Figuren in irgend einer systematischen Reihenfolge zu ordnen, Tafel GCGXCI—OCCACIV. 2240. Vivipara contecta lacustris (Beck) Bourguignat. Differt a typo testa magis turrita, anfractibus lentius crescentibus, apertura parva, spirae altitudinem haud aequante, et plerumque fascia supera in anfractu ultimo minus distincta, diluta. Alt. 42, diam. 32, alt. apert. obl. 20, diam. 16 mm. Viviparus lacustris Beck, Amtl. Bericht 24, Vers. D. Naturf. u. Aerzte Kiel 1847 p. 128 (nomen). — Bourguignat, Recens. Vivipares p. 14. — H. & A. Adams, Genera, vol. I p. 338. — Frauenfeld, Verzeichnis Paludina, in: Verh. zoolog.- bot. Gesellschaft Wien 1864 p. 620 (60) no. 470. — Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch.-Cad. ed. II p. 314 t. 62 fig. 9, 10. 3eck hat l. ec. an die Stelle des Namens Paludina vivipara Lam. da er den Gat- tungsnamen Viviparus Montf. annahm, den Namen Viviparus lacustris gesetzt, weil er es für unstatthaft hielt, eine Art mit dem Gattungsnamen zu benennen. Eine neue Art hat er damit nicht bezeichnen wollen, und Bourguignat hatte nicht das Recht, den Typus einer Gruppe, die er als von der echten V. contecta völlig verschieden betrachtet, mit dem Namen und der Autorität Becks zu führen, die in die Synonymie von Vivipara contecta Millet zu wandern hätten. Da aber in der Tat namentlich in Dänemark und Nord- deutschland und vereinzelt auch im Süden eine Form vorkommt, welche sich durch getürmteres Gewinde, langsamer zunehmende, an der Naht nicht abgeflachte Windungen, auffallend kleinere Mündung und meistens auch durch das Zu- rücktreten der obersten Binde, während die beiden unteren gewöhnlich sehr schön aus- geprägt sind, vom Typus unterscheidet, halte ich es für zweckmässig, den Namen mit Bour- guignats Autorität für diese anzunehmen. Als Art oder gar als Typus einer besonderen Gruppe oder Unterfamilie kann ich sie aber unmöglich anerkennen, da sich einzelne Exemplare und noch häufiger Zwischenformen ziemlich überall mit dem Typus finden. Das abgebildete Exemplar stammt von Hellebaek auf der dänischen Insel Seeland und ist mir von Herrn Henrik Sell mitgeteilt worden. Bourguignat sagt über seine V. lacustris: „Cette Vivipare se distingue par une forme ventrwe-allongee, & tours bien arrondis, non möplan vers la suture, & l’exception toutefois des tours sup6rieurs, qui sont, de plus, notam- ment anguleux; par une croissance graduelle, bien reguliöre; par des tours au nombre de sept, separes par une suture profunde; par une perforation bien ouverte; par une ouverture peu oblique, ovalaire, legörement, anguleuse & la partie sup6rieure, par un peristome droit aigu, faiblement patulescent au bord columellaire, continu et adherent & l’avant-dernier tour sur un trespetit öspace,* „Coloration olivätre avec trois zonules rougeätres peu prononce6es. Striations reguliöres, fines, plus accentu6es vers l’ouverture. Dernier tour souvent martele. Sommet presque toujours erose. — Haut.-44, diam. 33, haut. ouvert. 20, lat. ouvert. 17 mm.“ 2241. Vivipara contecta rossica (Milachewitsch) Westerlund. Testa late conoidea, quoad speciem aperte um- bilicata, tenuiuscula, obscure fusca, tri- fasciata, striatula, strüs in anfractu ultimoin intervallisregularibus majoribus, costiformibus. Spira conico-turrita apice acuto sed vix mucronato; sutura distincta. Tafel CCCXCI—CCCXCIV. Anfractus 6--7 convexi, subgradati, regulariter accrescentes, ad suluras sub- contracti, penultimus malleatus, ultimus postice spirae altitudinem subaequans, fascia suprema plus minusve obsoleta. Apertura oblique elliptica, peristomate continuo, nigro, intus sat late nigro- limbato, marginibus rectis, columellari levissime expanso. Alt. 42, diam. 21, alt. apert. obl. 20, diam. 16 mm. Vivipara contecta var. russiensis Milache- witsch*), Etude Moll. vivants Moscow (Bull. Soc. Moscou 1881) p. 22 no. 59. Vivipara contecta rossica Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 5. — Kobelt, in: Martin & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II t. 62 fig. 2, 3. Schale ziemlich breit kegelförmig, für die Gruppe relativ offen genabelt, ziemlich dünn- wandig, dunkel braungrün mit drei Binden, von denen die oberste meistens weniger deutlich ist, mit mehreren schmalen schwarzen Anwachs- spuren, fein gestreift, die letztere Windung mit regelmässig in bestimmten Abständen angeord- neten stärkeren rippenartigen Streifen. Gewinde getürmt kegelförmig, der Apex fein und spitz, aber nicht so stark mucronat, wie bei der typischen contecta; Naht deutlich. 6—7 ge- wölbte, unter der Naht leicht abgeflachte, regel- mässig zunehmende Windungen, die an den Nähten eingezogen sind; die vorletzte ist auf- fallend gehämmert, die letzte ist kaum höher als das Gewinde, die beiden unteren Binden sind auffallend deutlicher, als die fast ver- loschene oberste; sie scheinen im Gaumen nur wenig durch. Mündung schräg elliptisch, Mund- saum zusammenhängend, schwarz, nach innen breit schwärzlich gesäumt, die Ränder gerade- aus, nur der Spindelrand ganz leicht ausgebreitet. Aufenthalt im Gouvernement Moskau, das abgebildete Stück meiner Sammlung von Sweningorod. Die russische Form derlacustris. Milache- witsch scheint eine dünnschalige Form vor sich gehabt zu haben, aber die Dimensionen stimmen vollständig. Der Unterschied von der typischen lacustris liegt in der ausgesprochenen Ab- flachung unter der Naht. 2242. Vivipara kormosi n. var. Testa obtecte perforata, ovato-conica, tenuius- cula, distincte striata, in anfractibus contecta *) Testa late conoidea, umbilicata, fragilis, obscure fusca, apice obtusiuscula, anfractibus 6 celeriter accrescentibus ; apertura oblique elliptica. Fig. 2242 —2244. 3 inferis costellato-striata, lutescenti-fusca, superne rufo-fusca summo nigro, in anfractibus inferis fasciis latis 1, in ultimo 2 parum distinctis ornata. Spira conica, gradata, apiee acuto, mucronalo; sutura distineta. Anfractus 7 convexi, infra suturam tabulati, ad suturas con- tracti, ultimus spirae altitudinem sub- aequans, tumidus. Apertura late ellip- tica, parum obliqua, bası recedens ; peristoma nigrum, nigrolimbatum, fau- ceibus lividis, fasciis haud translucentibus, reetum, callo nigrolimbato continuunmn. Alt. 40, diam. 32, alt. apert. obl. 22, lat. 17 mm. Vivipara contecta kormosi Kobelt, in: Martini d& Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2t.62 fig.12. Eine prächtige Form des lacustris-Typus, von diesem und der von rossica durch die breiter kegelförmige Gestalt, die deutliche Schulterung der Windungen und die viel schärfere Streifung, sowie durch die intensive Färbung unterschieden. Die Grundfarbe ist ein lebhaftes Braungelb, nach oben geht es in rot- braun über und die Spitze ist fast schwarz. Das oberste Band fehlt vollständig, das zweite und auf der letzten Windung auch das dritte sind breit, aber nicht sehr scharf begrenzt; sie scheinen im Gaumen kaum durch, Das Gewinde ist getürmt, die vier unteren Windungen sind deutlich geschultert, der Apex spitz, mucronat, aber die oberste Spitze glasartig. Es sind reich- lich sieben Windungen vorhanden, die letzte ungefähr so hoch wie das Gewinde. Die Mün- dung ist breit elliptisch, relativ grösser als bei den anderen Formen des lacustris-Typus, der Gaumen livid, der Mundsaum tief schwarz, zu- sammenhängend, nach innen breit schwärzlich gesäumt, die Ränder scharf, geradeaus, nur der Spindelrand leicht geöffnet. Aufenthalt bei Solo in Ungarn, das ab- gebildete Stück mir von Herrn Th. Kormos mitgeteilt, dem zu Ehren ich die Form benenne. 2243.2244. Vivipara contecta car- niolica Letourneux. Testa me- diocris, sat aperte perforata, late globoso- conica, tenuiscula, irregulariter costellato- striatula, plerumque fere undique mal- leata, wnicolor rufo-brunnea, saepe limo adhaerente obtecta. Spira requlariter conica, subturrita, apice parvo, acuto, vie mucronato; sutura distincta. An- fractus 6 regulariter accrescentes, valde convexi, ultimus fere teres, spürae alti- tudinem superans. Apertura vix obliqua, fere eircularis, marginibus valde approxt- 1* HI matis, callo junctis. — Operculum extus ad nucleum distincte impressum. Alt. 32, diam. 28, alt. apert. obl. 19, diam. 15 mm. RL NO I I TE BREI Emm. Vivipara carniolica Letourneux mss. in: Bourguignat, Recens. Vivipara Syst. Europ. p. 9. Vivipara contecta var. carniolica Westerlund, Fauna europ. Binnenconchylien VI p. 4. — Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II t. 60 fg. 10. 11. Bourguignat sagt über diese Art: „Cette espece, d’une teinte uniforme, d’un brun jau- nacd-rougeätre, est une vivipare presque moiti6 plus petite que la contecta. Elle reste con- stante dans ses proportions (haut. 28, diam. 22 mm). Sur cent echantillons pour le moins qui me sont passes par les mains, je n’ai remarqu6 aucune variation de forme et de taille.“ „La Carniolica, remarquable par la regu- laritö de sa croissance spirale, possöde des tours exactement eylindriques, dont la convexit& maxi- mum se trouve juste A la partie mediane. Chez la contecta, les tours tr&s-meplans vers la suture, se trouvent gonflös, et möme parfois un tant soit peu anguleux ä leur partie sup6- rieure. La convexit6 est moins reguliöre; le dernier tour surtout est moins arrondi en des- sous que celui de la Carniolica.“ „Cette espöce se distingue encore de la conteeta: par une suture moins profonde, par un dernier tour relativement plus petit, plus court, tout & fait eylindrique; par une perfo- ration plus grande, arrondie et non en forme de fente un peu oblique; par une ouverture perpendiculaire, presque spherique, ä peu pres aussi large que haute; par des bords marginaux si rapproch6s que l’ouverture adhere ä la con- vexite de l’avant-dernier tour sur un tr&s petit espace} — — — — par son peristome continu, mince, bien droit & la partie sup6ro-externe (ehez la contecta, le peristome est toujours en cet endroit lögerement patulescent); par son opercule presentant ä l’endroit du nucleus un ereux arrondi tr&s accentu& et bien eirconserit.“ Westerlund sagt über das Verhältnis zu contecta: kleiner, mit grösserer gerundeter Perforation, braun gelbrötlicher Farbe, letzter Umgang kleiner, kürzer, ganz eylindrisch. Naht weniger tief; Mündung kreisförmig; Mundränder einander sehr genähert, der Aussenrand oben gerade“, Das abgebildete, mir von Stussiner mitgeteilte Paar ist etwas grösser als der Typus, und hat die Mündung nicht ganz so kreisrund. Es stammt aber vom Originalfundort, dem Zirknitzer Sce, Vielleicht lebte es in einem „besseren Tafel CCCK CI—CCCXEIV. Fig. 2245. Jahrgang“, in welchem dieser See länger Wasser hatte als sonst. Jedenfalls ist die var. carniolica als eine gute Lokalform haltbar. 2245. Vivipara contecta communis (Mogq. Tandon) Bourguignat. Testa valde ventricosa, conica, anfractibus con- vexis, minime planatis, sutura profunda, apice valde mucronato; anfractibus 2 inferis majoribus, valde inflatis. Alt. 46, diam. 37, alt. apert. obl. 22, diam. 18 mm. Vivipara communis (error spkalmogr). Moquwin- Tandon, Hist. Moll. France 1855 vol. 2 pP. 532. — Bourguwignat, Recens. Vivi- pares Syst. Europeen p. 15. — Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 1.62 fig. 1. Paludina vivipara Forbes & Hanley, Hhist. Brit. Moll. pl. 71 fig. 15 (nec. 14). Vivipara vulgaris Dupuy, Hist. Moll. France 1855 pl. XXVIlfig.5. — (contectu var.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. He/t 6 p. 4. Bourguignat 1. c. trennt unter dem Namen Vivipara communis Moq. eine Form von V. contecta ab, welche er „toute differente et tr&s distinete* nennt und zu welcher er die Figur bei Dupuy und eine Figur (15) bei Forbes u. Hanley zitiert. Der Name bei Moquin- Tandon ist ein Schreibfehler für vulgaris, und Dupuy hat mit diesem Namen keine neue Art bezeichnen, sondern nur der Linn@’schen vivi- para einen unzweifelhaften Namen geben wollen, den Bourguignat aber verwirft, weil ihn Gray schon vorher für eine Art verwandt hat, über die man im Unklaren geblieben ist. Wester- lund hat diesen Namen trotzdem beibehalten. Ich habe mich vergeblich bemüht, über die Unterschiede zwischen contecta und communis ins Reine zu kommen, obwohl Bourguignat die letztere in die Gruppe der Lacustriana stellt. Er sagt darüber: „Ü’est une espece tres-ventrue, conique, & tours bien spheriques, non m£plans, bien que separes par une suture profunde, La croissance spirale’ est rapide, et les deux der- niers tours sont rölativement tres-developp6s et tres ventrus. La pointe apicale est assez pro6minente“*. Westerlund sagt ungefähr das- selbe: „Stark bauchig, konisch, Umgänge sehr schnell zunehmend, gut gewölbt, die beiden letzten stark bauchig; Naht tief; Wirbel ziem- lich vorstehend“. — Das wäre also eine V. la- eustris mit etwas rascher zunehmenden Win- dungen. Dass die Art nicht nur in Frankreich „un peu partout“, sondern auch in Deutschland, in Tater EEOXECI - CECcXCTV. den Save-Sümpfen und bei Esseg, bei Brussa in Kleinasien vorkommen soll, macht mir sie gerade nicht vertrauenerweckender. Ich beschränke mich deshalb darauf, die Abbildung bei Dupuy, welche Bourguignat „une fort bonne r&presen- tation“ nennt, kopieren zu lassen, 2246. 2247 (2255) stellen typische For- men dar, wie sie im unteren Maintal in der nächsten Umgebung von Frankfurt vorkommen. Fig. 2247, aus einer längst der Stadterweiterung zum Opfer gefallenen Lokalität in der ehe- maligen Gemarkung Bornheim, zeichnet sich durch die auffallende Kleinheit aus und erinnert sehr an die 2254 abgebildete Vivipara ranarum Servain aus der Elbemündung. 2248. 2249. Vivipara contecta eroatica m. Testa late perforata, major, inflata, spira subgradata, an- fractibus extantibus 5 regulariter accres- centibus, tumidis, ad suturam impressam leviter conlractis sed vix planatis, sub limo nigro adhaerente viridescens, ob- solete trifasciata. Anfractus ultimus postice spirae altitudinem superans. Aper- tura magna, ovato-circularis, inlus sor- dide coeruleo-albida fascüs strigisque translucentibus ; peristoma tenue, rectum, continuum, breviter adnatum, late nigro limbatum. Alt. 42, diam. 35, alt. apert. 23, diam. 18 mm. Vivipara contecta croatica, Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 t. 60 fig. 12, 13. Schale weit durchbohrt, zu den grösseren der Gattung gehörend, aufgeblasen, mit fast treppenförmig erscheinendem Gewinde, scharf gestreift, nach der Mündung hin rippenstreifig, die vorletzte und die letzte Windung in ihrer ersten Hälfte schräg oder fast spiral gerunzelt und ausgesprochen gehämmert; die Jetzte Win- dung ist hinten gemessen etwas höher als das Gewinde, rein gerundet; sie steigt vornen nicht herab. Die Mündung ist relativ gross, rund- eiförmig, kaum schräg, innen schmutzig bläulich weiss mit durchscheinenden Binden und Striemen; Mundsaum dünn, geradeaus, zusammenhängend, nur für eine kurze Strecke angewachsen, breit schwarz gesäumt. Die Färbung ist, soviel der festanhaftende schwarze Schlammüberzug er- kennen lässt, grünlich oder gelblich-grün mit drei wenig deutlichen, aber breiten Binden. Aufenthalt bei Carlstadt in Kroatien. Eine anscheinend recht konstante grosse Form aus der Sippschaft der V. brachya und car- niolica. Die beiden abgebildeten Exemplare dürften ein Pärchen darstellen. Fig. 2246-2253. 5 2230. 2253. Vivipara contecta (forma inflatula). Ein auffallend stark aufgeblasenes Exemplar aus dem Torfmoor von Enkheim bei Hanau, ganz eine Miniatur von Vivipara inflata Jan. Solche Stücke, meiner Ansicht nach über- bildete Weibchen, finden sich an den ver- schiedensten Stellen unter den normalen, können natürlich nicht als Varietäten angesehen werden. Genau dasselbe gilt für das Fig. 2253 abge- bildete Exemplar aus dem Metzgerbruch, einem fast verschwundenen schlammigen Graben bei Frankfurt am Main. 22532. Viviparacontectalisteri Forbes. Forbes hat der englischen Vivepara con- tecta den neuen Namen listeri gegeben, nicht um sie als besondere Art zu kennzeichnen, sondern um den Namen Vivipara vivipara zu vermeiden. Bourguignat hat auf seine Figur, die wir hier kopieren, eine eigene Art errichtet. Es ist eine kleine, breit und deutlich gebänderte Form, die in England ziemlich konstant zu sein scheint und wohl als Lokalform anerkannt werden kann. 2251. Vivipara contecta brachya (Letourneua) Bourguignat. perforata (rima obliqua), ventrosa, breviter conica, parum solidula, sub- pellucida, uniformiter olivacea, aut griseo- virescenti, aut aliquando brunneo-viri- dula cum zonulis tribus rubro-castaneis, striatula (striae in ultimo validiores); — spira brevi, conica, apice minuto, acutissimo ac proeminente; — anfrac- tibus 6, swperioribus superne circa sutu- ram profundam plantiusculis, ac sub- angulatis, angulus in penultimo evanes- cens; — ultimo relative amplo, rotundato- tumido, superne prope suturam obscure subplanulato;, — apertura vix obliqua, exacte subrotundato — oblonga, intus coerulescenti aut grisea; — peristomate fere conlinuo (margines valde approxi- mati), recto, acuto, ad margınem colu- mellarem modo subpatulescentr.“ — Bourg. Alt. 32, diam. 29, alt. apert. 18, lat. apert. 15 mm. Vivipara brachya Letourneux mss. apud Bourguignat, Recensement Vivip. syst. Europ. p. 11; Annales Soc. malac. France, v. I. p. 185. Vivipara contecta var. brachya Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. Heft 6 p. 4. — Kobelt, in: Martini d Chemnitz, Conch. Cab. ed, 2 t. 62 fig. 7, 8. „Testa 6 Tafel CCCXOI—CCCXCIV. Schale schräg ritzförmig durchbohrt, bauchig, | Vivipara ranarum Servain*), gedrungen kegelförmig, nicht sehr diekschalig, etwas durchscheinend, bald einfach olivenbraun, bald graugrün oder etwas braungrün mit drei rotbraunen Binden, auf den oberen Windungen fein, auf der letzten stärker gestreift. Gewinde kurz kegelförmig, mit feinem, sehr scharfem und vorspringendem Apex. Sechs Windungen, die oberen unter der tiefen Naht deutlich ab- geflacht und leicht kantig, die Kante auf der vorletzten Windung verschwindend; die letzte Windung ist verhältnismässig sehr gross, auf- getrieben gerundet, oben an der Naht undeut- lich abgeflacht. Mundsaum kaum schräg, genau rundeiförmig, innen bläulich oder grau; Mund- saum fast zusammenhängend, geradeaus, scharf, nur der Spindelrand etwas geöffnet. Aufenthalt im untersten Donaugebiet. Bour- guignat hat seine Art auf Exemplare aus den Morästen an der Drau bei Esseg gegründet, zieht aber auch Exemplare aus dem Zirknitzer See dazu, in welchem Viv. carniolica vorkommt; auch bei Monfalcone scheinen beide Arten zu- sammen vorzukommen, was mir einigermassen verdächtig ist. Westerlund nennt für seine brachya Slavonien, Croatien und Krain als Heimat. Tatsächlich kommt im unteren Donaugebiet lokal eine besondere gedrungene, fast kugelige Form vor, welche zu der Bourguignatschen Diagnose genau passt und namentlich das niedere Gewinde und die stark genäherten Randinsertionen hat, sodass man sie als seine Art betrachten und als Unterart anerkennen kann. Meine Exemplare stammen von Bukarest; ich verdanke sie jungen Freundinnen, den Enkelinnen D. F. Heynemann’s, welche mehr- fach in ihrer Heimat Rumänien Mollusken für mich sammelten. Die Form ist grösser, als Bourguignat angibt, 38:33 mm, aber Höhe und Durchmesser stehen beinahe in demselben Ver- hältnis zu einander; die ziemlich weite Per- foration ist durch den Spindelrand bis auf einen schrägen, aber ziemlich weiten Ritz überdeckt, die Randinsertionen treten sehr nahe zusammen. In Annales Soc. malacologiques 1. ec. nennt Bourguignat Vivipara brachya auch aus der Lauch bei Colmar im Elsass. Ob die Identifikation richtig ist, weiss ich nicht; ich habe aus dem Elsass bis jetzt immer nur die typische contecta erhalten. 2254. Vivipara contecta ranarum Servaen. Differt a typo testa minima, spira obtusa, apice minimo, anfractibus penultimo et ultimo inflatis. Alt. 20, diam. 18 mm. Fig. 22542357. Vivipares envi- rons Hambourg, in: Bullet. Soc. malacol. France, 1884, vol. 1 p. 176. Unter dem Material aus der Elbmündung, das ich Herrn D. Frank verdanke, befinden sich auch einige zwerghafte Exemplare, die zweifel- los mit der Servain’schen V. ranarum identisch sind. Sie sind fast kugelig, das Gewinde kurz mit kaum vorspringendem Apex, die beiden letzten Windungen aufgetrieben, sodass die Ge- samtgestalt kugelig ist. Mündung relativ gross, fast kreisrund. Bindenzeichnung schwach oder fehlend. Westerlund hält diese Form für unaus- gewachsen. Ich kann ihm darin nicht bei- stimmen, sie trägt alle Kennzeichen einer aus- gewachsenen Schnecke und entspricht den Kümmerformen der V. fasciata, die in der Elbmündung ja so massenhaft vorkommen. Die Figur 2247 abgebildete Form von Bornheim bei Frankfurt ist ja kaum grösser, hat aber doch unter günstigeren Verhältnissen gelebt und deshalb Gewinde und Apex normal ausgebildet. 2233 —2257. Viviparacontecta in- flata Villa. Testa magna, globoso-conica, sat aperte et vix obtecte umbilicata, irregulariter striat« ac malleata, plerumque efasciata vel fasciis obsoletissimis cincta, versus aper- turam fusco strigata. Spira gradata, sutura profunda; apex normalis. _An- fractus 7 perconvexi, superi gradati, infra suturam distincte planati, ad su- turam inferam contracti, ultimus inflatus, fere teres, postice spirae altitudinem subsuperans, ad aperturam dilatatus. Apertura subverticalis, oblique ovata, faucibus coerulescentibus, peristomate continuo, brevissime appresso, Nnigro- limbato. Alt 52, diam. 41, alt. apert. obl. 27, diam. 20 mm. *) Testa rimata, parvula, curto-ventrosa, ad summum obtusa, opaca, striatula, uniformiter brunneo-einerea ac zonulis tribus magis satu- ratis obscure circumeincta; spira sat curta, obtusa; apice embryonali minutissimo; anfrac- tibus 4—5 convexis, rapide crescentibus, sutura impressa, in ultimo profundiore, separatis; penultimo permaximo; ultimo magno, rotundato, dimidiam altitudinis superante; apertura ampla, leviter obliqua, fere sphaerica, superne sub- angulata, intus albidula cum zonulis apparen- tibus; peristomate recto, continuo, leviter crasso. Alt. 19, diam. 15 mm. — Var, minor, alt. 15, diam. 12 mm. Tafel CCCXCI—CCCXCIV. Fig. 2258— 2260. 7 Paludina inflata Villa, Dispos. syst. Conchyl. 1841 p. 60. — Porro, Mal. Comasca, p. 103 1. 2 fig. 10. Vivipara contecta var. inflata, Bourguwignat, Recensem. Vivip. Syst. europ. p. 4. — (Pal.) Kobelt, in: Rossmaessler, Icono- graphie, vol. 5 sp. 1366. — (Pal. con- tecta forma) in: Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. Heft 6 p. 4. — (V.) Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. 2 p. 61 fig. 1—3. Ich habe diese Form schon im fünften Bande der ersten Folge flüchtig gestreift und ein Exemplar der Riesenform aus dem Lago di Pusiano abgebildet. Da die Ausführung der Figur nicht ganz meinen heutigen Ansprüchen entspricht, gebe ich Fig. 2255 eine neue. Beide stellen eine in den Sammlungen verbreitete Riesenform dar, offenbar ein Weibchen, das an ganz besonders günstiger Stelle gelebt hat. Daneben bilde ich die Durchschnittsform aus dem Lago di Pusiano ab, die ich durch die Güte meines leider verstorbenen Freundes Na- poleone Pini in zwei tadellosen Pärchen besitze (Fig. 2 4‘, Fig. 39). Sie weichen von Villa’s Typus nicht unerheblich ab, sind beträchtlich kleiner, nur 40—45 mm hoch, einfarbig düster braungrün mit hellerer Spitze, ohne Binden- zeichnung, die Windungen sind viel weniger aufgetrieben, beim Männchen kaum noch ge- schultert, der Mundsaum ist auf eine grössere Strecke hin angewachsen. Die Form aus dem Lago di Pusiano kann am Ende noch als eine gute Lokalform be- trachtet werden. Ganz ähnliche Exemplare kommen aber auch einzeln unter dem Typus vor, nicht nur in Serbien und Slavonien in den Donausümpfen, sondern auch in Deutschland. Ich bilde ein Stück von Enkheim bei Frank- furt als Fig. 2250 ab. Solche etwas überbildete Weibehen können natürlich nicht als Varietät, sondern nur als individuelle Mutation betrachtet werden. 2258. Vivipara contecta dalmatican. Differt a V. inflata typica, cui proxima, testa magis globosa, latitudine altitudinem fere aequante, spira breviore, anfractu ultimo altiore, postice ?/s altitudinis fere aequante, fasciis tribus amgustis sub- aequalibus. Alt. 40, diam. 37,5, alt. apert. obl. 23,5 mm In der Rossmässlerschen Sammlung liegt ein Exemplar von Vivipara contecta, das ganz, den Eindruck einer konstanten Lokalform macht, die der oberitalienischen inflata zwar nahe kommt, aber doch genügend verschieden ist, um einen eigenen Namen zu tragen. Es ist viel mehr kugelig, kaum höher als breit, das Gewinde niedriger, die letzte Windung zwei Drittel der Höhe ausmachend und bis an die Mündung sehr deutlich geschultert, leicht ge- hämmert, mit drei schmalen gleichen Binden gezeichnet, von denen die oberste nach der Mündung hin verschwindet. Der Mundsaum ist breit schwarz gesäumt, der Gaumen schmutzig weiss mit kaum durchscheinenden Binden. Aufenthalt in Dalmatien, ein genauer Fund- ort nicht angegeben. 22539. Vivipara contecta var. Eine hübsche kleine Form des Typus von Belgrad, mir von Prof. Dokiö mitgeteilt. 2260. Viviparacontectaisseli Bour- guignat. Testa rimata (rima obliqua), ventroso-conica, subpellucida, tenui, nitida, in anfrac- tibus superioribus luteola, in caeteris viridescente, cum zonulis tribus obscure castaneis; eleganter striatula (striae angutissimae, obliquae, cum strüs vali- dioribus, aequaliter distantibus et con- vexitates formantibus); — spira pro- ducta, conica, ad summum acuta; apice acuto, prominente, candido, opaco; — anfractibus 7 convexis, regulariter cres- eentibus, sutura parum impressa (inter ultimos profundiore) separatis; — ultimo convexo; — apertura obliqua (ad basin satis retrocedente), subrotundata, superne leviter limata ac ad insertionem labri externi angulata ; peristomate recto, con- tinuo, acuto, atro, inferne subpatulescente ; margine columellari crassiore, arcuato, subpatulo. — Bourg. Alt. 39, diam. 28, alt. apert. 19, diam. 15 mm. Vivipara Isseli Bourguignat, Becensement Vivipares Syst. europeen p. 28. Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conchylien, Heft 6 p. 7. — (contecta var.) Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II ti. 60 fig. 5, 5a. Schale schräg geritzt, bauchig kegelförmig, etwas durchscheinend, dünnwandig, glänzend, die oberen Windungen gelblich, die unteren grünlich, sehr fein und dicht schräg gestreift, die Streifen hier und da in regelmässigen Ab- ständen stärker und durch ihre Vereinigung regelmässige Anschwellungen bildend. Unter einer starken Lupe erscheinen diese Streifen durch äusserst feine Reihen von Spirallinien geschnitten und ganz fein gekörnelt.*) Ge- *) — — se distingue partout par ses £l£- gantes striations obliques, fines, serröes, plus e) Karel COEXRÖL-OCEeXEeNz winde lang ausgezogen, oben zugespitzt mit ganz spitzem vorspringendem weisslichem Apex. Sieben konvexe regelmässig zunehmende Win- dungen, durch eine anfangs seichte, später tiefere Naht geschieden, die letzte konvex. Mündung schräg, besonders an der Basis stark zurückweichend, fast kreisrund, oben schwach ausgeschnitten, an der Insertion des Aussen- randes eine Ecke bildend. Mundsaum gerade- aus, zusammenhängend scharf, schwarz, unten leicht geöffnet, Aussenrand in der Mitte buchtig vorgezogen. Spindelrand verdickt, gebogen, etwas geöffnet. Aufenthalt in Toskana, in der Umgebung von Pisa. Die einzige Vivipara, welche meines Wissens den Kamm des Apennin überschreitet. Ich kann in ihr nur eine Varietät der V. contecta sehen; Bourguignat stellt sie zur Gruppe der Ace- rosiana, ich kann dafür keinen Grund sehen. Noch weniger kann ich Westerlund begreifen, der sie ebenfalls — allerdings unnumeriert — zu der Acerosa- Gruppe stellt —, aber zu- sammen mit V. paeteliana aus der unteren Elbe. — Mein Exemplar, das sicher aus der Umgebung von Pisa stammt und in der Skulptur mit der Bourguignat’schen Diagnose stimmt, scheint ein Weibchen zu sein, während Bour- guignats Typus anscheinend ein Männchen war, es ist etwas kleiner, nur 34 mm hoch, erheblich bauchiger und die Mündung grösser. 2261. Vivipara contecta var. Eine eigentümliche Form aus der Elbe bei Magdeburg, welche in der im Magdeburger Museum befindlichen Goldfuss’schen Sammlung als var. lZacustris bezeichnet war. Sie ist, ein seltener Fall bei der deutschen V. con- tecta, stark zerfressen, sodass kaum mehr als drei Windungen übrig sind, halbüberdeckt ge- nabelt, kegelförmig, einfarbig olivenbraun, auch im Gaumen ohne durchscheinende Binden, die vorletzte Windung schwach hammerschlägig oder gerunzelt, die letzte rippenstreifig, hinter dem in der Mitte vorgezogenen Mundsaum mit auffallend vielen schwarzen Anwachslinien. Die Mündung ist etwas birnförmig rundeiförmig, oben mit einer leicht emporgezogenen Ecke, Mundsaum kaum zusammenhängend, nur durch fortes de distance en distance, au point de former par leur r&union des renflements regu- liers ögalement distants les uns des autres. Sous le foyer d’une forte loupe, tontes ces stries sont coupees par des series de petites lignes spirales d’une extr&öme delieatesse, qui appa- raissent sous la forme d’une multitude de lin&oles pointill&es.“ — Bourg. Fig. 22612263. einen ganz dünnen Wandeallus verbunden, schwarzgesäumt, der Spindelrand etwas verdickt. Ich habe dieses Exemplar auch im Martini- Chemnitz, Taf. 60 Fig. 14 abgebildet. 2262. Vivipara contecta coreyren- sis m. Testa oblique vimata, globoso-conica, unicolor, anfractibus subgradatis, ultimo strüs inerementi distinctis rugisque spiralibus subaequalibus peculiariter retieulato- malleato. Apertura irregulariter ovato- piriformis, distinete lumata, basi sub- patula, faucibus fuscis; peristoma acu- ‚ tum, margine basali obliquo, incrassato, externo intus albido-sublabiato. Alt. 32, diam. 28, alt. apert. obl. 18, diam. 12 mm. Vivipara conteclta corcyrensis Kobelt, in: Mar- tini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II 4 1.62 fig. 5, 6. Aus einem Sumpfe auf der Insel Korfu hat mir Chr. Broemme eine Anzahl Exemplare einer interessanten Vivipara mitgebracht, die wohl einen eigenen Formennamen verdient. Sie stellt sich am nächsten zur Vivipara brachya Bourg., ist ein wenig kleiner, schräg geritzt, mit etwas mehr geschulterten Windungen, namentlich aus- gezeichnet durch die eigentümliche, fast regel- mässig gegitterte Hämmerung auf der ersten Hälfte der letzten Windung. Die Mündung ist unregelmässig ei-birnförmig, oben deutlich aus- geschnitten, an der Basis etwas ausgussartig; der Gaumen ist bräunlich. Mundsaum . scharf, dunkel gesäumt, dahinter mit einer dünnen bläulich weissen Lippe (vielleicht nicht ganz ausgewachsen ?); der Spindelrand steigt schräg nach hinten herab und ist etwas schwielig ver- diekt und geöffnet. 2263. Vivipara contecta turrita n. Aus der Tollense in Mecklenburg habe ich von Herrn Steusloff das hier abgebildete Ex- emplar aus dem Formenkreise dev lacustris erhalten. Ueber seine Zugehörigkeit könnte man im Zweifel sein, da ganz ähnliche Aus- bildungen der Vivipara fasciata vor- kommen, aber der tadellos erhaltene Apex ver- weist es zu contecta, Es hat auch die charak- teristische Zeichnung der lacustris-Formen, die obere Binde ist nur angedeutet. Bei 45 mm Höhe hat es 32 mm im grossen Durchmesser; die schräge Höhe der Mündung beträgt 22, der Durchmesser 17,5 m. Tafel CCCXCV. 2264. Vivipara contecta var. Eine Zwergform des inflata-Typus aus Seeland, 25 mm hoch bei 20 mm Durchmesser, offen genabelt. 2263 —2267. Vivipara contecta (?) fennica m. Aus dem Hintergrunde des finnischen Meer- busens erhielt ich von Freund Lindholm eine schöne Serie von einer Vivipara, die ich für eine im leicht brakischen Wasser verkümmerte Vivipara contecta halten muss. Ganz sicher bin ich freilich nicht, da das Embryonal- x Fig. 2264— 2269. s) ende bei allen Exemplaren abgefressen” ist und der Deckel fehlt, der Nabel aber bald beinahe geschlossen, bald offen ist. Es ist somit nicht ganz ausgeschlossen, dass es sich um eine Brakwasserform der Vivipara duboisi handelt. Die Schale trägt alle Kennzeichen des Kampfes mit ungünstigen Lebensbedingungen: gedrungene Form, dicke Wandungen, Cariosität, Verschwinden der Binden, düster graugrüne Färbung. Die Mündung ist fast kreisrund, schwarzgesäumt Die Höhe schwankt von 29 bis 22,5 mm. Tafel CCECKCY. 2268. 2269. Helix (Helicogena) mississiensisn. omnino exumbilicata, globosa vel vix globoso-conica, solida, ruditer oblique striatula, versus aperturam costellato- striata, sculpturae spiralis vix vestigia eschibens, lutescenti-albida, fulvo quinque- fasciata, fasciis in anfractu ultimo supra et infra taeniam latam periphericam albidam confluentibus. Spira conica apice obtusulo laevi; sutura distincta, apyressa, albomarginata. Anfractus 5 leniter ac- erescentes, superi convexiusculi, ultimus inflatus, globosus, antice profunde lon- geque descendens tum deflexus. Apertura perobliqua, irregulariter ovato-circularis, supra angulata, valde lunata, intus livide fusca faciis externis vix trans- lucentibus, faucibus saturate fusco lim- batis; peristoma livide fuscum, obtusum, reclum, crassum, marginibus callo crasso saturate fusco continuis, externo oblique descendente, basali subcompresso, colu- mellari incrassato, subintrante, intus sicut paries aperturalis saturate fusco. Alt. 42,5, diam. maj. 43, min. 35,5 mm. ae en AB en, Testa Schale völlig entnabelt, kugelig, manchmal etwas kegelförmig, festwandig, unregelmässig schief gestreckt, nach der Mündung hin rippen- streifig, ohne Spiralskulptur oder höchstens mit Spuren einer solchen auf der Oberseite der letzten Windung, gelblichweiss mit fahlbraunen wenig auffallenden Binden, drei schmalen auf den oberen Windungen, welche nach der letzten hin “ Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. ı allmählig verschmelzen und endlich die ganze Oberseite einnehmen, aber immer fleckig bleiben und nach unten nicht durch eine scharfe gerade Linie begrenzt werden; in der Peripherie liegt eine breite Binde der Grundfarbe. Die beiden unteren Binden sind verschmolzen, diffus, durch weissliche breite Striemen unterbrochen; sie lassen ein ziemlich grosses Nabelfeld frei. Ge- winde breit kegelförmig, nicht sehr hoch, mit abgestumpftem glattem weissem Apex; Naht ein- gedrückt und leicht angedrückt, an den unteren Windungen etwas unregelmässig und weiss be- randet. Fünf regelmässig zunehmende Win- dungen, die oberen ziemlich konvex, die letzte viel grösser, aufgetrieben, kugelig, vornen erst lang und bis unter den Peripherialstreif herab- steigend, dann plötzlich herabgebogen. Mündung sehr schräg, relativ klein, etwas unregelmässig eirund, oben spitz, stark ausgeschnitten, im Gaumen livid bräunlich mit einem intensiv braunen Saum hinter dem Mundrand; die Aussen- zeichnung scheint nur schwach durch. Mundsaum heller, bräunlichweiss, geradeaus, stumpf, ziemlich dick, die Ränder durch einen dieken, fest an- gedrückten tiefbraunen, nach aussen heller ge- säumten Callus verbunden, der Aussenrand schräg herabsteigend, der Basalrand eiwas zusammen- gedrückt gerundet, der Spindelrand schräg an- steigend, eindringend, nach innen auch dunkel- braun gefärbt. Aufenthalt bei Missis in Cilieien, die beiden abgebildeten Stücke mir von Naegele zur Ver- öffentlichung mitgeteilt. Eine eigentümliche Form, welche sich nicht glatt zu einem der bekannten Formenkreise stellen lässt. Freund Naegele hat unter dem reichen > 10 nach und nach von ihm aus Cilicien erhaltenen Material nie etwas Ähnliches gesehen. 2270. Clausilia (Albinaria) holtzi Sturany. Testa sinistrorsa gracilis, elongata, parum crassa sed solidula, vix nitens, cinereo-vel violaceo- albida, apicem versus saturatius strigata, apice violaceo-fusca. Anfractus 11!/a— 3!/a regulariter accrescentes, supremi fere eylindracei, laeves, sequentes distanter costellato-striati, inferi distincte confertim et regulariter costellato-striati, strüs ad suturam subincrassalis et interdum con- fluentibus, ultimus basi subirregulariter compressus et plus minusve uni-vel bigib- bosus. Apertura irregulariter ovato-piri- formis, intus fusca ; peristoma continuum, undique solutum, vix ewpansum, margine externo infra sinulum subimpresso. La- mella spiralis profunde intrans, cum lamella supera breviore haud conjuncta; lamella infera distincta, infra sigmoidea, prominens, supra furcata; plica princi- palis distincta, anlice incrassata, intus subnodulosa, palatales nullae, columellaris oblique intuenti tantum conspieua ; lunella crassa, arcuata. Long. 15,3— 20,5, lat. 3,5— 4, alt. apert.3,3—4,1, lat. 2,8—5 mm, Clausilia (Albinaria) holtzi Sturany in: Nachrbi. D. malak. Ges. 1904 vol. 36 p. 110, Textfigur „Das langgestreckte, zu Missbildungen nei- gende Gehäuse ist von hell violettgrauer Farbe und besitzt einen braungefärbten Gaumen. Von den 11!/a—13!/g Umgängen sind die ersten ganz glatt, ein paar darauffolgende weitläufig gerippt, die übrigen gleichmässig dieht rippenstreifig, an der Naht sind kleine Verdiekungen der Rippen- streifen zu sehen, die sich gewissermassen zu einem Faden verbinden (fadenförmige Naht). Im Nacken ist das Gehäuse ziemlich ungleich und Tafel CCCXCVI—CCCXCVLII. Fig. 2270— 2280. , unregelmässig zusammengedrückt, wodurch 1—2 schwache Kämme entstehen. Die Mündung ist rund oder oval geformt, der Mundsaum losgelöst, der Nabel ganz verdeckt (? geschlossen), Die Spirallamelle ist normal gestaltet, d. h. sie ver- läuft parallel zur Naht und ist mit der Ober- lamelle, welche gar nicht tief ins Gehäuse hinein zieht, nicht verbunden, Die Unterlamelle ist ziemlich mächtig entwickelt, vorn S-förmig ge- schwungen, innen ungegabelt.“ „Von den Gaumenfalten ist die oberste, die Prinzipalfalte, stark entwickelt; sie verläuft parallel zur Naht, ist vorn verdickt, und lässt auch eine nach aussen fleckig durchscheinende Verbreiterung der Verdickung über die Region der zweiten Gaumenfalte hinaus in brauner oder gelber Färbung erkennen. Die zweite und dritte Gaumenfalte fehlen; die Spindelfalte ist nur bei seitlicher Betrachtung der Mündung zu sehen, die Mondfalte ist verhältnismässig stark ent- wickelt. In den Dimensionen variiert das Ge- häuse sehr,* — Stur, „Die neue Art wurde von Herrn Holiz in Assita@s, südlich von Candia gefunden, also un- weit der Lokalität Tylisso, die für Cl. aphrodite Bttg. angegeben wurde. Ol. aphrodite unter- scheidet sich durch eine breitere Form der Schale und durch weniger tiefe Lage der Mond- falte, ist aber zweifellos die nächstverwandte Art. Cl. arthuriana Btitg. ist, abgesehen von der gedrungeneren Form, auch enger gestreift und besitzt eine deutliche zweite Gaumenfalte. (!. striata Pfr, die ebenfalls als eine eng ver- wandte Form anzusehen ist, unterscheidet sich sofort durch die weisse Gehäusefarbe, über welche punktförmig dunklere Fleckehen ver- sprengt sind; und Ol. xanthostoma Bitg. ist zum Unterschiede von Cl. holtzi m. mit einer im Inneren gegabelten Unterlamelle ausgestattet.“ — Stur. Der Autor hatte die Güte, mir ein Exemplar seiner neuen Art für die Sammlung des Sencken- bergischen Museums abzugeben. Tafel CCOXCEVIL-CCCXCVHL 2271-2280. Von Iberusgualtierianus L. zu Helix alonensis Ferussac. Dass die dem Gehäuse nach so isoliert stehende Helix gualtieriana, für die der Spanier allein von allen „Caracoles* einen ei,.enen Namen hat (Chapa), anatomisch sich | ganzengan Helix alonensis Fer. anschliesst, | und somit nicht als ein Relikt aus der Tertiär- periode anzusehen ist, wissen wir seit Adolf Schmidt, und Wiegmann und Hesse haben es | bestätigt. Man konnte die Zusammengehörigkeit allerdings noch nicht durch Übergänge beweisen, Tafel CCCXCVI—CCCXCVUL aber es konnte keinem Zweifel unterliegen, dass sie noch gefunden werden würden, besonders nachdem in Helix zitteli Bttg. eine ganz analoge Ausbildung des Typus von Helix deser- torum Forsk. zum Vorschein gekommen war. So war ich denn weniger überrascht als erfreut, als ich von Freund Pallary die Nachricht erhielt, dass er die ganze Reihe der Zwischenformen von der typischen flach gewundenen Helix gualtieriana bis zucampesina-alonen- sis gefunden habe und mir eine Serie für die Iconographie resp. das Senckenbergische Museum abgeben könne. Ich nahm sein Anerbieten selbstverständlich mit Freuden an und gebe hier auf drei Tafeln eine Auswahl, die wohl auch strengen Anforderungen genügen dürfte, zumal wenn man bedenkt, dass sie sämtlich einem einzigen Fundort entnommen sind. Sie sind subfossil, aber tadellos erhalten. Genaueres über das Vorkommen ist noch nicht bekannt geworden; los Millares ist auf den mir zugänglichen Karten nicht verzeichnet, es scheint nicht allzuweit von Almeria nach dem Nordostende der Sierra Ne- vada hin zu liegen und ein Verbindungsglied zwischen dem Vorkommen der lebenden Helix gwaltieriana bei Almeria und dem der Helix laurentii Bgt. in der Sierra Elvira bei Granada zu bilden. Die Abbildungen sprechen für sich auch ohne genaue Beschreibung der einzelnen Zwischen- formen. Fig. 2271 schliesst sich noch ziemlich eng an den Typus von Helix gualtieriana an, aber das Gewinde erhebt sich schon ziemlich hoch über den Kiel; immerhin hat die Unter- hälfte noch ein bedeutendes Übergewicht über das Gewinde. Bei Fig. 2272 steht der Kiel bei- nahe in der Mitte, ebenso bei den Figuren 2274— 2277. Hier hat 2273 noch den auffallend stark vorspringenden, zusammengedrückten, an der Unterseite durch eine tiefe Furche begrenzten Kiel, bei den anderen Exemplaren verschwindet dieser mehr und mehr- und wird zu einer stumpfen, wenn auch deutlichen Kante. In gleichem Masse wird die Skulptur schwächer und gleichmässiger. Bei Fig. 2278 ist sie nicht mehr schärfer als bei den stärker skulptierten Formen von Helix alonensis und die ersten Spuren der fleckigen Binde unter der Naht treten auf. Fig. 2279 ist von 2278 nicht zu trennen, hat aber keine Kante mehr und es würde Nie- mand einfallen, diese Form noch zu gwalti- eriana zu stellen, und noch weniger Fig. 2280, die auch ganz die charakteristische Zeichnung von Helix alonensis hat. Ich denke, die Reihe ist so vollständig, wie man nur verlangen kann und muss jeden Zweifel an der Zusammen- Fig. 22812283. 1 gehörigkeit von Helix gwaltierian« und Helix alonensis beseitigen. 2281. Helix gualtieriana umbili- cata Pallary mss. Differt « typo testa sat aperte et profunde umbilicata, wumbilico ad introitum in- Fundibuliformi. Diam. ma). 45, min 34, alt. 16,5 mn. Pallary sandte mir mit der vorstehenden Serie zusammen eine Anzahl lebend in der Um- gegend von Almeria gesammelten Exemplare auch das hier abgebildete Stück, das in Gestalt und Skulptur ziemlich dem Typus entspricht, aber offen und tief genabelt ist. Der Nabel ist in der Tiefe zylindrisch und ziemlich eng, er- weitert sich aber nach seinem Eingang hin triehterförmig und ist von einer gibbosen An- schwellung umgeben, die aber nichts Kanten- förmiges an sich hat. 2282. 2283. Helix alonensis pseudo- campesinan. Testa obtecte umbilicata, globosa, depressa, solida, parum nitida, striata et suleis spiralibus parum distinetis cincta, griseo-albida, fusco quwinquefasciata, fasciis tribus su- peris plus minusve confluentibus. Spira depresse conica, summo laevi; sutura impressa. Anfractus 4—4!/2, supert lente «accerescentes, convexiusculi, ultimus major, rotundatus, antice profunde deflexus. Apertura perobliqua, ovato- piriformis, alba, fascüs translucentibus; peristoma vel ad parietem interruptum vel callo subeontinwun, album, late expansum et reflexum, marginibus valde approximatis, columellari umbiliei majorem partem ob- tegente, appresso. Diam. maj, 29, min. 21, alt. 20 mm. Schale überdeckt genabelt, gedrückt kugelig, festwandig, wenig glänzend, nur ganz schwach in beiden Richtangen gestreift, fast glatt er- scheinend, mit der normalen Färbung der Helix alonensis: fünf Binden, die drei oberen fleckig und zusammenfliessend, die beiden unteren aus- geprägter, scharf. Gewinde niedrig kegelförmig, Spitze glatt, Naht eingedrückt, fein. Etwas über vier Windungen, die oberen schwach gewölbt, langsam zunehmend, die letzte erheblich grösser, gerundet, vorn plötzlich herabgeschlagen. Mün- dung. sehr schräg, ei-birnförmig, weiss mit schwach durchscheinenden Binden. Mundsaum bald an der Mündungswand unterbrochen, bald durch Callus verbunden oder fast zusammen- hängend, weiss, stark ausgebreitet und zurück- DES 12 Tafel CCCIC. geschlagen, die Randinsertionen einander sehr genähert, der Spindelrand über den Nabel zurück- geschlagen und mehr oder minder angedrückt. Aufenthalt bei los Millares in der Provinz Almeria, von Pallary gesammelt. Eine sehr hübsche, meines Wissens noch nicht abgebildete Zwergform des Typus von Helix campesina. 2284. Helix campesina millarensism. Differt a typo testa semiobtecte umbilicata, altiore, persolida, anfractibus celerius acerescentibus, ultimo altiore sed minus dilatato, apertura fere exacte eirculari, peristomate continuo, undique soluto, distincte dupliei. maj. 44, min. 33, alt. 28, diam. ext. 26:28, int. 16,5 : 15 mm. Von Pallary erhielt ich mit der vorstehend beschriebenen Zwergform der Helix campe- sina auch das hier abgebildete Prachtstück, welches bei aller Übereinstimmung mit den Typen Diam. Fig. 2284, 2285. von Rossmässler und Hidalgo sich doch genügend unterscheidet, um einen eigenen Varietätsnamen zu verdienen. Es ist auffallend dickschaliger, das dickschaligste in der ganzen Reihe der alonensis-Gruppe meiner Sammlung, auch der Mundsaum stärker und infolgedessen ringsum tadellos erhalten, der Nabel nicht enger, aber vom Mundsaum halb überdeckt; das ganze Ge- häuse ist höher, gedrungener, namentlich die letzte Windung auffallend höher — 15 mm gegen 13,5 bei einem gleichgrossen typischen Stück — aber viel weniger verbreitert, die Mündung deshalb nicht queroval, sondern beinahe kreis- rund, mit bis zu 6 mm breit zurückgeschlagenem, überall fast gleichbreitem und ringsum los- tretendem zusammenhängendem Mund- saum, welcher durch die Verdiekung am Mün- dungsrand, welche auch der Typus zeigt, deutlich doppelt erscheint. Der Spindelrand ist oben ein- gebuchtet, deutlich ausgeschnitten, schmal dunkel gesäumt. Die letzte Windung ist um den Nabel- eingang schmal schmutzig braun gesäumt. — Tafel 2285. Vivipara mamillata janinen- sis Mousson. Testa mazima, obtecte rimata wel fere exum- bilicata, ovato-turrita, tenwiuscula, obli- que ruditer irregulariterque striata, versus aperturam costellato-striata, in anfractı- bus superis obsolete spiraliter lirata et malleata, olivaceo-viridis, fasciis nullis. Spira obesa, subgradata, apice parvo, mamillato, plerumque detrito. Anfractus 7, primi tres plani, sequentes tumidı, celeriter accerescentes, supra subplanatı, ultimus rotundatus, spirae altitudinem subaequans, antice supra produetus, haud descendens. Apertura magna, obliqua, irregulariter ovato-piriformis, intus albido- fusca fasciis mullis; peristoma tenue, acutum, album, marginibus callo tenui vie junctis, externo versus medium pro- ducto, columelları supra wumbilicum reflexo, appresso, eum fere omnino clau- dente sed vix incrassalo. — Alt. 58, diam. 45, alt. apert. obl. 30, lat. 27 mm. Paludina inflata var. janinensis Mousson*).Cogq. *) T. striata, griseo-cornea, perforatione an- gusta, semitecta; anfractibus, minus convexis; spira paulo elatiore, summo carioso, obtuso. GGCIE. Schläfli I, in: Züricher Viertel-Jahrschr. 1859 p. 280 (sep. pP. 54). — (contecta var.) Blane & Westerlund**), Faune malacologique Grece 1879 p. 135. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI, p. 5. — (mamillata var.) Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed ILt. 71, fig 1. 2. — Bourgwig- nat, Recensement Vivipares syst. Euro- peen »: 24. — | Paludina gigantea Parreyss in sched. — Kobelt, in Rossmässler, Iconographie 1878, vol. V p». 74 sp. 1372. — Schale eine der grössten der Gattung, über- deckt geritzt, bisweilen völlig entnabelt, ge- drungen, eiförmig, etwas getürmt, relativ dünn- **) T. magna, obeso-ovata, semiobtecte per- forata, griseo-vel olivaceo-cornea, tenuis, sub- pellueida, tenue striata (interdum aperturam ver- sus striis inerementi costiformibus sat numerosis), sub lente in anfractu ultimo dense spiraliter lineata, obsolete brunneo-trifasciata, apice obtuso. Anfractus 6 regulariter accrescentes, convexi, sutura profundiuscula separati, ultimus maximus, infra sat tumidus; apertura rotundato-subovata, superne subangulata; peristoma in pariete conti- nuum. — Alt. 45, diam. 35 mm. Tafel CCCIC. wandig, schräg und unregelmüssig gestreift, nach der Mündung hin ausgesprochen rippenstreifig, auf den mittleren Windungen bis zur Mitte der letzten hin mit obsoleten Spiralreifen umzogen oder gehämmert, grau oder grünlich olivenfarben, die typische Form auch in der Mündung keine Spur von Binde zeigend. Gewinde gedrungen kegelförmig, leicht treppenförmig, die Spitze ein kleiner, flacher, meist abgeriebener Kegel mit leicht vorspringendem Apex, Naht eingedrückt. Sieben Windungen, die drei ersten flach und langsam zunehmend, die vier unteren aufge- trieben, rasch zunehmend, oben meist etwas abgeflacht, die letzte hinten gemessen ungefähr so hoch wie das Gewinde, gerundet, vorn nicht herabsteigend, oben gegen die Mittellinie vor- gezogen. Mündung gross, auffallend schräg, unregelmässig ei-birnförmig, oben spitz, innen bläulich weiss ohne Bindenspur; Mundsaum weiss, dünn, scharf, die Ränder nur durch einen ganz dünnen, nach der Insertion hin sehr breiten Callus verbunden, der Aussenrand mit der Inser- tion stark gegen die Mittellinie vorgezogen, der Spindelrand kaum verdickt, aber zurückgeschlagen und angedrückt, den Nabel beinahe völlig schliessend. — Deckel eiförmig, links oben leicht aber deut- lich ausgeschnitten, mit feinen Anwachsstreifen, am Nucleus eingesenkt, die linke Hälfte empor- gebogen; Innenseite dem Nucleus gegenüber mit einem ziemlich spitzen Vorsprung und am Rande dunkler gefärbt. Aufenthalt im See von Joannina (Janina) in Albanien. Es liegen mir durch die Güte des Herrn Prof. Dr. O. Stoll in Zürich aus der Mousson’schen Sammlung zwei Originalexemplare vor, anscheinend Männchen und Weibchen, von denen ich das Männchen abbilde, Mousson hat diese Prachtform zu Vivipara inflata Villa gestellt und sie nur durch Ver- gleichung mit dieser beschrieben. Seine Originale stimmen vollkommen mit dem von mir Icono- graphie V sp. 1372 abgebildeten Exemplare von Paludina gigantea Parreyss überein, doch kann dieser Name, schon wegen Vivipara gigantea v. d. Busch, Reeve sp. 7, keinen Anspruch auf Geltung machen. Mein Exemplar zeigt Spuren von Bänderung, ebenso wie die von Woesterlund & Blanc beschriebene kleinere Form. Ich habe schon damals die Ansicht ausgesprochen, dass sio zu V.mamillata zu rechnen sei, und muss nach Vergleichung mit dem Original diese Ansicht aufrechterhalten. 2286. Vivipara anatolica m. Testa vie angustissime rimata perforata, obeso- conica, solida, distinete oblique striata, sculptura spirali nulla, parum nitida, Fig. 2286. 19 virescenti-olivacea, obsolete fusco trifas- ciata. Spira conica, summo conulum brevissimum formante apice aculo, haud prominulo; sulura linearis vix impressa, Anfractus 6, supremi 3 lentissime aceres- centes, tumidi, infra sulwram breviter planati, ultimus postice. ?]s altitudinis subaequans, parum inflatus, antice leniter sed longe descendens. Apertura parum obliqua, basi leviter descendens, irregula- riter piriformis, supra angulata, faweibus lutescentibus faseüs tramslucentibus; peri- stoma continwum, sat late nigrolimbatum, marginibus callo lato nigrolimbato junc- tis, externo tenui, reqularıter arcualto, eolumellari calloso, subinerassato, supr« strietiusculo, infra areuato. — Operculum supra acutum, margine interno stricto, obliguo, haud emarginato, nucleo excen- trico, coneavo, intus disco pedali promi- nulo respondente. — Alt. 33, diam. 25, alt. apert. obl. 17,5, diam. 14 mm. Vivipara anatoliea Kobelt, in: Martini-Ohemnitz, Conchyl. Cabinet, ed. II t. 71, fig. 11. 12. Schale kaum noch ganz eng ritzförmig durch- bohrt, gedrungen kegelförmig, festwandig, deut- lich schräg gestreift, die letzten Windungen aus- gesprochen rippenstreifig, eine Spiralskulptur nieht zu erkennen, nur wenig glänzend, grau- braun mit drei wenig deutlichen braunen Binden. Gewinde gedrungen kegelförmig, oben plötzlich in einen niedrigen Kegel mit spitzem, nicht vor- springendem Apex übergehend; Naht linear, nur wonig eingedrückt. Sechs Windungen, die oberen drei kaum gewölbt und nur ganz langsam zu- nohmend, die drei unteren rasch zunehmend, aufgetrieben, hinten gemessen drei Fünftel der Höhe einnehmend, vorn langsam aber lang herab- steigend. Mündung kaum schräg, unten etwas zurück weichend, schräg unregelmässig birnförmig, oben spitz, im Gaumen gelblich mit durch- scheinenden Binden. Mundsaum zusammen- hängend, ziemlich breit schwarzgesäumt, die Ränder durch einen ebenfalls schwarzgesäumten Gallus verbunden, der Aussenrand dünn, scharf, unregelmässig gebogen, der Spindelrand strack, nur unten gebogen, verdickt. Deckel oben zu- gespitzt, mit schrägem, strackem nicht ausge- schnittenem Innenrand, die Aussenseite nur schwach gestreift, am exzentrischen Nucleus tief eingesenkt, der Einsenkung entspricht innen eine scharf umgrenzte vorspringende Fuss-Huftscheibe. Aufenthalt im See von Sabandscha im vorderen Kleinasien; das abgebildete Exemplar mir von Dr. Sturany mitgeteilt. Bourguignat (Röcensement Vivipares Byst. europ6sen p. 36) führt aus demselben See eine Varietät von Vivipara letourneuxi an („une 14 Tafel CCCIC. forme plus fluette et un peu moins ventrue de cette espece.“) Ob sie mit unserer Form zu- sammenfällt, kann nur die Vergleichung des Originalexemplares entscheiden. 2287. Valvata*) (Cincinna) erythro- pomatia Hauffen. Testa minima, medioeriter sed pervie umbilicata tenuis, depressa, pellueida, laevis, versus aperturam tantum striüisnonnullis munita ; *) Gattung Valvata Müller. Testa plerumque umbilicata, discoidea, globosa vel trochoidea, amfractibus paucis, tere- tibus, sutura profunda. Apertura sub- verticalis, cireularıs; peristoma acutum, rectum, continuwum. Operculum corneum, multispiratum, medio leviter concavum. Gehäuse meistens genabelt, seltener nur durchbohrt, scheibenförmig, kugelig oder kreisel- förmig, mit wenigen stielrunden Windungen; Naht tief; Mündung beinahe senkrecht, fast kreisrund, wenig ausgeschnitten. Mundrand scharf, zusammenhängend, gerade. Deckel hornig mit zahlreichen engen Spiralwindungen, in der Mitte leicht konvex eingesenkt. Das Tier ist nicht getrennten Geschlechts; es hat eine lange, fast rüsselförmige Schnauze und lange, zylindrische oder pfriemenförmige Fühler; die Augen liegen an deren inneren Basis. Die Atmung erfolgt durch Kiemen, welche frei in einer Tasche liegen und federförmig ge- baut sind; sie können weit aus der Tasche heraus gestreckt werden und haben an ihrer Wurzel einen fadenförmigen Anhang. Die Mund- bewaffnung besteht aus einem zweiteiligen Kiefer und einer langen bandförmigen Zunge mit sieben Plattenreihen, Die wenigen altbekannten Arten der Gattung Valvata sind neuerdings sehr vermehrt worden, aber es scheint sich schon die Einsicht Bahn zu brechen, dass hierin des Guten zu viel ge- schehen ist, und Clessin, der eine ganze An- zahl neuer Valvaten aufgestellt hat, sagt jetzt selbst (Jahrb. des Vereins für vaterl. Naturkunde in Würtenberg 1897): „Ich habe die Überzeugung gewonnen, dass die verschiedenen Arten der Gruppe Concinna durch die Bewegung des Wassers bedingt werden. Concinna fluvi- atilis ist die Form für fliessende Gewässer und kommt nur in Flüssen vor. In den grössten Seen der Alpen erzeugt sich Concinna an- tiqua, während Concinna piscinalis die Form für stehende Gewässer kleineren Umfangs (schlammige Buchten der Flüsse, Weiher) darstellt. Aus dieser Sachlage zieht Thiele in Nachrbl. D. malak. Ges. 1909 vol. 41 die Konsequenzen Fie. 2287. spira parum prominula. Anfractus 4 parum convexi, ultimus teres, rapidius accrescens, sutura profunda diseretus. Apertura circeularis, parum obliqua ; peristoma acutum. — Alt. 1, diam. 1,5 mm. Valvata erythropomatia, Hauffen, in: Verh. Zool. bot. Verein, Wien 1856, vol. VI, p. 465, t. 7, fig. 1 — (Cincinna) Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VT, und reduziert die sämtlichen verbreiteteren Formen auf die vier Arten: piscinalis Mull., naticina Mke.,, pulchella Stud. und cris- tata Müller. Es wird sich dagegen nicht viel einwenden lassen, aber wir müssen dann doch die einmal angenommenen Formen als Standorts- varietäten beibehalten und sind dadurch ge- zwungen, statt zwei Namen überall drei zu schreiben, Valvata piscinalis wäre dann so ziemlich gleichbedeutend mit der Untergattung Cinceinna, V. pulchella mit Atropidina, V. eristata mit Gyrorbis. Lindholm*) hat mit Recht für die seither bei den Ütenobranechia untergebrachte Familie Valvatidae eineeigene selbständige Abteilung Pterobranchia errichtet. Schon dass sie nicht getrennten Geschlechtes sind, wie die UÜtenobranchia, sondern hermaphroditisch, wie die Aspidobranchia, gäbe einen ge- nügenden Grund für die Trennung ab, während die zierliche federartige Kieme, die nach aussen ausgestülpt werden kann, die ganz abweichende Form des Gehäuses und der kreisrunde Deckel mit den zahlreichen eng gewundenen Spiralen und dem zentralen Nucleus eine Vereinigung mit den Aspidobranchia verbieten. Auch die Stellung der Augen an der Innenseite statt an der Aussenseite der Fühlerbasis ist ein wichtiges Kennzeichen, das von allen Familien der Cteno- branchia nur bei den Assimineidae vorkommt. Westerlund nimmt in seiner Fauna neben der zweifelhaften kaspischen Gattung Andrus- sovia vier Untergattungen an. Von diesen ist die Untergattung Jelskia Bourg. für die ver- schollene Valvata jelskii Crosse, zum Minde- sten sehr zweifelhaft; Cincinna**) Hübner für die Gruppe der Valvata piscinalis Müller, — Tropidina Adams für die Sippschaft von V. macrostoma Steenb.; — und Gyrorbis *) Einige Bemerkungen über die Systematik der Valvatiden, in: Nachrbl. D. malak, Gesell- schaft 1906, vol. 38, p. 187. ##*) Die Schreibart dieses Namens ist zweifel- haft; Hübners „Zwei Briefe“ sind mir unbekannt; nach Menke und Hermannsen schreibt er Cin- einna, nicht Concinna. Tatel CECIE. : Bie. 2288, 2289. 115) p. 138. — (lessin, Fauna Oestreich- Ungarn p. 613, Fig. 417. „Gehäuse aus vier weniggewölbtenWindungen, die letzte kreisrund und schnell an Umfang zu- nehmend, glatt, durchsichtig und nur an der Mündung mit einigen Querstreifen. Gewinde wenig hervortretend; Naht tief, Mundsaum scharf. Mundöffnung kreisrund, etwas hervortretend und wenig schief, Nabel mittelgross und bis an die Spitze offen. Farbe schmutzig weiss. Deckel glatt, bei lebenden Exemplaren rot, wird bei toten bald etwas gelblich.“ — Hauffen. In der Görzaher Grotte (Gorizane). Ein ächtes Grottentier, schon im Ausfluss des kleinen Grotten- baches fehlend. Die Grössenangabe 1:1 mm, bei Westerlund ist ein Druckfehler. 2288. Valvata (Oincinna) spelaea Hauffen. aperte umbilicata, depressa, vitracea, tenuis; anfractus 3 celeriter accrescentes, primus planus, secundus prominens, ulti- mus teres, basi tumidus, sutura profunda, diseretus. Apertura ovato- eircularis; peristoma acutum, ad sinistram subin- erassatum. — Alt. 1,08, diam. 1 mm. Valvata spelaea Hauffen, in: Verh. zo00l. botan. Verein Wien, 1856 vol. VI ». 702 t.7 fig. 2. -- (Cineinna) Westerlund, Fauna palaearkt.-Binnenconch. VI p. 138. — Olessin, Mollusken Oestr. Ungarn p. 612 fig. 416. — „Gehäuse mit drei schnell zunehmenden Um- gängen, zweiter stark hervortretend, erster fast flach auf dem zweiten liegend, letzter Umgang Testa Fitz. für V. eristata Müller. — Lindholm. e. behält den modernen Nomenclaturregeln ent- sprechend für @yrorbis den Namen Valvatas. str. bei und errichtet für V. pulchella Stud., die Westerlund bei Tropidina stehen hat(deren Ty- pusdienordamerikanische Valvata tricarinata Say ist), eine neue Untergattung Atropidina, . ausserdem für die Baikalform V. baicalensis (Gerstf.) Dyb. die Untergattung Liratina und für die riesige V. grubei Dyb. desselben Sees die Untergattung Megalovalvata, die sich auch anatomisch unterscheidet und vielleicht unten bauchig, dünn; Farbe glasig; Naht tief; Nabel offen; Mundöffnung rund-eiförmig; Mund- saum scharf, auf der linken Seite etwas dicker. Aufenthalt in der Grotte am Glaven Verh, nach Brusina auch in Kroatien. — 2289. Valvata (Atropidina) umbili- cata Fitzingen. Testa fere discoidea, latissime umbilicata, supra plana, subtilissime striatula, nitidula, pallide lutescens. Spira plana, apice leviter immerso. Anfractus 3 celeriter accrescentes, teretes, ultimus major, basi levissime subplanatus, interdum obsolete spiraliter striatus, Apertura circularis; peristoma acutum, perparum adnatum, margine columellari interdum leviter ex- panso. — Alt. 2, diam. 5 mm. "alvata umbilicata, Fitzinger Verz. Moll. Erz- herz. Oestreich 1833 p. 117. — Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 140 (mit var. tubula West.). — Valvata spirorbis Küster, in: Martini d& Chem- nitz, Conch. Cab. ed. II vol. I 21, p. 89 t. 14 fig. 27. 28, nec Draparnaud. — Gyrorbis frigida, Olessin, Excurs. Moll. Fauna ed. II, p. 463, Fig. 320, nec Westerlund. Schale fast scheibenförmig, sehr weit und perspektivisch genabelt, die Oberseite flach oder nur ganz leicht gewölbt, sehr fein gestreift, etwas glänzend, schmutzig blassgelblich. Gewinde flach mit leicht eingesenktem Apex. Drei rasch zunehmende stielrunde Windungen, die letzte grösser, an der Basis ganz leicht abgeflacht, nicht selten mit obsoleten Spirallinien umzogen. Mündung kreisrund, nach unten nur ganz wenig vorspringend; Mundsaum scharf, nur für eine ganz kurze Strecke angelötet, am Spindelrand mitunter leicht ausgebreitet. Aufenthalt in ganz Mitteleuropa, von den Alpen bis Südschweden. Von V. macrostoma nur durch den etwas weiteren Nabel, die rascher zunehmenden Win- dungen und das flachere Gewinde unterschieden. V. pulchella Stud. ist enger genabelt und höher gewunden. Im übrigen stehen diese drei Formen einander so nahe, dass Thiele sie einfach ver- zweckmässiger als eigene Gattung anerkannt wird. | einigt. Tafel CCCE. Fi © >' 2290— 2292. u ad € Tafel G6CC. 2290. 2291. Vivipara danubialis penchinati Bourguignat. Testa magna, anguste et swbobtecte perforata conica, solida, ruditer striata ac in an- fractu ultimo distincte malleata, nitidula, viridescenti fusca, vie obsolete saturatius fasciata. Spira alte conica, lateribus eonvexiusculis, apice parvo, acuto, mucro- nato, albo. Anfractus 7—8 regulariter accrescentes, convexi, 4 inferi tumidi, infra suturam obsolete declives, vel levis- sime subtabulati, ultimus postice spirae altitudinem vix aequans, rotundatus, an- tice haud descendens. Apertura magna, late ovato-piriformis, intus albida faseüis nullis ; peristoma acutum, tenue, interrup- tum, marginibus vie callo tenuissimo translucente junctis, columellari vix pa- tulo, umbilicum obtegente. Alt. 53, diam. max. 39, alt. apert. obl. 26, diam. 20 mm. Alt. 41, diam. max. 32,5, alt. apert. obl. 22, diam. 17,5 mm. Vivipara penchinati Bourguignat, in: Annales de Malacologie, 1570 vol. I p. 48, 58; Recensement Vivipares Syst. europeen 1580 p. 25. — (hungarica var.) Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VYIp,8s. — Schale gross bis sehr gross, eng und fast überdeckt durchbohrt, ziemlich getürmt kegel- förmig, grob gestreift mit zahlreichen schwarzen Anwachsspuren, besonders in der ersten Hälfte der letzten Windung sehr ausgesprochen ge- hämmert, etwas glänzend, grünlich braun mit ganz undeutlichen, auf der letzten Windung fast ganz versch windenden dunkleren Binden. Gewinde hoch kegelförmig mit leicht konvexen Seiten, die Spitze plötzlich in einen kurzen Kegel mit griffelartig vorspringendem, weissem Apex ver- schmälert. 7—8 regelmässig zunehmende Win- dungen, die drei obersten flach, die unteren konvex, etwas aufgetrieben, unter der Naht leicht abgeflacht, bisweilen fast geschultert, die letzte hinten so hoch wie das Gewinde, gerundet, vorn nicht herabsteigend und meist etwas ausge- sprochener geschultert. Mündung gross, breit ei-birnförmig, innen weisslich, ungebändert; Mundsaum scharf, dünn, unterbrochen, die Ränder nur durch einen ganz dünnen durchsichtigen Callus verbunden, der Spindelrand ganz leicht geöffnet, den Nabel fast ganz überdeckend. Aufenthalt im Gebiet der Morava und der unteren Donau, Fig. 2290 aus der Resava in Zentralserbien. Fig. 2291 eine kleinere, relativ dickschaligere Form mit rinnenförmiger Naht und ausgesprochen geschulterten Windungen, von Lepinica ebendort. Bourguignat gibt in den Annales de Malacologie die Donau bei Ibraila an, im Röcensement auch die Sümpfe von Mag- nich bei Belgrad. 2292. Jelskia jelskii (Orosse). — Testa late umbilicata, depressa, planorbiformis, subpellueida, nitidula, solidula, longitu- dinaliter minute et confertius striata, pallide flava; spira plamo-concava. An- fractus 3, ultimus caeteros inwolvens, con- vexus, subtus lactescens. Apertura hori- zontalis, magna, reliquam testam supe- rans, ovato-rotundata, ad insertionem marginis externi subangulata; peristoma continuum, appressum, marginibus sim- plieibus, subacutis. — Ürosse. ma). 5, min. 4, alt. 2,5 mm; alt. apert. 3,5, lat. 2,5 mm. Valvata Jelskii Orosse, in: Journal de Conchy- liologie 1863 v. 11 p. 282 t. 13 fig. 3. — (Jelskia n. gen.) Bourgwignat, Olassific. fam. et genres 1877 p. ?. — (J.) Wester- lund, Fauna palaearkt. Binmenconch. VI p. 143. — Lindholm, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1906 vol. 38 p. 192. Schale ungenabelt, flach gedrückt, planorbis- artig, ziemlich durchsichtig, etwas glänzend, ziemlich festschalig, fein und dicht gestreift, obenher blassgelblich, unterseits milch weiss; Gewinde leicht eingesenkt. Drei äusserst rasch zunehmende Windungen, die letzte die beiden früheren umhüllend, gewölbt, den grössten Teil des Gehäuses einnehmend. Mündung fast hori- zontal — der Abbildung nach eher vertikal — gross, höher als das Gewinde, rundoval, an der Insertion eine Ecke bildend.. Mundsaum zu- sammenhängend, angedrückt, die Ränder einfach, ziemlich scharf. : Aufenthalt im Dniepr bei Kiew. Die Ab- bildung nach Crosse. Eine seit der Veröffentlichung noch nicht wiedergefundene, völlig verschollene Form. Mörch hat sie für einen jungen Lithoglyphus naticoides erklärt, doch hat nach Lindholm die Abbildung nichts mit einem Jungen dieser Art gemein. Die Diagnose nennt die Mündung Diam. Tarel) SER U-WVCECTL horizontal, die Abbildung zeigt sie vertikal und der Nabel ist auf der Abbildung bestimmt nicht „latus“ zu nennen. 2293. Valvata (Cincinna) sorensis Dybowski. Testa turbinata, aperte et profunde umbilicata, solida, nitida, regulariter costato-striata, pallide fusca vel olivacea. Spira conica, subturrita. Anfractus 5 teretes leniter accerescentes, sutura profunda disereti, infra suturam leviter planati, wltimus magnus, inflatus, altitudinis dimidiam . subaequans. Apertura circeularis; peri- stoma acutum continuum, haud refleeum, adnatum, supra angulatum. Operculum tenue, corneum. — Alt. 8,5, diam. 7 Valvata (Cincinna) Sorensis Dybowski, in: Jahrb. D. malak. Ges. 1886 vol. 13 p. 113 t. 4 fig. 1,3,5; — Westerlund, Fauna palae- arkt. Binnenconch. VI p. 132. — mm. Fig. 2293, 2294. 27 Schale hochkreiselförmig, offen und tief ge- nabelt, fest, glänzend, regelmässig sehr dicht und fein gestreift, blass bräunlich oder oliven- farben; Gewinde etwas getürmt kegelförmig, fast treppenförmig. Fünf stielrunde, langsam zu- nehmende Windungen, durch eine tiefe Naht geschieden, unter derselben etwas abgeflacht, leicht geschultert, die letzte stark gewölbt, gross, beinahe die Hälfte der Gesamthöhe ausmachend, an der Basis heller. Mündung kreisrund, oben eine leichte Ecke bildend; Mundsaum scharf, nicht umgeschlagen, zusammenhängend, an der Mündungswand angedrückt. — Deckel bräunlich gefärbt, von horniger Konsistenz, sehr dünn, mit zahlreichen engen Windungen, die Aussen- seite matt, die Innenseite sehr glänzend. Aufenthalt im See Balschoj-sor, einem seichten, von der Selenga gespeisten See, der mit dem Bai- kalsee zusammenhängt, aber keine der für diesen charakteristischen Molluskenarten beherbergt. Abbildung und Beschreibung nach Dybowski. „Die Valvata sorensis m. steht in dem- selben Verhältnis zu der Y. antigua Sow., wie V. aliena Westerl. zuder V.naticina Mke.* Tafel 2294. Valvata (Oincinna) antiqua Sowerby. anguste et saepe subobtecete umbilicata, turbinato-turita, solida, lutescente-viri- dula, nitida, subtiliter confertimque stria- tula. Spira elata, apice acutulo; sutura angusta, profunda, camaliformis. An- fraetus 5 teretiusculi, leniter acerescentes, ultimus antice saepe solutus. Apertuwra eircularis, supra levissime angulata, quam spira semper brevior; peristoma rectum, haud incrassatum, parum adnatum, mar- gine columellari reflewiusculo. Alt. 5—6, diam. 4—4,5 mm. Helix contorto-plicata Gmelin, Systema naturae ed. XIII. 1789 p. 3601. — Valvata antiqua Sowerby, Magazine Nat. Hist. 1858 p. 547. — Westerlund, Fauna palae- arkt. Binnenconch. VI p. 132. — Olessin, Deutsche Excurs. Moll. Fauna ed. II ». 457 fig. 314; Moll. Oestreich- Ungarn p. 611. — Valvata contorta Menke, in: Zeitschr. f. Mala- kozool. 1845 p. 115. — Küster, in: Mar- tini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II v. J. 21 p. 84 t. 14 fig. 1—6. — Stein, Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. Testa UCCCI. Schn. Berlin 1850 t. 2 fig. 27. — Bour- guignat, Malacol. Aix-les-bains 1864 t. 1 fig. 21-25. — Locard, Prodrome Malacologie francaise p. 248. — Gredler, Tirol p. 215. — Schale eng und häufig halbüberdeckt genabelt, getürmt kreiselförmig, festwandig, gelblich grün, ziemlich glänzend, fein und dicht gestreift, mit- unter mit ganz feinen Spirallinien. Gewinde hoch mit ziemlich spitzem Apex; Naht schmal aber tief, angedrückt, nicht selten rinnenförmig. Fünf fast stielrunde langsam zunehmende Windungen, die letzte nach vorn lostretend, häufig völlig gelöst. Mündung kreisrund, nur mit einer ganz schwachen Ecke oben, immer niedriger als das Gewinde. Mundsaum gerade, nicht verdickt, nur für eine ganz kurze Strecke angelötet, der Spindel- rand etwas über den Nabel zurückgeschlagen. Die Seeform des Typus der Valvata pis- cinalis, in West- und Mitteleuropa von den Seen am Südfuss der Alpen bis nach Mittel- schweden verbreitet. Wie alle solche Seeformen, ist sie sehr veränderlich, höher und niedriger, breiter und schmäler, aber immer eng genabelt. In Frankreich ist sie auf den Osten beschränkt. b) 18 Tatel CCCCH 23295. Valvata (Cineinna) alpestris Blauner. aperte et fere perspeetiviter umbilicata, depresse turbinata, tenwiuseula, subtiliter et sat regulariter striatula, interdum ob- solete spüraliter swleata, nitidula, Tutes- centi-cornea, interdum violaseens. Spira depresse conica, lata, apice obtuso; sutura profunda. Anfractus d—4!/, super lente, inferi celerius acerescentes, ultimus teres, ad suturam plus minusve solutus. Apertura eirewlaris; peristoma vix vel haud adnatum. Opereulum tenue, pallide Iuteum, anfracthbus parum dis tinetis. — alt. 4, diam. 5 mm. Velvata alpestris Blauner mss. in: Küster*), Martin! & Chemnitz, Coneh. Cab, ed. II vo. 1212.64, 14 0.7,8 — Clessin, Deutsche Exeurs. Moll. Fauna, ed. II ». 457 fig. 313; Molluskenfauna Oestreich- Ungam p». 611. — Gremblich, Fauna Nordtirel p. 35. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconeh. VI p. 155. — Bourguigmat, Malae. Aix les-bains 1864 ». 69, 1f.6—10,. — Locard, Prodrome Malacol. frangaise p. 249, — Kreglinger, Deutschlands Binnenmollusken p. 308. Eine Mittelform zwischen V\, piseinalis und depressa, von ersterer durch die stiel- runden Windungen, den weiten Nabel und die zirkelrunde kleinere Mündung, von letzterer durch die Grösse, tiefere Naht und die an derselben nicht flache, sondern mehr lostretende, dadurch eingesenkte letzte Windung verschieden. Das Gehäuse ist ziemlich gross, weit genabelt, so dass die Windungen bis zur Spitze verfolgt werden können, dünnwandig und durohscheinend, siemlich glänzend, erst mässig, dann schnell zu- nehmend, die unteren stielrund, durch eine tiefe Naht vereinigt, die an der letzten durch die schmale Anhoftung eingesenkt erscheint, so dass der Oberrand dieser Windung etwas nach innen zu abfällt Die Mündung ist verhältnismässig kleiner, als bei Vpiseinalis, kreisrund, der Rand ringsum ziemlich scharf, der Spindelrand kaum umgeschlagen, die Anheftungssielle an die vorletzte Windung sehr schmal, so dass letztere nicht zur Bildung der Mündung beiträgt — Deckel blassgelb, dünn, mit wenig markierten Windungen. — Testa *) Testa late umbilieata, orbioulato-oonvexa, tenuiusoula, diaphana, subregulariter denseque siriata, oomea-flava; spira subdepressa; an- fraotibus 5 rotundatis, ultimo ampliato; sutura profundiusoula; apertura eirenlari, marginibus aoutiuscunlis, oolumellari vix reflexo. Fig. 2295 — 2297, Aufenthalt im Alpengebiet, weit verbreitet, besonders auch im Diluvium, subfossil auch in Skandinavien vorkommend, Dor Originalfundort sind die Seen an den Quellen des Giessbaches bei Grindelwald. Nach Locard findet sie sich auch bei Ascain in den Basses-Pyrendes, — 2296. Valvata pulchella Studer, Testa depresse trochiformis, Tate sed quam in V. maecrostoma angustius wumbilicata, requlariter striata, nitidula, cormea-flava, Spira parum elevata apice obtuso, inter- dum apertura altitudinem subaequans. Anfractus S/a—4 sat lente acerescentes, ultimus jucta suturam medioerem depres- sus. Apertura subeireularıs, ad basın subdllatatus; peristoma continuum, acu- tum, parum adnatum. — Alt, 3—4, diam,. dJ—5 mm. Valvata pulchella Studer, Kurzes Verz. 1820 ?. 23 (nomen) — Westerlund, Fauna palaearkt, Binnenconeh. VI p.260 fig. 517. Valvata depressa Küster, in: Martini d& Chem- nitz, Conch. Cab, ed, II vol. I 21 p. 5 t. 141 fig. W, A, nee C. Pfeiffer. — Clessin, Exkurs. Moll. Fauna ed. II ». 460 fig. 317. — Kobelt, Fauna v. Nassau, p. 211 5 fig. 21. Schale ganz niedrig kreiselförmig, doch nicht scheibenförmig, weit, aber doch viel enger als V. maerostoma und F. umbilicata ge- nabelt, regelmässig und ziemlich stark gestreift, etwas glänzend, gelblich hornfarben. Gewinde ganz niedrig kegelfürmig mitabgestumpftem Apex, innen deutlich vorspringend, manchmal fast so hoch wie die Mündung. Windungen 3/»— 4, ziem- lich langsam zunehmend, stielrund, einigermassen skalarid auf einander liegend, die letate an der mässig tiefen Naht leicht niedergedrückt, nach der Mündung hin nach unten erweitert, Mündung fast kreisrund, nach unten etwas erweitert; Mundsaum zusammenhängend, scharf, nur für eine kurze Strecke angelötet. Aufenthalt in Mitteleuropa hier und da. Ab- bildung nach Küster; der Name depressa kann nicht beibehalten werden, da Pfeiffers V, de- pressa nach den im Berliner Museum aufbe- wahrten Originalexemplaren eine junge F. pis- einalis ist, Sie kann schwerlich von V. ma- erostoma getrennt werden und man wird sie wie umbilicata wohlam besten als eine Varietät von dieser betrachten, die sich durch höheres Gewinde und engeren Nabel unterscheidet. 2297. Valvata pisceinalis Müller. Testa anguste et plerumque semiobtecte umbili- cata, globose-turbinata, solidula, subtiliter Tafel CCCCI. striatula, nitidula, lutescente wiridis. Spira obtusula, apice depresso, apertwrae altitudinem aequans; sutura profunda. Anfractus 4—4![g rapide accerescentes, conwezi, inferi 2 dilatati, ultimus penul- timo multo major et latior. Apertura subeircularis; peristoma rectum, acutum, latiuscule adnatum. — Diam. 5—6, alt. 4,5—5 mm. Nerita piscinalis Müller, Vermium Historia v0. LI p. 1774 ». 172. Valvata piseinalis Ferussac, Syst. Conch. 1807 p. 75. — Draparnaud Hist. moll. t. 1 f. 14. — Dupuy, Hist. nat. Moll. France p. 583 t. 28 fig. 13. — Nüsson, Hist. Moll. Sueciae p. 85 (excl. var.). — S0- werby, Genera no. 41 fig. 1. — Lamarck, Hist. nat. ed. II vol. 8 p. 504. — Menke, in: Zeitschr. f. Malakozool. 1845 p. 28 no. 3. — Philippi, Enum. Moll. Sieiliae I p. 21. — Küster, in: Martini & Chem- nitz, Conch. Cab. ed. II vol. I 21 p. 85 t. 14 fig. 9—13. — Kobelt, Fauna von Nassau p. 211 t. 5 fig. 20. — Moquin- Tandon, Hist. nat. II p. 540 t. 41 fig. 1—23. — Bourgwignat, Malacologie Aix- les-bains p. 69 t. 1 fig. 11— 15. — (lessin, Exeurs. Moll. Fauna ed. II p. 455 fig. 312. — Locard, Prodrome Mol. francaise p. 248. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binneneonch. VI p.132. — Milachewitsch, Etude Moll. vivants Moscou, in: Bull. Soc. Moscow 1581 p. 22 (mit var. klinien- sis und var. borealis). — Forbes & Han- ley, Hist. Brit. Moll. t. 71 fig. 9, 10. — Kreglinger, Deutschl. Binnenmollusken p. 298 (hier die Lokalliteratur). — faseicularis Gmelin, Syst. natur. ed. 13 p. 3627. — Lymnaea fontinalis Fleming, in: Edinb. Eneyel. VII 1 (1814) p. 78. Turbo fontinalis Montagw Test. brit. 1803 p. 348; suppl. t. 22 fig. 4. Oyclostoma obtusum Draparnaud, tabl. p. 39; Hist. p. 33 t.1 f. 14. — Sturm, Fauna VI £1.2: Valvata depressa C. Pfeiffer, Naturgesch. d. Land- und Süsswasser-Mollusken, p. 100 t. 4 f. 33. — Schale ziemlich eng und meistens halbüber- deckt genabelt, kugelig kreiselförmig, ziemlich festwandig, fein und etwas unregelmässig ge- streift, etwas glänzend, grüngelb. Gewinde stumpf- lich mit niedergedrücktem Apex, nicht höher als die Mündung. 4—4'/s Windungen, ziemlich rasch zunehmend, konvex, die beiden obersten klein, die folgenden rasch zunehmend, stark in die Quere verbreitert, die letzte viel breiter als Helix Fig. 2298, 2299. 19 die vorletzte. Naht tief, Mündung fast kreisrund, oben ganz leicht eckig; Mundsaum scharf, manch- mal ein wenig ausgebogen, der Spindelrand schwach umgeschlagen und mit mehr als einem Drittel seiner Länge an die Mündungswand an- geheftet. Deckel dünn, gelblich, mit furchen- artig eingetieften Windungen. Verbreitung so ziemlich durch das ganze paläarktische Gebiet nördlich des Mittelmeeres. Der Mittelpunkt der Gruppe Cincinna, an den sich wenigstens die deutschen Arten dieser Gattung ungezwungen als Standortsvarietäten anschliessen lassen, höchstens V. naticina Mke, ausgenommen. Thiele hat sie denn auch in einer während des Druckes dieser Zeilen im Nach- richtenblatt der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft 1909 Nr. 1 erschienenen Arbeit sämtlich eingezogen. Man vergleiche auch die weiter unten unter Nr. 2318—2321 kopierten Abbildungen von Bourguignat. 2298. Valvata (Cineinna) Menzel. Testa parva, latiuscule umbilicata, subtilissime regulariterque striata. Anfractus 4'[a teretes vel ovati, lente et regulariter ac- crescentes, laxe sed regulariter convoluti, sutura profunda disereti. Apertura eir- cularis vel ovato-rotundata, spirae altitu- dinem haud aequans; peristoma acutum, continwum, haud dilatatum. — Alt. 3, diam. 2,5 mm. Valvata (Cineinna) geyeri Menzel, in: Nach- richtsbl. D. mal. Ges. 1904 vol. 36 p. 78, Textfigur. — Gehäuse kreiselförmig, sehr fein und regel- mässig gestreift, ziemlich weit genabelt. Um- gänge 4'/2, stielrund bis hochoval, langsam und gleichmässig zunehmend, lose aber sehr regel- mässig übereinandergelegt. Nähte tief. Mündung kreisrund bis hochoval, etwas niedriger als das . Gewinde. Mundsaum scharf, zusammenhängend, nicht erweitert. Aufenthalt im Weissen See bei Füssen in Bayern, mit V. antiqua zusammen vorkommend, aber durch ihre geringe Grösse und durch ihre ausserordentliche Zierlichkeit und Regelmässig- keit von ihr und allen bekannten Cineinna-Arten gut unterschieden. Abbildung und Beschreibung nach Menzel. 2299. Valvata (Cincinna) andreana Menzel. Testa turbinata, subtiliter regulariterque striata, modice et subobtecte umbilicata. Anfrac- tus 4/2 subteretes, lente accrescentes, sat laxe convoluti, sutura profunda discreti, ultimus parum dilatatus. Apertura fere circularis, supra leviter angulata, spirae 5* geyeri 20 Tafel CCCCIL altitudinem haud aequans; peristoma acutum, interdum subexpansum. — Alt. 4,5, diam. 3,5 mm. Valvata (Oincinna) andreana Menzel, in: Nach- richtsbl. D. Mal. Ges. 1904 vol. 36 p. 77, Textfigur. Gehäuse kreiselförmig, fein und regelmässig gestreift, mässig weit und meist etwas bedeckt genabelt. Umgänge 4'/2, fast stielrund, langsam an Durchmesser zunehmend und ziemlich lose übereinander gelegt. Letzter Umgang wenig verbreitert. Naht tief. Mündung fast kreisrund, oben schwach zugespitzt, und etwas niedriger als das Gewinde. Mundsaum scharf, mitunter schwach erweitert. In der Jugend häufig flacher gewunden als im alt erwachsenen Zustand. Die Fig. 2300-2302. Höhe schwankt etwa zwischen 3—5 mm; dem- entsprechend auch die Breite. — Menzel. Der Autor bildet als var. latior eine Form mit flacher gewundenem Gehäuse und etwas mehr verdecktem Nabel ab; die Umgänge sind ebenfalls stielrund, aber sie nehmen etwas rascher an Dicke zu; letzter Umgang schwach verbreitert. Mündung eben so hoch wie das Gewinde. Sonst gleich dem Typus. Höhe 3,5, Breite 3,5 mm. Die Grösse schwankt etwa zwischen 3 und 4 mm. Bis jetzt nur subfossil in einer diluvialen (introglazialen) Süsswasserablagerung bei Wallen- sen im südlichen Hannover und in dem alt- alluvialen Kalktufflager von Allendorf a. d. Leine vom Autor gefunden. Tafel CCCCHL 2300. Valvata (Cincinna) bathybia Dybowski. Testa parva, aperte umbilicata, depresse turbi- nata, tenuiuscula, fragilis, nitidula, sub- tilissime striatula, alba wel lutescenti- cornea; spira parum elevata, parum pro- minens. Anfractus 3—4 teretes, leniter accrescentes, sutura parum impressa dis- ereti, ultimus magnus, convexus. Aper- tura circularis; peristuma acutum, haud dilatatum, continuum, ad parietem aper-* turalem adnatum. — Dybowski germ. Alt. 1,5, diam. 2 mm. Valvata bathybia Dybowski, in: Jahrb. D. malak. Ges. 1886 vol. 15 p. 119 t. 4 fig. 2. — (Cincinna) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 135. Schale klein, offen genabelt, gedrückt kreisel- förmig, ziemlich dünnschalig und zerbrechlich, etwas glänzend, sehr fein gestreift, weiss oder gelblich hornfarben; Gewinde nur ganz wenig vorspringend. 3—4 stielrunde Windungen, lang- sam zunehmend, durch eine wenig angedrückte Naht geschieden; die letzte Windung gross, konvex. Nabel zylindrisch, am Ausgang nicht erweitert, tief brunnenartig. Mündung kreisrund; Mundsaum geradeaus, scharf, nicht erweitert, zusammenhängend, an die Mündungswand an- gelötet, Deckel normal. — Aufenthalt im Baikalsee, in einer Tiefe von 100—200 Metern. Abbildung und Beschreibung nach Dybowski. 2301. Valvata (Cincinna) lacustris Olessin. Testa subdepresse turbinata, solida, sordide lutescens,subtiliter irregulariterque striata; anfractus 4—5 lentissime accrescentes, rotundati, sutura profunda disereti. Aper- tura subcireularis, peristomate continuo, acuto. — ÜOlessin germ. — Diam. 4, alt. 4,2 mm. Valvata lacustris, Clessin, Malak, Blätter vol. XXIV p. 177; Molluskenfauna Oestreich- Ungarn & Schweiz, p. 775 fig. 508. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 132. Valvata obtusa Brot, Materiaux Ip. 110, teste Clessin. — Gehäuse etwas gedrückt kreiselförmig, ge- nabelt, festschalig, schmutzig gelb, fein unregel- mässig gestreift. Umgänge 4—5, sehr langsam zunehmend, rundlich, durch eine tiefe Naht ge- trennt; Mündung rundlich, Mundsaum zusammen- hängend, scharf. Aufenthalt im Genfersee, bei 50—100 m Tiefe. Abbildung .und Beschreibung nach Clessin. Eine Tiefenform der V. antiqua, mit weniger hohem Gewinde, gewölbteren Windungen, tiefer eingeschnürter Naht, weiterem Nabel und mehr kreisrunder Mündung. Westerlund stellt sie als Unterart zu dieser Art, — 2302. Valvata (Cineinna) profunda Clessin. Testa semiobtecte umbilicata, conoidea, solidula, subtiliter irregulariterque striata, albido- Tafel CCCCH. Iutescens, anfractibus superis saturatius tinctis. Anfractus 4, supremi 2 parvi, sequentes majores,regulariter accırescentes, ultimus testae dimidiam subaequans. Apertura circularis; peristoma acutum, margınibus callo tenuissimo junctis. -— Olessin germ. Alt. 3,6, diam. 3,5 mm. Valvata profunda Clessin, Molluskenfauna Oest- reich-Ungarns p. 776 fig. 509. — Gehäuse ziemlich gross, halb verdeckt ge- nabelt, kegelförmig, ziemlich festschalig, fein unregelmässig gestreift, von weissgelblicher Farbe, die zwei obersten Umgänge gelb, ohne markierte Jahresabsätze. Umgänge 4, die ersten zwei klein, der dritte und der letzte gross, den- noch nehmen die Umgänge gleichmässig und rasch zu; der letzte nimmt fast die Hälfte der ganzen Gehäusehöhe ein. Mündung rundlich, Mundsaum scharf, durch eine sehr feine Schwiele verbunden. Clessin. Aufenthalt im Gardasee bei 60 m Tiefe; Ab- bildung und Beschreibung nach Clessin. — Jedenfalls eine Tiefenform der V. piscinalis. 2303. 2304. YValvata (Oineinna) fluviatilis Colbeau. Testa peranguste, interdum fere obtecte umbili- cata, breviter conica, spira obtusula, apice parvo prominulo, lutescenti-viridis, nitida subtiliter irregulariterque striatula. An- fractus 4/2 celeriter accrescentes, convexi, ultimus basi levissime planatus. Apertura spirae altitudinem subaequans, subeireu- larıs, supra leviter angulata; peristoma continuum, adnatum, haud dilatatum. Diam. 5'/a—6, alt. 5 mm. Valvata flwviatilis Colbeau, Mater. faune mala- cologique belgique, 1859 p. 13; Annales Soc. Malacol. belgique 1868 t. 2 fig. 16 Olessin, Exkurs. Moll. Fauna ed. II p. 458 fig. 315. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 134. Schale sehr eng, nicht selten fast bedeckt genabelt, niedrig kegelförmig, mit stumpflichem Gewinde und kleinem etwas vorspringendem Apex, gelblich grün, glänzend, fein und unregel- mässig gestreift. 4'/s rasch zunehmende, ge- wölbte, weit übereinandergreifende Windungen, die letzte so hoch wie das Gewinde, fast kreis- rund, die letzte an der Basis etwas abgeflacht, so dass die Basis selbst flacher erscheint. Mün- dung fast kreisrund, oben etwas zugespitzt. Mundsaum zusammenhängend, auf eine ziemliche Strecke angelötet, nicht erweitert. Fig. 2505 — 306. 21 Die Flussform der V. piscinalis, weit durch die gemässigte Zone Europas verbreitet. Von V. piseinalis wie von V. contorta durch die viel ‚ weiter über einander greifenden Windungen unterschieden, aber durch Übergänge mit ihr verbunden. 2305. 2306. Valvata (Gyrorbis) eristata Müller. Testa discoidea, latissime umbilicata, anfractus supra et infra fere aequaliter monstrans, subtiliter striatula, nitidula, lutescens vel grisea. Spira plana. Anfractus 31/a—4 teretes, sat lente accrescentes, supra ob- solete angulati et versus suturam Pro- fundam canaliculatam deelives; ultimus aperturam versus leviter dilatatus. Aper- tura circularis, vie vel haud adnata; peristoma continuum, vie wel levissime reflexiusculum. — Alt. 1-12, diam. 2—-3 mm. Valvata cristata Müller, Vermium historia, II pP. 198. — Schröter, Flussconchylien p. 240 1.5 fig. 26 a. b. — Nilsson, hist. moll. Sueviae p. 87. — Menke, Zeitschr. f. Malakoz. 1845 p. 128. — Deshayes- Lamarck, Anim. sans vert. vol. VIII p. 505. — Küster, in: Martini & Chemnitz, Oonch. Cab. ed. II vol. I 21 p. 88 t. 14 fig. 22—26. — Dupuy, Moll. France D. 587 t. 28 fig. 16. — Forbes & Hanley, Brit. anim. III p. 31 t. 21 fig. 11—13. — Kreglinger, Verzeichn. deutsch. Binnen- mollusken p. 301 (hier die Lokalliteratur). — Stein, Berlin p. 88 t. 2 fig. 30. — Slavik, Böhmen p. 121 t. 5 fig. 33, 34. Kobelt, Nassau p. 213 t. 5 fig. 23. — (@yrorbis) Olessin, Exeursionsmoll. ed. II p. 462 fig. 319. — (@.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 143. — Locard, Prodrome malacol. fran- caise P. 250. — Nerita valvata Gmelin, Syst. naturae ed. XIII 2. 3678. Valvata planorbis Draparnaud Tableau Moll. ». 42. Hist. Moll. p. 41 1.1 fig. 34, 35. Valvata eristatella Faure-Biguet, in: Ferussac, Essai method. 1807 p. 128. — Valvata branchialis Gruithuisen, in: Nova Acta Leopold. 1821 vol. 10 p. 437. Valvata spirorbis Draparnaud, Hist. moll. 1805 ». 41 t. 1 fig. 32, 33. — (. Pfeiffer, Naturg. deutsch. Moll. I p. 101. 4 fig. 55. Valvata planorbis Draparnaud, Tabl. p. 42; Hist. p. 41 t. 1 fig. 34, 35. — Sturm, Fauna VI 3 t. 3. — Bourguignat, Mala- col. Algerie p. 300. — Turton, Manual p. 132 fig. 116. — 22 Tafel OCCCH. Schale sehr weit und offen genabelt, der Nabel in der Mitte ziemlich tief, scheibenförmig, fein gestreift, glänzend, gelblich oder grau. Ge- winde bei der typischen Form vollständig eben, bei der var. spirorbis leicht eingesenkt. 31/,—4 stielrunde, ziemlich langsam zunehmende Windungen, oben deutlich stumpfkantig, "gegen die tiefe rinnenförmige Naht abschüssig, die letzte nach der Mündung hin etwas erweitert; sie sind unten so deutlich erkennbar wie oben. Mündung kreisrund, von der vorletzten Windung nicht ausgesehnitten. Mundsaum zusammen- hängend, nur ganz leicht angelötet, kaum ganz leicht umgeschlagen. Verbreitung durch ganz Europa. bildungen nach Küster. Valvata cristata Müll. und V. spir- orbis Draparnaud sind untrennbar verbunden; Draparnaud scheint das Hauptgewicht für die Trennung auf das eingesenkte Gewinde gelegt zu haben. Die Ab- 2307. stoma Steenbuch. Testa sat late et perspectiviter umbilicata, de- pressa, solidula, nitida, swbtilissime con- fertim striatula, lirulis spiralibus plus minusve distinetis ceineta, albido-cornea. Spira parum comvexa, apice comvexius- culo; sutura profunda. Anfractus 3" convexi, rapide accrescentes, ultimus teres aperturam versus leniter praesertim infra dilatatus. Apertura magna, eircularis; peristoma ad, parietem breviter interrup- tum, callo tenui junctum, margine colu- mellari supra sat late reflexo. — Alt. 2, diam. 3,5 —4 mm. VYalvata macrostoma Steenbuch, Bericht Ver- samml. Naturf. & Aerzte 1847 p. 123. — Lehmann, Moll. Stettin p. 285 t. 19 fig. 92. — Clessin, Excurs. Moll. ed. II p. 461 Fig. 318. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binmenconch. VI p. 139. — Kreglinger, Verzeichn. deutsch. Binnen- moll. p. 303. — Moerch, Synops. moll. Daniae p. 59. — Westerlund, Sveriges Moll. p. 118. — Yalvata depressa Stein, Moll. Berlin p. 87 t.2 fig. 29, nee ©. Pfr. — Nordenskjöld & Nylander, Finlands Moll. p. 69 fig. 57. Schale ziemlich weit und perspektivisch ge- nabelt, ziemlich flach, festwandig, ziemlich glänzend, sehr fein und dicht gestreift, mehr oder minder spiral gereift, weisslich hornfarben. Gewinde etwas konvex, mit etwas stärker vor- springendem Apex; Naht tief. 31/2 konvexe, sehr rasch zunehmende Windungen, die letzte Valvata (Atropidina) macro- Fig. 2307, 2308. stielrund und nach der Mündung hin besonders nach unten erweitert. Mündung deshalb relativ gross, kreisrund, mit dem unteren Drittel über die vorletzte Windung hinausragend; Mundsaum an der Mündungswand kurz unterbrochen, manch- mal durch einen meist dünnen und durchsichtigen Callus verbunden, der Spindelrand oben ziemlich breit umgeschlagen. Aufenthalt in Nordost-Europa und Skandi- navien. Diese Form steht in der Mitte zwischen Valvata umbilicata Fitz. u. Y.pulchella Stud. — Kreglinger hat sie im Systematischen Verzeichnis zusammengestellt, auch Thiele kommt wieder auf die Vereinigung zurück und liefert durch ein paar sehr scharf gezeichnete Figuren (t. 1, f. 8—11) den Beweis dafür; ich kopiere dieselben hier. Fig. e ist eine besonders grosse und hochge- wundene Form von Grätz in Posen, die eigentlich so gut wie die süddeutsche einen eigenen Namen verlangen könnte. Fig. d stellt nach Thiele ein Originalexemplar von V. macrostoma aus Seeland dar, Fig. a und b stellt er zu V. pul- chella, die letztere ist neuerdings von Frau Dr. Ziegeler als V. frigida West. ange- sprochen worden. Westerlund unterscheidet eine var. sutu- ralis aus Galizien mit der Begründung: Gehäuse zierlich gestreift, mit den Umgängen an der Naht breit und seicht rinnenartig ausgehöhlt, der letzte oben stumpf kantig. Alt. 2,5, diam. 5 mm. 2308. Valvata (Atropidina) frigida Westerlund. „Testa discoidea, supra omnino plana, subtus late umbilicata, transversim et argute striata, vie nitidula, obscura, virescenti- cornea. Anfractus 4 forte accrescentes, subeylindracei, ultimus magnus, apertu- ram versus dilatatus et multo ampliatus; sutura canaliculata; apertura magna“. — Westerl. Diam. 5, alt. apert. fere 2 mm. Valvata frigida, Westerlund, Fauna Moll. Sue- ciae, Norvegiae et Daniae 18571 p. 436 (nee Ziegeler). — Valvata sibirica var. frigida Westerlund, Sibi- riens Land-och Sötvatten-Mollusker p. 62; Fauna palaearkt. Moll. VI p. 141. — Thiele, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1909 DALAI Dt el Schale scheibenförmig, oben vollständig flach, unten weit genabelt, fein und ziemlich scharf gestreift, nur wenig glänzend, grünlich horn- farben. Vier rasch zunehmende, fast stielrunde Windungen, die letzte gross, nach der Mündung hin verbreitert und an ihr plötzlich erweitert, Naht rinnenförmig; Mündung weit. Tafel CCCGCIL. Aufenthalt im nördlichen Skandinavien; die Abbildung eines Originalexemplares nach Thiele. Westerlund hat diese Form anfänglich als selbständige Art beschrieben, dann als Varietät zu der nordsibirischen Valvata sibirica Midd. Fig. 2309, 2310. 23 gezogen. Er sagt l. c. darüber: „Weniger scharf gestreift, oft hier und da mit gröberen Rippchen, dunkler gefärbt, weniger silberglänzend, Gewinde weiter, die ersten Umgänge langsam zunehmend, der letzte meist etwas niedriger als der vorletzte.“ Tafel COCCIL. 2309. Vivipara danubialis aristidis Bourguignat. rimata (rima obliqua), conica, inferne ventroso-tumida, erassa, ponderosa, opaca, grosse striatula, ac in anfractu ultimo (aliquando in ceteris) valide malleata, umiformiter luteo-viridescente aut suboli- vacea, cum zonulis tribus obscure-casta- neis; — spira elongata, acuto-conica; apice minuto, proeminente, opaco, candido; — anfractibus 7 convexis, rapide cres- centibus, sutura sat impressa separatis; — ultimo majore, convexo, superne circa suturam subtumidulo. — Apertura obli- qua, piriformis, superne angustata, an- gulata; inferne rotundata ac dilatata, peristomate acuto, intus incerassatulo continuo, atro, recto, inferne subpatulo; margine culumellari crasso, valıdıssimo, arcuato et subpatulo. — Bgt. Alt. 42, diam. 30, alt. apert. 22, lat. 17 mm. Vivipara Aristidis Bourguignat, Recensement Vivipares syst. europeen p. 34. — Wester- lund, Fauna palaearct. Binnenconch. VI pP. 7 (mit var. tanousi Dgt.). — Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ER EL 1... 00..06, 7. Testa Schale schräg geritzt, ausgesprochen kegel- förmig, nach unten ziemlich bauchig, schwer, sehr schräg und unregelmässig gestreift, die unteren Windungen meistens ausgesprochen ge- hämmert, die Färbung dunkel olivengrün ohne Binden. Gewinde ausgesprochen kegelförmig, mit feinem, spitzem, weissem Apex. Naht tief eingedrückt. Sieben Windungen, die oberen glatt, sehr glänzend, durch lila Färbung gegen die vier unteren abgesetzt; diese rasch zunehmend, konvex, oben ausgesprochen geschultert, an der unteren Naht kaum eingeschnürt, die letzte auf- getrieben, mit ganz schwacher Andeutung einer Kante. Die Mündung ist schräg, etwas birn- förmig, oben zu einer deutlichen Ecke ver- schmälert, unten weit gerundet. Mundsaum scharf, innen leicht verdickt, zusammenhängend, schwarz, geradeaus, unten leicht geöffnet; Spindel- rand dick, sehr stark gebogen, etwas geöffnet. Aufenthalt bei Belgrad (Bourguignat). Das abgebildete Exemplar gehört dem ungarischen Nationalmuseum. 2310. Vivipara mamillata carlova- cemsis m. Testa magna, obtecte umbilicata, ovata, solidula, ruditer irregulariterque striatula, sculp- tura spirali nulla, vie nitens, pallide fulva unicolor vel fasciis obsoletissimis, in faueibus haud translucentibus cincta. Spira,convexo-conica, apice submamillato ; sutura distincta, impressa. Anfractus 7 convexi, regulariter accrescentes, infra suturam haud planati, ultimus amntice haud descendens. Apertura ovato-rotun- data vie lunata, intus lutescenti-albida; peristoma callo distineto continwum, margine columellari leviter excpanso et reflexiusculo, externo recto, acuto. — Alt. 47, diam. max. 46, alt. apert. obl. 22, diam. 17 mm. Alt. 43, diam. max. 34, alt. apert, obl. 21, diam. 16,5 mm. Vivipara mamillata carlovacensis n., Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. t. 70 Rg32, 34 — Schale zu den grösseren der Gattung gehörend, überdeckt genabelt oder ziemlich weit durch- bohrt, eiförmig oder etwas getürmt, ziemlich festwandig, grob und unregelmässig gestreift, besonders auf der letzten Windung ohne Spiral- skulptur, kaum glänzend, blass bräunlich ein- farbig oder mit ganz undeutlichen, im Gaumen nicht durchscheinenden Binden gezeichnet. Ge- winde konvex konisch mit etwas zitzenförmigem Apex; Naht deutlich, eingedrückt. Sieben kon- vexe, rein gerundete, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte vorn nicht herabsteigend. Mündung rundeiförmig, kaum ausgeschnitten, innen gelblich weiss; Mundsaum durch einen starken Callus zusammenhängend, der Spindel- rand leicht ausgebreitet und etwas zurück- 24 Tafel CCCCIL. geschlagen, der Aussenrand scharf, geradeaus; Deckel spitzeiförmig, oben am Innenrande nicht ausgeschnitten. Aufenthalt bei Karlovac (Karlstadt) im Karst- gebiet von Kroatien. 2311. Valvata baicalensis Gerstfeldt. Testa valde depressa, fere discoidea, tenwis, translucida, sed solidula, parum nitida, subtiliter striatula, spiraliter carinata, carinis in anfractu ultimo plerumque 7. Spira plana. Umbilieus perspectivus, anfractus ommes exhibens, sutura Ppro- fundiore. Anfractus 3" —4 rapide ac- crescentes, sutura parum profunda dis- creti, supra plani, ultimus major, carinis 2 superis interdum debilioribus, 2 basa- libus tribusque periphericis einetus. Aper- lura supra angulata, infra late rotun- data; peristoma continuum, rectum, acu- tum, margo columellaris adnatus. — Opereulum eirculare, tenwissimum, cor- neum, anfractibus S—10 lentissime ac- erescentibus. — Alt. 6—7, diam. 9—12 mm. Valvata baicalensis Gerstfeldt, in: Memoires Savants etrang. IX. 1859 p. 514 fig. 25 a—c. — Dybowski, Memoires Acad. im- nee. St. Petersbourg 1875 vol. XXII No. 8 p. 28 t. 2 fig. 1- 5. — (Tropidina) b. Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 139. — Das Gehäuse ist sehr stark niedergedrückt, fast scheibenförmig; das Gewinde ist sehr niedrig; die einzelnen Umgänge sind von oben abgeflacht und treten nur wenig hervor, so dass die obere Fläche des Gehäuses sehr schwach gewölbt er- scheint, die untere Fläche desselben ist stark ausgehöhlt und mit einem tiefen Nabel versehen. Das Gehäuse ist dünnschalig, durchscheinend, aber ziemlich fest, und besteht aus 31, —4 Windungen, welche rasch an Durchmesser zu- nehmen und durch eine seichte Naht von ein- ander getrennt sind. Der letzte Umgang, welcher an Grösse und Durchmesser die übrigen über- trifft, legt sich auf die untere Seite des vorletzten Umganges, verwächst mit demselben innig, und trägt dadurch zur Bildung des Nabels bei. Die Oberfläche des Gehäuses ist matt oder nur schwach glänzend und mit zahlreichen feinen Anwachsstreifen versehen; ausserdem treten auf der Oberfläche der letzten Windung 7 stark hervorragende, kielartige Längskanten hervor. Die Längskanten [i. ec. Spiralkanten] sind so an- geordnet, dass zwei derselben auf der oberen, zwei auf der unteren und drei zwischen den- selben auf der stark gewölbten äusseren Fläche Fig. 2311, 2312. der letzten Windung zu stehen kommen. Die zwei oberen Kanten sind oft nur schwach aus- geprägt, fehlen jedoch nie gänzlich. Auf der oberen Fläche des Gehäuses zeigen sich nur die zwei oberen Kanten, weil die übrigen fünf durch die aneinander sich anschliessenden Windungen zugedeckt werden. Die Färbung des Gehäuses ist gelblichweiss, grünlich oder bräunlich horn- farben. Die ganze obere Fläche des Gehäuses ist oft mit einer dunkelgrünen Schlammkruste bedeckt. Die Mundöffnung ist im unteren Ab- schnitte stark abgerundet, im oberen etwas winklig vorgezogen. Der Mundsaum ist angeheftet, zu- sammenhängend, scharf und gerade. Der Nabel ist sehr tief, trichterförmig. Innerhalb des Nabels lässt sich die innere Naht, welche viel tiefer ist als die äussere, und alle Windungen bis auf die oberste deutlich wahrnehmen. Der Deckel ist kreisrund, sehr dünn, durchsichtig, hell bräunlich und von horniger Beschaffenheit; er besteht aus spiralgewundenen Anwachsschichten, welche in der Gestalt von 8S—10 sehr langsam zunehmenden Windungen erscheinen. Der runde knopfartige Nucleus, welcher durch die erste Windung ge- bildet wird, ragt etwas hervor und ist zentral gestellt. Die Innenfläche des Deckels ist stark glänzend, konvex, des Aussenseite etwas vertieft und ganz matt. — Dybowski. Aufenthalt im seichten Wasser am Ufer des Baikalsees, nicht unter 10 m hinabreichend, sehr häufig. Die Abbildung und Beschreibung nach Dybowski. — 2312. Valvata (Gyrorbis) grubi B. Dybowski. late sed haud profunde umbilicata, dis- coidea, supra plana vel perparum con- vexiuscula, nitidula, subtiliter confertim- que siriatula, sculptura spirali nulla, lutescenti-alba vel viridula. Anfractus 3—4 teretes, sutura profunda discereti, supra convexi, ultimus antice dilatatus, basi anfractum penultimum haud tegens. Apertura subeircularis; peristoma aculum, brevissime tantum adnatum. Diam. major ad 14, alt. ad 8 mm; diam. apert. 5,5 mm. Valvata Grubü B. Dybowski, in: Dybowski & Godlewski, 1869. W. Dybowski, Gastropoden- Fauna des Baikal- Sees, in: Memoires Acad. St. Petersbourg 1875 vol. XXIZ no. 8 p. 31 t. 2 fig. 6—10, t. 8 fig. 9-12. — (Gyrorbis) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conchylien VI p. 142. — Das Gehäuse ist stark niedergedrückt, spiral- gewunden, scheibenförmig. Die obere Fläche des Gehäuses ist entweder ganz flach oder sehr Testa Tafel OCCCIV. schwach gewölbt, in dem das Gewinde gar nicht oder nur sehr wenig hervorragt. Die einzelnen nur langsam an Durchmesser zunehmenden Windungen, deren Zahl 3—4 beträgt, sind stiel- rund, durch eine tiefe Naht von einander getrennt, und treten stark gewölbt auf der oberen Fläche des Gehäuses hervor. Die untere Fläche des Gehäuses ist ausgehöhlt und mit einem weiten und verhältnismässig flachen Nabel versehen. Die letzte grosse Windung schliesst sich nicht an die untere Fläche, sondern lateralwärts an die vorletzte Windung, woher der Nabel sehr erweitert erscheint und die Höhe des Gehäuses, im Verhältnis zu seiner Breite, unbedeutend ist. Die Oberfläche des Gehäuses ist schwach glänzend und nur mit sehr dichten und feinen Anwachs- streifen versehen; die Längskanten, welche für V. baicalensis charakteristisch sind, fehlen bei dieser Art, woher die Oberfläche des Ge- häuses ganz eben erscheint. Aufenthalt in den seichten Ufergewässern des Baikalsees, seltener als V. baicalensis. Abbildung und Beschreibung nach W. Dybowski. 2313. Valvata sibirica Middendorff. Testa discoidea, supra omnino plana, subtus late umbilicata, virescenti-cornea, trans- Fie. 2313—2316. 95 versim dense sublamellato-siriata, argen- teo-micans; anfractus 3'Ja forte accres- centes, cylindracei, ultimus magnus, aper- turum versus dilatatus et ampliatus ; apertura magna, circularis, peristomate undique recto, continuo, margine superiore quam anfractu penultimo humiliore. — Wester!. Diam. maj. 5, min. 3,75, diam. apert. 2 mm. Valvata cristata var. sibirica Middendorff Reise vol. II 1851 p. 299. — Valvata sıbirica Westerlund Sibiriens Moll. in Kgl. Sv. Vet. Akad. Handl. vol. XIV p. 62. — id. Fauna palaearct. Binnen- conch. VI p. 141. — Gehäuse scheibenförmig, oben völlig flach, unten weit genabelt, grünlich hornfarben, dicht lamellös gestreift, silberglänzend; 5!/a rasch zu- nehmende, stielrunde Windungen, letzte gross, nach der Mündung hin verbreitert und erweitert; Mündung gross, kreisrund, Mundsaum überall geradeaus, zusammenhängend, der Öberrand nicht so hoch, wie die vorletzte Windung. Aufenthalt in Sibirien, wo diese Form allent- halben unsere Valvata cristata zu vertreten scheint. Tafel CCCOIV. 2314. 2315. Vivipara danubialis penchinati Bourg. Ich gebe hier die Abbildungen zweier weiterer Vivipariden von Topschider und von Niemce in Serbien, welche ich ebenfalls zu var. penchi- natı Bgt. rechne, obwohl sie sich von Fig. 2290 und 2291 nicht unerheblich unterscheiden. Ich habe beide in grösserer Anzahl aus dem Bel- grader Museum erhalten. Beide sind schlanker und mehr kegelförmig als die oben abgebildeten Stücke, mit erheblich schlankerem Gewinde und tiefer eingeschnürten Nähten; der Mundsaum ist schwarz gefärbt, die Bänderung auf den oberen Windungen deutlich, auf der letzten obsolet und im Gaumen kaum durchscheinend. Vor allem ist aber die Mündung erheblich kleiner und auch schiefer. Fig. 2314 hat bei einer Höhe von 45 mm 22 mm schräge Mündungshöhe, Fig. 2315 von Niemce nur 21. 2316. Valvata (Cineinna) naticina Menke. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. Testa depresse globosa, anguste umbilicata, sub- tlliter striata, solidula, lutescenti-cornea, nitida. Spira subdepressa, apice obtuso. Anfractus 3!/a—4, supremi lente, sequen- tes rapide accrescentes, ullimus permagnus, ceteros fere duplo superans, supra in- flatus et ad suturam planatus, ad suturam parum profunde canaliculatam impressus. Apertura valde obliqua, magna, supra acute angulata; peristoma callo conti- nuum, tenue, aculum, appressum, margine columellari exciso. — Alt. 4,5, diam. 5 mm. Valvata piscinalis erythrostoma A. Braun 1842. Valvata naticina Menke, in: Zeitschr. f. Malak. 1845 p. 129. — Kreglinger, Verzeichn. deutscher Binnenmoll. p. 304. — Hensche, in: Schrift. Ges. Königsberg, VII 1866 p. 99. — (Clessin, Excurs, Moll. Fauna ed. 2 p. 459 Fig. 316. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 186. 96 Tafel CCCCIV. Fig. Valvata Menkeana Jelski*), in: Journal de Conchyliolojie 1863 vol. XI p. 136 t. 6 fig. 4. — ? Valvata piscinalis (nec Müller) Slavik, Böhmen t. 5 fig. 31, 32, fide Clessin. — „Gehäuse niedergedrückt-kugelig, eng ge- nabelt, fein gestreift, festschalig, gelblich horn- farben, glänzend; 3'/—4 Windungen, erst lang- sam, dann sehr rasch zunehmend, die letzte grösser als die übrigen zusammengenommen, links und über der Mündung aufgeblasen, bauchig, an der seichten rinnenartigen Naht eingedrückt; Mündung sehr schief, relativ weit, rundlich ei- förmig, oben deutlich spitzwinklig, Saum am Spindelrand oben lang abgebrochen und unten stark bogenförmig ausgeschnitten; Spindelrand oben ziemlich breit umgeschlagen, Aussenrand gestreckt bogig.“ Westerlund. Aufenthalt in Osteuropa, Ostpreussen gerade noch berührend. Im Plattensee (Balaton) eine Form, welche Servain als eigene Art, Valvata balatonica, abgetrennt hat. Westerlund sagt von ihr: kleiner, gedrückt, oben konvex, horn- farben, etwas glänzend; Umgänge 4, regelmässig und ziemlich langsam zunehmend, letzter mässig gross, Mündung oval, mit sehr genäherten, fast verbundenen Rändern. Durchmesser 2,5: 3,5 mm. Clessin zieht die Abbildung von Valvata pis- einalis bei Slavik hierher, hat aber anscheinend keine Prager Exemplare vergleichen können. 2317. Valvata (Cincinna) aliena Westerlund. — Testa perforata, rimata vel raro subexumbili- cata, oblique globoso-trochoidea, nitidula, cornea, subtus et ad suturam albida, supra medium anfractus ultimi fascia lata virescente brunnea vel olivacea or- nata, spira rufescenti-brunnea, sat regu- lariter subcostulato-striata, subtus saepe distincte spiraliter lineata et plerumque parce malleata. Anfractus 4/2 sutura mediocri, raro profunliuscula, separati, convexiusculi, ultimus ventrosus, rotun- datus, altior quamlatus. Aperturamagna, *) Testa dextrorsa, umbilicata, globoso-de- pressa, subpellucida, nitidula, solidula, longitudi- naliter minute et confertim striata; supra brun- neo-flava, subtus lactescens. Spira subdepressa, apice obtusa. Anfractus 3'/2 convexi, rapide accrescentes; ultimus amplus, supra ad aperturam depressiusculus; sutura parum profunda. Um- bilieus parvus, margine columellari aperturae vix tecetus. Apertura ovalis, obliqua, superne angulata. Peristomium continuum, anfractu penultimo appressum, rectum, acutum. — 2317, 2318. intus in palato ad basin et superne infra suturam valde margaritacea, rotundata, superne paulisper angulata, marginibus forte arcuatis discontinuis, in pariete semper sat longe disjunctis, callo tenui vel saepius linea obseura tenuissima vix conspieua jJunctis, externo acuto, recto, columellari ad perforationem espanso, non reflexo. — Westerl. — maj. 5,5—6,5, alt. 5,5, diam. apert. 3,5:3 mm. Valvata aliena Westerlund, Sibiriens Moll. in Kgl. Sv. Vet. Akad. Handl. vol. XIV p. 63 fig. 15. — id. Fauna palaearct. Binnenconch. VI p. 136. — „Gehäuse durchbohrt, geritzt, oder seltener beinahe ganz entnabelt, kugelig kreiselförmig, schief, mit etwas erhobenem Gewinde, regel- mässig feingerippt, auf der Unterseite mit einigen erhabenen Spirallinien, hornfarben, unten und an der Naht weisslich; 4'/s Windungen, die letzte an der Naht eben, gewölbt, gerundet, höher als breit (nicht aufgeblasen), mit einer olivenfarbenen Binde über der Mitte. Naht verhältnismässig tief; Mündung etwas schief, gross, rund, oben ganz abgerundet, Spindelrand nicht umgeschlagen, oben abgebrochen oder zu einem Drittel angeheftet; Aussenrand stark bogig.* Aufenthalt in Sibirien, Abbildung und Diag- nose nach Westerlund, Sibirien, die deutsche Beschreibung aus der Fauna. — Diam. 2318. Valvata (Cincinna) obtusa Studer. — Testa depresse trochiformis, regulariter subti- literque striata, anguste sed profunde umbilicata; spira depressa, latiuscula, obtuse convexa. Anfractus 5'/2 convexi, sutura parum profunda disereti, superi rapide acerescentes, ultimus quam pen- ultimus parum latior. Apertura sub- ceircularis, basi rotundata, supra distincte angulalta; peristoma continuum vel sub- continuum, margine columellari umbilici partem obtegente. — Diam. maj. 31/—4, alt. 4 mm. Nerita obtusa Studer, Faunula helvetica, in Coxe, Travels Switzerland 1789 p. 426. — (V.) Brard, Coq. environs Paris 1815 p. 190 t. 6 fig. 17. — DBourguignat, Malacologie Aix les-Bains 1864 p. 68 t. 1 fig. 16—20. — Locard, Prodrome faune frangaise p. 249. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VIp. 134. „Gehäuse gedrückt kreiselförmig, regelmässig fein gestreift, mit kurzem, breitem und abgerundet stumpfem Gewinde. Umgänge 5'/., gewölbt, Tafel CCCCV. Fig. 2319—2323. etwas gerundet, von einer meist wenig tiefen Naht getrennt; die oberen sehr schnell zu- nehmend, die beiden letzten wenig ungleich. Mündung an der Basis gerundet, oben deutlich winklig; Mundsaum ganz oder fast ganz zu- sammenhängend, Nabel eng aber tief, von dem Spindelrand etwas modifiziert. — Eine ziemlich unsichere Art, die von ver- schiedenen Orten angeführt wird. Es handelt sich offenbar um eine der Seeformen von Val- vata piscinalis. Ich copiere hier die vorzügliche Abbildung bei Bourguignat, der 1 c. die vier Hauptformen dieser Gruppe (ausser obtusa auch piscinalistypica, alpestrisundcontorta) abbildet, alle vier aus dem See von Bourget in Savoyen stammend und aus dessen Anspülungen ausgelesen. Sie liefern den überzeugenden Be- weis von der Zusammengehörigkeit dieser Formen. V. obtusa würde sich demnach durch die seich- 27 tere Naht und die flacheren Windungen von der typischen piscinalis, durch das viel niedrigere Gewinde von VY. contorta scheiden lassen. 2319. Valvata alpestris Blauner. 2320. Valvata piscinalis typica. 2321. Valvata contorta Mke. Ich gebe hier die Kopieen der von Levasseur gezeichneten Abbildungen der Typen, welche Bourguignat aus den Anspülungen des Sees von Bourget ausgelesen hat. Sie geben mit Fig. 2318 eine Formenreihe, innerhalb welcher eine Trennung in verschiedene Arten einfach un- möglich ist. . Tafel CO6CCV. 2322. 2323. Vivipara danubialis rumaenica m. Testa obtecte perforata, ovato-conoidea, solida, ruditer irregulariterque striata, in an- jractw wltimo striato-costellata, sordide fuscescenti-viridis, obsolete trifasciata. Spira gradato-turrita, apice acuto albo; sutura impressa. Anfractus 7—7'e, supert convexiuscult, inferi 4 perconvexi, supra ad suturam plus minusve planati, dein convexi, ultimus postice spirae alti- tudinem superans, ad aperturam haud descendens. Apertura irregulariter ovata, leviter lumata, intus coeruleo-albida vel lutescens, fascüs vix translucentibus; peristoma callo parietali tenui vix conti- nuum, anguste nigrolimbatum, columellari incrassato, vix reflexo.. — Operculum supra vix acuminatum, quam in ceteris varietatibus latius. — Alt. 45, diam. max. 34, alt. apert. 20,5, diam, 18,5 mm (g)). Alt. 41,5, diam. max. 33, alt. apert. 21, diam. 17 mm (2). Vivipara danubialis rumaenica Kobelt, in: Martini & Chemnitz, ed. II t. 73 fig. 8-10. — Schale überdeckt durchbohrt, eikegelförmig, fest, unregelmässig grob gestreift, die letzte Windung rippenstreifig, schmutzig braungrün mit drei nicht sonderlich deutlichen Binden. Gewinde mehr oder minder treppenförmig getürmt, beim Männchen mehr als beim Weibchen, Apex spitz, weiss, die Naht eingedrückt. 7—7!/a Windungen, die oberen drei schwach gewölbt, einen niedrigen abgesetzten Kegel bildend, die unteren vier sehr stark aufgetrieben, oben an der Naht mehr oder minder ausgesprochen geschultert, unter der ab- gerundeten Schulter konvex, an der Naht leicht eingezogen; die letzte, die hinten gemessen auch beim Männchen höher ist als das Gewinde, steigt an der Mündung nicht herab. Mündung unregelmässig eiförmig, leicht ausgeschnitten, innen bläulich weiss oder gelblich mit nur ganz schwach durchscheinenden Binden; Mundsaum durch einen dünnen Callus nur unvollständig zusammenhängend, schmal schwarz gesäumt, Spindelrand deutlich verdickt, aber nicht zurück- geschlagen, doch in den Nabel hineingedrückt und ihn einigermassen verdeckend. — Deckel auffallend breit und nach oben nur wenig zu- gespitzt. Aufenthalt in einem Teiche bei Bukarest. Es liegen mir aus Rossmässlers Sammlung, der Etikette nach von Stenz stammend, die beiden abgebildeten Exemplare vor, offenbar ein Pär- chen. Das Weibchen ist etwas niedriger und relativ bauchiger als das Männchen, nach welchem Diagnose und Beschreibung entworfen sind, auf- fallend dünnschaliger und weniger geschultert. Die kurz kegelförmige Spitze, welche sich gegen die vier unteren Windungen deutlich absetzt, ver- 4* 28 weist sie in die nächste Nähe von V. penchi- nati, doch möchte ich sie mit ihr nicht direkt vereinigen. 2324. Vivipara danubialis kormo- siana m. Testa anguste perforata, ovato-conica, solidula, ruditer costellato-striata in anfractibus inferis rugis obliquis irregularibus sculpta et distincte malleata, sordide luteo-viri- descens, trifasciata. Spira pyramidata apice acutissimo albo; sutura impressa. Anfractus 7 vix convexiusculi, regulariter accrescentes, embryonales 3 albi, sequentes saturate fusct, laeves, inferi superne plus minusve declives, ultimus minime inflatus, distinctius costellatus, antice haud des- cendens. Apertura subpiriformis, supra acuta, intus coerulescens fasciis quam extus saturatioribus ; peristoma ad pari- etem aperturalem vix callo tenwissimo nigrescente conjunctum, margine columel- ları subincrassato, sed vix reflexo, ad umbilicum appresso, coerulescente, externo tenui, recto, acuto. — Alt. 40, diam. max. 30, alt. apert. 18,5, diam. 15 mm. Vivipara danubialis kormosi, Kobelt, in: Mar- ling & Chemnitz, Conchyl. Cab. ed. II ti. 72 fig. 8 — Schale eng durchbohrt, ei-kegelförmig, fest- wandig, namentlich nach der Mündung hin fein rippenstreifig, an der letzten Windung stark gehämmert und mit ausgeprägten schrägen Runzeln skulptiert, schmutzig gelbgrün mit drei deutlichen Binden, die Spitze dunkler gefärbt. Gewinde ausgesprochen kegelförmig mit etwas abgesetzter, kurz kegelförmiger Spitze und weissem, zitzenförmig vorspringendem Apex; Naht eingedrückt. Sieben nur schwach gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, die vier unteren oberseits abgeschrägt, so dass der grosse Durchmesser erheblich unter der Mitte liegt, die letzte nicht aufgeblasen, deutlich und stellenweise regelmässig und weitläufig gerippt, vorn nicht herabsteigend.. Mündung birnförmig, oben zu- gespitzt, kaum ausgeschnitten, unten etwas nach links erweitert, im Gaumen bläulich, die Binden lebhafter als auf der Aussenseite. Mundsaum auf der Mündungswand nur durch einen ganz dünnen, schmalen, aber durch die dunkle Färbung hervorgehobenen Callus verbunden, scharf, ge- radeaus, der Spindelrand etwas verdickt und in den Nabel eingedrückt aber nicht umgeschlagen. Aufenthalt in der Umgebung von Budapest, das abgebildete Exemplar mir von Herrn Th. Kormos mitgeteilt und ihm zu Ehren benannt. Tafel OCCOV. Fig. 2324—2326. 23253. Viviparapyramidalisneptun Olessin. Testa minor, conoidea, subrimata, tenuiuscula, subtiliter irregulariterque striatula, lutes- cens, hic illie fusco strigata, haud fasci- ata. Anfractus 5 modice convexi, sutura parum profunda discreti, ultimus tertiam lestae partem parum superans. Apertura ovato-rotundata ; peristoma tenue, fragile, marginibus callo tenui appresso junctis. — Operculum tenue, nigrum, fusco, lim- batum. — Ülessin germ. Alt. 20, diam. 15 mm. Vivipara neptun Clessin, in: Molluskenfauna Oestreich- Ungarn & Schweiz 1887 p. 774 Textfig. 507. — Kobelt, in: Martini & Chemnitz, Conchyliencabinet, ed. II vol. J. 21 p. 342 t. 74 fig. 7. „Gehäuse für die Sippschaft der V. pyra- midalis klein, kegelförmig, schwach geritzt, ver- hältnismässig dünnschalig, fein und unregelmässig gestreift, mit durch dunkelbraune Streifen mar- kierten Wachstumsabsätzen von gelblicher Farbe, die sich jedoch an den oberen Umgängen leicht abstösst, wodurch die weissliche Grundfarbe des Gehäuses blossgelegt wird. Umgänge 5, mässig gewölbt, und durch eine wenig vertiefte Naht getrennt, langsam und gleichmässig zunehmend, der letzte etwas mehr als ein Drittel der Ge- häuselänge einnehmend. Mündung rundlich ei- förmig, Mundsaum scharf, zerbrechlich, die Ränder durch eine dünne, auf der Mündungs- wand aufgelegte Schwiele verbunden. — Deckel dünn, die grösseren inneren Teile schwarz, der Rand hellbraun.“ — Clessin. Aufenthalt im Gardasee bei 60 m Tiefe. Nur ein, aber lebend gesammeltes Exemplar bekannt. Es könnte jung in die Tiefe gespült worden sein und sich dort zu dieser verkümmerten Form entwickelt haben. Abbildung und Beschreibung nach Clessin. — 2326. Valvata (Atropidina) imhofi Olessin. Testa parva, depressa, late umbilicata, tenuius- cula, subtiliter striatula, lutescenti-alba, translucida; anfractus 4 lente accres- centes, spiram brevissimam formantes, supremi 2 minuti, inferi latiores, convext, ultimus ?/s altitudinis subsuperans; aper- tura ovato-rotundata; perıstoma acultum. Operculum tenuissimum. — Ülessin germ. Alt. 2,2, diam. 2,8 mm. Valvata (Tropidina) Imhofi Clessin, Mollusken- fauna Oestreich-Ungarn d& Schweiz, p. 276 fig. 510. — Tafel CCCCV u. CCCOVI Fig. 2327—2331. 29 Gehäuse klein, gedrückt, weit genabelt, ziemlich dünnschalig, fein gestreift, von weiss- gelblicher Farbe, durchscheinend; Umgänge 4, langsam zunehmend, ein ganz kurzes Gewinde bildend, die ersten zwei ausnehmend klein, die letzten mehr erweitert, rundlich, der letzte gut zwei Drittel der Gehäusehöhe einnehmend; Mündung rundlich eiförmig; Mundsaum scharf; — Deckel sehr dünn. Aufenthalt im Gardasee, bei 90 m Tiefe von Dr. Imhof gedrakt; zwei lebend gesammelte Exemplare. Abbildung und Beschreibung nach Clessin. — Zunächst mit Valvata depressa C. Pfr. verwandt, die Exemplare vielleicht nicht ganz ausgewachsen. 2327. Valvata (Cincinna) coronadoi bourguignat. Testa minuta, late umbilicata, depressa, sub- planorbiformis, cornea, laevigata, vel sub lente eleganter striatula,; spira subcon- vexiuscula, apice obtusissimo; anfractibus 31/2 —4 convexo-rotundatis, celerrime cres- centibus, sutura in prioribus sublineart, in ultimo profunda ac sicut canaliculata separatis, ultimo maxıimo, ad aperturam dilatato, exacte rotundato; apertura verti- cali, rotundata; peristomate subcontinuo, recto, acuto, intus subincrassatulo. — Bgt. Diam. 2, alt. 1 mm. Valvata Coronadoi Bourguignat Mollusques bitigieuc II p. 51 t. 4 fig. 5—8. — Westerlund Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 141. Gehäuse sehr klein, niedergedrückt, scheiben- förmig, fast planorbisartig, hornfarben, glatt, nur unter der Lupe bisweilen elegant gestreift; Gewinde schwach convex mit ganz stumpfem Apex; 3!/a—4 gewölbte, sehr rasch zunebmende Windungen, die Naht zwischen den oberen linear, an der letzten tief, fast rinnenförmig; letzte Windung relativ sehr gross, an der Mündung erweitert, stielrund; Mündung senkrecht, kreis- rund; Mundrand fest zusammenhängend, gerade, innen leicht verdickt. Aufenthalt in Kastilien; Abbildung und Be- schreibung nach Bourguignat. 2328. Valvata nilotica Jickeli. — Testa sublate umbilicata, orbieulato-convexa, solidula, per longitudinem sub lente con- fertim striata, nitidula, diaphana, albida. Spira leviter elevata, depresse conica, apice obtuso, planulato. Anfractus 3']3, convexiusculi, sutura profundata sub- canaliculata discreti, ultimus rotundatus, superne subdevexus, ad suturam angu- latus. Apertura basi leviter recedens, paene circularis, marginibus callo junc- tis, columellari paullum incrassato. — Operculum tenue, flavum, celeriter spira- tum, intersitiis spirae transversim rugu- loso-striatis. — Jickeli. — Alt. 3, diam. maj. 4,15, min. 3,75, apert. alt. 2, lat. 2,85 mm. Valvata nilotica Jickeli, Fauna Moll. Nord- Ost- Afrika, in: Nova Acta Acad. Leo- pold. Carolinae 1874 vol. 27 no. 1 p. 233 t. 7 fig. 29. — Bourguignat, Moll. Afrique equatoriale 1889 p. 188. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 137. — Schale ziemlich weit und tief genabelt, ge- rundet konvex, ziemlich fest, etwas glänzend, durchscheinend, weisslich, unter der Lupe dicht gestreift; Gewinde niedergedrückt kegelförmig, nur wenig erhoben, mit stumpfem, abgeflachtem Apex; Naht tief, fast rinnenförmig. Es sind über drei konvexe Windungen vorhanden, die letzte ist abgerundet, aber oben leicht abschüssig und an der Naht deutlich kantig, die Kante nach der Mündung hin aın stärksten, nach oben ver- schwindend.. Mündung kaum schief, beinahe kreisrund; Mundsaum scharf, gerade, die Ränder durch einen ziemlich starken Callus verbunden, der Spindelrand leicht verdickt. — Deckel hornig, dünn, gelb gefärbt, mit zahlreichen rasch an- wachsenden Windungen, deren Zwischenräume quer runzelig gestreift sind. Aufenthalt im Mahmudie-Canal bei Alexan- drien; meine Exemplare mir vom Autor mitgeteilt. Tafel OCCCVI. 2329 —31. Leonia jolyi Pallary. Testa ovato -conica, obtecte rimato-perforata, solida, crassa, ruditer oblique striata vel subeostellata, spiraliter lirata, lirulis nonnullis majoribus, lutescenti- albida summo violaceo, obsolete strigata et nebu- lata, plerumque fasciola subsuturali albo et violaceo articulata ornata. Spira co- nica apice obtusa; sutura impressa, vix ascendens. Anfractus 6'/2, embryonales 30 Tafel CCCCVI. laeves, violacei, tertio saturatius tincto, ultimus infra suturam appressam ex- cavato-declivis, postice spirae altitudinem subaequans. Apertura ovato-auricularis, alba; peristoma expansum et reflexum, basi vix effusum, marginibus callo crasso albo continuis, columellari obliquo, um- bilieum fere obtegente. Alt. 20—25, diam. 12,5—15 mm. Cyelostoma (Leonia) Jolyi Pallary*) in: Feuille Jeunes naturalistes, ser. 4 anne 39 p. 44, avec figs. Schale ei-kegelförmig überdeckt ritzförmig durchbohrt, fest und dickschalig, ziemlich grob schief gestreift, hier und da mit ausgeprägten Rippehen, dicht und fein spiral gereift, fast immer miteinigen stärkeren kantenartigen Reifen, die Färbung gelblich mit violettem Apex, un- deutlich dunkel hornfarben gestriemt und unter- brochen gebändert, meist mit einem weiss und violett gegliederten Bändehen unter der Naht. Gewinde kegelförmig mit stumpflichem Apex; Naht eingedrückt, nur langsam ansteigend, an der Mündung plötzlich ganz kurz emporgebogen, 6'/2 Windungen, die drei embryonalen fast glatt, die dritte besonders lebhaft violett gefärbt, die vorletzte und ganz besonders die letzte unter der angedrückten Naht etwas abgeschrägt und selbst leicht ausgehöhlt, hinten gemessen un- gefähr so hoch wie das Gewinde. Mündung unregelmässig eiförmig bis ohrförmig, weiss, auch der stark ausgebreitete und ganz leicht zurückgeschlagene Mundsaum weiss, oft doppelt erscheinend, an der Basis leicht ausgegossen, die Ränder durch einen starken weissen, oben etwas ausgeschnittenen Callus zusammenhängend erscheinend, der Spindelrand schräg, in den Nabel hineingedrückt und ihn fest schliessend. Deckel — ? *) Coquille globose eonique, 6Y/2 tours, pro- toconche lisse, blanc violace clair, comptant les trois premiers tours, les suivants bien renflös, separ6s par une suture A peine oblique, remon- tant & l’insertion du peristome. ÖOrnementation du test semblable ä celle du Leonia mamil- lare. Ouverture grande &galant la moiti6 de la hauteur totale, de forme auriculaire, ä bord evase d’un blane pur; bord columellaire tr&s oblique, se rejoignant au bord peristomal par une callosit@ blanche ininterrompue. Fente ombilicale apparente. Coloration: les deux pre- miers tours, blanc violac6 clair, le 3° plus fone&, le 4° et 5° jaunätres avec des maculatures blan- ches et un liser6 infrasutural articul& de blanc et de violet. — Fig. 2332, 2399. Aufenthalt im Gebiete der Beni-Snassen in Marokko. Es liegen mir drei leider tot ge- sammelte und etwas verbleichte Exemplare aus der Hand des Autors vor. Ich kopiere die vor- züglichen Originalfiguren. Von den beiden anderen Leonia-Arten gut verschieden durch die mehr breitkegelförmige Gestalt, die grössere mehr ovale Mündung und die Abschrägung der letzten Windung. Der Ent- decker, Prof. Joly-Constantine, scheint nur tot gesammelte Exemplare ohne Deckel mitgebracht zu haben, so dass die Zugehörigkeit zu Leonia nicht ganz ausser Zweifel steht. Doch ist sie sehr wahrscheinlich. 2332. 33. Melanopsis magnifica Bourguignat. Testa imperforata, conico-turrita, basi inflata, solidula, haud nitens, costis longitudi- nalibus supra nodulosis sculpta, inter- stitiis vie striatis, pallide cornea, ple- rumque limo nigrescente adhaerente in- duta. Spira cylindrico-conica, in an- fractibus superis plerumque erosis vix, in inferis leviter gradata, costis strictis, compressis, in anfractu penultimo magis distantibus, in anfractu ultimo confer- tioribus, arcuatis, usque adbasin dıstinctis; anfractus ultimus infra medium tumidus, dein eontractus, ad aperturam profunde descendens, circa columellam crista ro- tundata munitus. Apertura spirae alti- tudinem fere aequans, acute ovata, supra in canalem coarctata, basi in canalem brevem recurvum desinens; faucibus lividis fusco limbatis; columella callosa supra tuberculata, arcuata, bası trum- cata, viInoso tincta. Alt. 26, diam. max. 13,5, alt. apert. 13,5 mm. Melanopsis maroccana (ex parte) Chemnitz, Oonchyliencabinet 1795 vol. XI t. 210 fig. 2082, 2083. Melanopsis magnifica Bourguignat”®). Histoire Melaniens Syst. europcen 1884 p. 152. *) „Cette forme, spe@ciale au Maroc (environs de Fez) se distingue du M. cariosa var. major, avec laquelle elle a le plus de ressemblance, par son test sillonn& de cötes moins larges, et moins volumineuses, par sa forme non regulierement acuminee, mais convexe & la base, cylindrique dans toute sa partie moyenne, et conique seule- ment vers le sommet (cette partie conique est assez courte); par son dernier tour cylindriforme (non acumine & sa partie sup£rieure), devenant tr&s ventru, arrondi vers l’ouverture, et n’attei- gnant pas la moitie de l’hauteur; par son ouver- rate ECCENVT. Pallary, in: Journal de Conchyl. 1898 vol. 46 p. 144 pl. VIII fig. 5. Melanopsis cariosa var. magnifica Westerlund Fauna palaearct. Binnenconch. VIp.128. Schale undurchbohrt, getürmt kegelförmig oder durch die Auftreibung der letzten Win- dung an der Basis leicht keulenförmig, fest- wandig, kaum glänzend, längsgerippt, die Ripp- chen ziemlich scharfkantig, oben mit einem leichten Höcker, durch breitere Zwischenräume getrennt, die Zwischenräume nicht oder kaum gestreift; blass hornfarben, doch meist mit einer fest ansitzenden schwarzen Schlammkruste über- zogen. Gewinde bis zu der kurzen kegelför- migen Spitze nur ganz allmählig verschmälert, die oberen Windungen kaum, die beiden unteren stärker treppenförmig abgesetzt, die oberen mit stracken, besonders auf der vorletzten Windung weitläufig stehenden und über die wellige Naht hinweg zusammenhängenden Rippen skulptiert ; die letzte Windung ist in der oberen Hälfte ebenfalls nur ganz leicht kegelförmig, dann plötzlich aufgetrieben, an der Basis zu einem kurzen Stiel verschmälert; sie steigt vorn stark und rasch herab und hat um den Spindelcallus einen deutlichen Wulst, der in den Kanal aus- läuft. Die Mündung ist, bis zur Insertion des Aussenrandes gemessen, etwa so hoch wie das Gewinde, spitz eiförmig, oben in eine kanal- artige Rinne verschmälert, im Gaumen livid, nach aussen bräunlich gesäumt, unten fast kanal- artig gedreht und zurückgebogen; Spindel mit einem sehr starken, livid weinroten Callus, der oben einen starken Höcker trägt, in der Mitte ausgeschnitten, unten abgestutzt. Aufenthalt in Marokko, der Originalfundort bei Fez, meine von Pallary erhaltenen Exem- plare von Aoullout in Nordost-Marokko (Fig. 2333) und von Mechera Kredar. Fig. 2332 ist die Kopie der Pallary’schen Figur im Journal de Conchyliologie. 2334. Melanopsis penchinati Bour- guignat. Testa imperforata, obeso:oblonga, solida, opaca, nitens, luteolo-cornea, flammulis castaneis irregulariter sparsis ornata, laevigata ac costis longitudinalibus obsoletissimis undulata. Spira rapide acuminata; apice minuto, nitido, albido, laevigato; ture moins haute, plus ronde ä& fente sup6rieure moins prolongee, ä columelle plus eintree. — Le sommet tr&s petit, pointu, forme saillie. Les tours sont &tages et offrent le long de la suture un petit plan incline.“ — Bst. Fig. 2334. 31 anfractibus 6 ad suturam linearem le- viter subtumidis; prioribus convexius- culis, sat regulariter crescentibus, pen- ultimo convexo-planulato, mazxime dila- tato; ultimo ?/s altitudinis aequante, ad aperturam regulariter descendente. Aper- tura oblique piriformis, superne canali- ceulatim coarctata, ad partem inferiorem dilatata ac semper expansa; columella ad basin truncata ac vinosa; sinu truncaturae mediocri; peristomate recto, acuto, intus leviter albido-incrassato ; marginibus callo validissimo, nitidissimo ad angulum superiorem tuberculoso ac vinoso-castaneo junctis. Alt. 15—16, diam. 6—7 mm. Melanopsis Penchinati Bourguignat, Revue zool. 15868 »p. 432; Mollusques nouveaux litigieux ou peu .connus p. 293 $ 90 pl. 40 fig. 1—4. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 129. — (Pinchinati ex errore) Brot*) Monogr. Melan., in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II p. 440 t. 47 fig. 18—20. Schale undurchbohrt, gedrungen langeiför- mig, fostwandig, undurchsichtig, ziemlich glän- zend, gelblich hornfarben, meist mit einzelnen unregelmässigen braunen Zickzackstriemen ge- zeichnet. Gewinde sehr rasch verschmälert mit feinem, glänzendem, weisslichem, glattem Apex. Sechs unter der linearen Naht leicht aufge- triebene Windungen, die obersten leicht gewölbt und ziemlich regelmässig zunehmend, die vor- letzte konvex abgeflacht und stark aufgetrieben, die letzte zwei Drittel der Gesamthöhe aus- machend, an der Mündung regelmässig herab- steigend. Mündung schräg birnförmig, oben kanalartig zusammengedrückt, unten erweitert, der Aussenrand ausgebreitet; Spindel an der Basis abgestutzt, weinrot überlaufen, eine mässig ausgesprochene Bucht bildend; Mundsaum ge- radeaus, scharf, innen durch eine dünne, weisse Schwiele verdickt, die Randinsertionen durch *) T. attenuato-oblonga, fusculo-cornea, uni- color vel sparsim interrupte rubro strigata. Spira integra, attenuata, brevicula. Anfractus 6 convexiusculi, irregulariter plicato-costati, plieis saepe obsoletis; anfractus ultimus magnus, elongatus, prope aperturam sensim descendens, ad suturam tumidulus, deinde declivi-planulatus, plieis saepius evanidis. Apertura anguste piri- formis, callo nodiformi valido; columella valde incrassata vix arcuata, oblique recedens; margine dextro superne declivi-planulato, basi arcuato. — Brot. 32 Tafel CCCCVI. einen sehr starken, glänzenden Callus verbun- den, welcher oben einen rotbraunen Höcker trägt. Aufenthalt bei Agora in Arragonien; Abbil- dung und Beschreibung nach Bourguignat. Ich habe mir diese kleine Form des cariosa-Typus nicht verschaffen können; sie scheint eine der am weitesten nördlich vorgeschobenen Formen zu sein, Westerlund gibt die Dimensionen mit 20:8,5 mm an. „In ihrer typischen Form ist diese Art an ihrer verlängert konischen Gestalt mit verhält- nismässig niedriger Spira und ihrer Costulierung leicht zu erkennen.“ Es kommen aber auch anormal verkürzte Formen vor, welche mit ge- wissen Formen von Melanopsis Lorcana leicht verwechselt werden können, doch sind sie durch ihre Faltung zu unterscheiden. 2335. 36. Melanopsis pseudoferus- sacti Pallary. Testa imperforata, elongato-conica, regulariter attenuata vel basi obsolete inflata, stria- tula, costis nullis, apice valde erosa, cornea, interdum nigro-castaneo obsolete strigata vel fasciata, saepe limo nigro obtecta. Anfractus 5 parum convexi, lente crescentes, sutura impressa dis- ereti, ultimus spirae altitudinem su- perans, interdum infra medium convexior, antice subirregulariter descendens, pone aperturam distinctius striatus. Aperlura ovato-elongata, superne in canalem rimae- formem angustissimum producta, faucibus livido-fuseis, basi late excısa, altitudinem spirae subaequans ; labrum acutum, infra suturam concave appressum, bası Pro- ductum, dein late excisum; columella obliqua, parum arcuata, supra valde callosa, basi vix truncata. Alt. 20, diam. max. 10, alt. apert. 10,5 mm. Melanopsis pseudoferussaci Pallary*), in: Jour- nal de Conchyliologie 1898 vol. 46 p. 139 1.9 fig. 11, 12. Schale undurchbohrt, lang kegelförmig, regel- mässig zugespitzt oder an der Basis leicht auf- getrieben, gestreift, ohne Rippen, die Spitze *) Testa elongata, solida, opaca, haud nitens, erosa; spira elata; anfractus 5 parum convexi, lente erescentes, sutura impressa discreti; ultimus oblongo-convexus. Apertura ovato-elongata, su- perne in rimam angustam producta dimidiam testae altitudinem aequat. Labrum acutum prope suturam leviter concavum. Columella arcuata, obliqua, superne valde callosa — Alt. 25, diam. 11,5 mm. . Fig. 23355 — 2338. stark zerfressen; hornfarben, manchmal mit un- deutlichen schwarzbraunen Striemen und Binden, meist mit einer glänzend schwarzen Schlamm- kruste überzogen. Fünf nur leicht gewölbte Windungen, langsam zunehmend, durch eine eingedrückte Naht geschieden, die letzte höher als das Gewinde, unter der Mitte mitunter stärker aufgetrieben, fast keulenförmig, in der letzten Hälfte deutlich rippenstreifig, unregel- mässig herabsteigend.. Mündung langeiförmig, oben in einen ganz engen ritzförmigen Kanal ausgezogen, unten breit ausgeschnitten, im Gaumen schmutzig braun, ziemlich so hoch wie das Gewinde; Aussenrand scharf, unter der Naht konkav angedrückt, unten gerundet vor- gezogen, mit breitem Ausschnitt; Spindel schräg, nur wenig in der Mitte gebuchtet, oben mit einer starken weissen Schwiele belegt, an der Basis kaum abgestutzt. Aufenthalt in der Umgebung von Tetuan, Fig. 2335 Kopie aus dem Journal de Conchy- liologie, Fig. 2336 nach einem von Pallary er- haltenen Original. „Cette espece offre une analogie frappante avec le M. ferussaci, Roth de la Palestine. Elle n’en differe guere que par son test lisse souvent corrode, sa columelle beaucoup plus eintree et la coloration de l’ouverture qui est blanche dans notre espece, et violette dans l’autre“. 2337. 38. Melanopsis mourebeyen- sis Pallary. Testa imperforata, irregulariter angulato-ovata vel fere biconica, solida, crassa, irregu- lariter striata, anfractu ultimo bieingu- lato, pallide cornea; angulo peripherico plerumque deirito, albido. Spira turrita, summo conulum brevem apice acuto for- mante; sulura linearis, haud undulata. Anfractus 6, supremi 3 convexiusculi, lente accrescentes, sequentes 2 majores, infra suturam angulato-tabulati, ad an- gulum carına obsolete tuberculata cineti, ultimus multo major, carina altera crassa ad peripheriam cinctus, inter carinas leviter excavata, infra peripheriam con- vexus, antice breviter ascendens. Aper- tura angulato-ovata, spirae altitudinem superans, intus fusca, supra in canalem rimaeformem coarctata, basi anguste sinuato-canaliculata,; peristoma album; margo externus biangulatus, ad angulum inferum leviter productum; columella lata, valde callosa, supra tuberculata, medio excisa, infra subtruncata. Alt. 21—23, diam. 15, alt. apert. 11,5 mm. Melanopsis mourebeyensis Pallary in sched. Tafel CCCCVEH. Schale undurchbohrt, unregelmässig eckig eiförmig oder fast doppelt kegelförmig, fest und diekwandig, unregelmässig gestreift, mit einer wulstigen Kante auf den oberen, einer zweiten peripherischen auf der letzten Windung um- zogen, blass hornfarben, der untere Gürtel meist abgerieben weiss, Gewinde treppenförmig mit einer kleinen kegelförmigen Spitze, in der Höhe, wie die drei abgebildeten Exemplare zeigen, sehr wechselnd, beim Typus recht kurz; Naht linear, nicht wellig. Von den sechs Windungen sind die drei obersten sehr klein, leicht gewölbt, nur sehr langsam zunehmend, die beiden fol- genden sind grösser, rascher zunehmend, oben deutlich geschultert und an der Schulter mit einer schwach knotigen Wulst umzogen, die letzte mit schwächerer Schulterkante, dafür mit einem um so ausgeprägteren stärker knotigen Wulst an der kantigen Peripherie, zwischen beiden Kanten leicht ausgehöhlt, unter der Fie. 2339, 2340. 33 Peripherie konvex, vorn kaum herab- und dann kurz emporsteigend. Mündung unregelmässig eckig eiförmig, gewöhnlich erheblich höher als das Gewinde, weiss gesäumt, im Gaumen tief- braun, die Spindel manchmal gelblich, der Aussenrand leicht weisslich verdickt, an der oberen Kante eine schwache, an der unteren eine starke Ecke bildend, leicht geöffnet; die Spindel ist breit schwielig verdickt, oben mit einem starken Höcker, welcher die Mündung auf einen engen, ritzförmigen Kanal reduziert, mitten erheblich konkav ausgeschnitten, unten leicht abgestutzt, so dass ein nach hinten ge- drehter, kurzer, ziemlich enger Kanal entsteht. Aufenthalt im Wed Mourebey in Marokko; drei Exemplare von Pallary erhalten. Eine sehr eigentümliche und interessante Form, die ich mit keiner mir bekannten anderen in nähere Beziehung zu bringen wüsste. Tafel GCOCVL. 2339. Melanopsis doriae Issel. Testa elongato-acuminata, solidula, fusco-oliva- cea. Spira subintegra, exserta; anfrac- tus 6—9, lineis incrementi irregulariter striatuli, sutura appressa divisi, infra suturam constrieti, deinde convexiuseuli, anfractus ultimus ad peripheriam obtuse subangulatus. Apertura acute ovata; columella brevis, arcuata ; callo nodiformi parum expresso. — Brot. Alt. 19, diam. 8, alt. apert. 10, lat. 4 mm. Melanopsis Doriae, Issel,*) Moll. Miss. Pers. 1565 p. 16 t.1 fig. 7,8. — brot, Monogr. Melan., in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II p. 425 t. 46 fig. 3. — Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 118. Gehäuse verlängert-zugespitzt, mässig fest- schalig, bräunlich olivenfarbig; Gewinde bei- *) T. elongato-acuminata, solida, longitudi- naliter striata, atro castanea; anfractus 8—9 subplani, ultimus rotundatus, °/r spirae aequans; sutura leviter impressa; apertura ovato-acuta, intus fusca; margo externus curvus, acutus; columellaris arcuatus, callo tenui fusco munitus; columella brevis, basi vix emarginata. — Long. 24, diam. 8 mm. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. nahe unversehrt, sehr lange ausgezogen. 6—9 Windungen, durch die Anwachslinien unregel- mässig gestreift, durch eine konkav angedrückte Naht geschieden, oben zusammengeschnürt, an der Basis konvex; letzte Windung kurz, an der Peripherie stumpfkantig; Mundöffnung spitz eiförmig; Spindel kurz, mässig gebogen, mit nur schwach knotigem Gallus belegt. Aufenthalt in einer warmen Quelle bei Kerman in Südpersien, von Marchese Doria ge- sammelt. Ich habe mir die Art nicht ver- schaffen können und kopiere die gute Abbildung im Martini-Chemnitz. „Das hier abgebildete, von Herrn Issel er- haltene Exemplar ist etwas kleiner, als die vom Autor angegebenen Maasse, aber augenschein- lich ausgewachsen und vollkommen typisch. Die Spira ist bei dieser Art verhältnismässig sehr stark ausgezogen und die Windungen sind durch eine konkav angedrückte Naht verbunden. Der Gesamthabitus erinnert an Melanopsis dufourei, aber die Columelle ist stark gebogen und der Parietalcallus nur schwach ausgebildet.“ Brot. 2340. Melanopsis charpentieri(Par- reyss) Brot. Testa ovata, inflatula, unicolor rubescenti-cornea. Spira parum elevata, valde erosa. An- fractus persistentes circa 3 cylindracei, P) Tafel CCCCVL. superne plane tabulati et angulati, costis tenuibus ad angulum obsoletissime nodu- losıs sculpti. Apertura acute ovata, su- perne anguste canaliculata, callo nodi- formi valido; columella parum arcuata, conspieue incrassata. — Brot. Alt. 12, diam. 7,5, alt. apert. 9, lat. 4,5 mm. Melanopsis charpentieri Parreyss in sched. — Brot, Monogr. Melan., in: Martini d Chemnitz, Conch. Cab. ed. II p. 430 t. 46 fig. 8 — Westerlund, Fauna palaearct. Binmenconch. VI p. 129. Schale eiförmig, etwas aufgetrieben, einfarbig rötlich hornfarben. Gewinde wenig ausgezogen, stark abgefressen. Es sind gewöhnlich nur drei Windungen vorhanden, fast ceylindrisch, an der Naht flach abgestuft und kantig, mit schmalen Rippchen verziert, die an der Kante undeutliche Knötchen bilden. Mundöffnung spitz eiförmig, oben in einen engen gebogenenRitz verschmälert; Spindel wenig gebogen, gleichmässig deutlich verdickt, oben mit stark entwickeltem Callus. Der obere Teil der letzten Windung bildet unter der Naht eine flache Stufe, welche durch eine scharfe Kante begrenzt wird, auf welcher die Rippen kleine Knötchen bilden; unterhalb der Kante ist die Schale leicht eingeschnürt; die Rippen sind faltenartig, manchmal auf der letzten Windung beinahe obsolet. Die Columelle ist verdickt, mit einem weisslichen Schmelz reichlich überzogen.“ B Aufenthalt im Schiras in Persien; Abbildung und Beschreibung nach Brot. Im Habitus der Gruppe der Mel. dufourei ähnlich, aber dem Vaterland nach zweifellos zu der der Mel. praerosa zu stellen. 2341. Melanopsis kotschyi(w.d.Busch) Philippi. Testa ovato-turrita, wunicolor olivaceo - fusca, solidiuscula. Spira subexserta, erosa. Anfractus persistentes 4 planulati, vix quadrati, infra suturam leviter constricti, longitudinaliter flexuose costellati, costis bası usque ad columellam decurrentibus. Apertura piriformis, superne anguste canaliculata; columella torta et arcuata; callo nodiformi parum ewpresso, margine dextro superne impresso, basi valde ar- cuato. — Brot. Alt. (spec. eros.,) 12, lat. 7, apert. alt. 7, lat. 4 mm. Melamopsis Kotschyi von dem Busch, in: Phi- lippi, Abbild. t. 4 fig. 11. — KReeve, *) T. oblonga subturrita, apice erosa, cornea seu olivacea; anfractibus planis, uno infra su- Fig. 2341-2343. Conch. icon. sp. 7. — Brot, Monogr. Melan., in: Martini d: Chemnitz, Conch. Cab. ed. II p. 428 1.46 fig. 9. — Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 119, Schale eiförmig getürmt, einfarbig oliven- bräunlich, fest, doch nicht sehr dickwandig; Gewinde mässig erhoben, die Spitze abgefressen. Gewöhnlich sind nur noch vier Windungen übrig; sie sind abgeflacht, kaum treppenförmig, unter der Naht leicht eingeschnürt, dieht mit gebogenen Rippchen skulptiert, welche oben nicht knotig sind und auf der letzten Windung bis zur Spindel herablaufen. Mündung birn- förmig, oben zu einer engen Rinne verschmälert; Spindel gedreht und gebogen, der Callus mit einem nur wenig entwickelten Knoten; Aussen- rand oben der Einschnürung entsprechend ein- gebuchtet, an der Basis stark bogig vorgezogen. Aufenthalt in Persien; Persepolis (Kotschy); Schiras (Parr.).. Die Abbildung nach Brot. „Erkenntlich an ihrem unter der Naht ein- geschnürten letzten Umgange, ihren sinuösen, sedrängten, oben nicht knotigen Rippen, und ihrer nicht abgestuften Spira; die Rippen sind jedoch manchmal etwas stärker und weniger zahlreich, und solche Exemplare lassen sich dann von gewissen kleinen Varietäten der Melanopsis jordanica schwer trennen.“ — Brot. 2342. 2343. Melanopsis buceinoi- dea var. variabilis (v. d. Busch) Philippi. parvula, ovato-conica, pallide cornea, brunneo fasciata. Spira subintegra. An- fractus circa 7 planulati, sutura sim- pliei divisi, laevigati; anfractus ultimus ovatus. Apertura ovata, superne acuta et angustata; columella arcuata, callo parietali mediocri. — Brot. Alt. 9—14, diam. 4,5—6,5, apert. alt. 5,5--7, diam. 2,5—3,5 mm. Melania (Melanopsis) variabilis v. d. Busch *), in: Philippi, Abbild. t. 4 fig. 7, 8, 10. Testa turam paullo concavis; costellis flexuosis eirca 16—20; apertura ovata, spiram vix aequante, supernis vix canaliculata, basi excisa; labio calloso. — Alt. 6‘, diam. 3,5. *) T. fusiformi turrita, laevigata, pallide cornea, obsolete fasciata; anfractibus planius- culis; aperturo ovata, apice peracuta, basi exeisa; columella arcuata, superius callosa. — Alt. 7'/a', diam. 4°”, Tafel CCCCVL. Melanopsis variabilis Brot, Monogr. Melan., in: Martini d: Chemnitz, Conch. Cabinet ed. II p. 425 t. 45 fig. 22—25. Melanopsis buceinoidea var. variabılıs Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 116. Melanopsis faseiata Parreyss fide Brot. Melanopsis faseolaria Parreyss mss. — Brot, Materiaux II p. 58 t. 2 fig. 10. Melamopsis fasciolata Parreyss mss. fide Brot. Schale klein, eiförmig konisch, blass horn- farbig, dunkel gebändert; Gewinde meistens gut erhalten. Sieben flache Windungen durch eine einfache Naht geschieden, glatt oder auf den oberen Windungen gefaltet und selbst gerippt; letzte Windung eiförmig. Mündung eiförmig, stets niedriger als das Gewinde, oben verengt; Spindel gebogen; Spindelcallus oben nur mit einem ganz schwachen Knoten. Aufenthalt um Persepolis in Persien; die Figuren nach Brot. „Diese kleine Form unterscheidet sich von der typischen Melanopsis buccinoidea durch geringere Dimensionen, hellere Farbe und deutliche Bänder; sie scheint aber in diese Art allmählich überzugehen, denn die Fig. 8 bei Philippi ist für mich eine wahre Melanopsis buccınoidea. Ich verbinde mit M. variabilis als Varietät die von Parreyss als Melanopsis fasctiolata oder faseolaria verbreiteten Formen, bei welchen die Umgänge, besonders die oberen, mehr oder weniger quergefaltet oder sogar gerippt sind; die äussere Gestalt, die Färbung, sowie der Fundort sind für die drei Formen dieselben.“ — Brot. 2344—2348. Melanopsis guiraoi Bourgwignat. Testa oblongo-cylindracea, crassiuseula, lutes- centi-vel fusco-olivacea. Spira conica, brevis, plerumgue erosa, anfractibus in- feris infra suturam declivwi-tabulatis. Anfraetus 5—6, ultimus masimus ceylin- draceus, infra suturam angulatus, dein planus, medio interdum subangulatus, bası convexus, amtice oblique descendens. Apertura ovata, superne acutissime an- gustata, basi rotundata; columella vix arcuata, callo crassissimo rosaceo ob- ducta, supra nodiforme perincrassata : margine dextro superne recedente, dein impresso, basi in adultis rotundato et protracto; faucibus coerulescentibus. Alt. 26—31, lat. 12—15, alt. apert. 18—20, diam. 6—8 mm. Melanopsis obesa Guirao apud Brot, Materiaux Melan. II p. 57 t. 1 fig. 14, 15. ig. 23442350. 35 ı Melanopsis gwiraoi Bourguignat, Hist. Melan. p. ? — Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. VI p. 126 (mit var. sca- larıs Gass. und var. subscalaris Bourg.). Schale oblong-eylindrisch, ziemlich dick- wandig, gelblich oder bräunlich olivenfarbig. Gewinde kurz, konisch, abschüssig tabuliert; 5—6 oben ganz schmal geschulterte, dann leicht kantige Windungen, unter der Kante abgeflacht, die letzte weitaus den grössten Teil des Ge- häuses einnehmend, mitunter unter der Kante breiter oder schmäler eingeschnürt, manchmal an der Mitte undeutlich kantig, darunter konvex, vorn tief herabsteigend. Mundöffnung eiförmig, oben zu einer ganz engen Rinne verschmälert, an der Basis gerundet, im Gaumen bläulich. Aussenrand oben zurückweichend, dann leicht eingedrückt, nach unten bogig vorgezogen und breit gerundet. Spindel beim Typus nur wenig gebogen, schwielig, oben stark knotig verdickt, rosa. Aufenthalt in Südspanien und Marokko; Fig. 2346 nach einem mir von Pallary mit- geteilten Exemplar, Fig. 2344, 45 nach Brot, Fig. 2347, 43 nach Bourguignat. Westerlund zieht als Varietäten hierher Melanopsis scalarıs Gassies Cog. Mayran 1856 p. 12 fig. 7,8; Bourguignat Malac. Algerie II t. 15 fig. 19; unsere Fig, 2347: Coquille carac- terisee par un test, formant & la suture un bourrelet plus ou moins prononce, de telle sorte que les tours paraissent comme etages les uns de l’autres (Bourg.); — und Mel. subscalaris Bourg. (= M. maroccana var. scalaris Bourg. Malac. Algerie II t. 15 f. 20 —= unsere Figur 2348): gleich der scalaris, aber ausgezogen läng- lich mit dem Gewinde verlängert, spitz, Um- gänge nicht treppenförmig, aber mit einer schmalen, etwas kantigen Erhebung an der Naht, nicht flach, aber abschüssig, Gewinde schlank, sehr spitz, Mündung weniger weit, mit dem Aussenrande unten weniger konvex. H. 23—26, Durchm. 9—12 mm. Will man den Guirao’schen Namen nicht anerkennen, so müsste scalaris Gassies an die Stelle treten. Bei der Unsicherheit der Art- unterscheidung in diesem Formengewirr wird man für die Marokkanerin am besten Bour- guignats Namen beibehalten, hamma- 2349. 2350. Melanopsis nensis GFassies,. Testa ovato-conica, solidula, lutescenti-cornea. Spira integra, brevissima, acuta, gradata. Anfractus 7, ad suturas anguste gradati, Hr Bl) deorsum plani; anfractus ultimus maxi- mus, ovatus, ad suturam saepe filo- carinatus, deinde paulo constrietus, basi regulariter convexus. Apertura ovata, superne acutissima, basi vie dilatata ; columella incrassata, modice arcuata; callo nodiformi valido; margine dextro superne impresso, basıi reqularıter ar- cuato. — Brot. Alt. 14,5—22, diam. S—11 mm. Melanopsis Hammanensis Gassies®), Deser. Cogq. Algerie, in: Ann. Soc. Linn. Bor- deaux 1856, Extr. p. 11 fig. 9, 10. — Brot, Monogr. Melan., in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II p. 437 t. 47 fig. 13, 14. — Bourguignat, Hist. Melaniens p. 109. — Morelet, Faune Maroe. p. 68. — Pallary, in: Journal de Conchyliologie 1898 vol. 46 p. 142. — Westerlund, Fauna palaearet. Binnen- conch. VI p. 127 (mit var. mohammedi bgt.). Buceina maroccana (ex parte) Chemnitz, Conch. Cab. t. 210 fig. 2080, 2081. Melanopsis maroccana var. Bourguignat, Mala- col. Algerie II t. 15 fig. 21—23. Schale eiförmig konisch, mässig festschalig, gelblich hornfarbig. Gewinde ganz erhalten, sehr kurz kegelförmig, spitz, treppenförmig. Sieben Windungen, an der Naht schmal abgestuft, dann flach ; letzte Windung sehr gross, eiförmig, oft an der Naht mit einem fadenförmigen Kiel versehen, dann schwach eingeschnürt, an der Basis regelmässig gebogen. Mündung eiförmig, oben sehr spitz und eng auslaufend; Callus mit stark entwickeltem Knoten. Aussenrand oben eingedrückt, an der Basis regelmässig gebogen. Aufenthalt im Wed el Hamman (richtiger Hammam) in Marokko; nach Paladilhe und #) Coquille medioere; raccourcie, acuminde brusquement au sommet. Epiderme corn® brun jaunätre; tet bleuätre lorsqu’il est nud, strie finement en long. Spire de 4 tours, le dernier formant & lui seul les trois quarts et demie de la coquille; suture recouvert par le tour suivant qui s’eleve en saillie carende jusqu a la moitie, du dernier tour; alors elle s’applatit et s’oblitere presque complötement- Ouverture presque aussi large que haute, arrondie vers le bord droit; culumelle &paisse ä l’insertion et presque dentee, decurvee vers le centre, brusquement tronqude a la base; gouttiere tentaculaire epaisse; bord inferieur arrondi, le lateral flexueux ä l’insertion columellaire; peristome bord& par un &piderme brunatre. Tafel CCCCVH. Fig. 2351. Pallary auch im Wed Sebu, Mekinez. — Casa Blanca. Von Brot und anfangs auch von Morelet als Varietät der südspanischen M. dufourei be- trachtet, aber dann abgetrennt. Morelet sagt darüber: „Je regarde aujourd’hui cette coquille, que j’ai confondue, autrefois, d’apres l’autorite de Ferrusae, parmi les variet@s de la M. Dufouri, comme une espece distinete. La M. Dufouri est une coquille de forme allong&e, dont la spire est tres-developpce, celle ei, au contraire, est ventrue, avec une spire tres-courte. Le mode d’enroulement par (tages, quand cette particu- laritö se manifeste, chez la premiere, n’est pas semblable au mode de la seconde, dont les tours sont fortement carenes et aplatis contre la suture. Cette disposition, d’ailleurs, n’est point ieci acceidentelle, mais normale. Enfin, on ne remarque pas, chez la M. Hammanensis, cette contraction du dernier tour qui est un des traits characteristiques, de l’autre espece. La figure que Chemnitz en a donnee, quoique grossiere, est tres-reconnaissable, car, outre la forme generale, qui est exacte, elle fait sentir la gradation des tours de spire.* 2351. Melanopsis hammanensis var. mohammedi Bourg. Differt a typo testa minus elongata, wvestigüis costarum longitudinalium sculpta, colu- mella strictiore. Alt. 22, diam. 11 mm. Melanopsis praerosa var. Morelet, Fauna Maroe. in: Journal de Conchyliologie 1580, vol. 28 p. 67 t. 3 fig. 6. Melanopsis mohammedi Bourguignat*), Hist. Melan. p. 10. Westerlund, Fauna palaearct. Moll. VI p. 127. — Pallary, Journal de Conchyliologie 1898 p. 142. Morelet bemerkt 1. c.: „On trouve aussi, dans les m&mes parages, des individus, qui s’ecartent beaucoup du type par leur forme ventrue et la bricvet@ de leur spire, dont le dernier tour, quelquefvis scalariforme, manifeste une tendance & la costulation. Ce sont des cas exceptionels, a en juger par le petit nombre de sujets revetus de ces caracteres.* Bourguignat stellt diese Form als var. mohammedi zu M. hammanensis. Ich besitze leider nicht ge- *) Cette forme est cit6e d’Agadir, ou elle vit avec le veritable maroccana. Je la connais des environs de Mogador. Ü’est une espece speciale, repandue dans le Sud du Maroc. Le figure donnde par M. Morelet suffit pour la distinetion de cette Melanopside. Bourg. Tafel CCCCVL. nügendes Material, um in dieser schwierigen Gruppe eine Entscheidung zu treffen. Die Figur ist Kopie nach Morelet. 23532. Melanopsis maresi Bourguig- nat. Testa imperforata, ovato-conica, solida, opaca, corneo-viridula wel fusco-cornea, costis crassis (sub sutura nodosis) numerosis- que sculpta ; spira acuto-acuminata, apice laevigato, acuto; anfractibus 7 sub- plamulatis, gradatis, sutura lineari se- paratis; ultimo maximo, ad partem su- periorem impresso, ac dimidiam altı- tudinem paululum superante; apertur« ovato-lanceolata; columella recta, abrupte truncata, sinw truncaturde e margine exteriore valde retroflexo ac exacte rotun- dato; margine externo in medio antror- sum paululum arcuato, marginibus callo albido, sat valido junetis. — Bgt. Alt. 20—24, diam. 9—12 mm. Melanopsis Maresi Bourguignat, Palcontologie de V’Algerie p. 100 t. 6 fig. 1-4. — Malacologie de U’ Algerie vol. II p. 205 t. 16 fig. 21—24. — Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. VI p. 129. — Pallarıy, Deuzxieme Contrib. Faune Malae. Nord-Ouest de UV Afrique, in: Journal de Conchyliologie 1898 p. 147. Schale undurehbohrt, eiförmig kegelförmig, festwandig, undurchsichtig, grünlich bis bräun- lich hornfarben, mit zahlreichen starken, unter der Naht knotigen Rippen skulptiert. Gewinde scharl zugespitzt, mit glattem, spitzem Apex. Sieben etwas abgeflachte und leicht treppen- förmig abgesetzte Windungen, durch eine lineare Naht geschieden, die letzte sehr gross, unter der Knötchenreihe eingedrückt, wenig höher als das Gewinde. Mündung lanzettförmigeiförmig; Spindel gerade, plötzlich abgestutzt, mit einer grossen, fast kreisrunden, von dem Unterrande abgetrennten Bucht, so dass man von unten weit in die Schale einblieken kann; Aussenrand in der Mitte leicht vorgezogen, die Randirsertionen durch einen ziemlich starken, glänzendweissen Callus verbunden. Aufenthalt in einem Zuflusse des Schott el- Djerid in Süd-Tunis, fossil an der Daya von Habessa im südlichen Oran. Abbildung und Beschreibung nach Bourguignat, „Le Melanopsis mar£si, qui est tr&s-voisine, par sa forme et l’apparence de ses costulations des Mel. costata du Jourdam et cariosa d’Espagne, en differe completement par sa colu- melle droite (et non courbee), plus allongee et Fig. 2352 — 2356. BY inflöchie en avant, ce qui est le contraire chez les costata et cariosa. Enfin par le sinus basilaire de la columelle plus profond, plus arrondi et presque ferm&e, tandis que chez les costata et cariosa le sinus comparativement moins profond, est tr&s-ouvert. (Bourg.) 2353-2356. Melanopsis tingitana Morelet. ovato-turrita, solidula, cornmeo-virens vel einerascens, rarius nigra, spadiceo ple- rumque strigata, nitida. Spira elata, subintegra, apice tantum deficiente. An- fraetus 6—8, sutura appressa fimbriat« jJuneti, infra suturam constrieti, longi- tudinaliter costati, in interstitüs striolati, costis pallidioribus, erassiusculis, sinuosts subirregularibus, ad suturam nodulosis ; anfractus ultimus ovatus costis usque ad basim decurrentibus. Apertura ovata, superne in canalem angustum prolongata, basi paulo dilatata, rotundata, intus alba, rufescens aut nigra; columella ar- cuata, callo nodiformi, medioeri ; margıine dextro superne impresso, basi arcuato. Morelet 1880. Alt. 18—27, diam. 7—33 mm. Melanopsis tingitana Morelet*), in: Journal de Oonchyliologie 1864 p. 155. — Bour- guignat, Malacologie de l’ Algerie vol. II p. 322. — Mousson, in: Jahrb. D. Malac. Ges. 1874, vol. I p. 72. — Brot**), in: Martini d Chemnitz, Conch. Cab. p. 442 t. 48 fig. 1-5. — Paladilhe, in: Revue zoologique I 1875 p. 94. — Morelet, Faune Maroe, in: Journal de Conchy- Testa *) T. subturrita, solidula, longitudinaliter costata, inter costas striatula, corneo-straminea, rubigineo flammulata; spira conica, acuta, fere integra; anfractus 6 superne contracti, sutura fimbriata juneti, ultimus spira minor; columella arcuata, superne callosa, basi truncata ; apertura ovata, parva, intus lactea. Long. 19, diam. 9 mm. **), T, ovato-turrita, solidula, cornea vel fusco-cornea, saepe brunneo strigata. Spira elata, subintegra; anfractus persistentes 6—8, sutura appresso-fimbriata divisi,infra suturam constrieti, transverse costati et nonnunquam tenue striati; costis erassiusculis, sinuosis, su b- irregularibus, ad suturam nodulosis, an- fractus ultimus ovatus, costis usjue ad basin deeurrentibus. Apertura ovata, superne incanalem angustum prolongata, basi paulo dilatata, rotun- data; columella paulo arcuata, callosa; callo nodiformi mediocri; margine dextro superne impresso, basi arcuato. ale) Tafel CCCCVL. liologie 1850 vol. 28 9.72 t. 3 fig. 8. — Pallary, in: Journal de Conchyliologie 1898 p. 147 t. 9 fig. 6. Schale getürmt eiförmig, ziemlich fest, horn- farben, grünlich oder grau, seltener schwarz, die hellen Formen meist mit dunkleren Striemen, ziemlich glänzend. Gewinde hoch, meistens gut erhalten, so dass nur der Apex fehlt. Es sind 6—8 Windungen vorhanden, welche durch eine angedrückte, nach oben leicht gelappte Naht geschieden werden; sie sind unter der Naht eingeschnürt, deutlich gerippt, in den Zwischenräumen gestreift, die Rippen meistens heller gefärbt, ziemlich stark, gebogen, meistens etwas unregelmässig angeordnet, an der Naht knotig verdickt; auf dem eiförmigen, vorn nicht herabsteigenden letzten Umgang reichen sie bis zur Basis hinunter. Mündung eiförmig, oben in einen ganz engen Kanal verlängert, unten etwas erweitert, gerundet, innen verschieden gefärbt: weisslich, rosa oder schwarz. Spindel gebogen, schwielig, der Belag oben knotig verdickt. Aussenrand oben eingedrückt, an der Basis im Bogen vorgezogen. Aufenthalt in West-Marokko. Eine äusserst veränderliche Form, deren Tren- nung von der südspanischen cariosa-sevillensis nicht immer leicht ist, besonders gegenüber Stücken mit verlängerter Spira.. Nach Brot ist das Gewinde höher und allmählicher ver- Jüngt, nicht treppenförmig abgesetzt; die Rippen sind zahlreicher, unregelmässig, mehr sinuös, besonders auf dem letzten Umgang, wo sie meist obsolet werden; die Umgänge sind unter der Knotenreihe eingeschnürt, so dass die oberen konkav erscheinen; diese Einschnürung ist manchmal sehr tief und es entsteht dann auf ihrem unteren Rande eine zweite Reihe von Knoten. — Brot rechnet übrigens auch süd- spanische Formen zu M. tingitana, was die Unterscheidung der beiden Arten erheblich er- schweren würde. Neben der typischen Form, und nach Morelet gemischt mit ihr, also nur als Abänderung, kommt eine schlankere, regelmässigere vor mit viel schwächerer, oft fast verwischter Rippen- skulptur und fast verschwindender Einschnürung. Fig. 2359 — 2356. Morelet hat sie 1864 als var. hybrida abge- trennt, aber in seiner späteren Publikation nennt er diese Namen nicht mehr und scheint sie als individuelle Abänderung zu betrachten. Bourguignat und Westerlund betrachten M. tingitana nebst der var. hybrida einfach als Varietät von M. cariosa L., ein merkwürdiger Gegensatz zu DBourguignats sonstiger Haar- spalterei. Als Typus möchte ich die Fig. 2353 abge- bildete, bis 26 mm grosse Form betrachten, welche ich selbst im Souani bei Tanger ge- sammelt habe; als var. Rybrida gehört zu ihr die mit ihr zusammen vorkommende Fig. 2354, bei welcher Knoten, Rippen und Einschnürung auf ein Minimum reduziert sind; sie wird nur 22 mm gross. Fig. 2355 stellt die von Morelet erwähnte, aber nicht benannte Varietät von Urika in der marokkanischen Provinz Demnate dar. Sie ist kleiner, ziemlich gedrungen, düster braungrau oder aschgrau, glanzlos, mit starkem weissem oder bläulichem Callus, die Mündung innen rotbraun, die Rippung feiner und weitläufiger, ohne Knoten, die Einschnürung sehr deutlich. Meine Exemplare, die ich von Morelet selbst erhalten habe, sind nicht über 20 mm gross. Fig. 2356, mir ebenfalls noch von Morelet mitgeteilt, ist die von ihm erwähnte Form aus Südmarokko, zwischen Mogador und Marokko, ausgezeichnet durch eine doppelte Einschnürung auf der letzten Windung, eine über, die andere unter der dadurch sehr scharf markierten Knoten- reihe unter dem Wulst. Bei dem abgebildeten, 23 mm grossen Exemplar sind die Rippen in der Einsehnürung unter der Knotenreihe obsolet, weiter unten wieder stärker und undeutliche Spiralwülste laufen um die Peripherie und um die Spindel. Kleinere Exemplare, sowie solche, die Fritsch und Rein von Mogador mitbrachten, zeigen auch in der Einschnürung scharfe Rippen und darüber spitze Knötchen. Pallary 1898 ist anderer Ansicht, er nimmt an, dass Morelet, unter seiner M. tingitana gerippte Formen von M. laevigata, bucci- noidea und maroccana vereinigt habe, und dass nur die erste den Namen tingitana tragen dürfe. Tafel CCCCVII. Fig. 23572359. 39 Tafel CCCCVHL. 2357. Valvata (Atropidina) lauta (Milach. mss.) Lindholm. Testa depresse trochiformis, late et pervie um- bilicata, tenuis sed solidula, subtilissime striatula, fere laevis, haud nitens, albida, pallide fulva vel griseo-viridescens, uni- color. Spira parva, vie elevata, apice perobtuso. Anfractus 31/—4, suprü, praesertim ad suturam plani, infratumidi, primi leniter accrescentes, ultimus per- magnus, testae maximam partem occu- pans, spirae latitudinem superans, antice leviter descendens. Sutura sat impressa. Umbilieus pervius, infundibuliformis, an- fractus omnmes monstrans. Apertura magna, oblique ovato- rotumdata, altior quam lata, leviter lunata ; peristoma rec- tum, tenue, simplex; margo externus supra valde productus, dein recedens ; columellaris obliquus, supra leviter re- flexus, insertioni marginis externi valde approximatus et cum eo callo distincto Junctis. — Operculum immersum, an- fractibus 6. Diam. maj. 8,5—12, min. 6,75—8,5, alt. apert. 4,75-—6,25, min. 4—4,5 mm. Valvata (Atropidina) lauta Miachewitz in litt. ; Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Reise Korotneff 1909 p. 74 t. 1 fig. 68—70. Gehäuse niedergedrückt kreiselförmig, viel breiter als hoch, -durchgehend weit genabelt, dünn, aber ziemlich festschalig, sehr fein ge- streift, fast glatt, matt, glanzlos, weissgelblich, blassgelblich oder hell grünlichgrau, einfarbig. Gewinde klein, sehr wenig erhoben, zuweilen flach, mit ganz stumpfem Apex, Umgänge 3!/a bis 4, oben namentlich an der Naht abgeflacht, unten gewölbt, die ersten ziemlich langsam zu- nehmend, der letzte sehr rasch anwachsend, stark vorwiegend, an der Mündung, von oben gesehen, so breit wie das Gewinde, vorn etwas herabsteigend. Naht ziemlich tief eingedrückt; Nabel durchgehend, trichterförmig, alle Um- gänge zeigend.. Mündung sehr weit, schief rundlich-eiförmig, etwa zur Hälfte unter dem vorletzten Umgange gelegen und von diesem etwas ausgerandet, stets höher als breit. Mund- saum gerade, dünn, einfach; der Aussenrand oben ziemlich stark vorgezogen, dann zurück- reichend und in den Basalrand übergehend. Kolumellarrand schräg, oben schwach nach aussen und zum Nabel umgebogen; die Inser- tionsstellen des Aussen- und Kolumellarrandes sehr stark einander genähert und verbunden. — Deckel rund, eingesenkt, aus sechs Spiral- windungen bestehend. Aufenthalt im Baikalsee. Unterscheidet sich von V. Baikalensis Gerstfeldt durch das Fehlen der Spiralkiele, von V. grubei B. Dyb. durch das etwas er- hobene Gewinde, den engeren Nabel und die höhere Mündung, 2358. Valvata (Oinceinna) ssorensis var. abbreviata Lindholm. Differt a typo (efr. no. 2293) testa minore, latiore, spira breviore. Alt. 6,5—7, diam. 6 mm. Valvata (Cineinna) ssorensis var. abbreviata Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Er- gebn. zool. Reise Korotneff p. 72 t. 1 fig. 66, 67. Diese neue Varietät unterscheidet sich von der Beschreibung und Abbildung der V. ssorensis bei Dybowski sehr erheblich und zwar in fol- genden Punkten: 1. bei gleicher Anzahl der Umgänge ist sie kleiner; — 2. das kreiselför- mige, nicht kegelförmige, Gehäuse ist relativ breiter und niedriger; 3. das Gewinde ist kürzer und nicht so schlank kegelförmig wie beim Typus. Ausserdem ist die Naht nicht so tief und die Umgänge sind nicht so stark gewölbt, wie es die Abbildung bei Dybowsky zeigt. Auch scheinen die Rippenstreifen bei dem mir vor- liegenden Material durchweg schwächer ausge- prägt zu sein, als bei dem Typus, doch ist zu bemerken, dass die Rippenstreifung bei jüngeren Stücken kräftiger ist als bei erwachsenen. Das Gehäuse ist hell hornbräunlich, um den Nabel lichter bis weisslich. — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee. 2359. Valvata (Cineinna) korotnevi Lindholm. depresso-globosa, anguste wumbilicata, tenwis, translucens, haud nitens, corneo- fusca, basi pallidior _costellato-striata, eostellis confertis acutis, usque in umbili- cum distinetis, pilis brevissimis, rectis, albidis vel pallide lutescentibus munitıs. Spira breviter conica, lata, apice obtuso. Anfractus 3! —4 valde comvexi, superti lente et regulariter accrescentes, ultimus Testa 40 Darel COCEVIH dilatatus inflatus. Sutura profunda ; umbilicus angustus, teres, anfractum penultimum tantum monstrans. Aper- tura fere circularis; peristoma simplex, rectum, continuum, margine columellari vix reflewiusculo. — Operculum normale, sat profunde immersum. Alt. 4,75—5, diam. 5,5, alt. apert. 2,5, lat. 2,75 mm. Valvata(Cineinna)korotnevi Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff p. 73 t. 63—65. Gehäuse eng genabelt, gedrückt kugelig, breiter als hoch, dünnschalig, durchscheinend glanzlos, hornbräunlich, unten heller, scharf und dieht rippenstreifig. Die Rippenstreifen — un- gefähr 50—55 auf dem letzten Umgang — ver- laufen parallel dem Mundsaum, reichen bis zum Nabel und sind dieht mit sehr kurzen, geraden, weisslichen oder hellgelblichen Härchen besetzt, welche der sonst glanzlosen Schale in trocknem Zustand bei gewisser Beleuchtung einen Silber- glanz verleihen. Umgänge 3!/—4, stark ge- wölbt, die ersten ziemlich langsam und regel- mässig zunehmend, der letzte verbreitert, auf- geblasen. Gewinde niedrig, breit, mit stumpfem Apex, ebenso hoch oder niedriger als die Mün- dung; Naht tief; Nabel eng, rund, die Innen- wand des vorletzten Umgangs darin sichtbar. Mündung fast kreisrund; Mundsaum einfach, gerade, zusammenhängend; Kolumellarrand kaum angedeutet umgeschlagen. Deckel kreis- rund, normal, ziemlich tief eingesenkt. Aufenthalt im Baikalsee, bis jetzt nur an einer Stelle (Angarskji Ssor) in 1 Faden Tiefe gefunden. 2360. Liobaikalia stiedae Dybowski. Testa parva, anfractibus 5—6 solutis, haud contiguis, spiraliter contortis, triangu- laribus, tenuis, sed solidula, pallide lutes- centi-viridis wel ferruginea, subtilissime striatula. Apertura ovato-triquetra ; peristoma continuum, liberum, acutum, margine externo valde producto. — Oper- eulum tenwissimum, immersum, uni- spiratum. Alt. 8-10, diam. 2—3 mm. Limnorea (Leueosia) Stiedae Dybowski, Gastro- podenfauna Baikal-See p. 38 t. 3 fig. 20 bis 23; 1.6 fig. la—d, t. 7 fig. 9, 10 (anat.). Liobaikalia Stiedae Orosse d Fischer, in: J. de Conchyl. 1879 p. 155 t. 41 fig. 6. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 24. — Lindholm, Mollusken, Fig. 2360, 2361. in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 43. Schale vollständig frei korkzieherartig ge- wunden, mit dreieckigem Querschnitt, dünn, doch festwandig, sehr fein gestreift, in der Färbung von ganz hellgelb bis rostbraun schwankend. 5—6 völlig frei aufgewundene, ziemlich rasch zunehmende Windungen. Mündung eiförmig dreieckig. Mundsaum zusammenhängend, frei, scharf, der Aussenrand stark vorgezogen. Deckel dünn, klein, tief eingesenkt, nur aus einer Windung bestehend. Aufenthalt im südlichen Teile des Baikal- sees, von Dybowski in hunderten von Exem- plaren gesammelt, von Korotneff anscheinend nur an einem Fundorte und in ziemlich geringer Anzahl gesammelt. Die Abbildungen Fig. «a nach Dybowski, Fig. b nach dem Journal de Conchyliologie. Eine hoch interessante, konstant gewordene skalaride Abnormität. 2361. Benedictia*) fragilis Dyb. Testa magna, sat late sed obtecte perforata, tenuissima, fragilis, sericea, pallide vüres- centi-lutea vel fusca, epidermide tenui, parum adhaerente, lutescente induta, striata, in anfractibus infer is interdum obsolete oblique liratula et malleata. Spira conica, gracilis, apice acuto ple- rumque eroso; sutura impressa. An- fraetus 6—7, embryonales (plerumque detriti) 1!/e subtiliter spiraliter rugost, sequentes supra declives, dein convewi, ultimus magnus, valde ventricosus, ?js testae occupans, infra suturam_ leviter planatus, antice haud descendens, sub vitro subtilissime spiraliter sulcata. Aper- *), Benedictia n. gen. Das Gehäuse ist conoidisch oder eiförmig und mit einer derben Epidermis bedeckt; der Nabel ist offen und ziemlich tief, oder fehlt. Die Umgänge sind mehr oder weniger gewölbt. Der letzte Um- gang ist gross und bauchig aufgetrieben. Die Mündung ist mehr oder weniger stark erweitert. Der Mundsaum ist angebeftet, zusammenhängend. Der Aussenrand ist scharf, der Innenrand ist umgebogen und entweder eben oder mit einer deutlichen Falte (wie bei Limnaea Drp.) oder mit einer langen Schwiele versehen. Der Deckel ist spiralförmig gewunden, hornartig dünn und durchsichtig; er ist rudimentär oder ziemlich gross, stets aber bedeutend kleiner, als die Mündung der Schale, so dass die Oeffnung der- selben nie abgeschlossen werden kann. Tafel CCCCVIN. tura late rotundato-ovato plano irregu- lari, basi recedens, intus margaritacea, coeruleo-albida, basi subeffusa; peristoma callo tenui appresso subeontinwum, mar- gine externo tenwissimo, fragillimo, colu- melları fere verticali, super umbilicum reflexo, plica vix intrante parum con- spieua munito. — Operculum parvum, rudimentale, corneum, anfraetibus 3 spi- ralibus celeriter accrescentibus, intus nitidum. Alt. (in spec. maximis) 44, diam. 35, alt. apert. 28, lat. 21 mm. Benedictia fragilis W. Dybowski, Gastropoden- fauna Baikalsee, in: Mem. Acad. Peters- burg 1875 tome 22 no. 8 p. 21 t. 1 fig. 1 ya fig. 1-16, 1 neo, t. 8 fig. 1—4 (anat.). — Westerlund, Sibiriens Land-och Sötvattens-Mollusker, in: K. Svenska Akad. Handl. Ny Följd, bad. 24 no. 12 p. 93. — Ürosse d Fischer, in: J. de Conchyl. 1879 vol. 27 p. 149. Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 88. — Lindholm, Mollus- ken, in: Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1309232: „Das Gehäuse ist gross, sehr dünn, zart und brüchig; es besteht aus 6-—7 Umgängen, ist tief genabelt und conoidisch gestaltet. Das Gewinde ist mit einem spitzen Wirbel versehen, welcher häufig stark angefressen, zuweilen aber ganz zerstört ist. Die einzelnen Windungen sind schwach gewölbt und durch eine wenig vertiefte Naht von einander getrennt. Unterhalb der Naht verläuft eine sehr schwache, bei manchen Indi- viduen aber deutlich markierte Längskante, durch welche die Naht gleichsam bedeckt ist. Die letzte, unterste Windung ist sehr gross, stark bauchig aufgetrieben, die Höhe derselben beträgt mehr als zwei Drittel der ganzen Höhe des Ge- häuses. Die Aussenfläche des “ehäuses ist schwach seidenglänzend, die Färbung ist ent- weder sehr hell gelblichgrün, oder dunkelbraun. Bei manchen Individuen sind nur die oberen Umgänge braun, der letzte Umgang dagegen hell gelblichgrün. Die dunkel gefärbten Schalen sind in der Regel dieker und fester, als die hellen. Ferner ist das Gehäuse mit einer Epidermis bedeckt, welche bei Spiritus-Exemplaren als ein Fie. 2361. 4 derbes, feines Häutehen mit Leichtigkeit abgelöst werden kann. Auf der ganzen Oberfläche des Gehäuses treten zahlreiche, sehr feine Anwachs- streifen, welche von Zeit zu Zeit mit breiteren und diekeren abwechseln, auf; ausserdem bemerkt man schr feine, nur mit der Lupe sichtbare Spiralstreifen, welche der Naht parallel laufen, diese Spiralstreifen lassen sich nur auf den 4—6 oberen Umgängen der braungefärbten Schalen wahrnehmen. Auf der Oberfläche der oberen Umgänge bemerkt man zahlreiche, gleichsam angefressene Stellen, und ferner kleine, rundliche, weisse, unterhalb der Epidermis befindliche Flecken. Die Innenfläche der Schale ist mit einer bläulich weissen, stark perlmutterglänzenden Glasur bedeckt. Die Mündung ist stark aus- gebreitet, rundlich -eiförmig, oben mit einem Winkel versehen, unten stark abgerundet. Der Mundsaum ist angeheftet, zusammenhängend. Die beiden Ränder sind zurückgebogen. Der obere Abschnitt des Innenrandes ist an die obere Wölbung der vorletzten Windung innig an- gewachsen, dann wird er frei und läuft über die Nabelöffnung fort. Da die Innenfläche, wie oben erwähnt, mit einer starken glänzenden Glasur bedeckt ist, so erscheint die Mündung an der- jenigen Stelle, an welcher der Innenrand an- gewachsen ist, wie mit einem Ausguss versehen. Der Nabel erscheint als ein länglich-ovales Loch, welches in einen ziemlich tiefen Kanal führt und unter dem Innenrand der Schale gelegen ist. Dadurch, dass der Innenrand der Mündung umgebogen ist, entsteht eine Art Columella, welche bei der Mehrzahl von Individuen ganz eben ist, bei einigen jedoch einen gewölbten, schräg verlaufenden Wulst besitzt; diesen Wulst sehe ich als Analogon von der bei B. limnae- oides befindlichen Falte an.“ „Der Deckel ist rudimentär, spiralförmig ge- wunden; er stellt eine ovale, sehr dünne, durch- sichtige, hell horngelbe Platte von horniger Konsistenz dar, welche aus zahlreichen, spiral angeordneten Anwachsschichten besteht; die drei vollkommenen Windungen des Deckels nehmen rasch an Breite zu. Der Ausgangspunkt der Spirale, welcher gleichsam den Nucleus bildet, ist excentrisch etwas nach unten und rechts gelegen, die Innenfläche des Deckels ist stark glänzend und schwach konvex.“ — Dybowski. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. 42 TareluOOGERX. Fig. 2362-2365. Tafel CCCCIX. 2362. 63. Benedietia limnaeoides (Schrenck). Testa omnino exumbilicata, limnaeiformis, tenwis sed solidula, haud nitens, ruditer et sat irregulariter oblique striatula, strüs ad aperturam magis distantibus, olivaceo- fusca vel lutescenti-viridis, limo tenui albilo obtecta. Spira breviter conica, subturrita, apice parvo, obtuse rotundato, saepe eroso; sutura profunda. Anfractus 5!/s rapide accrescentes, convexi, ultimus permagnus, ventricosus, ad aperturam plus minusve subcampanulatim dilatatus, obsolete spiraliter angulato-liratus. Aper- tura irregularıter late ovata, ad basin compresso-effusa; mar,inibus conniventi- bus, callo vivide fusco tincto, extus bene marginato junctis, externo tenui, acutisst- mo, columellari pliciformi, compresso, intrante, in umbilicum appresso. — Oper- culum parvum ovale, corneum, spiratum, anfractibus 2'/2, sutura lira callosa mar- ginata, extus concavum. Alt. 30, diam. 24, alt. apert. 20, diam. 16 mm. Paludina limnaeoides Schrenck*), Reisen For- schungen Amurland, vol. II Zool. p. 619 t.26 f.2—6. — (Benedictia) Dybowski**), Gastropodenfauna Baikal-See, in: Mem. Acad. Petersbourg 1875 tome 22 no. & 2.21 14.1 fig. 6—-8; 1.8 fig. 7, 8 (anat.). — Westerlund, Fauna palaearct. Binnen- conch. VI p. 88. — Crosse & Fischer, in: Journal de Conch. vol. XX VII 1879 *) Testa imperforata, conoideo - ventricosa, tenuis, olivaceo-fusca, imerementi vestigiis trans- versim striata; vertice plus minus praeroso; an- fractibus 4—5 convexis, sutura profunda sejunctis; apertura rotundata, ad columellae basin effusa, peristomate continuo, columella obsolete plicata, labro recto, acuto, labio subreflexo, faucibus albis, margaritaceis; operculo — ? ##) „Das Gehäuse, welches aus 5—6 Um- gängen besteht, unterscheidet sich dadurch von dem der vorhergehenden Art (fragilis); 1. dass ein Nabel fehlt; 2. dass der umgeschlagene Innenrand fast in seiner ganzen Ausdehnung angewachsen ist; 3. dass eine leistenartige Falte auf dem Innenrande schrägt verläuft; 4. dass der Deckel bei geringerer Grösse der Schale viel beträchtlicher ist. Die auf dem schmalen, zurück- gebogenen Spindelrand stehende Leistenfalte ist derjenigen von Limnäa-Arten auffallend ähnlich. p. 149. — Lindholm, Mollusken, in: Wissensch. Ergebn. Zool. Expedit. Korot- neff 1909 p. 33. — Schale ungenabelt, im Umriss der von Lim- naea auricularia auffallend ähnlich, dünn doch ziemlich fest, glanzlos, überall deutlich ge- streift, die Streifung nach der Mündung hin weitläufiger, fast rippchenartig, mit einigen varixartigen Rippchen darunter, gelbgrün bis olivenbraun, einfarbig, meist mit einem dünnen, weisslichen Überzuge bedeckt. Gewinde mässig hoch, kegelförmig, etwas getürmt, der kleine Apex stumpf abgerundet; Naht tief. 5!/a bis fast 6 sehr rasch zunehmende Windungen, die letzte sehr gross, aufgeblasen, unter der Naht ganz leicht abgeflacht, mit undeutlichen Spiral- leisten umzogen, vornen plötzlich emporsteigend, und an der Mündung glockenförmig erweitert. Mündung unregelmässig breit eiförmig, unten etwas ausgussartig vorgezogen, innen bläulich weiss mit einzelnen dunklen Anwachsstreifen ; Mundsaum mit zusammenneigenden, durch einen nach aussen deutlich begrenzten rotbraunen Callus verbundenen Rändern, der Aussenrand dünn, sehr scharf, leicht erweitert, von der Seite gesehen in der Mitte stark vorgezogen; Spindelrand mit einer zusammengedrückten eindringenden Falte, wie bei den Limnäen, und in den Nabel hineinge- drückt, so dass derselbe vollständig verschwindet. Der Deckel ist klein, rudimentär, oval, hornig, aussen konkav, spiral gewunden, mit 21/2 rasch zunehmenden Windungen; die Naht wird durch eine starke Wulst begleitet. Aufenthalt im Baikalsee. Variiert nach Lind- holm auch an demselben Fundorte sehr erheblich in der Grösse; das Fig. 2363 abgebildete Exemplar, das ich seiner Güte verdanke, ist etwas grösser als der Schrenck’sche Typus, den ich Fig. 2362 kopiere. Schrenck hat bekanntlich diese Art auf die Autorität von Dr. G. Radde hin aus dem Amur im Bureja-Gebirge angeführt. Das Vorkommen ist nicht wieder bestätigt worden und man würde nicht an einer Fundortsverwechslung zweifeln, wenn nicht Radde ganz bestimmt erklärt hätte, dass er im Baikalsee keinerlei Mollusken gefunden hätte. Das Vorkommen im Amur wäre eine für die Ableitung der Baikalfauna äusserst wich- tige Tatsache. 2364. 65. Benedictia baicalensis (Gerstfeldt). Testa exumbilicata, ovata, praecedentibus minor, tenuis, sed solidula, subtranslucens, sub- Tafel CCCCERX. tiliter striatula, sericea vel nitoris desti- tuta, viridescens vel viridi-fusca, limo albido fere semper obtecta. Spira breviter conica apice fere semper eroso, decollato; sutura linearis. Anfractus 4—5 (persis- tentes plerumque 2) convexi, ultimus per- magnus, rotundatus, antice haud descen- dens. Apertura ovato-rotundata, expansa, supra obtuse anyulata, bası rotundata et sinistram versus producta ; peristoma callo tenui appresso subcontinuum, margine externo tenui regulariter arcuato, eolumel- ları incrassato, callo pliciformi intrante munito, umbilicum omnino occludente. — Operculum quam in B. limnaeoide majus. Alt. 21—24, diam. 18—21 mm. Paludina baicalensis Gerstfeldt, Landmoll. Si- birien & Amurland, in: Memoires Sav. etrang. Petersbourg 1859 tome IX p. 510 (6) fig. 9, 10. — (Benedictia) Dybowski, Gastropoden-Fauna des Baikalsees p. 23 t. 1 fig. 9-17; t.8 fig. 5, 6, 6a (anat). — (Vivipara) Bourguignat, Spicileges vol. IIp. 11t.7 f. 10. — Westerlund, Si- biriens Land-och Sötvatten Moll. p. 94. — Crosse d Fischer, in: J. de Conchyl. 1879 vol. XXVII p. 1481.4 f. 1. — (Benedictia) Westerlund, Fauna palae- arkt, Binnenconch. VI p. 59. — (B.) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Er- gebn. Zool. Exped. Korotneff 1909 p. 35. „Das Gehäuse besteht aus 4—5 Umgängen, ist ungenabelt und viel kleiner und niedriger, als bei den vorhergehenden Arten (fragilis und limnaeoides); die Gestalt desselben ist eiförmig. Das Gewinde ist kurz, mit einem stumpfen ab- gerundeten Nucleus versehen, welcher oft stark angefressen ist. Die einzelnen Umgänge sind stark gewölbt und durch eine tiefe Naht von einander getrennt. Die letzte Windung ist sehr gross, stark bauchig aufgetrieben. Ferner ist das Gehäuse dünn, durchscheinend, aber ziemlich fest und auf der ganzen Oberfläche fein quer gestreift, schwach seidenglänzend oder ganz matt. Die Färbung des Gehäuses ist hell gelblichgrün, hellbraun oder dunkel gras-grün, und stets mit einem weisslichen Anfluge-. Ausserdem bemerkt man auf der Oberfläche zahlreiche, unregel- mässig zerstreute, verschieden grosse und ver- schiedentlich gestaltete, blutrote Flecken, welche bei den grasgrünen Schalen besonders deutlich ausgeprägt sind. (Lindholm hat solche Flecken nicht beobachtet, auch bei meinem Exemplare sind sie nicht zu erkennen. Ko.) Es kommen auch hier auf der Oberfläche der letzten Windung sogar einige angefressene Stellen und weisse, von der Epidermis überzogene Flecken vor. Fig. 2566, 2367. 45 Die Mündung der Schale ist stark ausgebreitet, rundlich eiförmig, oben mit einem stumpfen Winkel versehen, unten stark abgerundet, mit etwas vorgezogenem Innenrand. Die Innenfläche der Schale ist mit einer bläulich weissen Glasur bedeckt. Der Mundsaum ist zusammenhängend. Der Aussenrand ist scharf. Der Innenrand ist sehr schmal, zurückgebogen, und in seiner ganzen Ausdehnung angewachsen. Dieser Rand ist mit einer Schwiele versehen, welche nach oben schräg verläuft und auf die Columelle des Gehäuses übergeht: — Der Deckel ist verhältnismässig gross, jedoch viel kleiner als die Mündung, so dass das Tier bis auf den zweiten Umgang sich in die Schale zurückziehen kann. In Betreff der Gestalt, des Baues und der Konsistenz stimmt der Deckel mit dem der vorhergehenden Art vollkommen überein,* — Dybowski, Aufenthalt im Baikalsee, von Korotneff an zahlreichen Stellen gefunden. Mein Exemplar mir von Lindholm mitgeteilt. 2366. 67. Kobeltocochlea*) mazima (Dybowski). Testa paludiniformis, late sed subobtecte perfo- rata, tenuis, sericea, striatula, unicolor griseo-fulva vel viridescens. Spira turrita, subgradata, apice acuto, in adultis saepe er0oso; sutura impressa. Anfractus 6, embryonales 1!/» distincte spiraliter punc- tato-striati, convexi, inferi regulariter accrescentes, infra suluram planati, dein convexi, ultimus major, postice °/s alti- tudinis occupans, oblique striatus, strüs lamelloso-elevatis, hie ıllic malleatus, basi rolundatus, circa umbiicum vie sub- campressus, antice haud descendens. Aper- *) Gehäuse genabelt, ziemlich gestreckt, konisch kuglig, hellgelblich grün oder rotgelb,durchsichtig, dünn und ziemlich fest. Die Oberfläche ist seiden- glänzend und mit feinen Anwachsstreifen ver- sehen. Die fünf ziemlich rasch zunehmenden Umgänge sind stark gewölbt und durch eine tiefe Naht von einander getrennt. Der Nabel erscheint als eine längliche Öffnung, welche in einen trichterförmigen Kanal führt. Die Mündung ist länglich rundlich, mit einem sehr stumpfen, abgerundeten oberen Winkel versehen, unten stark abgerundet: Der Mundsaum ist angeheftet, zusammenhängend. Der äussere Rand ist scharf, der innere etwas umgebogen und ganz glatt, keine Schwiele oder Falte. — Der Deckel, welcher aus 1!/2 (spiraligen) sehr schnell zunehmenden Windungen besteht, ist hornartig, durchsichtig, hellbraun, stark glänzend, verhältnismässig gross, aber etwas kleiner als die Mündung des Ge- häuses. — 6* 44 tura ovata spirae altitudinem superans, supra treviter angulata, infra subcom- presso-rotundata; peristomatenue, acutum, marginibus approzximatis, callo tenui sed distincto junctis, columellari reflexo fus- cescente. — Operculum corneum, immer- sum, sed aperturam omnino claudens, spiraliter gyratum, anfractibus 1'/a rapide erescentibus. Alt. ad 24,5, diam. ad 19 mm; alt. apert. 13, diam. 10 mm. Hydrobia maxima, W. Dybowski*), Gastropoden des Baikalsees 1875 p. 27 t.1 fig. 24— 27. — (rosse & P. Fischer, in: Journal de Conchyliologie XXVII 1879 p. 149 t. VIII fig. 5. — (Paludinella) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 41. — (Kobeltocochlea) Lindholm, Moll. Ko- rotneff p. 37. — Schale im Umriss ganz einer Vivipara gleichend, ziemlich weit, aber etwas überdeckt durchbohrt, dünnschalig doch nicht gerade zer- brechlich, gestreift, die Streifen nach der Mün- dung hin lamellös erhoben, einfarbig gelbgrau bis grünlichgrau, seidenartig doch nicht eigent- lich glänzend. Gewinde getürmt kegelförmig, bei meinen beiden Exemplaren ausgesprochen treppenförmig, mit kleinem etwas abgestutztem und eingewundenem Apex; die Naht anfangs seicht, dann nach unten mehr und mehr ein- gedrückt. Westerlund gibt nur fünf Umgänge an; das eine gut erhaltene Stück meiner Samm- lung hat mindestens sechs, die embryonalen 1'/s haben eine total abweichende Skulptur, mit Spiralreihen ziemlich grober eingestochener Punkte, welche sich gegen die Streifung der unteren Windungen scharf absetzen. Diese sind unter der Naht — wenigstens bei meinen beiden Exemplaren — horizontal abgeflacht und deutlich geschultert, die Schulter mit einer Kante gegen *) Lindholm hat die Gattung Kobeltocochlea für zwei grosse Süsswasserarten gegründet, welche von den älteren Autoren zu Hydrobia, Paludinella, Benedictia oder Amnicola gestellt worden sind, und zwar die flachere H. martensianagewöhnlich ineineandereGattung, als die hochgewundene L. maxima. Die Unter- suchung des Tieres ergibt eine nahe Verwandt- schaft mit Benedictia, sowohl in der Zungen- bewaffnung als in der Bildung des Genital- apparates, besonders dem Penis, der nach Lind- holm im basalen Teile fast drehrund, im distalen abgeflacht, lanzettförmig verbreitert und zugespitzt ist. Von den verwandten Benedictia unter- scheidet sie der grosse, nur wenigin der Mündung zurückziehbare Deckel. Tafel CCCCHKX. Fig. 2368. die regelmässige starke Wölbung abgesetzt, die beiden letzten ausgesprochen schräg bogig ge- streift, die Streifen lamellös, unter der Lupe fast fein gekörnelt erscheinend, die letzte mehr oder minder deutlich gehämmert, drei Fünftel der Höhe ausmachend, vorn nicht herabsteigend, bis zur Mündung geschultert, so dass die Kante noch an der Mündung als deutliche Ecke er- scheint, unten um den Nabel kaum merkbar zu- sammengedrückt. Mündung etwas schräg ei- förmig, oben mit einer Ecke, unten etwas zu- sammengedrückt gerundet; Mundsaum dünn, scharf, die Randinsertionen einander genähert, durch einen deutlichen, bräunlich überlaufenen Callus verbunden, der Spindelrand etwas ver- breitert, zurückgeschlagen, den Nabel mehr oder minder halb deckend. Westerlund sagt, der Nabel erscheine als eine längliche Öffnung, welche in einen trichterförmigen Kanal führe; ich kann eine derartige Erscheinung nicht er- kennen. Der Deckel ist hornig, ziemlich intensiv rötlich gelb; er schliesst die Windung nicht vollständig, sondern wird etwa bis zu einem Drittel der letzten Windung zurückgezogen; er ist oval, oben links mit einer Ecke, der Nucleus liegt links unten und ist von einem undeutlichen Wulst umgeben, grob gestreift, die Spira hat 1'/a—2 Windungen. Die Innenseite zeigt eine rauhe, vertiefte Anheftungsfläche, nach aussen einen vorspringenden, von einem dünnen Saum um- gebenen Wulst. — Aufenthalt bei Maloje More am Nordende der Insel Olehon im Baikalsee, bei 150 m Tiefe im Schlamm. Ich verdanke der Güte meines Freundes Lindholm zwei schöne Exemplare. 2368. Kobeltocochlea martensiana (Dybowski). perforata, globoso-ovata, subdepressa , tenuis, lutescenti-alba, cornea vel olivaceo- viridescens, subtiliter confertimque striata, vix nitidula. Anfractus 3—4 teretes, rapide accrescentes, sulura profunda dis- creti, ultimus permagnus, ventricosus, plerumque vestigüis incrementi nonnullis varieiformibus insignis. Spira brevissima, apice obtuso, rotundato, plerumque valde eroso. Apertura ovata, supra acuminata, infra valde rotundata; peristoma continu- um, haud solutum, margine externo acuto, columellari subincrassato, reflexo. — Dy- bowski germ. — Alt. 12, diam. 11, alt apert. 8, lat. 6 mm. Hydrobia Martensiana Dybowski, Gasteropoden des Baikalsees, in: Memoires Acad. Peters- bourg 1876 t. 22 p. 24 1.1 fig. 18— 23; Testa Taiel CCCCK. tab. 8 f. 17—20 (anat.). — (H.) Wester- lund, Sibiriens Land- och Sötvatten Moll. ». 94. — (H.) Crosse & Fischer, ın: Journal de Conchyl. 1879 vol. XXVII p. 149. — (Pseudamnicola) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 84. — (Kobeltocochlea) Lindholm, Mollusken, in: Wissensch. Ergebn. Zool. Exped. Korotneff 1909 p. 36. — „Das Gehäuse ist durehbohrt, niedrig, kugelig eiförmig, dünn, durchscheinend, gelblich weiss, hornbraun oder olivengrün gefärbt. Die Öber- fläche des Gehäuses ist mit zahlreichen, sehr feinen und dichten Anwachsstreifen versehen, sehr schwach glänzend oder ganz matt. Zwischen den feinen Anwachsstreifen kommen mitunter etwas dickere, zickzackförmig verlaufende, leisten- artige Streifen vor, welche offenbar dem früheren Peristom entsprechen. Die einzelnen Umgänge, deren Zahl 3—4 beträgt, sind stielrund, nehmen schnell zu und sind durch eine tiefe Naht ge- trennt. Der letzte Umgang ist sehr gross, bauchig aufgetrieben. Das Gewinde ist sehr kurz. Der stumpfe und abgerundete Wirbel ist oft gleich- sam angefressen, mitunter ganz zerstört. Die Mündung ist eiförmig, oben spitzwinkelig, unten 45 stark gerundet. Der Mundsaum ist angeheftet, zusammenhängend. Der äussere Rand ist scharf; der innere Rand ist umgebogen und etwas ver- diekt. Der Nabel erscheint als ein längliches Loch, welches in einen nur seichten Kanal führt. — Der Deckel ist eiförmig, gross, spiralig ge- wunden, hornartig, sehr dünn, durchsichtig, gelb- lich hornbraun. Die Windungen des Deckels nehmen sehr rasch zu ; der Nucleus ist excentrisch. Der Deckel besteht aus zwei Windungen und ist etwas kleiner als die Mündung des Gehäuses; er ist auf dem Fussrücken nicht in seiner ganzen Ausdehnung angewachsen, sondern steht zum grossen Teil frei ab. Diejenige Strecke der inneren Fläche, vermittelst welcher der Deckel angewachsen ist, erscheint matt, während der übrige freie Teil, wie auch die ganze äussere Fläche, stark glänzend ist.“ — Dybowski. Aufenthalt im Baikalsee bei 10—100 m Tiefe. Dybowskirechnetsie zu den häufigeren Schnecken. Korotneff hat sie anscheinend nur in spärlicher Anzahl angetroffen und Lindholm konnte mir kein gutes Stück abgeben, so dass ich nur die Figuren von Dybowski kopieren kann. Eine Form mit völlig geschlossenem Nabel unterscheidet Lindholm 1. c. p. 37 als var. olchonensis. — Tafel COGCK. Gattung Baikalia Martens. (Limnorea Dybowski 1875, nec Peron & Lesueur 1809, neque Leach 1815, nec Lamoureux 1821, nec Dana 1852.) Die Systematik der kleineren Gastropoden mit spiral gewundenem, eingesenkten Horndeckel hat allerhand Wandlungen durchgemacht, seit- dem W. Dybowski ihren Formenreichtum be- kannt machte und ihre Verschiedenheit von Hydrobia ausser jedem Zweifel stellte. Dy- bowski betrachtete von Anfang an die ganze mannigfaltige Formenreihe als eine Gattung, welcher er den leider mehrfach präoccupierten Namen Limnorea beilegte; er unterschied zwei Untergattungen, im wesentlichen nach der Skulp- tur, und nannte die glatten Formen als Unter- gattung Leucosia, diestark skulptierten Ligea. Auch diese beiden Namen sind präoceupiert; Martens ersetzt deshalb den Gattungsnamen 1876 durch Baikalia, und den Namen Lewcosia durch Liobarkalia, und Ligea durch Trachybaikalia. — Im Gegensatz dazuhaben Crosse&Fischer*) 1879 die Gruppe in fünf Gattungen zerspalten: Baikalia s. str. mit dem Typus b. angarensis Gerstf. Liobaikalia Mrts. für die korkzieher- artig gewundene BD. stiedae Dyb. Trachybaikalia Mrts. mit dem Typus B. carinato-costata. Dybowskia Dall für die behaarten Arten, Typus B. ciliata Dyv. Godlewskia Crosse & Fischer für die getürmten, mit Varices versehenen Arten, Typus B. turriformis Dyb. Clessin**) legt mehr Gewicht auf die all- gemeine Gestalt als auf die Skulptur; er ver- einigt Liobaikalia, Dybowskia und Maac- kia n. subg. (Typus B. costata) unter der Gattung Baikalia, und errichtet für God- lewskia und Trachybaikalia eine neue *) In: Journal de Conchyliologie 1879 p. 152. *=*) In: Malak. Bl., Neue Folge vol. II 1880. 46 Tafel CCCCX. Gattung Gerstfeldtia. — Westerlund*) stellt die Gattung Baikalia in dem alten Um- fange wieder her, behält aber die Clessin’schen Untergattungen bei. Lindholm*) vereinigt wieder sämtliche Formengruppen zu der einzigen Gattung Dai- kalia,da wesentliche anatomische Unterschiede bei den untersuchten Formen nicht nachzuweisen sind. Er bringt nach dem reichen Material der russischen Forschungsexpedition die Artenzahl auf 33, welche er in zwölf Untergattungen ver- teilt, scheidet aber die Untergattungen nicht wie seine Vorgänger ausschliesslich nach der Skulp- tur, sondern berücksichtigt mehr den Gesamt- habitus und die Mündungsform, da viele der Arten sowohl glatt, wie gereift vorkommen. Ich schliesse mich seiner Ansicht vollständig an. 2369. Baikalia (Teratobaikalia) ma- crostoma Lindholm. Testa sat anguste et haud profunde umbilicata, globoso-conica, inflata, tenuis, translucens, olivacea, subtiliter striatula, sub vitro lineis subtilissimis spiralibus sculpta, hie ilie lirulis parum distinctis obliquis mu- nita. Spira late conica, aperturae alti- tudinem vix superans, apice acuto, albido, plerumque integro. Anfractus 4'ja—5 regulariter convexi, superi sat celeriter accrescentes, ultimus valde inflatus, costel- lis irregularibus membranaceo-laciniatis sculptus. Sutura profunda. Apertura per- magna, fere circularis, supra subangulata, infra regulariter arcuata; peristoma rec- tum, tenue, continuum, in adultis p'us minusve solutum, margine columellari sat expanso, reflexo. — Operculum normale, profunde immersum. — Alt. 10--11,5, diam. 7,5- 9, alt. apert. 5—6, diam. 4—5 mm. Baikalia (Teratobaikalia) macrostoma Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ausb. 200l. Exped. Korotneff 1909 p. 43 t. 1 fig. 25—29. — „Gehäuse ziemlich eng und nicht tief genabelt, aufgeblasen, fast kugelig-kreiselförmig, dünn- schalig, durchscheinend, olivengrünlich, fein ge- streift mit meist obsoleter äusserst feiner Spiral- skulptur und schwach ausgeprägten, ziemlich weit von einander entfernten schrägen Quer- rippen. Gewinde kurz und breit konisch, ebenso hoch oder wenig höher als die Mündung, mit spitzem, meist intaktem weisslichem Apex; Um- gänge 4'1/a—5, sehr stark und regelmässig ge- wölbt, die ersten ziemlich rasch zunehmend, der *) Fauna palaearkt. Binnenconchylien,VIp. 24. 2370. Fig. 2369, letzte stark aufgeblasen; die Querrippen sind meist wenig zahlreich, unregelmässig verteilt und tragen einen bis 0,5 mm hohen, frei ab- stehenden Hautsaum, welcher fein kammartig gespalten ist und leicht abgerieben wird, daher meistens, namentlich auf den ersten Umgängen, fehlt. Naht sehr tief. Mündung sehr gross, fast kreisrund, oben mit einem schwach angedeuteten Winkel, unten regelmässig gerundet. Mundsaum gerade, dünn, zusammenhängend, bei erwachsenen Stücken mehr oder minder losgelöst; Aussenrand weder ausgebuchtet noch vorgezogen. Kolumellar- rand ziemlich stark ausgebreitet, umgebogen; Deckel normal; tief eingesenkt. Aufenthalt im Baikalsee, in der Küstenzone nicht selten. Ich habe nach den von Lindholm erhaltenen Exemplaren seiner trefflichen Be- schreibung nichts hinzuzufügen und kopiere mit seiner Einwilligung die photographische Ab- bildung. Lindholm hat für diese Art die eigene Unter- gattung Teratobaikalia errichtet. Er gibt für sie folgende Diagnose: „Gehäuse aufgeblasen kreiselförmig, stets weniger als anderthalbmal so hoch als breit, genabelt; Umgänge zusammen- hängend, der letzte selten losgelöst; Mündung fast kreisrund; Mundsaum zusammenhängend, bei erwachsenen stets losgelöst; Aussenrand nicht vorgezogen.“ — 2370. Baikalia (Baikaliella) nana (Milach.) Lindholm. Testa perparva, rimata, inflata, breviter ovi- formis, parum altior quam latior, fere laevis, vesliyiis incrementi tenwissimis tantum sculpta, lutescens val pallide fus- ca. Spira breviter conoidea apice obtuso; sulura profunda, fere horizontalis. An- fractus 3! —4 rapide crescentes, sat con- vexi, ullimus inflatus, altitudıne ceteros fere aequans, supra plerumque angulatus. Apertura ovata, altior quam latior, supra obtuse angulata, infra subeffusa; peri- stoma affieum, continuum ; margo externus medio vix productus; margo columellaris fere verticalis, supra leviter reflewus. — Alt. 2,9— 3,5, diam. 2,2— 3, alt. apert. 1,5—1,75, lat. 1,1—1,5 mm. Baikalia nana (nomen nudum) Milachewitsch, apud Korotnev, Jubil. Festschr. ostsibir. Geogr. Gesellschaft 1901 (russisch), — (Baikaliella) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ausb. zoolog. Eaxped. Korotnev 1909 p. 44 t. 1 fig. 52—53. „Gehäuse sehr klein, geritzt, aufgeblasen kurz eiförmig, nur wenig höher als breit, glatt, nur mit feinen unregelmässigen Anwachsstreifen, Tafel CCOCX gelblich oder hellbräunlich. Gewinde kurz, plump konoidisch, mit stumpfem Apex. 31/a—4 Umgänge, rasch zunehmend, ziemlich stark ge- wölbt; letzter Umgang aufgeblasen, fast so hoch wie die übrigen zusammen, meist mit deutlicher Schulterkante. Naht tief, fast horizontal. Mün- dung eiförmig, höher als breit, oben stumpf oder abgerundet gewinkelt, unten gerundet ausguss- artig verengt. Mundsaum angeheftet verburden; Aussenrand gerade, in der Mitte kaum vor- gezogen. Kolumellarrand fast vertikal, oben etwas umgeschlagen.* Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, bis 40 Faden Tiefe, bis jetzt nur in wenigen Exemplaren bekannt. — Typus und einzige Art der Untergattung Baikaliella Lindh. — Abbildung und Be- schreibung nach Lindholm. 2371. Baikalia (s. str.) angarensis (Gerstfeldt). exumbilicata, conoideo-turrita, tenuius- cula sed solidula, translueida, pallide viridescenti-lutea vel saturatius viridis, vel ferruginea, plerumque limo griseo- albido induta, laevis vel nisi in anfractu ultimo obsolete costulata, costulis obliquis irregularibus. Spira conico-turrita apice obtusulo; sutura profunda subhorizontalis. Anfractus 5—6'Jaregulariter acerescentes, convexi, ad suturam coarctati et interdum planati, ultimus major, ventrosus. Aper- tura rhomboideo-ovata, supra obtuse, in- fra subcompresse rotundata, spirae alti- ludinem haud vel vix aequans, plano irregulari; peristoma callo tenui appresso continuum, margo externus tenuis, primum sinuatus dein medio valde productus, eolumellaris angustus, viw incrassatus. — AlU.7—9, diam. 4,5—6, alt. apert. 4, lat. 3—3,8 mm. Hydrobia angarensis Gerstfeldt, Land- d Süss- wassermoll. Sibiriens, in: Mem. Savants etrangers Acad. St. Petersbourg 1859 tome IX ».506 1.1 ig. 12, 13. — (Leu- cosia) Dybowski, Gastropodenfauna des Baikalsees 1875 p. 42 t. 4 fig. 5—17; t. 6 fig. 6a—d, mit var. elata und var. pulla. — (Bythinia) Dourguignat, Spiei- leges malacolog. vol. II p. 14 t. 6 fig. 18, 19. — (Leucosia) Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvatten Moll. p. 97. — Baikalia Crosse & Fischer, in: Journal de Conchyliologie, 1879 vol. 27 p. 153 t. 4 fig. 2. — (Liobaikalia) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 24, mit var. pulla Dyb. — (B.) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotnef} p. 46. — Testa Rio; 23a: AT Bythinia raphidia Bourguignat Spierleges mala- cologiques vol. II p. 15 t. 6 fig. 20, 21 (Gerstfeldt t. 1 fig. 13a, 6). — Schale völlig entnabelt, seltener noch ganz fein geritzt, getürmt kogelförmig, in Grösse und Form sehr variabel, ziemlich dünn aber fest, durchscheinend, glänzend, hell gelblich grün, dunkelgrün oder rotgelb, doch meistens mit einem festsitzenden grauen Schlammüberzug bedeckt, fast glatt mit sehr feinen Anwachsstreifen, oder auch mit schwachen, wenig auffallenden, schräg und unregelmässig verlaufenden Radiärfalten skulptiert, die auf den beiden mittleren Umgängen am deutlichsten sind, auf dem letzten dagegen mehr oder minder verschwinden. Gewinde schlank kegelförmig, mehr oder minder getürmt, deutlich gegen die letzte Windung abgesetzt, mit abgestumpftem, meist decolliertem Apex. Dybowski gibt in seiner ausführlichen Beschrei- bung die Windungszahl mit fünf an, aber Exem- plare mit völlig erhaltenem Embryonalende haben 6'/z Windungen, welche durch eine tiefe, ein- gezogene, fast horizontal verlaufende Naht ge- schieden werden; sie nehmen regelmässig zu, die letzte ist etwas aufgetrieben, doch möchte ich sie nicht, wie Dybowski tut, als sehr gross bezeichnen. Die Mündung ist rhombisch eiförmig, nicht ganz so hoch wie das Gewinde, oben stumpf gerundet, unten mehr oder minder aus- gesprochen zusammengedrückt; der durch einen dünnen Callus zusammenhängende Mundsaum liegt nicht in einer Ebene; der Aussenrand ist dünn, scharf, oben ausgebuchtet, dann stark vorgezogen; der Spindelrand ist schmal, kaum verdickt. Aufenthalt im Baikalsee, in der Uferzone sehr häufig, doch in der var. pulla bis zu 300 m hinabsteigend (Dybowski). Nach Lindholm auf den südwestlichen Teil des Sees beschränkt, das Vorkommen in der Angara wird nur von Gerst- feldt angegeben. Dybowski unterscheidet zwei Varietäten. 1. var. elata (p. 43 t. 4 f. 18—25), sehr schlank und stark konoidisch getürmt; die Anzahl der Um- gänge beträgt 5 oder 6. Die einzelnen Umgänge nehmen meist langsam und gleichmässig an Grösse zu, auch der Übergang zur letzten Windung geschieht allmählig, wodurch das ganze Gehäuse sehr schlank konoidisch, oft sogar fast zylindrisch erscheint Die Umgänge sind stielrund und durch eine seichte Naht von einander geschieden. Die Naht ist hier ausserdem in Bezug auf die Achse des Gehäuses, etwas schräg gerichtet. Die Mündung ist nur wenig oder gar nicht aus- gebreitet und eiförmig gestaltet. Der Aussen- rand ist nur in geringem Masse vorgezogen, meist bleibt er mit dem Innenrande auf gleichem 48 Tafel DEOCX. Fig. 2372, 2373. Niveau. Im übrigen stimmt diese Varietät mit der typischen Form überein- — Westerlund betrachtet sie als eigene Gattung, Lindholm stellt sie teils zum Typus, teils zu Parabar- kalia, wo wir sie weiter unten besprechen werden. 2. var. pulla (p. 44 t. 4 fig. 26—34), kleiner, mit spitzerem abschüssigem Gewinde, niehtüber 5 mm hoch, aber mitgleicher Windungs- zahl, wahrscheinlich Tiefseeform. — Bythinia raphidia Bourguignat wird von Lindholm glatt als Synonym zn B. angarensis gestellt, von Westerlund überhaupt nicht erwähnt. Bourguignat sagt von ihr: „Se distingue de l’Angarensis, avec laquelle elle a et@ confondue, par son test plus coniqgue, plus allonge; — par ses tours de spira s’accroissant plus reguliere- ment, par son ouverture plus oblongue et moins arrondie; par ses stries moins fortes ete. ete.* Das sind allerdings keine Unterschiede, auf die man eine Art gründen kann. 2372. Baikalia (s. str) herderiana Lindholm. Testa imperforata, elongato-ovata, solidula, sub- tiliter siriata, confertim concentrice cos- tata, lutescens, viridescens vel fusco- cornea. Spira graciliter conica, apice 2 acuto saepe er080; sutura profunda, fere horizontalis. Anfractus 5! —6!]2, superi 4 lente accrescentes, convexi, ultimus mediocriter inflatus, costis numerosis con- fertis interstitia aequantibus fere verti- calibus usque ad aperturam armatus. Apertura sat late ovata, supra rotundata vel obsolete angulata, infra subefjusa ; peristoma continuum, haud solutum, rec- tum, margo externus infra insertionem leviter sinuatus, medio productus; columel- laris simplex, supra tantum reflexius- culus. — Operculum normale, profunde immersum. — Alt. 9, diam. 5, alt. apert. 3,75, lat. 3,5 mm. Baukalia (s. str.) herderiana Lindholm, Mollusca, vn: Wissenschafil. Ausb. zool. Expedit. Korotneff 1909 p. 47 t.1 fig. 11—14. — Gehäuse ungenabelt, länglich eiförmig, ziem- lich festschalig, fein gestreift, dicht konzentrisch gerippt, gelblich grünlich oder bräanlich horn- farben. Gewinde mehr oder weniger schlank kegelförmig, vom letzten Umgang meist deutlich abgesetzt, mit spitzem, häufig zerfressenem Apex; 5'/e—6'/a Umgänge, die vier ersten langsam zu- nehmend, stark gewölbt, der letzte mässig auf- geblasen. Die faltenartigen Querrippen stehen sehr dicht, verlaufen fast senkrecht und bleiben gleich stark bis zum Mundsaum; sie sind durch eben so breite Zwischenräume getrennt. Die Naht ist tief und verläuft beinahe horizontal. Mündung ziemlich breit eiförmig, oben gerundet oder einen undeutlichen Winkel bildend, unten deutlich ausgussartig, der Aussenrand mit dem Ende der Spindel einen spitzen Winkel bildend. Kolumellarrand einfach, oben etwas umgeschlagen, unten ziemlich senkrecht bis zur Vereinigung mit dem Aussenrand herabsteigend. Aufenthalt im Baikalsee, häufig. — Zunächst mit B. angarensis verwandt, aber durch die deutliche Rippung verschieden, auch schon in Jugendformen. Beide Arten kommen übrigens zusammen vor. 2373. Baikalia (s. str.) bythiniopsis Lindholm. Testa imperforata, rarius anguste rimata, elon- gate-ovata, solidula, obsolete striatula, lutescens vel olivaceo-fusca. Spira inflato- conica, apice obtusulo albo; sutura per- profunda, fere horizontalis, coarctata. Anfractus 5—5'j2, sat celeriter regulariter- que crescentes, valde convexi, sed plerum- que infra suturam planati, ultimus in- flatus. Apertura late ovata, supra obtuse angulata, infra plerumque distincte effusa; peristoma continuum, haud solutum, rec- tum, margine externo infra insertionem leviter sinuato, medio valde producto, columellari rejlexiusculo, umbilicum ple- rumque omnino tegente. — Operculum normale, profunde immersum. — Alt. 12, diam. 8,5, alt. apert. 5,5, lat. 4,5 mm. yaikalia (s. str.) bythiniopsis Lindholm, Mollus- ca, in: Wissensch. Result. zool. Exped. Korotneff p. 45 t. 1 fig. 1—4. „Gehäuse ungenabelt, selten eng geritzt, ver- längert eiförmig, ziemlich festschalig, undeutlich gestreift, gelblich oder bräunlich olivengrün. Gewinde aufgeblasen kegelförmig, mit ziemlich stumpfem, weisslichem Apex; 5—5!/s Umgänge ziemlich rasch und regelmässig zunehmend, sehr stark gewölbt, meist unter der Naht horizontal abgeflacht; letzter Umgang aufgeblasen, doch nicht vorwaltend. Naht sehr tief, fast horizontal, eingeschnürt. Mündung breit eiförmig, oben undeutlich gewinkelt, unten meist mit deutlichem Ausgusswinkel. Mundsaum angeheftet, ver- bunden, gerade, unterhalb der Insertionsstelle etwas ausgerandet, in der Mitte stark vorgezogen. Kolumellarrand leicht zurückgeschlagen, zuweilen einen engen Nabelritz bildend. Deckel normal, tief eingesenkt.* — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, häufig. Die Photographie bei Lindholm gibt kein sonderliches Bild von dieser Art. Tafel CCOCKX. 2374. Baikalia (s. str.) pusilla Lind- holm. Testa parva, exumbilicata, ovato-acuta, tenuius- eula, sed haud translucens, confertim cos- tata, costis usque ad peristoma distinctis, pliciformibus, suturam attingentibus, oli- vaceo viridescens. Spira conica, apice obtusulo. Anfractus 5 sat lente regula- riterque cerescentes, convexi, ultimus mo- dice inflatus. Sutura profunda, subhorti- zontalis. Apertura late ovata, supra vix angulata, infra subeffusa vel rotundata ; peristomarectum, tenue, continuum ; margo externus medio leviter productus; colu- mellaris acutus, supra vix reflexiusculus. — ÖOperculum normale, profunde immer- sum. Alt. 3,5—4, lat. 2, alt. apert. 1,5, lat. 1,2 mm. Baikalia (s. str.) pusila Lindholm, Mollısca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff p. 49 t. 1 f. 49—51. Gehäuse sehr klein, ungenabelt, spitz eiförmig, ziemlich dünnschalig, aber nicht durchsichtig, bis an das Peristom dicht gerippt, olivengrünlich. Gewinde kegelförmig mit ziemlich stumpfem Apex. Umgänge 5, ziemlich langsam und regel- mässig zunehmend, stark gewölbt, letzter Umgang mässig aufgeblasen. Die Rippen am ganzen Gehäuse deutlich, faltenartig, dicht, bis an die Naht reichend. Naht tief, fast horizontal. Mün- dung breit eiförmig, oben kaum gewinkelt, unten mit ziemlich deutlichem Ausgusswinkel oder fast gerundet. Mundsaum gerade, dünn, angeheftet verbunden; Aussenrand in der Mitte schwach vorgezogen, Kolumellarrand scharf, oben kaum umgeschlagen. Deckel normal, tief eingesenkt. Aufenthalt im Baikalsee, nur wenige Exem- plare gefunden. „Vorstehende Art ist gleichsam eine Miniatur- ausgabe der B. herderiana. Exemplare der letzteren Art von 5 Umgängen übertreffen nicht nur erwachsene B. pusilla bedeutend an Grösse, sondern unterscheiden sich auch in diesem Sta- dium dadurch, dass bei ihnen der letzte Umgang nicht entsprechend aufgetrieben ist. Durch die geringe Grösse, die zuweilen unten gerundete Mündung und den nur kaum vorgezogenen Mund- saum bildet diese Art gewissermassen einen Übergang zu den Arten der Gruppe Pseudo- baikulia.* 2375. Baikalia (s. str.) variesculpta Lindholm. Testa exumbilicata, ovato-acula, solidula, sub- tiliter striatula, vie nitens, ad medium anfractuum serie tuberculorum acutorum armata, viridescens vel fusco-cornea. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. Fig. 23742376. 49 Spira sat elate conica, gracilis, apice acuto saepe eroso, sutura perprofunda. Anfractus 5—6 valde convexi, superi leniter regulariterque accrescentes, ultimus tumidulus, tubereulis varie confluentibus, infra peripheriam interdum angulıs 1—2 einctus, rarius submuticus. Apertura late ovata, supra indistincte, extus ad peripheriam distincte angulata, basteffusa; peristoma reclum, acutum, continuum, margine columellari simplici, acuto, supra vix refleeiusculo. — Operculum normale, profunde immersum. Alt. 5—5,6, diam. 3,3—-3,5, alt. apert. 2,5, lat. 2,1 mm. Baikalia (s.str.) variesculpta Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Esxped. Korotneff p. 48 t. 1 fig. 5—10. — „Gehäuse ungenabelt, spitz eiförmig, ziemlich festschalig, feingestreift, kaum glänzend, auf der Mitte der Umgänge mit einer Spiralreihe kleiner konischer Tuberkel, grünlich oder bräunlich horn- farben. Gewinde ziemlich schlank konisch mit spitzem, oft angefressenem Apex. Umgänge 5—6, sehr stark gewölbt, die ersten ziemlich langsam zunehmend, der letzte mehr oder weniger aufgeblasen. Die Tuberkel auf den ersten Um- gängen stets vorhanden und deutlich entwickelt, auf dem letzten meistens gleichfalls deutlich vorhanden, perlschnurartig geordnet, seltener zu einer mehr oder weniger unterbrochenen Spiral- leiste zusammenfliessena, oder sich zu kurzen Querrippchen verlängernd, welche aber nie bis an die Naht reichen, zuweilen mit einer oder zwei deutlichen Spiralkanten unterhalb der me- dianen Tuberkelreihe, oder schliesslich die Skulp- tur auf dem letzten Umgange sehr undeutlich oder ganz fehlend. Alle diese Variationen sind jedoch durch Übergänge miteinander verbunden. Naht sehr tief, fast horizontal. Mündung breit eiförmig, oben undeutlich gewinkelt, Aussenrand in der Mitte (der medianen Tuberkelreihe ent- sprechend) meist gewinkelt, unten mit Ausguss- winkel. Mundsaum angeheftet verbunden, gerade, in der Mitte schwach vorgezogen. Kolumellar- rand einfach, scharf, oben kaum umgeschlagen. Deckel normal, tief eingesenkt. Aufenthalt im Baikalsee, anscheinend auf die Nordhälfte beschränkt, wo sie D. angarensıs und B. herderiana der Südhälfte vertritt. — Lind- holm. — 2376. Baikalia (Parabaikalia) kobel- tiana Lindholm. Testa anguste rimata, ovato-turrita, solidula, irregulariter striata et lineolis spiralibus distinctis, piis brevibus setiformibus dect- 7 duis griseis vel ferrugineis obsitis, cincta, corneo-fusca. Spira conoidea apice fere semper eroso, fracto; sutura parum pro- funda. Anfractus (6—7) plerumque 5, sat celeriter regulariterque crescentes, modice convexi, ultimus haud inflatus. Apertura late ovata, supra acute angu- lata, infra rotundata; peristoma continu- um, rectum, margo externus neque sinu- atus nec productus, columellaris distincte reflexus, expansiusculus, rimam angustam tantum relinquens. Operculum normale, profunde immersum. — Alt. 24, diam. 13, alt. apert. 9, lat. 7 mm. Baikalia (Parabaikalia) kobeltiana Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff p. 51 Textfig. 1. — „Gehäuse eng genabelt, getürmt eiförmig, ziemlich festschalig, unregelmässig fein gestreift, mit deutlichen Spiralstreifen versehen, welche mit kurzen, borstenartigen, grauen oder rot- braunen, sich leicht abreibenden Härchen besetzt ist. Färbung hell- bis dunkelhornbräunlich. Gewinde konoidisch mit stets defektem (an- gefressenem) Apex. Umgänge 6—7, ziemlich rasch und regelmässig zunehmend, mässig ge- wölbt; letzter Umgang nicht besonders vorwaltend. Naht ziemlich seicht bis mässig tief. Mündung breiteiförmig, unten regelmässig gerundet, oben stumpf gewinkelt. Mundsaum gerade, angeheftet verbunden; Aussenrand weder ausgebuchtet, noch in der Mitte vorgezogen; Kolumellarrand ziemlich stark umgeschlagen, etwas ausgebreitet, den Nabelspalt offen lassend. Deckel normal, tief eingesenkt.*“ Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee. Vale! EEELRAISUCGCERTE Fig. 2377, 2378. 2377. Baikalia (Parabaikalia) mi- lachevitschi Lindholm. exumbilicata, ovato-conoidea, solidula, confertim et sat ruditer striatula, pallide olivaceo-viridescens seu corneo-fuscescens. Spira regulariter conica apice obtuso. Anfractus 6—7 sat rapide accrescentes, converiuseuli, ultimus vix vel haud in- flatus, ad peripheriam vix obsoletissime angulatus. Sutura linearis. Apertura ovata, supra acute angulata, infra regu- lariter late rotundatu; peristoma continu- um, haud solutum , margo externus rectus, neque sinuatus nec productus; margo colu- mellarıs acutus, vix expansus, callo albo valde arcuato distincto munitus. — Oper- culum normale, profunde immersum. — dlt. 19—21, diam. 9,75—12, alt. apert. 8—9, lat. 5,75—6,50 mm. Baikalia (Parabaikalia) milachevitschi Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. 20ol. Exped. Korotneff p. 51 Textfig. 2. „Gehäuse ungenabelt, konoidisch eiförmig, ziemlich festschalig, dieht und ziemlich grob gestreift, hell olivgrün oder hornbräunlich. Ge- winde konisch mit stumpfem Apex. Umgänge 6—7, ziemlich rasch und regelmässig zunehmend, schwach gewölbt; letzter Umgang wenig oder gar nicht aufgeblasen, mit kaum angedeuteter Kante auf der Mitte. Naht seicht. Mündung eiförmig, oben mit scharfem Winkel, unten regel- mässig breit gerundet. Mundsaum angeheftet verbunden; Aussenrand gerade, weder ausge- buchtet noch vorgezogen; Kolumellarrand scharf, kaum ausgebreitet, mit einer stark gebogenen, kräftigen, weissen Schmelzleiste versehen. Deckel normal, tief eingesenkt.* — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee. Testa Tafel CCCCKT. 2378. Baikalia (Parabaikalia) ovi- formis Dybowski. vix rimata, elongate ovata, tenuis sed solidula, nitida, lutescenti-viridis vel fus- cescens, subtilissime striatula. Anfractus 5 sat convexi, leniter accrescentes, sutura medioerı discreti, ultimus major, plus minusve inflatus. Apertura ovata; peri- stoma acutum, haud solutum, continuum, margine columellari reflexiusculo, callo angusto incrassalo. — Testa Alt. 12—14, diam. 6—9, alt. apert. 5—7, lat. 3,9—5 mm. Leucosia oviformis Dybowski, Gasteropoden- Fau- na Baikalsee p. 42 t. 3 fig. 8, 9. — Wester- lund,Sibiriens Land- och Sötvattens Mollus- ca p. 96. — (Baikalia) Orosse d& Fischer, in: Journal de Conchyl. 1879 vol. 27 p. 154, — (Liobaikalia) Westerlund, Fauna palae- arkt. Binnenconch. VI p. 24. — (Parabai- kalia) Lindholim, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff p. 32. Tafel CCCCXI. „Das Gehäuse ist länglich-eiförmig, mit einem schwach angedeuteten Nabelritz, dünn, ziemlich fest, stark glänzend, gelblich grün oder braun. Die Oberfläche ist mit sehr feinen Querstreifen versehen. Die fünf ziemlich stark gewölbten Umgänge nehmen nur langsam an Grösse zu und sind durch eine mässig tiefe Naht von ein- ander getrennt. Der leizte Umgang ist der grösste und mehr oder weniger stark aufgetrieben, woher die Gestalt der Schale mehr oder weniger schlank wird. Die Mündung ist oval. Der Mund- saum ist angeheftet, zusammenhängend; der äussere Rand ist scharf, der innere zurück- geschlagen und mit einer schmalen Schwiele versehen.“ — Dyb. „Die Grösse und Form des Gehäuses ist einem ziemlichen Wechsel unterworfen, und zwar nieht nur nach den verschiedenen Standorten, sondern auch nach dem Geschlecht. Die Gehäuse von Männchen sind viel schlanker und namentlich ist die letzte Windung weniger stark aufgeblasen, als bei den Gehäusen weiblicher Tiere. Die (kopierte) Figur Dybowskis stellt allem Anscheine nach ein Weibchen dar. Zu der Diagnose des - genannten Autors möchte ich noch nachtragen, dass beim ausgewachsenen Gehäuse 5!/.—6 Win- dungen vorhanden sind. Bei fast allen er- wachsenen Stücken sind jedoch die Embryonal- windungen mehr oder minder zerstört.“ Lind- holm. — Die grössten beobachteten Exemplare sind trotz der Decollation 17—18 mm hoch. Aufenthalt im Baikalsee. Die Abbildung nach Dybowski. 2379. Baikalia (Parabaikalia)? elata (Dybowski). — Differt a B. angarensi testa subeylindrica, aper- tura ad basin haud angulata. — Alt. 11, diam. 5 mm. Leucosia angarensis var. elata (ex parte) Dy- bowski, Gastropodenfauna Baikalsee p. 53 t. 4 ig. 19, 20. — Baikalia (Parabaikalia)? elata Lindholm, Mol- lusca, in: Wissensch. Ergeb, zool. Ex- pedition Korotneff p. 53. — „Zwei lebend gesammelte Stücke stelle ich nur fraglich zu 5. elata, als welcher Art an- gehörig sie von Herrn Professor Milachewitsch bestimmt worden sind. Das Gehäuse ist in einem ziemlich defekten Zustand, da der Apex beträchtlich lädiert ist. In der Form entsprechen sie noch am besten der Figur 19 und 20 bei Dr. Dybowski, da sie auch fast zylindrisch sind. Ich bin geneigt anzunehmen, dass Dr. Dybowski unter der Bezeichnung Leucosia angarensis var. elata zwei verschiedene Formen vereinigt Fig. 2579, 2380. ol hat, von denen die eine nicht von der eigent- lichen B. angarensis Gerstf. zu trennen ist, da sie nur durch schlankeres Gewinde von dieser unterschieden ist; zu dieser Form ziehe ich die Fig. 18 und 25 auf Taf. IV bei Dybowski. — Die zweite Form, die Dr. Dybowski unter L. angarensis var. elata zusammengefasst hat, ist dagegen von der ächten B. angurensis Gerstf. spezifisch verschieden und wird durch Fig. 20 auf Taf. IV repräsentiert. Diese Art, der ich den Namen B. elata Dyb. einräume, ist durch das subeylindrische Gehäuse und das Fehlen jeder Spur eines Basalwinkels an der Mündung charakterisiert. In diesen Punkten stimmen die beiden oben aufgeführten Stücke mit der B. elata überein, leider eignen sie sich aber der starken Beschädigung der Gehäuse wegen nicht zur Beschreibung: Das grössere Stück muss in intaktem Zustande etwa 11 mm lang gewesen sein.“ — Lindholm. Ich bin nicht in der Lage, über diese Form etwas zu sagen und muss mich begnügen, die Dybowski’schen Figuren zu kopieren. Meiner Ansicht nach hätte übrigens der Name var. elata der Fig. 18 und 25 bei Dybowski verbleiben und die von Lindholm als Art abgetrennte Form einen neuen Namen erhalten müssen. 2380. Baikalia (Parabaikalia) semen- kevitschi Lindholm. Testa imperforata, tenuissima, inflatula, ovato- acuminata, fere translucida, albida vel lutescens, subtiliter striatula, subtilissime confertimque spiraliter lirata, in liris pileolis brevibus fere gramformibus fuga- eibus ornata, Spira breviter conieqa, apice acuto, aperturae altitudinem supe- rans; sutura profunda, parum obliqua. Anfractus 6 comvewt, leniter requlariter- que accrescentes, ultimus subinflatus. Apertura regularıter ovata, supra via angulata, basi rotundata ; peristoma conti- nuum, rectum, haud solutum; margo ex- ternus tenuis, haud sinuatus neque pro- ductus, columellaris tenuis, simplex, acu- tus. Operculum normale. Alt. 8—9, lat. 4,3—4,5, alt. apert. 3— 3,75, diam. 2,25—2,8 mm. Baikalia (Parabaikalia) semenkevitschi Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ausb. zool. Espedit. Korotneff 1909 p. 54 t. 1 fig. 30, 31. „Gehäuse ungenabelt, sehr dünnschalig, etwas aufgeblasen spitzeiförmig, fast durchsichtig, weisslich bis hellgelblich, fein quergestreift, mit ziemlich dichter, äusserst feiner Spiralreifung, welche mit kurzen, körnerartigen, sich leicht 1 52 Tafel CCCCXI. abreibenden weisslichen Härchen besetzt ist. Gewinde gedrungen, mit spitzem intaktem Apex, etwas höher als die Mündung. Umgänge 6, stark gewölbt, ziemlich langsam und regelmässig zunehmend; letzter Umgang etwas aufgeblasen, aber nicht vorwaltend. Naht tief, wenig schief. Mündung regelmässig eiförmig, oben mit sehr undeutlichem Winkel, unten gerundet. Mund- saum angeheftet verbunden, gerade; Aussenrand dünn, weder ausgerandet noch vorgezogen; Kolumellarrand- einfach dünn, scharf. Deckel normal, tief eingesenkt. Tier sehr hell, weiss- lich.“ — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee. „Diese Art vermittelt den Übergang zu der Gruppe Pseuwdobaikalia, indem sie mit den Vertretern dieser das kleine, dünnschalige, hell- farbige Gehäuse und weissliche Tier gemeinsam hat; sie unterscheidet sich jedoch von Pseudo- baikalia durch die aufgeblasene, weniger schlanke Gestalt ihres Gehäuses.“ — 2381. Baikalia (Pseudobaikalia*) jentteriana Lindholm. Testa imperforata, graciliter conica, tenuissima, subsericina, subtilissime striatula, sculp- tura spirali nulla, translucida, lutescens. Spira gracilis, elongata, aperturae altitu- dinem fere duplo superans; sutura medio- eris; apex obtusulus, plerumque erosus. Anfractus 6—6'|g modice convexi, sat lente et valde requlariter accerescentes, ultimus haud inflatus. Apertura late ovata, supra parum angulata, infra rotundata; peristoma tenue, rectum, haud solutum, continuum ; margo externus neque sinuatus nec productus; margo columel- laris simplex, acutus, neque dilatatus nec reflexus. Operculum profunde immer- sum, circulare. — 7—8,5, diam. 3—4, alt. 2,3—3, diam. 1,5—2 mm. Baikalia (Pseudobaikalia) jentteriana Lindholm, Alt. Mollusca, in: Wissensch. Ausb. 2001. Ex- ' med. Korotneff 1909 p. 55 t.1f. 35-37. — „Gehäuse ungenabelt, schlank kegelförmig, sehr dünnschalig, etwas seidenglänzand, sehr fein gestreift, aber ohne Spiralreifung, durch- scheinend hell gelblich. Gewinde schlank, ver- #) Pseudobaikalian.subg.; Gehäuse klein, selten mittelgross (4—8,5 mm), schlank (stets mehr als 1!/s mal so hoch wie breit), glatt, ge- rippt oder mit Spiralskulptur, nie behaart, un- genabelt, letzter Umgang nicht aufgeblasen; Mündung unten mässig gerundet oder undeutlich ausgussartig; Aussenrand nicht vorgezogen. — L. Fig. 2381, 2382. längert, etwa zweimal so hoch wie die Mündung; Apex ziemlich stumpf, häufig lädiert; Naht mässig tief. Umgänge 6—6Ve, mässig gewölbt, ziemlich langsam und sehr regelmässig zu- nehmend, der letzte nicht aufgeblasen. Mündung verbreitert eiförmig, oben wenig deutlich ge- winkelt, unten gerundet. Mundsaum gerade, dünn, angeheftet verbunden; Aussenrand weder vorgezogen noch ausgerandet; Kolumellarrand einfach, scharf, nicht ausgebreitet noch um- geschlagen. Deckel tief eingesenkt, normal. — Tier weisslich oder sehr blass gelblich.“ Aufenthalt im Baikalsee. Hat einige Ähnlichkeit mit B. elata Dyb., unterscheidet sich aber durch das bei gleicher Anzahl der Umgänge konstant kleinere, sehr dünnschalige, hell gelbliche Gehäuse. 2382. Baikalia (Pseudobaikalia) sub- eylindrica Lindholm. imperforata, parva, graciliter conoidea, fere eylindrica, tenuis, translucens, ürre- gulariter subtiliterque striata, fere laevis, lutescens. Spira valde elongata, aper- turae altitudinem duplo superans, apice subtruncato; sutura profunda, fere hori- zontalis. Anfractus 5'j—6, leniter regu- lariterque accrescentes, ultimus haud in- flatus. Apertura ovata, supra obsolete angulata, infra rotundata; peristoma rectum, tenue, subtiliter nigrolimbatum, continuum, haud solutum; margo externus neque productus nec sinuatus. — Oper- culum normale, parum immersum. — Alt. 4,1, diam. 2, alt. apert. 1,3, diam. 1 mm. Baikalia (Pseudobaikalia) suübeylindriea Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. 200ol. Eaped. Korotneff 1909 p. 56 t. 1 fig. 43—45. — Testa Gehäuse ungenabelt, sehr klein, schlank kegel- förmig, fast zylindrisch, dünn, durchscheinend, unregelmässig fein gestreift, fast glatt, hell gelb- lich. Gewinde sehr schlank, verlängert, doppelt so hoch wie die Mündung, mit etwas abgestutztem Apex; Naht ziemlich tief, fast horizontal. Um- gänge 51/.—6, langsam und regelmässig zu- nehmend, ziemlich stark gewölbt, der letzte nicht aufgeblasen, daher nicht vorwaltend. Mündung eiförmig, oben undeutlich gewinkelt, unten ge- rundet Mundsaum geradeaus, dünn, fein schwärz- lich gesäumt, angeheftet verbunden; Aussenrand weder vorgezogen noch ausgerandet. — Deckel normal, wenig eingesenkt (nicht ganz einen halben Umgang eingezogen) Tier weisslich. — Lindholm. Aufenthalt im Baikalseo bei 24 Faden Tiefe. Gewissermassen eine Miniaturausgabe von B. Jentteriana. — ‚Tafel CCCCXI. 2383. SA. Baikalia (Pseudobaikalia) pulla Dybowski. — Testa haud rimata, acute conoidea, tenuis, sub- tiliter striata, pallıde lutescens, trans- lucens. Spira conica, qapice semper in- tegro, acuto, aperturae altitudinem haud duplo superans ; sutura perprofunda, fere horizontalis. Anfractus 5—6 regulariter accrescentes, valde convexi, ultimus sub- inflatus. Apertura ovata, supra obtuse angulata, infra rotundata; peristoma simplex, rectum, continuum, margo ex- ternus medio vix produetus, columellaris acutus, supra via reflexus. — Operculum normale, profunde immersum. — Alt. 5,5—6, diam. 3 mm; alt. apert. 2,2, diam. 1,58 mm. Leucosia angarensis var. pulla Dybowski, Gastro- podenfauna des Baikalsees, 1875 p. 44 t. 4 fig. 26—34; — Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 97. — (Baikalia) Orosse & Fischer, in: J. de Conchyliologie 1879 vol. 27 p. 154. — (Liobaikalia) Westerlund, Fauna palae- arkt. Binnenconch. VI p. 24. Baikalia (Pseudobaikalia) pulla Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff p. 56, mit var, ven- trosula n. t. 1 fig. 32. — „Gehäuse ungeritzt, spitz konoidisch eiförmig, dünn, fein gestreift, sehr hell gelblich, durch- scheinend. Gewinde kegelförmig, mit stets in- taktem spitzem Apex, weniger als doppelt so hoch wie die Mündung. Umgänge 5—6 regel- mässig zunehmend, stark gewölbt, letzter Um- gang etwas aufgeblasen. Naht sehr tief, fast horizontal. Mündung eiförmig, oben stumpf gewinkelt, unten gerundet. Mundsaum einfach, geradeaus, angeheftet verbunden, Aussenrand in der Mitte sehr schwach vorgezogen; Kolumellar- rand scharf, oben kaum umgeschlagen, Deckel normal, tief eingesenkt; Tier weisslich. — Var. ventrosula unterscheidet sich nur durch bedeutendere Grösse, stärkere Aufgeblasen- heit des Gehäuses, gewölbtere Umgänge, tiefere Naht und gerundetere, d. h. breitere Mündung.“ Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, in geringer Tiefe. 2385. Baikalia (Pseudobaikalia) elegantula Lindholm. Testa imperforata, minima, graciliter conoidea, tenuis, valde translucens, distincte costel- lata, lutescens vel pallide virescens. Spira elongata, gracılis, apiee obtusato, aper- turae altitudinem sesquies vel duplo supe- er Eee a nn Tr FT TTS Fig. 23853 — 25356. 53 rans; sutura perprofunda. Anfractus 6—6!/2, sat lente et regulariter accres- centes, valde convexi, costellis varici- formibus distinctis,interstitia aequantibus, seulpti; ultimus haud inflatus. Apertura late ovata, supra distincte angulata, in- fra rotundata vel rarius angulata; peri- stoma rectum, tenue, continuum; margo externus haud sinwatus, medio vie Ppro- ductus, columellaris acutus, haud reflewus. Opereulum normale, profunde immersum. Alt. 4—5, lat. 1,8—2,3 mm; apert. alt. 1,5—1,75, lat. 1—1,2 mm. Baikalia (Pseudobaikalia) elegantula Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotne/f 1909 p. 57 t. 1 fig. 41, 42. Gehäuse ungeritzt, sehr klein, schlank kono- idisch, dünnschalig, stark durchscheinend, ge- rippt, hell gelblich oder hell grünlich. Gewinde schlank verlängert, mit abgestumpftem Apex, 1!/a—2 mal so hoch als die Mündung. Umgänge 6—6!/,, ziemlich langsam und regelmässig zu- nehmend, stark gewölbt, mit kräftigen wulstigen Querrippen, die etwa so breit wie die Zwischen- räume zwischen ihnen sind, der letzte Umgang ist weder aufgeblasen noch vorwiegend. Naht sehr tief. Mündung breit eiförmig, oben deutlich gewinkelt, unten gerundet oder zuweilen mit kaum angedeutetem Basalwinkel. Mundsaum geradeaus, dünn, angeheftet verbunden; Aussen- rand nieht ausgebuchtet, in der Mitte kaum vor- gezogen; Kolumellarrand nicht umgeschlagen, scharf. — Deckel normal, tief eingesenkt, Tier hell, weisslieh. — Die wulstigen Querrippen sind bei dieser Art auf der Mitte der Umgänge zuweilen fast knotig verdickt. Auf dem letzten Umgange zähle ich 10—12 Querrippen.“ — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, in geringer Tiefe. Unterscheidet sich von B. pusilla durch schlankeres Gehäuse mit nicht aufgeblasenem letztem Umgang, grössere Umgangszahl bei etwa gleicher Gehäusegrösse, und das sehr hell ge- färbte Tier. 2386. Baikalia (Pseudobaikalia) tenwicosta Lindholm. Testa imperforata, minima, graciliter conoidea, tenuis, transparens, regulariter, subtiliter- que striato-costellata, lutescens. Spira gracilis «piece obtuso, aperturae altitu- dinem fere duplo suwperans; sutura sat profunda. Anfractus 5—6'/2, sat lente et regulariter wuccrescentes, modice com- vexi, strüs costelliformibus capillaceis confertissimis sculpti, ultimus haud major. Apertura ovata, supra angulata, infra Tafel CCOCXI. SD = regulariter arcuata; peristoma anguste nigrolimbatum rectum, tenue, haud solu- tum, marginibus junctis, esterno neque produecto nec sinuato, columellarıi haud reflexo, recto, acuto. — Operculum nor- male, luteo-rufescens, parum immersum. Alt. 5,25 —5,5, diam. 2,2—2,5, alt. apert. 1,75 bis 1,580, diam. 1,5 mm. Baikalia (Pseudobaikalia) tenuicosta Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 58t.1fig. 38 —40. „Gebäuse ungeritzt,. sehr klein, schlank konoidisch, dünnschalig, durchscheinend, regel- mässig fein rippenstreifig, hell gelblich. Gewinde ziemlich schlank mit stumpfem Apex, etwa zwei- mal so hoch wie die Mündung. Umgänge 5—6l/a, ziemlich langsam und regelmässig zu- nehmend, mässig gewölbt, sehr dicht mit fast haarfeinen Rippenstreifen besetzt; der letzte Umgang nicht vorwiegend. Naht ziemlich tief. Mündung eiförmig, oben gewinkelt, unten regel- mässig gerundet. Mundsaum fein schwärzlich gesäumt, gerade, dünn, angeheftet verbunden. Aussenrand weder vorgezogen noch ausgerandet; Kolumellarrand nicht umgeschlagen, gerade, scharf. — Deckel normal, hell rötlichgelb, wenig eingesenkt, nie mehr als einen halben Umgang eingezogen. — Tier weisslich.“ — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, beim Uluss Byrkin in 25 Faden. 2387. Baikalia (Trichiobaikalia) duthiersi Dybowski. Testa parva, ovato-conoidea, sat crassa, solidula, parum nitida, lutescenti-viridis. Anfrac- tus 4—5 celeriter acerescentes, valde con- vexi, sutura profunda disereti, ultimus permagnus, ventroso - inflatus, omnes, apicalibus exceptis, costis numerosis, CON- fertis, regularibus, püosis sculpti, pilis ad apicem incrassatis. Spira parum elata, apice acuto, laevi. Apertura ovata; peristoma continuum, haud solutum, marginibus acutis, columellari angusto, reflexo. — Alt. 6,5, diam. 3,5, alt. apert. 3, lat. 2,5 mm. Ligea Duthiersii Dybowski, Gastropoden- Fauna des Baikalsees, p. 48 t. 3 fig. 30--33, t. 6 fig. 11. — (L.) Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 98. — (Dybowskia) Crosse & Fischer, in: J. de Conchyl. XXVII 1879 p. 159. — (D.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 28. — (Trichiobaikalia) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Er- gebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 59. Fig. 2387, 2388: „Das Gehäuse ist klein, eiförmig konoidisch, ziemlich dick und fest, schwach glänzend, hell gelblichgrün, Die Umgänge, deren Zahl 4--5 beträgt, nehmen schnell zu, sind stark gewölbt, durch eine tiefe Naht voneinander getrennt. Das Gewinde ist wenig gestreckt, ziemlich spitz auslaufend. Der letzte Umgang ist sehr gross, bauchig aufgetrieben. Die Oberfläche des Ge- häuses ist mit zahlreichen, wulstigen, dicht und regelmässig angeordneten Rippen versehen, welche an ihrem freien abgerundeten Rande mit kleinen, in eine Längsreihe angeordneten Haaren besetzt sind. Die Härchen sind am Ende verdickt und gleichsam mit einem Knopf versehen. Die Zahl der Rippen beträgt an den beiden letzten Um- gängen gegen 20. Die den Winkel bildenden zwei kleinen Umgänge sind glatt. Die Mündung ist oval. Der Mundsaum ist angeheftet, zu- sammenhängend. Die beiden Ränder sind scharf; der Kolumellarrand ist sehr schmal und zurück- geschlagen. Der Deckel ist oval und nur wenig kleiner als die Mündung.* — Dyb. Aufenthalt im Baikalsee in geringer Tiefe; Abbildung nach Dybowski. „Von dieser allem Anscheine nach seltenen Art kann man zwei gut zu unterscheidende Formen trennen. Die eine von diesen, welche ich als forma typica auffasse, hat ein festeres Gehäuse mit breiten, wulstartigen Querrippen, deren Behaarung sehr kurz und hinfällig ist. Bei dieser Form zähle ich auf dem letzten Um- gang 11—14 Querrippen. Bei erwachsenen Stücken ist häufig die Behaarung mehr oder weniger abgerieben.* „Die zweite Form, welche von der ersten vielleicht als Varietät abgetrennt werden könnte, hat ein dünnschaligeres Gehäuse mit schmalen, leistenartigen, dichter stehenden Querrippen, welche mit einer dunkelfarbigen, widerstands- fähigen Behaarung besetzt sind. Auf dem letzten Umgange stehen !8—20 Querrippen. Selbst bei den leer gefundenen Gehäusen ist die Behaarung ziemlich gut erhalten. Diese zweite Form scheint durchschnittlich in grösseren Tiefen vorzukommen, als die erste.* Lindholm,. — Lindholm hat für diese kleine Art eine eigene Untergattung Trichiobaikalia er- richtet, welche sich von Dybowskia durch die senkrechte, nicht schräg gerichtete Mündung unterscheidet. D3ESS. Baikalia (Gerstfeldtia) colu- mella Lindholm. minima, imperforata, subulata, tenuis, transparens, laevis, pallide lutescens. Spira pergracilis, aperturae altitudinem multo superans, apice sat acuto, saepe eroso. Anfractus 8—9 valde comvexi Testa Matel CECOXT lentissime acerescentes, laeves, ultimus penultimi altitudinem parum superams, interdum varieibus 1—4 irregulariter dis- positis munitus. Sutura perprofunda, horizontalis. Apertura late ovata, basi rotundata; peristoma rectum, tenue, conti- nuum, haud solutum ; labrum externum simplex, rectum, infra insertionem levis- sime sinuatum, medio leviter productum, columellare perangustum, supra vie re- flewum. — Operculum normale, profunde immersum. — . Alt. 5,5—6, lat. 1,7—1,9, alt. apert. 1,3, lat. 1 mm. Baikalia (Gerstfeldtia) columella Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Esxped. Korotneff 1909 p.67 t. 1fig. 46— 48. Gehäuse ungenabelt, sehr klein, pfriemen- förmig, dünn, durchscheinend, glatt, hellgelblich. Gewinde sehr schlank, viel höher als die Mün- dung, mit ziemlich spitzem Apex, der zuweilen angenagt ist. Umgänge S—9, sehr stark gewölbt, sehr langsam zunehmend, glatt, der letzte Um- gang nur wenig höher als der vorletzte, zuweilen mit 1—4 unregelmässigen Falten, die einige Ähnlichkeit mit Querrippen haben. Naht sehr tief, horizontal. Mündung breit eiförmig, unten gerundet. Mundsaum geradeaus, dünn, zusammen- hängend angeheftet; Aussenrand einfach, gerade- aus, unterhalb der Insertionsstelle sehr schwach ausgebuchtet, in der Mitte etwas vorgezogen. Kolumellarrand sehr schmal, oben kaum um- geschlagen. Deckel normal, sehr tief eingezogen. — Tier weisslich. Aufenthalt im Baikalsee in geringer Tiefe. 2389. Baikalia (Dybowskia) ciliata (Dybowski).*) Testa imperforata, conoidea spira turrita, soli- dula, parum translucida, viridescens vel cinerea, parum nitida, lineis spiralibus sulcata et costellis variciformibus peeulia- riter setosis obsita. Spira apice acuto sed plerumque valde eroso. Anfractus 6 teretes, sutura profunda discreti, inferi costellis ad 10—14 armati, ultimus vie inflatus. Apertura fere eircularis, supra obsolete angulata, basi valde recedens fere diago- nalis; peristoma continuum, haud solu- tum, margine externo tenui, recto, colu- mellari subincrassato, leviter reflexo, umbilicum omnino obtegente. — *) Testa imperforata, costis obliquis varicosis, pila ferentibus, lineisque spiralibus sculpta, conica, apice obtusato; apertura ovata, basi valde recedente; margine externo haud producto; co- lumella ad basin truncata. Operculum eireulare, nucleo excentrico, tenuissimum, anfractibus 2. — Fig. 2389. 55 Alt. 8—10, diam. 6—7, alt. apert. 3!/;—4, diam. 31a —4 mm. Ligea ciliata Dybowski, Gastropodenfauna des Baikalsees, p. 49 t. 3 fig. 27—29. — Westerlund, Sibiriens Land- och Söt- vattens Moll. p. 98. — (Dybowskia) Crosse & Fischer, in: Journal de Conchy- liologie, 1879 vol. 27 p. 158. — (D.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI p. 25. — (Baikalia Dyb.) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Er- gebn. zool. Exped. Korotneff p. 60 t. 1 fig. 19—21. — „Das Gehäuse ist konoidisch, mit gestrecktem, fast turmförmigem Gewinde, ziemlich dick, etwas durchscheinend, fest, dunkelgrün mit grauem Anflug, oder grauhornfarben und sehr schwach glänzend oder ganz matt. Die 6 Umgänge sind stielrund und durch eine tiefe Naht von ein- ander getrennt, sie nehmen langsam an Höhe zu und der letzte Umgang ist nicht auffallend gross. Der Wirbel, welcher sehr spitz ist, wird oft angefressen oder auch sogar ganz zerstört. Die angefressenen Stellen erstrecken sich mit- unter bis auf die vierte Windung und erscheinen als weisse konzentrisch geschichtete Flecken. Die Oberfläche der einzelnen Umgänge ist mit feinen, etwas abgeflachten, und mehr oder weniger deutlich hervortretenden Spiralstreifen, welche der Windung des Gehäuses folgen, bedeckt; ausserdem bemerkt man auf der Oberfläche der Windungen lamellenartige, fadenartige, selbst wulstige Rippen, welche an ihrem freien Rande in kleine, steife und spitze Wimperhärchen aus- laufen. Die Rippen, deren Zahl etwa 5—6 auf jedem Umgange beträgt, haben eine etwas schräge Richtung, und sind unregelmässig an- geordnet; es kommen mitunter 2—3 ganz dicht neben einander gestellt vor, während die be- nachbarten weit entfernt sind. Der Zwischen- raum zwischen zwei Rippen ist mit sehr feinen, flachen Streifen bedeckt; sie kreuzen sich mit den oben erwähnten Spiralstreifen, so dass die ganze Oberfläche des Gehäuses gleichsam ge- gittert erscheint. Die Streifen laufen auch auf die Rippen hinauf, so dass die Rippen von jenen Spiralstreifen unter rechtem Winkel geschnitten werden. Jede einzelne Durchschnittsstelle er- scheint als eine kleine Erhöhung oder Verdickung, an welcher die einzelnen Härchen mit ihrer Basis aufsitzen. Es ist somit die Oberfläche des Gehäuses mit einzelnen entfernt voneinander stehenden (konzentrischen) Reihen von Här- chen bedeckt, deren letzte Reihe genau am Saume des Peristoms steht. Die Härchen werden sehr oft zum Teil oder auch ganz zerstört, in welchem Falle die Rippen entweder nur mit Hügelchen bedeckt, oder auch entblösst zu Tage kommen. Die Mündung ist ganz gerade, breit eiförmig oder rundlich, oben mit stumpfem ab- gerundetem Wirbel. Der Mundsaum ist zu- sammenhängend, der Kolumellarrand schmal, zurückgeschlagen, und in seiner gunzen Aus- dehnung an die obere Windung angewachsen. — Der Deckel ist rund, mit exzentrischem Nucleus, sehr dünn, durchsichtig, gelb, von horniger Konsistenz, und besteht aus zahlreichen, paral- lelen, spiralig angeordneten Anwachsschichten, welche zwei vollständige, rasch an Durchmesser zunehmende Windungen bildet.“ Dybowski. „Diese im See allgemein verbreitete Art steht in ihrer Skulptur, Behaarung und Form der Mündung ganz isoliert da und kann mit keinem ihrer Gattungsgenossen verwechselt werden. Die Skulptur und Behaarung sind von Dr. Dybowski l. e. sehr eingehend beschrieben worden, so dass ich mich nur auf die Mitteilung zu beschräuken brauche, dass die Behaarung ziemlich wider- standsfähig ist. Selbst bei leer gesammelten Gehäusen ist die Behaarung sehr gut erhalten. Trotzdem erscheinen bei sehr alten Gehäusen, an denen meist auch der Apex fehlt, die Haare mehr oder weniger abgerieben. Junge Stücke zeigen stets eine kräftige Behaarung. Die feine Gitterskulptur zwischen den Querrippen ist bei Dybowski sehr treffend beschrieben, doch nicht immer sehr deutlich und nur mit der Lupe wahrnehmbar. — Auf dem letzten Umgang zähle ich 10—14 Querrippen; Dr. Dybowski gibt zwar für jeden Umgang nur 5—6 solcher Rippen an; doch widersprechen dem die von ihm veröffent- lichten Figuren. Was nun die Mündung betrifft, so ist dieselbe fast kreisrund, oben mit sehr stumpfem Winkel; der gerade Aussenrand weicht unter der Insertionsstelle stark zurück, die Spindel ist unten gestutzt und der Kolumellar- rand geht daher unmittelbar halbkreisförmig in den Unterrand über, so dass die Mündung in einer Ebene zu liegen kommt, welche die Längs- achse des Gehäuses unter einem spitzen Winkel schneidet. Hierdurch unterscheidet sich B. ceılt- ata in allen Altersstufen sehr sicher von allen übrigen gerippten und behaart geripptenGattungs- genossen (B. costata Dyb., B. herderiana m., B. pusilla m., B. duthiersi Dyb.), bei welchen sämtlich die Mündung entweder in die- selbe Ebene mit der Längsachse des Gehäuses fällt oder zu derselben parallel steht. Ich sah mich daher veranlasst, die Untergattung Dy- bowskia Dall. auf b. eilvata Dyb. zu be- schränken und B. duthiersi Dyb. auszuscheiden. — Lindholm. Aufenthalt überall im Baikalsee verbreitet und im Verhältnis zu dieser Verbreitung auf- fallend wenig variierend. 6 Date CECOE Fig. 23%. 2390. Baikalia (Pseudobaikalia) cancellata Lindholm. Testa imperforata gracile conoidea, tenwissima, transparens, subtiliter eleganterque can- cellata, sericina, lutescens. Spira valde elongata, aperturae altitudinem sesquies superante, apice acutulo; sutura modice profunda. Anfractus 6'/a modice con- vexi, sat leniter sed requlariter accres- centes, superi 4 costellis parum prominen- tibus sat confertibus pliciformibus lineo- , lisque spiralibus cancellati, inferi costellis evanescentibus, laeviores, ultimus haud inflatus. Apertura ovata, supra obsolete angulata, infra subeffuso - rotundata. Peristoma rectum, tenue, haud solutum, marginibus callo tenui junctis, externo neque sinuato nec producto, columellari verticali, acuto, haud reflexo. — ÖOper- eulum normale, profunde immersum. — Alt. 6, diam. 8 mm; alt. apert. 2, diam. 1,3 mm. Baikalia (Pseudobaikalia) cancellata Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 59 t. 1 fig. 33, 34. „Gehäuse ungeritzt, schlank konoidisch, sehr dünnschalig, durchscheinend, mit zierlicher Gitterskulptur, welche durch äusserst feine, aber deutliche Quer- und Spiralstreifung gebildet wird, seidenglänzend, hell gelblich. Gewinde schlank verlängert, etwa 1!/» mal so hoch als die Mündung, mit ziemlich spitzem Apex. Um- gänge 6!/a, mässig gewölbt, ziemlich langsam aber regelmässig zunehmend, der letzte nicht aufgeblasen. Die vier ersten Umgänge, ausser der erwähnten Gitterskulptur, mit schwach aus- geprägten, ziemlich dicht stehenden, faltenartigen Querrippen, die beiden letzten ungerippt, nur mit Gitterskulptur. Naht mässig tief. Mündung eiförmig, oben undeutlich gewinkelt, unten fast ausgussartig gerundet. Mundsaum gerade, dünn, angeheftet verbunden; Aussenrand weder vor- gezogen noch ausgerandet; Kolumellarrand verti- kal, scharf, nicht umgeschlagen. — Deckel normal, tief eingesenkt. — Tier hell gelblich. Aufenthalt im äussersten Norden des Baikal- sees bis 50 Faden Tiefe, nur wenige Exemplare erbeutet. Der B. contabulata am nächsten stehend, aber verschieden durch die eigentümliche Gitter- skulptur, die schwach ausgeprägten, auf den letzten Umgängen ganz fehlenden Querrippen und die wenig gewölbten, nicht stufenartig ab- gesetzten Windungen. MPatel CCECOXT m ECCCXE: 2391. Baikalia (Pseudobaikalia) contabulata Dybowski. Testa parva, costata, conoidea, tenwiuscula sed solida, lutescenti-viridis, sericea, subtiliter striatula. Anfractus 6 sat celeriter accres- centes, sutura profunda disereti, parum convexi, sed costis varicosis supra magis prominentibus contabulati, costis in an- fractibus inferis 12, ultimus major. Spira subscalata, apice laevi obtusato. Aper- tura ovata; peristoma haud solutum, con- tinuum, margine externo acuto, columel- ları angusto, reflexo. — Alt. 4—6 (ad 8,5), diam. 2—3, alt. apert. 1,8 bis 2,2, lat. 1—1,8 mm. Ligea contabulata Dybowski, Gastropoden Bai- kalsee p. 47 t. 3 fig. 38—43; t. 6 fig. 13 a—d. — (L.) Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 98. — (Trachybaikalia) Crosse d Fischer, in: Journal de Conchyl. 1879 vol. 27 p. 158. — (Maackia) Westerlund, Fauna palae- arkt. Binmenconch. VI p. 25. — (Pseudo- baikalia) Lindholm, Mollusca, in: Wissen- schaftl. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 58. „Gehäuse klein, gerippt, konoidisch, ziemlich dünn, aber fest, hell gelblichgrün, seidenglänzend Fig. 2391 — 239. ol Le) und fein quergestreift. Es besteht aus 6 Um- gängen, welche ziemlich schnell zunehmen und durch eine tiefe Naht von einander getrennt sind. Der letzte Umgang ist der grösste. Der Wirbel ist stumpf. Das Gewinde ist treppen- artig. Die einzelnen Windungen sind nur schwach gewölbt, von oben etwas abgeflacht, woher der obere, abgerundete Rand jeder einzelnen Win- dung etwas treppenartig abgesetzt erscheint. Die Rippen sind wulstartig, treten sehr deutlich auf der Oberfläche der Umgänge hervor; sie haben einen geraden Verlauf und sind sehr regelmässig angeordnet. Ich habe derselben auf jeder der vier unteren Windungen stets 12 ge- zählt. Die 2 oberen embryonalen, den Wirbel bildenden Umgänge erscheinen ganz glatt und glänzend; sie sind fast spiralig gewunden, woher der Wirbel stumpf erscheint. Die Mündung ist oval, der Mundsaum angeheftet, zusammen- hängend, der Aussenrand scharf, der Kolumellar- rand sehr schmal, zurückgebogen. — Der Deckel ist nur wenig kleiner als die Mündung.“ Aufenthalt im Baikalsee; die Abbildung nach Dybowski. — Wird von Olessin und Westerlund neben 5. costata zur Gattung Maackia gestellt, steht aber der abweichenden Mündung wegen nach Lindholm besser bei Baikalia. Die Rippen verkümmern manchmal. Tafel CCCCXL. 2392. 93. Baikalia (Maackia) cos- tata (Dybowski). Testa imperforata, conoidea, costata et subtiliter striata, tenuis, translucens, viridescenti- lutescens, sericea. Spira turrita, elata, apice acuto; sutura profunda, Anfractus 6—7 valde convexi, celeriter acerescentes, costis obliquis, distinctis, prominentibus, confertim et sat regulariter dispositis undique muniti. Apertura suberreularis, basi obsolete angulata; peristoma haud solutum, continuum, acutum, margine columellari haud incrassato. — Alt. 8— 10,25, diam. 4—5,2, alt. apert. 2,75— 3,75, lat. 2—3 mm. Ligea costata Dybowski, Gastropoden-Fauna des Baikalsees p. 46 t. 3 fig. 34—37, t. 6 fig. 12. — (L.) Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 98. — (Trachybaikalia) Crosse d& Fischer, in: Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. | | Journal de Üonchyliologie 1879 vol. 27 p. 175. — (Maackia) Olessin, Malak. Bl. N. F. VIp.?. — (M.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 25. — (M.) Lindholm, Mollusca, in: Wissen- schaftl. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 62. — „Schale undurchbohrt, kegelförmig, aus- gesprochen gerippt, zwischen den Rippen fein gestreift, mit gestrecktem, spitz auslaufendem Gewinde, dünn, durchscheinend, seidenglänzend, hell gelblichgrün und sehr fein quergestreift. Die 6—7 Umgänge sind stark gewölbt, nehmen ziemlich schnell zu und sind durch eine tiefe Naht von einander getrennt. Der letzte und grösste Umgang ist bauchig aufgetrieben. Die Rippen sind wulstförmig, ziemlich dicht gedrängt, regelmässig angeordnet, und ragen stark über die Oberfläche der Umgänge hervor; sie haben im Bezug auf die Längsachse des Gehäuses eine 8 Tafel CCCCXL. schräge Richtung und nehmen auf dem letzten Umgang die ganze Höhe desselben ein, so dass sie sich hier bis zum Peristom erstrecken. Die Mündung istrundlich, mit einem stumpfen unteren Winkel. Der Mundsaum ist angeheftet, zu- sammenhängend. Die beiden Ränder sind scharf. Der Deckel hat 1'/ Windungen und ist kreis- förmig oder breit eiförmig, mit einem dem Nucleus entgegengesetzten mehr oder weniger stumpfen Winkel.* Dybowski. Aufenthalt im Baikalsee, von Dybowski bei 300—350 m Tiefe, von der Korotneff’schen Ex- pedition in viel geringerer Tiefe gefunden. „Baikalia costata zählt zu den wenigen Arten dieser Gattung, bei welchen der Apex des Gehäuses fast immer erhalten ist. Durch das schlanke, sehr spitz auslaufende Gewinde leitet diese Spezies von den Hydrobia-förmigen Arten der Gattung Baikalia gewissermassen zu den turmförmigen der nächsten Unter- gattung über.“ — „Die charakteristischen Merkmale von B. costata und der durch sie vertretenen Unter- gattung Maackia sind: die rundliche Mündung, deren Aussenrand in seiner oberen Hälfte ziem- lich stark ausgebuchtet, und in seiner unteren Hälfte kräftig vorgezogen ist, ferner der sehr deutlich ausgerandete Kolumellarrand und die starkwulstigen, schräg verlaufenden Querrippen. Bei dem mir vorliegenden Material stehen diese letzteren nicht so dicht, wie aus Dybowskis Diagnose zu schliessen wäre. Ich zähle deren 6—11 auf dem letzten Umgange, doch kommen auch Stücke, wenngleich selten, mit nur 2—4 Querrippen auf dem letzten Umgange vor. Der Basalrand der Mündung ist regelmässig gerundet und zeigt nicht den von Dybowski erwähnten stumpfen Winkel. Die Färbung des Gehäuses ist stets sehr hell, entweder gelblich oder grünlich;; das Tier ist weisslich bis hellgelblich.*“ Lindholm. Fig. 2392 sind Kopien der Dybowski’schen Figuren, Fig. 2393 der Figuren bei Lindholm. 2394. 95. Baikalia (Godlewskia) turriformis (Dybowski). Testa sat magna, turrita, tenuis sed solida, sub- translueida, parum nitida, confertim sub- tilissime striata, olivaceo-viridis, cinereo- grisea vel fuscescens. Spira elongata, gracilis, apice obtusulo; sutura profunda. Anfractus 6—9, teretes, primi lente, se- quentes celerius accrescentes, hie iülie varieibus distinetis valde wrregulariter dispositis muniti, ultimus ad basin inter- dum planatus vel subangulatus. Aper- tura late ovata, subeircularis; peristoma haud solutum, continuum, margine externo Fig. 2394, 2395. supra subsinuato, dein leviter producto, columelları tenui, anguste reflexo, ap- presso. — Alt. 16—20, diam. 6—7, alt. apert. 5, lat. 3,5 bis 4 mm. . Ligea turriformis Dybowski, Gastropoden-Fauna des Baikalsees p. 50 t. 3 fig. 4-7; t. 6 fig. 9. — (L.) Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 98; — (Godlewskia) Crosse d& Fischer, in: Jour- nal de Conchyliologie 1879 vol. 27 p. 156 t. 4 fig. 5. — (Trachybaikalia) Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI ». 65; — (Godlewskia) Lindholm, Mol- lusca, in: Wissenschaftl. Ergebn. 2z00l. Expedition Korotneff 1909 p. 63. „Das Gehäuse ist ziemlich gross, turmförmig, mit einem langgestreckten, schlanken und etwas abgestumpften Gewinde, dünn, durchsichtig, aber verhältnismässig fest, olivengrün, grauhorn- farben oder bräunlich. Die Oberfläche des Ge- häuses ist mit zahlreichen sehr feinen und dichten Querstreifen versehen, wenig glänzend oder matt. Die Umgänge, deren Zahl 6—9 be- trägt, sind stielrund, stark gewölbt, und durch eine tiefe Naht von einander getrennt. Auf der Oberfläche einzelner Umgänge treten stark ge- wölbte vereinzelt stehende, wulstige, glatte Quer- rippen auf, welche den Varices der Triton- Arten auffallend ähnlich sehen. Diese Quer- rippen sind ebenso unregelmässig und zerstreut angeordnet, wiean den Schalen der letztgenannten Schnecken. Sie finden sich nämlich je 1—2 auf einem Umgange, jedoch nicht auf allen, sondern nur auf einigen wenigen, hauptsächlich den unteren Umgängen, sie stehen ferner entweder auf den entgegengesetzten Seiten des Gehäuses, oder mehr oder weniger nahe bei einander. Die Querrippen von höchstens zwei benachbarten Umgängen korrespondieren mit einander, eine über die ganze Länge des Gehäuses sich er- streckende Reihe von Querrippen, wie bei Ra- nella Lan. ist mir nicht vorgekommen. Ebenso- wenig habe ich eine unmittelbar am Peristom stehende Querrippe beobachten können. Bei manchen Schalen ist der letzte und grösste Um- gang im unteren Abschnitt etwas abgeflacht, woher ein mehr oder weniger deutlicher Kiel entsteht. Die auf dem genannten Umgange be- findlichen Querrippen laufen, allmählich schmäler und niedriger werdend, bei den mit einem Kiel versehenen Schalen über den Kiel hinüber und lassen sich stets bis zum Peristom verfolgen. Die Querrippen der übrigen Umgänge sind gleich- mässig breit und hoch, weil die äusseren schmalen Abschnitte derselben durch die sich aneinander schliessenden Umgänge des Gehäuses zugedeckt Tarer ES OEXI: werden. Der Wirbel ist oft angefressen, oder auch ganz zerstört. Die Mündung ist sehr breit eiförmig, fast rundlich Der Mundsaum ist an- geheftet, zusammenhängend. Die beiden Ränder sind scharf, der äussere mehr oder weniger vor- gestreckt, der innere schmal, zurückgebogen und an die obere Windung angewachsen.“ Dybowski. Aufenthalt im Baikalsee in einer Tiefe von 300—350 Metern. Die Abbildung Fig. 2394 nach Dybowski, Fig 2395 nach dem Journal de Conchyliologie. Lindholm nennt den Aussenrand der Mündung bei ausgewachsenen Stücken in seiner oberen Hälfte leicht ausgebuchtet und in seiner unteren stark vorgezogen; der Basalrand tritt wiederum zurück, ist gerundet und bildet weder Ausguss noch Winkel. — Er erwähnt auch Gehäuse, welche der Rippen vollständig ermangeln; sie kommen mit den gerippten zusammen vor; Lind- holm unterscheidet sie als Forma inornata. 2396. Baikalia (Godlewskia) angi- gyra Lindholm. Testa imperforata, gracillime turrita, tenuissima, fragilis, pellucida, lutescens. Spira gra- eilis apice acuto, spirae altitudinem fere iriplo superans, sutura perprofunda, coarctata, fere horizontali. Anfractus 9 lente regulariterque accrescentes, valde convexi, sub vitro fortiore subtilissime vel distincte decussati, ultimus penultimo altior sed haud inflatus. Apertura late ovata, fere ceircularis, supra et infra ob- solete angulata; peristoma rectum, tenue, haud solutum, marginibus callo tenui Junctis, externo infra insertionem sat pro- funde sinuato, dein valde producto, colu- melları recto, supra leviter reflexo, ad- nato. — Operculum normale, profunde immersum. — Alt. 12,5, diam. 4, alt. apert. 2,5—3, diam. bis 2,75 mm. Baikalia (Godlewskia) angigyra Lindholm, Mol- lusca, in: Wissensch. Ergebn. z00l. Exped. Korotneff 1909 ». 64 t. 1 fig. 56—58. — [9] 95 2722 „Gehäuse ungeritzt, sehr schlank turmförmig, sehr dünnschalig und zerbrechlich, durchsichtig, hellgelblich. Gewinde schlank, in einen spitzen Apex auslaufend, 2!/.—3 mal höher als die Mün- dung. Umgänge 9, langsam und regelmässig zunehmend, stark gewölbt, unter der Lupe mit sehr feiner, aber deutlicher Gitterskulptur ver- sehen, welche durch eine äusserst feine Quer- streifung und eine etwas stärker ausgeprägte Spiralstreifung hervorgebracht wird. Der letzte Umgang nicht auffallend vorwaltend, etwas höher Fig. 2396, 2397. 59 als der vorletzte. Naht sehr tief, eingeschnürt, fast horizontal. Mündung breit eiförmig, fast rundlich, oben und zuweilen auch unten undeut- lich gewinkelt. Mundsaum angeheftet verbunden, geradeaus, dünn, Aussenrand unterhalb der In- sertionsstelle ziemlich stark ausgerandet, in der unteren Hälfte stark vorgezogen; Kolumellarrand gerade, oben etwas umgeschlagen, angeheftet. Deckel normal, sehr tief eingesenkt. Tier weisslich.“ Aufenthalt am Nordende des Baikalsees, in grösserer Tiefe. 2397. Baikalia (Godlewskia) korot- nevi Lindholm. Testa plerumque anguste rimata, graciliter tur- rita, tenuis, fragilis, lutescens vel pallide fuscescenti-cornea, subtiliter siriatula et lineis spiralibus subtilibus sed distinctis eleganter decussata, ad intersectiones pileolis brevibus deciduis munita. Spira gracılis, turrita, aperturae altitudınem multo superans, apice plerumque eros0. Anfractus 7—S!/e, sat convexi, regula- riter et sat celeriter accrescentes, ultimus haud inflatus. Sutura modice profunda, obliqua. Apertura late ovata, supra plus minusve distincte angulata, infra rotun- data; peristoma rectum, tenue, haud so- lutum, marginibus callo jJunctis, externo neque sinuato nec producto, columellari angusto, supra vix dilatato. — Operculum normale, profunde immersum. — Alt. 15—19, diam. 6—8, alt. apert. 4,5—5, lat. 3,2—4 mm. Baikalia (Godlewskia) korotnevi Lindholm, Mol- luska, in: Wissensch. Ergebn. z00l. Reise Korotneff 1909 p. 65 t. 1 fig. 22— 24. — „Gehäuse meistens eng geritzt, schlank ge- türmt, dünnschalig, zerbrechlich, gelblich bis hellbräunlich hornfarben, fein gestreift, durch feine aber deutlicheSpirallinien elegant dekussiert, an den Schnittstellen mit sehr kurzen Härchen besetzt, welche sich leicht abreiben und zuweilen wie verfilzt aussehen. Gewinde schlank ver- längert, getürmt, erheblich höher als die Mün- dung, mit lädiertem Apex. Umgänge 7—S!/e, ziemlich gewölbt, regelmässig und ziemlich rasch zunehmend, der letzte nicht vorwiegend. Naht mässig vertieft, schief‘. Mündung breit eiförmig, oben mit mehr oder weniger deutlichem Winkel, unten gerundet; Mundsaum geradeaus, dünn, angehefiet verbunden; Aussenrand weder aus- gebuchtet noch vorgezogen, Spindelrand schmal, oben kaum verbreitert. Deckel normal, tief ein- gezogen. — Tier hellgräulich mit weisslichem Mantel.“ Aufenthalt in der Nordhälfte des Baikalsees. 8* 60 Tafel COCCOXL. 2398. Baikalia (Gerstfeldtia) cari- nato-costata Dybowski. Testa elongata, subulata, tenuissima, translucida, fragilis, sericea, lutescenti-virescens vel fuscescens, vel saturate fusca, subtiliter striata et costata. Anfractus 8—9 leniter accrescentes, convexiuseuli, sutura parum profunda, appressa discereti, supremi plani, inferi costati, ultimus infra peri- pheriam carinatus, basi planatus, laevis. Apertura ovata, peristomate continuo, haud soluto, marginibus acutis. — Alt. 10,5—12,5, diam. 4, alt. apert. 2,75—3, lat. 2 mm. Ligea carinato-costata Dybowski, Gastropoden- Fauna Baikalsee p. 46 t.5 fig. 24—26. — (L.) Westrrlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 97. — (Trachybai- kalia) Orosse & Fischer, in: Journal de Conchyliologie 1879 vol. XXVLI p. 157 t. 4 fig. 4. — (Tr.) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 70 t. 1 fig. 59, 60. Trachybaikalia carinato-costulata Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 26 (error typ.). — Schale lang ausgezogen, pfriemenförmig, sehr dünnschalig, durchsichtig, zerbrechlich, seiden- glänzend, gelbgrün, bräunlich bis tiefbraun, fein gestreift und mit wulstigen Rippen, 5-8 auf der letzten Windung, skulptiert. Nach Dybowski sind 5—6 Windungen vorhanden, nach Lindholm bis neun; sie nehmen langsam zu, sind leicht gewölbt, und werden durch eine seichte an- gedrückte Naht geschieden; sie haben eine deut- liche Kielkante, die meistens einen feinen faden- förmigen Kiel trägt, der nur selten fehlt; die letzte hat einen ausgesprochenen, ziemlich tief- stehenden Kiel und ist unter demselben abgeflacht und ohne Rippen. Mündung eiförmig, Mund- saum zusammenhängend, nicht gelöst, ohne Ecken, die beiden Ränder scharf. Aufenthalt im Baikalsee, bis zu 40 Faden Tiefe. Die Abbildung nach Dybowski. Lindholm erwähnt ein Bruchstück einer Form, von der nur 6 Windungen übrig sind, die aber 16 mm Höhe haben; es muss in völliger Er- haltung 11—12 Windungen und eine Höhe von 20 mm gehabt haben. Fig. 2398, 2399. 2399. Baikalia (Gerstfeldtia) wrzes- niowskii Dybowski. Testa parva, subulata, costata, spira elongata, tenuis, solidula, translucens, valde nitida, subtiliter striata, pallide lutesernti-viridis vel fusco-cornea. Apex obtusus, rotun- datus. Anfractus 8 valde convexi, leniter accerescentes, sutura profunda discreti, ullimus vie major, costellis varicosis, confertim regularitergue dispositis usque ad peristoma ornatus. Apertura ovata, peristoma continuum, haud solutum, mar- ginibus acutis. — Operculum ovale an- fractibus 1'fa. — Alt. 5,5— 7,5, diam. 1,5—2, alt. apert. 1,5—2, lat. 1,3—1,8 mm. Ligea Wrzesniowskii Dybowski, Gastropoden- Fauna des Baikalsees p. 47 t. 3 fig. 44 bis 46, t. 6 fig 14. — (L.) Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 98. — (Trachybaikalia) Crosse & Fischer p. 158. — (Tr.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 26. — (Gerstfeldtia) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebnisse zool. Expedit. Korotneff 1909 p. 68. „Das Gehäuse ist klein, gerippt, pfriemen- förmig, mit langgestrecktem Gewinde, dünn, ziemlich fest, durchscheinend, stark glänzend, fein quergestreift, hell gelblicehgrün oder braun- hornfarben. Der Wirbel ist stumpf, abgerundet. Die 8 stark gewölbten Umgänge nehmen sehr langsam zu und sind durch eine tiefe Naht von einander getrennt. Der letzte Umgang ist nicht wesentlich verschieden von den übrigen. Die Rippen sind wulstartig, dieht und regelmässig angeordnet; sie verlaufen parallel der Längs- achse des Gehäuses und erstrecken sich auf der letzten Windung bis zum Peristom. Die Mündung ist oval, der Mundsaum ist zusammenhängend, angeheftet; die beiden Ränder sind scharf. Der Deckel ist oval und besteht aus 1'/s Windungen. Aufenthalt beim Uluss Byrkin, 6 Exemplare im Sand in 25 Faden Tiefe gefunden. Die Ab- bildung nach Dybowski. Lindholm stellt diese Art trotz der starken Rippung (12—15 Rippen auf dem letzten Um- gang) in die Gruppe der B. godlewskii, zu der sie nach der Gestalt des Gehäuses unbedingt gehöre. — Tafel CCCCXII. Fig. 2400— 2402. 61 Tafel CCGCXIL. 3400. Ol. Baikalia (Gerstfeldtia) godlewskii Dybowski. perelongata, subulata, tenuis, fragilis, subtilissime striatula, lutescenti-viridis, albida vel viridescenti-cornea, interdum hie illie sanguineo maculata. Anfractus 10—12 lentissime accrescentes, parum convexi, superne Jdeclives, sutura parum profunda discreti, ultimus tertiam altitw- dinis partem haud aequans. Apertura subquadrangula; peristoma continuum, haud solutum, margine externo acuto, eolumellari anguste reflexo. — Alt. 18—23, diam. 4,5—6, alt. apert. 3—4, diam. 3—4 mm. Leucosia Godlewskii Dybowski, Gastropoden- Fauna Baikalsee p. 40 t. 3 fig. 10; t. 6 fig. 2a—d (mit var. pulchella). — (L.) Westerlund, Sibiriens Land- och Söt- vattens Moll. p. 96. — (Gerstfeldtia) Clessin, in: Malak. B'. N. F. vol. VI. p. ?. — (? Godlewskia) Crosse d& Fischer, in: Journal de Conchy'iologie 1879 vol. 27 p. 156. — (@.) Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 25. — (Gerstfeldtia) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebnisse zool. Esxpedit. Korotneff 1909 p. 66. — Var. pulchella Dybowski, dıffert a typo testa multo minore, testa tenuiore, magis nitida, anfractibus convexioribus, apertura ovata. Alt. 6—11, dıam. 2—3 mm. (Fig. 2401). Leucosia Godlewskii var. pulchella Dybowski, l.c. p. 41.3 fig. 15—19. — Lindholm, l. €. 2. 67. — „Das Gehäuse ist, im Verbältnis zum Quer- durchmesser, sehr lang, pfriemenförmig, und besteht aus 10--12 Umgängen; es ist dünnschalig, brüchig, ziemlich stark glänzend, hell gelblich- grün, gelblich weiss oder grünhornfarben und sehr fein quergestreift. An manchen Umgängen grün gefärbter Schalen bemerkt man einige blut- rote, unregelmässig gestaltete und unregelmässig angeordnete Flecken. Die einzelnen Umgänge sind sehr schwach gewölbt, durch eine seichte Naht von einander getrennt, und ausserdem von oben nach unten stark abgeflacht; sie nehmen sehr langsam zu, woher das Gewinde sehr schlank ausgezogen erscheint. Die Mündung ist vier- eckig, der Mundsaum angeheftet, zusammen- hängend, der Aussenrand ist scharf, der Innen- rand schmal und zurückgeschlagen.* — „Parallel der oberen Naht verläuft bei einigen Exemplaren ein fadenförmiger, ziemlich deutlich ausgeprägter Längskiel (vgl. Fig. 2400 a); da- Testa durch wird die in Rede stehende Art der stets mit einem Kiel versehenen Ligea carınata ähnlich. Sie unterscheidet sich aber von der letzteren durch viel niedrigere, stärker gewölbte und zahlreichere Umgänge, durch schlankeres Gewinde, und schliesslich dadurch, dass der orwähnte Kiel nur an einzelnen, hauptsächlich 2 -3 letzteren Umgängen vorzukommen pflegt, während er bei Ligea carinata an jedem Umgang deutlich wahrnehmbar ist.“ Die var. pulchella zeichnet sich vor der oben beschriebenen typischen Form aus durch viel geringere Grösse, bei gleicher Anzahl der Windungen, durch viel dünnere und stärker glänzende Schale, durch stärker gewölbte Um- gänge und durch eiförmige Mündung.“ Dybowski. Aufenthalt im Baikalsee, die grosse typische Form anscheinend ziemlich selten, die Varietät weiter verbreitet. Beide gehen indess nach Lindholm in einander über. Ich gebe die Ab- bildungen nach Dybowski. 2402. Baikalia (Trachybaikalia) carinata Dybowskt. Testa subulata, tenuis, translucida, fragilis, sub- tilissime striatula, serieina, pallide lutes- centi-viridis vel griseo-cornea. Anfractus 7—9 plani vel vie convexiusculi, basti carina distincta suturam obtegente cinctt, ult'mus medio carinatus, infra carinam fere planus. Apertura ovata, supra acute angulata; peristoma haud solutum, con- tinuum, margine externo acuto, columel- lari reflexo. — Dyb. germ. — Alt. 11—19, diam. 4—5, alt. apert. 4—5, lat. 3-4 mm. Ligea carinata Dybowski, Gastropoden-Fauna Baikalsee p. 45 t. 7 fig. 1-4, t. 6 fig. 7a—d. — (L.) Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvatten Moll. p. 67. — (Trachybaikalia) Orosse & Fischer, in: Journal de Conchyl. 1879 vol. 27 p. 158 fir. 3. — (Tr.) Westerlund, Fauna palae- arkt. Binnenconch. VI p. 26. — (Bai- kalia) Milaschewitsch apud Korotneff p. 65. — (Tr.) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebnisse zoolog. Expedit. Korotneff 1909 p. 69. „Das Gehäuse ist pfriemenförmig, dünn, durchscheinend, brüchig, hell gelblichgrün oder grauhornfarben, seidenglänzend und mit sehr feinen Streifen versehen. Die Zahl der Umgänge beträgt 7—9. Die Umgänge sind ganz flach oder nur in höchst geringem Grade gewölbt. Die Höhe der Umgänge verhält sich zu ihrer 62 Tafel CCCCXII. Breite wie 1:1!/.. Auf der Oberfläche dicht am Rande aller Umgänge verläuft parallel der Naht ein sehr deutlich abgesetzter fadenförmiger Kiel, vermittelst welchem die Naht zugedeckt wird. Durch den genannten Kiel ist der letzte Umgang in zwei gleiche Teile geteilt; der untere, grössere Teil ist abgeflacht und hat fast eine horizontale Richtung; die Aussenfläche der Um- gänge ist glatt. Die Mündung ist oval, mit spitzem oberem Winkel. Der Mundsaum ist angeheftet, zusammenhängend; die beiden Ränder sind scharf, der Innenrand ist zurückgeschlagen.“ Dybowski. „Diese mit keiner anderen zu verwechselnden Art scheint in ihrer äusseren Form sehr konstant zu sein. Zur Beschreibung der Mündung bei Dybowski möchte ich bemerken, dass bei einigen Exemplaren die Mündung dreieckig erscheint, da der Basalrand sowohl mit dem Kolumellar- rand als mit dem Aussenrand einen mehr oder weniger deutlichen stumpfen Winkel bildet. Die Anwachsstreifen sind stellenweise an der Ober- fläche des Gehäuses dichter gedrängt und un- regelmässig verdickt, wodurch an solchen Stellen faltenartige schwache Querrunzeln entstehen. Die betreffenden Gehäuse erbalten durch diese Querrunzeln eine eigentümlich rauhe Oberfläche. Ausdrücklich sei jedoch hervorgehoben, dass diese Skulptur nicht mit der kräftigen Quer- rippung der beiden anderen Arten der Unter- gattung verwechselt werden kann. Diese rauhe Form scheint nur lokal vorzukommen, da sie nur von einigen Fundorten vorliegt, wo sie neben der typischen glatten Form vorkommt. Sollte sich dies durch spätere Forschungen bestätigen, so verdiente sie etwa unter der Bezeichnung Forma rugosa ausgeschieden zu werden. — Bei den meisten erwachsenen Exemplaren ist der Apex zerstört.“ — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, weit verbreitet. Fig. 2402 Kopie nach Dybowski, Fig. 2402 a nach Crosse & Fischer. Die Untergattung Ligea wurde nach Dy- bowski für die gerippten Arten des Baikalsees aufgestellt, aber von Martens, weil präoccupiert, inTrachybaikalia umgewandelt. Lindholm hat diesen Namen auf die Baikalia carinata und ihre beiden nächsten Verwandten carinata- costata und angulata beschränkt, welche keine Spiralskulptur, aber auf allen normalen Um- gängen einen scharfen Kiel an der Naht, resp. auf der Mitte des letzten Umgangs haben und unter diesem glatt sind. 2403. Baikalia (Trachybaikalia) dybowskiana Lindholm. Testa imperforata, elongato-conica, gracilis, tenuiuscula, subliliter striata, basi cart- nata, costis pliceiformibus verticalibus Fie. 2403. sculpta, pallide virescenti-olivacea. Spira gracilis, aperturae altitudinem multo supe- rans, apıce obtusulo, plerumque eroso; sutura medioceris, carina fere tecta. An- fractus superstites 6 convexiusculi, leniter accrescentes, ultimus vix major, carina suprasuturali, in ultimo infraperipherica cincti, costis ad carinam evanescentibus. Apertura ovata, supra angulata, fere ro- tundato-triangularis; peristoma rectum, tenue, haud solutum, continuum; margo externus ad carinam perparum produetus, basalıs vix arcuatus, interdum ad margi- nem externum et basalem angulos formans; columellaris acutus, haut expansus. — Operculum normale. Alt. 11,5, diam. 5,5, alt. apert. 3, lat. 2,5 mm. Baikalia (Trachybaikalıa) dybowsliana Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. 20ol. Exp. Korotne/f 1909 p. 71 Texifig. 3. „Gehäuse ungeritzt, verlängert schlank kegel- förmig, ziemlich dünnschalig, feingestreift, mit dichtstehenden, faltenartigen Querrippen, und einem Längskiele versehen, hell olivgrün. Ge- winde schlank, viel höher als die Mündung; Apex abgestumpft, meistens defekt. Umgänge 6 (im intakten Zustande mindestens 7'/2) ziemlich gewölbt, langsam zunehmend; der letzte Umgang nicht vorwiegend. Ein Längskiel verläuft etwas unterhalb der Mitte der Umgänge. Die Ober- fläche der Umgänge über dem Kiel dicht quer- gerippt, unter demselben glatt und abgeflacht. Der Kiel ist leistenartig erhaben, oberhalb von einer ziemlich tiefen Rinne oder Furche begrenzt, und auf allen Umgängen sichtbar. Naht mässig tief, wird durch den übergreifenden Kiel etwas verdeckt. Mündung oval, oben gewinkelt, oder gerundet dreieckig. Mundsaum gerade, dünn, angeheftet verbunden; Aussenrand einfach, beim Kiel nur schwach vorgezogen; Basalrand schwach gebogen oder fast horizontal mit Kolumellar- und Aussenrand einen stumpfen undeutlichen Winkel bildend; Kolumellarrand scharf, nicht ausgebreitet. — Deckel normal. — Tier dunkel- grau.“ — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, in geringer Tiefe, selten. „Trotz des sehr geringen Materials ist 5. dybowskiana eine scharf umgrenzte Art, welche sich von der ihr am nächsten kommenden B. carinato-costata (Dyb.) in allen Alters- stadien durch den kräftigen, oben durch eine tiefe Rinne abgegrenzten Kiel, die stärker ge- wölbten Umgänge und die grössere Zahl der dichter stehenden Querrippen unterscheidet. An dem abgebildeten Stück zähle ich auf dem letzten Umgange 17 Querrippen.“ Tafel CCCCXII. Genus Choanomphalus Gerstfeldt. Testa dextrorsa, depressa, valvatiformis vel planorbiformis, anguste perforata vel late umbilicata, plerumque circa umbilicum angulata vel carinata. Apertura sub- eireularis, ad carınam basalem plerumque angulata; peristoma simplex, acutum, subcontinuum, margine externo producto. Choanomphalus Gerstfeldt, in: Memoires Savants etrangers St. Petersbourg 1859 p. 528. — Dybowski, Gasiropoden- Fauna Bai- kalsee p. 54. — Bourguignat, Spieileges malacologiques, I p. 3. — Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 99. — Ürosse d& Fischer, Journal de OConchy- liologie 1879 vol. 27 p. 161. — Clessin, Limnaeidae, in: Martini & Chemnitz, Conchylien-Cabinet p. 233. -- Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. V p. 63. — Lindholm, Mollusca, in: Wissen- schaftl. Ergebnisse zool. Expedit. Korot- neff 1909 p. 8. Schale rechtsgewunden, niedergedrückt bis scheibenförmig, valvaten- oder planorbenförmig, eng durchbohrt bis weit und trichterförmig ge- nabelt, an der Basis um den Nabel meistens mit einer Kante oder einem Kiel umzogen, ziemlich dünnschalig. Mündung schief, gerundet, am Kiel mit einer Ecke; Mundsaum einfach, scharf, zusammenhängend, der Aussenrand aus- gesprochen vorgezogen. Die Tiere atmen durch Lungen und sind .Zwitter. Die Augen sitzen innen an der Basis der schlanken Fühler, Geschlechts-, Atem- und Afteröffnung liegen auf der linken Seite. Radula und Kiefer wie bei Planorbis, mit welcher Gattung Ohoanomphalus zunächst verwandt ist. Dall bat für sie und einige in der Gestalt ähnliche amerikanische Formen (Pompholyx Lea, Vortifex Meek, Carinifex Binney) und den bekannten obermiocänen Planorbis multiformis Zieten von Steinheim eine eigene Unterfamilie Pompholiginae errichtet, die kaum nötig sein dürfte. Das Vorkommen der bekannten Arten ist auf den Baikailsee und den oberen Lauf der demselben entströmenden Angara beschränkt. Die Zahl derselben, noch 1885 bei Westerlund auf drei beschränkt, ist durch Dybowski und ganz besonders durch die Ergebnisse der Korot- neff’schen Expedition auf etwa 20 gestiegen. Lindholm scheidet sie in drei Untergattungen: a) Choanomphalus s. str, Gehäuse mit stark erhabenem Gewinde; Nabel eng, mit sehr steilen Wänden, weit oder perspek- tivisch, mit mehr oder minder deutlichem Basalkiel. Typus Oh. maackii Gerstf. Fig. 2404. 63 b) Achoanomphalus n., ohne Basalkiel und ohne Furche auf der Unterseite. Typus Oh. amauronius Bourg. ec) Suleifern., sehr klein, mit sehr schwach erhobenem Gewinde, die Windungen flach, an der Peripherie kantig und gekielt, unter dem Kiel mit einer feinen Furche. Typus Oh. schrencekii Dyb. Die Beobachtung, dass die grösseren und offen genabelten Arten ihren Laich in den Nabel des eigenen Gehäuses ablegen, ist schon von Dy- bowski gemacht worden und wird von Lindholm bestätigt. 2404. Choanomphalus (s. str.) Maacki Gerstfeldt. Testa aperte umbilicata, depressa, spira plus minusve elevata, obtuse conica, parum nitida, solidula, translucens, pallide fusca albido pruinosa, subtiliter confertimque striatula, strüis obliquis, hie illie costulis irregularibus strias secantibus rugosa. Anfractus 3—5 modice accrescentes, ulti- mus dilatatus, carina basali plus minusve distinecta umbilicum infundibuliformem, anfractus omnes mostrantem cingente mu- nitus. Apertura obliqua, subirregularis, supra et infra angulata, intus nitida ; peristoma tenue, acutum, continuum, haud solutum, marginibus acutis, externo pro- ducto, columellari stricto, biangulato, recedente. Alt. 4,5—5, diam. 8—11 mm. Choanomphalus maackü Gerstfeldt, Land-& Süss- wassermoll. Sibiriens 1859 p. 528 fig. 31. — Dybowski, Gastropodenfauna des Bai- kalsees p. 53 1.2 f. 11—18, t.7 fig. 1-5, — Bourguignat*), Spicileges malacologi- ques I p. 3.6 fig. 1-5. — Westerlund, Stibiriens Land- och Sötvattens Moll. p. 99. — Ürosse & Fischer, in: Journal de Conchyl. 1879 vol. 27 p. 161.4 fig. 9. — lessin, in: Martini & Chemnitz, Conchyl. Cab. Limnakidea, p. 233 t. 30 fig. 9. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. V p. 63. — Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 11. — *) Testa complanato-compressa, infundibuli- formi-umbilicata, lutescente cornea, parum niti- dula, striatula, ac passim vix longitudinaliter malleata; apice levi; — anfractibus 4 sat velo- eiter erescentibus; ultimo magno, subtus carinato, ad aperturam non descendente; — apertura an- gulatim-rotundata; — columella fere recta; — peristomate simplice, recto, acuto; marginibus approximatis, tum callo junetis, — 64 „Das Gehäuse ist genabelt, niedergedrückt, mit einem mehr oder weniger hervorragenden stumpfkegeiförmigen Gewinde, sehr schwach glänzend, hellbraun mit weisslich grauem Anflug, ziemlich dick, fest und durchscheinend. Die Oberfläche des Gehäuses ist mit zahlreichen feinen Anwachsstreifen versehen; die parallelen Streifen haben in Beziehung zur Längsachse des Gehäuses eine schräge Richtung. Ferner be- merkt man auf der Oberfläche, freilich nur der letzten Windung etliche, ziemlich weit von ein- ander entfernte und mehr oder weniger deutlich hervortretende wulstige Runzeln, welche eben- falls eine schräge, aber den Anwachsstreifen entgegengesetzte Richtung haben, sodass sie sich mit den letzteren unter spitzem Winkel kreuzen. — Die einzelnen Umgänge, deren Zahl 3—5 beträgt, sind etwas gedrückt, auf der oberen und unteren Seite schwach konvex und durch eine mittelmässige Naht von einander getrennt. Die mediale Seite aller Umgänge ist ganz flach und durch einen mehr oder weniger stark hervor- tretenden Kiel von der unteren Seite geschieden. Die über einander gelegenen Umgänge, welche nur langsam an Durchmesser zunehmen, sind derart um die Längsaxe des Gehäuses gewunden, dass sie niederwärts einander nicht berühren ; da- durch entsteht ein breiter, offener, durch eine flache steile Wand begrenzter trichterförmiger Nabel, an dessen Bildung alle Umgänge teilnehmen.“ „Die innere Fläche des Gehäuses ist schief und sehr unregelmässig gestaltet: unten und lateralwärts stark abgerundet, oben und median- wärts geradlinig, ferner oben und unten mit je einem Winkel versehen. Der Mundsaum ist an- gebeftet zusammenhängend, die beiden Ränder sind scharf, der Aussenrand ist konvex und etwas vorgezogen, der Innenrand geradlinig, zweimal winklig gebrochen und weicht gegen den vorde:en zurück.“ — Dybowski. — Aufenthalt im südlichen Teile des Baikalsees, während im Norden der enger genabelte Oh. andrussovianusLindh.vorzuherrschen scheint. Die grössten und schönsten Exemplare finden sich bei Barantschuk. Nach Gerstfeldt geht die Art in der Angara nordwärts bis Irkutsk. Die Grösse ist sehr schwankend, S—11 mm im grossen Durchmesser. — Lindholm. — Die Ab- bildungen nach dem Journal de Conchyliologie. Bourguignat, dessen schöne Figur ich auf Taf. 414 als Fig. 2407 kopiere, gibt nur einen grossen Durchmesser von 5—6 mm bei 2,5—3 mm Höhe. 2405. Choanomphalus (Achoanom- phalus) valvatoides Dybowski. Testa discoidea, umbilicata, spira plana vix prominula. Anfractus 21/2 —3 sat lente crescentes, sutura parum profunda dis- Tatel CECOXIE Fig. 2405. ereti, convexi, parum planali, ultimus major, leniter descendens, basi haud cari- natus. Apertura circularis, haud angu- lata; umbilicus eylindricus, rarius sub- infundibuliformis; peristoma tenue, acu- tum, haud solutum, marginibus aculis. Diam. 5,5, alt. 2 mm. Choanomphalus valvatoides, Dybowski, Gastro- poden- Fauna Baikalsee p. 58 t. 2 fig. 19—26; t.7 fig. 6. — Westerlund, Sibi- riens Land- och Sötvattens Moll. p. 99. — Crosse & Fischer, in: Journal de Conchyliologie 1879 vol. 27 p. 162 pl. 4 fig. 8. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. V p. 63. — Ülessin, in: Martini & Chemnitz Couch. Cab. Lim- naeidae p 233 t. 30 fig. 8. — Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. Reise Korotneff 1909 p. 17. — Gehäuse scheibenförmig, genabelt, der Nabel zylindrisch, aber nicht steil abfallend, mitunter am Eingang etwas trichterförmig erweitert mit nur ganz wenig vorspringendem oder fast flachem Gewinde, fein gestreift, ohne die schrägen Runzeln, hornfarben. Nur 2'/—3 ziemlich lang- sam im Durchmesser zunehmende Windungen, welche durch eine seichte Naht geschieden werden; sie sind gut gewölbt, nicht oder kaum abgeflacht; die letzte ist grösser und fällt oben etwas schräg ab, so dass das Gewinde dadurch etwas höher erscheint; er ist an der Basis rein gerundet, auch in den Nabel hinein ohne Spur eines Kiels. Mündung kreisrund, ohne Ecken; Mundsaum dünn, scharf zusammenhängend. Aufenthalt im nördlichsten Teile des Baikal- sees; die Abbildungen nach dem Journal de Conchyliologie. Lindholm beschränkt den Namen auf eine offen genabelte Form mit ganz flachem Gewinde, bei welcher die Umgänge ziemlich stark nieder- gedrückt sind und deren letzter Umgang gegen die Mündung nicht oder nur unbedeutend herab- steigt. „Diese Auffassung entspricht auch der Originalbeschreibung Dybowskis, in welcher es heisst: Das Gewinde ist flach und tritt gar nicht hervor. Auch Dybowskis Massangaben stehen mit dieser Auffassung in Einklang. Dagegen weichen hiervon die Fig. 23 und 24 auf Tafel II bei Dr. Dybowski ab, da sie ein deutlich kon- vexes Gewinde zeigen und daher eher zu Ch. amauronius Bourg. gehören dürften. Auch die obenzitierten, von Orosse & Fischer, sowie von S. Clessin gegebenen Profilzeichnungen stellen Oh. amauronius Bourg. dar.“ (Lindh.) Es handelt sich hier offenbar um eine in der Höhe des Gewindes und dem Verhältnis von Breite und Höhe sehr wechselnde Seeform, zu Mare CCEOXI n. CCCOXIV. Fig, 2406-2408. der ausser Ch. amauronius Bourg. auch Ch. eurystomus Lindh., Oh. intermedius Dyb., om- phalotus Bourg. gehören. Die Unterschiede in den Zeichnungen bei Dybowski und im Journal de Conchyliologie halte ich für — selbst bei einem geübten Zeichner schwer zu vermeidende — Zeichenfehler. 2406. Choanomphalus schrenckii Dybowski Testa perforata, depresse conica, valde nitida, laete fusca, solida, translucens, subtilis- sime confertimque striata. Anfractus 2!/2—3 fere triangulares, superne declives, obsolete angulati, infra plani, horizon- tales, ultimus infra angulum sulco sub. lilissimo marginatus. Sutura linearis. Apertura triangularis; peristoma rectum, continuum, haud solutum, marginibus acutis. — Alt. 0,8—1,2, diam. 1,5—2,5 mm. COhoanomphalus Schrenckii Dybowski, Gastero- podenfauna des Baikalsees, p. 60 t. 2 fie. 27—33. — Westerlund, Sibiriens Land- och Sötvattens Moll. ». 99. — Orosse d& Fischer, in: Journal de Conchy- (Sulcifer) 69 liologie 1879 vol. 27 p. 162 pl. 4 fig. 10. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. V p. 63. — Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Expedit. Korotneff 1909 p. 23. — „Das Gehäuse ist durehbohrt, flach konisch, stark glänzend, hellbraun, fest und durch- scheinend; die Oberfläche ist mit sehr feinen und dichten Anwachsstreifen versehen. Die einzelnen rasch an Durchmesser zunehmenden Umgänge, deren Zahl 2!/.—3 beträgt, sind drei- eckig; die obere Hälfte jedes Umganges ist ab- schüssig, die untere horizontal; die beiden Flächen gehen vermittelst einer stumpfen Kante in ein- ander über; ferner ist der letzte Umgang ge- randet, d. h. auf der unteren Fläche mit einer sehr feinen, parallel dem Aussenrande verlaufen- den Furche versehen, durch welche jener Rand kielartig abgesetzt wird. Die Naht ist linien- förmig. Der Nabel ist sehr klein, rundlich und flach. Die Mündung ist dreieckig. Der Mund- saum ist angeheftet, zusammenhängend. Die beiden Ränder sind scharf.“ Dybowski. Aufenthalt im Baikalsee, in einer Tiefe von 2—10 Metern, überall verbreitet. Die Abbildung nach dem Journal de Conchyliologie. Tafel GCOCKIV. 2407. Choanomphalusmaackii Gerst- feldt. Ich kopiere hier die vorzüglichen Abbil- dungen Bourguignats aus den Spicilöges. 2408. Choanomphalus (A.) amauro- nius Bourguignat. Testa compressa, umbilicata, würidescente vel lutescente-cornea, striatula ac passım irregulariter longitudinaliter malleata, — apice levi; — anfractibus 4, sat regu- lariter cerescentibus; wltimo magno, ro- tundato, ad aperturam paululum des- cendente; — apertura oblongo-rotundata, peristomate simplice, recto acutoque; margine columellari reflexiusculo; mar- ginibus approximatis, callo tenui Junctis. — Bourg. Diam. 5—6, alt. 4 mm. Choanomphalus amauronius Bourguignat, Spiei- leges malacologiques (in Revue Magas. Zoologie, Decbr. 1860) p. 4.6 fig. 6—10. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XV. (Achoanomphalus) Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff p. 14. — Ürosse d& Fischer, in: J. de Conchyl. 1879 vol. 27 p. 161. Choanomphalus maackiü var. amauronius, Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. V p. 63. Schale mittelgross, ziemlich weit bis offen genabelt, gedrückt kreiselförmig mit mehr oder weniger hervorragendem Gewinde, ziemlich fest- schalig, feingestreift, zuweilen schwach hammer- schlägig, hornbräunlich, unterseits heller, fast weisslich. Umgänge 4, mässig gewölbt, ziem- lich rasch zunehmend, an der Peripherie ge- rundet oder sehr undeutlich gekantet, der letzte wenigstens doppelt so breit, wie der vorletzte, gegen die Mündung kaum herabsteigend. Ge- winde wenig bis ziemlich erhoben, mit hervor- rasendem Apex. Naht ziemlich tief. Nabel ziemlich weit bis perspektivisch durchgehend, wenigstens die beiden vorletzten Umgänge zeigend. Mündung gross, schief rundlich, etwa 9 66 so hoch wie breit. Mundsaum geradeaus, dünn, verbunden, mit genäherten Rändern; Aussen- rand oben stark vorgezogen, von der Insertions- stelle sich langsam senkend und regelmässig gebogen; Kolumellarrand wenig schief bis fast vertikal, oben wenig umgeschlagen, unten mit kaum angedeutetem Winkel in den Aussenrand übergehend. — Lindholm. Aufenthalt im Baikalsee, eine der gemeinsten Arten und überall verbreitet, nach Bourguignat auch in der Angara. Abbildung und Diagnose nach Bourguignat, die Beschreibung nach Lind- holm. Lindholm hat sich an dem reichen, von der Korotneff’schen Expedition zusammmengebrachten Material überzeugt, dass diese Form in Grösse, Nabelweite und Gewindehöhe ganz ungemein veränderlich ist, und dass Ch. aorus Bgt. höchstens als Varietät von ihr betrachtet wer- den kann. Auch Ch. valvatoides Dyb., Ch. eurystomus Lindh. und in gewissem Sinne auch Ch. westerlundi Lindholm, sowie die von Dybowski aus der Angara beschrie- benen Arten Ch. intermedius Dyb. und Ch. omphalotus Dyb. könnten unter Um- ständen nur Formen dieser polymorphen Art sein. Bourguignats Name hätte dann vor allen anderen die Priorität. 2409. Choanomphalus (A. amauro- nius aorus Bourg. Testa depressa, perforata, brumnea vel lutes- cente-cornea ; striatula, ac passim irregu- lariter paullulum malleata; apice levi; anfractibus 4 celeriter accrescentibus; ultimo maximo, rotundato, ad aperturam vix descendente ; — apertura perobliqua, rotundata; peristomate simplice, recto, acuto; — margine columelları paullulum reflexiusculo; marginibus approximatis tenui callo junctis. — Bourg. Diam. 5, alt. 3 mm. Choanomphalus aorus Bourgwignat, Spieileges malacologiques I p. 5 t. 6 fig. 11—14. Crosse & Fischer, in: Journal de Con- chyliologie 1879 vol. 27 p. 101. Choanomphalus maackü f. aorus Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. V p. 63. Choanomphalus amauronius f. aorus Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. Zool. Exped. Korotneff 1909 p. 16. Unterscheidet sich von dem typischen Ch. amauronius Bourg. durch den engeren, fast stichförmigen Nabel, der aber immerhin den vorletzten Umgang deutlich sehen lässt. Ausser- dem ist das Gewinde meistens niedriger als Tafel COCOXIV. Fig. 2409. beim Typus, doch nicht immer. Bourguignat führt als Unterschied auch die rascher zuneh- menden Windungen, den viel weiteren letzten Umgang und die mehr gerundete Mündung an. Nach Lindholm gehen die beiden Formen durch unzählige Zwischenformen untrennbar ineinan- der über. Aufenthalt im Baikalsee und der Angara, ebenso häufig wie die Stammform. Die Figuren Kopien nach Bourguignat. Unio consentaneus (Ziegler) Ross- maessler. Die von mir in den beiden letzten Jahren in verschiedenen Artikeln vorgeschlagene ver- gleichende Erforschung der Najadeen der ver- schiedenen mitteleuropäischen Flussgebiete zwingt uns in erster Linie, die unter Unio batavus vereinigten ovalen Formen einer gründ- lichen Prüfung zu unterwerfen. Die Ansichten gerade über diesen Formenkreis sind ja be- kanntlich so verschieden, wie sie nur sein können. Der neueste Bearbeiter der Najadeen, Simpson“), vereinigt unter dem Namen Unio batavus Maton & Rackett nicht nur die sämt- lichen ovalen Formen aus dem Gebiete nördlich der grossen europäischen Wasserscheide, son- dern auch so ziemlich alle einigermassen ähn- lich geformten Arten aus dem Mittelmeergebiet, nicht nur Südfranzosen und Öberitaliener, son- dern auch den sizilischen U. Gargottae, die Formen der nordöstlichen Balkanhalbinsel (U. luzurians und Verwandte), den kleinasiati- schen Unio natolicus, den tyrrhenischen Unio capigliolo Payr., den portugiesischen Unio welwichi Morelet und nach der Vater- landsangabe auch eine nordafrikanische Form, die ich aber aus dem Synonymenverzeichnis nicht herausfinden kann. Mit einem derartigen Artenmonstrum ist weder geographisch noch systematisch etwas anzufangen. Im schroffen Gegensatz dazu beschränkt Westerlund den Formenkreis des Unio batavus (seinen $ 16) auf die nordalpinen Formen Deutschland, Nord- und Mittelfrankreich ; nur Unio Stepanoffi Drouet aus der Krim steht hier fremdartig und schliesst sich meiner Ansicht nach besser an die transkaukasischen Formen an. Von U. batavus im engeren Sinne trennt Westerlund ab den Formenkreis des Unio crassus Retz. (11)mit U. rubens Mke., U.rugatus Mke., U.pseudolitoralis *) Synopsis of the Najades, or Pearly Fresh Water Mussels. In: Proceedings U. St. National Museum vol. XXII p. 501—1044 Washington 1900. Tafel CCCCXTIV. Cless., U.kochi Kob. und U. hamburgiensis Servain, alles nord- und nordostdeutsche Formen, die entschieden zusammengehören, aber den Formenreichtum der norddeutschen Ebene und des nördlichen Abhanges der deutschen Berg- abhänge durchaus noch nicht erschöpfen; — den Formenkreis des Unio ater Nilss., mit U. consentaneus Rssm., U. savensis Drouet, den beiden Krimarten U.steventianus Kryn. und Unio gontieri Bourg. und einer Anzahl französischer Arten, zusammengehalten ducch den gebogenen Rückenrand und die schwarze Färbung, im übrigen nach meiner Ansicht ein buntes Gemenge von sonst nicht verwandten Formen; — den Formenkreis des Unioreniformis Schmidt mit Unio heldi Kstr., Unio gangraenosus Schmidt, Unio pruinosus Schmidt und einigen Südfranzosen ; — den Formenkreis des Unio amnicus Zgl. mit Unio riparius C. Pfr., zwei lombar- dischen Arten, Unio glaucinus Porro und Unio verbanicus Bourg. und einigen Süd- franzosen, ebenfalls keine natürlich begründete Gruppe, — und den Formenkreis des Unio de- ceurvatus Rossm. mit Unto atrovirens Schmidt, Unio neocomiensis Drouet und einigen Verwandten aus den Schweizer Seen, sowie Unio sandrii Villa und var. dalma- ticws Drouet aus Dalmatien. Ich kann mich dieser Einteilung vorläufig nur teilweise anschliessen. Natürlich umgrenzt ist vor allem der Formenkreis des Unio cras- sus Retz resp. der Mya testa crassa Schröter, zu dem ich vorläufig (denn das vorliegende Material aus Ostelbien ist durchaus noch nicht reichlich genug vorhanden), alle nörd- lich der grossen mitteldeutschen Wasserscheide vorkommenden Formen der batavus- Gruppe im alten Sinne rechnen möchte. — Völlig problematisch ist mir Unio ater, wenigstens für Deutschland; was ich bis jetzt unter dem Namen gesehen habe — abgesehen von den einzelnen Exemplaren von dem skandinavischen Originalfundort — sind entweder alte Stücke von Unio crassus mit gerundetem Rücken- rand und etwas eingezogenem Bauchrand, oder, wie alle U. ater aus dem Donaugebiet, von Unio consentaneus Zgl. Reichlicheres Material bleibt abzuwarten. Nach dem heutigen Stande meiner Kenntnisse lassen sich in Deutsch- land drei grosse Abteilungen des Formenkreises von Unio batavus unterscheiden: der nord- östliche, Unio crassus, der südwestliche, Unio batavus und der des Donaugebietes, den ich vorläufig unter Unio consentaneus Zgl. zusammenfasse. Zum letzteren sind auch die sämtlichen Schweizer Formen (Unio squa- mosws Charp. und Verwandte) zu rechnen, wie Fig. 2409. 67 ich etwas weiter unten beweisen werde*); die beiden auf Tafel 416 abgebildeten Exemplare wird wohl niemand trennen wollen, obschon Figur 2415 aus der Donau bei Wien, 2416 aus dem Neuchateler See stammen. Auch die sämt- lichen Formen aus dem oberen Drau-Gebiet, aus Steyermark, Kärnthen und Krain lassen sich ungezwungen bei Unio consentaneus unterbringen. Ihre Mannigfaltigkeit und Ver- schiedenheit erklärt sich zum guten Teil aus der besseren Durchforschung dieses Gebiets, die wir den Herren v. Gallenstein sen., F. J. Schmidt, Kokeil, Graf v. Hohenwart und anderen, und ihrer engen Beziehungen zu Rossmässler verdanken. Eine genauere Unter- suchung der deutschen Mittelgebirge wird, das beweisen die bis heute infolge meiner Aufrufe eingegangenen Sendungen, ebenfalls einen un» geahnten Formenreichtum ergeben. Es lassen sich aber doch wohl in dem weiten Donaugebiet Unterabteilungen nachweisen. So besonders für die Abflüsse der Sudeten und Tatra und für die Theiss (ondovensis Hazay, albensis Hazay), vielleicht auch für die verschiedenen Quell- flisse von Drau und Save. Wenn ich nicht erst die Vollendung der nötigen Forschungs- arbeiten abwarte und mit zum Teil noch un- vollständigem Materiale arbeite, so möge man das damit entschuldigen, dass die mir im besten Falle noch zugemessene Arbeitszeit eine kurze ist und keinen Aufschub duldet. Festzustellen ist noch das Verhältnis des Unio consentaneus Zgl. zu dem tertiären Unio bielzi Fuchs aus dem Slavonischen. Exemplare, die unter dem letzteren Namen in der paläontologischen Sammlung des Sencken- bergischen Museums liegen, würde ich unbe- dingt zu dem Formenkreise des U. consen- taneus ziehen, obwohl Sandberger (Land- und Süsswasserconchylien der Vorwelt p. 685) ausdrücklich erklärt, dass er keine mit Unio bielzi verwandte Art kenne, namentlich keine lebende europäische. Ich glaube auch ganz bestimmt, dass Unio atavus Partsch, den Sandberger ebenda mit dem palästinensischen Unio terminalis Bourg. vergleicht, ebenso- gut zu consentaneus zu ziehen ist, wie Unio moravicus Hoernes, den er zu batavus *) Es mag hier daran erinnert werden, dass auch Unio flabellatus Goldfuss, der für die Vorderschweiz charakteristisch ist und nicht in das Rheingebiet übergreift, sich an der oberen und mittleren Donau und bis nach Komorn am grossen Donau-Knie findet, dass also schon im Ober-Mioeän eine Verbindung zwischen den Najadeen des Schweizer Rheins und der oberen Donau bestand, 9%* 68 Taler GOEGEXNE stellt. Unio consentaneus Zgl. würde so- mit in dem Donaugebiet mindestens bis ins Unter-Pliocän zurückreichen. Als historischer Typus von Unio consen- taneus Zgl. hat die Icon. 208 abgebildete Form aus Bächen bei Marburg in Steyermark zu gelten, also die Form der oberen Drau. Rossmässler gibt von ihr folgende Diagnose: „Concha oblongo-obovata, crassa, nigro fusca, ventricosa, postice in rostrum compressum, latum rotundato-acutum producta; infra rectiuscula; umbonibus tumidis extremitati anteriori perquam approximatis; dentibus cardinalibus parvis, subquadratis, compressiusculis, erenatis, lamellis distinetis. BR. a: 11/3", 1.0223”, "diam. 1X. „Eine durch ihre schöne Eiform, die auf- fallend kleinen Schlosszähne und die so sehr weit nach vorn gestellten Wirbel sehr auffallende Muschel“. Rossmässler vermutet in ihr eine der von Studer aufgestellten schweizerischen Arten (U. ovatus, inflatus oder dilatatus). Später bildet Rossmässler unter Nr. 491a ein grösseres und vollkommeneres Exemplar ab, vom Grafen von Hohenwarth in Kroisenbach bei Marburg gesammelt, das er als U. consen- taneus legitimus und als eigentlichen Typus bezeichnet. Es stammt also auch aus dem Drau- gebiet. Als natürlichen Mittelpunkt des ganzen Formenkreises würde man freilich besser die Form betrachten, welche in der mittleren Donau vorherrscht, ich bilde sie Fig. 2415 ab. Ross- mässler hat ein ganz ähnliches Exemplar unter Fig. 491b als var. pulcher abgebildet, das ebenfalls aus der Donau bei Wien stammt. Wir können diese Donauform also ganz gut als den Typus betrachten und für die Marburger Form (Fig. 491 a) den Varietätnamen legitimus bei- behalten. Dass Ziegler seine Art auf Donau- exemplare begründet hat, ist mir ohnehin kaum zweifelhaft. *) Ich würde für diesen natürlichen Typus von Unio consentaneus folgende Diagnose geben: *) Simpson (Synopsis of the Naiades, p. 698, Fussnote) äussert sich etwas abfällig über Ziegler, den er hartnäckig Zeigler nennt. Er sagt (bei Unio carinthiacus): „Rossmaessler credits this and several other species to Zeigler. So far as I am able to learn, this are mere manuscript names Neither Moquin-Tandon or Locard give Zeigler as an author in their bibliographies of writers on French Mollusks, and Lea refers only to bis manuscript. I have not seen bis Systematisches Verzeichniss*. — Das ist ja richtig; Ziegler hat nichts veröffent- Fig. 2409. Concl:a valde inaequilatera, elongato-ovata, solida, erassa, ruditer praesertim antice et postice costellato-striata, lutescenti-viridis, fusco annu- lata et in parte postica radiata. Margo dorsalis arcuatim ascendens, cum antico breviter de- presso-rotundato angulum vix formans; margo interior vix vel haud impressus, cum postico deelivi rostrum breve rectiusculum formans. Umbones ad !/s (— 18:53 mm) longitudinis siti, magni, sed haud prominentes, apieibus ineurvis fere contiguis, rugis angulatis sculpti; ligamen- tum mediocre, vix semiobtectum; areola com- pressa, prominens; area distineta, medio com- pressa, valvae postice hiantes. Latus internum albidum vellutescens, callo erasso fere ?/s oceu- pante incrassatum, plica humerali et linea pala- tali profundissimis insignis. Cardo crassus; dens prineipalis valvae dextrae crassus, quadr- angularis, valde crenatus et intus striatus, fossa profunda elongata a margine subdentiformi se- paratus, postice incisura distineta marginatus; dentes valvae sinistrae elongati, conieci, crenati, fovea laterali disereti; lamellae intervallo distineto incrassato a dentibus separati et cum eo angulum distinetum formantes, vix arcuati, lamella dextra et lamella interna valvae sinistrae elevatae, externa valvae sinistrae fere obsoleta; impressiones musculares anteriores perdistincetae, tripartitae. Long. 72, alt. max. 35, crass. 26 mm. Muschel sehr ungleichseitig, die Wirbel am ersten Viertel der Länge — bei 18mm vom Vorderrand liegend — lang eiförmig, an beiden Enden deutlich rippenstreifig, in der Mitte glätter und glänzend, gelblich grün mit dunkleren An- wachsringen, die hintere Hälfte dunkelgrün ge- strahlt. Der Oberrand steigt nach hinten in deutlichem Bogen an, er bildet mit dem kurz gerundeten und von oben nach unten etwas zusammengedrückten Vorderrand höchstens eine ganz undeutliche Ecke; der Unterrand ist nicht oder nur ganz leicht eingedrückt und bildet mit dem schräg herabsteigenden Hinterrand einen geraden oder leicht nach unten gerichteten Schnabel. Die Wirbel liegen ziemlich genau bei einem Viertel der Länge; sie sind gross, aber durch die starke Einrollung nicht -sonder- lich vorspringend; die Spitzen berühren sich beinahe und tragen eine nicht sehr auffallende Skulptur aus divergierenden, in der Mitte schwächeren Runzeln. Die Areola ist zusammen- gedrückt, vorspringend, die Area gross deutlich - licht, was aber durchaus nicht ausschliesst, dass er als der wichtigste Begründer und eigentliche Vater der mitteleuropäischen Conchylienkunde betrachtet werden muss. Parek COCEXTY u. CCCEXV. Fig. 221073413. begrenzt; die Klappen klaffen hinten an zwei Stellen. — Die Innenseite ist weisslich oder gelblich, die beiden vorderen Drittel sind stark schwielig verdickt, durch eine deutliche, schräg von den Wirbeln herablaufende Schulterwulst begrenzt. Die Mantelfurche ist tief eingedrückt und scheidet einen starken Randwulst ab. Die Schlosszähne sind stark ausgebildet; die rechte Klappe hat einen starken, länglich viereckigen, zusammengedrückten Zahn mit tief gekerbtem Rand und gestreifter Innenseite; er wird durch eine tiefe Furche von dem parallelen, etwas zahnförmig verdickten Aussenrand geschieden und nach hinten durch eine deutliche Kerbe scharf begrenzt; die beiden Zähne der linken Klappe stehen hintereinander, sie sind lang dreieckig, nach vorn steil abfallend, gekerbt, die Schlossgrube liegt an der Innenseite. Hinter den Zähnen steht eine nach innen mehr oder weniger verdickte, nach oben flache Zwischen- fläche, welche mit den Lamellen einen Winkel bildet; die Lamellen sind fast gerade, die rechte und die innere der linken Klappe sind hoch und am Rande fein gekerbt, die äussere der linken ist viel niedriger, verkümmert-. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief eingedrückt, deutlich dreiteilig, die Fussmuskelnarbe dringt in den Stützwulst ein; der hintere Eindruck ist flach, aber deutlich. Das hier abgebildete Exemplar stammt aus der Donau bei Wien und ist von Zelebor an Rossmässler gegeben worden. Ein mit ihm fast genau identisches erhielt ich von Godet; ich bilde es unter Nr. 2416 ab; es stammt aus dem Neuchateler See; ein wenig verschiedenes aus der March bei Pressburg stellt Fig. 2412 dar. 2410. 2411. Unio thayacus n.*) Eine der schönsten und grössten Formen des consentaneus-Typus,. Ich erhielt sie von der consentaneuws *) Ich halte es für überflüssig, von den auf den nachfolgenden Tafeln zur Abbildung kom- menden Lokalformen des consentaneus-Typus 69 bekannten Pichlerschen Schulnaturalienhand- lung in Wien als Margaritana sp. zur Bestim- mung zugesandt. In der Tat hat das Fig. 2410 abgebildete Stück eine auffallende habituelle Aehnlichkeit mit manchen Margaritana-Formen ohne Einbuchtung des Unterrandes, auch die Farbe und die Cariosität stimmen. Die Dimen- sionen sind: long. 85, alt. 40, crass. 34 mm. Die Wirbel liegen bei 20 mm, also vor einem Viertel der Länge und sind tief abgefressen, so dass sie nur wenig über die Contour vorspringen; die Wölbung des Öberrandes ist verhältnis- mässig gering, die Höhe der Muschel vor den Wirbeln beträgt nur 35 mm, der Unterrand ist gerade und hebt sich gegen das Hinterende, so dass er an dem lang ausgezogenen Hinterrande einen langen, geraden, spitz zugerundeten Schnabel bildet. Die Skulptur bei diesem Exem- plar (2411) sehr schwach entwickelt und von dem schwarzen Ueberzug beinabe völlig ver- deckt, bei dem Fig. 2410 abgebildeten aber äusserst grob gerippt. Die Innenseite zeigt alle Charaktere des Unio consentaneus, den starken Callus mit sehr stark entwickeltem Schulter- wulst, die tief eindringenden ausgesprochen dreiteiligen Muskeleindrücke, von denen der mittlere horizontal in den sehr starken Stütz- wulst eindringt, und das charakteristische Schloss mit dem ausgesprochenen Intervall zwischen den Zähnen und dem Winkel zwischen diesem und den Lamellen, von denen die äussere der linken Klappe sehr erheblich niedriger ist, als die innere. Nur sind die Hauptzähne sehr viel stärker, als beim Typus und die Zahngrube trennt die beiden linken Zähne vollständig. Das Figur 2410 abgebildete, von demselben Fundort stammende Exemplar unterscheidet sich durch einen ausgesprochenen Winkel zwischen dem Öberrand und dem ganz kurzen, unten etwas abgeschrägten Vorderrand, und durch den mehr nach unten gerichteten spitzen Schnabel. — sie werden auch noch einen Teil des nächsten Bandes in Anspruch nehmen — vollständige Diagnosen zu geben. Tafel COCCXV. 2412. Unio consentaneus typicus. Aus der March bei Pressburg. Etwas kleiner (long. 70, alt. 36, cerass. 29 mm), sonst voll- kommen typisch. 2413. Völlig ein Diminutiv von Fig. 2411, eben- falls aus der Thaya stammend, offenbar aus- gewachsen, aber nur 54 mm Jang, 27,5 mm hoch und 22 mm diek. Schloss vollkommen typisch. Unio consentaneus thayacus. 70 Tafel CCOCXV u. CCCCXVIL Fig. 2414-9416. 2414. Unio consentaneus langi(an n. sp.?) Concha late ovata, walde inaequalitera, modice inflata, solida, crassa, wiridiflava satuw- ratius annulata, obsolete viridi radiata. Margo dorsalis convexus, cum antico breviter truncato angulum obsoletum formans, ventralis plano-conwezus, cum postico angulum rectum truncato-robun- datum formans. Umbones anteriores, ad ?/s longitudinis (13:62 mm) siti, parum prominentes, apieibus depressıs, subeontiguis, vice sculptis; areola sat longa, compressa; area distincta; liga- mentum elongatum, erassum, sinw brevi, Cardo ex typo U. consentanei, sed denti- bus cerasstoribus, cardinali vwalvae dex- trae quadrangulari, fere bipartito, pro- funde sulcato, suleo triangulari a margine separato, postice incisura profunda mar- ginato, dentibus valvue simistre crassis, irregulariter sulcatis, fovea profunda fere quadrangulari disereti; lamella ex- terna walvae sinistrae fere obsoleta. Long. 62, alt. 35, crass. 23 mm, In Rossmässlers Sammlung liegt, von dem bekannten ungarischen Naturforscher Dr. Lang in Neutra gesammelt, der hier abgebildete Unio, welcher in dem Formenkreise des Umio con- sentaneus vorläufig noch isoliert steht. Er fällt durch seine breite Eiform und seine viel ge- ringere Auftreibung sofort in die Augen. Mit U. consentuneus hat er die weit vorn liegenden Wirbel gemeinsam, aber diese Wirbel sind viel flacher, niedergedrückt und die gut erhaltenen Spitzen lassen kaum eine ganz undeutliche Höckerskulptur erkennen. Die Höhe der Muschel beträgt erheblich mehr als die Hälfte der Ge- samtlänge, der Schnabel ist verhältnismässig kurz, gerade, zieinlich spitz zugerundet. Das Schloss ist im ganzen nach dem Typus des Unio consentaneus gebaut, aber auffallend plump. Der Hauptzahn der rechten Schale hat einen viereckigen Grundriss und auf der Oberseite eine tiefe Furche, welche ihn fast doppelt er- scheinen lässt; er wird durch eine tiefe, nach vorn breitere Grube von dem etwas vorspringen- den Schlossrande geschieden ; die beidenZähne der linken Klappe sind plump dreieckig und werden durch eine sehr tiefe Grube mit flachem, ebenem Boden geschieden; der Einschnitt hinter dem rechten Hauptzahn ist sehr ausgeprägt, das Intervall deutlich; in der linken Klappe ist die äussere Lamelle beinahe völlig verkümmert. Der Schulterwulst ist weniger deutlich wie bei U. consentaneus, die Mantelfurche weniger ein- gedrückt. Diese Form erinnert trotz aller Verwandt- schaft mit U. consentaneus durch ihren Umriss in mancher Hinsicht an Unio batavus und diese Verwandtschaft gewinnt eine besondere Bedeu- tung durch das Auftreten von Unio batavus (und Umio tumidus) in der Donau bei Budapest. Ich muss mir ein endgiltiges Urteil vorbehalten, bis ich die Najadenfauna der oberen March und ihrer Nachbarflüsse Waag und Gran besser kenne. Tafel GCCCXKVI. 2415. Unio consentaneus typicus ex recens. med. Man vergleiche, was ich über das hier ab- gebildete Exemplar aus der Donau bei Wien oben 8. 68 gesagt habe. 2416. Unio consentaneus typicus. Es wird wohl Niemand einfallen, das hier abgebildete Exemplar von dem Donautypus zu trennen, obschon es aus der Broye, dem Zufluss des Murtener Sces in dem Gebiet zwischen Jura und Alpen stammt. Mir ist es wenigstens nicht möglich gewesen, ausser der unbedeutenden Verschiedenheit im Umriss, wie sie an jedem Fundort vorkommt, einen wesentlichen Unter- schied zu finden. Ich bin übrigens nicht der erste, welcher diese Uebereinstimmung bemerkt hat. Mein lieber Freund Prof. Dr. Paul Godet in Neuchatel hat als ganz junger Mensch die Form der Broye gesammelt und seinem väterlichen Freunde Shuttleworth, von dem er die Anregung zum Muschelsammeln erhalten, vorgelegt und dieser hat sie damals schon für Unio consentaneus Zgl. erklärt. Brot hat in einer ungedruckt gebliebenen Arbeit über die Schweizer Unionen, die 1886 mit dem Schläfli-Preis gekrönt wurde, die Form aus der Broye zu U. ater gezogen. Von dieser Tafel CCCCXVI. Arbeit liegt mir durch die Güte Godets eine genaue Kopie vor, mit der ich mich im nächsten Bande der Ikonographie eingehend beschäftigen werde. Drouet hat dieselbe Form mit Unio drowöti Dupuy in Beziehung gebracht, der in der Seine bei 'Troyes lebt. Der Gesamtumriss ist ja ähn- lich, aber die Uebereinstimmung der Fig. 12 (nicht 14) auf Taf. 25 in der Histoire naturolle des Mollusques ist doch nicht so gross, dass ich diese beiden Formen veroinigen möchte. ‘ A ER 2417—2421. Genus Emmericia Brusina. Testa imperforata vel rimata, ovato-coniea wel eonico-subglobosa, solidula, laevis, rartus carinata, apice obtuso, depresso; anfr. 4—5!fa, ultimus plerumque dilatatus ’ ö 4 I pone aperturam vwarice crasso, sulco violaceo intus respondente insignis. Apertura ovata wel subeircularis, supra angulata; peristoma conlinuum, mar- ginibus acutis, intus callo inerassatis, basali patulo. — Operculum ovale, suprd acutum, tenwissimum, anfractibus 21a —3. Gehäuse ungenabelt oder geritzt, ziemlich klein, in der Gestalt sehr veränderlich, eiförmig kegelförmig, kegelförmig bis fast kugelig ei- förmig, ziemlich festschalig, glatt, manchmal auf den beiden letzten Windungen kantig, schr selten scharf gekielt, hornfarben bis dunkel asch- grau, oft mit festsitzendem schwarzem Uebor- zug. Gewinde mit stumpfem, niedergedrücktem Apex, so hoch oder höher wie die Mündung. 4—5!/2 Windungen, die letzte meist etwas gegen das Gewinde abgesetzt, hinter dem Mundsaum mit einem wulstartigen erhobenen Varix, dem im Gaumen eine meist lebhaft gefürbte Furche entspricht. Mündung eiförmig oder birnförmig bis kreisrund, oben eine spitze Ecke bildend; Mundsaum meistens zusammenhängend, Aussen- rand verbreitert und zurückgebogen, aussen scharf, innen mit einer schwieligen Lippe. Deckel klein, spitz eiförmig, hornig, sehr dünn, mit 2'/—3 Windungen. Emmericia n. gen. Brusina®*), Monographie der Gattungen Eimmerticia und Fossarulus, in: Verh. zool.-bot. Gesellschaft, Wien 1870, p. 390. — Bourguignat, Descriptions de deux nouveaux *) Animal? — — Öperculo corneo, ovato, paucispirato, nucleo excentrico. Testa parva, conoidea, rimata, laevigata, nitida, spira elevata, apertura patula, peristomate subeontinuo, labro interno adnato, externo crassiusculo, sinuato, lato, reflexo, Fig. 2417—2421. 1 genres alg6rions, suivies d’une classification des Familles et des Genres des Mollusques terrestres ot fluviatiles du Systöme Burop‘sen. Toulouse 1877 p- 45; Monographie du genre Eimmericia, Angers 1880. — Kobelt, Catalog der im euro- päischen Faunengebiet lebenden Binnencon- chylion 1881 8. XII. — Brusina, die Nerito- donta Dalmatiens und Slavoniens, nebst allerlei malakologischen Bemerkungen, in: Jahrb. D. malak. Gesellsch. 1884 vol. Il p. 104—120. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VI p. 90. — P. Fischer, Manuel p. 727. Eine charakteristische Formengruppe, welche von den älteren Autoren zu Paludina, später auch zu Bythinia oder Leptowis gestellt worden ist, bis Brusina 1879 für sie eino eigene Gattung errichtete, die allgemeine An- erkennung gofunden hat. Fischer (Manuel p- 727) stellt sie zu den Hydrobümae. Sie ist trotz des kleinen Verbreitungsgebiets recht veränderlich. Schon die frühesten öster- reichischen Conchologen haben von der typi- schen eine ganze Anzahl abgetrennt, die leider unabgebildet und ungenügend beschrieben ge- blieben sind, Dann bat aber Bourguignat 1880 auf Grund des von Letourneux auf einer flüchtigen Reise durch Dalmatien geram- melten Materials die kleine Gattung mono- graphisch bearbeitet und nicht weniger als 67 Arten unterschieden, davon 60 neu. lür hat sie nicht abgebildet und es hat den dalmatinischen Sammlern und Naturforschern, auch denen, die Letourneux das Material für Bourguignat ge- liefert haben, nicht gelingen wollen, auch nur eine davon mit voller Sicherheit zu identifizieren. Abbildungen haben bis jetzt ausser Brumati nur Küster in der Monographie der Paludinen im Martini-Chemnitz, und Philippi in seinen Abbildungen und Beschreibungen gegeben. No sioht eg mit der Systematik der Gattung noch ziemlich traurig aus. Woestorlund nimmt fünf Arten an, darunter drei Bourguignat’sche, während er dio alten Arten von Ziegler, Jan, Parreyss ete. oinfach ignoriert; er stellt aber daneben dio 67 Bourguignat’schen Arten, die nach sekundären Schalencharakteren in Unter- gruppen teilt, ohne sich über die Artberech- tigung zu äussern. Mir liegt das reiche Material vor, das Brurina für das Kroatische National- museum in Agram zusammengebracht hat. Ich bin dadurch in die Lage versetzt, wenigstens einmal festzustellen, was mein leidor verstorbener Freund für einigermassen feststehonde Formen in diesem Formenchaos gehalten hat. Auch er hat leider den Versuch unterlassen, die Formen nach geographischen Gesichtspunkten zu prüfen, die bei der scharfen Scheidung der Lokalitäten allein Licht schaffen könnten, 12 Tafel CCCCXVI. Die geographische Verbreitung der Gattung Emmericia ist eine eigentümlich begrenzte; sie ist im allgemeinen auf die Küstengebiete des östlichen oberen Zipfels der Adria beschränkt, sie fehlt nach Brusinas ganz bestimmter An- gabe bei Zara. Andererseits führt sie Clessin in seiner Fauna von ÖOesterreich-Ungarn und der Schweiz, die Dalmatien ausschliesst, nicht an; aber Brumati hat die typische Art von Monfaleone im Litoral des Golfs von Triest beschrieben. Westerlund nennt sie noch von italienischem Gebiet im Isonzotal, dann auch aus Istrien, Albanien und der Herzego- wina. Ueber die Wasserscheide der Zuflüsse des Adriatischen Meeres geht sie offenbar nicht hinaus. Die Fundortsangaben bei Bourguignat sind durchaus unzuverlässig; eine ganze Anzahl Arten sollen von Monfalcone in Friaul bis nach Süddalmatien und selbst nach dem See von Skutari verbreitet sein, und von einzelnen be- schränkten Fundorten werden 9—10 Arten, aus dem kleinen, nur 6 km langen Flüsschen Jadro zwischen Klissa und Salona sogar 29 Arten beschrieben. — Westerlund scheidet die 67 Bourguignat’schen Arten in zwei Gruppen, solche mit oben rinnenartig vertieftem Spindel- rand und solche ohne Spindelrinne; die ersteren sollen sämtlich aus dem Cettina-Tal in Dalmatien stammen. Die andere Abteilung scheidet W. in Arten mit starkem Nackenwulst und Arten ohne solchen. Bourguignat hat diesen drei Abteilungen die Namen Brusiniana, Patuliana und Tacitiana beigelegt. Brusina (Monogr. Emmericia p. 927) gibt von der typischen E. patula folgende Diagnose: „Testa ovato-conica, obtusa, saepe erosa, cornea aut fusco-cinerea, saepe viridenscenti, semiopaca; anfractibus 4—5!/e laevigatis, nitidis, rarius transverse lineato -subcarinatis, ultimo magno, ventricoso, spiram superante; apertura ovata, patula, superne subangulata, inferne effusa, sub- truncata; peristomate albido, extus varice ele- vato munito, labio interno crassiusculo, adnato, externo incrassato. lato, reflexo, superne et at basin saepe subsinuato. — ÖOperculo ovato, corneo, paucispirato, nucleo excentrico.“ Sein Typus ist eine mittelgrosse Form, welche nicht gekielt oder nur schwach kantig ist und bei welcher das Gewinde die Mündung an Höhe übertrifft. Er scheidet als Varietäten die grössere, mit einem stärkeren Varix bewafinete var. bellotii, die mittelgrosse bauchige var. ven- tricosa Kutschig, welche namentlich ein viel niedrigeres Gewinde hat, und die kleine, kaum mit einem Varix versehene var, scalaris Neumayer ab. Fig. 2417. 2417. Emmericia patula (Brumati). Testa haud vel vie rimata, elomgato-conica, subtilitter striata, nmitida, cornea, sed plerumque limo adhaerente migro wel griseo obtecta. Spira conica apice acuto, sed saepe eroso; sutura distineta, sub- impressa. Anfractus (in speciminibus optime conservatis 7) plerumque 5, superi plani, sequentes convexiores, ultimus tu- midus, rotundatus vel obsoletissime an- gulatus, spirae altitudinem postice supe- rans, ad aperturam leviter ascendens, pone labrum varice distincto peristoma haud attingente munitus. Apertura verti- calis, subpiriformis vel lunato-ovata, supra angulata, faucibus rufescentibus, ad varicem wiolaceis; peristoma callo distineto appresso continuum, margine externo dilatato, breviter reflexo, albo, cum columellari interdum angulum ob- tusum extus subauritum formante. — Opereulum tenuissimum, ovato-acumind- tum, lutescenti - corneum, anfractibus 12!—2, nucleo basali. Alt. 8, diam. 4/a—5, alt. apert. 4,5. diam. 4 mm. Paludina patula Brumati, Cat. Conch. Mon- falcone, 1838 p. 49 t. 1 fig. 7,8 — (P.) Philippi, Abbild. II 5 p. 186 t. 2 fig. 8. — (P.) Küster, in: Martini- Chemnitz, Conch. Cab. p. 39 t.8 fig. 19. de Betta & Martinati, Catal. prev. venete 1855 p. 87. — Frauenfeld, Beitrag Fauna Dalmat, in: Verh. z00l. bot. Verein Wien VI 1856 p. 445. — (Vivipara, Melantho) H. & A. Adams, Genera vol. Ip. 339. — (V. M.) Frauenfeld, Ver- such, in: Verh. z00l. bot. Ges. Wien XII p. 1167. — (Pal.) Stossic, Fauna adria- tica »p. 16. (Leptoxis) Verz. Cattaro, in: Verh. zool. bot. Ges. XIV 1864 p. 512. — (L.) Frauenfeld, Verzeichnis Namen Palud. ibid. p. 578 ff. — (L.) Schröckinger, Catalogus moll. imper. Austriae, ibid. XV 1865 ». 307. — (L.) Brusina, Prinesci malakol., in: Rad Jugosl. Akad. 1867, Knija I p. 86; Con- trib. malak. Croat. 1870 p. 16; Monogr. Emmericia & Fossarulus, in: Verh. 200l. bot. Gesellschaft 1870 p. 925. — (By- thinia) Spinellw Catal. Venezia 1869 p. 32. — (Leptoxis) Kreglinger, Verzeichnis 1870 p. 320. — (L.) patula de Betta, Malacol. Veneta 1570 p. 16. — Kreg- linger, Verzeichnis deutsch. Binnenconch. Pp. 820. Tafel CCCCXVI. Paludina cyclostomoidea (Parreyss) Fauna adriatica p. 16. Paludina neumayeri von dem Busch in sched. fide Frauenfeld. Paludina rudis Ziegler in sched. Stossich, Schale nicht oder kaum geritzt, mehr oder minder lang kegelförmig, ganz fein gestreift, fast glatt erscheinend, glänzend, hornfarben, aber fast immer von einem festsitzenden schwarzen oder grauen Schlammüberzug be- deckt; Gewinde mehr oder minder hoch kegel- förmig mit spitzem Apex (wenn nicht dekolliert); Naht deutlich, eingedrückt. Vollständig er- haltene Gehäuse haben sieben Windungen, doch sind meistens nur fünf vorhanden, die oberen flach, die unteren mehr und mehr gewölbt, die letzte ziemlich bauchig aufgetrieben, gerundet, aber mit der Andeutung einer Kante, hinten gemessen höher als das Gewinde, vorn ein wenig emporsteigend und mit einem varicösen Wulst, welcher dem Mundsaum parallel läuft, aber ihn nicht berührt, Die Mündung ist rundlich eiförmig bis birnförmig vertikal, oben eine Ecke bildend, im Gaumen rötlich mit einer der Aussenwulst entsprechenden violetten Furche; der Mundsaum ist weiss, meist grünlich ge- säumt, durch einen fest angedrückten Wand- kallus zusammenhängend, der Aussenrand breit ausgebogen, mit dem Spindelrand eine stumpfe Ecke bildend, die mehr oder minder nach aussen ohrförmig vorgezogen ist. — Der Deckel ist hornartig, sehr dünn, fast durchsichtig, eiförmig, oben stumpf zugespitzt, mit 1'/j.—2 Windungen und nahe der Basis liegendem Nucleus; er wird ziemlich tief in das Gehäuse zurückgezogen. Der Originalfundort ist bei Monfalcone im österreichischen Küstenland, im Fluss Timeo. Brusina in der Monographie von 1870 gibt als weitere Fundorte an das Aestuarium von Vene- dig, das Küstenland bis zum Timeo bei Mon- falcone, und dann wieder Dalmatien in den Kreisen von Zara, Spalato, Ragusa und Cattaro. Er vermutet ihr Vorkommen in der kroatischen Lika, hat aber keinen sicheren Beweis dafür und bezweifelt das Vorkommen auf der istrischen Halbinsel. Es könnte das für die Annahme eines Niederbruchs der oberen Adria in einer ver- hältnismässig neueren Zeit von Bedeutung sein. Westerlund unterscheidet nach Bourguignat drei Varietäten von E. patula im engeren Sinne: 1. mediocris Bgt., kleiner; 2. angu- lata Bourg., gedrungener, Gewinde kurz ko- nisch, letzte Windung deutlich kantig; 3. conica Bourg, kleiner, nur 6:3 mm, kurz, bauchig, Gewinde kurz zugespitzt; Windungen fast flach. Von den älteren Arten führt er nur E. ventri- eosa Kutschig auf. Rossmässler, Iconographie, Neue Folge XV. EEE m — Fig. 2418. ro (65) 2A1S. Emmericia (Jan) Kuzmie. Testa rimata, ovato-pyramidata, interdum fere bieonica, fusco-cornea, mitida; spira conica apice acutulo. Anfractus 5 vix convexiusculi, celeriter acerescentes, ulti- mus major, spirae altitudinem superans, distinete angulatus, rarius angulo obtuso vel obsoleto, callo crasso pone peristoma munitus. Apertura magna, ovato-rotun- data, intus fuscescens sulco callo respon- dente distinctissimo; peristoma inerassqa- tum, latiuscule expansum, rosaceum, mar- ginibus callo conjunctis, vie continuis. Alt. 7—S mm. Paludina Bellottii Jan in sched. — Kuzmie, Moll. Cattaro in: Progr. Ginnasio Zara pP. 90 (mit var. major und var. carinata). Emmerieia patulavar. bellottii Brusina, Monogr. Emmericia in: Abh. z00l. bot. Ges. Wien 1870 p. 928. patula bellottii Schale etwas grösser als die anderen Formen, geritzt, eiförmig kegelförmig, manchmal beinahe doppelt kegelförmig, hornbraun, meist ohne Ueberzug, glänzend. Gewinde kegelförmig mit ziemlich spitzem Apex und deutlicher, durch die Kante bezeichneter Naht. Fünf nur ganz wenig gewölbte, rasch zunehmende Windungen, die letzte gross, höher als das Gewinde, bei typischen Exemplaren mit deutlicher, selbst fadenartiger Peripherialkante, seltener nur stumpfkantig oder fast gerundet, mit einem starken Wulst unmittelbar hinter dem Mund- saum. Mündung gross, rundeiförmig, innen bräunlich, die dem Varix entsprechende Furche sehr deutlich, rötlich oder gelblich gefärbt; Mundsarm verdickt, ziemlich breit umgeschlagen, rosa, nicht zusammenhängend, aber die Ränder durch einen Kallus verbunden. Meine Exemplare von Konavlje. Brusina sagt l. ec. über diese Form: „Major, solidula, elongata, varice externo valido, labro externo latiuseulo. a) Als typische habe ich die von mir bei Obrovazzo vecchio in der Zrmanja gesammelten Exemplare betrachtet, welche, meiner Vermu- tung nach der von Frauenfeld beschriebenen Form von Norino ähneln muss. An dieser Lokalabänderung ist eine Erosion fast gar nicht zu bemerken, von dunkel hornartiger Färbung ; an einigen, bestimmt aber nicht an allen, ist der fadenartige Kiel vorhanden. Eine Trennung in ganz glatte (var. major) und gekielte (var. carinata) scheint mir insoferne unnatürlich, da nicht nur einzelne bei einander leben, son- dern noch mehr, weil die Uebergänge derart 10 74 Tafel COCCXV1. undeutlich sind, dass man keine sichere Grenze feststellen kann. b) Die zweite Lokalabänderung, welche ich zur var. bellottir rechne, ist die auch von mir in einer Quelle bei Bilisane gefundene Form. Diese ist die unbeständigste, dunkelaschgrau, grünlich, am meisten, cbwohl schwach, cariös; man kann Exemplare mit 1 und mehreren, bis zu 5—6 Kielen unterscheiden; die meisten von der Gestalt und den Umrissen der vorhergehen- den, es finden sich aber auch viele darunter, kürzer und bauchiger, die den Uebergang zu der var, ventricosa vorstellen, welche man jedoch mit diesen nicht vereinigen kann. 2419. Emmericiaventricosa Kutschig. Testa haud vel vix rimata, ventricoso-inflata, fere globosa, cornea, plerumque limo ob- tecta. Spira breviter conica, sutura im- pressa. Anfractus 4 comvexi, celeriter accrescentes, ultimus multo major, ?”|s tesitae occupans, dilatatus, callo a peri- stomate magis remoto. Apertura fere eircularıs, intus sulco profundo callo respondente insignis; peristoma conti- nuum, reflexiusculum, ad junctionem marginis basalis et columellaris leviter auriculatum. Alt. 6, diam. 5,5 mm. Paludina patula Küster, Monogr. Paludina, in: Martini & Chemnitz t. 8 f. 15, 17. — Philippi, Abbildungen Paludina 1.22. 1:48: Paludina ventricosa (Kutschig) Brusina *), Monogr. Emmericia, in: Verh. zool. bot. Ges. Wien 1870 p. 928 (4). — (Emme- riecia) Westerlund, Fauna palaearkt, Binnenconch. VI p. 91. Schale nicht oder kaum geritzt, aufgeblasen bauchig, fast kugelig, hornfarben, aber meistens mit einem fest anhaftenden Schlammüberzug bedeckt. Gewinde kurz kegelförmig; Naht ein- gedrückt. Vier konvexe Windungen, rasch zu- nehmend, die letzte sehr gross, zweidrittel des Gehäuses einnehmend, bauchig verbreitert, mit einem meist nicht besonders hohen, weit zurück- liegenden Nackenwulst. Mündung fast kreis- rund, innen mit einer deutlichen, dem Nacken- wulst entsprechenden Rinne; Mundsaum zu- sammenhängend, leicht ausgebreitet und zurück- geschlagen, an der Verbindung von Basalrand und Spindelrand mehr oder minder deutlich eckig und etwas ohrförmig vorgezogen. *) Media, solidula, semiglobulosa, labro ex- terno breviusculo, varice minus elevato. Alt. 6, diam. 5,5 mm. Fir DAT: Eine sehr auffallende Form, die Bourguignat trotzdem fallen lässt, während Westerlund sie als Art anerkennt. Brusinas Originale stammen von Dragovic und aus der Vojskava; von letz- terem Fundort auch das abgebildete Exemplar. Ich erhielt sie ausserdem aus dem kroatischen Nationalmuseum von Cetina. 2420. Emmericia scalaris(Neumayer) Kutschig. Testa vix vel haud rimata elongato-ovata, sub- turrita, tenwis, laevis, cornea. Anfrac- tus 5 comvexiusculi, ultimus rotundatus, antice leniter ascendens, spirae altitu- dinem haud vel vix attingens, varice parum distincto, a peristomate sat remoto. Apertura ovata, sat elongata, intus fus- cescens; peristoma tenue, acutum, parum expansum, marginibus callo tenui junctis, sed haud continuis. Alt. 6, diam. 4 mm. Paludina scalaris Neumayer in sched.; Kuzmice, Conch. Cattaro, in: Progr. Ginnasio Zara 1858 p. 90. — (scalarina ex errore) Stossich, Fauna adriatica p. 16. Emmericia patula var. scalaris (Neumayer) brusina*), Monogr. Emmericia, in: Verh. zool. bot. Ges. Wien 1870 p. 928 (4). ? Emmericia pulchella (Letourneux) Bourguig- nat, Monogr. Emmericia 9.63. — Wester- lund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VIr92IT. Schale nicht oder kaum geritzt, lang eiförmig, manchmal fast bulimusförmig, mehr oder minder getürmt, glatt, glänzend, hornfarben. Naht ziemlich tief. Fünf leicht gewölbte, regelmässig zunehmende Windungen, die letzte gerundet ohne Spur von Kiel, vorn langsam ansteigend, meist niedriger als das Gewinde, mit wenig deutlichem Varix, der weiter von dem Mund- saum zurückliegt als bei den anderen Formen. Die Mündung ist länglich eiförmig, oben etwas spitz, der Mundsaum dünn, scharf, nur wenig ausgebreitet und kaum zurückgeschlagen, nicht zusammenhängend, sondern nur durch einen ganz dünnen Kallus verbunden, bei manchen Exemplaren auch getrennt. „Diese ist die verbreitetste Unterart, deren Lokalabänderungen 1—4 (Brusina erwähnt 8 derselben) so ziemlich von einer Grösse und wenig kariös sind; alle anderen sind mehr *) Minor, tenuiuscula, elongata, labro externo breviusculo, varice minus elevato. Alt, 6, diam. 4 mm. Tafel CCCCXVI u. CCCCXVL. kariös und etwas kleiner und nur einzelne Exemplare erreichen die angegebene Grösse der Form aus Pago.* Brusina. Brusina nennt als Fundorte für den Typus die Insel Pago, die Quelle von Scagliari, die Wasserleitung von Ragusa und den Bach von Cannossa; dann Malfi, die Quelle der Ombla, aus welcher die von mir abgebildeten Stücke stammen, das Val di Noce und Morigno, — Bourguignat hat die Art vollständig fallen lassen und auch Westerlund führt sie nicht auf. Was der letztere als Eimmericia pulchella Letourneux beschreibt, stimmt vollständig mit meinen Exem- plaren bis auf die Angabe, dass der Spindel- rand an der Basis verbreitert und fast geöhrt sei. W. nennt als Fundort Monfalcone, Dal- matien, also das ganze Verbreitungsgebiet. Die kleine Figur bei Küster, Martini-Chem- nitz t. 8 fig. 16, die ich kopiert habe, würde dem allgemeinen Umriss nach zu scalaris zu rechnen sein, hat aber den auffallend starken Nackenwulst ganz nahe am Mundsaum stehend. 2421. Emmericia ventricosa stilabris Ziegler. Differt a typo testa minus globosa, anfractibus minus comvexis, ultimo antice producto, varice subnullo, peristomate ad basın marginis columellaris distincte auriculato, Alt. 5, diam. max. 4,5 mm. Paludina expansilabris Ziegler, Mühlfeldt in sched. — Kusmich, Conch. Ragusa, in: Progr. Ginnasio Zara 1858 p. 90. ex pan- Schale nicht ganz so kugelig, wie bei der typischen E. ventricosa, mit flacheren Win- dungen, die letzte Windung weniger bauchig, aber stärker über die Mittellinie vorgezogen, fast ohne Varix; Mundsaum zusammenhängend, zurückgeschlagen, an der Vereinigung des Spindelrandes, der beinahe senkrecht herab- steigt, und des Basalrandes eine Ecke bildend und deutlich ohrförmig vorgezogen. Aufenthalt bei Sirk. — Brusina hat die von Ziegler und Mühlfeldt unterschiedene P. ex- pansilabris früher mit der typischen patula q Fig. 24212423. 7: 7 vereinigt, aber im Kroatischen Museum die hier abgebildete Form mit dem Ziegler’schen Namen bezeichnet Sie schliesst sich unmittelbar an E. ventricosa an. Westerlund nimmt ausser patula, ventricos« und pulchella-scalaris noch zwei Bourguignat’sche Formen als gute Arten an: Emmericia klecaki DBourguignat = patula var. emotensis Klecak: Gehäuse nicht geritzt, aufgeblasen, eiförmig, kurz, etwas fleischfarben grau (meist mit grün- lichem Ueberzug), fein gestreift; Gewinde kurz, eiförmig konisch, mit grossem, kaum nieder- gedrücktem Wirbel; Umgänge 4, gewölbt, un- regelmässig zunehmend, die beiden obersten sehr klein, die beiden unteren sehr gross, schnell zuneh- mend, der letzte bauchig gerundet, zweidrittel der Gehäusehöhe, vorn schwach hinaufsteigend, mit ziemlich starkem Wulst. Mündung birnförmig, innen verdickt; Mundsaum sehr verdickt, breit, offen, sehr fein zurückgebogen, Spindelrand links gestreckt, unten verbreitert. Höhe 6—6,5, Durchm. 4!/s,, Durchm. der Mündung 4: 3,5 mm. Monfalcone, Dalmatien. Emmericia narentana Klecak in sched., Bourguignat, Monogr. p. 28. Gehäuse nicht geritzt, bauchig konisch, ziem- lieh dünnschalig, skalarid, scharf feingestreift; Gewinde mehr oder weniger ausgezogen, konisch bis wenig pyramidal; Umgänge 5, von der Naht gegen den scharfen Kiel dachförmig flach ab- fallend, unter dem Kiele etwas gewölbt, der Kiel der oberen Umgänge nahe der Naht des letzten auf der Mitte, der letzte vorn verbreitert, die Hälfte der Gehäusehöhe ausmacbend oder etwas höher, unter dem Kiel mit einigen er- habenen Spirallinien, meist mit einem schwachen Kiel über der Mitte; Wulst stark, von d»r Mün- dung entfernt, Mündung dreieckig birnförmig, Mundsaum zusammenhängend oder verbunden, verbreitert, ausgebreitet und zurückgebogen. Höhe 7—8, Durchm. 4—5 mm. — Dalmatien, Narenta, Herzegowina. Ich habe mir beide bis jetzt nicht beschaffen können. Tafel GCCCX VI. 2422. 2423. Unio consentaneus squwamosus Üharpentier. Ooncha magna, persolida, ventricosa, valde inaequilatera, elongato-ovata, lineis in- erementi oras versus squamosis sculpta, umicolor fusca, limo migrescente adhae- rente induta. Margo superior arcuatim ascendens, cum anteriore depresse rotun- dato angulum haud formans, inferior rectus vel pone medium impressus, cum 10* postico declivi rostrum plus minusve in- curvum formans. Umbomes anteriores, tumidi, antrorsum incurvi, apieibus de- pressis, subcontiguis, vix sculptis. Areola distincta, inter wmbones intrans; area permagna, medio vie compressa; liga- mentum mediocre, semiobtectum; sinulus brevis. — Latus internum albo-rosaceum, callo humerali distinctissimo, callo mar- ginali praesertim medio percrasso. Cardo mediocris; dens principalis valvulae dextrae conicus, a margine divergens, antice fovea triangulari, postice incisura distineta separatus, dentes valvulae si- nistrae elongato-coniei, antice verticaliter truncati, subaequales, fovea sublaterali divisi; intervallum breve; lamellae ele- vatae, elongatae, in valvula dextra sub- aequales. Impressiones musculares anticae profundae, distincte tripartitae; linea pallealis profunde crenata. Long. 75, alt. 38, crass. 34 mm. Unio squamosus Charpentier, Catal. Moll. Suisse 1.2 fig. 2. Musch:l gross, sehr diekschalig und schwer, ungewöhnlich stark aufgetrieben, sehr ungleich- seitig, lang eiförmig, die starken Anwachsringe nach den Rändern hin schuppig vorspringend, meist einfarbig dunkelbıaungrün mit dunkleren Ringen, aber mit einer festansitzenden schwarzen Schlammkruste überzogen. Der Oberrand steigt im Bogen an, bildet aber mit dem kurzen, von oben nach unten zusammengedrückten Vorder- rande keine Ecke, die grösste Höhe und Dicke liegt ungefähr in der Mitte der Länge, die Ge- samtform erhält dadurch etwas Zylindrisches. Der Bauchrand ist entweder gerade oder hinter der Mitte eingebuchtet, so dass er mit dem schräg herabsteigenden Hinterränd einen mehr oder minder nach unten gerichteten Schnabel bildet. Die weit vorn — bei 17:66mm — gelegenen Wirbel sind stark vorgetrieben und gross, aber nicht sehr vorspringend, stark und etwas nach vorn eingerollt, oft abgefressen, aber auch bei gut erhaltenen Exemplaren nur sehr schwach skulptiert; die Spitzen berühren sich beinahe. Die Areola ist deutlich und dringt tief zwischen die Wirbel ein; die Area ist sehr gross, nicht zusammengedrückt und in der Mitte nicht vorspringend. Das Band ist nicht sehr lang, halbüberbaut, hinter ihm steht ein kurzer Sinulus; die Analöffnung ist deutlich. Die Innenseite ist mehr oder minder ausge- sprochen rosa, die Verdickung der vorderen Hälfte wird durch einen sehr deutlichen Schulter- kallus begrenzt, in dessen Bereich auch der Randwulst eine erhebliche lippenartige Ver- Tafel CCCCXVIL Fig. 2424. dickung erfährt. Das Schloss ist im Vergleich dazu nicht besonders stark; es ist nach dem Typus des Unio consentaneus gebildet, hat aber ein kürzeres Intervall; die Ecke zwischen diesem und den Lamellen ist ausgesprochen. Der Hauptzahn der rechten Schale ist abgestutzt kegelförmig und gekerbt; er divergiert vom Aussenrand, von dem ihn eine dreieckige Grube trennt, und wird hinten durch eine tiefe Kerbe von dem Intervall getrennt. Die beiden Zähne der linken Lamelle sind lang kegelförmig, ge- kerbt, nach vorn senkrecht abgestutzt; sie stehen hintereinander und werden durch eine seitlich gelegene Zahngrube geschieden. Die vorderen Muskeleindrücke sind sehr tief und deutlich ge- schieden; eine Wirbelhaftmuskelnarbe ist unter dem hohen, aber nicht sehr breiten Stützwulst deutlich erkennbar. Der Manteleindruck ist auffallend stark gekerbt. Aufenthalt in der Nordwestschweiz, der @riginalfundort Charpentiers in der Toile bei Chessel, die beiden abgebildeten Stücke Char- pentier’sche Originale vom Originalfundort, aus der Rossmässler’schen Sammlung. 2424. Choanomphalus (Achoanom- phalus) eurystomus Lindholm. sat magna, plerumque anguste umbili- cata, depressa, fere discoidea, solidula, irregulariter subtiliter striata, interdum malleata, pallide fusco-cornea, interdum griseo-maculata, circa umbilicum palli- dior. Spira plana vel vix elevata, apice haud prominulo; sutura linearis, parum profunda, inter anfractus inferos magis impressa. Anfractus 3!/a—4 parum convezi, superi leniter acerescentes, ulti- mus subite dilatatus, basi valde con- vexus, haud angulatus, antice lente des- cendens. Umbilicus medioeris, profundus, anfractum penultimum distincte exhibens, plerumque pervius. Apertura permagna, circularis; peristoma rectum, tenue, mar- ginibus perapproximatis, callo juncdtis; margo externus valde productus, primum horizontalis dein requlariter arcuatus et in marginem. columellarem aequaliter arcuatum, supra vix refleeum, sine an- gulo transiens. Diam. maj. 6,5—7,25, alt. 3,5—4 mm. Choanomphalus (A.) eurystomus Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. z00l. Ezxped. Korotnef 1909 p. 16 t. 2 fig. 22—24. Testa Gehäuse ziemlich gross, meistens ziemlich eng genabelt, niedergedrückt, fast scheiben- förmig, ziemlich festschalig, unregelmässig fein Tafel CCOCXVL. gestreift, zaweilen hammerschlägig, hellhorn- bräunlich, zuweilen durch Verwitterung hell- grau gefleckt, um den Nabel heller. Gewinde ganz flach oder nur sehr schwach erhoben, wenn der letzte Umgang nach vorn etwas herab- steigt; Apex nicht vorragend. Umgänge 3!/a bis 4, wenig gewölbt, an der Peripherie regel- mässig gerundet, die ersten ziemlich langsam zunehmend, der letzte gegen die Mündung plötz- lich erweitert, untererseits stark bauchig und vorn allmählig herabsteigend.. Naht seicht, zwischen dem letzten und vorletzten tiefer. Nabel mässig weit, tief, meistens durchgehend, mindestens den vorletzten Umgang deutlich zeigend.. Mündung sehr gross, rundlich, etwa so breit wie hoch. Mundsaum gerade, dünn, mit verbundenen, sehr genäherten Rändern. Aussenrand oben stark vorgezogen, von der Insertionsstelle erst horizontal ausgehend, dann regelmässig gebogen, ohne einen Winkel zu bilden in den gleichfalls gebogenen, oben kaum umgeschlagenen Kolumellarrand übergehend. Aufenthalt im Baikalsee. Beschreibung und Abbildung nach Lindholm. „Diese Form, welche vielleicht nur eine Varietät des Ch. amauronius Bourg. ist, verbindet gewissermassen diese Art mit Ch. valvatoides Dyb. — Von den beiden ge- nannten Arten unterscheidet sie sich durch den ähnlich wie bei Hyalina nitens Mich. sich kurz vor der Mündung plötzlich verbreiternden letzten Umgang. Von Ch. amauronius Bourg. trennt sie überdies das flache, scheibenförmige Gewinde, der aus dem Gewinde nicht vorragende Apex und die stets hellere Färbung, wodurch Ch. eurystomws m. gleich unter dem dunkler hornbraunen Oh. amauronius Bourg. auf- fällt. — Von Ch. valvatoides Dyb., mit welchem die neue Art das flache, scheibenför- mige Gewinde gemeinsam hat, lässt sie sich leicht durch den vorn herabsteigenden, nach unten stark bauchigen letzten Umgang und die grosse rundliche Mündung unterscheiden. Die grosse Mündung bedingt es, dass die Höhe des Gehäuses stets mehr als die Hälfte des grossen Durchmessers beträgt. was bei Ch. valvatoides Dyb. nicht der Fall ist.“ — Lindholm. 2425. Choanomphalus(s. str.) andrus- sovianus Lindholm. Testa quoad genus magna, anguste umbilicata, conoideo-turbinata, spira elevata, solida, subtiliter striata, interdum leviter mal- leata, corneo-fusca, circa umbilicum al- bida. Anfractus 4—5 sat convexi, ad peripheriam rotundati, ultimus rapidius acerescens, basi distincte angulato-cari- natus, carına umbilico appropinquata. BEE ER EEE Re pree ErrEEgARreerESSEEEEEEEESEEEE ErrneT E 2) Fig. 2425 u. 2426. [Ki Spira late conica, elevata, aperturae altı- tudinem subaequans, apice obtuso ; sutura sat profunda. Umbilieus amguste in- fundibuliformis, profundus. Apertura fere semieireularis, leviter Tumata, infra angulata; peristoma rectum, tenue, mar- ginibus valde conniventibus callo junctis, externo supra valde producto, ab inser- tione regulariter arcuato, cum columellari obligquo wel fere verticali angulum for- mante. Diam. maj. 5,25—6, alt. 4,8—5,75 mm. Choanomphalus (s. str.) andrussovianus Lind- holm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. Exped. Korotneff 1909 p. 10 t. 2, fig. 28—30, Gehäuse ziemlich eng trichterförmig, aber durchgehend genabelt, zu den grösseren der Gattung zählend, kegelig-kreiselförmig, mit er- hobenem Gewinde, festschalig, fein gestreift, selten schwach hammerschlägig, hornbraun, um den Nabel weisslich. Umgänge 4—5, ziemlich stark gewölbt, durch eine ziemlich tief einge- schnürte Naht geschieden, an der Peripherie gerundet, der letzte rascher zunehmend, an der Unterseite mit einer deutlichen Kielkante, welche dem Nabel näher liegt, als der Peripherie. Ge- winde breit kegelförmig erhoben, fast so hoch, wie die Mündung, mit stumpfem Apex. Mün- dung fast halbkreisförmig, oben etwas durch den vorletzten Umgang ausgeschnitten, unten mit einer Ecke. Mundsaum gerade, dünn, mit sehr genäherten und verbundenen Rändern. Aussenrand oben stark vorgezogen, von der Insertionsstelle aus regelmässig gebogen, mit dem schrägen, oder sonst vertikalen Kolumellar- rand einen Winkel bildend, Aufenthalt im Baikalsee, nur an einer Stelle, bei Tolstyi Miss, in 5—6 Faden Tiefe, aber in grösserer Zahl gefunden. Abbildung und Be- schreibung nach Lindholm. „In allen Altersstufen durch den engen, wenig perspektivischen Nabel, die steile Nabel- wandung und das erhobene Gewinde von Ch. maackii Gerstf. leicht zu unterscheiden.“ — Lindholm. 2426. Choanomphalus (s. str.) korot- newi Lindholm. Testa parvula vel medioeris, late umbilicata, valde depressa, spira plana wel viw ele- vata, solidula, subtiliter striatula, corneo- fusca, eirca umbilicum albida. Spira apice haud prominulo; sutura sat Pro- funda, subimpressa. Anfractus 5 supra convexiusculi, ad peripheriam obtuse sed distinete angulati, leniter regulariterque 18 Tafel CCCOXVIIL accrescentes, wltimus penultimum lati- tudine vix superams, versus aperturam subdescendens, basi curina distincta, um- bilieum cingente munitus. Umbilieus latus, apertus, anfractus omnes exhibens, plamo-perspectivus. Apertura rhombica, fere aequilatera; peristoma tenue, acu- tum, marginibus callo conjunctis, supero producto, ab insertione brevissime ascen- dente, deinde vix angulato, declivi, ad peripheriam obtuse angulato, basi cum columelları angulum fere rectum for- mante. Diam. maj. 5—5,5, alt. 2,5—2,6. Choanomphalus korotnewi Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zoolog. Esxped. Korotneff 1909 p. 13 t. 2 fig. 25—27. Gehäuse ziemlich klein bis mittelgross, weit genabelt, stark niedergedrückt, mit flachem oder kaum erhobenem Gewinde, festschalig, fein ge- streift, hornbraun, um den Nabel heller, fast weisslich- Umgänge 4, oberseits mässig ge- wölbt, an der Peripherie stumpf aber deutlich gekantet, an der Unterseite mit deutlicher Kiel- kante. Umgänge sehr langsam und regelmässig zunehmend, der letzte wenig breiter als der vor- letzte, nicht überwiegend, gegen die Mündung sich zuweilen senkend.. Gewinde flach oder Fig. 2427. wenig erhoben, mit nicht vorragendem Apex. Naht ziemlich tief, etwas eingedrückt. Nabel weit und offen, alle Umgänge zeigend, flach perspektivisch, fast schüsselförmig, von dem Basalkiel umgrenzt. Mündung fast gleichseitig rhombisch, Mundsaum gerade, dünn, verbunden; ÖOberrand vorgezogen, von der Insertionsstelle ganz kurz ansteigend, dann unter kaum ange- deutetem Winkel sich senkend, an der Peri- pherie stumpf gewinkelt und an der Basis mit dem schrägen Kolumellarrand unter fast rechtem Winkel sich vereinigend. Eine forma elatior unterscheidet sich durch schwach kegelförmig erbobenes Gewinde und etwas engeren Nabel. Diam. maj. 5, alt. 3,25 mm. Aufenthalt im Maloje More (kleinem Meer), einem Abschnitt des Baikalsees; Abbildung und Beschreibung nach Lindholm. „Diese auf das „Kleine Meer“ beschränkte Art kann mit den übrigen Spezies ihrer Gruppe nicht verwechselt werden, da sie sich von den- selben durch ihre geringe Grösse, ihr meist ganz flaches Gewinde und den schüsselförmig weiten Nabel leicht unterscheidet. Durch das flache Gehäuse und die sehr langsam zunehmen- den Umgänge erinnert sie sehr an Ch. patulae- formis n. sp., doch trennt sie von dieser der deutliche Kiel an der Unterseite der Umgänge.* — Lindholm. Tafel COCCXVIL. 2427. Unio consentaneus hohen- wartin. Testa permagna, solida, crassa ponderosa, elongato-ovata, valde inaequalitera, vu- diter costata-striata, saturate viridi- fusca, umbones versus luteo-viridis, limo calcareo versus extremitatem posticam et marginem ventralem induta. Margo dorsalis arcuatus, modice ascendens, cum antico brevi angulum formans, ventralis medio retusus. Umbones tumidi, valde anteriores, incurvi, rugis transversis Pa- rum prominentibus apices versus sculpti; areola lata rhomboidea, area magna, lata, haudcompressa ;ligamentum crassum sat elongatum. Latus internum ad ?ls callo rosaceo incrassatum, callo humerali parum distincto, callo marginali crasso, ?/s longitudinis oceupante, linea margi- nali perprofunda erenata. Dens princi- palis valvulae dextrae elevato-conicus, profunde erenatus, a margine divergens, postice ineisura definitus; dentes valvulae sinistrae coniei, amticus major, versus impressionem anticam verticaliter trun- catus, fovea lateralis; intervallum in- crassatum, sat longum, cum lamellis elongatis, elevatis angulum formans ; la- mella externa valvae sinistrae obsoleta ; impressiones anticae profundae, tripar- litae, postica distincta, duplex. Long. 85, alt. 45, crass. 34 mm. Schale sehr gross, festschalig und schwer, lang eiförmig, sehr ungleichseitig, grob gerippt, dunkel grünbraun, gegen die Wirbel gelbgrün, mit Resten eines Kalküberzuges am Hinterteil und am Unterrand. Der Dorsalrand ist ge- wölbt, steigt aber nur wenig an; er bildet mit dem kurzen Vorderrand einen undeutlichen Tafel CCCCX VII. Winkel, Der Bauchrand ist in der Mitte leicht eingezogen; er steigt hinten nur wenig empor und bildet mit dem schräg abfallenden Hinter- rand einen abgerundeten Schnabel. Die auf- getriebenen, weit nach vorn liegenden, aber nicht sehr stark vorspringenden Wirbel sind stark nach vorn eingewunden und an den Spitzen etwas stärker quer gerunzelt. Die Areola ist breit lanzettförmig, fast rhombisch, nicht vor- springend; auch die Area springt nicht vor; sie ist breit und durch Furchen begrenzt. Das Schlossband ist stark und ziemlich lang. — Die Innenseite wird zum grösseren Teile von einem starken rosafarbenen Kallus eingenommen, an dem aber ein eigentlicher Schulterkallus nicht bemerkbar ist. Der Lippenwulst ist dagegen sehr stark, nimmt über ?/s des Unterrandes ein und wird durch eine tiefe, sehr stark krenulierte Mantellinie begrenzt. Der Hauptzahn der rechten Klappe ist hoch kegelförmig, tief gekerbt, etwas umgebogen, vom Rand divergierend, hinten durch eine Kerbe begrenzt. Die beiden Zähne der linken Klappe sind ebenfalls kegelförmig, gekerbt, der vordere ist grösser und vorn gegen den Muskeleindruck senkrecht abgestutzt; sie werden durch eine seitliche Zahngrube geschie- den. Das Intervall ist ziemlich lang, verdickt, innen etwas gezähnelt; es bildet mit den langen, hohen Lamellen einen deutlichen Winkel; von den beiden Lamellen der linken Klappe ist nur die innere entwickelt; an ihrem Ende steht neben dem ziemlich tiefen hinteren Muskelein- druck ein zweiter accessorischer; die vorderen Eindrücke sind sehr tief, deutlich dreiteilig, namentlich die des Mantelhaftmuskels unge- wöhnlich gross. Aufenthalt im Krösenbach. Vom Grafen Hohenwart hat Rossmässler diese und die beiden folgenden Formen erhalten, jedenfalls von verschiedenen Fundorten, da sie drei ganz verschiedene Ausprägungen des consentaneus-Typus darstellen. Fig. 2427, der ich den Namen des verdienten Entdeckers beilegen möchte, ist eine Riesenform analog der thayaca und der brandisi, aber jedenfalls mit diesen nicht genetisch verwandt. 2428. Unio (consentaneus gallensteini m. Concha minor, parum crassa, haud inflata, ovata, vestigüis incrementi costiformibus praesertim in parte antica seulpta, lutes- centi-viridis, postice obsoletissime viridi radiata, annulis inerementi fuscis distan- tibus 3—4 ornata. Margo dorsalis as- cendens sed parum arcuatus, amticus depressus, ventralis leviter arcuatus, cum postico rostrum breve formans. Umbones var. 2) Fig. 2428. 79 tumidi, ante !/a longitudinis (12:40 mm) positi, tumidi, antrorsum involuti, apier- bus integris, rugosis, medio depressis, fere contiguwis; areola brevis compressa, angusta; area parum distineta com- pressa ; ligamentum angustum sat longum. —- Dens valvulae dextrae conicus parum crenatus, a margine incrassato divergens, postice incisura profunda ab intervallo diseretus; dentes valvulae sinistrae com- pressi, coniei, subaequales; lamellae bre- ves, externa valvulae simistrae quam interna humilior sed distineta; impres- siones musculares amteriores tripartitae. Long. 54, alt. 31, crass. 19 mm. Aus dem Krösenbach, also von demselben Fundorte, von dem die Riesenform 2427 stammt, hatGraf von Hohenwartan Rossmässler auch diese Form gesandt, die mir vorläufig noch ziemlich rätselhaft ist. Man kann sich keinen grösseren Gegensatz denken, als diese beiden Formen. Die hier abgebildete Muschel ist auffallend flach gewölbt, wenig dickschalig, von ziemlich breit eiförmigem Umriss, so dass die grösste Höhe, die dicht hinter den Wirbeln liegt, erheblich mehr als die Hälfte der Gesamtlänge ausmacht; die Anwachsspuren der vorderen Hälfte sind ausgesprochen rippenförmig, aber die Oberfläche erscheint doch glatt und glänzend; die Färbung ist ein helles Gelbgrün, nach hinten mit einigen ganz undeutlichen grünen Strahlen und mit 5 bis 6 sehr auffallenden, fast schwarzen An- wachsstreifen. Der Rückenrand steigt nach hinten an, ist aber nicht stark gebogen, der Vorderrand zusammengedrückt, der Unterrand nur wenig gebogen, mit dem Hinterrand einen kurzen Schnabel bildend. Die vor einem Viertel der Länge liegenden Wirbel sind aufgetrieben, nach vorn eingerollt, mit niedergedrückten, dicht schräg gerunzelten Spitzen, die sich fast berühren; ein deutlicher Eindruck läuft über die Mitte. Die Areola ist kurz, schmal rhom- bisch, zusammengedrückt, die Area nur wenig deutlich, ebenfalls in der Mitte zusammenge- drückt; Schlossband schmal, aber ziemlich lang- Die Schlossbildung stimmt mit der des typischen Unio consentaneus. Der Hauptzahn der rechten Klappe ist kegelförmig, am Rande nur wenig gekerbt, er divergiert von dem deutlich verdiekten Aussenrand und wird hinten durch eine deutliche Kerbe von dem Intervall ge- schieden; die Zähne der linken Klappe sind zusammengedrückt, kegelförmig, ziemlich gleich stark. Die Muskeleindrücke sind wie beim Typus, die Aussenlamelle der linken Klappe ist viel niedriger, als die innere, aber gut ent- wickelt. Ss0 Ich verweise bezüglich dieser Form auf den auf Tafel 420 abgebildeten Unio travni- censis m., der zu dem riesigen U. brandisi in demselben Verhältnis steht, wie U. gallen- steini zu hohenwarti und auch mit dem- selben zusammen vorzukommen scheint. 2429. Unio consentaneus subtermi- nalis m. Concha fere elongato- quadrangularis, antice brevissime trumcata, postice late rostrata, solida, tumida, ruditer costata, viridi- fusca, saturatius annulata. Margo dor- salis postumbonalis et ventralis paralleli, anticus brevissimus, ventralis fere recti- lineus, cum postico rostrum latum rectum formans. Umbones fere terminales, per- tumidi, apieibus antrorsum incurvis, ob- solete tuberculatis, fere contiguis; areola brevis sed distincta, late lanceolata; area distincta, late ovata, medio vix compressa; ligamentum angustum, elon- gatum. — Cardo typicus Un. consen- taner; lamella externa valvulae dextrae quam solito magis prominens. Long. 70, alt. 37, crass. 29 mm. Muschel im Umriss eigentümlich lang vier- eckig, vorn kurz und beinahe senkrecht abge- stutzt, hinten breit geschnabelt, dickschalig, Anwachsstreifen grob rippenförmig, grünbraun mit dunklen Ringen. Rücken- und Bauchrand horizontal und fast parallel verlaufend, der Vorderrand ganz kurz gewölbt, der Hinter- rand rundlich abgestutzt. Die beinahe end- ständigen Wirbel sind stark aufgetrieben, stark nach vorn eingerollt, die Spitzen sich fast be- rührend, mit einigen undeutlichen Höckerchen; die Areola ist kurz aber deutlich, breit lanzett- förmig, die Area breit oval, mit deutlichen Furchen umgrenzt, in der Mitte nur wenig vor- springend, kaum zusammengedrückt; Ligament lang und schmal. Schloss ganz wie beim Typus gebaut, nur die äussere Lamelle der linken Klappe etwas stark entwickelt. Das abgebildete Exemplar lag unter den von dem Grafen von Hohenwart an Rossmässler gegebenen Stücken aus dem Krösenbach, doch ist der Fundort nicht, wie bei den anderen, besonders eingeschrieben und das Datum um zehn Jahre älter. Die Form sieht aber nicht wie eine Abnormität aus und zeigt keine Spur einer Verletzung. 2430. Choanomphalus (A.) pygmaeus Lindholm. Testa minima, anguste punctiformi-rimata, de- presse trochiformis, solidula, subtiliter Tatel ECCCEXYIH. Fie. 2429-2431. siriatula, pallide fusca. Anfractus 3']a sat convexi, regulariter accrescentes, ad peripheriam obsolete angulati, ultimus basi planatus. Spira breviter conoidea apice obtuso; sutura profunde coarctata. Aperturadepresse rotundata intus albida ; peristoma rectum, tenue, supra produc- tum, marginibus approsximatis, callo Junctis; externo primum horizontali, dein angulato et vix arcuato, sensim in colu- mellarem supra reflexiusculum et apres- sum abiente. Diam. maj. 2,3, alt. 1,5 mm. Ohoanomphalus (Achoanomphalus) pygmaeus Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Er- gebn. z00l. Exped. Korotneff 1909 p. 22 t. 2 fig. 4—6. Gehäuse sehr klein, punktförmig eng geritzt, gedrückt kreiselförmig, ziemlich festschalig, fein gestreift, hellbräunlich. Umgänge 3!/e, ziemlich stark gewölbt, regelmässig zunehmend, an der Peripherie schwach kantig, unterseits abgeflacht. Gewinde schwach konoidisch erhoben mit stumpfem Apex. Nahttief eingeschnürt. Nabel- ritz punktförmig angedeutet, seicht, etwas ver- deckt. Mündung gedrückt rundlich; Mundsaum gerade, dünn, verbunden, oben vorgezogen, mit genäherten Rändern, innen weisslich. Aussen- rand anfangs fast horizontal ausgehend, dann deutlich gewinkelt und mit einem kaum ange- deuteten Bogen in den oberen etwas umge- schlagenen und angedrückten Kolumellarrand übergehend. Aufenthalt im Baikalsee, nur ein Exemplar bei Byrkin in 7 Faden Tiefe gefunden. Abbil- dung und Beschreibung nach Lindholm. Durch den nur angedeuteten Nabelritz von allen an- deren kleinen Arten des DBaikalsees unter- schieden. 2431. Choanomphalus (A.) wester- lundianus Lindholm. Testa mediocris, anguste sed profunde perfo- rata, turbinata, solidula, subtiliter stria- tula, saturate corneo-fusca, limo nigri- cante adhaerente induta. Anfractus 3']e regulariter et sat lente acerescentes, mo- dice convexi, sat depressi, ad peripheriam distinete angulati, ad suturam contracti, ultimus vie major, basi planiusculus, circa umbilicum obsolete obtuseque an- gulatus. Spira fere conoidea, apice ob- tuso prominulo. Apertura fere triangu- laris ; peristoma rectum, tenue, continuum, supra valde produetum, intus coeruleo- albidum; margo externus angulatus, colu- Tafel COCOXVIM. mellaris obliquus vel subverticalis, cum basali angulum obtusum formans. Diam. maj. 5,25, alt. 3,5 mm. Ohoanomphalus (Achoanomphalus) westerlun- dianus Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Ergebn. zool. Exped. Korotneff 1909 ». 20 1.2 fig. 1-3. Gehäuse mittelgross, eng und tief durch- bohrt, kreiselförmig, ziemlich festschalig, fein gestreift, dunkelhornbraun mit einem festsitzen- den Schlammüberzug. 3!/g Umgänge, regel- mässig und ziemlich langsam zunehmend, mässig gewölbt, ziemlich stark deprimiert, an der Peri- pherie deutlich kantig, aber die Kante nicht an der Naht liegend, sondern etwas über der- selben, so dass die Naht tief eingeschnürt er- scheint; der letzte Umgang kaum grösser, an der Basis abgeflacht und um den Nabel un- deutlich stumpf gekantet. Gewinde fast konoi- disch erhoben, mit vortretendem stumpfem Apex. Nabel sehr eng rundlich, fast stich- förmig durchgehend. Mündung fast dreieckig; Mundsaum gerade, dünn, verbunden, oben stark vorgezogen, mit sehr genäherten Rändern, innen mit bläulich weissem Schmelz belegt; Aussen- rand sich gleich von der Insertionsstelle senkend, an der Peripherie eine Ecke bildend; Kolu- mellarrand schräg bis fast vertikal, mit dem Aussenrand einen stumpfen, wenig deutlichen Winkel bildend. Aufenthalt im Baikalsee, bis jetzt nur bei Kultuk und nur in vier Stücken gefunden. Ab- bildung und Beschreibung nach Lindholm. „Diese neue Spezies ist von allen übrigen Arten ihrer Gruppe gut unterschieden durch den sehr engen Nabel, die tiefe Naht und die an der Peripherie deutlich kantigen Umgänge. * Falls auf Grund des vorliegenden spärlichen Materials ein Urteil zulässig ist, möchte ich in ihr eine aberrante Form des Ch. amauronius Bgt. vermuten, die sich aber bereits genügend differenziert hat, um einen eigenen Spezies- namen zu beanspruchen. Durch den freilich wenig deutlichen Winkel, welcher den Nabel begrenzt, erinnert diese Art an die echten Cho- anomphalus s. str., doch kann sie ihres sehr engen, fast stichförmigen Nabels und der tiefen Naht wegen nicht in Beziehung zu diesen ge- bracht werden.“ — Lindholm. 2432. Choanomphalus(A.)subrimatus Lindholm. Testa parva, obtecte perforata, depresse globosa, solidula, subtiliter striata, corneo-fusca. Anfractus 3 modice convexi, teretes, infra fere ventricosi, superi sat lente erescentes, ultimus major, rapide dilatatus, versus Rossmässler, Iconographie, Neue Folge XV, Fig. 2432, 81 aperturam vix descendens. Spira parım convexa, apice haud prominulo; sutura parum profunda. Umbilieus rimaeformis haud pervius, subobtectus. Apertura subeireularis; peristoma rectum, tenue, supra parum productum, marginibus approzimatis, callo junctis,; margo ex- ternus primum Lreviter horizontalis, dein regulariter arcuatus; columellaris supra leviter reflexus, obliquus, cum externo angulum haud formans. Diam. ma). 4,5, alt. 3 mm. Choanomphalus (Achoanomphalus) subrimatus Lindholm, Mollusca, in: Wissensch. Er- gebn. zool. Exped. Korotneff 1909 p. 21 1.2 fig. 12—14. Gehäuse klein, bedeckt geritzt, gedrückt kugelig, ziemlich festschalig, fein gestreift, horn- bräunlich. Umgänge 3, mässig gewölbt, an der Peripherie regelmässig gerundet, unterseits fast bauchig; die ersten ziemlich langsam, der letzte rascher zunehmend und überwiegend, gegen die Mündung kaum herabsteigend. Gewinde schwach gewölbt mit nicht hervorragendem Apex. Naht wenig vertieft, Nabel ritzförmig, nicht durch- gehend, vom Kolumellarrand etwas verdeckt. Mündung rundlich; Mundsaum gerade, dünn, verbunden, oben wenig vorgezogen, mit genäher- ten Rändern. Aussenrand vor der Insertions- stelle anfangs fast horizontal, dann regelmässig gebogen; Kolumellarrand oben schwach umge- schlagen, schräg, regelmässig gebogen in den Aussenrand übergehend, Aufenthalt im Baikalsee, nur an einer Stelle (Listwenitschnoje) in wenigen Exemplaren ge- funden. Abbildung und Beschreibung nach Lindholm. 2433. Valvata subangulata O0. boettger. Testa angustissime umbilicata, globoso-trocht- formis, solida, laevis; spira regularıter conica, apex minimus, acutus, protractus. Anfractus 5 celeriler accrescentes, sutura bene impressa disjuneti, convexiusculi, irregulariter striati, fere laeves, ultimus infra medium subangulatus, basi sub- planatus, fere °/s altitudinis aequans. Apertura dimidio altitudinis testae minor, basi recedens, late ovalis, superne acu- tata; peristoma continuum, margine su- pero breviter affırum, columellari in- crassato et reflexiuseulo.. — Differt a V.fluviatili Colbeau testa multo majore, solidiore, apice multo acutiore, anfractu ultimo magis inflato, basi distinctius subangulato. — bittg. . 11 82 Tafel CCCCXIX. Alt. 9—10, diam, 8,5—9 mm; alt. apert. 5 bis 5,5, lat. 4,5—-5 mm. Valvata subangulata O. Boettger, in: Wohl- beredt, Fauna Montenegro d Nord- albanien, p. 113 (697) t. 54 fig. 193. Schale sehr eng genabelt, kugelig kreisel- förmig, festwandig, fast glatt; Gewinde regel- mässig kegelförmig mit ganz kleinem, spitzem, vorgezogenem Apex. Fünf rasch zunehmende, durch eine eingedrückte Naht geschiedene Win- dungen, ziemlich gewölbt, unregelmässig ge- streift, die letzte unter der Mitte etwas kantig, Fig. 2434, 2435, an der Basis leicht abgeflacht, hinten gemessen etwa drei Fünftel der Gesamthöhe ausmachend, Mündung nicht ganz so hoch wie das Gewinde, breit eiförmig, oben zugespitzt, unten zurück- weichend. Mundsaum zusammenhängend, am Öberrand nur leicht angeheftet, Spindelrand verdickt, leicht umgeschlagen. Aufenthalt in Montenegro und Albanien, von Führer im Genist des Zam, von Dvorsky und Cermak in denen des Bokumirskajez gefunden. Im Habitus an V. fluviatilis Colbeau er- innernd, aber grösser, festschaliger, mit spitzerem Apex und deutlicherer Kante. Tafel CCCCKIX. 2434. 2435. Unio brandisin. sp. Concha magna, solida, ponderosa, ovata, mar- gine infero plerumque subsinuato, ruditer irregulariterque striata, striüs margines versus lamellosis confertis. Umbones anteriores ad !/a longitudinis siti, lati, depressi, approximati et in speciminibus bene conservalis rugis nonnullis ad apicem tantum sculpti; areola brevis, area distincta; ligamentum crassum, parum prominens. Margo dorsalis ar- cuatim ascendens, cum antico depresso- rotundato angulum vix formans, ventralis leviter sinuatus, cum dorsali deelivi- descendente rostrum rectum obtuse rotun- datum formans. Latus internum album, antice usque ad plicam humeralem ex unbone oblique decurrentem valde calloso- incrassalum et linea palleari profun- dissima insignis, postice tenuius, coeruleo- irisans. Cardo percrassus; dens cardi- nalis valvae dextrae semicirculari-coni- cus, utrinque fossula marginatus, extus distincte striatus, super foveam muscu- larem profundam prominens, dentes valvae sinistrae divergentes, fossa Ppro- funda conica divisi, coniei, margine valde crenati; lamellae intervallo cardinali sat longo et lato a dentibus separatı, cum eo angulum formantes, strietae, in utraque valva interna tantum major; fovea mus- cularis postica distincta, concentrice sul- cata, foveolam accessoriam infra lamellam emittens, antica distinete tripartita, infra dentes cardinis profunde intrans. Long. 85, alt. 45, crass. 33 mm. [2 Muschel diekschalig und schwer, gross, ei- förmig, am Unterrand meist leicht eingezogen, grob und unregelmässig gestreift, die Anwachs- streifen nach den Rändern hin lamellenartig vorspringend und dichter, kastanienbraun, hier und da, besonders nach den Wirbeln hin Reste heller grüner Färbung zeigend. Die bei den vorliegenden (ca. 100) Exemplaren fast immer gut erhaltenen, höchstens leicht abgeriebenen Wirbel sind aufgetrieben, breit aber niedrig und so eingerollt, dass sie sich fast berühren; sie zeigen auch bei vollständig erhaltenen Exem- plaren nur auf dem merkwürdig deutlich abge- setzten Embryonalschälchen einige undeutliche Runzelspuren; Areola kurz, wenig deutlich, Area gross, deutlich begrenzt, in der Mitte zusammen- gedrückt, vorspringend; Ligament stark, aber nicht sehr vorspringend, halbüberbaut. Der Ober- rand steigt im Bogen an und bildet mit dem zusammengedrückt gerundeten Vorderrand einen undeutlichen Winkel; der Hinterrand steigt schräg mit zwei undeutlichen Ecken herab und bildet mit dem meist leicht eingezogenen Unter- rand einen geraden, hinten abgerundeten Schnabel. Die Innenseite ist weisslich, in der vorderen Hälfte mit einer sehr starken schwieligen Ver- dickung, welche durch eine schräg von den Wirbeln zum Unterrand laufende steil abfallende Schulterfalte begrenzt wird; eine tiefe zum Teil erenulierte Mantelfurche wird durch einen starken Randwulst von dem Aussenrande getrennt; nur das hintere Ende ist dünn, bläulich irisierend. Das Schloss ist sehr stark und kräftig gebaut. Die Zähne tragen im Ganzen den Typus von V. consentaneus und springen, wenn man die Klappen von hinten betrachtet, in ihrer ganzen Tafel CCCCXX. Fig. 2456— 2438. 83 Höhe über den Rand vor. Die Schlossplatte bildet zwischen Zähnen und Lamellen, welche durch ein längeres glattes Intervall getrennt sind, einen ausgesprochenen Winkel. Der Hauptzahn in der rechten Klappe ist, von oben gesehen, halbkreisförmig kegelförmig und springt erheb- lich über die Schliessmuskelnarbe vor; er wird vornen wie hinten von einer tiefen Zahngrube begrenzt und ist am Rande ausgesprochen ge- kerbt. Die beiden Zähne der linken Klappe sind spitz kegelförmig und divergieren, so dass eine kegelförmige Zahngrube zwischen ihnen bleibt; auch sie sind am Rande deutlich gekerbt. Die Lamellen, welche durch ein ziemlich langes glattes Intervall von den Zähnen geschieden sind und mit der vorderen Zahnplatte einen Winkel bilden, sind strack; auch in der rechten Klappe ist nur die innere Lamelle stärker entwickelt, die äussere verkümmert, während in der linken eine deutliche, wenn auch niedere zweite Lamelle vorhanden ist. Die drei vorderen Muskelnarben sind tief und deutlich voneinander geschieden; die Fussmuskelnarbe dringt tief in die Zahn- platte ein, die Bauchsack-Haftmuskelnarbe ist ziemlich gross gebogen, der Mantelfurche parallel. Auch die beiden hinteren Narben sind scharf ausgeprägt, innen mit deutlicher Querstreifung. Aufenthalt in der Bosna bei Lasva, von Prof. Brandis entdeckt und ihm zu Ehren benannt. Ich habe sie nachträglich auch von Dr. Brancsik- Trenesin erhalten, ebenfalls von Lasva. Eine Prachtform, von der mir eine Serie von hundert Exemplaren vorliegt. Sie erinnert auf den ersten Blick ganz auffallend an Unio sinu- natus Lam., hat aber das Schloss von Unio consentaneus und wird mit demselben durch Formen verbunden, welche Graf Hohenwarth aus dem Krösenbach in Kärnthen an Rossmässler gesandt hat, Tafel GCCOXX. 2436 — 2438. Uniotravnicensisn.sp. Concha irregulariter ovata, valde inaequilatera, parum inflata, antice compressa, postice dilatata, ruditer concentrice striata vel costulata, viridescenti - fusca, saturate annulata, haud radiata. Margo dorsalis arcuatım ascendens, cum margine brevi infra dechwvi angulum haud formans, venlralis plane convexus, yostice sub- ascendens, cum postico descendenterostrum rectum subtruncatum formans. Umbones valde anteriores, ad !/s longitudinis (17:33) siti, parum prominentes, valde decorticati, aptieibus subcontiguis, et in speciminibus melius conservatis vix sculpti; areola compressa, linearis; area parum distincta; ligamentum breve. Latus internum lutescenti-vel coerules- centi-albidum,antice callosum, callo parum distincto, postice vivide wridescens; cardo medioeris. Dens cardinalis valvulae dextrae truncato-conieus, a margine di- vergens et fovea distincta triangulari discretus, postice incisura marginatus; dentes valvulae sinistrae conici, crenati, subaequales, fovea profunda, cum mar- gine angulum rectum formans; inter- vallum breve; lamellae in speciminibus typieis strictae, externa valvulae sinistrae obsoleta. Imjressiones musculares an- teriores profundae, tripartitae ; posticae superficiales. Long. 50, alt. 30, erass. 17,5 mm. Muschel zu den kleineren Formen gehörend, unregelmässig eiförmig, sehr ungleichseitig, nur wenig aufgeblasen, vornen verschmälert, hinten verbreitert, so dass die grösste Höhe am Beginn des Hinterrandes liegt, mit groben Anwachs- streifen, gegen die Ränder hin gerippt, grünlich gelb bis bräunlich mit dunklen Ringen ohne Strahlung. Der ziemlich kurze nach hinten bogig ansteigende Rückenrand geht ohne Ecke in den kurz gewölbten, nach unten und hinten schräg abfallenden Vorderrand über; der Bauchrand ist beim Typus gerade oder ganz flach gewölbt, und bildet mit dem stärker abfailenden Hinter- rand einen ziemlich kurzen, leicht abgestutzten Schnabel. Die weit nach vornen — bei !/s der Länge liegenden — Wirbel sind nur wenig auf- getrieben und tief ausgefressen; sie berühren sich mit den Spitzen; eine besondere Skulptur ist auch bei den gut erhaltenen Exemplaren, wie dem Fig. 2438 abgebildeten, kaum erkennbar. Die Areola ist zu einer Linie zusammengedrückt, auch die Area wenig deutlich, das Schlossband kurz und nicht sehr stark. Die Innenseite ist zum grössten Teile lebhaft perlmutterglänzend, a 54 Tafel COCCCXX. Fig. 2459. nur das vordere Drittel schwielig verdiekt ohne deutlichen Schulterwulst. Die Schlosszähne sind mässig stark entwickelt; der Hauptzahn der rechten Klappe ist abgestutzt kegelförmig, ge- kerbt; er wird vom Aussenrand durch eine tiefe, nach vornen breiter werdende Zahngrube ge- schieden, nach hinten durch eine Kerbe be- grenzt. Die beiden Zähne der linken Klappe sind kegelförmig, stark gekerbt, nach vorn ab- gestutzt, durch eine tiefe, zum Rand rechtwink- lig stehende Grube völlig getrennt. Das Inter- vall ist nur ganz kurz, die Lamellen sind beim Typus gerade; die äussere der linken Klappe ist fast vollständig verkümmert. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief deutlich getrennt; ausserdem ist ein deutlicher Wirbelhafimuskel vorhanden. Aufenthalt im inneren Bosnien, der Typus (Fig. 2436) von Lasva, anscheinend mit dem riesigen Unio brandisi zusammen vorkommend, mir von Prof. Erich Brandis mitgeteilt. Ich möchte diese interessante Form für eine | sowohl von brandisi wie von consentaneus gut verschiedene Art halten, die zu den alba- nischen Formen hinüberführt, von denen mir leider noch nur ein recht spärliches Material vorliegt. Ich kann aber nicht in Abrede stellen, dass auch im Gebiete des Unio consenta- neus, wie schon oben erwähnt, einzelne Exem- plare mit zweifellosen Stücken von consenta- neus vorkommen, welche die Grenze verwischen. Prof. Brandis hat mir ausser einer grossen Serie des Typus noch zwei Exemplare aus dem Travniker Museum zugesandt, unsicheren Fund- ortes, aber sicher aus Bosnien stammend. Beide machen den Eindruck guter Lokalformen und eröffnen die Aussicht auf reiche Ausbeute aus dem Gebiet der Dinarischen Alpen. Die Fig. 2437 abgebildete Form kann einfach als die rhombo- idea-Form der iravnicensis bezeichnet werden; sie charakterisiert sich durch den viel stärker gewölbten Oberrand, der nach dem zusammen- gedrückten Vorderrand steil abfällt, so dass er fast in der Mitte geknickt erscheint, und durch den hinter der Mitte eingedrückten Unter- rand. Lamellen und Unterrand bilden einen ausgesprochenen Bogen. Die Hauptzähne der linken Klappe sind länger und stehen hinter- einander, nicht parallel, die Lamelle der rechten Klappe ist auffallend stark und hoch und in der linken Klappe ist auch die äussere Lamelle deutlich. Die Dimensionen sind: Long. 57, alt. 33, crass. 21 mm. Die Wirbelspitzen liegen bei 18 mm. Die Areola ist deutlich rhombisch. Dieser Form einen eigenen Namen zu geben, möchte ich unterlassen, bis mehr Material vor- liegt. Das Fig. 2438 abgebildete Exemplar bildet in vieler Hinsicht einen Gegensatz zu dem eben beschriebenen. Es ist besser erhalten, die Wirbel sind leicht ausgefressen, lassen aber trotzdem kaum eine besondere Skulptur erkennen, Ober- rand und Unterrand sind fast gleichlaufend, der Vorderrand ist sehr kurz. Die Färbung ist gelb- lich grün mit braunen Ringen, Strahlen sind nicht erkennbar, nur ist die Area dunkler ge- färbt. Die Wirbel liegen noch weiter vor, bei einem Viertel der Länge. Die Zähne sind auf- fallend schwach entwickelt, der Hauptzahn der rechten Klappe springt, von hinten gesehen, kaum über den Rand vor und wird durch drei tiefe Furchen in vier Zähnchen geteilt, die Hauptzähne der linken Klappe sind höher, aber gleichfalls tief gefurcht. Ein Intervall ist kaum vorhanden. Die Dimensionen sind: Long. 54, alt. 31, erass. 19 mm. Die grösste Höhe wie die bedeutendste Auftreibung liegen ungefähr in der Mitte der Länge, 2439. Unio thayacus var. Von Herrn Hackl-Wien erhielt ich aus der Thaya eine grosse Serie eines Unio, der sich eng an die oben Fig. 2411 abgebildete Form anschliesst, aber alsbald durch die starke Cu- riosität auffällt, welche über die Hälfte der Ober- fläche einnimmt und so tief ist, dass bei manchen Exemplaren die Schale papierdünn geworden ist. Ausserdem steigt der Rückenrand ganz er- heblich stärker an und bildet mit dem wenig gewölbten Vorderrande eine ausgesprochene Ecke. Das Schloss ist nach demselben Typus gebaut, aber die Zähne sind erheblich massiger, der Hauptzahn der rechten Klappe ist durch eine tiefe Kerbe gespalten, welche einer Leiste in der flachbodigen Zahngrube zwischen den Zähnen der linken Klappe entspricht; der Schulterwulst liegt viel weiter vornen und nimmt deshalb einen erheblich geringeren Teil der Innenfläche ein und der Randwulst reicht weniger weit zurück. Die Schulterhaftmuskel- narbe dringt auffallend tief in den Stützwulst ein und unter den Wirbeln ist eine ausgeprägte Wirbelhaftmuskelnarbe vorhanden. Die Dimen- sionen sind: Long. 82, alt, 41, crass. 30 mm. Rossmaessler, lconographie. N. F. XV. Taf. 391. Werner «Winter Frankfurt YM 2240-2247. Vivipara contecta varr. u # u { ). y j Rossmaessler, Iconographie. N. F. AV. 2248-2254. Vivipara contecta varr. Rossmaessler, Iconographie. N. F, XV. Dry JE —__ 925 2260 2255-2200. Vivipara contecta inflata Villa. I Er E Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. Taf. 304. 2262 2262 2261 2263 RN uRY Ir u Yerner kWinter Frankfurs”M. 2261-2267. Vivipara contecta varr. u 2 u = u = £ j 2 m BEE es 27 ea 7 MR e Fa he = ai P ü fl N gi i D - i ) Be. i » ““ a 12 Rossmaessler, lconographie. N. F. XV. Taf. 395. 2268 2269 Kobelt del, Werner «Winter Frankfurt ”W. 2208.69. Helix mississiensis n. — 2270. Clausilia holtzi Stur. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. Ta7.300: Ba SEEN 2275 2276 Kobelt del. Werner & Winter Fran 2271-77. Helix gualtieriana varr. * . 1 tn u un u Rossmaessler, lconographie. N. F. AV. 127.307. — Kobelt del. Werner & Winter Frankfurt“ 2278-80. Helix gualtieriana varr. F "N, iR Ta Be ‘ Er MER Au : ; Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. Taf. 398. 2282 2283 En Kobel£ del. Werner & Winter, Frankfurt M. 2281. Helix gualtieriana var. — 2282. 83. Helix pseudo-campesina n. 2284. Helix campesina Fzg. Rossmaessler, Iconographie. N. F. AV. Taf. 399. 2285 Kobelt del Werner &Winten, Frankfurt VW 2285. Vivipara mamillata janinensis Mouss. — 2286. V. anatolıca n. 2287. Valvata erythropomatia Hauffen. — 2288. V. spelaea Hauffen. 2289. V. umbilicata Fitz. ER Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. Taf. 400. 2292 2293 Kobelt del Werner & Winter, Frankfurt“M. 2290. 91. Vivipara penchinati Bgt. — 2292. Valvata jelskii Crosse. 2293. V. sorensis Dyb. 3 Rossmaessler, Tconographie. N. F. XV. Taf. 40r. — — 2299 ze 2299 Kobelt del, Werner aWinter, Prankfart 7M. 2294. Valvata antigqua Sow. — 2295. V. alprestris Blauner. — 2290. V. Pulchella Stud. — 2297. V. piscinalis Müll. — 2298. V. geyeri Menzel. 2299. V. andreeana Menzel. Rossmaessler, Iconographie. N. F. ÄV. Taf. 402. 2305 ne 2305 ® Er —; s 2307 2307° Kobeit äeı. - Werner & Winter, Frunkhurt“M. 2300. Valvata bathybia Dyb. — 2301. V. lacustris Clessin. — 2302. V. profundi Clessin. — 2303. 2304. V. fluviatilis Colbeau. — 2305. 2300. V. cristata Drp. — 2307. V. macrostoma Steenb. — 2308. V. frigida Westen. i | h | | f | | ! | ö | | Rossmaessler, lconographie. N. F. XV, Taf. 403. [ = 7 2311 2309 2311 | | N) | | 2309 | be q Werner Winter, Frank 2309. Vivipara danubialis aristidis Bgt. — 2310. V. mamillata carlo- VACENnSIS N. — 2313. V. sibirica Midd. 2311. Valvata baikalensis Midd. — 2372 V. 67 ubei Gerstf. vu EHE GR ‚IeRe SR Ta) Erst De CRIRGE ”\ RR Ye I . k 2 “ Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. Taf. 404. 2314. 15. Vivipara penchinati Be. — 2316. Valvata naticina Mke. 2317. V. aliena Westerl. — 2318. V. obtusa Stud. — 2 319. V. alpestris Blaun. — 2320. V. piscinalis Müll. — 2321. V. contorta Mke. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV, Taf. 405. ir Werner & Winter Prankfart®M. 2322. 23. Vivipara danubialis rumaenica n. — 23241. V.d. kormosi n. 2325. V. neptun (less. — 2326. Valvata imhofi Cless. — 2327.-V. coronadoi Bgt. — 2228. V. nilotica Fikeli. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. r 2330 2338 2331 2329-31. Leonia jolyi Fall. — 2332.33. Melanopsis magnifica Bet. — 2334. M. penchinati Bei. — 2335. 36. M. pseudoferussaci Pall. — 2337. 38. M. mourebeyensis Pall. A u u y K u en ] . ir © r Lt “ Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV, Taf. 407. 2349 2351 2352 2350 Kobelt del Werner &Winter, FrarkfartzM. 2339. Melanopsis doriae Issel. — 2340. M. charpentieri Brot. — 2341.M. kotschyi Phil. — 2342.43. M. variabilıs Phil. — 2344-48. M. guiraoana Bot. 2349. 50. M. hammamensis Gassies. — 2351. M. mohammedi Bet. — 2352-506. M. tingitana Morelet. Rossmaessler, lconographie. N. F. XV. Taf. 408. 2361 Kobeit del Werner & Winter Frankfurt?M. 2357. Valvata lauta Milach. — 2358. V. korotnewi Lindh. — 2359. V. soriensis abbreviata Lindh. — 2360. Liobaikalia stiedae Dyb. — 2361. Benedictia fragilis Dyb. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV.. r- 2362° | 2366 2368 a 2367 Kobeit del. Werner kWinter Frankfürt®M. 2362. 63. Benedictia limnaeoides Schrenck. — 2364. 65. B. baikalensis Gerstf. — 2466. 67. Kobeltocochlea maxima Dyb. — 2368. K. mar- tensiana Dyb. Rossmaessler, lconographie. N. F. XV: 2369 j Kobelt del Werner &Winter, Frankfurt®M. 2369. Baikalia macrostoma Lindh. — 2370. B. nana Milach. — 2371. #. angariensis Gerstf. — 2372. B. harderiana Lindh. — 2373. BP. bythini- opsis Lindh. — 2374. B. pusilla Lindh. — 2375. B. variesculpta Lindh. 2376. B. Kobeltiana Lindh. — 2377. B. milachewitschi Lindh. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. Zap 17. 2378 2379 2380 2381 2384 2382 2383 2386 2385 2388 2389 Werner £Winter Frankfart#M. 2378. Baikalia oviformis Dyb. — 2379. B.elata Dyb. — 2380. B. semen- kewitschi Lindh. — 2381. B. jentteriana Lindh. — 2382. B. subcylindrica Lindh. — 2383. 84. B. pulla Dyb. — 2385. B. elegantula Lindh. — 2380. B. tenuicosta Lindh. — 2387. B. duthiersi Lindh. — 2388. B. columella Lindh. — 2389. B. ciliata Dyb. — 2390. B. cancellata Lindh. 2391. B. contabulata Dyb. DAL 2 EB AA je 20 m; I ar ARE DEALS AT Al Ur Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. la]. 2. 2392 2392 2399 2396 2396 2399 Werner &Winter Frankfurt/M. 2392. 93. Baikalia godlewskii Dyb. — 2394.95. B. turriformis Dyb. — 2396. B. angigyra Lindh. — 2397. B. korotnewi Lindh. — 2398. B. carinata-costata Lindh. — 2399. B. wrzesnowskii Dyb. TB. nur /RaF MiER I H 4 4 Yu" AIR j BETT SLR Rossmaessler, lconographie. N. F. XV. Taf. 413. 2400“ Werner «Winter Frankfart“M. 2400. 0I. Baikalia godlewskii Dyb. — 2402. B. carinata Dyb. — 2403. b. dybowskii Lindh. — 2404. Choanomphalus maackii Gerstf. — 2405. Ch. valvatordes Dyb. — 2406. Ch. schrenckiül Dyb. Rossmaessler, Tconographie. N. F. AV. Taf. 414. 2409 2409 2410 2407. Choanomphalus maackiı Gerstf. — 2408. Ch. amauronius Bourg. 2409. Ch. aorus Bourg. —- 2410. Ir. Unio consentaneus thayacus n. Rossmaessler, Iconographie. N. F. AV. RER ERG$ 2412 7 ne ER I ra WeEieremer are 2412.13. Unio consentaneus Zgl. — 2414. U. langi n. u vw I © 1 Ken 1 i z Pr er ee ö as > L-« od r N , f i j j . Be, u BERN St, > 4 a „ut 5 W f { > ni N f Ra ne er ed 9* r Wer, ie EU hal ; j h 4 i 5 3 A E’] ’ & 8 Se nn = m 4 ds b ’ “ ) M Bd - + ul we Pl FE JB Zu Fr Dr x i an B Pe u / i A L ‘ 4 ei f ”, T y kr 4 u > “ hu . 22 s ü “ R u: 2 r, u, j B. ur Su et I IrTen 2% Bu » N - saar! 5 ar »# NER | ne „ wa Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. Bez 2417 2415 2418 2415. 10. Unio consentaneus Zgl. — 2417-21. Emmericia patula Brum. (2418. Emmericia bellotü, 2419. E. ventricosa, 2420. E. scalaris, 2421. E. expansilabris). a u a Se a a ae h ’ 2 6 ” k a er u en ’ ‘ * R ‚ i dr?" Ö 4 { Fr \ ’ . | ' A * & . 8 . » . P b . f £T R » # B . » a £ re ! .B 4 ’ % “ # ‘ E P u he > * k ; f N # ’ u he r - ? t ' nn ’ ‚ne y |) j A I “ar * N % [1 ‚ ra ‚ ! ; E5 nd i ü) N x BIT x Ar, s : j EN i X { \ N yu f y i e ae f N; f Mr, j N ee i N ERNL w) nr EN, & u EA Ir Hu I sur er s Bar nl j - { \ Me [I en f u BR wor RE RI INN ann Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. TaRAuT Se N \ N IB | 2426 belt del Werner &Wint 2422. 23. Unio consentaneus sguamosus Charp. — 2424. Choanomphalus eurystomus Lindh. — 2425. Choanomph. andrussowi Lindh. — 2426..Ch. korotnevi Lindh. Rossmaessler, Iconographie. N. F. AV. Taf. 418. 2430 Werner &Winter Frankfurt“M. Kobelt del 2427. 29. Unio consentaneus hohenwarti n. — 2430. Choanomphalus Pyg- maeus Lindh. — 2431. Ch. westerlundi Lindh. — 2432. Ch. subrimatus Lindh. — 2433. Valvata subangulata Biig. Da ü st Zur Zain * a Mu A I > ae A . . . r 1 Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. 27 24.170) 2434. 35. Untio brandist n. Werner aWinter, Fran! Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. AIL 2436 2437 2438 2439 Kobelt del Werner & Winter. | 2436-38. Unio travnicensis n. et var. — 2439. U. thayacus var. ICONOGRAPHIE DER LAND- « SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN voN ı. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DE::W.-ROBELT. a NEUE FOLGE. FÜNFZEHNTER BAND. ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. COLORIERTE AUSGABE. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1909. KERN Sn 0. W. KREIDEL’S VERLAG in WIEBADEN. — —.. Durch jed& Buchhandlung des In-und Auslandes zu beziehen. ROSSMÄSSLERS ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER- NOIR FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Neue Folge. Band I—XIII und Supplementband I. Mit je 30 Tafeln Abbildungen. Preis pro Band schwarz 27 Mk. 60 Pfg., colorirt 48 Mk. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VIund VII derersten Serie, welche schwarz Mk. 110.40, colorirt Mk. 192.— kosten, wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. Wenn die obigen 19 Bände gleichzeitig bekosen werden, tritt für alle die relative” Preisermässigung ein. Einzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgegeben. DIE LAND- DECKRELSCHNECKEN. BEARBEITET VON Dr. W. KOBELT. 76 Seiten Text mit 7 eolorirten Tafeln. — Preis 24 Mk. LAND-MOLLUSKEN. vos Dr. 6. SEMPER. 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte. 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck. — Preis 144 Mk. 80 Br DIE SUSSWASSER-MOLLUSKEN VON CELEBES. Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 13 Tafeln in Heliogravure und Lithographie. — Preis 32 Mk. DIE LAND-MOLLUSKEN VON CELEBES. Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 31 Tafeln in Lithographie und Heliogravure. — Preis 60 Mk. N ICONOGRAPHIE LAND- « SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER, DW... RK: O0 BELIER NEUE FOLGE. FÜNFZEHNTER BAND. DRITTE UND VIERTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. COLORIERTE AUSGABE. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1909. ug: ig RX 2 0. W. KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN. Dureh jede Buchhandlung des In- und Auslandes zu beziehen. { ER 2 N R RER ROSSMÄSSLER’S ICON OGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER- NOLLUSKEN. Dr . W. KOBELT. | Neue Folge. 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Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VI und VII der ersten - Serie, welche schwarz Mk. 110.40, colorirt Mk. 192.— kosten, wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. Wenn die obigen 21 Bände gleichzeitig bezogen werden tritt für alle die relative Preisermässigung ein. Einzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgegeben. DIE LAND -DECKELSCHNECKEN. BEARBEITET VON Dr. W. KOBELT. 76 Seiten Text mit 7 colorirten Tafeln. — Preis 24 Mk. LAND-MOLLUSKEN. Dr. €. SEMPER, 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte. 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck. — Preis 144 Mk. 80 Pf. DIE SUSSWASSER-MOLLUSKEN VON CELEBES. 2 Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 13 Tafeln in Heliogravure und Lithographie. — Preis 32 Mk. DIE LAND-MOLLUSKEN VON CELEBES. Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 31 Tafeln in Lithographie und Heliogravure. — Preis 60 Mk, e = 4 DET ICONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSELER, FORTGESETZT VON Da WeROBELT. NEUE FOLGE. SECHZEHNTER BAND. Von P. HESSE. MIT DREISSIG TAFELN. Die Tafeln des sechszehnten Bandes dieses Werkes gelangen sämtlich nur uncolorirt zur Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. LIT. en Herrn PAUL PALLARY in Eckmühl-Oran, dem vorfrefflichen Kenner der nordafrikanischen Fauna, in dankbarer Verehrung Der Verfasser. a RD I we - b Se ETC re: se er 0 2 » R, j Br Ss 2 3 di Mi 13 u ‘ [u @ we r u, 2 Ä _ Be . & 3 = re 4 - ) E, | . N nr c ar Ta tiet & = »f BE u HE 3 P “ ee. eh EL IBzaN: Vorwort. Dem zweiten Bande meiner anatomischen Bearbeitung der palaearktischen Helices will ich nur ein kurzes Geleitwort mit- geben, um den vielen Freunden, die mich wieder in entgegen- kommendster Weise mit Material unterstützten, meinen aufrichtigen Dank abzustatten und ihr ferneres Wohlwollen zu erbitten. Mit dem nächsten Bande hoffe ich die Pentataenien zu Ende zu bringen; das ist allerdings nur möglich, indem ich den Text kürzer fasse, Gruppen von verwandten und anatomisch wenig verschiedenen Arten gemeinsam behandle und die Abbildungen auf das unumgänglich Nötige beschränke. Sehr viele Untersuchungen liegen bereits vor, aber gewisse seltene Arten habe ich mir immer noch nicht verschaffen können; Eremina duroi und desertella, die Maroccaner aus der Verwandt- schaft von atlasica, rerayana und vermiculosa, die corsische Helix tristis, die echte Helix figulina, der interessante Allognathus grate- loupi und andere waren mir bisher nicht erreichbar. Möchte dieser kurze Hinweis den Erfolg haben, mir zu einigen dieser Raritäten zu verhelfen. Venedig, 5. Februar 1911. P. HESSE. = a | BNLLEN IE LET NT Fa Ah yirnlaeai 4 SEEN. Er a 772.238 ey 5 A EROLATE, ve! u Beer BEHET NET ven hal les Pr Be f ah POT DER BArH ba ul is who et, Beer d. rue it OnHIRe, lolrn, a ah sole sau re ergiiiite kahron SARHieN I Tarrstnla Inf Bea Ei Br ae RAN run), Tue hair It BT rare Hieal ns che ur a ia he aan AD: rat die st ra ale ten deu Bailrila Ink aa Be haluinde 2 Wetelßalae uk Salami ne 0. oje er Beubitld kl Truon RErUR I N Hey üsTiyE Hr A Ur OUR, ET Pa une ih a u rn Dan weni Fa RE Aa A E IE elkiik: IECU EL Aye. Tuner a4 Ba De ; TEN SUN TH A Te MAD DATEN Bike Aralı Auen RN RrTPUE a SER Kan een Me ale 5 hl > mtl. bil unlah Ei a Wirte es wrbia Sunı Ga lkkech YARR.ı IE u Tr DET 7) lit N | ut 2 I r = " Ar * rue? MARS. kevantina (Codringfonia) crassa Pfr. Tar. 421: Hel. Codringtoni Gray var. umbilicata. Wiegmann, 1877, 8. 195—201, Datz 6. Von der zoologischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hof- museums in Wien erhielt ich durch Herrn Dr. Rud. Sturany ein in Spiritus conserviertes, schon der Schale entkleidetes Tier dieser interessanten Art, das Herr Dr. Franz Werner im Jahre 1894 von Paläocastrizza auf Corfu mitgebracht hatte. Die graue, stark contrahierte Fusssohle war 29 mm lang, 10 mm breit, Seiten und Schwanzende dunkelgrau, der Rücken ist auf hellbräunlichem Grunde durch zahlreiche graue und blauschwarze Flecken marmoriert, eine Nackenleiste nicht zu erkennen. Mantelwulst und Mantel sind einfarbig hell bräunlichweiss; am Mantel scheinen die Gefässe des Lungennetzes durch. Auffallend ist das gelblichrote Pigment der Augenträger; schon Wiegmann erwähnt das als eine Eigentümlichkeit dieser Art. Von den Nackenlappen hat der rechte die Form eines 7 mm langen, spitz zulaufenden Dreiecks. Der linke obere ist halbmondförmig, 3 mm lang; nach einem Zwischenraum von 3 mm folgt der linke untere, der als ein 7 mm langer Saum auftritt, mit deutlich gelöstem oberen Zipfel. Ob auch das gegenüberliegende Ende des oberen Teilstücks gelöst ist, liess sich bei meinem Exemplar nicht mit Sicherheit entscheiden, da dieser Lappen etwas zerschlissen war, vermutlich beschädigt beim Herausziehen des Tieres aus dem Gehäuse. Die hell leberbraune Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt; die beiden langen Schenkel messen 25 und 30, die schräg abgestutzte Basis 8 mm. Die vordere Nierenspitze ist 36 mm vom Mantelrande entfernt. Der Ureter, im hinteren Teile geschlossen, öffnet sich ungefähr auf der Höhe der vorderen Nierenspitze. Der dunkel gelbbraune Kiefer (Fig. 2) ist halbmondförmig gebogen, 2,5 mm breit und 0,9 mm hoch, mit sechs ziemlich flachen Leisten besetzt, die nur den concaven, aber nicht den convexen hand zahnartig überragen. Die äusseren Leisten an beiden Seiten sind nur schwach ausgebildet. Auf der Radula, die 8,7 mm lang und 3 mm breit ist, zähle ich 208 Querreihen mit je 42-1-43 Zähnen, die in ihrer Form nicht von denen der schon besprochenen verwandten Arten abweichen. Beim 16. Zahn Rossmässler, Iconographie XVI. 1 2 tritt eine äussere Nebenspitze auf, beim 18. beginnt die Ausrandung der Hauptspitze, die beim 19. schon deutlich gespalten ist. Nach dem Rande zu hat zuweilen die Hauptspitze einen weiteren seichten Einschnitt, so dass vierzackige Zähne, hin und wieder sogar durch Spaltung der Neben- spitze fünfzackige Zähne entstehen; die meisten haben aber nur drei Zacken. Der Genitalapparat (Fig. 2) zeichnet sich vor dem der verwandten continentalen Arten durch mehrere Besonderheiten aus. Der hintere Ab- schnitt zeigt keine erwähnenswerten Eigentümlichkeiten; die zungenförmige Eiweissdrüse, der dicke, eng kettenartig gewundene Zwittergang (Fig. 4), der wenig gewundene, aber stark gefältelte Uterus, das alles findet sich bei den übrigen Arten in gleicher Weise. Der Uterushals, 8 mm lang, ist erheblich kürzer, als die 18 mm lange Vagina. Die kräftig entwickelten Glandulae mucosae (Fig. 3) haben einen starken, 6 mm langen, fleischigen Stamm; dieser spaltet sich in zwei oder drei Aeste, die sich wieder in mehrere, in der Regel rein cylindrische Zweige zerteilen; die eine Drüse hat 10, die andere 13 Zweige, von denen die längsten 19 mm messen. Der keulenförmige Pfeilsack misst in seinem freien Ende 6, in ganzer Länge 9 mm und umschliesst einen gebogenen 6 mm langen Pfeil, mit kurzer, unregelmässig gezackter Krone und kurzem Halse. Der Pfeil (Fig. 6) erinnert in der Form an den der süd- und mittelitalienischen Murellen. Er ist mit drei gut ausgebildeten Leisten besetzt; von diesen hat die ventrale, an der concaven Seite gelegene, eine verbreiterte Schneide, während die sie einfassenden, nach innen gebogenen beiden seitlichen Leisten scharfe Schneiden tragen, so dass zwei tiefe und ziemlich weit offene Hohlkehlen entstehen. An der convexen Seite zeigt sich eine rudimentäre abgerundete Dorsalleiste (Fig. 6a); der Querschnitt hat die Form eines Ankers (Fig. 7). Am Blasenstiel fand ich den Schaft relativ kurz (16 mm), den Blasen- kanal 34, das kräftige Divertikel 58 mm lang. Der Kanal ist gut ent- wickelt und fast so stark wie das Divertikel. An der kugeligen Samen- blase (Fig. 5) von 5 mm Durchmesser beobachtete ich einen kleinen knötchenartigen Auswuchs, der sich durch seine helle Farbe auffallend von der dunkelgrauen Samenblase abhob; sehr wahrscheinlich ist das nur eine individuelle Abnormität. Am Penis ist der eylindrische hintere Abschnitt 10 mm, der spindel- förmige vordere 16 mm lang, das stark gekräuselte Flagellum misst 59, der Retractor 16 mm. Das Vas deferens ist an dem dem Penis zugewandten Ende dünn, erweitert sich aber nach der Prostata zu. Wiegmann hat ein von Corfu stammendes Tier untersucht, das er Hel. codringtoni var. umbilicata nennt. Es ist mir nicht bekannt, wo und von wem eine var. umbilicata beschrieben ist; nach dem Fundort darf man aber wohl annehmen, dass es sich um Lev. crassa Pfr. handelt. 3 Sein Befund stimmt mit dem meinigen in allen wesentlichen Punkten gut überein. Die einzige nennenswerte Abweichung zeigt sich am Penis; bei seinem Exemplar ist der Retractor fast genau in der Mitte angeheftet, so dass der hintere und vordere Abschnitt des Penis annähernd die gleiche Länge haben, während bei dem meinigen der hintere (10 mm) erheblich kürzer ist, als der vordere (16 mm). Der Schaft des Blasenstiels ist an Wiegmann’s Exemplar noch kürzer, die Glandulae mucosae noch kräftiger entwickelt und stärker verzweigt, der Kiefer wesentlich höher, als bei dem meinigen. Unter allen bisher untersuchten Codringtonia-Formen weicht Lev. 'crassa am meisten vom Typus der Gruppe ab. Der eigentümliche Bau des Pfeils und die starke Entwicklung der Glandulae mucosae unterscheiden sie ohne weiteres von ihren continentalen Verwandten; auch der kurze Schaft und das relativ lange Divertikel des Blasenstiels dürften als gute diagnostische Merkmale gelten, wenn sie sich bei der Untersuchung reich- licheren Materials als constant bewähren. Erklärung der Abbildungen. Taf. 421. 1. Kiefer (Vergr. 20:1). 2. Genitalapparat (nat. Gr.). 3. Pfeilsack und eine Glandula mucosa (Vergr. 3:1); die andere Glandula ist abgeschnitten. 4. Zwittergang und Zwitterdrüse (Vergr. 3:1). . Samenblase (Vergr. 3:1). . Pfeil, vom Rücken und von der Seite gesehen (Vergr. 11:1). . Querschnitt des Pfeils. SI0O) DO Nachtrag zu Lev. (Codringtenia) parnassia Roth. Kurz vor Abschluss des vorliegenden Heftes erhielt ich durch Herrn Dr. Rud. Sturany noch fünf der Schale entkleidete Tiere dieser schon in Bd. XIV besprochenen Art, die mir Anlass zu einigen kurzen Be- merkungen geben. Sie wurden von Herrn G. Paganetti-Hummler im Jahre 1903 am Parnass gesammelt; eins davon erwies sich als jugendlich, während die andern vier geschlechtsreif waren. In der Anatomie stimmen sie gut mit den schon besprochenen von Leonis gesammelten Exemplaren überein; die Länge der einzelnen Organe bewegt sich in der Regel inner- halb der früher von mir angegebenen Grenzen, doch fand ich einige Aus- nahmen, die Erwähnung verdienen. Das Flagellum - erweist sich durch- gehends als kürzer, und variiert von 30 bis 53 mm, während es bei den früher untersuchten Tieren eine Länge von 40—53 mm aufweist. Der Uterushals ist 4—5 mm lang; an der fingerförmigen Drüse beobachtete 1* 4 ich dreimal die Combination 4 u. 4, einmal 3 u. 3, einmal 3 a. 4. Sonstige Abweichungen, z. B. in der Länge des Penisretractors, sind von keinem Belang, und können daher hier übergangen werden. Leider ist mein Material unvollständig, da einige Codringtonia-Formen mir nicht erreichbar waren; trotzdem scheint mir das Ergebnis meiner Untersuchungen nicht ohne Interesse. Es wird jetzt zur Gewissheit, dass wir in diesem Subgenus eine Anzahl anatomisch gut begründeter Arten zu unterscheiden haben, die sich am leichtesten durch die Form des Pfeils von einander trennen lassen. Wenn diese constant ist, was ich für sehr wahrscheinlich halte, worüber ich mich aber gern an grösserem Material vergewissert hätte, so lässt sich nach diesem Merkmal folgende Bestimmungs- tabelle aufstellen: I. Pfeil mit 4 gut ausgebildeten symmetrisch angeordneten Leisten. a. gerade, zwei gegenüberstehende Leisten mit verbreiterten, die beiden andern mit gespaltenen Schneiden Lev. codringtoni Gray u. intusplicata Pfr. zwei gegenüberstehende Leisten mit scharfen, die beiden andern mit verdickten Schneiden Lev. parnassia Roth. b. gebogen, zwei gegenüberstehende Leisten mit stumpfen, die beiden andern mit verbreiterten Schneiden Lev. peloponnesiaca P. Hesse alle vier Schneiden verbreitert, zwei mehr, zwei weniger Lev. coracis Kob. ll. Pfeil stark gebogen, mit 3 gut ausgebildeten und einer rudimentären Leiste, Querschnitt ankerförmig Lev. crassa Pfr. Die Angaben über den Pfeil von Lev. coracis sind allerdings nicht ganz einwandfrei, da mir die Herstellung des Querschnitts nicht nach Wunsch gelang. Der Pfeil brach nicht in der Mitte, sondern nahe der Basis, an seiner breitesten Stelle. Um von der geographischen Verbreitung der einzelnen Formen ein Bild zu gewinnen, habe ich alle mir bekannt gewordenen Fundorte zu- sammengestellt und die Formen, deren Anatomie noch unbekannt ist, nach der Schalenähnlichkeit einzuordnen versucht. Die von mir untersuchten Species, sowie die Fundorte, von denen mein Untersuchungsmaterial stammt, sind mit * bezeichnet; die Synonyme sind cursiv gedruckt. (do i Uebersicht der Arten des Subgenus Codringtonia Kob. *O, codringtoni Gray. (nimia Let. mss., euchromia Bgt., eucineta Bgt., eupaecilia Bgt., ferussaci O0. & J.) Im Peloponnes, zuerst von Navarın beschrieben. Im Taygetos- Gebirge: beim Kloster St. Elie, 2000 m (Kobelt, leg. Ray- mond), Kambos (Sturany, leg. Holtz), *Ladha (Sturany, leg. Werner), Langada-Pass (coll. Boettger, leg. Stussiner 1897). In Messene: *bei Kalamata (Kobelt; Sturany), Kloster Janitza bei Kalamata (coll. Boettger, leg. Brenske 1883), Phygalia (Bourguignat), Ithome-Gebirge (Bourguignat). In Achaja: in der Provinz Kalavryta (Boettger, leg. Thiesse, 1881), bei Psathopyrgos in der Ebene (coll. Boettger, leg. Krüper 1891), am Olonos, 2000 m. (Sturany, leg. Holtz). In Elis: Divri (Böttger, leg. Conemenos). Argolis (Kobelt, leg. Heldreich). f. alba Marts. Nauplia (v. Martens). "CO, peloponnesiaca P. Hesse *Kloster Hagia Laura (Krüper, leg. Leonis), *C, intusplicata Pfr. *Chelmos (Kobelt, leg. Brömme; Krüper, leg. Leonis). var. subangulata Kob. Fandort unbekannt. »„ *arcadica Kob. Planidosi in Arkadien (Kobelt, leg. Krüper); *Kloster Hagia Laura (Krüper, leg. Leonis). „ eyllenica Rolle Am Kyllene (Kobelt, leg. Rolle). *C, parnassia Roth. *Am Parnass, von Heldreich entdeckt. var. pseudoparnassia Mouss. Parnass.. Nach Böttger auch bei Divri in Elis (leg. Conemenos). #0. oetae Kob. Oeta in der Landschaft Phthiotis (Kobelt, leg. Thiesse), *Dorf Stromi am Oeta (E. v. Martens, leg. v. Oertzen). var. *coracis Kob. *Musinitza am Korax-Gebirge, Aetolien (E. v. Martens, leg. v. Oertzen). Angeblich auch beim Höhlenkloster Megaspilaeon im nördlichen Peloponnes (Kobelt, leg. Brömme) und bei Kalavryta in Achaja, 800 m (Sturany, leg. Holtz). „ aetolica Bittg. Veluchi-Gebirge in Aetolien (Böttger, leg. Krüper). C. acarnanica Kob. Warasdino, Akarnanien (Kobelt, leg. Krüper) Atalanta in Lokris (nach Kobelt in coll. Bourguignat als Hel. atalanta Thiesse). *C, crassa Pfr. (umbilicata Wiegm.). Auf Corfu beschränkt. Agi-Deka (Blane; ©. Conemenos in coll. Böttger), *Palaeocastrizza (Blanc; Werner), var. pantocratoris Brömme. Auf dem Gipfel des Pantokrator (Kobelt, leg. Brömme). Martens gibt C. crassa irr- tümlich vom Korax an. In der Böttger’schen Sammlung liegen zwei noch ihbrachrießae Formen. Die eine ist zunächst mit ©. oetae verwandt, aber flacher, mit rascher anwachsenden Umgängen und grossem, halbbedeckten Nabel, vom Berg Kioni im Oetagebirge (leg. Krüper). Die andere stammt von Corfu (leg. Reitter 1883), hat den gleichen offenen Nabel, wie C. crassa, aber die glatte Schale, die weisse Grundfarbe und die bunte Fleckfärbung, wie die Stücke von Stromi am Oeta. Nach Martens (Moll. v. Oertzen, Nachtrag) soll ©. codringtoni bei Livadia in Euboea vorkommen, eine Angabe, die sehr der Bestätigung bedarf. Eine Ortschaft Livadıa gibt es in Euboea nicht, und überdies wurde diese Insel von der verstorbenen Frl. Thiesse, und später von Leonis, so gründlich durchsucht, dass eine so grosse Schnecke schwerlich den Nachforschungen entgangen wäre. Ob eine Verwechslung mit dem von Herrn v. Oertzen besuchten Livadia in Boeotien vorliegt, entzieht sich meiner Beurteilung; es ist aber kaum anzunehmen, dass die typische C. codringtoni dort lebt. So weit sich bis jetzt übersehen lässt, sind die Arten codringtont, intusplicata und peloponnesiaca auf den Peloponnes beschränkt. Die ty- pische Art, der das Subgenus seinen Namen verdankt, scheint besonders in Messenien und im Taygetos-Gebirge weit verbreitet zu sein; aus andern Gegenden sind nur wenige Fundorte bekannt; der westlichste ist Nauplia. C. intusplicata und peloponnesiaca kennen wir bisher nur aus Arkadien. In Mittelgriechenland leben die Arten parnassia, oetae und acarnanica; einige hierher gehörige Formen sollen auch im Peloponnes gefunden worden sein, doch wäre eine Bestätigung durch anatomische Untersuchung wünschens- wert, Aus Attika und von den Inseln des Archipels ist keine Codringtonia- Form bekannt; der östlichste Fundort in Mittelgriechenland ist Atalanti, der nördlichste das Veluchi-Gebirge. In Thessalien und Epirus ist unser Subgenus, soweit wir bis jetzt wissen, nicht vertreten. Die Gebirge von Epirus sind aber in malakolo- gischer Beziehung fast vollständige terra incognita, und das Vorkommen einer Codringtonia dort wäre keineswegs überraschend, da auf dem der epirotischen Küste gegenüberliegenden Corfu die nördlichste Art der Gruppe, C. crassa, ihre Heimat hat. Subgenus Isaurica Koh. Von dieser anscheinend auf das südliche Kleinasien beschränkten Gruppe, die dem Subgenus Codringtonia in Form und Zeichnung des 7 Gehäuses ähnlich ist, sind bis jetzt vier Arten beschrieben, Isaurica Iyeica Marts., callirrhoö Kob., exqwisita Nägele und praecellens Nägele mit var. amanica Nägele. Alle sind in den Sammlungen noch sehr selten und schwer zu erlangen, ich darf es daher als einen besonders glücklichen Zufall betrachten, dass es mir durch das Entgegenkommen des Herrn Pfarrer Naegele möglich war, zwei Tiere von Is. praecellens zu untersuchen. Auffallend ist es, dass /saurica sowohl in Bezug auf anatomische als auf testaceologische Charaktere den griechischen Codringtonien näher steht, als den eigentlichen Levantinen, die doch gleichfalls in Vorderasien ihre Heimat haben. Will man ZLevantina, s. str. und Codringtonia als besondere Gattungen betrachten, wogegen kaum etwas einzuwenden wäre, so würde ich Isaurica als Section zu Codringtonia ziehen. Die anatomischen Merkmale von Isaurica in eine Diagnose zu fassen scheint mir jetzt noch nicht tunlich, da nur eine einzige Art untersucht werden konnte. Welche Charaktere diese mit den andern Species gemein- sam hat und welche ihr eigentümlich sind, ist vorläufig unbekannt, ich beschränke mich daher auf die Beschreibung der untersuchten Art. Isaurica praecellens Naegele. Taf. 422. Es lagen mir zwei lebende Tiere aus Cilicien vor, mitgeteilt von Herrn Pfarrer Naegele. Die Gehäuse massen bei 41/.,—4°/ı Umgängen im grossen Durchmesser 46 (47), kl. Durchm. 38 (39), Höhe 29 (28) mm. Das Tier hat beim Kriechen auf einer Unterlage von Papier eine Länge von 65—X10 mm bei 20 mm Breite der Fusssohle; die Augenträger sind 20, die kleinen Tentakel 5 mm lang. Vor allen mir bekannten Heliceen zeichnet es sich durch seine ungewöhnliche Färbung aus. Kopf und Rücken sind ziegelrot, von einer etwas lebhafteren Nüance, als der auf Taf. II, Fig. 1c des bekannten Lehmannschen Werkes dargestellte Arion empiricorum. Seiten und Schwanzende sind heller, Fusssohle gelblichgrau mit dunkleren Rändern. Das Schwanzende ist flach gewölbt, ohne Andeutung eines Kiels; über den Rücken zieht sich eine scharf ab- gegrenzte Nackenleiste. Der Mantelrand ist schmutzigweiss mit gelblichem Anflug, das Lungendach hellbraun mit zahlreichen braunen Tupfen. Von den Nackenlappen erscheint der rechte ohrförmig. Der linke obere hat die Form eines Halbkreises von 6 mm Durchmesser, und ist vom unteren durch einen weiten Zwischenraum (11 mm) getrennt. Der untere hat an seinem oberen Ende einen kleinen vorspringenden Zipfel. Der halbmondförmige Kiefer zeichnet sich durch seine sehr dunkle hornbraune Färbung aus. Er ist relativ hoch; von meinen beiden Exem- plaren misst das eine in Höhe und Breite 1,4:2,5, das andere 1,3:2,6 mm. Die fünf Leisten, mit denen er besetzt ist, überragen beide Ränder. Bei einem meiner beiden Stücke sind alle fünf Leisten annähernd gleich breit 8 und ziemlich flach; beim andern sind die beiden seitlichen flach, die andern drei kräftiger ausgebildet, aber die mittlere sehr schmal. Die Radula, 9,3 (8,8) mm lang und 3,6 (3,7) mm breit, besteht aus 194 (185) Querreihen mit 55—1—52 (54—1—-55) Zahnplatten, die in einer geschwungenen, nach vorn offenen flachen Bogenlinie angeordnet sind. Die kurze einzige Spitze des symmetrischen Mittelzahns erreicht den hintern Rand der Basalplatte nicht, oder nur eben. Die Seitenzähne, gleichfalls einspitzig, sind etwas unsymmetrisch; ihre Spitze erreicht den Rand der Basalplatte oder überragt ihn ein wenig. Am 20. Zahn beginnt die Andeutung einer äussern Seitenspitze, die beim 22. deutlich ausgebildet ist; bei diesem beginnt die Ausrandung der Hauptspitze, die sich beim folgenden spaltet, so dass der 23. Zahn dreispitzig erscheint. Nahe dem Rande spaltet sich auch die Seitenspitze und bekommt 2—3 Zacken. An der Hauptspitze fand ich zuerst beim 30, Zahne eine weitere Spaltung, die aber bei den folgenden, nach dem Rande zu, sich nicht immer wieder- holt; die meisten haben nur eine zweizackige Hauptspitze. Am Genitalapparat bietet, wie gewöhnlich, der hintere Abschnitt keine bemerkenswerten Eigentümlichkeiten und weicht von den übrigen Arten des Genus Levantina nicht ab. Der ziemlich dünne, eng ketten- artig aufgewundene Zwittergang ist 15 (20) mm, die zungenförmige, gelb- liche Eiweissdrüse 23 (21) mm lang. Der weissliche, stark gefältelte Uterus von gelatinöser Consistenz ist im hintern Teile schmal und nimmt nach vorn hin schnell an Breite zu. Der Uterushals ist kurz (3,5—5 mm) und ziemlich dick, die Vagina (10,5--12 mm) erheblich länger als jener. Am Blasenstiel ist der an der Basis verdickte Schaft kürzer als der dünne Blasenkanal, und dieser kürzer als das stärkere Divertikel, das besonders bei einem meiner Exemplare sich nach der Spitze zu auffallend verjüngt. Die Maasse dieser drei Abschnitte sind bei den beiden mir vorliegenden Stücken 25:32:39 und 21,5:36:39 mm. Die kugelrunde Samenblase hat 3—4 mm Durchmesser. Der in seinem freien Teile 7,5—8 mm lange Pfeilsack ist an der Mitte der Vagina angeheftet und umschliesst einen 8,5 mm langen Pfeil mit kannelierter Krone und kurzem eingeschnürtem Halse. In seinem Bau erinnert er an den Pfeil der italienischen Opica-Arten. An der convexen Seite hat er anstatt einer Leiste nur eine flache Erhebung; die beiden seitlichen Leisten sind nach innen gebogen, haben scharfe Schneiden und schliessen eine dritte ventrale Leiste mit gespaltener Schneide ein, so dass zwei ziemlich weit offene Hohlkehlen entstehen. Der Querschnitt hat die Form eines Ankers, wie bei Codr. crassa. Von meinen beiden Tieren hatte nur eins den Pfeil, beim andern war der Pfeilsack leer. Die beiden neben dem Pfeilsack an die Vagina angehefteten Glandulae mucosae haben einen kurzen (4—4,5 mm), kräftigen Stamm, der eine Anzahl an der Basis I stark verjüngter, aber nach hinten sich schnell verbreiternder, teils spindel-, teils keulenförmiger Zweige von 8—13 mm Länge trägt. Ihre Anzahl betrug bei dem einen Tiere 8 u. 9, beim andern 12 u. 13. Der vordere Abschnitt der Vagina, sowie der gemeinsame Geschlechts- gang zeigen eine grüngelbe Färbung, die bei einem Exemplar ziemlich blass, beim andern kräftiger ausgeprägt ist. Am Penis ist der vordere spindelförmige Teil nur mässig verdickt; bei einem Exemplar zeigt er in seiner vordern Hälfte, etwa bis zur Mitte, einen Anflug von orangerotem Pigment. Der Retractor ist an der dünnsten Stelle angeheftet; nach hinten verdickt sich der Epiphallus allmählich. Das dünne, peitschenförmige Flagellum ist 53 (49) mm lang und im vordern Teile leicht geschlängelt, das Vas deferens und der 7,5—8 mm lange Retraetor im Verhältnis zur Grösse des Tieres recht zart. Die Art zeichnet sich vor allem durch die ganz eigenartige Färbung des Tieres aus, wie ich sie von keiner andern Helicide kenne. Rote Färbung kommt überhaupt bei Gehäuseschnecken nur selten vor; aus der palaearktischen Fauna sind mir nur zwei Beispiele bekannt, Hel. adanensis Kob. und Hel. venusta Marts., beide mit; zart rosafarbenem Tier. Im Bau des Genitalapparats zeigt sich eine gewisse Ähnlichkeit mit Codringtonia; die kräftig entwickelten Glandulae mucosae und der ankerförmige Quer- schnitt des Pfeils erinnern besonders an Codr. crassa. Es scheint mir aber übereilt, wenn man von der Ähnlichkeit der Pfeile auf eine sehr nahe Verwandtschaft beider Arten schliessen wollte. Dieser Pfeiltypus, den wir auch bei Opiea kennen lernten, kommt noch bei mehreren andern Arten vor; ich kenne ihn von Tachea splendida und Eremina desertorum. Leider habe ich es unterlassen, die Beschaffenheit des Ureters fest- zustellen, die nach allen bisherigen Erfahrungen einen grossen diagnostischen Wert zu haben scheint. Erklärung der Abbildungen. Tafel 422. Fig. 1. Zwei Kiefer (Vergr. 20:1). „ 2. Zahnplatten der Radula (Vergr. 335:1). „ 3. Mündung des Gehäuses mit dem darin zurückgezogenen Tiere, schwach vergrössert. „ 4. Genitalapparat (nat. Gr.) „ 5. Zwei Glandulae mucosae desselben Tieres (Vergr. 3: 1). „ 6. Pfeil. Ventral- und Dorsal-Ansicht (Vergr. 5:1). 6a. Quer- schnitt. Rossmässler, Ieonographie XVI. 2 10 Nachtrag zum Subgenus Levantina, s. str. Noch vor Abschluss dieses Heftes bot sich mir Gelegenheit, zwei Arten zu untersuchen, deren Stellung im System bisher zweifelhaft war, nämlich Hel. gyrostoma Fer. und leachi Fer. Westerlund und Pilsbry stellen sie zu Murella, Kobelt zu seinem Subgenus Gaetulia. Nach dem Bau des Genitalapparats kann kein Zweifel darüber sein, dass sie zum Genus Levantina gehören, und zwar zur nächsten Verwandtschaft der vorderasiatischen eigentlichen Levantinen. Levantina (Levantina) gyrostoma Fer. Taf. 423—425. Der leider im Sommer 1908 in den Alpen verunglückte Dr. Bruno Klaptocz hat im September 1906 in Tripolitanien eine Anzahl Exemplare dieser Art gesammelt, die er Herrn Dr. Rud. Sturany überliess. Dieser fand darunter zwei Stücke, die noch das eingetrocknete Tier enthielten; es gelang ihm, die Tiere aufzuweichen, und er hatte die Güte, sie mir zur anatomischen Untersuchung anzuvertrauen. Eins davon stammte vom Dschebel Teghrinna im Ghariangebirge, das andere war am Wege von Gharian nach Tripolis gesammelt. Leider waren beide Exemplare noch ganz jung, und die Genitalien nur in der ersten Anlage vorhanden; es war mir deshalb besonders erfreulich, dass ich in Wiegmann’s Nachlass eine ausführliche, durch zahlreiche Zeichnungen illustrierte Beschreibung der gesamten Anatomie unserer Art vorfand, die ich in Folgendem wiedergebe. „Zur Untersuchung dienten zwei lebende Tiere, welche Herr Dr. Kobelt aus dem Dschebel Gharian, landeinwärts von Tripolis, erhalten hatte. Die Gehäuse, von denen das eine mit Andeutungen von fünf durch- scheinenden Bändern versehen ist, zeigen einen grossen Durchmesser von 19—20 mm, einen kleineren Durchmesser von 15,5—16 mm und bei 4 Umgängen eine Höhe von 12—13 mm. Die Mündung ist 11,5—12 mm breit und 10—10,5 mm hoch. Das beim Kriechen 23—35 mm lange Tier hat eine unrein weiss- liche Farbe; der Nacken, über den eine schmale centrale Leiste verläuft, ist blass hellbräunlich, die Augenträger hellgrau. Letztere erreichen vor- gestreckt eine Länge bis 10 mm, sind schlank, rundlich geknöpft; die weisslichen kleinen Tentakel 2,5—3 mm lang. Der ziemlich spitz aus- laufende Fuss wird von einem einfachen, breiten Saume eingefasst; seine gleichfarbige helle Sohle misst im breitesten Teile 7—8 mm. Der Mantel ist hell und ungefleckt, sein ebenfalls heller, unter der Lupe weiss punk- tierter Rand trägt nur Nackenlappen, von denen der rechtsseitige schwach dreiseitig und von oben nach unten 5,5—6,5 mm lang wird (Fig. 2, Ld.). Der linke besteht aus zwei, in einem Abstande von 3 mm von einander getrennten Teilstücken, deren oberes, gleich links am Atemloch gelegenes, (Fig. 2, Lss) sehr klein, von rechts nach links 1,5--1,9 mm lang und 11 halbmondförmig im Umriss auftritt. Das darunter befindliche untere Stück (Fig. 1, Lst.) stellt einen T mm langen, sehr schmalen Saum vor. Das Retractorensystem (Züg. 3) verhält sich wie gewöhnlich bei Helix. Der am Vorderende in zwei Arme gegabelte Pharynxretractor (Rph.) verwächst hinterwärts mit dem linken Seitenretractor (Rst.) zu einem gemeinsamen Bande, das am Hinterende mit dem rechten Seiten- retractor (Ad.), sowie mit dem für das Fussende und den Mantelrand bestimmten Bande (Zie.) verschmilzt und sich gemeinsam mit diesem an der Columella des Gehäuses befestigt. Jeder der beiden Seitenretractoren teilt sich nach vorn fächerähnlich in mehrere Bänder, von denen das hintere sich in zwei Arme für den Augenträger (7.) und kleinen Tentakel (t) gabelt, die übrigen sich im vorderen Körperteile befestigen. Am Verdauungstractus findet sich ein birnförmiger, 5 mm langer Pharynx, aus dessen Hinterende unten die Zungenscheide als eine kurze (1,5 mm) aufwärts gebogene Papille hervorragt. Der schon erwähnte Retractor des Pharynx misst bis zu seiner Vereinigung mit dem links- seitigen Retractor 9 mm, von hier bis zur Spindelsäule 5—9 mm, also im Ganzen 1J4—18 mm. Der Oesophagus ist anfänglich eine kurze Strecke cylindrisch, er- weitert sich dann schnell zu einer spindelförmigen, einem Vormagen ähn- lichen Erweiterung, mit Einschluss welcher seine Länge 15—16 mm beträgt. Diesem Vormagen liegen die beiden Speicheldrüsen auf, die schmal, ver- längert, 7—8 mm lang, von weisslicher Farbe, locker schwammiger Consistenz, vielfach gelappt sind und hinterwärts verwachsen. Jede derselben mündet durch einen 6—8 mm langen, ken weiten Ausführgang in die obere Hinterwand des P’harynx ein. An den Vormagen schliesst sich, mit einer Länge von 10—14 mm, der dünnhäutige eigentliche Magen in dei Form eines nach hinten allmählich weiter werdenden, etwas gebogenen Schlauches, der sich am Pylorus unter Bildung einer runden, blindsackähnlichen Erweiterung nach vorn umbiegt und in den die typische Schlinge bildenden 24—33 mm langen Dünndarm übergeht, auf welchen ein 16— 22 mm langes Rectum folgt. Die braune Leber besteht, wie gewöhnlich, aus einem vorderen Ab- schnitt, der sich nach vorn in drei, von der Darmschlinge begrenzte Lappen spaltet, und einem hinteren, spiralförmig aufgerollten Abschnitt, der im vorderen Teile die Zwitterdrüse einschliesst. Der odontognathe Kiefer (Fig. 5) ist dunkelbraun, 1,7 mm breit, in der Mitte 0,6—-0,7 mm hoch, im Umriss halbmondförmig, mehr oder weniger gebogen, gegen die Enden hin wenig verschmälert und schräg abgestutzt. Im mittleren Teile der Oberfläche befinden sich bei dem einen Exemplare (a) vier ungleich breite Leisten, von denen die beiden centralen breiter, flacher sind und den Schneiderand wenig überragen, die beiden o9%# “ 12 äusseren, von denen die eine breiter auftritt, sich mehr erheben und an der Schneide zahnartig hervortreten. Bei dem anderen Tiere (b) weist der mittlere Teil der Kieferoberfläche drei etwas mehr von einander ent- fernt stehende, ziemlich gleich breite, erhabenere Leisten auf, die an beiden Rändern zahnartig hervorragen, und ausserdem noch auf der einen Seite die Andeutung einer vierten. Die 4,5—5,5 mm lange und im breitesten Teile 1,7—1,9 mm breite Radula besteht aus 161—178 Quergliedern, die sich aus 48—1--48 Zahn- platten zusammensetzen, welche in einer schwach welligen, nach vorn offenen, flachen Bogenlinie (Fig. 6a) angeordnet stehen. Die eine Radula war nicht ganz normal entwickelt und zeigte durch Verschmelzung, sowie teil- weise Verkümmerung benachbarter Platten, viele Unregelmässigkeiten auf der einen Seitenhälfte, sodass sich die Anzahl der Zahnplatten in den Quergliedern nicht genau feststellen liess; anscheinend waren 40—1--49 vorhanden. Der symmetrische, einspitzige Zahn der Mittelreihe (Fig. 6 M.) führt eine gedrungene, konische, stumpflich-zugespitzte, den Hinterrand der Basalplatte meist etwas überragende Hauptspitze. Die etwas grösseren und, abgesehen von einer geringen Asymmetrie, ähnlich geformten Seiter- zähne (1—1) erhalten vom 13.—14., bei dem einen Tiere vom 16. Zahne ab, auf der Aussenseite einen Buckel, der meist schon am nächsten Zahne zu einer kleinen Nebenspitze wird. Gleichzeitig mit dem Auftreten der letzteren oder in der nach aussen folgenden nächsten Zahnstelle zeigt sich mehr oder weniger deutlich am Innenrand der Schneide bei der Haupt- spitze eine schwache Ausbuchtung, die sich mit der centrifugalen Ent- fernung nach und nach vertieft und zu einer Spaltung führt, wodurch die breiten Randzähne dreispitzig werden, bestehend aus einer gespaltenen Hauptspitze und einer auf der Aussenseite befindlichen kleinen Nebenspitze. Später, meist nicht vor dem 20. Zahne, tritt stellenweis, und dann auch nicht fortlaufend bleibend, eine zweite, seltener mehr Nebenspitzen auf, wodurch die äusseren allmählich an Grösse abnehmenden Randzähne mehr- zackig werden. Die Länge der Zähne beträgt durchschnittlich in der Mittelreihe 0,036 mm, bei S 1 —= 0,045 mm. Wie aus der Profilzeichnung (Fig. 7) hervorgeht, bilden die Zähne nach rückwärts gekrümmte Häkchen. Bezüglich des Cirkulationssystems habe ich Abweichungen von den allgemein verbreiteten Verhältnissen nicht bemerkt. Das 4—-6 mm lange Pericard umschliesst ein Herz von der bekannten Beschaffenheit. Nach der Teilung der kurzen Aorta in Vorder- und Hinterarterie dreht sich die erstere um den vorderen Bogen der Darmschlinge nach vorn herum und tritt auf das Diaphragma über, wobei sie die gewöhnlichen Seitenzweige abgibt. Mit diesem vereinigt läuft sie eine Strecke von 7 mm 13 nach vorn und entsendet bald nach ihrer Ablösung von demselben einen Seitenast, der sich nach kurzem Verlaufe in zwei Arme gabelt, von denen der eine vorn am Diaphragma in der Nähe der beiden Nerven endigt, der andere sich in etwa gleichem Abstande wieder in zwei Äste teilt, deren einer zur rechten Speicheldrüse, der andere in die Wurzel des Spindel- muskels tritt. Der Hauptstamm der Vorderarterie läuft dann am Genital- nerv entlang zum Nervenschlundring, in dessen von den unteren Schlund- ganglien gebildeten kleineren Ring sie von unten her eintritt und sich dann in der typischen Weise verästelt, indem sie den meisten Hauptnerven folgende Zweige abgibt, einen stärkeren Arın in den Pharynx schickt, sich dann vorn abwärts wendet und als dreiarmige Pedalarterie in den Fuss eindringt. Die, wie gewöhnlich, am Rande des vorderen Leberabschnitts nach rückwärts verlaufende Hinterarterie, die nicht, wie häufig, durch weisse Färbung hervortritt, lässt sich in ihren Verästelungen schwieriger verfolgen. Sie gibt stärkere Äste nur nach der rechten Seite ab, zuerst bald hinter der Teilung der Aorta einen feinen Zweig abwärts auf den Dünndarm, und in etwas grösserer Entfernung einen grossen starken Seiten- ast nach rechts, der sich hauptsächlich im linken Zipfel des vorderen ‘Leberabschnitts und mit einem nahe seiner Basis hinterwärts abgehenden Zweige im mittleren Zipfel desselben Leberteils verzweigt. In etwa gleichem Abstande, und etwas vor dem hinteren Darmbogen, folgt dann ein kleiner Seitenast nach rechts und bald darauf, gerade am hinteren Darmbogen, ein ebensoleher, beide auf den Darın. Etwas dahinter geht ein starker langer Seitenast nach rechts in den langen, zungenförmigen rechten Zipfel der Vorderleber ab, und ziemlich an derselben Stelle ein starker, nach innen eindringender, der s'ch auf dem Dünndarm und hauptsächlich auf dem Magen verzweigt. Hieran schliesst sich anscheinend nur noch ein kleiner, nach rechts in die ungeteilte hintere Partie des vorderen Leber- abschnitts sich wendender Zweig. Der Hauptstamm der Hinterarterie läuft dann über den Pylorusblindsack fort in den spiralgewundenen hinteren Leberabschnitt. Die Niere (Fig. 4 R.) hat ein lehmfarbiges, blättriges Ansehen, an der längsten, dem Reetum zugewendeten Seite eine Länge von 10—14 mm, worin sie das Pericard um das zweieinhalbfache übertrifft, verschmälert sich aus einer 4—5,2 mm breiten Basis keilförmig nach vorn und endigt dort 11—15 mm hinter dem inneren Mantelrande. Der Ureter verläuft in der gewöhnlichen Weise von der Nierenspitze nach rückwärts und folgt dann, an der Nierenbasis sich nach vorn umbiegend, dem Rektum als ein bis zum Mantelrande geschlossener Canal. Der Genitalapparat (Fig. 8) schliesst sich in seinem ganzen Bau an die ganze Gruppe der H. alonensis, gualtieriana und spiriplana an. 14 Wie bei der grossen Mehrzahl der Helix-Arten verläuft der rechte Augenträger oberhalb der Genitalien zwischen Penis und Vagina hindurch. Die Zwitterdrüse (@h.) besteht in einer 5—6 mm grossen, hellbräunlichen, dem vorderen Teile des hinteren, gewundenen Leberlappens eingelagerten, traubigen Drüse, von welcher ein verhältnismässig kurzer (10 mm), gelb- licher, kettenartig gewundener Zwittergang (Dh.) zur Basis der Eiweiss- drüse hinüberführt, wo er an seinem Vorderende ein schmal keulenförmiges, gegen 2 mm langes Divertikel bildet. An die zungenförmige bis 12 mm lange Eiweissdrüse (Ga.) schliesst sich nach vorn ein 18—22 mm langer Ovispermatodukt, bestehend aus einem gefalteten gelatinösen Uterus (U.) und einer in seiner ganzen Länge neben der Samenrinne bandartig herab- laufenden weisslichen acinösen Prostata (Pr.). Nach Abzweigung des Samenleiters folgt auf den gefalteten Uterusabschnitt ein glatter, kurzer 3—3,6 mm langer Uterushals (U‘), der sich weiter vorn in die 7—8 mm lange Vagina (Vg.) fortsetzt. Diese nimmt am hinteren Ende den Aus- führgang der Samentasche und im mittleren, erweiterten Teile den Pfeil- sack auf. Ersterer besteht aus einem weiteren, dem Uterushals fast an Stärke gleichkommenden, vorderen Absatze von 7—9 mm Länge, der sich nach hinten in zwei ungleich lange und ungleich weite Arme gabelt, von denen der kürzere weitere 10—12 mm lange in einer kugeligen Samen- tasche (Rs.) von 2-3 mm Durchmesser endigt, die an der Nierenbasis aufgehängt ist, während der 23—25 mm lange engere (Rs") dem Ovisper- matodukt eng anliegt und vor der Basis der Eiweissdrüse endigt. Der einfache, keulenförmige, im freien Teile 5—6 mm lange Pfeil- sack (Pfs.) enthält einen 4,1—4,3 mm langen Pfeil (Fig. 9) vom Typus der Helix nemoralis, alonensis und deren Verwandten, mit einer zierlich gezackten Krone, schlankem, kurzem Hals und einem etwas gebogenen Stiel, an welchem vier einfache, vorn verschmälerte Schneiden herablaufen, die im Durchschnitt (Fig. 10) ein Kreuz bilden. Neben der Basis des Pfeilsacks münden die beiden 6—9 mm langen Glandulae mucosae in die Vagina ein. Diese bestehen aus einer kurzen, eylindrischen, etwas weiteren Basis, die sich in zwei schmale ungleich lange gegen die Basis fadenförmig auslaufende Blindsäckchen gabelt. Bei dem einen Tiere war ausser diesen vier Blindsäckchen noch der Ansatz zu einem fünften vorhanden. Neben der Vagina mündet in die kurze, bis 1,8 mm lange Geschlechts- kloake der spindelförmige, gegen 13 mm lange Penis ein. Dieser setzt sich aus einem vorderen, bis zum Retractor 8 mm langen Absatz zusammen, dessen vorderste Hälfte eylindrisch, die hintere eiförmig erweitert ist, und einem mittleren, zwischen Retractor und Samenleiter befindlichen, engen eylindrischen Absatz von 4—D mm Länge, worauf hinter der Einmündung des Samenleiters ein 12-—-15 mm langes Flagellum (Fl.) folgt, das in seiner schraubenförmig gedrehten Gestalt an das von Helix spiriplana var. hiero- 15 solyma Boiss. erinnert. Der bis 3,2 mm lange Penisretractor befestigt sich mit seinem anderen Ende vorn am Diaphragma. Die Innervation des Penis erfolgt durch den von der Mittelregion des rechten Cerebralganglion ausgehenden Penisnerven. Das fadenförmige, gegen die Prostata hin etwas weitere Vas deferens ist 15—17 mm lang. Beim Öffnen der einzelnen Teile des Genitalapparates zeigen sich an der Innenwand der Geschlechtskloake feine, an der der Vagina etwas stärkere Längsfalten, die sich gegen die erstere als ein Ringwulst absetzen. Von der Einmündungsstelle des Pfeilsacks verläuft an der Innenwand der Vagina ein Längswulst gegen den Penis hin, und an der entgegengesetzten Seite ein etwas kürzerer, von denen ersterer bis zur Geschlechtskloake reicht. Der rückwärts von der Basis des Pfeilsacks gelegene hintere Ab- satz der Vagina weist an seiner Innenwand gekräuselte Faltungen auf, worauf weiter nach hinten im Uterushals und Blasenstiel ziemlich glatte Innenwandungen folgen. Der vorderste enge Absatz des Penis ist an der Innenwand mit feinen Längsfalten versehen, der folgende erweiterte Ab- schnitt umgibt in Gestalt einer Scheide die kolbenförmig hineinragende Fortsetzung des hinteren ceylindrischen Teils. Das Centralnervensystem zeigt den bei Helix allgemein verbreiteten Bau. Die im Umriss herzförmigen, im Querdurchmesser 0,85—1 mm grossen Cerebralganglien (Fig. 11 und 7£) werden durch eine 0,35—0,35 mm lange Cerebralcommissur (Ce Co) verbunden. Die von den Cerebralganglien abwärts zu den untern Schlundganglien führenden Doppelconnective sind links etwas länger, als auf der rechten Seite; das Cerebro-Pedaleonneectiv links 1,9 mm, rechts 1,6 mm; das Cerebro-Visceralconnectiv links 1,4 mm, rechts 1,2 mm. Die unteren Schlundganglien (Fig. 12), bestehend aus den rundlich- eiförmigen Pedalganglien (@. ped.) und der im Halbkreis hinter und ober- halb von ihnen angeordneten Visceralkette, bilden einen kleineren Ring mit engem Lumen. Die fünf typischen Ganglien der letzteren verwachsen in der für Helix characteristischen Weise mehr oder weniger mit einander, besonders die beiderseitigen Parietalganglien mit dem centralen unpaaren Abdominalganglion. Die durch ein sehr feines, fadenförmiges Cerebro-Buccealeonnectiv von 4,2 mm Länge mit der Mittelregion des entsprechenden Cerebralganglion verbundenen eiförmigen Buccalganglien (Fig. 15) messen im grössten Durchmesser 0,42—0,47 mm resp. 0,5—0,553 mm und werden durch eine 0,45—0,60 mm lange Buccaleommissur verbunden. Bezüglich der peripherischen Nerven konnten keine Abweichungen gegenüber dem allgemein verbreiteten Vorkommen festgestellt werden. Am Üerebralganglion tritt der innere peritentakuläre Nerv (Nr. 7) etwa in der Mitte zwischen Cerebralcommissur und dem Ommatophorennerv (2) 16 am Vorderrande aus und verläuft innerhalb einer feinen Membran. Der den Ommatophorennerv begleitende Opticus (3) lässt sicb in seiner ganzen Länge von diesem ablösen. Der äussere peritentakuläre Nerv (4) geht aus der Wurzel von 2 oder etwas höher hervor und folgt, zugleich mit dem äusserst feinen Nerv Nr. 5 einem seitlichen Zweige der Vorderarterie. Der Stirn-Oberlippennerv (Nr. 6) entspringt, wie stets, auf der Unterseite des Ganglion, in der die Vorder- von der Hinterregion trennenden Furche, und gabelt sich später in zwei Arme. Auf der rechten Seite folgt dann hinterwärts aus der Mittelregion der unpaare Penisnerv (N. p.), der starke, von einem Zweig der Vorderarterie begleitete Tentakelnerv (7), der Unter- lippennerv ($) und schliesslich zwischen beiden Connectiven der Acustieus (Ac.). Von den Pedalganglien entspringen 9 Fussnerven, worunter zwei bis drei zweiarmige. Es sind dies von vorn beginnend: ein starker, neben dem Seitenarm der Pedalarterie verlaufender, anscheinend später geteilter Nerv, drei mittelstarke Nerven, von denen der hintere sich in zwei Arme gabelt, ein etwas feinerer Nerv, ein feiner Nerv und zu innerst hinten der stärkste zweiteilige Nerv. Von den am äusseren Oberende des Ganglion, unterhalb des Connec- tivs hervortretenden Halsnerven findet sich ein feinerer vorderer, der sich erst später teilt, und ein stärkerer, sogleich in zwei Arme gespaltener. Ein am Rande der Otocyste abgehender feiner Nerv endigt am Fusssaum. Bei den Visceralganglien dienen die fünf Hauptnerven zur Orientierung über die mehr oder weniger in die erwähnte Verwachsung eingetretenen Ganglien. Der starke rechte Pallialnerv bezeichnet die Region des rechten Parietalganglion, der fast noch stärkere linke, vor seiner Endigung in zwei Äste geteilte, die des linken Parietalganglion. Die Grenze des letzteren gegen das mit ihm verschmolzene Abdominalganglion gibt der feinere von den drei aus diesem hervortretenden Nerven an. Von den Bucealganglien nehmen die folgenden Nerven ihren Ursprung. Zunächst der Buccaleommissur ein feiner langer Nerv, der dem Oesophagus nach hinten folgt, und dicht daneben, oder auch aus derselben Wurzel, ein feiner kurzer Nerv vorn auf den Oesophagus. Etwas hinter beiden von der Oberseite des Ganglion folgt dann ein feiner langer, den Speichel- gang nach rückwärts begleitender Nerv. Der sich nach aussen an- schliessende etwas stärkere und kürzere Nerv endigt vorn am Pharynx, unterhalb der Einmündung des Speichelgangs. Sodann folgt in einigem Abstande vom Ganglion aus dem ÜCerebro-Buccalconnectiv ein starker Nerv, der sich sogleich wieder in zwei in die Seitenwand des Pharynx eindringende Aeste gabelt. Zuweilen entspringen diese letzteren auch als zwei getrennte Nerven hinter einander aus dem betreffenden Connectiv. Der letzte Nerv tritt am Hinterrande des Ganglion nahe der Buccal- commissur aus und verläuft abwärts an der Hinterwand des Pharynx zur Zungenscheide.“ Wgm. 17 Meine beiden Exemplare waren, wie bereits erwähnt, noch durch- aus jugendlich, so dass die Untersuchung des Genitalapparats mir keiner- lei Aufschlüsse gab. Der Uterus war ein Strang von der Stärke eines Zwirnfadens, der Pfeilsack war ein winziges Knötchen, Glandulae mucosae waren noch nicht zu unterscheiden, Die Kiefer sind etwas kleiner, als bei den von Wiesmann unter- suchten Tieren, hell gelbbraun, 0,5 mm hoch und 1,4 bezw. 1,25 mm breit. Der grössere trägt zwei Leisten, die eine nur schwach angedeutete mittlere einschliessen und den concaven Rand gar nicht, den convexen nur wenig überragen. Der kleinere, mit schräg abgestutzten Enden, ist mit drei regel- mässig ausgebildeten, ein wenig convergierenden Leisten besetzt, die über den convexen Rand kaum, über den concaven aber deutlich hinausstehen. Die Radula ist bei meinen Stücken 3,2 (3,75) mm lang und 1,2 (1,45) mm breit und besteht aus 154 Querreihen mit 42—1—42 (39--1—40) Zahnplatten, deren Form mit Wiegsmanns Beschreibung gut übereinstimmt. Der Uebergang zu den Randzähnen findet beim 14.—16. Zahne statt. Der von Wiegmann gegebenen sehr eingehenden Beschreibung des Tieres kann ich nach meinem mangelhaft conservierten, harten und bröckligen Untersuchungsmaterial begreiflicherweise nur wenig hinzu- fügen. Leider gelang es mir nicht, die Beschaffenheit des Ureters sicher festzustellen; Wiegmanns Angabe, dass er bis zum Mantelrande ge- schlossen sei, scheint mir der Bestätigung bedürftig, da ich bei der sonst so nahe verwandten Lev. leachii den Ureter ganz offen fand. Bemerkens- wert scheint mir auch, dass die sehr dunkle Mitteldarmdrüse (Leber) in ihrem hintersten Teile stark zusammengedrückt ist; das Gehäuse ist offenbar in der Jugend scharf gekielt. Schon vor Jahren fiel mir nach Wiegmanns Zeichnungen die grosse Aehnlichkeit des Genitalapparats unserer Art mit dem von Levantina hierosolyma auf; ich schloss daraus auf verwandtschaftliche Beziehungen beider Arten und sprach auch Herrn Prof. Dr. Kobelt davon, der in der Iconographie (N. F. Bd. XI, S. 157) kurz darauf hingewiesen hat. Bedenklich machte mich nur der Umstand, dass die einzige mir bekannte Abbildung des Gehäuses von Hel. gyrostoma (Iconographie N. F., Bd. TI, Fig. 61) so wenig zu Levantina zu passen schien. Alle Zweifel schwanden jedoch, als ich durch Herrn Dr. Sturany ausser den beiden Tieren auch zwei Schalenfragmente erhielt. Die für die Sippe der syrischen Levan- tinen so charakteristische Form der Oberseite des Gehäuses, mit den flach- gedrückten Umgängen, dem an der Naht ein wenig vorstehenden Kiel und den bräunlichgelben Fleckenbändern, findet sich bei unserer Art so deutlich ausgeprägt, dass auch ohne anatomische Untersuchung ihre Ver- wandtschaft mit den Syriern sofort in die Augen springt. Rossmässler, Iconographie XVI. 3 18 Fig. 1 3 ac) an ” >. AOIE, iso: EB! as: A SR 0: AT, 2! 1, „14. est Erklärung der Abbildungen. Tafel 423—425. Der Mantelrand des getöteten Tieres von der linken Seite gesehen. (Vergr. 3:1). Derselbe von der rechten Seite aufgenommen. (Vergr. 3:1). Das Retractorensystem. (Vergr. 4:1). Die Lunge mit Niere und Pericard von der Innenseite ge- sehen. (Vergr. 4:1). Die Kiefer zweier verschiedener Tiere. (Vergr. 28:1). . Schema für die Anordnung der Zahnplatten auf der Radula. Zahnplatten der Radula in situ von oben gesehen. (Vergr. 445: 1). Der fünfte Zahn eines Quergliedes im Profil liegend, wodurch die Hakenform ersichtlich wird. Der Genitalapparat. (Vergr. 2,6:1). Der vergrösserte Pfeil. Ein Durchschnitt des Pfeils, in der auf Fig. 9 durch eine punktierte Linie angegebenen Gegend, in stärkerer Ver- grösserung. Die nach der Durchschneidung der beiderseitigen Doppel- connective vom Nervenschlundring abgetrennten Oerebral- ganglien von oben gesehen. Die Nerven sind vollständig nur auf der rechten Seite angegeben. (Vergr. 20:1). Die unteren Schlundganglien, bei denen die Visceralkette auf- wärts zurückgeschlagen wurde, um den von ihr in Ge- meinschaft mit den Pedalganglien gebildeten kleineren Ring zu zeigen. Die Pedalnerven sind auf der linken Seite, die Halsnerven und der am Rande der Otocyste abgehende Nerv auf der rechten Seite gezeichnet. (Vergr. 20:1). Die Buccalganglien. (Vergr. 20:1). Die in der Form etwas abweichenden Cerebralganglien des zweiten Tieres. Es sind nur der Orientierung wegen die drei stärksten Nerven beiderseits eingetragen. (Vergr. 20:1). Zwei Kiefer von jungen Tieren. (Vergr. 20:1). (Fig. 1—14 von Wiegmann, 15 von mir gezeichnet.) Levantina (Levantina) leachii Fer. Taf. 425. Von dieser Art sandte mir Herr Dr. Sturany drei Exemplare mit den Gehäusen, zwei ausgewachsene und ein ganz junges; sie wurden von Dr. Klaptocz am Dschebel T’kut im Ghariangebirge gesammelt. Bei den erwachsenen Tieren hat das Gehäuse reichlich vier Umgänge und die Maasse: gr. Durchm. 17,5 (19,5), kl. Durchm. 14,5 (16), Höhe 9,5 19) (10) mm. Das kleinere der beiden Tiere ist am besten erhalten und auf dieses beziehen sich meine Maassangaben; die dem grösseren Exemplare entnommenen Maasse sind in Klammern beigefügt. Die Tiere waren, wie die von Lev. gyrostoma, zwei Jahre lang eingetrocknet gewesen und konnten nur durch längere Maceration für die anatomische Untersuchung tauglich gemacht werden. Natürlich haben starke Schrumpfungen stattgefunden und die Maasse, die ich an den Weichteilen feststellte, haben nur einen relativen Wert; bei einer Nach- untersuchung an frischem Material werden voraussichtlich alle Organe erheblich grössere Dimensionen aufweisen. In einer jetzt im Druck be- findlichen Arbeit in den Zoologischen Jahrbüchern habe ich die Anatomie dieser Art besprochen und gebe die Beschreibung hier wörtlich wieder. Das Tier ist bräunlichweiss, auf dem Rücken ein wenig dunkler, als an den Seiten, der Mantel hell bräunlichgrau. Die schmutzigweisse, an den Rändern dunkler gefärbte Fusssohle ist in stark contrahiertem Zustande 10 mm lang und 2,5 mm breit. Von den Nackenlappen hat der rechte, wie bei den meisten Heliceen, die Form eines nach unten spitz zulaufenden Dreiecks von 3 mm Länge bei 1 mm Breite am oberen Ende. Der linke ist in zwei Stücke geteilt, die durch einen Zwischen- raum von 1,2 mm von einander getrennt sind. Das flach halbmondförmige obere Teilstück ist kaum 1 mm lang, das untere hat die Form eines schmalen Saumes von 2,5 mm Länge bei kaum 0,5 mm Breite. Die einander gegenüberliegenden Enden der beiden Teilstücke haben keine gelösten Zipfel. Die kalkweisse Niere, deren vordere Spitze 8-10 mm vom Mantel- rande entfernt ist, hat die bekannte keilförmige Gestalt; die beiden längeren Schenkel messen 6,5 und 5, die schräg abgestutzte Basis 3 mm. Der Ureter hat die Form einer offenen Rinne. Der odontognathe Kiefer ist halbmondförmig, mit abgerundeten Enden, dunkel hornbraun, mit parallelen Leisten besetzt, die beide Ränder überragen. Das eine der beiden erwachsenen Tiere hat auf dem 1,45 mm breiten und 0,45 mm hohen Kiefer 5 Leisten, von denen die mittlere die kürzeste, die äusserste linke sehr flach, die übrigen aber normal aus- gebildet sind. Der andere Kiefer hat 6 ziemlich breite, erhabene Leisten und ist etwas grösser, nämlich 1,65 mm breit und 0,55 mm hoch. Das junge Tier hat einen viel helleren, durchscheinend bräunlichgelben Kiefer, halbmondförmig gebogen, mit abgeschrägten Enden; er ist nur mit zwei ziemlich breiten Leisten besetzt, die beide Ränder überragen, und misst in der Höhe 0,32, Breite 0,85 mm. Die Radula variiert in der Länge von 3,75 bis 4, in der Breite von 1,30 bis 1,36 mm; eins der untersuchten Exemplare hat 187, das andere 202 Querreihen mit 44—1—44 bezw. 46—1—44 Zähnen. Die 20 Zahnplatten sind in den Querreihen in einer nach vorn offenen, ge- schwungenen Bogenlinie angeordnet. Der Mittelzahn ist symmetrisch, gedrungen, mit einer Spitze, die den Rand der Basalplatte nicht oder nur eben erreicht. Die Seitenzähne sind von ähnlicher Form, aber etwas unsymmetrisch.” Der Uebergang zu den Randzähnen beginnt beim 14. Zahn, bei dem zuerst eine äussere Nebenspitze auftritt; am 15. beginnt die Ausrandung der Hauptspitze und beim 16. ist diese gespalten. Weitere Spaltungen finden nur ausnahmsweise statt; an den äussersten Randzähnen ist zuweilen, doch relativ selten, auch die Nebenspitze geteilt, so dass vierzackige Zähne entstehen, aber die meisten Randzähne haben nur drei Zacken. Die Radula des jungen Tieres ist 2,25 mm lang, 0,93 mm breit, und trägt 144 Querreihen mit 33—1—34 Zähnen. Der Uebergang zu den Randzähnen findet beim 10. bis 12, Zahne statt. Der Genitalapparat war bei dem grösseren Tiere so spröde und bröcklig, dass er nur in Stücken herauspräpariert werden konnte; beim kleineren Exemplar zeigt er sich dagegen befriedigend gut erhalten, doch fehlt der hintere Teil, der beim Herausziehen des Tieres aus dem Gehäuse abgerissen ist. | i Der weissliche Uterus ist stark gefältelt, halb durchscheinend, von gelatinöser Consistenz; die Prostata zieht sich als schmales, gelbliches Band an ihm entlang. Der Uterushals ist sehr kurz, nur 1 mm lang, von mässiger Dicke; die 4 (5) mm lange Vagina ist namentlich in ihrem vorderen Teile erheblich stärker als jener. Am hinteren Ende der Vagina zweigt sich der Blasenstiel ab, mit relativ diekem, nur 4 (3) mm langem Schaft, der sich in zwei dünnere Zweige spaltet, den 8 (9,5) mm langen Blasenkanal und das 10 (12) mm lange Divertikel. Der Blasenkanal führt zu der kugelrunden oder ovalen Samenblase von 2,5 (2 >< 3) mm Durch- messer. -Das Divertikel ist von gleicher Stärke, wie der Kanal, und nur wenig länger als dieser. Ungefähr in der Mitte der Vagina ist der länglich ovale 4,5 (4) mm lange Pfeilsack angeheftet, der an seiner Basis in auffallender Weise knie- förmig gebogen ist. Ob wir diese Biegung als eine Folge der starken Schrumpfung anzusehen haben, vermag ich nicht zu beurteilen, halte das aber für nicht unwahrscheinlich. Der Pfeilsack umschliesst einen ungefähr 3 mm langen, anscheinend ganz geraden Liebespfeil, den ich nur von einem meiner beiden Exemplare in etwas defektem Zustande erhalten konnte; beim andern war er in eine Unzahl winziger Splitter zerfallen, vermutlich durch den von dem muskulösen Pfeilsack bei der Schrumpfung ausgeübten Druck zerquetscht. Er zeigt die Form, die man seit Ad. Schmidt als den nemoralis-Typus zu bezeichnen pflegt: kannelierte Krone, ziemlich schlanken Hals, vier symmetrisch angeordnete Längsleisten mit scharfen 2] Schneiden. Die Leisten sind in der Mitte am breitesten; nach dem Halse und der Spitze zu verjüngen sie sich allmählich, Der Querschnitt hat die Form eines vierstrahligen Sterns. Die an der Basis des Pfeilsacks sitzenden beiden Glandulae mucosae sind schwach entwickelt; ein kurzer, 1—2 mm langer Stamm trägt 2—-3 fadendünne Aeste, deren Länge gleichfalls 2 mm nicht übersteigt. Der vordere Abschnitt der Vagina, zwischen dem Pfeilsack und der kurzen Genitalkloake, ist beträchtlich weiter, als die hintere Hälfte. Am Penis ist der kurze, kräftige Retractor in der Mitte angeheftet; der vordere und hintere Abschnitt sind genau gleich lang, je 4 mm. Das vordere Stück, der eigentliche Penis, ist ziemlich stark erweitert, spindel- förmig; der hintere Teil, den Pilsbry als Epiphallus bezeichnet, ist viel dünner und rein cylindrisch. An seinem hinteren Ende sendet er das dünne, 9 mm lange vas deferens zur Prostata ab, und trägt ein sehr eng korkzieherartig aufgewundenes Flagellum, dessen Länge 8 (6) mm, im ausgestreckten Zustande aber mehr als das Doppelte beträgt. Ein Vergleich der Genitalapparate der beiden tripolitanischen Arten ergibt, dass zwischen ihnen nur geringe Unterschiede bestehen. Lev. gyrostoma hat ein relativ längeres Divertikel am Blasenstiel, und der hintere Abschnitt des Penis ist nur halb so lang wie der vordere, während bei Lev. leachü beide Teile ungefähr gleich lang sind. Der Pfeil, bei gyrostoma leicht gebogen, scheint bei lZeachii gerade zu sein, doch ist das nicht absolut sicher, Noch fraglicher ist es, ob die eigentümliche knie- förmige Biegung an der Basis des Pfeilsacks, die ich bei leachü beobachtete, als Unterscheidungsmerkmal gelten kann; der mangelhafte Erhaltungs- zustand meines Materials lässt in dieser Hinsicht keine sichern Schlüsse zu. Beiden Arten gemeinsam sind jedenfalls die für Levantina charakte- ristischen Merkmale: das spiralig aufgewundene Flagellum, die kümmerlich entwickelten Glandulae mucosae und das dünne Blasenstieldivertikel. Erklärung der Abbildungen. Taf. 425. Fig. 16. Zwei Kiefer von erwachsenen Tieren. (Vergr. 20:1). „ 17. Kiefer eines jungen Exemplars. (Vergr. 20:1). „ 18. Zahnplatten der Radula. (Vergr. 600:1). „ 19. Genitalapparat. (Vergr. 3:1). »„ 20. Glandulae mucosae von zwei verschiedenen Tieren. (Vergr. 10:1). „ 21. Pfeilsack. (Vergr. 5:1). Das Subgenus Levantina, s. str. war bisher nur aus Vorderasien bekannt; in Aegypten ist meines Wissens keine hierher gehörige Art ge- funden worden, um so auffallender ist daher das Auftreten in Tripolitanien. 22 Die anatomischen Merkmale zeigen bei den Arten, die wir bis jetzt genauer kennen, eine grosse Einförmigkeit. Wenn uns aber die Anatomie im Stiche lässt, bietet dagegen das Gehäuse Unterschiede, nach denen ich in der oben erwähnten Arbeit in den Zoologischen Jahrbüchern die folgende Einteilung der echten Levantinen in drei Gruppen vorgeschlagen habe: A. Asiatische Arten. Gr. Durchm. gewöhnlich über 30, fast nie unter 25 mm. I. Section Assyriella m. (Typus Lev. guttata Ol.) Gehäuse immer ungekielt, obere Umgänge gewölbt. Ver- breitung: Cypern, östl. Kleinasien, Mesopotamien, Persien, nördlich bis über den Araxes und zum Südrande des kaspischen Meeres. I. ,„ Levantina, s. str. (Typus Lev. spiriplana Ol.) Ge- häuse in der Jugend gekielt, obere Umgänge flach, dachförmig, der Kiel steht oft ein wenig über die Naht vor, verschwindet aber am letzten Umgange oder ist nur noch als stumpfe Kante angedeutet. Verbreitung: Insel Standia bei Kreta (?), Rhodos, Kalymnos, Syrien von Aleppo und Beirut bis zum Südende des Toten Meeres. B. Afrikanische Arten. Gr. Durchm. nicht über 20 mm. Ill. Section Gyrostoma m. (Typus Lev. gyrostoma Fer.). Gehäuse in der Jugend gekielt, der Kiel gewöhnlich auch auf dem letzten Umgange noch mehr oder weniger scharf vorhanden, oft bis zur Mündung. Verbreitung: Tripolitanien. Genus Macularia Albers. Kobelt beschränkt den Namen Macularia auf die kleine Gruppe der Helix niciensis und ich folge ihm darin. Die Arten, die Albers sonst noch hierher rechnet, gehören teils zu Murella, teils zu der spanisch- balearischen Sippschaft der Hel. minoricensis (Balearica Kob.— Iberellus P. Hesse). Dass Martens in der II. Ausgabe von Albers Heliceen, und nach ihm die meisten andern Autoren, auch die Archelix-Arten mit ein- bezog und den Namen Archelix einfach fallen liess, wurde schon von Pilsbry mit Recht getadelt. Engere verwandtschaftliche Beziehungen zeigt die uns hier be- schäftigende Gattung zu keinem der andern bisher anatomisch untersuchten Genera. Von Murella, an die man wegen der wenig verzweigten Glan- dulae mucosae denken könnte, trennt sie ohne weiteres der Pfeil mit kannelierter Krone; die balearischen Iberellus weichen durch die Beschaffen- 23 heit der Müundteile und Nackenlappen so weit ab, dass an eine Verwandt- schaft mit ihnen nicht gedacht werden kann. Im Bau des Genitalapparats zeigen sich Anklänge an Tacheocampylaea, doch stehen die zu sehr ab- weichenden Gehäusecharaktere einer Vereinigung entgegen. Ob die verschiedenen von französischen Autoren als Arten be- schriebenen Formen anatomische Unterschiede zeigen, ist mir nicht bekannt, da ich ausser der typischen Art des Genus, Mac. niciensis Fer., nur ein unreifes Exemplar von Mac. saint-yvesi Caziot untersuchen konnte. Ich unterlasse es hier, die Gattungsmerkmale festzustellen, und beschränke mich auf die Beschreibung der beiden Formen, von denen mir Material zu Händen kam. Dass die interessante ligurische Form, Mac. faudensis Sulliotti, mir unerreichbar blieb, empfinde ich als eine bedauerliche Lücke meiner Arbeit. Macularia niciensis Fer. Taf. 426, Fig. 1—8. Moquin-Tandon, 1855, p. 147—149, Taf. XII, Fig. 4 (Kiefer), Fig. 5 (Genitalien). — Schuberth, 1891, 8. 49. Zahlreiche Exemplare von Nizza wurden mir durch Herrn Comman- danten Caziot mitgeteilt. Das Gehäuse mit 41/a—5 Umgängen hat 21,5—24,5 mm grossen Durchmesser und 12,5—15 mm Höhe. Das Tier hat auf dem Rücken zwei breite, dunkle, schwärzliche oder braune Streifen, die von den Augenträgern ausgehend nach hinten ziehen und eine etwa drei Runzelreihen breite helle Zone auf der Mitte des Rückens einschliessen. Nach unten zu verblassen die Streifen allmählich, die Seiten sind hell, die Sohle hellgrau, mit etwas dunkleren Rändern, Der Mantelwulst ist weisslich oder bräunlichweiss, das Lungendach mehr oder weniger dunkel blaugrau. Von den Nackenlappen hat der rechte gewöhnlich die Form eines nach unten spitz zulaufenden Dreiecks, von 3—6 mm Länge. Der linke ist in zwei Stücke geteilt; auf das obere halbkreisförmige Teilstück mit 1,5—2,5 mm langer Basis folgt nach einem Zwischenraum von 3—7 mm das untere in Form eines schmalen, 4—6,5 mm langen Saumes. Die ein- ander gegenüberliegenden Enden der beiden Teilstücke haben keine ge- lösten Zipfel. Die sehr hell bräunlich gefärbte Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt; ihre Spitze ist 15—25 mm vom Mantelrande entfernt. Der Ur- eter ist in seinem hinteren Teile geschlossen; nur das vordere Ende, etwa ein Drittel bis ein Viertel der ganzen Länge, bildet eine offene Rinne. Der hell gelbbraune, in seiner Grösse sehr variable Kiefer (Fig. 8), mit abgestutzten oder abgerundeten Enden, ist mit 3—7 beide Ränder überragenden Leisten besetzt. Höhe und Breite stehen gewöhnlich ungefähr im Verhältnis 1:2. 24 Die Radula ist nach dem gleichen Typus gebildet, wie die der bisher besprochenen Gattungen, mit einspitzigem symmetrischen Mittelzahn und einspitzigen unsymmetrischen Seitenzähnen. Beim 14.—16. Zahn tritt eine äussere Seitenspitze auf; beim 17.—19. beginnt die Spaltung der Hauptspitze. Bei drei untersuchten Zungen fand ich 174—186 Quer- reihen, und in diesen 43—1—43, 49—1--51, und 52—1—50 Zahnplatten. In den Randfeldern spaltet sich auch die Seitenspitze und es treten vier- bis fünfzackige Zähne auf. Am Genitalapparat ist die zungenförmige Eiweissdrüse gewöhnlich hellgelb, der in seiner ganzen Länge kettenartig geschlängelte Zwittergang bräunlich, die Zwitterdrüse oft weisslichgelb gefärbt. Den Uterus fand ich hier öfter, als bei irgend einer andern Art, stark aufgequollen gelatinös, den 2,5—4 mm langen Uterushals von ungefähr halber Länge der Vagina, die an den untersuchten Exemplaren 4,5—8 mm misst. Am Blasenstiel hat der Schaft gewöhnlich annähernd die halbe Länge des Blasenkanals, und dieser wieder wird vom Divertikel bedeutend an Länge übertroffen. Die Maasse dieser drei Teile schwanken innerhalb sehr weiter Grenzen; ich verzeichne sie hier für einige Exemplare: 17:23:46, 11:20:61, 9:20:65, 12:21:48, 17:23:94 mm. Die Samenblase ist rundlich, oval oder birnförmig, das Divertikel gewöhnlich nicht viel breiter als der Blasenkanal. An der Mitte oder am vordern Ende der Vagina ist der keulen- förmige, 5—6 mm lange Pfeilsack angeheftet, der einen 5—5,5 mm langen, geraden, dolehförmigen Pfeil vom nemoralis-Typus umschliesst. Dieser ist besetzt mit vier gerade verlaufenden Leisten mit scharfen Schneiden, hat einen schlanken Hals und eine vierzehnteilige Krone, die mit einer conischen Knorpelpapille (Fig. 6) in das Lumen des Pfeils hineinragt. Hinter der Basis des Pfeilsacks sitzen die beiden Glandulae mucosae, die aus einem sehr kurzen (0,5—2 mm) Stamm und 2—3 schmalen, lanzett- lichen oder nach hinten sich allmählich verdiekenden 10—14 mm langen Aesten bestehen. Ihre Anzahl variiert nicht sehr; bei zwölf Exemplaren beobachtete ich neunmal die Combination 2 u. 2, je einmal 1 u. 2, 2u.3, 3u8. Am männlichen Genitaltraetus ist bemerkenswert der kurze Penis und das lange Flagellum, das in allen von mir beobachteten Fällen mehr als die dreifache Länge des Penis hatte. Dieser beginnt mit einer kurzen, dünnen Strecke, und verdickt sich dann mehr oder weniger spindelförmig bis zum Retractor; hinter diesem folgt der röhrenförmige oder nach hinten allmählich anschwellende Epiphallus. Zwei verschiedene Varianten der Penisform zeigen die Abbildungen Fig. 2 und 3. Der ziemlich dünne, in seiner Länge sehr variable (4—13 mm) Retraetor teilt den Penis in zwei Abschnitte, von denen gewöhnlich, aber nicht immer, der vordere 25 der längere ist. Das dünne, leicht gekräuselte, peitschenförmige Flagellum übertrifft, wie bereits erwähnt, beide beträchtlich an Länge; ich verzeichne hier die an einigen Individuen gemessenen Längen von vorderem und hinterem Penisabschnitt und Flagellum: 6,5:4,5:36, 6:5:41, 7:4:57, 9,27.:66,:8 79 2/76 mm. Der vordere Teil des Genitalapparats ist bei manchen Individuen mehr oder weniger stark pigmentiert; ich fand zuweilen das vordere Ende der Vagina bräunlichgelb gefärbt, den Penis mit hellgrauem Anflug, stellen- weise dunkelgrau, besonders an der Insertion des Retractors; dieser selbst war in einem Falle fast schwarz (Fig. 2). Moquin-Tandon gibt eine gute Beschreibung unserer Art, und eine Abbildung des Genitalapparats, die die charakteristischen Eigentümlich- keiten — die Form der Glandulae mucosae und das sehr lange gekräuselte Flagellum — veranschaulicht; den Pfeil bildet er nicht ab. Er stellt Helix niciensis zur Gruppe Otala, die bei ihm das Gros der Pentataenien umfasst; nur Tachea und die Pomatia-Gruppe sind davon ausgeschlossen. Schuberth macht einige, nicht durch Abbildungen erläuterte, kurze Angaben über Mundteile und Geschlechtsapparat; er hat anscheinend nur ein einziges Tier untersucht. Erklärung der Abbildungen. Tafel 426. Fig. 1. Geschlechtsapparat (nat. Gr.). „ 2. Penis desselben Tieres. (Vergr. 3:1). „ 3. Vorderer Teil der Genitalien eines anderen Individuums. (Vergr. 3:1). „ 4. Eiweissdrüse und Zwittergang. (Vergr. 5:1). „ 5. Pfeil. (Vergr. 10:1), 5a. Querschnitt des Pfeils. 6. Krone des Pfeils. (Vergr. 20:1). „ 7. Zahnplatten der Radula. (Vergr. 600:1). 8. Drei Kiefer. (a. Vergr. 35:1, b. u. c. Vergr. 30:1). Macularia saint-yvesi Caziot. Taf. 426, Fig. 9—10. Von dieser sehr interessanten Art sandte mir Herr Commandant Caziot ein lebendes Exemplar mit der Fundortsangabe: Vallee du Cians, Alpes maritimes. Das oberseits fast flache, stumpf gekielte, sehr dünne und zerbrechliche Gehäuse, dessen Beschaffenheit auf grosse Kalkarmut des Wohnorts schliessen lässt, hat 4'/s ne und misst im gr. und kl. Durchm. 21:18,5, Höhe 11 mm. Das Tier ist im Kriechen 36 mm lang bei 9 mm Breite der Sohle. Kopf, Rücken und die fein gekörnelten Fühler sind chokoladenbraun, mit weisser Nackenleiste, die sich von dem braunen Grunde deutlich abhebt. Rossmässler, Ieonographie XVI, 4 26 Seiten bräunlichgrau, Schwanzende ebenso, aber heller, zugespitzt, Fuss- sohle hell aschgrau. Die Augenträger sind 8, die kleinen Fühler 2 mm lang. Lungendach bräunlichgrau, am vordern Ende weisslich. Von den Nackenlappen hat der rechte die Form eines schmalen, langgezogenen, nach unten spitz zulaufenden Dreiecks von 5 mm Länge, bei etwa 1,5 mm Breite am obern Ende. Vom linken fand ich nur das obere Teilstück, in Form eines Halbmonds von 2,5 mm Basis; ein unteres Stück war auch mit Hilfe der Lupe nicht zu erkennen. Die Niere ist in Form und Farbe der von Mac. niciensis ähnlich; ihre vordere Spitze ist 14 mm vom Mantelrande entfernt. Vom Ureter ist das vordere Viertel offen, das längere hintere Stück hat die Form eines geschlossenen Rohres, Der Kiefer ist hell horngelb, reichlich doppelt so breit wie hoch, halbmondförmig gebogen, mit schräg abgestutzten Enden, und mit drei sehr flachen Leisten besetzt. Von diesen sind zwei, eine schmale und eine sehr breite, deutlich ausgeprägt, die dritte nur angedeutet. Auf der Radula zähle ich 159 Querreihen mit 40—1-—-41 Zähnen. Die Form der Zahnplatten entspricht genau der von Mac. niciensis. Beim 13. Zahne findet sich die erste Andeutung einer Nebenspitze, beim 15. beginnt die Hauptspitze sich zu spalten. Die äussersten Randzähne sind vierzackig. Der Geschlechtsapparat war bei meinem Tiere, trotz des voll- kommen ausgebildeten Gehäuses, zwar nicht gerade jugendlich, aber jeden- falls noch nicht voll entwickelt; ein Pfeil war noch nicht vorhanden. Er erweist sich in jeder Hinsicht als ein Miniaturbild der Genitalien von Mac. nieciensis, so dass ich, unter Verweisung auf die Abbildung /Zig. 9, die nähere Beschreibung unterlassen kann. Ob Mae. saint-yvesi als Art oder nur als geographische Varietät zu gelten hat, kann ich nach meinem beschränkten Material nicht entscheiden. Ich neige der ersteren Auffassung zu, da das Gehäuse in der Tat stark von der typischen Mac. niciensis abweicht und mir Uebergänge nicht be- kannt sind. Unterschiede am Tier fand ich nur zwei; die Färbung des Rückens mit der auffallenden Nackenleiste — auch bei M. niciensis ist die Farbe des Tiers sehr variabel — und das Fehlen des linken untern Nackenlappens, nach meiner Ansicht eine rein individuelle Abnormität. Erklärung der Abbildungen. Tafel 426. Fig. 9. Geschlechtsapparat des nicht vollkommen geschlechtsreifen Tieres. (Vergr. 2:1). z. 10. Riefer. 2 (Vergr. 30; 1). 27 Genus Archelix Albers. In der Umgrenzung, die ich ihr hier gebe, umfasst die Gattung Archelix eine Gruppe von Arten, die durch sehr auffallende anatomische Besonderheiten von allen übrigen Pentataenien abweichen. Kein anderes Genus ist so scharf umgrenzt und so gut charakterisiert, wie dieses; es zeigt sich hier von neuem die Haltlosigkeit von Pilsbry’s Ausspruch: „With the exception of Euparypha and Eremina, no divisions of Helix can be based upon anatomical characters“. Die Gattung umfasst mittlere und grosse Arten, die kleinsten etwa von der Grösse einer Tachea hortensis. Das Gehäuse ist in der Regel gedrückt kugelig, seltener kugelig, mit erweitertem oder umgeschlagenem Mundsaum, stets ungenabelt, nie behaart, zuweilen mit Spiralskulptur, und hat 5—6 Umgänge. Der letzte Umgang ist immer gerundet, nie gekielt. Mündungswand und Gaumen sind stets mehr oder weniger intensiv braun gefärbt; zuweilen, aber nicht immer, erstreckt sich die dunkle Färbung auch auf Lippe und Mundsaum. Am Basalrande zeigt sich gewöhnlich eine schwielige Verdickung, die manchmal nur schwach angedeutet, oft aber zu einem deutlichen Zahne ausgebildet ist. Einige Arten tragen auch am Aussenrande einen mehr oder weniger kräftig entwickelten lamellenförmigen Zahn. Am Tiere ist in den meisten Fällen der Mantelwulst sehr dunkel pigmentiert. Meine Erfahrungen bringen mich zu der Vermutung, dass auf diese Färbung die klimatischen Verhältnisse des Wohnorts nicht ohne Einfluss sind. Bei den aus der Nähe der Küste stammenden Exemplaren fand ich stets den Mantelwulst tief schwarz, an weiter landeinwärts ge- legenen Lokalitäten dagegen war die Färbung wesentlich blasser und wurde dunkel gelbgrau. Den Arten, die in den Steppen des Binnenlandes und am Rande der Wüste ihre Heimat haben, fehlt das dunkle Pigment ganz; sie zeigten immer einen hellen, graulichgelben Mantelrand. Ich habe besonders von der letzten Kategorie nur eine beschränkte Anzahl von Individuen in Händen gehabt, und will durchaus nicht behaupten, dass meine Beobachtung in allen Fällen zutrifft; die Sache schien mir aber immerhin erwähnenswert. Bestärkt werde ich in meiner Annahme durch das Factum, dass zwei an den Mittelmeerküsten allgemein verbreitete und nur in der Nähe des Meeres gedeihende Tiere, Hel. vermiculata und pisana, gleichfalls sich durch den tiefschwarzen Mantelwulst auszeichnen. 4* 28 Von den Nackenlappen hat der rechte die bekannte annähernd dreieckige Form, die wir bei den meisten Pentataenien finden. Der linke ist nicht in zwei Stücke getrennt, wie bei den bisher besprochenen Gattungen, sondern besteht aus einem einzigen kontinuierlichen Saum von wechselnder Breite (Taf. 427, Fig. 2). Zuweilen ist er äusserst schmal und kann dann stellenweise ganz schwinden, so dass tatsächlich eine Trennung in zwei Teile stattfindet; ich beobachtete diesen Fall nur selten und betrachte ihn als eine rein individuelle Abnormität. In der Regel findet sich in der Nähe des Atemlochs ein 2—6 mm langer halbmondförmiger Vorsprung; auf diesen, aber sich ohne Unterbrechung an ihn anschliessend, folgt eine schmalere Strecke, und dann ist oft wieder das untere Ende etwas ver- breitert. Fast immer haben die Nackenlappen die gleiche Farbe wie der Mantelwulst, von dem sie ja einen Teil bilden. Beim Secieren des Tieres fällt ein an der linken Körperseite gelegener weisser oder gelblicher drüsiger Körper auf, der in Form und Grösse der Hälfte einer schräg durchschnittenen weissen Bohne ähnlich ist. Diese Drüse erreicht bei den grossen Arten eine Länge von 23 und eine Höhe von 10 mm, bei 5 mm Dicke; sie erscheint an der äusseren Seite convex, an der innern concav, nimmt von vorn nach hinten ganz allmählich an Höhe zu und fällt am hinteren Ende steil ab. Ein Querschnitt zeigt, dass sie der Länge nach gespalten ist und einen Hohlraum umschliesst (siehe Taf. 427, Fig. 4 u. Taf. 430, Fig. 21 u. 22). Sie ist als Einstülpung eines drüsenreichen Stückes Epidermis aufzufassen, wodurch eine bedeutende Vermehrung der secernierenden Elemente auf ein kleines Stück der Körper- oberfläche erzielt wird. Meinem Bruder verdanke ich ein Schnittpräparat und eine Zeichnung des Schnittes bei neunfacher Vergrösserung (Taf. 428, Fig. 6). Von dem Bilde, das der Querschnitt unter dem Mikroskop bei r stärkerer Vergrösserung zeigt, mag die nebenstehende schematische Zeichnung einen Begriff geben. Es lassen sich in der Drüsenwandung Zellen von dreierlei Art unterscheiden: 1. unveränderte Epithel- zellen, deren Kern sehr nahe der Oberfläche liegt, 2. Schleimdrüsenzellen, mit homogenem Inhalt, 3. Eiweissdrüsenzellen, mit körnigem Inhalt; 2 u. 3 reichen verschieden weit in die Tiefe. Die Drüse hat auch eine eigene Muskelschicht (4), die unterhalb der Epithelzellen als einheitliche Lage verläuft. Der odontognathe Kiefer ist kastanienbraun, halbmondförmig ge- bogen, gewöhnlich mit 3—8 (in einem Falle beobachtete ich 11) mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Leisten besetzt, die in der Regel beide Ränder ein wenig überragen. Die Breite beträgt in den meisten Fällen das Zweieinhalb- bis Dreifache der Höhe. 29 Die Zähne der Radula haben bei Archelix eine andere Form als bei den Gattungen Murella, Tacheocampylaea, Levantina und Macularia. Der symmetrische Mittelzahn hat ausser der schlanken mittleren Haupt- spitze zwei kleine Seitenspitzen; an den unsymmetrischen Seitenzähnen verschwindet die innere Seitenspitze, die äussere dagegen wird nach dem Rande zu grösser und deutlicher. Die Hauptspitze spaltet sich beim Uebergange in die Randzone, auch eine Spaltung der Seitenspitze kommt bei den näher dem Rande gelegenen Zähnen nicht selten vor; Zähne mit mehr als vier Zacken findet man nach meinen Erfahrungen nur ausnahmsweise. Die Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt; der Harnleiter bildet eine offene Rinne (Semper, 1894, Taf. H, Fig. 1). Auch der Geschlechtsapparat weist einige Eigentümlichkeiten auf, wodurch Archelix von den bereits erörterten Gattungen abweicht. Die zungenförmige Eiweissdrüse ist lang und relativ schmal, der Zwitter- gang ziemlich dünn und ganz oder teilweise kettenartig geschlängelt. An dem bauschigen, vielfach gefalteten und gewundenen, relativ kurzen Uterus von gelatinöser Consistenz zieht sich die Prostata als weisses oder gelb- liches Band entlang. Der Uterushals ist länger und stärker als bei irgend einem andern Genus der Helicinae, jedenfalls immer länger als die Vagina; sein vorderer Teil ist glatt, das hintere Drittel oft gefältelt. Der keulenförmige, relativ kleine Pfeilsack ist meist an der Mitte der Vagina, zuweilen auch ganz weit vorn, angeheftet, nur selten hinter der Mitte, und umschliesst einen ziemlich kleinen, gewöhnlich leicht gebogenen Pfeil. Dieser hat eine kannelierte Krone und sehr kurzen Hals; er ist mit vier symmetrisch angeordneten, gerade herablaufenden Leisten besetzt, die an ihrer Aussenseite sich verbreitern und zwei seitlich gerichtete Schneiden tragen (Taf. 428, Fig. 10 b), so dass vier ziemlich weit offene Hohlkehlen entstehen. Die Glandulae mucosae sind bei den meisten Arten üppig entwickelt; der kurze, kräftige Stamm wird selten mehr als 7 mm lang und zerfällt in eine Anzahl fleischiger Aeste, die an ihrer Spitze zahlreiche zarte, ziemlich lange Zweige tragen. Die Zahl dieser Zweige ist sehr wechselnd; bei den kleinen Arten schwankt sie gewöhnlich von 4 bis 8, bei den grösseren sind es selten weniger als 12, zuweilen aber mehr als 40 an einer Drüse. Am Blasenstiel ist der Schaft immer kürzer, als der Blasenkanal; dieser ist in den meisten Fällen ebenso dick, wie das Divertikel, doch übertrifft ihn das letztere oft an Länge. Die Samenblase ist gewöhnlich kugelig, zuweilen oval. Der Penis ist lang, das vordere Ende — der eigentliche Penis — walzen- oder spindelförmig verdickt, der Epiphallus dünn, meist röhren- förmig; der Retraetor ist gewöhnlich hinter der Mitte angeheftet, daher 30 der vordere Abschnitt des Penis oft ein wenig länger, als der hintere. Das Vas deferens ist zart, das Flagellum im vorderen Teile gewöhnlich von annähernd gleicher Stärke, wie der Epiphallus, nach der Spitze zu sich allmählich verjüngend. Selten ist das Flagellum um ein Weniges länger, als der Penis, häufig kürzer, und zwar bei einigen Arten ganz erheblich. Oft ist es ganz oder teilweise spiralig aufgerollt. Die Genital- cloake ist in manchen Fällen mehr oder weniger sackartig erweitert. Für die Artunterscheidung bietet die Anatomie bei diesem Genus nur wenige Anhaltspunkte; es herrscht da eine grosse Einförmigkeit. Der Pfeil ist immer nach dem gleichen Typus gebaut, doch zeigen sich Diffe- renzen in der Länge und dem Grade der Krümmung; ebenso findet man mehr oder weniger erhebliche Unterschiede in der Beschaffenheit der Glandulae mucosae und der Länge des Flagellums. Eine Einteilung in Sectionen oder Subgenera lässt sich kaum auf anatomischer Basis vor- nehmen, eher vielleicht auf testaceologischer. Ich gedenke am Schlusse ein kritisches Verzeichnis der bis jetzt bekannten Archelix-Arten zu geben und werde dann auf diesen Punkt zurückkommen. Was die Verbreitung anbelangt, so ist das Genus auf Nordwest- Afrika und Südwest-Europa beschränkt. Das Gros der Arten findet sich in Marocco und Algerien, aber keine überschreitet die algerische Ostgrenze- Auf der iberischen Halbinsel und den Balearen sind einige Species weit verbreitet; darüber hinaus geht nur eine Form von Archelix punctata, die noch in einem kleinen Teile des südlichsten Frankreich und im nördliehen Corsika lebt. ES Besonders zwei Eigentümlichkeiten sind für das Genus Archelix charakteristisch und unterscheiden es von allen bisher untersuchten Gattungen der palaearktischen Fauna: die oben genauer beschriebene Mantelranddrüse und die aussergewöhnliche Entwicklung des Uterushalses. Die Drüse finde ich nirgends in der Literatur erwähnt, es scheint daher, dass sie von allen Autoren, die sich bisher mit der Anatomie von Archelix-Arten beschäftigten, übersehen ‚wurde. Der lange Uterushals wurde schon von mehreren Ana- tomen (Erdl, Schmidt, Brancsik, Schuberth) richtig dargestellt, aber offenbar nicht als wichtiges Merkmal eingeschätzt. Ad. Schmidt hat ihn nur bei A. lactea beobachtet; seine Zeichnungen von 4A. pumnetata und dupotetiana sind verfehlt. Der Pfeil ist nur bei wenigen Arten von einer Grösse, die der des Gehäuses proportioniert genannt werden kann; bei vielen muss er ent- schieden als klein bezeichnet werden, wenn man die Pfeile gleich grosser oder selbst kleinerer Species aus andern Gattungen zum Vergleich heran- zieht. Einige Beispiele mögen das erläutern: ol gr..Durchm. des Länge des Gehäuses in mm. Pfeils in mm. Tachea nemoralis L (nach Lang) . . . . . 23—-27 1,9—9 „ hortensis Müll. : ee 4—5 „ atrolabiata er ... 28-—34 10—11,5 R n stauropolitana 7 Schm. 0.8841 13—14 Tacheocampylaea raspailiüi Payr. . » . ....99—34 I Codringtonia codringtoni Gray... - » . . . 49 —41 7,8 Levantina hierosolyma boiss. . . 0.0. .88—8D 6—6,5 Iberus alonensis Fer. (nach Str heil 1: ar 1 Archelix punctata galena Bgt. . . .» . . . 87-42 6—6,7 5 lactea ahmarına Bat. . ... : : .. 46—47 5,1 R Sr MUNCIC RSSmer = 2 ara 88-86 4,6—4,85 R Inteası Desu = u: len en 28 al 4,75—5,4 5 Chottica, Anceyo 1 sen ua 80-38 Dal 5 dupotetiana Forbes . . . . : ... 29-35 4,5 : a doubleti Pechaud . . .. 26—34 3,8 Die Spaltung der Glandulae mucosae in zahlreiche zarte Zweige hat unser Genus mit der Gruppe der Hel. vermiculata und manchen grossen Arten aus der Verwandtschaft der Hel. pomatia L. gemein. Am Gehäuse erscheint besonders die dunkle Färbung von Mündungs- wand und Gaumen charakteristisch für Archelix. Einige Arten, die man allgemein hierher rechnet, z. B. Hel. alabastrites und die Sippe der Hel. vermiculata (die ich selbst noch in der Einleitung zu Bd. XIV als hierher gehörig angesprochen habe), zeigen dieses Schalenmerkmal nicht, und auch ihr anatomischer Bau beweist, dass sie dem Genus Archelix fern stehen. Die Vermutung, die ich über die Pigmentierung des Mantelwulstes und ihre Abhängigkeit von Klima und Bodenbeschaffenheit äusserte, scheint bei unserm Genus auch für die Färbung der Mündung zuzutreffen. Bei den Formen aus der oranensischen Sahara und dem Innern von Marocco ist die Mündungswand hell bräunlichgelb, und der Gaumen zeigt oft nur eine schwache Andeutung von Farbe, während die in der Nähe des Meeres lebenden Arten sich durch tief kastanienbraune, oft fast schwarze Mündung auszeichnen. Zum Schluss einige Bemerkungen in Betreff der Nomenklatur. Pilsbry belegt die uns hier beschäftigende Gruppe mit dem Namen Otala Schum., der mir aus den von Möllendorff (Nachrichtsbl. d. D. Mal. Ges., XXXIL, 1900, S. 175) angegebenen Gründen unannehmbar scheint. Kobelt behält diesen Namen bei, aber mit dem Autor Moquin-Tandon (1855); in diesem Falle hat Archelix Albers (1850) zweifellos die Priorität. Martens hat in der zweiten Ausgabe von Albers’ Heliceen den Namen Archelix ganz unterdrückt und dafür Macularia substituiert; über die 32 Unzulässigkeit dieses Verfahrens hat sich bereits Pilsbry eingehend ge- äussert, und ich pflichte seinen Ausführungen vollkommen bei. Als Typus des Genus betrachte ich A. punctata Müll. Archelix punctata Müll. Taf. 427—432. Rossmässler, 1854, S. 14, Fig. 2 (Pfeil). Ad. Schmidt, 1855, S. 15—16, Taf. H, Fig. 9 u. 10 (Genitalien). Bourguignat, 1867, S. 236—244. Schuberth, 1891, S. 39, Taf. IV, Fig. 7 (Radula). Hel. lactea, Moquin-Tandon, 1855, S. 157, Taf. XII, Fig. 21 (Kiefer), 22 (Teil des Genitalapparats). Welche Schnecke Müller unter seiner Heliv punctata verstanden hat, als deren Vaterland er Italien angiebt, lässt sich nicht mit unbedingter Sicherheit feststellen. Es ist aber unbestreitbar, dass die von den meisten Autoren als Hel. punctata bezeichnete Art vortrefflich zu Müller’s sehr guter Beschreibung passt; seine Localitätsangabe, die irreführend ist, be- ruht offenbar auf einem Irrtum. Ich folge hier ganz der Auffassung Rossmässler’s, der die schwarzlippigen Formen als lactea Müll., die mit bräunlichweisser Lippe als punctata Müll. bezeichnet und die anatomischen Unterschiede der beiden Arten dargelegt hat (Rossm. 1854, S. 14). Dieses Merkmal — die Färbung der Lippe — lässt uns nur in seltenen Aus- nahmefällen im Stich; auf diese komme ich später zurück. Bourguig- nat macht diesen Unterschied nicht; seine Helix lactea (1867, Taf. XXXV]) ist hell gelippt, und auch in der Beschreibung der zahlreichen Arten, in die er die Gruppe der Hel. lactea zerlegt, spielt ein so auffallendes Merk- mal wie die Färbung der Lippe nur eine nebensächliche Rolle. Wie weit die von ihm unterschiedenen Formen an bestimmten Localitäten constant sind und als geographische Varietäten Beachtung verdienen, kann nur Jemand beurteilen, der sie an Ort und Stelle selbst gesammelt hat und über ein grosses Material verfügt. Es sind mir, dank der Liberalität meiner Freunde, zahlreiche Exemplare dieser so sehr variablen Art von den verschiedensten Fundorten durch die Hände gegangen, aber ich sehe allenthalben Uebergänge, und bin nicht im Stande, die von Bour- guignat unterschiedenen Arten scharf abzugrenzen. Den weitaus grössten Teil meiner Untersuchungsobjekte verdanke ich dem unermüdlichen Eifer des Herrn Pallary, der keine Mühe gescheut hat, um mich mit allen ihm irgend erreichbaren Pentataenien der nordwestafrikanischen Fauna reichlich zu versorgen. Ich bespreche sie hier unter den Namen, unter denen ich sie empfing. Es lagen mir vor: Helix galena Dgt. von Oran und Boghar, »„ myristigmaea BDgt. von Cap Falcon, Helix eugastora BDgt. von EI Aricha, „ apalolena Bgt. von Valencia und Corsika, „ Iucentumensis Bgt. von Lalla Marnia. Als Typus betrachte ich die in den Sammlungen am meisten verbreitete Form: Archelix punctata galena Bgt., von der ich zahlreiche Exemplare von Oran untersuchen konnte. Die kleinsten Gehäuse massen bei 5—5!/2 Umgängen: gr. Durchm. 34,5, kl. Durchm. 27, Höhe 23 mm, das grösste bezw. 42, 34 und 26 mm. Am Tiere sind Kopf und Rücken dunkelgrau, die Seiten und das abgerundete Schwanzende heller, die Fusssohle einfarbig aschgrau; über den Rücken zieht sich eine oft schwer unterscheidbare Nackenleiste. Die Genitalöffnung liegt schräg unter der Basis des rechten Augenträgers, 2—3 mm von ihr entfernt. Mantelwulst (#ig. 2) und Nackenlappen sind meist tief schwarz; in einigen Fällen zeigen die Nackenlappen eine etwas hellere, dunkel aschgraue Nuance, und heben sich dadurch von dem schwarzen Mantelwulst ab, von dem sie nur durch eine seichte Furche geschieden sind. Der rechte, meist annähernd dreieckig, zuweilen ohr- förmig, ist T—11 mm lang und am oberen Ende 2,7—-3,5 mm breit. Der linke hat die für unser Genus charakteristische Form eines continuierlichen Saumes von 18--20 mm Länge; am oberen Ende, neben dem Atemloch, trägt er einen halbmondförmigen Vorsprung. In einem Falle war der linke sehr schmal und nur schwer zu unterscheiden. Das Lungendach ist hell oder dunkel grau, meist mit einer etwa 4 mm breiten bräunlichgelben Zone am vordern Ende; bei den deutlich gebänderten Exemplaren zeigt es gelbbraune Längsstreifen. Die Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt, ihre Spitze ist 40-47 mm vom Mantelrande entfernt; die beiden längeren Schenkel massen bei zwei Exemplaren 20 u. 28 und 24 u. 30 mm, das hintere schräge Stück 12 bezw. 9 mm. | Die Mantelranddrüse variiert ziemlich stark in Grösse und Form; bei einem der kleineren Exemplare fand ich sie 14 mm lang, 6 mm hoch und 3 mm dick, beim grössten dagegen ergaben sich die Maasse 23:3:4,5 mm. Wegen der Form verweise ich auf die Abbildungen (Fig. 4 u. 2D. Der Kiefer (Fig. 2) trägt 3—7 Leisten, die in der Regel beide Ränder mehr oder weniger stark überragen. In seinen Dimensionen variiert er stark; für Höhe und Breite fand ich die Maasse 0,97 : 3,24, 1,24 : 2,92, 1.08.22,97,, 1,35.:3,35, 1,40: 2,10 mm. Die Radula (Fig. 3) untersuchte ich nur von einem Exemplar, und fand sie 7,4 mm lang bei 2,9 mm Breite, mit 175 Querreihen besetzt, die aus 5l—1-53 Zahnplatten bestehen. Diese haben die für das Genus charakteristische Form, dreizackigen Mittelzahn und zweizackige Seiten- zähne. Beim 23. bis 25. Zahn vollzieht sich die Spaltung der Hauptspitze; Rossmässler, Iconographie XVI. B) 4 zugleich tritt die äussere Seitenspitze deutlicher hervor. Diese bleibt gewöhnlich bis zum Rande ungeteilt; nur bei ganz wenigen Zähnen fand ich eine Tendenz zur Spaltung der Seitenspitze. Den Genitalapparat (Fig. 5) habe ich von einem grossen und besonders kräftig ausgebildeten Exemplar abgebildet; er zeigt im hinteren Ende keine nennenswerten Besonderheiten. Die gewöhnlich durchscheinend horngelbe, zuweilen opak citrongelbe Eiweissdrüse ist lang und schmal; sie misst bei meinen Exemplaren in der Länge 24-38, in der Breite 4,5-—6,5 mm. Die Läuge des Uterus schwankt von 37 bis 64, die des kräftigen, im hinteren Drittel gewöhnlich an einer Seite gefältelten Uterus- ' halses (Fig. 8) von 26 bis 53 mm. Die hintere gefältelte Strecke ist gegen die vordere glatte zuweilen deutlich abgesetzt. Die Teile des Blasenstiels sind alle drei von annähernd gleicher Stärke, aber sehr variabel in der Länge. Ich verzeichne hier die Maasse von Schaft, Blasenkanal und Diver- tikel, die ich bei einigen Exemplaren feststellte: "16:41: 38, 20:59:59, 19:45:48, 20:57:67, 10:46:63, 14:48:63, 16:41:60 mm. Das Divertikel ist also oft länger, als der Blasenkanal, zuweilen gleich lang oder um ein weniges kürzer. Der auffallend keulenförmig verdickte Pfeilsack ist in seinem freien Teile 6,5—8 mm lang; seine ganze Länge beträgt 8-10 mm. Er um- schliesst einen leicht gebogenen 6,5—6,7 mm langen Pfeil von der für das Genus Archeliz typischen Bauart. Unter zahlreichen Exemplaren war das abgebildete Stück (Fig. 9) das einzige mit regelmässig ausgebildeter Krone; in den meisten Fällen war diese mehr oder weniger verkrüppelt (Fig. 11) oder sie bestand aus zwar regulär entwickelten, aber nach der Basis zu convergierenden Leisten (Fig. 12). Die Glandulae mucosae haben einen kurzen, kräftigen, 3—5 mm langen Stamm, dem eine Anzahl fleischiger Aeste aufsitzen. Diese verästeln sich weiter und zerteilen sich schliesslich in eine Menge zarter, teils eylindrischer, teils spindelförmiger Zweige, deren Anzahl sehr wechselnd ist; als Minimum traf ich bei einem Tier 14 und 16, als Maximum bei einem andern 34 und 37 Zweige. Die Länge der Vagina variiert von 19 bis 25 mm; der Pfeilsack ist gewöhnlich an ihrer Mitte angeheftet, selten weiter nach vorn. Der männliche Genitaltraetus beginnt gewöhnlich mit einer kurzen, relativ dünnen Strecke, die sich plötzlich oder allmäblich zu dem spindel- förmigen eigentlichen Penis erweitert, dessen Gestalt übrigens mancherlei Modificationen unterworfen ist (Fig. 14, 15, 17, 24, 27). An ihn schliesst sich der eylindrische oder nach hinten ganz allmählich etwas dicker werdende Epiphallus an, der sich zu dem relativ kurzen, nach der Spitze zu beständig sich verjüngenden und gewöhnlich spiralig aufgewundenen Flagellum (Fig. 24, 25) fortsetzt. Der Retraetor ist gewöhnlich kräftig und ziemlich kurz, 4—12 mm lang, und teilt den Penis in zwei annähernd 35 gleiche Abschnitte, von denen der hintere in der Regel ungefähr dem Flagellum an Länge gleichkommt. Es kommen ziemlich erhebliche Diffe- renzen in der Länge vor; ich verzeichne hier von einigen Exemplaren die Maasse von vorderem und hinterem Penis-Abschnitt und Flagellum: 20 19223, 21,.92.11:97197 203 16:32952121913).18:13:.14,5, 22:20:20, 20.:12,:16, 16.:: 11216. mm. Erwähnt mag werden, dass eins der untersuchten Tiere nur weiblich organisiert war; vom Penis war keine Spur vorhanden, und vom Vas deferens nur ein sehr kurzes Fragment am vorderen Ende des Uterus inseriert. Beim Genus Archelix findet man mehr als bei andern Gruppen die Eigentümlichkeit, dass die Tiere erst spät geschlechtsreif werden, und Individuen, die den Bau des Gehäuses beendet haben, oft noch sehr wenig entwickelte Genitalien zeigen. Die in Fig. 5 und 7 abgebildeten Ge- schlechtsapparate entstammen zwei Gehäusen von annähernd gleicher Grösse und mit vollkommen ausgebildetem Mundsaum. Sonderbarer Weise machte Herr Pallary eine Beobachtung, die meiner Erfahrung durchaus widerspricht; er überraschte eine Archelix punctata mit noch unfertigem Gehäuse bei der Eiablage. Ausser der hier besprochenen Form von Oran konnte ich auch einige sehr grosse Exemplare der Archelix punctata galena Bgt. untersuchen, die von Boghar stammten, ebenfalls durch Herrn Pallary mitgeteilt. Die Gehäuse sind etwas niedriger gewunden; für gr. u. kl. Durchmesser und Höhe fand ich beim grössten meiner vier Stücke die Maasse 46:34:25, beim kleinsten 41:30,5:23 mm. Die Abbildungen Fig. 20—25 beziehen sich auf diese Tiere von Boghar. Von den Kiefern (Fig. 20) hat einer nur drei Leisten, von denen die mittelste stark hervortritt. Ein anderer hat sechs flache, ungewöhnlich breite Leisten, und misst 1,55 mm in der Höhe bei 3,9 mm Breite. Der Genitalapparat (Fig. 23) ist trotz des grösseren Gehäuses weit weniger kräftig entwickelt, als bei dem grössten Exemplar von Oran (Fig. 5), weist aber nur unbedeutende Unterschiede gegen jenes auf. Der Zwittergang ist in seinem ganzen Verlaufe locker gewunden, die Vagina am vordersten Ende etwas erweitert. Am Blasenstiel ist der Schaft etwas dicker als Blasenkanal und Divertikel; das letztere ist in zwei Fällen genau so lang, wie der Blasenkanal, bei einem Tiere aber erheblich kürzer, nämlich 32 mm gegen 44 mm Länge des Blasenkanals.. Am Penis fand ich für vordern Abschnitt, hintern Abschnitt und Flagellum die Maasse: 14:11:15, 15,5 ;12: 15, 16,5:14,5:14, 14:11:16 mm. Der Pfeil'ist 5,7”—6 mm lang; die Maasse der übrigen Organe halten sich innerhalb der für die Tiere von Oran angegebenen Grenzen. Archelix punctata eugastora Dgt. erhielt ich durch Herrn Pallary in zwei lebenden Exemplaren von El Aricha; in meiner Sammlung 5* 36 ist sie ausserdem vertreten von Remchi (leg. Pallary) und $. Denis du Sig (leg. Debeaux). Der Unterschied zwischen dieser Form und galen«a ist minimal und liegt vorzugsweise in dem etwas niedrigeren Gewinde; diesem doch sehr grossen Schwankungen unterworfenen Merkmal legt Bourguignat nach meiner Ansicht eine viel zu grosse Bedeutung bei. Anatomische Differenzen vermochte ich gar nicht aufzufinden und unter- liess es deshalb, den Genitalapparat abzubilden. Den Uterushals (Fig. 16) fand ich dünner, als bei den untersuchten galena, und nur das vorderste Drittel glatt, die hinteren zwei Drittel mehr oder weniger deutlich gekerbt. Die Zeichnung lässt auch die kleine rundliche Verdickung erkennen, die sich bei den meisten Archelix-Arten an der Basis des Uterushalses findet. Die in der Länge sehr variable Vagina ist bei einem meiner Stücke 11, beim andern 21, der Uterushals 25 bezw. 44 mm lang. Am Blasenstiel sind bei beiden Tieren Blasenkanal und Divertikel von gleicher Länge, die rundliche Samenblase hat 2,5 mm Durchmesser. Den Penis des einen Exemplars habe ich wegen seiner von der Norm etwas abweichenden Keulenform abgebildet (Fig. 17); das gleiche Tier hat einen relativ dünnen und langen (18 mm) Retractor. Der Pfeil ist 6 mm lang. Kiefer und Radula stimmen genau mit denen von galena überein. Archelix myristigmaea Bgt. Eine ziemlich hoch gewundene, fast konische Form, die Bourguignat für den Typus der Hel. punctata Müll. ansah, belegte er später mit dem neuen Namen Hel. myristigmaea, und gab den Müller’schen Namen ganz auf. Müller hat seine Helix punctata vortrefllich beschrieben und sie mit lactea und vermiculata ver- glichen; über die Deutung, die wir dem Namen zu geben haben, ist kaum ein Zweifel erlaubt, und der Umstand, dass der Autor irrtümlich Italien als ihr Vaterland bezeichnet, kann wohl kaum einen Grund dafür abgeben, den zutreffenden und allgemein eingebürgerten Namen punctata durch einen andern zu ersetzen. Mir scheint, dass die als Hel. punctata var. punctatissima Jeniss. bekannte Form ziemlich genau dem entspricht, was der französische Autor unter myristigmaea versteht. Müller’s Typus war flacher gewunden; „subdepressa“ heisst es in seiner Diagnose. Herr Pallary sandte mir unter dem Namen Hel. myristigmaea eine Anzahl lebender Exemplare von Cap Falcon, westlich von Oran; das grösste Gehäuse mass: gr. Durchm. 33, kl. Durchm. 26, Höhe 24 mm. Der Kiefer (Fig. 18) ist in seiner Form sehr wechselnd; bei drei von fünf untersuchten Exemplaren beträgt die Breite das Dreifache der Höhe, bei den andern sind die Maasse von Höhe und Breite 1,19: 2,43 und 1,08: 2,43 mm. An der Radula fand ich, abweichend von den beiden vorher be- sprochenen Formen, in der Nähe des Randes die Seitenspitze fast immer gespalten, so dass die Randzähne oft vierzackig, zuweilen sogar fünfzackig 57 sind. Ich habe leider nur ein einziges Radulapräparat zur Hand; es wäre wünschenswert, dass durch Untersuchung eines umfangreichen Materials festgestellt würde, ob dieser Unterschied, den ich leider erst kurz vor dem Abschluss des Manuskripts bemerkte, constant ist, oder ob es sich um eine individuelle Eigentümlichkeit handelt. Es würde das Erscheinen des vorliegenden Heftes ungebührlich verzögern, wenn ich es jetzt unter- nehmen wollte, die Sache klarzustellen; ich muss mir deshalb vorbehalten, später auf diesen Punkt zurückzukommen. Am Genitalapparat ist bemerkenswert, dass die Glandulae mucosae (Fig. 19) schwächer entwickelt sind, als bei A. galena; der Stamm ist länger (7-—10 mm) und schlanker, die Zahl der Zweige fand ich von 15 u. 16 bis 19 u. 22. Am Penis fand ich den vordern Abschnitt immer länger, als den hintern, den letztern von annähernd derselben Länge, wie das Flagellum. Retraetor ziemlich dünn, 11—13 mm lang. Am Blasen- stiel hatten Schaft, Blasenkanal und Divertikel die Maasse 7:34:38, 10:36:44, 13:45:55, 15:40:54 mm. Das Divertikel war zuweilen breiter, als der Blasenstiel, der Pfeil 6,2—6,5 mm lang. Archelixz punctata apalolena Bgt. Diese Form erhielt ich lebend von Valencia durch Herrn Pallary, und von Cap Corse auf Corsika durch Herrn Guitton; in meiner Sammlung besitze ich sie auch von den Bale- aren und von Perpignan in Südfrankreich. Keine andere Archelix geht so weit nach Norden, wie diese, die eher als die übrigen von Bourguig- nat als „Arten“ beschriebenen punctata-Formen auf den Rang einer geographischen Varietät Anrecht haben dürfte. Der Kiefer (Fig. 33 a—d) ist mit 4—8 meist ziemlich breiten Leisten besetzt; an zwei Radula-Präparaten zählte ich 200—205 Qnerreihen mit 599—1—58 bezw. 58—1—56 Zähnen. In der Nähe des Randes sind die Seitenspitzen oft gespalten, so dass die Zähne vierzackig erscheinen. Der Genitalapparat gleicht zwar im allgemeinen dem der schon besprochenen verwandten Formen, doch fällt dabei die relativ grössere Länge des Flagellums auf, das ich bei allen untersuchten Exemplaren wesentlich länger fand, als den hintern Abschnitt des Penis. Zur Er- läuterung verzeichne ich hier die Maasse der beiden Penis-Abschnitte und des Flagellums; bei den Tieren von Valencia fand ich: 13: 11,5: 17, 1015261210019: 12322182 13:92 1% 12712: 172 2521903 18% bei. den eorsischen: 15:12:15, 16:9:14 mm. Den Penisretractor fand ich dünner und oft länger, als bei den algerischen Exemplaren; die Länge variiert zwischen 6 und 22 mm. In der Regel übertrifft auch das Divertikel den Blasenstiel erheblich an Länge (Fig. 26), doch kommt auch der Fall vor, dass beide gleichlang sind (Fig. 29), und zwar sowohl bei corsischen, als bei spanischen Exem- plaren. Ausserordentlich wechselnd ist die Länge der Vagina; sie schwankt 38 von 9—20, die des Uterushalses von 13—385 mm. Der relativ kurze, kolbig verdickte Pfeilsack ist zuweilen an der Mitte der Vagina, zuweilen aber an ihrem stark erweiterten vorderen Ende (Fig. 30) angeheftet. Die Glandulae mucosae waren bei den Exemplaren von Corsika (Fig. 28) kräftiger entwickelt und reicher verzweigt, als bei denen von Valencia (Fig. 31 u. 32). Was die Anzahl der Zweige betrifft, so zählte ich bei einem spanischen Tiere als Minimum 12 u. 15, bei einem corsischen das Maximum von 25 u. 27. Den Pfeil fand ich 6—6,5 mm lang. Die Unterschiede zwischen A. apalolena und den ihr verwandten Formen sind vielleicht constant, was sich nur durch Untersuchung eines grossen Materials sicher erweisen lässt, aber immerhin nach meiner Meinung nicht bedeutend genug, um eine artliche Trennung zu rechtfertigen. Archelix punctata lucentumensis Bgt. (= punctata var. mau- rula Kob.), wurde von Herrn Pallary bei Lalla Marnia gesammelt und mir in fünf lebenden Exemplaren mitgeteilt, von denen ein Tier sich als nicht geschlechtsreif erwies. Bei 5'/ı—5'/g Umgängen hatte mein grösstes Gehäuse die Maasse: gr. Durchm. 46, kl. Durchm. 35, Höhe 28 mm, das kleinste bezw. 40, 35 u. 25 mm. Von den bereits besprochenen verwandten Formen unterscheidet sich diese vorzugsweise durch die kräftigere Ausbildung der Mundteile, so dass ich in Versuchung war, sie als besondere Art von punctata zu trennen. Ich bin aber der Meinung, dass ein solcher lediglich quantitativer Unter- schied nur mit Vorsicht als Grund für specifische Scheidung verwendet werden sollte. Es müsste wenigstens an einer grösseren Anzahl von Exemplaren seine Beständigkeit nachgewiesen werden. Der Kiefer ist, wie schon die Abbildung (rg. 34) erkennen lässt, grösser, als wir ihn sonst von dieser Gruppe kennen. Von den unter- suchten fünf Kiefern hatte der kleinste 1,2 mm Höhe bei 3,5 mm Breite, der grösste mass 1,75: 4,45 mm. Von der Radula (Fig. 55) habe ich leider nur ein Präparat an- gefertigt, und kann daher nicht sagen, mit welchen Variationsgrenzen wir hier zu rechnen haben. Bei 3,7 mm Breite und 7,5 mm Länge zähle ich 168 Querreihen, und in einer Querreihe 74—1-—-75 Zähne, also beträchtlich mehr, als bei einem ungefähr gleich grossen Exemplar der Form galena Bgt. Sollte sich herausstellen, dass dieser Unterschied constant ist, so würde das allerdings zu Gunsten der specifischen Selbständigkeit von A. lucen- tumensis in die Wagschale fallen; ich finde aber, wie schon früher er- wähnt, gegenwärtig nicht die nötige Musse zu ausgedehnten Radulaunter- suchungen, und muss deshalb vorläufig diese Frage unentschieden lassen. Beim 27. bis 28. Zahne beginnt die Ausrandung der Hauptspitze, beim 29. bis 30. ist diese deutlich zweizackig. Eine Spaltung der Seitenspitze habe ich nicht bemerkt. 39 Der Genitalapparat gleicht so sehr dem in Fig. 23 dargestellten der galena von Boghar, dass ich es unterlassen habe, ihn abzubilden. Abweichend finde ich nur den etwas dickeren Pfeilsack und das längere Divertikel des Blasenstiels. Für Schaft, Blasenkanal und Divertikel fand ich die Maasse: 16:47:59, 18:43:50, 21:50:62, 19:44:81 mm. Die Länge des Pfeils variiert von 6—6,5 mm; er ist gebogen und hat die schon bei galena beschriebene. Form. An der ventralen und dorsalen Leiste behalten die umgeschlagenen verbreiterten Schneiden nur etwa bis zur Mitte des Pfeils ihre volle Breite bei; dann verschmälern sie sich all- mählich bis zur Spitze; die Schneide wird zunächst rundlich (Fig. 37 b), dann scharf. An den seitlichen Leisten erfolgt die Verschmälerung später, erst im letzten Viertel etwa. Durch die breiten Schneiden werden vier Hohlkehlen gebildet, die nach der Spitze zu immer flacher werden und schliesslich ganz verschwinden. Archelix punctata melanostoma m. Herr Pallary schickte mir von seiner Marocco-Reise im Herbst 1905 zwei lebende Archelix aus Tetuan, mit der Bemerkung auf der Etikette: „a comparer avec galena Bgt. des environs d’Oran“. In der Tat haben sie in Form, Farbe und Bänderung des Gehäuses eine grosse Aehnlichkeit mit der um Oran vor- herrschenden Form der Archelix punctata (galena Bgt.); das kleinere Gehäuse zeigt bei fünf Umgängen die Maasse: gr. Durchm. 33, kl. Durchm. 26, Höhe 22 mm, das grössere hat 5'/ı Umgänge und misst 36:29: 22,5 mm. Auffallend ist nur die tief schwarzbraune Lippe, und dieses Merkmal, das ich für ausschlaggebend ansah, bestimmte mich, die Gehäuse als Archelix lactea in meine Sammlung einzureihen. Die Untersuchung der Tiere zeigte, dass ich im Irrtum war; der Pfeil — nur bei einem Individuum fand ich ihn vor — ist ein ausgesprochener punctata-Pfeil von 6,5 mm Länge, einer Dimension, die der Pfeil selbst der riesenhaftesten lactea- Formen nicht erreicht. Die verschiedenen Teile des männlichen Genital- tractus, vorderer und hinterer Penisabschnitt und Flagellum, massen bei dem grösseren Tiere 22:21:26, beim kleineren 21:16:24 mm. Das Flagellum ist also beträchtlich länger, als der ihm zunächst liegende Ab- schnitt des Penis, bleibt aber immerhin hinter der ganzen Länge des Penis wesentlich zurück. Am Blasenstiel hatten Schaft, Blasenkanal und Diver- tikel die Maasse 13:54:69 und 11:41:59 mm, das Divertikel zeichnet sich also durch eine für punctata etwas ungewöhnliche Länge aus. Die Genitaleloake und das vordere Ende der Vagina fand ich bei dem grösseren Tiere dunkelgrau pigmentiert; sonst zeigten sich an Genitalapparat und Mundteilen keine Besonderheiten, die Erwähnung verdienten. An dem kleineren Tiere war die sich über den Rücken ziehende Nackenleiste von zwei weisslichen Furchen begrenzt und hob sich dadurch deutlich von dem dunkel gefärbten Rücken ab, während sie bei den meisten punclata- Formen nur schwer zu erkennen ist. 40 Ob diese ungewöhnliche Form Artrechte beanspruchen kann, wage ich nach dem unzureichenden Material, das mir vorliegt, nicht zu ent- scheiden; vorläufig möchte ich sie aber als Varietät von Archelix punctata festlegen und benennen, um die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken und zu weiteren Nachforschungen anzuregen. Auffallend ist sie durch die Färbung der Lippe, und durch ihr Vorkommen im Verbreitungsgebiete der A. lactea, ganz ausserhalb des Gebiets der hellgelippten punctata, die nach Westen die Muluja nicht zu überschreiten scheint. Die Anatomie von Archelix punctata wurde schon von verschiedenen Autoren mehr oder weniger eingehend besprochen. Moquin-Tandon macht einige Angaben über den Genitalapparat der südfranzösischen Form, apalolena Bgt., die er als Helix lactea Müll. beschreibt, und bildet den Kiefer, sowie einen Teil des männlichen Genitaltraetus ab. Gründlicher sind die Untersuchungen von Adolf Schmidt, die teils von Rossmässler im dritten Bande der Iconographie, teils von ihm selbst in den Malako- zoologischen Blättern und besonders in seinem „Geschlechtsapparat der Stylommatophoren* veröffentlicht wurden. Helix lactea und punctata hatten bis dahin als Varietäten ein und derselben Art gegolten; Schmidt wies zuerst auf Grund des anatomischen Befundes ihre artliche Ver- schiedenheit nach, und stellte als Unterschiede zwischen beiden fest: der Pfeil von punctata ist grösser und stärker gekrümmt, das Flagellum wesentlich kürzer, das Divertikel bei puneiata kürzer, bei lactea länger, als der Blasenstiel, der Uterushals bei lactea sehr lang, bei punctata kurz. Was Pfeil und Flagellum betrifft, so stimme ich ihm vollkommen bei; in Bezug auf Divertikel und Uterushals bin ich dagegen zu einem andern Resultat gekommen, und muss annehmen, dass entweder von Schmidt ein Versehen gemacht wurde, oder dass die von ihm untersuchte südspanische Form (seine Tiere stammten von Granada) von den Exemplaren, die mir vorlagen, wesentlich abweicht. Leider ist es sehr schwer, Untersuchungs- material aus Spanien zu bekommen, und es war mir trotz aller Bemühungen nicht möglich, mir noch von andern spanischen Localitäten, ausser Valencia, Archelix punctata zu beschaffen. Wenn der Uterushals bei der Form von Granada tatsächlich so kurz ist, wie Schmidt’s Abbildungen ihn darstellen, so würde ich nicht anstehen, diese Schnecke für eine von Archelix punctata ganz verschiedene Species zu erklären. Er selbst gibt aber die Möglich- keit eines Irrtums zu, und dass er in der Zeichnung des Uterushalses einen solchen begangen hat, halte ich für sehr wahrscheinlich. Eine genaue und durch gute Textabbildungen der Genitalapparate erläuterte Untersuchung von drei punctata-Formen (unter den Namen Helix lactea, punctata und «palolena) verdanken wir Bourguignat; be- 41 dauerlich ist nur, dass er über die Provenienz seines Untersuchungsmaterials kein Wort erwähnt. Offenbar hat er von jeder Form nur ein einziges Exemplar anatomisch untersucht, und möchte nun mit Hilfe der Abbildungen beweisen, dass es sich um drei auch anatomisch scharf geschiedene Arten handelt. Nach meiner Auffassung ist dieser Beweis gründlich misslungen, da er auf minutiöse Unterschiede rein individueller Natur basiert ist. Der Autor hätte genau die gleichen Differenzen recht gut an drei Individuen einer Form vom selben Fundorte feststellen können. Das wichtigste Kennzeichen, den Pfeil, lässt er ganz unerwähnt, und die Arbeiten von Schmidt und Rossmässler scheinen ihm unbekannt geblieben zu sein. Schuberth untersuchte eine grosse Form von Archelis punctata von Oran, vermutlich galena Bgt., und gibt eine kurze Beschreibung seines Befundes. Nur die Radulazähne sind abgebildet. Erklärung der Abbildungen. Taf. 427—4322. Archelix galena Bgt. 1. Mantelwulst. (Vergr. 2:1). 2. Zwei Kiefer. (Vergr. 15:1). » 3. Zahnplatten der Radula. (Vergr. 335: 1). 4. Mantelrand-Drüse. (Vergr. 2:1). a, vorderes Ende p, hinteres Ende „ 5. Geschlechtsapparat (nat. Gr.). Taf. 428. »„ 6. Querdurchschnitt der Mantelrand-Drüse. (Vergr. 9:1). „7. Genitalapparat eines noch nicht geschlechtsreifen Tieres (nat. Gr.). „ 8. Uterushals.. (Vergr.‘5:1), 5:9, Bteil, (Versr; 15:1), „ 10. Querschnitt des Pfeils. (Vergr. 18:1). „ 11. Stück eines andern Pfeils, mit abnormer Krone. (Vergr. 20:1). „ 12. Stück des Pfeils eines Tieres von Boghar. (Vergr. 30:1). „ 13. Glandulae mucosae. (Vergr. 3:1). „ 14. Penis von Fig. 5, vergrössert. (Vergr. 3:1). „ 15. Penis eines andern Individuums. (Vergr. 5:1). Taf. 427. Fig. Taf. 429. Archelix eugastora Bot. Taf. 429. ,„ 16. Uterushals und Schaft des Blasenstiels. (Vergr. 5:1) „ Ai. Penis, (Vergr. 3:1). Archelix myristigmaea Bgt., Cap Falcon. Tat 429. „ 18. Kiefer. (Vergr. 14:1). Taf. 430. „ 19. Eine Glandula mucosa. (Vergr. 3:1). Rossmässler, Iconographie XVI. 6 42 Taf. 430. Fig. Taf. 431. Taf. 431. Tat. 452. Taf. 432. Archelix galena Bgt., Boghar. 20. Zwei Kiefer. (Vergr. 14:1). 21. Mantelranddrüse, a, vorderes, p, hinteres Ende. (Vergr. 3:1). 22. Dieselbe Drüse, in der Mitte quer durchschnitten. a, Aussen-, i, Innenseite. (Vergr. 3:1). 23. Genitalapparat, nat. Gr. 24. Penis eines andern Exemplars. (Vergr. 3:1). 25. Flagellum eines andern Exemplars. (Vergr. 4:1). Archelix apalolena Bgt., Cap Corse. 26. Genitalapparat, nat. Gr. 27. Männlicher Genitaltractus und vorderes Ende des weiblichen; die Verzweigungen der Glandulae mu- cosae sind nicht mit gezeichnet. (Vergr. 3:1). 28. Eine Glandula mucosa. (Vergr. 2:1). Archelix apalolena Bgt., Valencia. 29. Genitalapparat, nat. Gr. 30. Vorderes Ende des Genitalapparats eines andern Exemplars, nat. Gr. 31. Glandula mucosa. (Vergr. 2:1). 32. - 2 (Vergr. 3:1). 53 a—d. Vier Kiefer. (Vergr. 15:1). Archelix lucentumensis Bgt. 34. Kiefer. (Vergr. 15:1). 35. Zahnplatten der Radula. (Vergr. 335: 1). 36. Pfeil. (Vergr. 14:1). 37a und b. Querschnitt des Pfeils. 43 Archelix lactea Müll. Taf. 433—438. Helix lactea Rossmässler, 1854, 8. 14, Fig. 1 (Pfeil). 5 HZAd. Schimidt, 1855, 871516, Taf. II, Fig. 7, 8 (Genitalien). „ azia Brancsik, 1891, Taf. III, Fig. 7. (Genitalien). " lactea Schuberth, 1891, 8. 40. h azia " 1891, 8. 46. n bathylena „, 1891, 8. 46, Taf. IV, Fig. 19. (Radula). Unsere Art wird von den meisten Autoren als Typus des Genus Archelix betrachtet; mir scheint, dass dafür Archelix punctata wegen ihrer geringeren Variabilität besser geeignet ist. Von den zahlreichen Formen, die der neufranzösischen Schule als ebensoviele Arten gelten, konnte ich folgende untersuchen: Helix axia Bgt. von fünf verschiedenen Fundorten, „ simocheila Bgt. von Cuevas (Südspanien), „ ahmarina Bgt. von Mogador, „ sevilliana (Grat.) Mss. von Sevilla, „ bleicheri Pldh. von Tanger, „ sphaeromorpha Bgt. von 'Tanger, „ lactea var. canariensis Mss. von Teneriffa. Als Typus betrachte ich die anscheinend am weitesten verbreitete Form, die Bourguignat als Helix axia unterscheidet; seine Helix lactea ist eine punctata-Form. Archelix lactea Müll. (axia Bgt.) konnte ich von mehreren Fund- orten untersuchen; es lagen mir lebende Exemplare von Mahon (Menorca), Valencia, Saratosa (Portugal), Casablanca und Saffı vor. Die Form von Mahon (leg. Monjo) ist von mittlerer Grösse. Bei 5—5!/ı Umgängen hat das grösste Gehäuse die Maasse: gr. Durchm. 32, kl. Durehm. 24, Höhe 21 mm, das kleinste bezw. 27: 21,5: 19 mm. Von den Tieren waren einige, bei vollkommen ausgebildeter Schale, noch nicht geschlechtsreif. Kopf, Rücken und Seiten sind aschgrau, Fuss- ränder, Schwanzende und die ungeteilte Fusssohle weiss, der Mantelwulst schwarz. Über den Rücken zieht sich, am Kopf zwischen den Augen- trägern beginnend, eine nicht immer deutlich unterscheidbare, durch zwei Rossmässler, Iconographie XVI. 7 44 Furchen abgegrenzte Nackenleiste, die nicht durch besondere Färbung ausgezeichnet ist. Die Genitalöffnung liegt schräg nach unten und hinten von der Basis des rechten Ommatophoren, 2—3,5 mm von diesem ent- fernt. Am Mantel zeigt sich vorn eine 1,5—-3 mm breite, gelbbraune oder blaugraue Zone; das Lungendach ist weisslich oder hellgrau, zu- weilen rechts, am Rectum entlang, mit spärlichen, kleinen, länglichen braunen Flecken überstreut. Oft sind mehr oder weniger deutliche gelb- braune Längsstreifen vorhanden, die den Bändern der Schale entsprechen. Von den schwarzen Nackenlappen ist der rechte gewöhnlich dreieckig, manchmal ohrförmig, 4—6,5 mm lang, bei 2 mm Breite am oberen Ende. Der linke hat die Form eines schmalen, 14—15 mm langen Saumes, der zuweilen in der Nähe des Atemlochs auf eine Strecke von etwa 3 mm etwas verbreitert ist. Der halbmondförmige Kiefer (Fig. 2), mit abgerundeten oder schräg abgestutzten Enden, ist dunkel kastanienbraun, mit 3—6 mehr oder weniger kräftig ausgebildeten Leisten besetzt, die beide Ränder überragen. Sie verlaufen in der Regel parallel, in einem Fall (Fig. 1a) fand ich sie nach dem concaven Rande ein wenig convergierend, mit Tendenz zu fächerförmiger Anordnung. Höhe und Breite variieren sehr; ich gebe hier einige Maasse: 1,08: 2,97, 1,13: 3,24, 1,35 :3,13 mm. Die Radula war bei drei untersuchten Individuen 2—2,5 mm breit und 5,2—6,3 mm lang, mit 117—149 Querreihen besetzt. In diesen zähle ich 52-1-51, 55-1-53, 50-1-51 Zähne, die sich in nichts von denen der Archelix punctata unterscheiden. Eins von meinen Tieren zeist in der Form der Zähne sonderbare Missbildungen (Fig. 2). Der Mittelzahn ist ganz ohne Spitze, langgestreckt, in der Mitte am schmalsten, an den Enden verbreitert, so dass seine Gestalt einigermassen an eine Schuh- sohle erinnert. Der erste Zahn ist gedrungener, als gewöhnlich, der achte ungemein schmal und verkümmert, der neunte dagegen ausserordentlich breit. Die übrigen weichen wenig oder gar nicht von der Norm ab. Beim 21.—22. Zahn beginnt die Spaltung der Hauptspitze, die beim 22.—23. schon deutlich zweizackig ist. In der Nähe des Randes ist oft auch die Seitenspitze gespalten, so dass vierzackige Zähne auftreten; mehr als vier Zacken findet man nur selten. Den Genitalapparat (Fig. 3) untersuchte ich von vier geschlechts- reifen Individuen; bei einem davon war er besonders kräftig entwickelt. Der hintere Abschnitt zeigt keine erwähnenswerten Besonderheiten; die gelbe, schmale, zungenförmige Eiweissdrüse ist 10—20, der weissliche, stark gefältelte, relativ wenig voluminöse Uterus 20—31 mm lang, und in keiner Weise von dem gleichen Organ anderer Archelix-Arten ab- weichend. Vom Uterushals ist gewöhnlich die hintere Strecke gefältelt, ) 45 die vordere glatt; immer ist er länger als die Vagina. Ich fand für diese beiden Organe die Maasse: 18:13, 22:13, 25:14, 26:20 mm. Am Blasenstiel ist der Schaft 10—11 mm lang; der dünne Blasenkanal erreicht mindestens das Doppelte, oft mehr als das Dreifache dieser Länge, und das Divertikel übertrifft den Blasenkanal nicht an Stärke, wohl aber an Länge. Die Maasse, die ich für diese drei Teile feststellte, sind: 10:24:31, 11:31:35, 10,9:33:46, 10:34:45 mm. Die Samenblase ist kugelig oder oval; ihr Durchmesser variiert von 1,5 bis 4,5 mm. Der keulenförmige Pfeilsack ist gewöhnlich ungefähr an der Mitte der Vagina angeheftet, zuweilen aber ziemlich weit nach vorn gerückt. Er ist relativ klein, in seinem freien Ende 4,5—5 mm lang, ganze Länge 6,5—7 mm, und umschliesst einen kaum merklich gebogenen, 3,6 mm langen, mit 4 symmetrisch angeordneten Leisten besetzten Pfeil von der für das Genus Archelix charakteristischen Form.*) Die Glandulae mucosae haben einen ziemlich kurzen, fleischigen Stiel, der sich in mehrere kräftige Äste spaltet; diese verästeln sich weiter und zerfallen an der Spitze in zahlreiche ziemlich kurze, zarte, ceylindrische oder leicht keulenförmig verdickte Zweige. Die Länge des Stiels beträgt 2,5—5,5, die der Äste 8—17 mm. Die Anzahl der Zweige ist sehr wechselnd; am grössten Tiere mit sehr kräftig entwickeltem Geschlechtsapparat zählte ich nur 16 u. 18, an einem anderen dagegen 30 u. 33. Die Vagina ist an ihrem vordersten Ende zuweilen sackartig erweitert. Am männlichen Genitaltractus ist, wie bei Archelix punctata, die vorderste Strecke dünn; darauf folgt der verdickte, eylindrische oder spindelförmige, in der Form sehr variable eigentliche Penis, und endlich der dünnere, gewöhnlich röhrenförmige, zuweilen nach hinten ein wenig anschwellende Epiphallus. Der 12—16 mm lange Retractor teilt den Penis in zwei ungleiche Teile, von denen der vordere der längere ist. Das dünne, peitschenförmige Flagellum ist gewöhnlich ungefähr so lang, wie Penis und Epiphallus zusammen; in einem Falle fand ich es aber er- heblich kürzer. Für vorderen und hinteren Penisabschnitt und Flagellum fand ich die Maasse: 22:17:35, 20:17:26, 15,5:14:27, 13:9:23 mm. *) In Folge eines bedauerlichen Versehens sind leider auf Seite 31 die Maasse der Archelix-Pfeile durchweg zu hoch angegeben. Es sollte heissen: Archelix punctata galena bgt. 4,3—5,2 mm “ lactea ahmarina Bgt. 4 = 5 »„ mureica Rssm. 3,6—3,7 „ 4 lucasit Desh. 3,38—42 „ n chottica Ancey 3,7 - 5 dupotetiana Terver 3,1—3,5 „ n „ doubleti Pechaud 2,7 . 46 Aus Maroceo erhielt ich durch Herrn Pallary zwei Formen der Helix axia Bgt., sieben Tiere einer grösseren von Casablanca, und eine kleinere albine von Saffı, in nur drei Individuen. Die Tiere von Casablanca waren etwas dunkler gefärbt, als die balearischen, Augenträger, Kopf und Rücken dunkelgrau, bei einem Exemplar fast schwarz, die Seiten kaum heller, Schwanzende, Fusssaum und Sohle weisslich. Das Lungendach ist grau, schwarzbraun geadert, mit Andeutungen von gelbbraunen Längsstreifen. Von den Nackenlappen ist der linke zwar ein zusammenhängendes Stück, doch hat der obere, am Atemloch beginnende, eirca 6 mm lange Teil deutlich die Form eines etwas vorspringenden, flachen Kreissegments, an das sich dann ein 8&—1! mm langer schmaler Saum unmittelbar anschliesst. Der Kiefer (Fig. 6) trägt 3—6 Leisten; für Höhe und Breite fand ich an den extremsten Stücken die Maasse 0,97: 3,24 und 1,45: 3,08 mm. Am Genitalapparat (Fig. 7) ist die Eiweissdrüse 13—283 mm lang, bei 2,5—5 mm Breite; der 10—15 mm lange Zwittergang ist bis zu zwei Drittel seiner Länge eng kettenartig gewunden, sein hinteres Ende nur locker geschlängelt. Der Uterus ist, im Gegensatz zu den balearischen Tieren, meist ziemlich voluminös, von gelatinöser Consistenz, 33—47 mm, das zarte Vas deferens 34—51 mm lang. Für Vagina und Uterushals fand ich als extreme Maasse 10:16 und 22:37 mm. Am Blasenstiel ist der Schaft immer länger als bei den Tieren von Mahon; für Schaft, Blasenstiel und Divertikel verzeichne ich hier einige Maasse: 13:30:54, 17:32:36, 14:42:51, 16:34:60 mm. Der Pfeilsack ist durchschnittlich etwas länger, als bei der bale- arischen Form, im freien Teile 5—6, ganze Länge 7—8 mm. Der Pfeil hat den für Archelix typischen Bau, ist nahezu gerade, 3,6—83,8 mm lang. Die Krone wechselt sehr in ihrer Form; gewöhnlich ähnelt sie der Ab- bildung Fig. 8, doch kommt es auch vor, dass die Leisten nach der Basis zu convergieren, wie bei der nach einem Exemplar von Valencia gezeichneten Fig. 11. Die Glandulae mucosae zeigen keine nennenswerte Abweichung von balearischen Stücken; auch die Anzahl der Zweige variiert innerhalb der gleichen Grenzen. Ich zählte als Minimum 17 und 21, als Maximum 29 und 32. Am männlichen Genitaltraectus finden sich auch annähernd die gleichen Verhältnisse, wie bei den Tieren von Mahon, nur ist das Fla- gellum relativ kurz. Der Penis ist in der Regel spindelförmig; für vordern und hintern Abschnitt des Penis und Flagellum ergeben sich die Maasse 15:16:16, 16:15:23, 17,5:12:25, 21:16:27, 21:19:31, 23,5:18:29 mm, Die Vagina ist zuweilen am vorderen Ende pigmentiert; in einem Falle 47 fand ich die Genitaleloake an der Einmündung des Penis stark aufge- trieben und mit einem dunkelgrauen Fleck gezeichnet (Fig. 10). Die drei Schnecken von Saffı gehören einer etwas kleineren Form an, als die von Casablanca. Trotz der albinen Gehäuse war an den Tieren ein Mangel an Pigment nicht zu bemerken; der Mantelwulst war tief schwarz, wie bei der Normalform, das Lungendach dunkelgrau. Im ana- tomischen Bau weichen sie nicht von ihren Artgenossen ab; die Maasse der verschiedenen Organe sind etwas geringer, aber das Verhältnis der einzelnen Teile zu einander ist annähernd das gleiche wie bei jenen. Ich kann daher eine eingehende Beschreibung unterlassen und beschränke mich auf die Angabe der wichtigsten Maasse. Ich fand die Länge von Vagina und Uterushals 14:19, 10:20, 14:23; am Blasenstiel Schaft, Blasenkanal und Divertikel 7:24:27, 11:29:36, 13,5:39:41; am Penis der vordere und hintere Abschnitt und das Flagellum 15:9:20, 11:8:18, 12:8:23 mm. Der Kiefer (Fig. 40) hat bei allen Individuen 5 Quer- leisten; die Höhe beträgt 1,50--1,35, die Breite 3,2—3,5 mm. Von Valencia empfing ich mehrere Exemplare durch Herrn Pallary, von denen aber nur drei vollkommen geschlechtsreif waren. Sie glichen in Grösse des Gehäuses und Ausbildung der Genitalien so sehr der schon besprochenen Form von Mahon, dass ich mich auf wenige Bemerkungen beschränken kann. Etwas schwächer ausgebildet erscheinen die Glandulae mucosae (Fig. 12), bei denen die Länge der Verzweigungen zwischen 7 und 13 mm, ihre Zahl zwischen 10 u. 10 und 18 u. 20 schwankt. Der Stamm ist relativ dünn, die cylindrischen Zweige zarter, als bei den anderen Formen, vielfach geknickt, die Äste nur mässig verdickt. Für Vagina und Uterushals fand ich die Maasse 8:18, 12:24,5, 13:19 mm; in zwei Fällen erreicht also der Uterushals etwas mehr als die doppelte Länge der Vagina. Zwei lebende Tiere von Saratosa (Portugal) schickte mir Herr Commandant Caziot; leider war nur eins davon geschlechtsreif. Dieses stimmte im Bau der Genitalien vortrefflich mit der spanischen Form über- ein, nur waren alle Teile etwas kräftiger entwickelt. Archelix lactea murcica RBssm. (simocheila Bgt.) erhielt ich durch Herrn Pallary aus Südspanien, und zwar vier Exemplare von Üuevas, vier andere vom Cerro de los Peines westlich von Aguilas. Alle gehören der kleineren der beiden von Rossmässler abgebildeten Formen an (Iconogr. Fig. 801). Nach Mitteilung des Herrn Pallary, der in Genf die Bourguignat’sche Sammlung studiert hat, bezieht sich speciell auf diese Form der Name Helix simocheila Bgt. Die Gehäuse haben 5'/& Umgänge; die Maasse für grossen und kleinen Durchmesser und Höhe variieren von 32:25,5:22 bis 35,5:26:23 mm. Rossmässler sagt von 48 seiner Helix lactea var. mureica: „der Aussenrand steigt an seiner Ein- fügung fast immer in einem schön geschwungenen Bogen aufwärts.* Das trifft für die Stücke von Cuevas zu, aber für die von Aguilas nicht immer; bei diesen ist die obere Strecke des Aussenrandes manchmal nahezu gerade. Der Kiefer (Fig. 16), von der gewöhnlichen Form und Farbe, ist mit 3—5 schmalen Leisten besetzt, die beide Ränder überragen. Höhe und Breite sind sehr variabel; als extreme Maasse fand ich 1,1:2,7 und 1,01: 3,9.mın. i Die Radula weist keine Besonderheiten auf und unterscheidet sich nicht von der der Archelix punctata. Beim 19. Zahn beginnt die Ausrandung der Hauptspitze, beim 21. ist sie deutlich zweispitzig. In der Nähe des Randes spaltet sich oft auch die Seitenspitze, so dass vierzackige, in sel- tenen Fällen sogar fünfzackige Zähne entstehen. Am Genitalapparat (Fig.17) zeigen sich einige Eigentümlichkeiten, die diese Form vor der typischen A. lactea auszeichnen. Bei den Tieren von Cuevas ist das Flagellum immer etwas länger, als der Penis (im weiteren Sinne); bei denen von Aguilas ist es von gleicher Länge wie der Penis, oder kürzer. Die ersteren haben auch in der Regel den hin- teren Abschnitt des Penis ein wenig länger, als den vorderen; bei drei Tieren von Aguilas fand ich das umgekehrte Verhältnis. Zur Erläuterung verzeichne ich hier die Maasse, die ich für vorderen und hinteren Teil des Penis und das Flagellum feststellte. Vier Tiere von Cuevas 12:12:28, 12:15:34, 11:13:29, 11:12:24 mm; vier Tiere von Aguilas 16:19: 25, 14:11:25, 16:9:25, 16:12:23 mm. Der eigentliche Penis ist ge- wöhnlich spindelförmig, nach hinten sich schnell verjüngend und unmerk- lich in den Epiphallus übergehend. Sehr wechselnd sind die Längen von Vagina und Uterushals; erstere fand ich 11— 22, den Uterushals 15—28 mm lang. Auch das Verhältnis der beiden Organe zu einander ist nichts weniger, als constant; bei einem Individuum von Aguilas war jedes von beiden 19 mm lang, bei einem Tiere von Cuevas mass die Vagina 11, der Uterushals 22 mm. Der Pfeil- sack ist oft sehr weit vorn angeheftet (Fig. 17), zuweilen aber stark nach hinten gerückt (Fig. 19). Am Blasenstiel hat der Blasenkanal die drei- bis vierfache Länge des Schaftes, und das Divertikel überragt in der Regel den Kanal ziemlich beträchtlich; hier einige Maasse: 10,5::31:37, 13:40:73, 10:40:60, 13:39:65, 16:47:72 mm. Die Glandulae mu- cosae sind kräftig entwickelt; die fleischigen Äste zerfallen in zahlreiche dünne, eylindrische oder keulenförmige Zweige, von denen ich als Minimum 13 u. 17, als Maximum 29 u. 31 bei einem Tier fand. Der Pfeil ist 3,6—3,7 mm lang, von der gewöhnlichen Form. 49 Gegen die typische A. lactea (axia Bgt.) ergeben sich nur graduelle Unterschiede; immerhin ist das relativ lange Flagellum und die etwas stärkere Entwickelung des Blasenstieldivertikels beachtenswert. Archelix lactea ahmarina Bgt. Von dieser Riesenform, die als Pendant zu A. punctata lucentumensis gelten kann, schickte mir Herr Pallary drei lebende Exemplare aus Mogador. Das grösste Gehäuse mass bei 5!/ı Umgängen im gr. Durchm. 47, kl. Durchm. 57, Höhe 29 mm, das kleinste bezw. 539, 29 und 24 mm. Am Tier sind Augenträger, kleine Tentakel und Rücken dunkel schwarzgrau, die Seiten nur wenig heller, Fussrand und Schwanzende hellgrau, die Sohle weisslichgrau. Eine Nackenleiste ist vorhanden, aber nicht leicht zu unterscheiden. Das kleinste Individuum ist, auf einer ho- rizontalen Glasplatte kriechend, 62 mm lang, die Sohle an der breitesten Stelle 21 mm breit; die Augenträger sind 14, die kleinen Fühler fast 4 mm lang. Der Mantelwulst ist tiefschwarz, der Mantel abgesehen von einer 8 mm breiten braunschwarzen Zone am vorderen Ende — weisslichgrau, mit drei schwarzgrauen Längsstreifen, die den Bändern der Schale entsprechen. An der rechten Seite, am Rectum entlang, ist er dunkler pigmentiert. Von den Nackenlappen ist der rechte dreieckig, 12—13 mm lang, am oberen Ende 3,5—5 mm breit, nach unten spitz zulaufend. Die Mantel- randdrüse (Fig. 27) ist ziemlich niedrig, 23 mm lang, 8 mm hoch, 5 mm dick, der obere Teil leicht rötlich gefärbt, die Basis weiss. Der Kiefer (Fig. 21) hat die gewöhnliche Form und Farbe und ist mit 3—5 Leisten besetzt. Beim grössten Tiere massen Höhe und Breite 1,3:4 mm. Die Radula zeigt keinerlei Besonderheiten. Der Genitalapparat ist natürlich, der Grösse des Tieres ent- sprechend, stärker entwickelt, als bei den vorher besprochenen Formen, zeigt aber im Vergleich mit jenen keine erheblichen Unterschiede. Die Ei- weissdrüse ist opak gelblich, 26—33 mm lang, der Zwittergang (13—20 mm) fast in seiner ganzen Länge geschlängelt, in der Mitte am dicksten, nach beiden Enden zu sehr dünn. Vagina und Uterushals messen beim kleinsten Exemplar 18:31, beim grössten 23:52 mm. Der kurze, dicke Pfeilsack umschliesst einen nur 4 mm langen, nahezu geraden Pfeil (Fig. 28). Die Glandulae mucosae haben einen 6—8 mm langen Stamm; die Länge der Verzweigungen schwankt von 17 bis 21, ihre Zahl von 26 u. 30 bis 34 und 36. Die Zweige sind dünn, eylindrisch, die Äste fleischig, wie ge- wöhnlich bei Archelix. Am Blasenstiel ist besonders die Länge des Di- vertikels sehr wechselnd; für Schaft, Blasenstiel und Divertikel fand ich bei den drei untersuchten Individuen die Maasse 17:45:51, 23:48:47 50 und 24:46:69 mm. In einem Falle erreicht also das Divertikel kaum die Länge des Blasenkanals, in einem anderen ist es dagegen um die Hälfte länger, als dieser. Die Samenblase ist kugelig oder oval (Fig.26); die kleinste hatte 3,5 mm Durchmesser, die ovale die Dimensionen 4,5><7,5 mm. Am männlichen Genitaltractus fand ich für vorderen und hinteren Abschnitt des Penis und Flagellum die Maasse 20:11:40, 22:18:40, 29:23:50 mm. Immer war also der vordere Teil des Penis der längere; das Flagellum ist bei zwei Tieren der Gesamtlänge des Penis gleich, beim dritten dagegen ist es nicht unbeträchtlich länger. Archelix lactea sevilliana (Grat.) Mss. ist, im Gegensatz zur vorigen, die kleinste mir bekannte lactea-Form. Durch Vermittelung des Herrn Pallary erhielt ich aus Sevilla eine grössere Anzahl lebender Exemplare, von denen ich acht untersuchte. Bei 41/,—Ö5 Umgängen misst das kleinste Gehäuse im gr. Durchm. 18,5, kl. Durchm. 15, Höhe 13 mm, das grösste bezw. 25,5::19,5::17,5 mm. Das Tier ist ziemlich dunkel gefärbt, Kopf und Rücken schwarz- grau, Seiten nur wenig heller, Fussränder, Schwanzende und Fusssohle gelblich. Der Mantelrand ist schwarz, das Lungendach dunkelgrau mit schwärzlichen Längsstreifen, die den Bändern des Gehäuses entsprechen. Die Nackenlappen haben die gleiche Form, wie bei den übrigen Archelix- Arten; der dreieckige rechte ist 3,7—D5, der sehr schmale linke 9 bis 11 mm lang. Der halbmondförmige Kiefer (Fig. 29) ist mit 4—6 Leisten be- setzt, die beide Ränder, besonders den concaven, zahnartig überragen. In den meisten Fällen ist die mittlere Leiste scharf ausgeprägt, während die anderen weniger deutlich und teilweise ganz verschwommen sind. Die Höhe variiert von 0,45 bis 0,55 mm, bei 1,25—1,3 mm Breite. Die Radula, 2 mm breit und 4,6—4,9 mm lang, trägt die Zähne in etwa 155 Querreihen. Die Zahl der Zähne in einer Querreihe schwankt von 42-1-44 bis 52-1-50. In der Gestalt gleichen sie ganz denen der verwandten Formen. Am 18.—20. Zahne spaltet sich die Hauptspitze, an den Randzähnen oft auch die Nebenspitze, so dass sie gewöhnlich vierzackig sind. In einem Falle hatte die Hauptspitze 3, der ganze Zahn 5 Zacken. Am Genitalapparat sind, der geringen Grösse des Tieres ent- sprechend, alle Organe zierlicher ausgebildet, als bei den anderen lactea- Formen. Besonders sind die Glandulae mucosae schwächer entwickelt; für die Zahl der Zweige bei einem Tier fand ich als Minimum 5 und 5, als Maximum 7 und 11. Sie sind eylindrisch oder keulenförmig, zuweilen sehr zart (Fig. 32b), aber meist etwas stärker (Fig. 31 u. 32a). Der Pfeil (Fig. 35) ist nur 2,6—2,7 mm lang, leicht gebogen, die Krone in der 51 Regel ziemlich regelmässig ausgebildet. Am Blasenstiel sind die Ver- hältnisse der einzelnen Teile zueinander ausserordentlich wechselnd; ich verzeichne hier die Maasse für Schaft, Blasenkanal und Divertikel: 12420:21,59109:23:.19,3,/8:18:24,5,:9:21,5:17,5,:6:26:38, 10:21:21, 1,5:22:20, 11:22:19 mm. Der Schaft ist also immer wesentlich kürzer, als der Blasenkanal; dieser ist nicht selten kürzer, zuweilen etwas länger, als das Divertikel, während in einem Falle das letztere die Gesamtlänge des Blasenstiels noch übertrifft. Auch das Längenverhältnis von Vagina und Uterushals variiert sehr. Als Extreme konstatierte ich 9:14 und 10:30 mm; immer ist der Uterushals länger als die Vagina. Am Penis fand ich immer den vorderen Abschnitt etwas länger, als den hinteren, das Flagellum zuweilen länger, nicht selten kürzer, als die Gesamtlänge des Penis. Ich gebe hier einige Maasse für die drei Teile des männlichen Genitaltractus, am vorderen Penisabschnitt be- Sinnend.2 79. 0° 7..13.211.321, 10:7 211,5, 11592705216; 7,5:6,5 17 mm. Der eigentliche Penis ist meist ziemlich stark verdickt, der dünne, 8—14 mm lange Retractor an der schwächsten Stelle des Epiphallus in- seriert, der nach hinten gewöhnlich etwas anschwillt (Fig. 37). Archelix lactea bleicheri Pldh. und sphaeromorpha Bgt. Herr Pallary schickte mir eine Anzahl lebender Tiere aus Tanger, von denen zwei als Helix bleicheri, fünf als Helix sphaeromorpha bezeichnet waren; ich gestehe offen meine Unfähigkeit, diese beiden „Arten“ auseinander zu halten. Der einzige Unterschied, den ich finden kann, liegt in der Grösse; für gr. und kl. Durchmesser und Höhe haben die beiden bleicheri bei 5!/a Umgängen die Maasse 26:21:17,5 und 28:22,5:19 mm; von sphaeromorpha misst das kleinste Stück 29:23:21, das grösste 33:25:23 mm. Das Gehäuse ist höher gewunden und kugeliger, als bei den bisher be- sprochenen lactea-Formen, doch sehe ich darin keinen Grund zu einer artlichen Trennung. Das Tier ist auf dem Rücken dunkelgrau, Seiten und Schwanzende heller, Fusssohle weisslich, der Mantelwulst schwarz. Der Mantel hat am vorderen Rande eine 4 mm breite gelbbraune Zone; von dem grauen Lungendach hebt sich das Adernetz schwarz ab. Die Nackenlappen weichen in keiner Weise von den bei den verwandten Formen beobachteten ab. Die Mantelranddrüse fand ich 11—16 mm lang, 5—6 mm hoch und 3—4 mm dick. Am kastanienbraunen Kiefer (Fig. 34 u. 38) fallen die ungewöhn- lich breiten und meist recht flachen, beide Ränder überragenden Leisten auf. Ihre Zahl betrug bei sieben untersuchten Exemplaren nie mehr als 4. Das Verhältnis der Höhe zur Breite des Kiefers ist sehr wechselnd; ich fand als Extreme 0,65:2,5 und 1,15:3 mm. Rossmässler, Iconographie XVI. 8 52 Die Radula ist 6,5—-7 mm lang, 2,4-3 mm breit und mit 142 bis 155 Querreihen von 57 — 1 — 56 bis 65 — 1 — 66 Zähnen besetzt. Am 25. bis 26. Zahn findet der Uebergang zum Randfelde statt. An den Randzähnen ist oft, aber nicht immer, die Seitenspitze gespalten, so dass sie vierzackig werden; in einem Falle hatte die Seitenspitze drei, der ganze Zahn also fünf Zacken. Der Genitalapparat (Fig. 35) hat keine nennenswerten Ver- schiedenheiten gegenüber den schon besprochenen Varietäten von Archelix lactea aufzuweisen; die einzelnen Organe sind in der Länge ausserordent- lich variabel. Die Eiweissdrüse ist 10—28 mm lang, bei 3—5 mm Breite; der Zwittergang ist meist in seiner ganzen Länge ge- schlängelt, zuweilen auch nur in der vorderen Hälfte, und 10—16 mm lang. Das Längenverhältnis von Uterushals und Vagina ist sehr wechselnd; ich fand als Extreme 16:15, 18:10 und 20:12 mm. Die Glandulae mucosae (Fig. 37) haben einen 4—6 mm langen Stamm, zuweilen schlank, öfter kurz und diek, mit 10—14 mm langen cylindrischen oder keulen- förmigen Zweigen, deren Zahl von 11 und 14 bis 28 und 29 schwankt. Der Pfeilsack, dessen freies Ende 4,5 —D5 mm lang ist, bei einer ganzen Länge von 6—7 mm, umschliesst einen geraden oder sehr schwach ge- krümmten, 3,4 — 3,6 mm langen Pfeil von der für A. lactea charakteristischen Form. Am Blasenstiel ist das Divertikel nie stärker, zuweilen sogar etwas dünner, als der Blasenkanal, meist länger als dieser, in einem Falle (Fig. 39), bei einem übrigens recht kräftig entwickelten Tiere, erheblich kürzer. Auch der Schaft ist manchmal kaum so stark wie das Divertikel. Ich verzeichne hier einige Maasse, die ich für Schaft, Blasenkanal und Divertikel fand: 12:34:56, 17:34:38, 71:32:53, 12:43:28 mm. Am männlichen Genitaltractus ist der Retractor ungefähr in der Mitte des Penis angeheftet, so dass der vordere und hintere Penisabschnitt annähernd die gleiche Länge haben. Die Länge des zuweilen an der Spitze spiralig gekrümmten Flagellums (Fig. 56) variiert von 19 bis 23 mm; in einem Falle fand ich es so lang, wie Penis und Epiphallus zusammen, immer erheblich länger, als den hinteren Penisabschnitt. Für diese drei Teile, vorderen und hinteren Teil des Penis und Flagellum, gebe ich hier zur Orientierung die Maasse: 12,5:13,5:19, 12:9:19, 12:12:21, 132719: 26, 19188 22,10 1. EAU a! Archelix lactea canariensis Mss. ist die interessanteste der von mir untersuchten Formen. Ich hatte davon leider nur ein einziges lebendes Exemplar von Teneriffa, gesammelt von Herrn Arnold Voelschow in Schwerin, mitgeteilt von Herrn Dr. Rud. Sturany. Das Gehäuse ist von mittlerer Grösse und hat die normale Farbe und Zeichnung der Helix awia Bgt.; bei 5'/a Umgängen fand ich für grossen und kleinen Durchmesser und Höhe die Maasse 30:24:20 mm. 53 Das Tier, das im Aeussern nicht von den Individuen von Valeneia abweicht, hat einen relativ schmalen, mit 6 Leisten besetzten Kiefer (Fig. 13). Drei davon sind ziemlich scharf ausgeprägt und überragen beide Ränder, besonders den konkaven; die anderen drei sind nur ange- deutet. Auf der 5,5 mm langen und 3 mm breiten Radula zälle ich 183 Querreihen mit 68 — 1— 61 Zähnen, die in der Form mit denen der Archelix punetata übereinstimmen. Am 22. Zahn findet sich an der Hauptspitze die Andeutung einer Spaltung ; am 23. ist sie deutlich zwei- zackig. Die Randzähne werden durch Spaltung der Seitenspitze oft vierzackig. Der Genitalapparat ist gut ausgebildet, aber anscheinend noch nicht ganz auf der Höhe seiner Entwicklung; der Pfeilsack ist leer, die Eiweissdrüse klein, der Uterus ziemlich schmal. Während bei den übrigen von mir untersuchten lactea-Formen der Uterushals nur selten doppelt so lang ist, wie die Vagina, erreicht er hier mit 3l mm nahezu die drei- fache Länge dieses Organs, das ll mm misst. Der Pfeilsack ist klein, in seinem freien Teile nur 4,5 mm lang, ganze Länge 7 mm, die beiden Glandulae mucosae kurz gestielt, jede in zwei sehr fleischige Aeste ge- spalten, die sich weiter zerteilen und an der Spitze in eine Anzahl sehr zarter, ziemlich kurzer Zweige zerfallen; ich zählte deren an jeder Drüse 15. Am Blasenstiel sind alle Teile von annähernd gleicher Dicke; für Schaft, Blasenkanal und Divertikel fand ich die Maasse 11:20:26 mm. Die kugelige Samenblase hat nur 2 mm Durchmesser. Am Penis ist das vorderste Ende dünn; darauf folgt eine verdickte, eylindrische Strecke, und auf diese der dünne, röhrenförmige Epiphallus, der im hinteren Drittel eingeknickt ist. Das peitschenförmige Flagellum ist erheblich länger, als Penis und Epiphallus zusammen, das Vas deferens sehr dünn. Der 8mm lange Retractor teilt den Penis in zwei nahezu gleiche Abschnitte; ich fand den vorderen 12, den hinteren 11 mm lang, während das Flagellum 35 mm misst. Das für Archelix lactea ungewöhnlich lange Flagellum und der relativ lange Uterushals zeichnen das kanarische Individuum vor seinen festländischen Artgenossen aus, wenigstens soweit sie bis jetzt anatomisch untersucht sind. Es wäre zu wünschen, dass sich bald Gelegenheit böte, an reichlicherem Material festzustellen, ob diese Merkmale konstant sind; in diesem Falle wäre die kanarische Form als die am besten charak- terisierte Subspecies von A. lactea zu betrachten. Ziehen wir aus den vorstehenden Darlegungen das Facit, so ergiebt sich, dass Archelix lactea eine ungemein wandelbare Art ist, mit sehr grosser individueller Variabilität; alle Merkmale sind stark transgressiv. g*+ 54 Um Daten für die Vergleichung der einzelnen Subspecies zu gewinnen, habe ich für die Maasse der wichtigsten Organe Durchschnittszahlen be- rechnet, bin aber zu der Erkenntnis gekommen, dass zur Erlangung zu- verlässiger Resultate die Untersuchung einer viel grösseren Menge von Tieren erforderlich sein würde; ich sehe deshalb davon ab, die aus den Berechnungen gewonnene Tabelle hier abzudrucken. Absolute, durch- greifende Unterschiede zwischen den verschiedenen Formen konnte ich nicht feststellen; immerhin zeigt sich aber, dass bei jeder, abgesehen von den mehr in die Augen fallenden Schalencharakteren, auch gewisse anatomische Merkmale vorherrschen, die sie von ihren Verwandten unterscheiden. Freilich finden sich stets einzelne Individuen, die in der einen oder andern Weise abweichen und den Uebergang zu anderen nahestehenden Formen vermitteln. Nach der Beschaffenheit des Genitalapparats glaube ich die von mir untersuchten Unterarten etwa folgendermaassen charakterisieren zu können: Archelie lactea Müll. typiea (axia Bgt.). Vorderer Penisabschnitt ge- wöhnlich länger als der hintere. Flagellum etwas kürzer als der gesamte Penis, aber erheblich länger, als dessen hinterer Abschnitt. Der Blasenkanal hat die zweieinhalbfache, oft mehr als die drei- fache Länge des Schaftes. Der Uterushals überschreitet nie die doppelte Länge der Vagina. Archelix lactea murcica Rssm. WVorderer Penisabschnitt oft kürzer, als der hintere. Flagellum oft etwas länger, als der Penis (inel. Epi- phallus). Blasenkanal dreimal so lang wie der Schaft, Divertikel gewöhnlich viel länger als der Blasenkanal. Archelix lactea ahmarina Bgt. Flagellum länger oder ebenso lang, wie Penis und Epiphallus. Uterushals ungefähr von der doppelten Länge der Vagina. Archelix lactea sevilliana (Grat.) Mss. Flagellum und Penis ungefähr von gleicher Länge. Uterushals von der doppelten bis dreifachen Länge der Vagina. Divertikel kaum länger als der Blasenkanal, zuweilen kürzer. Glandulae mucosae nur in relativ wenige Aeste gespalten. Archelix lactea canariensis Mss. Flagellum beträchtlich länger als Penis und Epiphallus zusammen. Uterushals fast dreimal so lang wie die Vagina. Der Blasenkanal hat kaum die doppelte Länge des Schaftes. Archelix bleicheri Pldh. Vorderer und hinterer Abschnitt des Penis un- gefähr von gleicher Länge. Flagellum kürzer als Penis und Epi- phallus. Uterushals gewöhnlich wenig länger als die Vagina. Blasen- kanal von mehr als der dreifachen Länge des Schaftes, 55 Zieht man auch die Mundteile in Betracht, so ergeben sich nennens- werte Besonderheiten nur für bleicheri. Der Umstand, dass die sieben untersuchten Tiere sämtlich den Kiefer mit 3—4 für Archelix ungewöhnlich breiten Leisten besetzt hatten, lässt den Schluss zu, dass diese Eigentüm- lichkeit konstant und für die Subspecies charakteristisch ist. Auf der Radula findet der Uebergang zu den Randfeldern erst beim 25.—26. Zahne statt, bei anderen /actea-Formen schon beim 18.—22. Zahne; auch dieses Merkmal ist nicht belanglos, wenn es sich als konstant erweist. Es bleibt mir noch übrig, über das, was andere Autoren über die Anatomie von Archelix lactea geschrieben haben, kurz zu berichten. Moquin-Tandon’s und Bourguignat’s Untersuchungen angeblicher Helix lactea beziehen sich auf Archelix punctata und wurden bei Be- sprechung dieser Art bereits gewürdigt (siehe 8.40). Brancsik bildet den Genitalapparat einer H. axia von Mahon (Balearen) ab, nach einem Exemplar von kaum mittlerer Grösse; die dazu gehörigen Erläuterungen in ungarischer Sprache sind mir unverständlich. Auffallend ist das kurze Flagellum, das kaum dem hinteren Abschnitt des Penis an Länge gleich- kommt; ich komme zu der Vermutung, dass seine Zeichnung sich auf eine Form von A. punctata bezieht. Schuberth bespricht drei hierher gehörige Formen, unter den Namen Helix lactea Müll., bathylena Bst. und axia Bgt., und bildet die Radula von H. bathylena ab. Seine Ab- bildung Taf. IV Fig. 8, die die Radula von H. lactea veranschaulichen soll, ist mir unverständlich. Ebenso verstehe ich nicht, wie er von H.asxia sagen kann: „der Geschlechtsapparat ähnlich wie bei Helix ver- miceulata von Mahon“. Seine Angaben lassen Genauigkeit und Sach- kenntnis recht sehr vermissen; unser Wissen wird durch sie wenig be- reichert. Sehr schätzenswert und wichtig ist dagegen, was Rossmässler und Ad. Schmidt über die Anatomie unserer Art schreiben; durch sie wurde auch zuerst die artliche Verschiedenheit von Archelix lactea und punctata nachgewiesen und wurden die Unterschiede der beiden Species in ein- wandfreier Weise festgestellt. Das wichtigste und augenfälligste Unter- scheidungsmerkmal bietet der Pfeil, der bei lactea kürzer und nur wenig gebogen, bei pumctata länger und stärker gebogen ist. Der Längenunterschied ist zwar nicht sehr bedeutend, aber nach meinen Er- fahrungen doch immerhin so, dass die kleinste punctata einen längeren Pfeil hat als die riesigste lactea. Ausserdem ist das Flagellum bei lactea relativ grösser; es ist annähernd so lang wie der gesamte Penis, oder sogar länger als dieser, während das Flagellum von A. punctata nur un- gefähr die halbe Länge des Penis erreicht. Das hat Schmidt richtig erkannt; nicht beistimmen kann ich aber seiner Angabe, dass auch der Uterushals und das Blasenstieldivertikel bei A. lactea länger seien als bei 56 punctata. Seine Abbildungen scheinen zwar in dieser Hinsicht ganz über- zeugend, aber meine Erfahrung an einem wahrscheinlich viel umfang- reicheren Material widerspricht seinen Angaben durchaus. Es unterliegt kaum einem Zweifel, dass seine Darstellung von A. punctata verfehlt ist; ich kenne keine Archelix-Art mit so kurzem Uterushals, wie Schmidt ihn bei A. punctata gezeichnet hat. Er scheint auch selbst die Möglich- keit eines Irrtums zuzugeben (Schmidt, 1855, 8. 16). Das Divertikel des Blasenstiels ist ja zuweilen etwas kürzer, in der Regel aber länger, als der Blasenkanal, und ich kann darin keinen Unterschied gegenüber A. lactea finden. Erklärung der Abbildungen. Taf. 433—438. Archelix axia Bgt. von Mahon. . Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). . Einige abnorme Zahnplatten (Vergr. 450:1). . Genitalapparat (nat. Gr.). . Vorderer Teil desselben Genitalapparats (Vergr. 3:1). . Eine Glandula mucosa eines anderen Tieres (Vergr. 3:1). Taf. 433. Fig. arP$RVMDND — Archelix axia Bgt. von Casablanca. Taf. 434. ,„ 6. Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). „ 7. Vorderer Teil des Genitalapparats (Vergr. 2:1). „ 8. Pfeil (Vergr. 30:1). 8a. Querschnitt. „ 9. Eiweiss- und Zwitterdrüse (Vergr. 3:1). „ 10. Genitalkloake (Vergr. 3:1). Archeliz axia Bgt. von Valencia. „ 11. Basis eines Pfeils (Vergr. 30:1). Taf. 4355. „ 12. Eine Glandula mucosa (Vergr. 4:1). Archelix canariensis Mss. „ 13. Kiefer (Vergr. 15:1). „ 14. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 15. Eine Glandula mucosa (Vergr. 3:1). Archelix murcica Rssm. „ 16. Kiefer (Vergr. 18:1). „ 17. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 18. Penis eines anderen Exemplars (Vergr. 3:1). „ 19. Vorderer Teil der Genitalien eines anderen Tieres (nat. Gr.) „ 20. Eine Glandula mucosa (Vergr. 2:1). Taf. 436. Fig. Taf. 437. „28. Taf. 438. , „ Zucasii 31. 38. 39. 40. 57 Archelix ahmarina Bgt. . Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). . Genitalapparat (nat. Gr). . Penis (Vergr. 2:1). . Uterushals eines anderen Tieres (Vergr. 2:1). . Eine Glandula mucosa (Vergr. 2:1). . Ovale Samenblase (nat. Gr.). . Mantelranddrüse (Vergr. 2:1), a. vorderes, p. hinteres Ende. Pfeil (Vergr. 30:1). 28a. Querschnitt. Archelix sevilliana Mess. . Drei Kiefer (Vergr. 15:1). . Genitalapparat (nat. Gr.). ” vorderer Teil, eines anderen Individuums (Vergr. 3:1). a. u. b. Zwei Glandulae mucosae (Vergr. 3:1). . Pfeil (Vergr. 30:1). Archelix bleicheri Pldh. Kiefer (Vergr. 18:1). . Genitalapparat (nat. Gr.). ‚ Männlicher Genitaltractus eines anderen Individuums (Vergr. 3:1). Glandulae mucosae (Vergr. 3:1). Archelix sphaeromorpha Bgt. Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). Blasenstiel (nat. Gr.). Archelix azxia mut. albina von Saffı. Kiefer (Vergr. 18:1). Archelix lucasii Desh. Taf. 439, 440. Helix hispanica Erdl, 1841, S. 271, Taf. XIII (Genitalapparat). Semper, 1894, Taf. H, Fig. 1 (Harnleiter). Von dieser Art lagen mir drei verschiedene Formen zur Unter- suchung vor, der Typus von Camerata, Prov. Oran, sowie die Subspecies ghazouana Deb. von Nemours und riffensis Pallary von Melilla im marok- 58 kanischen Rifgebiet. Alle erhielt ich mit dem lebenden Tier durch Herrn Pallary. Von der typischen Form stand mir eine grössere Anzahl von Exem- plaren zur Verfügung, von denen ich acht vollkommen geschlechtsreife Individuen untersuchte. Das Gehäuse zeigt nicht jenen hohen Grad von Variabilität, der Archelix lactea und punctata auszeichnet; in Grösse, Farbe und Bänderung erweist es sich recht konstant. Die untersuchten Stücke hatten sämtlich 4°/ı Umgänge; das kleinste mass im gr. Durchm. 28, kl. Durchm. 22, Höhe 17,5, das grösste bezw. 31, 26 und 20 mm. Alle haben 5 deutlich und scharf ausgeprägte schwärzliche Bänder; unter den etwa dreissig Exemplaren meiner Sammlung habe ich nur ein einziges mit teilweise zusammengeflossenen Bändern; das grösste hat einen grossen Durchmesser von 35 mm. Am Tier sind Kopf und Rücken gelblichgrau, die Seiten heller, die Fusssohle einfarbig gelblichweiss. Der Mantel ist gewöhnlich hell schiefergrau, zuweilen graubraun, mit gelbbraunen Streifen, die den Bändern der Schale entsprechen; Mantelwulst und Nacken tief schwarz, wie bei den meisten Archelix. Von den Nackenlappen hat der rechte die Gestalt eines schmalen, 6—7 mm langen Dreiecks. Der linke beginnt am Atemloch mit einem nur wenig vorspringenden Kreissegment von 3—6 mm Länge, an das sich ein 9—15 mm langer, schmaler Saum un- mittelbar anschliesst. Die Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt; ihre Spitze ist eirca 35 mm vom Mantelrande entfernt. Der Ureter ist eine offene Rinne. Der kastanienbraune Kiefer (Fig. Ia—c) ist halbmondförmig, mit abgerundeten oder schräg abgestutzten Enden und mit 3—6 meist schmalen, beide Ränder überragenden Leisten besetzt, von denen gewöhnlich einige nur schwach ausgebildet sind. Die Radula ist 6,5—7 mm lang, 2,5—2,7 mm breit und mit 146 bis 166 Querreihen besetzt. Die Zahl der Zähne in einer Querreihe varliert von 5°7—1—57 bis 63—1—61. In der Form unterscheiden sie sich kaum von denen der Archelix punctata; beim 21. Zahne spaltet sich die Hauptspitze und weiter nach dem Rande zu ist auch die Seitenspitze ein- oder mehrfach gespalten, so dass die Zähne vierzackig, nicht selten sogar fünfzackig werden. Eins meiner Radulapräparate weist eine eigen- tümliche Missbildung auf. Am 24. Zahn ist der innere Zacken der ge- spaltenen Hauptspitze viel stärker als gewöhnlich entwickelt und an der Spitze eigentümlich blattförmig verbreitert (Fig. 2). Der 23. und 25. Zahn sind durchaus normal. Am Genitalapparat (Fig. 3) ist die schmale, zungenförmige Eiweissdrüse gewöhnlich lebhaft horngelb, die Zwitterdrüse zitrongelb oder bräunlichgelb, der Zwittergang meist in seinem ganzen Verlaufe eng ge- 59 wunden, zuweilen etwas kräftiger ausgebildet, als bei dem abgebildeten Fxemplar. Der relativ kurze Uterus ist stark gefältelt und gewunden, von gelatinöser Consistenz, der Uterushals lang, ziemlich diek, mit mehr oder weniger deutlich gekerbten Rändern (Fig. 4). Die an ihn sich an- schliessende Vagina ist immer kürzer, doch ist das Längenverhältnis der beiden Organe zu einander nichts weniger als constant; ich fand für Vagina und Uterushals u. a. die Maasse: 16:20, 18:24, 18:38, 14,5:46 mm. An ihrem distalen Ende, gegeu das Orificium zu, ist die Vagina gewöhn- lich grau bis schwärzlich pigmentiert und zuweilen mehr oder weniger stark erweitert. Der ziemlich kurze (5—6,5 mm) gedrungene Pfeilsack ist ungefähr in der Mitte der Vagina, zuweilen auch weiter vorn ange- heftet, und umschliesst einen nur schwach gebogenen, 3,35—4,2 mm langen Pfeil von dem für das Genus Archelix charakteristischen Bau. Die Glandulae mucosae sitzen auf 4—6 mm langen Stielen und zerfallen in mehrere Aeste, die sich wieder in eine Anzahl zarter eylindrischer oder mehr oder weniger keulenförmiger Zweige zerteilen; ihre Länge beträgt, ohne den Stiel, 17—23 mm, die Zahl der Verzweigungen schwankt von 8 und 12 bis 17 und 19 bei einem Individuum. Am Blasenstiel hat der Blasen- kanal wenigstens die doppelte, zuweilen aber die vierfache Länge des Schaftes; das stark entwickelte Divertike) ist dieker und immer erheblich länger als der Blasenkanal. Zur Erläuterung verzeichne ich die für die drei Teile des Blasenstiels bei einigen Individuen gefundenen Maasse: 17:36:63, 14:38:66, 13:43:76, 11:42:76, 9:35:79 mm. Die Samen- blase ist kugelig oder oval, von 2,5—4 mm Durchmesser. Am männlichen Genitaltractus ist der eigentliche Penis mehr oder weniger spindelförmig, der Epiphallus dünn. Der Retractor ist selten so kurz und kräftig, wie ihn Fig. 4 darstellt; meist ist er schlank, 10—15 mm lang, und teilt den Penis in zwei etwas ungleiche Abschnitte, von denen der vordere fast immer der längere ist. Bedeutend ist der Unterschied der beiden Teile indes nicht; als extreme Maasse für vorderen und hinteren Abschnitt des Penis fand ich 19:13, 24:17, 18: 16,5, in einem Aus- nahmefalle 11:13 mm. Das schlanke, leicht geschlängelte, zuweilen an der Spitze hakenförmig gebogene Flagellum ist 20—27 mm lang, und meist nur wenig länger, als der vordere Abschnitt des Penis. Archelix lucasii ghazouana (Deb.) Kob. Von dieser Form, die Debeaux wegen des Unterschieds in der Zeichnung als besondere Art abgetrennt hat, lagen mir zwei lebende Exemplare von Nemours zur Untersuchung vor. Die Gehäuse sind den kleinsten der Stammform an Grösse gleich; nach einem anatomischen Unterschied suchte ich vergebens. Die Dimensionen aller Organe bleiben innerhalb der bei der typischen lucasii gefundenen Grenzen, und ich kann in A. ghazouana nur eine Rossmässler, Iconographie XVI. 9 60 Standortform der lucasii sehen, die als solehe immerhin benannt zu werden verdient. Sie vermittelt den Übergang zur folgenden. Archelix lucasii riffensis Pallary zeigt die der vorigen eigentüm- liche Zeichnung noch viel stärker ausgeprägt, ist überdies durch die starke Schwiele auf dem Basalrande ausgezeichnet, und besonders durch den stärker umgeschlagenen Mundsaum, wodurch sie gewissermassen zu einem Pendant der A. murcica Rssm. wird. Herr Pallary überliess mir zahl- reiche lebende Exemplare, die er bei Melilla sammelte. Bei 5—5'/ı Um- gängen hat das kleinste Gehäuse im grossen und kleinen Durchmesser und Höhe die Maasse 31:25:20,5, das grösste 33:30:20 mm, Beide sind sehr flach gewunden; ich besitze andere, deren Höhe 23 mm beträgt. Während das Tier in seinem Äusseren, Farbe, Bildung der Nacken- lappen ete. sich kaum vom Typus unterscheidet, zeigt es im anatomischen Bau einige Besonderheiten. Von den Mundteilen wäre etwa zu er- wähnen, dass am Kiefer die 3--5 Leisten in der Regel scharf und deutlich ausgeprägt sind und beide Ränder überragen. An der Radula zeigt sich die Spaltung der Hauptspitze beim 24. Zahne; in einer Querreihe zählte ich 61—1—61 Zähne. Am Genitalapparat sind, dem grösseren Gehäuse entsprechend, einige Organe etwas kräftiger entwickelt als bei der typischen Form, doch bleiben die Unterschiede gewöhnlich in engen Grenzen. Eine ganz ungewöhnliche Länge zeigen aber der Uterushals und das Blasenstiel- divertikel; beide habe ich bei keiner anderen Archelix-Art so stark aus- gebildet gefunden. Die Länge der Vagina variiert innerhalb der normalen Grenzen, von 11,5—26 mm, die des Uterushalses dagegen von 50—74 (beim Typus 20--46) mm; bei den einzelnen Individuen ergaben sich für die beiden Organe die Maasse 11,5:50, 18:53, 18:70, 26:74 mm. Ähn- liche Grössenverhältnisse konstatierte ich bei den einzelnen Teilen des Blasenstiels; während beim Typus die Maximallängen für Schaft, Blasen- kanal und Divertikel 17, 43 und 79 mm .waren, fand ich hier beim grössten Exemplar 23:56:156 mm, bei den anderen 11:51:141, 17:43:80, 18:42:84. Das Divertikel ist geschlängelt und etwa doppelt so dick wie der sehr dünne Blasenkanal. Eine etwas kräftigere Ent- wicklung zeigen auch die Glandulae mucosae (Fig. 8); die Länge der Verzweigungen beträgt 20—28 mm, ihre Anzahl variiert von 12 und 13 bis 20 und 22. Jede Drüse ist in zwei Hauptäste geteilt, die sich weiter spalten und schliesslich in eine Anzahl meist keulenförmiger Zweige zer- fallen. Der Stiel ist schlank, 4—6 mm lang. Der leicht gebogene Pfeil (Fig. 10) ist 4,3—4,5 mm lang; die Krone ist schärfer. abgesetzt und länger als bei A. lactea, ziemlich regelmässig aus relativ langen Rippen zusammengesetzt, die oft nach der Basis zu konvergieren. 61 Am Penis (Fig. 9) ist die vorderste Strecke dünn; in der Mitte ist er mässig verdickt, cylindrisch oder spindelförmig, der Epiphallus dünn, röhrenförmig, das Flagellum leicht gekräuselt, der Retractor meist dünn, in der Länge sehr variabel (7—21 mm). Archelix lucasii wurde früher vielfach für eine Form von A. lactea angesehen, sie ist indes schon testaceologisch leicht von dieser zu unter- scheiden und hat auch eine andere Verbreitung. Die anatomischen Differenzen zwischen beiden Arten sind nicht sehr erbeblich, aber an- scheinend constant. Ich ziehe Archelix lactea von Mahon, deren Gehäuse ungefähr von gleicher Grösse ist, wie das der typischen lucasti, zum Vergleich heran und habe sowohl von dieser, als von den drei oben be- sprochenen Formen der /ucasi, Durchschnittszahlen für die wichtigsten Teile des Genitalapparats berechnet. Danach ergiebt sich die folgende Übersichtstabelle, die Maasse in Millimetern: A. lactea | A. lucasii| A. lucasii | A. lucasiv vonMahon| typ. ghazouana | riffensis Penis, vorderer Abschnitt . . . 17,6 20 | 16 23,9 » hinterer \ En 14,2 Ki 10 17,5 Eiaselliim 23er 27,7 24,1 19 28,8 Vans ann 15 18,6 LIE5 18,4 Üterushals-*. #2... zuitbii AR 22,7 34,8 28 61,8 Blasenstiel, Schaft. . ANSr.. 10,4 12,7 10,7 17,2 FR Kanalk 2. uam 30,5 38,1 40 48 5 Divertikel? > 222°. 39,2%. .66,7 80 115 Glandulae mucosae, Länge der else un ealHNEn). 12,5 19 18,5 24,2 Glandulae mucosae, Zahl derZweige an einer Drüset „u.\?!v. 23 14 11 17 Biel en. 8,0851 1,8,8-4,2, 3,6-4,1 | 4,3-4,5 Ziemlich klein sind die Unterschiede am männlichen Genitaltractus. Absolut am schwächsten entwickelt sind Penis und Flagellum bei der auch in der Grösse des Gehäuses gegen die anderen Formen zurückstehenden ghazouana; relativ das längste Flagellum hat lactea, bei der es nur 4 mm hinter der Gesamtlänge des Penis zurückbleibt. Die Längen von Penis und Flagellum sind bei den vier Formen in der oben angenommenen Reihenfolge: 31,8:27,7, 37,1:24,1, 26:19, 41,4:28,8. Viel erheblichere Differenzen zeigen sich am weiblichen Teile des Genitalapparats. Der Uterushals erreicht bei /actea die anderthalbfache Länge der Vagina; bei 9* 62 lucasii ist er nahezu doppelt, bei ghazouana mehr als doppelt, bei riffensis mehr als dreimal so lang. Ähnlich ist es mit den einzelnen Teilen des Blasenstiels, die bei lucasii absolut und relativ länger sind als bei lactea, bei ghazouana sich noch stärker entwickelt zeigen und endlich bei riffensis überraschende Dimensionen erreichen. Die Glandulae mucosae sind bei lactea stärker verzweigt, aber bei den drei Formen der /ucasii bedeutend länger; auch der Pfeil ist bei lactea kürzer, selbst bei der riesigen ahmarina überschreitet er nicht die Länge von 4 mm. Von früheren Autoren hat nur Erdl sich mit der Anatomie von Archelix lucasii eingehender beschäftigt. Er nennt die Art Helix hispanica, bildet den Genitalapparat ab und giebt die folgende Beschreibung: „Die „geteilte Blase ist in zwei Hauptäste gespalten, aus denen vier teils ein- „fache, teils gabelförmig sich spaltende Blinddärmchen hervortreten. Der „Anhang der gestielten Blase ist mehr als noch einmal so lang, als der „Stiel der Blase selber; der Eileiter und die ihn begleitende Drüse ver- „halten sich wie bei H. hieroglyphicula. Das kettenförmige Gefäss ist „sehr lang; das Kieferplättehen ist breit und fünfzähnig.“ Semper bildet einen Querschnitt durch Darm und Harnleiter ab, ohne aber im Text die Abbildung weiter zu kommentieren; er erwähnt nur (8. 55), dass sich der Harnleiter schon am Lungengrunde öffnet. Erklärung der Abbildungen. Taf. 439, 440. Archelix lucasii Desh. Taf. 439. Fig. l1a-c. Drei Kiefer (Vergr. 18:1). „ 2. Zwei Zahnplatten der Radula, die 24. abnorm. (Vergr. 335 :1). „ 3. Genitalapparat (nat. Gr.) „ 4. Vorderer Abschnitt des Genitalapparats eines anderen Individuums (Vergr. 2:1). »„ 5. Eine Glandula mucosa (Vergr. 2:1). Archelix riffensis Pallary. Taf. 440. „ 6a u. b. Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). »„ T. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 8. Eine Glandula mucosa (Vergr. 2:1). „1319. Benis,(Vergf..3:1)). „ 10. Pfeil (Vergr. 20:1). a. Querschnitt. 63 Archelix hieroglyphieula Mich. Taf. 440 u. 441, Fig. 1—7. Erdl, 1841, S. 270, Taf. XIII. Durch Herrn Pallary erhielt ich eine Anzahl typischer Stücke von Oran, und vier Exemplare der gedrungenen Form, die Kobelt als var. compacta beschrieben hat, von Rar el Maden. Beim Typus ist das Gehäuse in der Grösse ziemlich variabel; die Maasse von gr. und kl. Durchmesser und Höhe sind bei dem grössten Exemplar meiner Sammlung 28:22,5:18, beim kleinsten 21:17:13 mm, bei 4°/«—Ö5!/g Umgängen. Das Tier ist auf dem Rücken bräunlichgelb, nach den Seiten zu heller, die Fusssohle hell gelblichgrau, zuweilen mit dunkleren Rändern. Ueber die Mitte des Rückens zieht sich die Nackenleiste, die in manchen Fällen schwer zu unterscheiden, nicht selten aber durch hellere Färbung ausgezeichnet ist. Mantelwulst und Nackenlappen sind dunkel schwarz- braun, der Mantel gelblich, in einem Falle auf rötlichgelbem Grunde sehr fein und dicht punktiert, immer am vorderen Ende mit dunklen Streifen, die den Bändern der Schale entsprechen. Von den Nacken- lappen ist der rechte 5—6 mm lang und hat die Form eines spitz zu- laufenden Dreiecks. Der linke besteht aus einem Stück, ist in der Nähe des Atemlochs am breitesten, verschmälert sich aber bald und hat im unteren Teile die Form eines schmalen Saumes; die ganze Länge beträgt 9—12 mm. Bei einem der untersuchten Tiere trat aber der linke Nacken- lappen deutlich in zwei durch einen 4,5 mm langen Zwischenraum ge- trennten Teilstücken auf, das obere in Form eines Halbkreises mit 2 mm Basis, das untere als sehr schmaler Saum; die beiden einander gegen- überliegenden Zipfel waren ein wenig gelöst (Fig. 7). Die Mantelranddrüse ist von der bekannten Form, 11—12,5 mm lang, 5—6 mm hoch und circa 3,5 mm dick, die Niere bräunlichweiss, keilförmig, die beiden längeren Schenkel 10 und 13,5 bis 13 und 17 mm, die Basis 4—5 mm lang, die Nierenspitze 23—35 mm vom Mantelrande entfernt. Der halbmondförmige Kiefer (Fig. 2) ist ziemlich hell kastanien- braun, mit fünf Leisten besetzt, die besonders den konvexen Rand, weniger den konkaven, deutlich überragen. Die Leisten sind ziemlich schmal und verlaufen nicht immer parallel; zuweilen konvergieren sie etwas nach dem konkaven Rande zu. Die Höhe variiert von 0,5 bis 0,8, die Breite von 1,35 bis 2,1 mm. Die Radula ist 4,7—5,1 mm lang, 1,9-—-2,1 mm breit und mit 108—137 Querreihen von Zähnen besetzt. Die Zahl der Zähne einer Weihe schwankt von 40—1- 38 bis 48—1—45; in der Form unterscheiden 64 sie sich nicht von denen anderer Archelix-Arten. Beim 18.—19. Zahne beginnt die Ausrandung der Hauptspitze; am 20.—2]. ist sie deutlich zweizackig. In der Nähe des Randes ist zuweilen, aber durchaus nicht immer, auch die Seitenspitze gespalten. Der Genitalapparat zeigt nur wenige Abweichungen gegenüber den vorher besprochenen Arten. Die gelbe Eiweissdrüse ist schmal, der Uterus nur mässig stark entwickelt und oft kürzer als der Uterushals. Das Längenverhältnis zwischen Vagina und Uterushals ist ausserordentlich variabel; ich fand als Extreme die Maasse 14:18,5 und 9,5:33 mm. An ihrem vorderen Ende ist die Vagina zuweilen etwas erweitert. Recht kurz, nur 6--8,5 mm, ist der Schaft des Blasenstiels, fadenförmig dünn das lange Divertikel, meist merklich dünner als der zarte Blasenkanal. Für Schaft, Blasenkanal und Divertikel verzeichne ich hier einige Maasse: 8:23:39, 6:44:74, 8,5:46:92 mm. Die Länge des Pfeilsacks beträgt 4— 5,5 mm; er umschliesst einen 2,9—3,3 mm langen, schwach gebogenen Pfeil (Fig. 7), an dessen Querschnitt (Fig. 7a) sich zeigt, dass von den vier symmetrisch angeordneten Leisten nur zwei in der bei Archelix üblichen Weise gespaltene Schneiden haben, während bei den beiden andern die Schneiden zwar verbreitert sind, aber doch wesentlich schmäler, als jene, und ohne mittlere Rinne. Ich hatte nur wenige Pfeile zur Ver- fügung und nur ein Querschnitt gelang mir gut, Nachprüfung an reich- licherem Material wäre daher wünschenswert. Die Glandulae mucosae (Fig. 4) haben schlanken, 3—6,5 mm langen Stamm und gewöhnlich 2 bis 3 kräftige, fleischige Äste, die in eine relativ kleine Zahl von eylin- drischen oder nach dem hinteren Ende zu leicht kolbig verdickten Zweigen zerfallen. Die Länge der Glandulae, abgesehen vom Stamm, beträgt 6,5 bis 17” mm; als Minimum fand ich 7 und 9 Zweige, als Maximum 13 und 14. Am männlichen Genitaltractus ist der eigentliche Penis spindel- förmig (Fig. 5) oder mehr oder weniger cylindrisch (Fig. 3); der an ihn sich anschliessende schlanke, röhrenförmige Epiphallus ist relativ lang und erweitert sich gewöhnlich am hinteren Ende ein wenig. Durch den dünnen, 6—14 mm langen Retractor wird der Penis (im weiteren Sinne) in zwei annähernd gleiche Hälften geteilt; das dünne Flagellum hat ungefähr die and.rthalbfache Länge des hinteren Penisabschnitts. Für vorderen und hinteren Abschnitt des Penis und Flagellum fand ich die Maasse 16:18:26, 15,9: 12721, 11 :15:22’mm. Archelix hieroglyphicula compacta Kob. ist die Form des Binnenlands, während der Typus nur an der Küste vorzukommen scheint. Sie zeichnet sich durch den gedrungenen Bau des Gehäuses vor diesem aus, ist aber anatomisch nicht von ihm unterschieden. Die Länge des Blasen- 65 stielschaftes war in einem Falle nur 4 mm, das Flagellum erreichte die Maximallänge von 28 mm, Vagina und Uterushals waren bei einem der vier untersuchten Tiere 17 und 41 mm lang. Alle übrigen Maasse blieben innerhalb der für die typische Form angegebenen Grenzen. Vor mir hat nur Erdl Archelix hieroglyphicula untersucht und eine recht gute Abbildung des Geschlechtsapparats gegeben; die Glandulae mucosae haben bei seinem Tiere nur 5 und 6 Zweige. Seine kurze Be- schreibung lasse ich hier folgen: „Die geteilte Blase ist schmal, an ilırem „Stiele auf eigentümliche Weise gekrümmt und teilt sich in zwei Haupt- „abteilungen, von denen die obere in zwei, die untere in 3--4 Blind- „därmchen gespalten ist. Der Anhang der gestielten Blase ist noch ein- „mal so lang als der Stiel selber, aber ebenso schmal. Die Drüse am „Eileiter ist sehr kurz, so dass dieser in vielen freien Windungen zur „Vereinigung mit dem Blasenstiele läuft. Das kettenförmige Gefäss zeigt „weniger Windungen, als bei irgend einer andern Art. Das Hornplättchen „ist vierzähnig (gleicht dem von AH. vermiculata)“. Erklärung der Abbildungen, Taf. 440. Fig. 1. Oberer Teil des Mantelwulstes eines Exemplars mit geteiltem linken Nackenlappen (Vergr. 3:1). . Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). . Genitalapparat (nat. Gr.). . Zwei Glandulae mucosae (Vergr. 2:1). . Penis (Vergr. 2:1). . Eiweissdrüse und Zwittergang (Vergr. 3:1). . Zwei Pfeile der var. compacta Kob. von Rar el Maden (Vergr. 25:1). 7a. Querschnitt des Pfeils. n TafA4], ,, IOVP$WwMm Archelix jourdaniana Bgt. Taf. 441 u. 442. Von dieser ausgezeichneten Art, die in ihrer Verbreitung auf die nähere Umgebung von Tlemcen beschränkt ist, untersuchte ich vier typische Exemplare und acht von der grossen Form, die Pechaud (1883) unter dem Namen Helix propeda als besondere Art unterscheidet; Kobelt hatte sie schon 1882 als var. major beschrieben und abgebildet. Auch dieses Untersuchungsmaterial verdanke ich dem allezeit hilfsbereiten Herrn Pallary. Das Gehäuse bat 5!/a—5?/ı Umgänge; beim kleinsten Exemplar fand ich für gr. und kl. Durchmesser und Höhe die Maasse 25:20,5:19, beim grössten 38:30:23 mm. Das Tier ist au Kopf und Rücken blaugrau, an den Seiten heller, die Fusssohle weisslich oder hellgrau mit dunklen Rändern; über den 66 Rücken zieht sich eine deutlich unterscheidbare, aber nicht durch be- sondere Färbung ausgezeichnete Nackenleiste. Der Mantelwulst ist blau- schwarz, der Mantel am vorderen Rande schwarzgrau, dahinter bräunlich- weiss mit braunen Streifen, die den Bändern des Gehäuses entsprechen. Von den Nackenlappen ist der rechte dreieckig oder ohrförmig, 5—8 mm lang; der linke besteht in der Regel aus einem Stück, von dem der dem Atemloch zunächst gelegene Teil für eine Strecke von 2—4 mm halbmondförmig vorspringt, während das sich unmittelbar anschliessende untere Stück als sehr schmaler, bis 12 mm langer Saum auftritt. Unter den untersuchten Tieren befand sich eins, bei dem ausnahmsweise der linke Nackenlappen geteilt war; die beiden Teilstücke waren durch einen Zwischenraum von 5 mm getrennt, die gegenüberliegenden Zipfel nicht gelöst. Die Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt; bei einem mittel- grossen Exemplar massen die beiden Schenkel 18 und 26, die Basis 6 mm; die Spitze ist 26—37 mm vom Mantelrande entfernt. Die Mantelrand- drüse ist regelmässig entwickelt, bei dem oben erwähnten Individuum 15 mm lang, T mm hoch, 3,5 mm dick. Der halbmondförmige Kiefer ist kastanienbraun, an den Enden ge- rundet oder schräg abgestutzt, und mit 3-6 Leisten besetzt, die beide Ränder mehr oder weniger stark überragen. Der Grösse des Tieres entsprechend schwanken auch die Dimensionen des Kiefers in ziemlich weiten Grenzen. Beim Typus beträgt die Breite 1,85—2,5, die Höhe 0,55—0,8, bei der grösseren Form die Breite 2,25—2,9, die Höhe 0,8—1,55 mm. Die Abbildungen Fig. 8 zeigen zwei Kiefer von typischen Exemplaren, Fig. 13 einen mässig grossen der forma major. Die Radula weicht in der Form der Zähne kaum: von der der Archelixz punctata ab. Ich untersuchte nur eine, die 6,8 mm lang, 2,7 mm breit und mit 160 Querreihen von 65—1—62 Zahnplatten besetzt ist. Beim 29. Zahne ist die Hauptspitze gespalten; in der Nähe des Randes treten infolge mehrfacher Spaltung der Nebenspitze Zähne mit 5—7 Zacken auf. Vom Geschlechtsapparat kann man kaum sagen, dass er bei der forma major stärker entwickelt sei, als beim Typus; im Gegenteil fand ich die grössten Dimensionen aller Teile bei einem mittelgrossen Indivi- duum der typischen Form. Die Abbildungen Fig. 9—12 beziehen sich sämmtlich auf f. major Kob. Die Eiweissdrüse, zitrongelb oder orange gefärbt, ist, wie gewöhnlich bei Archelix, lang und schmal; die Breite überschritt in keinem Falle 4 mm, die Länge betrug bis 32 mm. Der Zwittergang ist in der Regel in seiner ganzen Länge geschlängelt, zu- weilen dunkelgrau oder schwärzlich pigmentiert, der bräunlichgelbe Uterus wenig oder nicht gewunden, vielfach gefältelt. Der Uterushals (Fig. 10) ist kräftig entwickelt, stark geschlängelt, 23—50 mm lang, während die 67 Länge der Vagina nur 11—21 mm beträgt. Das Längenverhältnis von Vagina und Uterushals ist sehr wechselnd; ich verzeichne hier einige der gefundenen Maasse: 15:27, 11:23, 16:39, 17:45, 21:50 mm. Das hintere Ende der Vagina, wo Uterus und Blasenstiel sich abzweigen, ist oft mehr oder weniger stark aufgetrieben (Fig. 10, 11). Am Blasenstiel ist der 6—16 mm lange Schaft immer erheblich kürzer, als der Blasen- kanal, das Divertikel gewöhnlich dünner, als der Blasenkanal und stets bedeutend länger, als Schaft und Blasenkanal zusammen; ich fand für die drei Teile des Blasenstiels u. a. die folgenden Maasse: 9:39:62, 6:43:85, 11:42:154, 16:47:113, 7:34:86 mm. Die Samenblase ist kugelig oder oval mit 2—6 mm Durchmesser. Ungefähr an der Mitte der Vagina ist der Pfeilsack angeheftet, der in seinem freien Teile 5--6 (ganze Länge 6,5—8) mm misst und keulen- förmig, zuweilen fast kugelig (Fig. 17) ist. Er umschliesst einen 3,7 bis 3,9 mm langen, wenig gebogenen Pfeil von der für Jrchelix charak- teristischen Form, dessen Querschnitt Ähnlichkeit mit dem des kiero- glyphicula-Pfeils hat. Von den vier Leisten sind zwei einander gegen- überstehende wesentlich schmäler, als das andere Paar und verschmäch- tigen sich schon in ziemlicher Entfernung von der Spitze zu einer scharfen, kielartigen Schneide. Die hinter der Pfeilsackbasis an der Vagina sitzen- den, kräftig entwickelten Glandulae mucosae haben einen ziemlich schlanken, 5—9 mm langen Stamm und zerspalten sich in mehrere Äste, die in zahlreiche zarte Zweige zerfallen. Die Länge, ohne den Stamm, beträgt 12—23 mm. Die Zahl der Zweige variiert beträchtlich; ich fand als Minimum 11 und 13, als Maximum 26 und 27. Die Vagina zeigt an ihrem vorderen Ende zuweilen die Tendenz zu einer sackartigen Er- weiterung. Am männlichen Teile des Genitaltraetus ist der eigentliche Penis mehr oder weniger ausgesprochen spindelförmig, der dünnere Epiphallus cylindrisch, das Flagellum gewöhnlich an der Spitze spiralförmig umge- bogen. Der Retractor, dessen Länge von 9 bis 26 mm variiert, teilt den Penis in zwei nahezu gleiche Abschnitte; gewöhnlich ist der hintere etwas kürzer, doch findet man zuweilen auch das umgekehrte Verhältnis. Das Flagellum ist stets länger, als der hintere Penisabschnitt; zuweilen erreicht es fast die ganze Länge des Penis (inel. Epiphallus). Für die drei Teile, vorderen und hinteren Abschnitt des Penis und Flagellum, verzeichne ich hier einige Maasse: 23:19:32, 16,5’14&,5:30, 19:19:34, 14:16:29, 18:24:36, 24:26:40 mm. Am Gehäuse ist A. jourdaniana leicht von den verwandten Arten zu unterscheiden; die anatomischen Differenzen dagegen sind nur unbe- deutend und wenig in die Augen fallend. Der einzige Unterschied, der konstant zu sein scheint, zeigt sich in der Beschaffenheit der Glandulae Rossmässler, Iconographie XVI. 10 68 mucosae. Diese haben relativ lange Äste; die Zweige sind kürzer, zarter und zahlreicher als bei A. hieroglyphicula und lucasit. Erklärung der Abbildungen. Taf. 441. Fig. 8. Zwei Kiefer der typischen Form (Vergr. 18:1). » 9. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 10. Teil des weiblichen Genitaltractus eines anderen Indi- viduums (Vergr. 3:1). Taf. 442. „ 11. Vorderer Abschnitt der weiblichen Genitalien mit auf- fallend kugeligem Pfeilsack (Vergr. 2:1). „ 12. Zwei Pfeile (Vergr. 20:1). 12a. Querschnitt des Pfeils. „ 13. Kiefer (Vergr. 18:1). Fig. 9—13 beziehen sich auf A. jourdaniana f. major Kob, Archelix pallaryi (A. Koch) Kob. Taf. 442, Fig. 14—19. Diese erst vor kurzem beschriebene Species gehört zu Herrn Pallarys interessantesten Entdeckungen; er sammelte sie im Herbst 1908 bei Taforalt im Gebiete der Beni Znassen im östlichen Marokko und überliess mir vier lebende Exemplare. Die Art wurde von Kobelt beschrieben (Nachr. Bl. d. D. malak. Ges. 1909, 8. 134); ich habe seiner Diagnose nichts hinzuzufügen, möchte aber bemerken, dass die von ihm angenommenen verwandtschaftlichen Beziehungen zu Hel. alabastrites nicht bestehen; die Ähnlichkeit ist durchaus nur auf Form und Bänderung des Gehäuses beschränkt. Bei 5—D1/a Umgängen finde ich an meinem kleinsten Exemplar für grossen und kleinen Durchmesser und Höhe die Maasse 20,5:17,5:11,5, beim grössten 22:18,9:13 mm. Das Tier ist, auf einer horizontalen Glastafel kriechend, 34 mm lang, die Sohle 5 mm breit, die Länge der Augenträger beträgt 5, die der kleinen Tentakel 1,5 mm. Von den dunklen Augenträgern ziehen sich zwei schwärzliche Streifen nach hinten, zwischen denen der Rücken dunkel graugelb gefärbt ist. Seiten und Schwanzende sind hell, halb durchscheinend gelblich, die Sohle einfarbig gelblichweiss. Der Mantel- wulst ist graulichgelb, das Lungendach weisslich mit vier gelbbraunen Längsstreifen, die den Bändern der Schale entsprechen. Von den Nacken- lappen ist der rechte ohrförmig, 4,5—6 mm lang; der linke tritt, wie gewöhnlich bei Archelix, als ein ununterbrochener schmaler Saum von 7-9 mm Länge auf. Die Mantelranddrüse ist regelmässig ausgebildet, beim grössten Exemplar 14 mm lang, 7 mm hoch, 5 mm dick. Die bräun- lichweisse Niere hat die bekannte Keilform; als Maasse für die beiden 69 langen Schenkel fand ich 13 und 10, bei einem anderen Tiere 15 und 12 mm, für die Basis 4,5 mm. Der Abstand der vorderen Nierenspitze vom Mantelrande beträgt 20—23 mm. Die Genitalöffnung liegt 2—3 mm nach hinten und unten von der Basis des rechten Augenträgers entfernt. Der hell gelbbraune Kiefer (Fig. 14) ist halbmondförmig gebogen, hat abgerundete oder schräg abgestutzte Enden und ist mit 4—D fast immer deutlich ausgeprägten Leisten besetzt, die gewöhnlich beide Ränder überragen. Seine Höhe beträgt 0,45—0,55, die Breite 1,5—1,75 mm. Die Radula ist 4,53—5,1 mm lang, 1,5—2 mm breit und mit 140 bis 178 Querreihen besetzt, in denen ich 47—1—45 bis 49—1—51 Zähne zählte. Diese gleichen in der Form durchaus denen der schon besprochenen Arten; beim 16.—18. Zahne spaltet sich die Hauptspitze und in der Nähe des Randes wird zuweilen auch die Nebenspitze zweizackig, in seltenen Fällen sogar dreizackig. Nur einmal beobachtete ich eine drei- zackige Hauptspitze, an der der innere Zacken sich wieder geteilt hatte. Der Genitalapparat (Fig. 15) zeigt in seinem hinteren Teile keine bemerkenswerten Eigentümlichkeiten. Die 19—20 mm lange gelbliche Eiweissdrüse ist schmal, der Zwittergang 15 mm lang, ziemlich iose ge- schlängelt, das hintere Drittel sehr dünn und fast gerade verlaufend. Der weissliche Uterus ist gewunden und stark gefältelt, der Uterushals mehr oder weniger gewunden, immer länger als die Vagina. Das Längenver- hältnis dieser beiden Organe zu einander ist sehr wechselnd; ich fand als extreme Maasse 27:12 und 17:12 mm. Die Vagina ist an ihrem hinteren Ende, wo Blasenstiel und Uterushals sich abzweigen, ziemlich stark ver- diekt (Fig. 16) und in die Quere verbreitert. Die genannten beiden Organe sind an beiden Seiten dieses verbreiterten Hinterendes der Vagina angeheftet und stossen nicht unter einem spitzen Winkel zusammen. Ein ähnliches Verhältnis trifft man bei manchen anderen Archelix-Arten (siehe Fig. 11), doch ist es mir bei keiner so sehr aufgefallen, wie bei A. pallaryı. Am Blasenstiel ist das Divertikel gewöhnlich etwas stärker, immer länger, als der Blasenkanal, der etwa die drei- bis vierfache Länge des Schaftes erreicht. Als Maasse für Schaft, Blasenkanal und Divertikel fand ich 6:28:41, 5,5:18:34, 8:26:45, 6:25:37 mm. Die kugelige Samenblase hat einen Durchmesser von 2—2,5 mm. Etwa an der Mitte der Vagina ist der ziemlich kurze, keulenförmige Pfeilsack angeheftet, der einen schlanken, gebogenen, 3,1 mm langen Pfeil von der für Archelix charakteristischen Form enthält. Die vier Leisten, mit denen er besetzt ist, haben gespaltene Schneiden, doch sind zwei einander gegenüber- stehende merklich breiter, als das andere Paar. Die Glandulae mucosae sitzen auf einem 4—5 mm langen, kräftigen Stiele, der zuweilen schon an der Basis anschwillt und sich immer in zwei ziemlich kurze, verdickte Äste teilt, die mehrere schlanke, manchmal gestreckt lanzettliche, gewöhn- 10* 70 lich eylindrische Zweige tragen. Die Länge der Glandulae mucosae, ohne den Stiel, beträgt 11—15 mm; die Zahl der Zweige ist wesentlich ge- ringer, als bei den vorher besprochenen Arten; ich fand als Minimum 4 und 6, als Maximum 7 und 7. Der Penis ist an seinem vordersten Ende für eine kurze Strecke dünn, dann spindelförmig verdickt; der schlanke Epiphallus ist rein eylindrisch, oder verbreitert sich nach hinten ganz allmählich. Der dünne, 12—22 mm lange Retractor ist ungefähr an der Mitte des Penis (im weiteren Sinne) angeheftet; das Flagellum erreicht nicht ganz die Gesamt- länge des Penis, ist aber immer länger, als dessen hinterer Äbsebnitt. Ich fand für vorderen und hinteren Penisabschnitt und Flagellum die Maasse 11:11:19, 13:12:15, 11:11:17,.9211:17 mm: Dassehr zarte Vas deferens ist 27— 834 mm lang. Charakteristisch für die Art ist die Form der Glandulae mucosae mit zwei ziemlich dicken Ästen und wenigen schlanken Zweigen, und der zierliche Pfeil, der stärker gebogen ist, als bei den zunächst ver- wandten Species. Erklärung der Abbildungen. Taf. 442. Fig. 14. Kiefer (Vergr. 18:1). „ 15. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 16. Hinteres Ende der Vagina mit Uterushals und Blasenstiel- schaft (Vergr. 10:1). „> 12. oPenis \(NVergr.)3 2). „ 18. Glandulae mucosae (Vergr. 3:1). „ 19. Pfeil (Vergr. 20:1). 19a. Querschnitt des Pfeils. Archelix juilleti Terver. Taf. 443. Helix juwilleti var. Schuberth, 1891, 8. 41. Ich erhielt durch Herrn Pallary neun lebende Exemplare von Ain- Far&s bei Mascara, unter dem Namen Helix wagneri Rssm., vor dem der Terver’sche Name aber die Priorität hat. Wegen der etwas ver- wickelten Synonymie verweise ich auf meine Erörterungen im Nachrichtsbl. d. Deutsch. Malak. Ges. 1907, 8. 72. Die Gehäuse variieren sehr wenig; bei 5!/—5!/a Umgängen fand ich für grossen und kleinen Durchmesser und Höhe beim grössten Exem- plar die Maasse 33:26:20, beim kleinsten 30 : 24,5: 17,5 mm. Am Tier sind Kopf, Rücken und Schwanzende dunkelgrau gefärbt, die Seiten heller, die Fusssohle weisslich; eine Nackenleiste ist vorhanden, aber nur schwer zu unterscheiden. Der Mantelwulst ist sehr dunkel, fast ZN: schwarz, ebenso die Nackenlappen, von denen der rechte die Form eines 5—6 mm langen, sehr schmalen Dreiecks hat. Der linke erscheint als schmaler 12—15 mm langer Saum, an dem das oberste, dem Atemloch zunächst liegende Ende für eine kurze Strecke (2—3 mm) halbmond- förmig vorspringt. Der Mantel ist am vordern Rande dunkelgrau, weiter hinten bräunlichgelb gefärbt. Die Niere hat die bekannte Keilform; ihre vordere Spitze ist 20—27 mm vom Mantelrande entfernt. Die gelbliche Mantelranddrüse ist 12—14 mm lang und 6-8 mm hoch. Der dunkel kastanienbraune Kiefer (Fig. 1a--e) ist halbmond- förmig, mit abgerundeten oder abgestutzten Enden, mit 4—8 Leisten be- setzt, die in der Breite sehr variieren. Selten sind alle gut ausgebildet, gewöhnlich erscheinen einige mehr oder weniger obsolet. Sehr schwankend ist auch das Verhältnis der Höhe zur Breite des Kiefers; als extreme Maasse fand ich 1,30: 2,25 (Fig. 1a) und 0,72: 2,56 mm (Fig. 1d). Die Radula fand ich 7,2 mm lang, 2,9 mm breit und mit 158 Quer- reihen von 60—1—61 Zähnen besetzt, die die typische Form der Archelix- Zähne haben. Beim 21. Zahn beginnt die Ausrandung der Hauptspitze, die beim 23. gespalten ist. In der Nähe des Randes spaltet sich oft auch die Seitenspitze und es treten zuweilen Wucherzacken auf; 5 bis 6zackige Zähne sind nicht selten. Am Genitalapparat (Fig. 2) zeigt sich bei sämtlichen neun von mir untersuchten Tieren die 23—30 mm lange, gelblichweisse, zungen- förmige Eiweissdrüse in der Mitte eingeknickt; da auch Schuberth’s Abbildung eine Einschnürung an diesem Organ erkennen lässt, darf man vielleicht annehmen, dass es sich um eine für die Art charakteristische Eigentümlichkeit handelt. Der Zwittergang ist nicht stark gewunden; zuweilen ist er nur leicht geschlängelt oder verläuft nahezu gerade. Der gewundene, vielfach gefältelte Uterus hat annähernd dieselbe Länge wie der sich an ihn anschliessende, 21—47 mm lange Uterushals, der, wie gewöhnlich bei Archelix, erheblich länger ist, als die 10—16 mm messende Vagina. Ich verzeichne als extreme Maasse für die beiden Organe 47:13 und 21:12 mm. Am Blasenstiel erreicht der Blasenkanal die drei- bis fünffache Länge des Schaftes; das Divertikel ist nicht stärker als der Blasenkanal, und stets bedeutend länger, als der gesamte Blasenstiel. Ich verzeichne hier einige Maasse für die drei Teile des Blasenstiels: 8:30:95, 8:42:117, 10:43:105, 11:35:100 mm. Der kurze, kolbige Pfeilsack ist ungefähr an der Mitte der Vagina angeheftet, misst in seinem freien Ende 4,5—-5,5, in ganzer Länge 6,5—8 mm, und umschliesst einen 3,6 bis 3,9 mm langen, leicht gekrümmten Pfeil (Fig. £) von der für Archelix charakteristischen Form; alle vier Schneiden sind gespalten, doch sind zwei einander gegenüberliegende etwas breiter, als das andere Paar. Die an der Basis des Pfeilsacks angehefteten Glandulae mucosae (Fig. 3) haben 12 einen kurzen, nur 3—od mm langen Stamm; an diesem entspringen mehrere kurze, fleischige Äste, die sich in eine Anzahl zylindrischer oder keulen- förmiger Zweige zerteillen. Die Länge der Verästelungen variiert von 9 bis 16 mm, ihre Zahl von 11 und 12 bis 21 und 22. Am männlichen Genitaltractus sind in den meisten Fällen vorderer und hinterer Abschnitt des Penis von nahezu gleicher Länge, doch kommen manchmal auch. ziemlich erhebliche Differenzen vor; ich fand bei einem Tiere den vorderen Abschnitt 17, den hinteren 26 mm lang, bei zwei andern 17:23 und 20:15 mm. Der eigentliche Penis ist spindelförmig; an ihn schliesst sich der dünne, zylindrische Epiphallus an, an dem der in seiner Länge sehr variable (5—16 mm) Retractor angeheftet ist. Das schlanke, 18—26 mm lange Flagellum verjüngt sich nach der Spitze zu; diese ist gewöhnlich hakenförmig umgebogen oder zeigt eine mehr oder weniger ausgesprochene Tendenz zu spiraliger Aufwindung. In manchen Fällen erreicht seine Länge nahezu die Gesamtlänge des Penis; zuweilen ist es nur so lang, wie dessen hinterer Abschnitt. Zur Erläuterung ver- zeichne ich hier einige Maasse für die drei Teile des männlichen Genital- tractus, in der Reihenfolge von vorn nach hinten: 15:15:25, 18:17,5:24, 20:15:26, 17:23:23, 17:26:26 mm. Wenn man von dem doch ziemlich nebensächlichen Merkmale der Knickung der Eiweissdrüse absieht, dessen Constanz auch erst an grösserem Material bewiesen werden müsste, finde ich beim Vergleich mit den ver- wandten Arten nur einen kleinen Unterschied im Bau der Glandulae mucosae. Diese sind bei Archelix hieroglyphicula und pallaryi bedeutend schwächer entwickelt; bei A. jourdaniana haben sie relativ lange Äste und kurze Zweige, bei der vorliegenden Art dagegen kurze Äste und lange Zweige. Es zeigt sich auch hier, dass beim Genus Archeliz der Genitalapparat sehr wenig variiert, und wir für die Artunterscheidung uns vor allem an die Gehäusemerkmale zu halten haben. Schuberth bespricht die Anatomie von zwei Arten unter den Namen Helix juilleti var. von Oran und Helix wagneri Rssm. von Daya.. Unter H. wagneri ist, wenn die Fundortsangabe zutrifft, vermutlich Archelix chottica Ancey zu verstehen. Ob unter jwilleti die von mir in vorstehendem besprochene Art gemeint ist, erscheint zweifelhaft; die Fundortsangabe ist jedenfalls irrig. Schuberth’s Befund weicht von dem meinigen in mehr- facher Hinsicht ab. Auf der Radula beginnt das Randfeld schon beim 16. Zahne, bei meinen Individuen von Ain-Fares erst beim 23. Zahne; überdies fand er in einer Querreihe nur 94 Zähne, eine auffallend geringe Zahl. Am Genitalapparat fällt die ausserordentliche Entwicklung des 210 mm langen Divertikels auf; bei meinen neun Exemplaren beobachtete ich als Maximallänge 119 mm. Der Stamm der Glandulae mucosae ist nach Schuberth’s Angaben 12 mm lang; ich fand ihn nie länger als 1\3) 5 mm. Angesichts dieser sehr erheblichen Abweichungen darf man wohl bezweifeln, dass Schuberth’s Untersuchung sich auf dieselbe Art bezieht, die mir vorgelegen hat, und die zweifelsohne die wahre Archelix juilleti Terver (wagneri Rssm.) ist. Viel besser stimmt Schuberth’s Beschreibung der Anatomie von Helix wagneri zu der von mir untersuchten Form. Seine Fundortsangabe „Daya“ ist vielleicht irrig? Erklärung der Abbildungen. Taf. 445. Fig. 1a—e. Fünf Kiefer (Vergr. 18:1). DR: Geschlechtsapparat (nat. Gr.). li: Zwei Glandulae mucosae (Vergr. 3:1). had Pfeil (Vergr. 20:1). a. Querschnitt des Pfeils. Archelix chottica Ancey. Taf. 444. Durch Herrn Pallary erhielt ich diese Art lebend von mehreren Orten, die typische Form von Mecheria und Bossuet-Daya, die von Pechaud als Helix charieia beschriebene Farbenspielart gleichfalls von Bossuet-Daya. Die Gehäuse sind in Grösse und Bänderung denen der vorigen Art sehr ähnlich, aber teilweise etwas höher gewunden; sie unterscheiden sich von ihr wohl nur durch die stärker gewölbte Unterseite, und dieses Merkmal dürfte, wenn es constant ist, zur Begründung der Art ausreichen; die Individuen, bei denen nur Band 3 oder überhaupt kein Band deutlich ausgebildet ist, repräsentieren die Form charieia Pechaud. Am Tier konnte ich weder in Form und Farbe, noch im anatomischen Bau durchgreifende Unterschiede gegenüber der Archelix juilleti Terver feststellen, auf die sich eine spezifische Trennung sicher basieren liesse ; ich unterlasse daher eine eingehende Beschreibung und beschränke mich auf Hervorhebung des wichtigsten. Von den Nackenlappen ist der linke in seinem unteren Teile sehr schmal und schwindet zuweilen ganz; bei zwei Exemplaren war nur das obere, dem Atemloch zunächst gelegene verbreiterte Stück deutlich zu erkennen. Der Kiefer (Fig. 4) gleicht in der Form dem der vorigen Art, doch schwankt die Zahl der Leisten ganz ausserordentlich; bei einer A. charieia fand ich nur 3, bei einer andern 11 Leisten, wovon 10 deutlich ausgebildet, die elfte nur angedeutet (Fig. Za). Die Radula, 6,7—7,1 mm lang und 2,5 mm breit, trägt 175—189 Querreihen, auf denen ich 61—1—59 Zähne zählte. Diese weichen in der Form nicht von denen der A. juwilleti Terver ab; am 23. ist die Haupt- 14 spitze gespalten. In den Randfeldern spaltet sich zuweilen, aber ziemlich selten, auch die Seitenspitze. Bei einem der untersuchten Exemplare zeigte sich eine auffallende Tendenz zum Verwachsen zweier Randzähne; es waren mehrere Längsreihen solcher monströser Zähne mit 7—8 Zacken vorhanden (Fig. 6). Am Genitalapparat (Fig. 2) fand ich, im Gegensatz zu dem Be- funde bei A. juilleti, die Eiweissdrüse nicht eingeknickt; ob das aber als brauchbares Merkmal für die Artunterscheidung gelten kann, erscheint mir fraglich. Für wichtiger halte ich die Unterschiede in den Längen- verhältnissen der Teile des Blasenstiels. Das Divertikel ist bei juwilleti absolut und relativ länger, als bei chottica; dort erreicht es fast immer die zweieinhalb- bis dreifache Länge des Blasenkanals, während es bei chottica und ihrer Varietät charieia gewöhnlich ungefähr die doppelte Länge des Kanals aufweist, oft aber diese nicht einmal erreicht. Bei neun jwilleti fand ich einmal das Divertikel 76 mm lang, bei den übrigen betrug die Länge 90—119 mm, die des Blasenkanals 30--43 mm. Acht Exemplare chottica hatten dagegen nur 48—98 mm lange Divertikel, bei 25 -5l mm Länge des Blasenkanals. Die Glandulae mucosae fand ich bei chottica zuweilen etwas kümmerlich (Fig. 2), bei manchen Individuen aber recht kräftig entwickelt, z. B. bei einer charieia mit 23 und 27 Ästen. Ich glaube auch darauf hinweisen zu sollen, dass bei chottica die kräftigen, fleischigen Äste relativ länger, die zarten Verzweigungen relativ kürzer sind, als bei juilleti. Der Uterushals ist, wie bei dieser, stets viel länger, als die Vagina; als extreme Maasse für die beiden Organe fand ich 15:11, 39:18, 30:11 mm. Der Pfeilsack ist kurz und kolbig, der Pfeil gerade oder wenig gebogen, 3,7—4,1 mm lang, von dem der A. juilleti kaum zu unterscheiden. Am männlichen Genitaltractus sind meist der vordere und hintere Abschnitt des Penis ungefähr gleichlang; das Flagellum bleibt gewöhnlich hinter der Gesamtlänge des Penis etwas zurück. Ich verzeichne hier einige Maasse für die beiden Teile des Penis und das Flagellum: 18:20:29, 112 17::32,7125212.220)216:15:22, 42.402724 71%: 213:30mm. Erklärung der Abbildungen. Taf. 444. Fig. 1. Vorderer Teil des Genitalapparats eines Exemplars von Daya (Vergr.. 2:1). . Zwei Glandulae mucosae eines Exemplars von Mecheria (Vergr. 3:1). . Zwittergang und Vesicula seminalis der f. charieia von Daya (Vergr.). . Kiefer von charieia von Daya (Vergr. 15:1). . Pfeil von charieia, von zwei verschiedenen Seiten (Vergr. 15:1). . Monströser Zahn von chottica, von Daya. oa OpPDmD 16) Archelix lariollei Pallary. Taf. 447. Diese sehr eigentümliche Art, die bei aller Ähnlichkeit in Form, Farbe und Zeichnung des Gehäuses mit manchen Formen von Helix aspersa doch zweifellos eine echte Archelix ist, gehört zu Pallary’s interessantesten Entdeckungen. Er schickte mir eine Anzahl lebender Exemplare, von denen sieben sich als geschlechtsreif erwiesen und von mir untersucht wurden; sie stammen von Rar el Maden im Traras-Massiv. Die Gehäuse haben 5 Umgänge und variieren im grossen Durch- messer von 31—35 mm bei 27—30 mm Höhe. Das Tier ist, an einer senkrechten Glasfläche kriechend, 50 mm lang, die einfarbig weisslichgraue Sohle bis 12 mm breit. Kopf und Rücken sind blaugrau, Seiten und Schwanzende heller; die Nackenleiste ist deutlich erkennbar, aber nicht durch besondere Färbung ausgezeichnet. Der Mantel- wulst ist sehr dunkelgrau, fast schwarz, der rechte Nackenlappen hat die Form eines schmalen, 6,5—8 mm langen, nach unten spitz zulaufenden, am oberen Ende 2—2,5 mm breiten Dreiecks. Der linke beginnt neben dem Atemloch mit einem etwas vorspringenden flachen Kreissegment von 2—4 mm Basis, woran sich ein schmaler, bis 18 mm langer Saum gewöhnlich unmittelbar anschliesst; es kommt aber auch vor, dass der breitere obere Teil von dem schmalen unteren durch einen Einschnitt getrennt ist. Das Lungendach ist schmutzig weiss oder sehr hell bräunlich, mit einer schmalen, gelblichgrauen Zone am vordern Rande; an der rechten Seite, am Rectum entlang, erscheint es dunkler, gelbbraun. Die gelbliche Mantelranddrüse ist 13—16 mm lang und 7,5—8 mm hoch. Der dunkel kastanienbraune Kiefer (Fig. 4) hat die gewöhnliche Form, ist 1,9—3 mm breit, 0,8—1,2 mm hoch und mit 4—6 in der Regel scharf ausgeprägten, sehr schmalen Leisten besetzt, die beide Ränder überragen. Die Radula ist 6,4 mm lang, 2,6 mm breit und mit 182 Querreihen von 50—1-—50 Zahnplatten besetzt. Am Mittelzahn erreicht die Haupt- spitze nicht oder nur eben den Rand der Basalplatte. Der 23. Zahn hat die Hauptspitze gespalten; weiter nach dem Rande zu spaltet sich zuweilen, aber durchaus nicht immer, auch die Nebenspitze. Am Genitalapparat (Fig.5) ist gewöhnlich die Eiweissdrüse sehr gross, 32—36 mm lang, dick, von gelblichweisser Farbe; der bräunliche Zwittergang ist nur in seiner vordern Hälfte kettenartig geschlängelt, während der hintere Teil nahezu gerade verläuft. Der weissliche, gelatinös aufgequollene, gewundene Uterus ist 31—43 mm lang und in der Regel erheblich länger, als der an ihn sich anschliessende Uterushals, dessen Länge zwischen 16 und 43 mm schwankt. Das Längenverhältnis zwischen dem gewöhnlich im hinteren Drittel mehr oder weniger eingekerbten Uterus- hals und der Vagina ist äusserst variabel; ich fand u. a, die Maasse: Rossmässler, Iconographie XVI. 11 76 16:11, 34:14, 41:22, 43:25 mm. Am Blasenstiel beträgt bei meinen Exemplaren die Länge des Schaftes 9—16 mm; der Blasenkanal ist drei- bis fünfmal so lang wie der Schaft, und das Divertikel ist immer länger, als der Kanal. Zuweilen ist der Unterschied nur gering, in anderen Fällen ziemlich beträchtlich. Zur Erläuterung verzeichne ich hier einige Maasse für die drei Teile des Blasenstiels: 10:35:44, 14:50:57, 9:48:73, 16:44:59, 10:42:65, 13:51:56 mm. Die Glandulae mucosae (Fig. 6) sind charakterisiert durch einen kräftigen, fleischigen Stamm und starke, aufgetriebene Äste, denen gewöhnlich zwei oder drei zarte, an der Basis verjüngte, meist in der Mitte verbreiterte Zweige aufsitzen; diese sind zuweilen an der Spitze etwas kolbig verdickt, doch nicht in besonders auffälliger Weise. Ihre Zahl ist grösser, als bei den meisten anderen Arten von Archelix; ich fand als Minimum 21 und 24, als Maximum 37 und 38. Der Pfeilsack misst in seinem freien Teile 6—7, in ganzer Länge S—9,5 mm und ist zuweilen etwas mehr kolbig verdickt, als die Abbildung es zeigt. Er enthält einen sehr schwach gekrümmten Pfeil (Fig. 7) von 4,5 mm Länge mit 4 symmetrisch angeordneten Leisten, von denen das eine einander gegenüberstehende Paar gespaltene, das andere scharfe Schneiden hat. Leider gelang es mir nicht, einen guten Querschnitt herzustellen; ich hatte das Missgeschick, dass mir sämtliche Pfeile in Stückchen zersplitterten, so dass ich eine einwandfreie Zeichnung des Querschnitts nicht geben kann. Die Abbildung Fig. 8 ist nur hypo- thetisch, dürfte aber der Wahrheit ziemlich nahe kommen. Am männlichen Teile des Genitalapparats fand ich in allen Fällen den vorderen Abschnitt des Penis länger, als den hinteren, und das Flagellum kürzer, als den gesamten Penis. Ich verzeichne hier einige Maasse für die drei Teile, am vorderen Ende beginnend: 23:20:31, 17:10:21, 10,5:8:16,5, 15:10:17 mm. Der eigentliche Penis’ ist 'ge- wöhnlich spindelförmig, der Epiphallus annähernd ceylindrisch, der Rück- ziehmuskel dünn, 7—15 mm lang. Archelis lariollei ist eine der am besten begründeten Arten unseres Genus und auch der anatomische Bau, der sonst bei Archelix so sehr einförmig ist, zeigt hier eine Besonderheit durch die abweichende Be- schaffenheit des relativ grossen Pfeils. Auch die Glandulae mucosae sind ausgezeichnet durch ihre zahlreichen zarten Zweige und erinnern dadurch einigermassen an Helix vermiculata, zu der unsere Art sonst keine näheren Beziehungen hat. Der Kiefer ist mit schmäleren Rippen besetzt, als bei den andern bisher besprochenen Archelix-Arten, doch findet sich diese Eigentümlichkeit bei A. tigri und ihren Verwandten gleichfalls. Kobelt stellt A. lariollei zu seiner Gruppe Dupotetia; ob mit Recht, ist mir ein wenig zweifelhaft. Der Mundsaum ist nicht bei allen Exemplaren so scharf, wie er sonst bei den Arten der Dupotetiana-Sippe zu sein pflegt; 7 auch in der Färbung des Gehäuses erinnert unsere Art mehr an die Gruppe der lactea und punctata. Erklärung der Abbildungen. Taf. 447. Fig. 4a, b. Zwei Kiefer (Vergr. 18 31): 5 Genitalapparat (nat. Gr.). Glandulae mucosae (Vergr. 3:1). Pfeil (Vergr. 20:1). Hypothetischer Querschnitt des Pfeils. 2 Do _—_ Archelix dupotetiana Terver. Taf. 445 u. 446. Helix dupotetiana Saint-Simon, 1848, 8. 20—23. Ad. Schmidt, 1855, 8. 16, Taf. II, Fig. 11 (Genital- apparat). n " Schuberth, 1891, 8. 40, Taf. IV, Fig. 9 (Radula). Ich fasse diese Art ziemlich weit und betrachte viele von den französischen Autoren als besondere Species unterschiedene Formen nur als Unterarten, oder zum Teil als Lokalformen, die kaum benannt zu werden verdienen. Durch Herrn Pallary erhielt ich reichlich Material, unter dem ausser dem Typus von Oran die folgenden „Species“ ver- treten waren: Helix zaffarina Terver von Oran, zelleri Kob. von Mascara, doubleti Pechaud von Mascara und Remchi, brevieri n „ Lalla Marnia, microzaffarina Pallary von Beni-Znassen. Ausserdem bekam ich aus Alicante eine hübsche mittelgrosse Form, deren Fundort ich aber nicht sicher angeben kann; die Exemplare waren auf dem Markte gekauft und es ist nicht ausgeschlossen, dass sie von Afrika eingeführt sind. Andererseits scheint es ja sicher zu sein, dass die Art auch in Südspanien lebt; Servain nennt als Fundort für Helix zapharina „sur les rochers entre Ronda et Malaga‘, für Helix dupotetiana „entre Murviedro et Valence“. Wie bei Archelix Tactea zeigen auch hier die verschiedenen Formen sehr bedeutende Unterschiede in der Grösse; für gr. und kl. Durchmesser und Höhe finde ich bei der kleinsten mierozaffarina die Maasse 22:18:15, bei der grössten brevierei 40: 32.28 mm. Die testaceologischen Merk- male der einzelnen Formen zu erörtern ist nicht meine Aufgabe; ich be- schränke mich also auf die Besprechung der Tiere und beginne mit der typischen ” ” IE 18 Archeliz dupotetiana Terver von Oran, von der Herr Pallary mir eine Anzahl lebender Exemplare überliess. Ich untersuchte sieben davon, deren Gehäuse im grossen Durchmesser 23—34 mm massen. Das Tier ist gewöhnlich hell, weisslichgrau, auf dem Rücken dunkler, aschfarben bis schwarzgrau, mit deutlich unterscheidbarer, meist hellerer Nackenleiste. Die schmutzigweisse Fusssohle ist relativ breit, der Mantel- wulst dunkel braungelb bis schwarz. Von den gewöhnlich etwas heller gefärbten Nackenlappen ist der rechte dreieckig oder ohrförmig, 9—7T mm lang und am oberen Ende ziemlich breit. Der linke tritt als zusammen- hängender, 10—12 mm langer, bis 2 mm breiter Saum auf und ist ge- wöhnlich in seinem oberen, dem Atemloch zunächst gelegenen Teile etwas verbreitert. Der Mantel hat in der Regel an seinem vorderen Ende eine 2—3 mm breite, dunkel gelbbraune Zone; dahinter ist er heller, graulich- gelb. Die Mantelranddrüse ist wesentlich kleiner, als bei den näheren Ver- wandten von Archelix punctata und lactea, nur 9—12 mm lang. Die Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt; die beiden längeren Schenkel messen 14 und 9 bis 15 und 11, die schräg abgestutzte Basis 6 mm; die vordere Spitze ist 23—26 mm vom Mantelrande entfernt. Der kastanienbraune, halbmondförmig gebogene Kiefer (Fig. 6) hat gerundete oder schräg abgestumpfte Enden und ist mit 4—6 meist ziemlich schmalen, beide Ränder überragenden Leisten besetzt. Er ist 1,9—2,1 mm breit bei 0,6—0,75 mm Höhe. Die Radula, 2,5 mm breit, 6—6,5 mm lang, stimmt in der Form der Zähne ganz mit den schon besprochenen Archelix-Arten überein; ich zählte 165—191 Querreihen mit je 61—1—59 Zahnplatten. Am 24. Zahne spaltet sich die Hauptspitze und weitere Spaltungen finden in der Regel nicht statt; die Zähne der Randfelder sind daher meistens dreizackig, nur selten ist auch die Nebenspitze geteilt. Der Genitalapparat (Fig. 1) zeigt in seinem hinteren Teile keine erwähnenswerten Besonderheiten. Die schmale, zungenförmige, zuweilen sichelförmig gebogene Eiweissdrüse ist mehr oder weniger intensiv gelb gefärbt, von hell zitrongelb bis dunkel orange, und variiert sehr in der Länge; ich fand als Minimum 15, als Maximum 36 mm. Der relativ zarte, 11—16 mm lange Zwittergang ist in der Mitte lose kettenartig ge- wunden; am Anfang und Ende verläuft er ziemlich gerade. An seinem vorderen Ende ist eine etwa 4 mm lange Vesicula seminalis (talon) in die Eiweissdrüse eingebettet. Die Zwitterdrüse erscheint als ein ziemlich lockeres, traubiges Conglomerat von Blindsäckchen von gelbbrauner Farbe, Der weissliche Uterus ist 35—45 mm lang, gefältelt, von gelatinöser Consistenz, gewöhnlich nur mässig aufgequollen. Der kräftige, in seiner hinteren Hälfte gewöhnlich gekerbte, im vorderen Teile glatte, 24—43 mm lange Uterushals ist immer erheblich länger, als die nur 11—18 mm lange 29 Vagin.. Am Blasenstiel sind in der Regel alle drei Teile nahezu von gleicher Stärke, der Blasenkanal weisslich, das Divertikel oft gelb gefärbt und stets länger, zuweilen auch dicker, als der Kanal. Die Dimensionen der einzelnen Teile variieren in ziemlich weiten Grenzen; ich fand die folgenden Maasse: Schaft 12,5—18, Blasenkanal 31—47, Divertikel 40—66 mm. Die Samenblase ist kugelig oder oval; ihr Durchmesser beträgt 3,5—5 mm. An der Basis des Blasenstiels ist die Vagina oft verdickt. Ungefähr an der Mitte der Vagina, zuweilen auch weiter vorn, ist der 4,5—6 mm lange, keulenförmige Pfeilsack an- geheftet, der einen 3,1— 3,5 mm langen, geraden oder schwach gekrümmten Pfeil (Fig. 4, 5) von der für Archelix charakteristischen Form umschliesst. Die vier symmetrisch angeordneten Leisten haben gespaltene und stark verbreiterte Schneiden. Die Glandulae haben die bekannte Form; auf einem zuweilen ziemlich dünnen, oft aber recht kräftigen Stamm sitzen 2—5 Äste, die sich in eine grössere Anzahl zarter cylindrischer oder schwach keulenförmig verdickter Zweige zerspalten. Der Stamm ist 4--8, die Verzweigungen 13—20 mm lang; die Zahl der Zweige ist sehr variabel und schwankt von 20 u. 21 bis 27 u. 33. Das Vorderende der Vagina und die Genitaleloake sind gewöhnlich mehr oder weniger stark aufgetrieben. Am männlichen Genitaltraetus (Fig. 2) ist der Penis spindelförmig, der Epiphallus annähernd cylindrisch, der Retractor meist dünn, bis 13 mm lang, zuweilen an der Insertionsstelle relativ breit, nach dem distalen Ende zu sich schnell verschmälernd. Der vordere und hintere Abschnitt des Penis sind in der Länge sehr variabel; oft sind beide einander ziemlich gleich, zuweilen ist aber der hintere erheblich kürzer. Das schlanke Flagellum ist häufig so lang wie der Penis (incl. Epiphallus); nur selten scheint es ihn zu übertreffen. Ich verzeichne hier für vorderen und hinteren Penisabschnitt und Flagellum einige Maasse: 18:20:33, 21:14:31, 21.:710.335,5, , 11,52210,226 5. 19:18: 38.0 Das: Was: deferens - ist‘ zart, 44—46 mm lang; an der Stelle, wo es sich vom Epiphallus abzweigt, findet sich zuweilen eine knötchenförmige Verdickung. Ganz ähnlich, wie die typische Archelix dupotetiana von Oran ver- hielt sich die kleinere Form, die ich von Alicante erhielt. Von den Kiefern bilde ich einen ab (Fig. 7) mit eigentümlichen Ausbuchtungen an den beiden Enden; die übrigen unterscheiden sich nicht von der typischen Form. Am Genitalapparat sind die Unterschiede nur quantitative; es ist erklärlich, dass alle Teile etwas schwächer entwickelt sind, als bei den grossen Tieren von Oran. Auffallend ist die geringe Länge des Uterus (26 mm) im Vergleich zu dem 40—44 mm langen Vas deferens. Wesent- lich schwächer entwickelt sind hier die Glandulae mucosae; der Stamm misst 4—5, die Verzweigungen 10—12 mm; die Zahl der Zweige betrug 80 bei den drei von mir untersuchten Individuen 15 u. 22, 16 u. 18, 16 u. 20. Den rechten Nackenlappen fand ich immer ohrförmig, den Mantelwulst relativ hell, rötlichbraun oder gelblichgrau, die Mantelranddrüse nur 9 mm lang bei 4,5 mm Höhe. Archelix dupotetiana zaffarina Terver. Die zahlreichen lebenden Exemplare aus der Umgebung von Oran, die mir Herr Pallary zur Ver- fügung stellte, hatten alle vollständig ausgebildete Gehäuse, aber nur drei erwiesen sich als geschlechtsreif. Die Gehäuse haben bei 5-5! Um- gängen 23—29 mm grossen Durchmesser ; das Tier gleicht in der Farbe durchaus dem der Stammform und hat auch die weissliche Nackenleiste. Der rechte Nackenlappen ist zuweilen dreieckig, öfter ohrförmig, der linke tritt immer als etwa 11 mm langer schmaler Saum auf. Die Radula und der mit 4—6 Leisten besetzte Kiefer (Fig. 10) weisen keinerlei Unterschiede gegenüber der Stammform auf; auch die Genitalien (Frg. 8) zeigen nur quantitative Differenzen. Am Penis fand ich den hinteren Abschnitt etwas kürzer, als den vorderen; die Gesamt- länge des Penis übertrifft stets die des Flagellums. Deu Retractor fand ich lang und dünn, 13—17 mm. Das 35—39 mm lange Vas deferens ist bedeutend länger, als der Uterus, dessen Maximallänge nur 25 mm betrug. Am DBlasenstiel stellte ich für Schaft, Blasenkanal und Divertikel die folgenden Maasse fest: 12:25:41, 12:29:45, 13:30: 28,5; im letzteren Falle ist also das Divertikel ungewöhnlich kurz. Relativ schwach ent- wickelt sind, im Vergleich zur typischen dupotetiana, die Glandulae mu- cosae, wie schon aus den Abbildungen (Fig. 3 u. 9) hervorgeht, die beide in dreifacher Grösse gehalten sind. Der kräftige Stamm ist 2—4 mm lang; die Drüse teilt sich in 2 oder 5 fleischige Arme, jeder von diesen zerfällt wieder in einige kräftige Äste, die an ihrer Spitze eine grössere Zahl sehr zarter eylindrischer Zweige tragen. Diese fand ich immer viel dünner, als bei dupotetiana; ihre Zahl schwankt von 17 u. 17 bis 24 u. 26. Die Länge der Glandulae mucosae, abgesehen vom Stamme, variiert sehr; sie betrug bei meinen Exemplaren 7—16 mm. Der Uterushals ist 24 bis 35 mm lang und übertrifft die 10,5—13 mm lange Vagina um das Doppelte bis Dreifache. Ich habe in doppelter Vergrösserung den vorderen Teil der Genitalien eines noch jugendlichen Tieres abgebildet; bei diesem waren die Zweige der Glandulae mucosae überaus zart, fadenförmig, und bei manchen Indi- viduen viel zahlreicher, als bei dem abgebildeten. Der kurze, ovale, relativ dicke Pfeilsack enthielt noch keinen Pfeil. Von der Form von Mascara, die Kobelt als A. zaffarina var. zelleri beschrieben hat, lag mir nur ein Exemplar vor. An dem Tiere ist der Mantelwulst braungelb und die Nackenleiste nicht durch besondere Färbung ausgezeichnet. Der Genitalapparat entspricht ganz dem der sl zaffarina von Oran, nur ist das Blasenstieldivertikel ungewöhnlien lang und dünn; ich fand den Blasenkanal 28, das Divertikel 65 mm lang. Der eben besprochenen Form sehr nahe stehend, aber durch das immer ganz weisse Gehäuse und die ein wenig mehr in die Quere ver- breiterte Mündung von ihr unterschieden ist A. zafarina f. doubleti Pechaud, die auch, wie zelleri, vorzugsweise in der Umgebung von Mascara vorkommt. Herr Pallary schickte mir von diesem Fundort eine Anzahl lebender Exemplare, von denen sechs sich als geschlechtsreif erwiesen und von mir untersucht wurden. Die Mündung des Gehäuses ist bei dieser Form, wie auch bei zelleri, weniger dunkel gefärbt, als bei den aus der Küstenzone stammen- den A. dupotetiana und zafarina; am Tier ist auch der Mantelwulst ziemlich hell, gelbgrau, der Rücken hellgrau, mit einer deutlich unter- scheidbaren, aber nicht durch besondere Färbung ausgezeichneten Nacken- leiste. Die Mundteile weisen keine Besonderheiten auf und am Geschlechts- apparat zeigt sich ebenfalls kein durchgreifender Unterschied. Alle Ver- hältnisse sind äusserst variabel; das fiel mir besonders am männlichen Teil des Genitaltractus auf. Für vorderen und hinteren Penisabschnitt und Flagellum fand ich u. a. die Maasse: 13,5:7:27, 10:9:26, 12,5:18:31, 21:21:22, 15:17:27 mm. Es lässt sich also für die Längenverhältnisse der einzelnen Teile zu einander gar keine Regel auf- stellen. Während bei zwei Tieren das Flagellum den Penis nicht un- wesentlich an Länge übertrifft, erreicht es bei einem anderen nur eben die halbe Länge des Penis; der hintere Abschnitt des Penis ist bald kürzer, bald länger, als der vordere. Uterushals und Vagina, sowie die drei Teile des Blasenstiels verhalten sich ganz wie bei der typischen A, dupotetiana; auch die Glandulae mucosae unterscheiden sich durch ihre kräftigeren Zweige von denen der zaffarina und kommen denen der dupotetiana nahe. Für die Zahl der Zweige fand ich als Minimum 13 und 15, als Maximum 28 u. 29. Archelix dupotetiana brevierei Pechaud (1883), die nach dem Rechte der Priorität aspera Gassies (1856) heissen muss, erhielt ich durch Herrn Pallary in vier lebenden Exemplaren von Lalla Marnia, von denen leider nur eins vcllkommen entwickelt war; ein anderes war der Geschlechts- reife nahe, die zwei übrigen durchaus jugendlich, bei vollkommen ausge- bildetem Gehäuse. Die grösste Schale misst im gr. Durchm. 40 mm; das Tier ist in jeder Hinsicht so sehr der A. dupotetiana gleich, dass die Abbildung Fig. 7, wenn sie etwa um ein Viertel vergrössert würde, genau meinem Befunde bei der vorliegenden Form entspräche. Der Kiefer (Fig. 15) ist kräftig entwickelt und mit 3—8 Leisten besetzt, die indes nicht immer alle regulär ausgebildet sind. 82 Archelix dupotetiana f. microzaffarına Pallary kann, im Gegensatz zu der riesigen breviereti, als die Zwergform der uns hier beschäftigen- den Sippe gelten. Der Autor hatte die Güte, mir fünf lebende Exem- plare zu überlassen, von denen indes nur drei sich als geschlechtsreif erwiesen; sie sind im Beni-Znassen-Massiv, im östlichen Marocco, ge- sammelt. Auch hier findet sich, wie bei allen andern dupotetiana-Formen, eine weitgehende Variabilität in Bezug auf die anatomischen Verhältnisse. Der Kiefer ist mit 3—6 schmalen, gewöhnlich scharf ausgeprägten Leisten besetzt; die Radula hat 187—229 Querreihen von 46—1—45 Zähnen. Beim 17.—18. Zahne spaltet sich die Hauptspitze; auf den Randfeldern ist zuweilen, aber nicht oft, auch die Nebenspitze gespalten. Am Genitalapparat (Fig. 11) zeigt sich auch hier die Eigentüm- lichkeit, dass die Längenverhältnisse der einzelnen Teile des männlichen Genitaltractus sich in keine feste Formel bringen lassen; ich fand für die drei Abschnitte, von vorn beginnend, die Maasse: 10:7:28, 12:8:14, 12:12:23 mm. Das Flagellum ist also in einem Falle erheblich länger, im anderen wesentlich kürzer, als der Penis; beim dritten Tiere ist es ungefähr gleich lang. Die drei Teile des Blasenstiels, sowie Uterushals und Vagina, verhalten sich ähnlich wie bei den verwandten Formen, nur ist das Blasenstieldivertikel gewöhnlich stärker, als der Blasenkanal. Am Uterushals fiel mir bei einem Tiere (Frg. 11) auf, dass nur das vorderste Viertel glatt, der grössere hintere Abschnitt gefältelt war. Die Zahl der Verzweigungen der Glandulae mucosae war eigentümlicher Weise bei den unausgewachsenen "Tieren ungewöhnlich gross; ich zählte bei einem davon (Fig. 13) 29 u. 29 sehr zarte Verästelungen, während die drei geschlechts- reifen Individuen einmal 15 u. 15, zweimal 13 u. 15 aufwiesen. Ähn- liches habe ich auch bei mehreren anderen Archelix-Arten beobachtet und komme dadurch zu der Vermutung, dass durch teilweise Verwachsung der in der Jugend sehr zarten und zahlreichen Zweige eine Verminderung der Zahl beim reifen Individuum herbeigeführt wird. Der gerade, schlanke Pfeil (Fig. 12) ist fast 3 mm lang. Mit der Anatomie von Archelix dupotetiana haben sich mehrere Autoren beschäftigt. A. de Saint-Simon veröffentlichte schon 1848 eine genaue Beschreibung des Tieres, aber nur nach seinen äusseren Merk- malen. Über den Kiefer werden einige Angaben gemacht, aber sonst ist die Anatomie gar nieht berücksichtigt. Ad. Schmidt bildet den Geschlechtsapparat eines nicht ganz ge- schlechtsreifen Tieres ab und gibt dazu einige kurze Erläuterungen. Ich bezweifle sehr, dass seine Abbildung zutreffend ist, da ich keine Archelix 85 mit so kurzem Uterushals kenne; bei dupotetiana ist immer, auch bei jungen Individuen, die Vagina sehr viel kürzer, als der Uterushals. Schuberth gibt eine Abbildung der Radula und macht einige An- gaben über die Anatomie. Das Flagellum fand er ungewöhnlich kurz, nur 12 mm bei 21 mm Länge des Penis. Erklärung der Abbildungen. Archelix dupotetiana Terver, von Oran. Taf. 445. Fig. 1. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 2. Penis eines anderen Individuums (Vergr. 2:1). „ 3. Glandulae mucosae (Vergr. 3:1). „ 4, 5. Zwei Pfeile (Vergr. 20:1). „ 4a. Querschnitt des Pfeils. „u 6. Kiefer (Vergr. 18:1). „ 7. Kiefer eines Tieres von Alicante (Vergr. 18:1). Archelix zaffarina Terver, von Oran. „ 8. Genitalapparat eines noch nicht voll entwickelten Indi- viduums (Vergr. 2:1). e 9. Glandulae mucosae eines geschlechtsreifen Tieres (Wergr., 3.1). „ 10. Kiefer (Vergr. 18:1). Archelix microzaffarına Pallary, von Beni-Znassen. Taf. 446. Fig. 11. Vorderer Teil des Genitalapparates (Vergr. 3:1). „12. Pfeil (Vergr. 20:1). „ 13. Glandulae mucosae eines jungen Individuums (Vergr.3:1). „ 14. Kiefer (Vergr. 18:1). Archelix brevierei Pechaud. „15. Kiefer ‚(Mergr2 18:1): Archelix doubleti Pechaud. „ 16. Kiefer (Vergr. 18:1). ” Archelix anoterodon Pechaud. Taf. 446. Der Liberalität des Herrn Pallary verdanke ich es, dass ich diese in den Sammlungen noch ziemlich seltene Form von zwei Fundorten untersuchen konnte; ich erhielt eine grössere Anzahl lebender Tiere von Lalla Marnia und sechs Exemplare einer kleineren, gedrungeneren Form mit runder, weniger in die Quere verbreiterter Mündung und kräftiger Rossmässler, Iconographie XVI. 12 84 entwickelten Zähnen, von Udschda im östlichen Marokko, unweit der algerischen Grenze. Im Gegensatz zu Pallary, der sich mit den Zweizähnern eingehend beschäftigt und über die fossilen Arten eine interessante Studie ver- öffentlicht hat*), betrachte ich A. anoterodon als besondere Art. Pallary ‚hat die Beobachtung gemacht, dass die zweizähnigen Archelix nicht allein, sondern immer in Gesellschaft von anderen leben, denen der Zahn am Aussenrande fehlt, und dass alle Übergänge zwischen beiden Formen sich finden. Er schliesst daraus, dass das Auftreten dieses Zahns eine indi- viduelle Eigentümlichkeit, gewissermassen ein pathologischer Zustand, ist: „U nous semble qu’on peut en deduire que la lamelle est l’exception et qu’elle se produit & la suite d’une eirconstance qui & influ@ sur l’organe seeröteur“. Seine Beweisführung hatte auch mich überzeugt; die ana- tomische Untersuchung aber belehrte mich eines andern. Die Individuen mit fehlendem oder schwach entwickeltem Zahn am Aussenrande erwiesen sich nämlich ausnahmslos als jugendlich; die geschlechtsreifen Tiere hatten immer den Zahn gut ausgebildet. Bei den etwa zwanzig Exemplaren, die von mir untersucht wurden, fand ich diese Beobachtung bestätigt; ich glaube mich daher zu dem Schlusse berechtigt, dass das Auftreten der Lamelle nicht die Ausnahme, sondern die Regel bildet, und dass wir eine durch ein so auffallendes Merkmal ausgezeichnete Form ohne Be- denken als Art betrachten dürfen. Dabei verkenne ich durchaus nicht ihre nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zur A. dupotetiana; die Schnecke von Lalla Marnia steht durch ihre rauhe, körnige Skulptur und die oft vorhandenen verwaschenen Bänder der A. aspera Gassies (brevierei Pechaud) nahe, während die Form von Udschda, ganz weiss und mit ziemlich glattem Gehäuse, an A. zafarina oder mehr noch an doubleti erinnert. Auf ein noch nicht reifes Exemplar mit nur schwach aus- gebildetem Zahn am Aussenrande ist A. pseudoembia (Deb.) Kob. begründet, die demnach keine Artberechtigung hat, sondern als Jugendzustand von anoterodon anzusehen ist. Anatomisch unterscheidet sich die Art kaum von der vielgestaltigen dupotetiana. Kiefer und Radula weisen gar keine Differenzen auf; im Bau des Genitalapparats sind auch die Unterschiede sehr geringfügig. Bemerkenswert scheint mir, dass besonders bei den Tieren von Lalla Marnia das Flagellum immer die Gesamtlänge des Penis übertrifft und der vordere Abschnitt des Penis stets länger ist, als der hintere. Hier einige Maasse für die drei Teile, von vorn beginnend: 11:10:28, 15:9,5:30, 12:11:30, 13:9:31, 15:12:35 mm. Am Blasenstiel fand ich das Divertikel gewöhnlich dieker, oft auch viel länger, nie kürzer, als den *) Sur des Hädlices bidentdes de l’Oligocene Algerien; in: Bulletin du Museum d’histoire naturelle. 1899, Nr. 6, S. 314—317. 85 ‚Blasenkanal. Die kräftig entwickelten Glandulae mucosae (Fig. 17) haben zahlreiche Zweige; als Maximum und Minimum zählte ich bei den Tieren von Lalla Marnia 31 u.35 und 15 u. 18, bei denen von Udschda 29 u. 54 und 11 u.13. Die Vagina ist, wie stets bei Archelix, kürzer, als der Uterushals, doch variieren die Längen dieser beiden Organe ausser- ordentlich; bei zwei Tieren von Lalla Marnia fand ich als extreme Maasse 15:25 und 14:44; bei den marokkanischen verhielt sich die Länge von Uterushals und Vagina wie 2:1. Die Eiweissdrüse fand ich, wie bei den Formen von A. dupotetiana, immer gelb, dagegen das Blasenstiel- divertikel stets weiss. Alle Tiere hatten sehr dunklen, fast: schwarzen Mantelwulst, Kopf, Rücken und Seiten mehr oder weniger dunkel, blaugrau oder graubraun, mit deutlich erkennbarer Nackenleiste, die aber nicht durch besondere Färbung ausgezeichnet ist. Erklärung der Abbildungen. Taf. 446. Fig. 17. Glandulae mucosae eines Tieres von Udschda (Vergr. 3:1). „ 18. Kiefer desselben Individuums (Vergr. 18:1). Archelix xanthodon Anton. Taf. 447. Von dieser Form, die offenbar zur allerengsten Verwandtschaft von A. dupotetiana gerechnet werden muss, überliess mir Herr Pallary vier lebende, geschlechtsreife Tiere, die bei Lalla Marnia gesammelt waren. Die Gehäuse haben bei 5—5!/ı Umgängen 26—28 mm grossen, 21—22 mm kleinen Durchmesser und sind 18—18,5 mm hoch. Das Tier ist in der Färbung dem von dupotetiana sehr ähnlich, doch fand ich bei allen Exemplaren die Haut wesentlich feiner gerunzelt. Der Mantelwulst ist schwarzgrau, das Lungendach hell oder dunkel gelb- braun, in einem Falle intensiv gelb. Von den Nackenlappen ist der rechte dreieckig, 5,5—6 mm lang, am oberen Ende 2,5—3 mm breit. Der linke tritt als zusammenhängender, 11—13 mm langer, schmaler Saum auf, der gewöhnlich am oberen Ende, in der Nähe des Atemloches, für eine kurze Strecke von 3—4 mm etwas verbreitert ist. Die gelbliche Mantelranddrüse ist 12—14 mm lang und 5—6,5 mm hoch. Der dunkel kastanienbraune Kiefer (Fig. 2) gleicht in Form und Farbe dem der dupotetiana-Formen; ich fand ihn mit 4—5 nicht immer deutlich ausgebildeten, zuweilen ziemlich breiten (Fig. 1b) Leisten besetzt, die beide Ränder überragen. Höhe und Breite stehen annähernd im Ver- hältnis von 1:5. 12* 86 Die Radula ist 6 mm lang, 2,2 mm breit und mit 157 Querreihen von 49-1--49 Zahnplatten besetzt, die in der Form denen anderer Archelix- Arten gleichen. Beim 17. Zahne beginnt die Ausrandung der Haupt- spitze; beim 19. ist diese deutlich zweizackig. Die Nebenspitze spaltet sich zunächst nicht; nur in der Nähe des Randes findet man zuweilen Zähne mit zweizackiger Seitenspitze, doch sind diese nicht häufig. Der Genitalapparat (Fig. 2) zeigt gleichfalls keine grossen Ab- weichungen von dem der verschiedenen dupotetiana-Formen; bemerkens- wert sind die fein verzweigten Glandulae mucosae mit relativ langem und schlankem Stamm. Der Pfeilsack ist, wie bei den verwandten Arten, klein und nur mässig verdickt, der gerade oder schwach gebogene Pfeil 3—3,1 mm lang, von der für Archelix charakteristischen Gestalt. Das Längenverhältnis von Vagina und Uterushals ist überaus variabel; als extreme Maasse für diese beiden Organe fand ich 15:25 und 7:27 mm. Am Blasenstiel misst der Schaft 11—15, der Blasenkanal 35--40, das Divertikel 38—50 mm. Der Längenunterschied von Blasenkanal und Divertikel ist also ziemlich klein und überstieg in keinem Falle 10 mm; das Divertikel ist zuweilen doppelt so stark, wie der Blasenkanal und in der Regel gelb gefärbt, wie bei dupotetiana. Die Glandulae mucosae (Fig. 3) haben einen 4—7 mm langen Stamm; die Länge der Verzweigungen beträgt 11—20 mm, die Zahl der Zweige schwankt von 17 u. 19 bis 23 u. 27. Das Vas deferens fand ich immer länger, als den Uterus; es mass bei meinen Exemplaren 33—43 mm, während die Länge des Uterus von 27—31 mm schwankte, Am männlichen Genitaltraetus übertrifft der vordere Penisabschnitt den hinteren an Länge; das Flagellum ist bald länger, bald kürzer, als der gesamte Penis. Als extreme Maasse für die genannten drei Teile fand ich: 19:13:28 und 10:9:23 mm. Der dünne Retractor mass bei meinen Exemplaren 11—19 mm. Nicht nur anatomisch, sondern auch testaceologisch ist A. zanthodon so wenig von dupotetiana verschieden, dass man sie unbedenklich als Varietät von dieser betrachten kann. Indem ich sie hier als eigene Art behandelte, trug ich nur der herkömmlichen Anschauung Rechnung, ohne von ihrer Artgiltigkeit fest überzeugt zu sein. Erklärung der Abbildungen. Taf. 447. Fig. 1. Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). „ 2. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 3. Eine Glandula mucosa (Vergr. 2:1). 87 Archelix abrolena Bgt. Taf. 448. Das Untersuchungsmaterial verdanke ich wieder Herrn Pallary, der mir einige Exemplare von den Habibas-Inseln und eine grössere An- zahl von den Zaffarinen zuschickte. Es waren mehrere reinweisse Albinos dabei, denen die bei den normalen Individuen kräftig ausgeprägte, für Archelix so charakteristische kastanienbraune Färbung des Mündungs- innern gänzlich fehlt. Die Art gehört zu den kleinsten der Gattung; mein grösstes Exemplar hat für gr. und kl. Durchmesser und Höhe die Maasse 22,5:19,5:17, das kleinste 19:16:14 mm. Das Tier hat, auf einer wagerechten Glasfläche kriechend, 30—35 mm Länge bei 10 mm Breite der Sohle; die Augenträger sind 10—11, die kleinen Fühler wenig über 2 mm lang. Kopf und Rücken sind aschgrau, zuweilen mit gelblichbraunem Anfluge; auch die Sohle ist hellgrau, Seiten und Schwanzende weisslich. Der Mantelwulst ist gewöhnlich tiefschwarz, das Lungendach weisslich oder grau mit graubraunen Längsstreifen, die den Bändern der Schale entsprechen, zuweilen am vorderen Ende bräunlich und mit zahlreichen feinen schwarzen Punkten bestreut. Von den Nacken- lappen ist der rechte dreieckig, 4,5—5 mm lang; der 13—16 mm lange linke tritt, wie gewöhnlich, als sehr schmaler Saum auf und zeigt an seinem oberen Ende eine 2,5—3 mm lange, halbmondförmige Verbreiterung. Die Niere hat die gewöhnliche Keilform; die beiden längeren Schenkel messen 11 u.9 bis 13 u. 9 mm, die schräg abgestutzte Basis 4—6 mm; die Nierenspitze ist 18—24 mm vom Mantelrande entfernt. Die Mantel- randdrüse fand ich 9 mm lang, bei 3—3,5 mm Höhe und 2—2,5 mm Dicke. Der hell kastanienbraune Kiefer (Fig. 1) ist halbmondförmig, 1,5 bis 1,6 mm breit, 0,5—0,7 mm hoch, mit abgerundeten oder abgestutzten Enden und mit 3—5 zuweilen relativ breiten Leisten besetzt, die beide Ränder üverragen. Die Radula, 4,1—4,3 mm lang und 1,7—1,9 mm breit, ist mit 163 Querreihen von 51-—1—51 Zahnplatten besetzt. Am dreispitzigen Mittelzahn sind die Seitenspitzen nur schwach entwickelt; die Hauptspitze ist stumpfer, als gewöhnlich bei Archelix, und erreicht nicht den Rand der Basalplatte. Am 19. Zahne spaltet sich die Hauptspitze; auf den Randfeldern ist gewöhnlich auch die Seitenspitze gespalten und erscheint nicht selten sogar dreizackig. Am Genitalapparat (Fig. 2) ist, wie oft bei Archelix, die gelbe, zungenförmige Eiweissdrüse relativ lang und kommt zuweilen dem Uterus an Länge gleich. Dieser ist weisslich, 20—32 mm lang, von gelatinöser Konsistenz, vielfach gefältelt; die Prostata zieht sich als schmales, weisses Band an ihm entlang. Der Zwittergang (Ftg. 5) ist immer nur lose ge- schlängelt, zuweilen in der hinteren Hälfte nahezu gerade. Der Uterus- 88 hals ist 10—18 mm lang und hat in der Regel genau die doppelte Länge der Vagina, die 4,5—9 mm misst. Aın Blasenstiel ist die Länge der einzelnen Teile ungemein variabel; der Schaft misst 3—13, der Blasen- kanal 16—30, das Divertikel 13—41 mm; die kugelige Samenblase ist gewöhnlich von rotbrauner Farbe. Das Divertikel ist meist stärker als der Blasenkanal, oft auch länger, doch ist zuweilen die Differenz zwischen beiden nur minimal. Welchen grossen Schwankungen die Länge der einzelnen Teile des Blasenstiels unterliegt, zeigen die folgenden Maasse: 1:23.23, 6:16:18, 4:25.28, 8:21 281, 3:25.39, 1522024 nm Der ungefähr an der Mitte der Vagina angeheftete, kolbig verdickte, im freien Teile 53—4 mm lange Pfeilsack ist zuweilen schlanker, als die Ab- bildung ihn zeigt, und umschliesst einen geraden, 2,9--3 mm langen Pfeil (Fig. 6) von der bekannten Form. Die Schneiden sind hier stärker ver- breitert, als bei den meisten anderen Archelix-Arten; der Versuch, einen Querschnitt herzustellen, misslang leider. Die Glandulae mucosae (Fig. 3) haben einen kräftigen Stamm von 2—4 mm Länge und zarte, meist spindelförmige oder keulenförmig verdickte Zweige. Die Länge der Ver- zweigungen beträgt 7—13 mm, ihre Anzahl schwankt von Tu. 8 bis 13 u. 14. Die Vagina ist zuweilen an ihrem vordersten Ende kugelig aufgetrieben. Am männlichen Teile des Genitaltraetus ist der eigentliche Penis gewöhnlich spindelförmig; zuweilen (Fig. 4) verdickt er sich plötzlich und geht dann, nach hinten sich allmählich verjüngend, in den zylindrischen Epiphallus über. Immer ist der vordere Abschnitt des Penis länger, als der hintere, während das Flagellum ungefähr der Gesamtlänge des Penis gleichkommt. Es ist zuweilen etwas länger oder kürzer, doch überschreitet die Differenz nie 5 mm. Der Retractor ist kurz und dick oder lang und dünn; seine Länge schwankt von 1,5 bis 12 mm. Das Vas deferens ist sehr zart, in den meisten Fällen länger als der Uterus. Augenfällige Unterschiede, durch die unsere Art sich vor ihren Gattungsgenossen auszeichnet, habe ich bei der anatomischen Untersuchung nicht feststellen können; die Differenzen sind nur quantitative. Dass die Schneiden des Pfeils etwas breiter sind, als bei den meisten andern Species, und dass sich auch im Bau der Radula kleine Besonderheiten zeigen, verdient gewiss Erwähnung, doch erstreckt sich meine Beobachtung nicht auf ein so grosses Material, dass ich die Constanz dieser Merkmale mit voller Sicherheit behaupten könnte. Erklärung der Abbildungen. Taf. 448. Fig. l1a,b. Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). „. 2. Geschlechtsapparat (Vergr. 2:1). „ 9a,b. Glandulae mucosae (Vergr. 3:1). 89 Fig. 4. Penis (Vergr. 3:1). „ 5. Zwitterdrüse und Zwittergang (Vergr. 3:1). „ 6. Zwei Pfeile (Vergr. 20:1). Archelix arabica Terver. Taf. 448. Unter diesem Namen erhielt ich von Herrn Pallary zwei lebende Tiere von Taforalt im östlichen Marokko. In Grösse und Form des Ge- häuses stimmen die beiden Exemplare vortrefflich zu Terver’s Abbildung, weichen aber davon ab durch die kontinuierlichen Bänder und durch das Auftreten eines kräftigen Zahns am Basalrande. Das Tier ist auf dem Rücken hell gelblichgrau, Seiten, Schwanz- ende und Fusssohle weisslich; die Nackenleiste ist nicht durch besondere Färbung ausgezeichnet. Der Mantelwulst ist schwarzgrau, das Lungen- dach hell bräunlichgelb, am Vorderende dunkelbraun. Von den Nacken- lappen ist der rechte dreieckig, 4—4,5 mm lang, der linke ein ununter- brochener, schmaler Saum, am oberen Ende nur wenig verbreitert. Die Mantelranddrüse ist 12 mm lang und 5 mm hoch; die Spitze der keil- förmigen Niere ist 23 mm vom Mantelrande entfernt. Der kastanienbraune Kiefer ist 2,1 mm breit, 0,8 mm hoch, von der bekannten halbmondförmigen Gestalt, mit abgerundeten Ecken und mit fünf mässig breiten Leisten besetzt, die den concaven Rand stark, den convexen kaum überragen. Die Radula ist 6,5 mm lang, 2,3 mm breit und mit 209 Querreihen besetzt, in denen ich als Maximum 51—1—51 Zahnplatten zählte. Die Hauptspitze des dreispitzigen Mittelzahns erreicht den Rand der Basal- platte oder überragt ihn ein wenig, Beim 17.—19. Zahne erscheint die Hauptspitze gespalten; auf den Randfeldern ist zuweilen auch die Seiten- spitze zweizackig. Die Radula des einen der beiden untersuchten Exemplare zeigt auffallend viele Unregelmässigkeiten und missgebildete Längsreihen; nicht selten verschwindet an den Randzähnen ein Zacken der Hauptspitze, so dass diese einfach erscheint. Am Geschlechtsapparat (Fig. 7) fand ich den weisslichen Uterus und die gelbliche Eiweissdrüse von gleicher Länge, 21—22 mm; das sehr zarte Vas deferens erreicht fast die doppelte Länge des Uterus, bei einem Tiere 39, beim andern 40 mm. Der weissliche dünne Zwittergang ist 12 mm lang und ziemlich locker geschlängelt. Der gekräuselte Uterushals ist länger als der Uterus und erreicht die dreifache Länge der Vagina; ich fand für diese beiden Organe die Maasse 30:10 und 27:8 mm. Am Blasenstiel ist das Divertikel von gleicher Dieke, wie der Blasenkanal, aber länger als dieser; für Schaft, Kanal und Divertikel verzeichne ich 90 hier die Längen: 5,5:26,5:29, 9:29:38 mm. Die Glandulae mucosae haben einen ziemlich schlanken, 5—6 mm langen Stamm; die Verzweigungen sind 10—14 mm lang, ihre Zahl betrug bei einem Tier 15 u. 16, beim andern 17 u. 24. Der kurze, in seinem freien Teile nur 4 mm lange Pfeilsack (bei 5,5 mm ganzer Länge) umschliesst einen 3,1 mm langen Pfeil (Fig. 8) von der für Archelix charakteristischen Gestalt. Beim Versuch, einen Querschnitt herzustellen, brach er leider nicht in der Mitte, sondern mehr nach der Spitze zu ab, und da von den beiden gegenüber- stehenden Leistenpaaren das eine sich früher verjüngt als das andere, so erscheint das eine Paar Schneiden nur wenig verbreitert, während das andere die bei Archelix übliche Form hat. Die Vagina ist am vorderen Ende verdickt. Am männlichen Teile ist der vordere Abschnitt des Penis erheblich länger, als der hintere, während die Länge des Flagellums sehr wechselt; ich fand für die drei Teile, von vorn beginnend, die Maasse 13:8,5.:17 und 12:7:25 mm. Der Retractor war bei meinen beiden Tieren 6 und 7 mm lang und ziemlich dünn. Das Ergebnis der Untersuchung ist, dass ich kein anatomisches Merkmal zu nennen weiss, durch welches sich Archelix arabica von ihren Gattungsgenossen sicher unterscheiden liesse. Erklärung der Abbildungen. Taf. 448. Fig. 7. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 8. Pfeil (Vergr. 24:1); 8a. Querschnitt Archelix odopachia Bgt. Taf. 449. Von dieser Art erhielt ich durch Herın Pallary zwei Exemplare von Ain Sefra, die sich leider als noch nicht geschlechtsreif erwiesen, und vier vollkommen reife lebende Tiere von Sebka Naama, zwischen Ain Sefra und Mecheria. Das Gehäuse hat fünf Umgänge und ist von mittlerer Grösse; in gr. und kl. Durchm. und Höhe misst mein kleinstes Stück 23:19:15, das grösste 28:23,5:18 mm. Von den fünf Bändern sind, wie gewöhnlich bei den Verwandten von A. dupotetiana, das zweite und dritte stets zu- sammengeflossen, so dass das Gehäuse vierbändrig erscheint. Das Tier ist, auf einer horizontalen Glasplatte kriechend, 37 mm lang, die Sohle bis 11 mm breit; die Augenträger messen 10, die kleinen Tentakel 2,5 mm. Es ist einfarbig, transparent weisslich oder gelblich, Kopf und Rücken nur wenig dunkler, die Sohle gelblich, die Augenträger hell gelblichgrau; die Nackenleiste ist nicht durch besondere Färbung Il ausgezeichnet. Der Mantelwulst ist weisslichgelb oder hell chokoladen- braun, über dem Atemloch zuweilen ein 3 mm langer weisser Fleck, das Lungendach hell gelblich oder bräunlich, am vorderen Ende eine 3—4 mm breite, braungelbe Zone. Von den Nackenlappen ist der rechte dreieckig oder ohrförmig, 4—5 mm lang, der linke tritt als 6—10 mm langer, schmaler, am oberen Ende etwas verbreiterter Saum auf. Die hell bräunlichweisse Niere hat die bekannte keilförmige Gestalt; die beiden langen Schenkel messen 9 und 13, die schräg abgestutzte Basis 6 mm; die Spitze ist 20—29 mm vom Mantelrande entfernt. Auffallend klein ist die Mantelranddrüse; ich fand sie nur 6—-7,5 mm lang, bei 3,5 bis 4 mm Höhe. Der Kiefer (Fig. 1) ist halbmondförmig, von hell gelbbrauner Farbe, 1,5—2,3 mm breit, 0,7— 0,3 mm hoch und mit 3—5 sehr schmalen Leisten besetzt, die beide Ränder, aber besonders den concaven, überragen. Die Radula, 5—5,3 mm lang, 2—2,2 mm breit, hat 138—154 Querreihen von Zahnplatten, deren Zahl von 51—1—47 bis 62—1—61 schwankt. Bei einer normal entwickelten Radula finde ich erst am 24. Zahne die Hauptspitze gespalten; die Nebenspitze ist auch bei den Randzähnen meist ungeteilt, dagegen hat die Hauptspitze auf den Rand- feldern zuweilen, aber selten, drei Zacken. Eine andere Radula weist verschiedene Abnormitäten auf, wobei durch Verwachsen zweier Zahn- reihen zuweilen recht abenteuerliche Formen entstehen. Bei dieser findet schon am 21. Zahue die Spaltung der Hauptspitze statt. Am Genitalapparat (Fig. 2) ist die schmale, zungenförmige, 17—21 mm lange Eiweissdrüse gewöhnlich intensiv gelb, der 11—12 mm lange, dünne, eng gewundene Zwittergang bräunlich bis schwarzbraun gefärbt. Der stark gefältelte, weissliche Uterus von gelatinöser Consistenz ist 18—30 mm lang, oft etwas kürzer, als das zarte Vas deferens, bei dem ich eine Maximallänge von 38 mm konstatierte. Der Uterushals, 9—21 mm lang, ist stets kürzer als der Uterus und hat ungefähr die doppelte Länge der Vagina, die bei meinen Stücken 5—11 mm misst. Am Blasenstiel ist das auffallend orangegelb gefärbte Divertikel nur wenig stärker, als der sehr dünne, fadenförmige, 19—36 mm lange Blasen- kanal; es übertrifft ihn nur ganz wenig in der Länge, bei einem meiner Tiere fand ich es sogar um 1 mm kürzer, als den Kanal. Der dünne Schaft (6—10 mm) erreicht nur ein Drittel bis ein Fünftel der Länge des Blasenkanals; die kugelige Samenblase hat 2,5 —4 mm Durchmesser. Die Glandulae mucosae (Fig. 5) sind im Vergleich zu denen anderer Archelix- Arten ziemlich schwach entwickelt; der 2-6 mm lange Stamm trägt zwei oder drei Äste, die in eine mässige Anzahl T7—14 mm langer, spindel- förmiger Zweige zerfallen; ich fand deren als Minimum 6 u. 9, als Maximum 11 u. 16. Der leicht keulenförmig verdickte, in seinem freien Ende nur Rossmässler, Iconographie XVI. 13 92 4 mm lange Pfeilsack (ganze Länge 5—6 mm) umschliesst einen kleinen, kaum 3 mm langen Pfeil, der genau dem von Archelix tigri (Fig. 8) gleicht; die Herstellung eines Querschnitts misslang leider. Am männlichen Teil des Genitaltractus ist immer der vordere Abschnitt des Penis etwas länger, als der hintere; das Flagellum kommt der Gesamtlänge des Penis un- gefähr gleich. Für die drei Teile, von vorn nach hinten, fand ich die Maasse:,12,5.2.411:::24,:14:110 227, 0112 10% 20, 9 SPrHAkum Der eigentliche Penis ist spindelförmig und hat an seinem vordersten dünnen Ende gewöhnlich eine scharfe Einknickung, die ich oft auch bei A. tigri beobachtete (Fig. 7). Der Retractor ist kurz und diek oder lang und dünn, 3—9 mm lang. Archelix odopachia gehört nicht zum engeren Formenkreise von A. dupotetiana; sie ist nahe verwandt mit der interessanten Gruppe der Zweizähner, die an der Grenze der Wüste im Süden der Provinz Oran leben; Pallary betrachtet unsere Art wohl mit Recht als das ein- zähnige Pendant zu A. dastuguei. Erklärung der Abbildungen. Taf. 449. Fig. 1a,b. Zwei Kiefer (Vergr. 18:1). »„ 2. Geschlechtsapparat (nat. Gr.). „ 3. Eine Glandula mucosa (Vergr. 3:1). Archelix tigri Gervais. Taf. 449. Herr Pallary schiekte mir aus dem Süden der Provinz Oran sechs lebende Exemplare dieser interessanten Art, die sich sämtlich als geschlechts- reif erwiesen. Das Gehäuse hat bei fünf Umgängen 24—25,5 mm grossen Durch- messer und 16—17,5 mm Höhe; das Innere der Mündung ist sehr hell braungelb gefärbt. Die gelblichen Bänder sind von der gleichen Farbe, vielleicht noch etwas heller; durch Zusammenfliessen von Band 2 und 3 erscheint ihre Zahl auf vier reduciert. Bourguignat schreibt: „cette Helice est nocturne*. Das mag für ihre Heimat zutreffen, wo die Schnecke sich vielleicht tagsüber verborgen hält, um sich vor der Sonnenglut zu schützen, und nachts dem Tau nach- geht. Meine Exemplare hielt ich einige Zeit in Gefangenschaft und beobachtete, dass sie auch während der Tagesstunden in Bewegung waren und Nahrung aufnahmen. Das Tier ist, an einer senkrechten Glasfläche kriechend, 28 mm lang, die Sohle 6 mm breit. Es ist sehr hell graugelb gefärbt, Kopf und Rücken grau, mit deutlicher, aber nicht durch besondere Färbung aus- 93 gezeichneter Nackenleiste, Seiten, Schwanzende und Fussohle hell gelblich. Die Haut ist fein gerunzelt, nicht entfernt so grob wie die von dupotetiana. Mantelwulst und Nackenlappen sind hell, graugelb, das Lungendach gelblich- braun. Von den Nackenlappen ist der rechte dreieckig, 4--6 mm lang, am oberen Ende 1,5—2 mm breit; der linke tritt als 9—11 mm langer, schmaler Saum auf und hat oft am oberen Ende, zunächst dem Atemloch, einen halbmondförmigen Vorsprung von 2—3,5 mm Länge. Die gelblich- weisse Mantelranddrüse ist in der Grösse ziemlich variabel, 8,5—12 mm lang und 3,5—5 mm hoch. Die Niere hat die bekannte Keilform; ihre vordere Spitze ist 13—26 mm vom Mantelrande entfernt. Der halbmondförmige, hell gelbbraune Kiefer (Fig. 4) mit ab- gerundeten oder schräg abgestutzten Enden ist 1,7--1,9 mm breit, 0,6 bis 0,9 mm hoch und mit 3—5 schmalen Leisten besetzt, die besonders den concaven Rand überragen. Die Radula ist 5—5,1 mm lang und 1,9—2,1 mm breit; ich fand sie mit 134—153 Querreihen von 50 —1—50 Zahnplatten besetzt. Am dreispitzigen Mittelzahn erreicht die mittlere Spitze den Rand der Basal- platte oder ragt etwas darüber hinaus, Am 19.—21. Zahne findet der Übergang zur Randzone statt, indem sich die Hauptspitze spaltet. An den Randzähnen ist zuweilen, aber selten, auch die Nebenspitze geteilt, die überwiegende Mehrzahl ist nur dreizackig. Der Genitalapparat (Fig. 5) ist dem von odopachia so ähnlich, dass ich eine eingehende Beschreibung unterlassen kann. Auch hier ist der Uterushals länger als der Uterus und etwa doppelt so lang, wie die Vagina. Auffallend kurz ist der Blasenstielschaft, nur 4—6,5 mm; das oft im hinteren Teil gekräuselte Divertikel ist nur wenig stärker, aber gewöhnlich etwas länger, als der 23—34 mm messende Blasenkanal; der Durchmesser der runden oder ovalen Samenblase schwankt von 1,5—5 mm. Die Glandulae mucosae haben etwas kräftigere Äste, als bei odopachia, und zarte, meist zylindrische Zweige, deren Zahl von 6 u.7 bis 10 u. 12 schwankt. Der kurze Pfeilsack enthält einen Pfeil (Fig. 8) von der für Archelix charakteristischen Form. Der Querschnitt zeigt nur Leisten mit verdickten Schneiden, weil der Pfeil leider nicht in der Mitte, sondern mehr nach der Spitze zu abbrach; es ist anzunehmen, dass der Quer- schnitt in der Mitte dieselbe Form hat, wie bei der überwiegenden Mehr- zahl der Archelix-Arten. Die Vagina ist zuweilen am vorderen Ende erweitert. Im männlichen Teile des Genitaltractus erinnert unsere Art gleich- falls sehr an A. odopachia. Der eigentliche Penis ist entweder spindel- förmig (Fig. 6), nach vorn und hinten sich allmählich verjüngend, oder er schwillt plötzlich an und geht ebenso plötzlich in den dünnen, zylindrischen Epiphallus über (Fig. 5); zuweilen ist die vorderste dünne Strecke scharf 13* 94 knieförmig gebogen (Fig. 7). Der gewöhnlich sehr dünne Retractor variiert ausserordentlich in der Länge, die 4—18 mm beträgt, und teilt den Penis in zwei ungleiche Abschnitte, von denen der vordere stets länger ist. Das Flagellum kommt gewöhnlich an Länge dem Penis gleich; ich ver- zeichne hier die Maasse für die drei Teile, vom vorderen Ende beginnend: 14,5:10:22, 7:4,5:12, 11:9:13,5, 10:4,5:16, 13:7:19, 10,5:7,5:19mm. Erklärung der Abbildungen. Taf. 449, Fig. 4, a—d. Kiefer (Vergr. 14:1). „ 5. Genitalapparat (nat. Gr.). „ 6. Genitalapparat, vorderer Teil, von einem andern Tier (Vergr. 3:1). „ 7. Penis eines andern Individuums (Vergr. 3:1). 8 » ® Pfeil (Vergr. 20:1). 8a. Querschnitt. Als Ergebnis der vorstehenden Untersuchungen stellt sich heraus, dass das Genus Archelix im anatomischen Bau auffallende Eigentümlichkeiten aufweist, die es scharf gegen die andern Gattungen der Subfamilie Helieinae abgrenzen; die sonderbare Mantelranddrüse ist bis jetzt nur von Archelix bekannt, und auch die ungewöhnliche Länge des Uterushalses ist für unser Genus charakteristisch. Für die Unterscheidung der Arten dagegen bietet die Anatomie nur in wenigen Fällen sichere Anhaltspunkte. A. punctata differiert durch den Pfeil und das wesentlich kürzere Flagellum von der ihr sonst so ähnlichen A. lactea; A.lariollei ist durch die besondere Form des Pfeils und der Glandulae mucosae vor den verwandten Arten ausgezeichnet und auch A. pallaryi ist durch den zierlichen, relativ stark gebogenen Pfeil — eine Miniaturausgabe des punctata-Pfeils — und die schwach ent- wickelten Glandulae mucosae gut charakterisiert. Das Divertikel des Blasenstiels, bei A. lactea, punctata und pallaryi von mässiger Länge, ist bei den ihnen nahe stehenden A. hieroglyphicula und jourdaniana länger und erreicht bei juilleti und chottica, besonders aber bei den verschiedenen Formen von Zucasi, bedeutende Dimensionen. Die Knickung der Eiweiss- drüse bei jwilleti und die mehr oder weniger erheblichen Abweichungen in der Form der Fingerdrüsen sind, mit Rücksicht auf die ziemlich grosse Veränderlichkeit dieses Organs, nur mit Vorsicht für die Artunterscheidung zu benutzen. Dafür und für die Einteilung in Subgenera sind wir vor- zugsweise auf die Gehäuse angewiesen, deren Merkmale allerdings auch von den verschiedenen Autoren verschieden bewertet werden. Besonders eingehend wurde das Genus Archelix von Bourguignat und Pechaud in der unter des Letzteren Namen erschienenen Arbeit „Exceursions malacologiques dans le Nord de l’Afrique“, Paris 1883, be- handelt und durch viele neue Arten vermehrt. Diese 1883 beschriebenen 35 Novitäten datiert Bourguignat zum grössten Teile — „pour prendre date“ — vom Jahre 1878 und citiert dazu die nieim Druck erschienene zweite Centurie seiner „Species novissimae*. Die Fundortsangaben lassen die erforderliche Genauigkeit leider recht sehr vermissen; überdies stellt sich heraus, dass nicht wenige der neuen „Arten“ auf einzelne ver- krüppelte Gehäuse längst bekannter Species begründet sind. Die Höflichkeit verbietet mir, einen solchen Wissenschaftsbetrieb nach Gebühr zu kennzeichnen. Kobelt hat die zu Archelix gehörigen Arten auf drei Subgenera verteilt, Otala M.-Td., Alabastrina Kob. und Dupotetia Kob. Als Typus für Alabastrina gilt ihm Helix alabastrites, die keine Archelix ist; der Name kann also nicht für eine Gruppe von Archelix in Geltung bleiben. Ich denke aber, wir können ihn recht gut entbehren, da mir die Creierung eines besonderen Subgenus für A. lucasi, jourdaniana, juelleti etc. unnötig erscheint. Ich stelle diese zusammen mit lactea und punctata zum Sub- genus Archelix, s. str. (Otala M.-Td.); die Untergattung Dupotetia Kob. scheint mir durchaus natürlich und ohne weiteres annehmbar. Man könnte die beiden Gruppen etwa folgendermaassen charakterisieren: Subgenus Dupotetia Kob. Mundrand scharf, schneidend. Grund- farbe weiss, gewöhnlich mit gelbbraunen, zuweilen sehr hellen Bändern; Band 2 und 3 sind meist zusammengeflossen, so dass däs Gehäuse vierbänderig erscheint. Die meisten Arten haben am Basalrande einen kräftig ausgebildeten Zahn. Am schwächsten tritt dieser bei den in der Küstenzone lebenden Formen auf; bei den die Steppen- und Wüstenregion des Innern bewohnenden Arten ist er stärker ausgesprochen, und manche von ihnen haben sogar einen zweiten Zahn am Aussenrande, Die Mantelranddrüse ist relativ klein, gewöhnlich 6—12 mm lang; als Maximum fand ich 14 mm (bei A. zanthodon). Verbreitung. In der Provinz Oran, südlich bis zur Wüste, und im südlichen, Marokko; im Norden reicht sie westlich nur bis zur Muluja, während im Innern die Westgrenze nicht sicher bekannt ist; jedenfalls erreicht sie nicht die atlantische Küste. A. dupotetiana soll auch im südlichen Spanien leben; ob dort heimisch ? Als besondere Section Deserticola m. trenne ich die eigent- lichen Wüstenbewohner ab; diese sind in überwiegender Mehr- zahl zweizähnig und zeichnen sich aus durch die blassgelbe Farbe der Mündung und der Bänder, durch die von den andern Dupotetia abweichenden, schwächer entwickelten Glandulae mucosae und den mit auffallend schmalen Leisten besetzten Kiefer. Aus dieser Sippe konnte ich leider nur zwei Arten untersuchen. 96 Subgenus Archelix s. str. Mundrand weniger scharf als bei den vorigen. Färbung und Zeichnung des Gehäuses sind hier viel mannigfaltiger und lebhafter ; das Auftreten von fünf deutlich und scharf ausgesprochenen, meist schwarzbraunen Bändern’ ist nahezu die Regel. Am Basalrand eine Schwiele, zuweilen mit einem zahnartigen Vorsprung, der ziemlich kräftig ausgebildet sein kann; nie tritt ein Zahn am Aussenrande auf. Die Mantelranddrüse ist stärker entwickelt, als bei Dupotetia, bis 23 mm lang. Verbreitung. Im südlichen und östlichen Teil der iberischen Halbinsel, an der Ostküste entlang bis zum südlichen Frankreich; Corsika; Balearen; Marokko an der ganzen atlantischen Küste. Provinz Oran, vorzugsweise im nördlichen Teile; nur wenige Arten reichen in die Steppenregion hinein. Einige Arten finden sich auch in der Provinz Algier. Meine Absicht, ein Verzeichnis der bis jetzt beschriebenen Archelix- Arten zusammenzustellen, wäre wohl immer ein frommer Wunsch geblieben, wenn ich mich nicht dabei der Unterstützung des Herrn Pallary zu er- freuen gehabt hätte, der mir bereitwilligst alle erforderlichen Auskünfte erteilte. Durch zahlreiche eigene Sammelreisen kennt er die Fauna von Marokko und Algerien sehr genau, und in Genf hat er die Archelices der Bourguignat’schen Sammlung eingehend studiert, sodass er mir über den Wert der zahlreichen neuen Arten, die in Pechaud-Bourguignat’s „Excursions“ beschrieben, aber leider nicht abgebildet sind, sicheren Auf- schluss geben konnte. Nur durch die überaus dankenswerte Mitarbeit dieses vortrefflichen Kenners war es mir möglich, eine, wie ich hoffe, an- nähernd vollständige Aufzählung der bekannten Formen zu geben und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu einander richtig abzuschätzen. Ich fasse die Arten ziemlich weit; constante Varietäten mit bestimmt umgrenzter geographischer Verbreitung betrachte ich als Subspecies, minder- wertige Abänderungen als Formen. Will man meine Subspecies zum Range von Arten erheben, meine Arten als Formenkreise bezeichnen, so lässt sich dagegen nichts einwenden; ich halte das für ziemlich neben- sächlich und lege vor allem Wert darauf, dass die verwandtschaftlichen Beziehungen richtig erkannt werden und in der systematischen Anordnung zum Ausdruck kommen. Albinos, als rein individuelle Abänderungen, habe ich nicht berücksichtigt, und auch den Farben- und Bänderungs- Varietäten nur wenig Wert beigelegt. Die Synonyme sind cursiv gedruckt und in Klammern gesetzt. Die Erläuterungen, die mir wünschenswert erschienen, habe ich am Schlusse zusammengestellt; die eingeklammerten Zahlen im Artenverzeichnis verweisen darauf. Das Zeichen * vor dem Namen bedeutet, dass die Form in meiner Sammlung vertreten ist, **, dass sie anatomisch untersucht wurde. 97 Zu jeder Art habe ich, soweit mir das möglich war, eine Abbildung eitiert und dabei in erster Linie die Iconographie berücksichtigt. Die bei den Citaten verwendeten Abkürzungen dürften ohne weiteres ver- ständlich sein; A. F. A. S. bedeutet „Association francaise pour l’avancement des sciences“. Ich mache nicht den Anspruch, mit diesem Verzeichnis etwas Voll- kommenes zu bieten, zumal mir die Literatur leider nicht in dem wünschens- Mit Dank würde ich es anerkennen, wenn der eine oder andere Leser mich auf Lücken oder etwaige falsche Deutungen hinweisen wollte, die ikm in meiner Arbeit auffallen. werten Umfange zugänglich ist. Subgenus Archelix s. str. 1850. Verzeichnis der Arten des Genus Archelix Albers. “* punetata Müll. 1774 (** galena Bgt. 1883,** eugas- | Ie. II, 1, 78 ** tora bgt. 1883, lactea Bgt.) 1) f. baudotiana Bgt. 1583. f. maxima Bgt. 1864 (bredeana [Deb.] Kob. 15852) calendyma Bgt. 1864 n f. major 1864 cn f. unicolor 1864 punctatissima Jenisson (punctata Bgt. 1864, myristig- maea Bgt. 1853) & f. incrassata Pallary 1903 apalolena Bgt. 1867 Typus A. punctata Müll. Ic. I, 2, 545—548 Te. 17, 1,83 Mal. Alg. I, pl. XI, fig. 10—13 Moll. lit., pl. XXX, fig. 6—8 Ic. 11, 10, 1835 Moll. lit., pl. XXXV, fig. 1—5 Südportugal, von Lissabon bis Algarve (Locard) Prov. Oran; Balearen; in Süd- amerika acclimatisiert. Bei Laghouat im Süden der Provinz Algier an- gesiedelt. Oran, Le Sig, Perrögaux ; Djebel Filaoucen im Tra- ras-Massiv, östlich von Nedroma. (Bgt.) Oran. Küstenzone bei Oran. Prov.Oran,nurinderKüsten- zone von Rio Salado bis Mostaganem Cap Figalo, westl. von Oran. Honai. Beni Saf. Ostküste Spaniens, v. Murcia nach Norden, bis zur Landschaft Roussillon in Südfrankreich. Balearen; nördl. Corsika. Kobelt fand sie am oberen Ebro im Baskenlande. 98 ** punctata polita Gassies 1856 (lucentumensis Bgt. 1880, punctata var. maurula Kob. 1903) polita f. pelopiea Bgt. 1880 kebiriana Pallary 1896 s f. minor Pall. 1896 melanostoma P. Hesse 1909 duriezi (Deb.) Kob. 1884 (2) ** Jactea Müll. 1774 (faux nigra Chemn. Fx 1786, irrorata Say, atomaria Schum. 1517, axia Bgt. 1380, atlantica Pallarıy 1904) f. ezquerriana Bgt. 1883 f. eanariensis Mss. 1872 mureieca Rssm. 1854 n f. turturina (Guirao) Rssm. 1854 5 f. maura (Guirao) Rssm. 1854 (4) = simocheila Bgt. 1883 (4) sevilliana (Gratel.) Mss. 1874 (sevillensis Servain 1850, mala- censis [Ancey] Bgt. 1883) alybensis Kob. 1882 bleicheri Palad. 1875 (stoma- todaea Bgt. mscer.) (5) E f. tenuis Pall. 1904 e f. spbaeromorpha Bgt. 1883 (bathylaema /Bgt.] Kob. 1882) 2 f. grossularia Marts. 1900 (3) Te. II, 10, 1897 Ic. II, 8, 1423 Ic. IT, 10, 1834 10.11, 1, 71 Ic. I, 3, 802, 803 II, 1,70 Ic. I, 3, 800 | Ic. I, 3, 805 | Ic. I, 3, 804 Ic. I, 3, 801 Ic. I, 3, 808 Ic. II, 1, 67 Journ. Conch. 1904 pl. I, fig. 16, 17 ibid. pl. I, fig. 18 Journ. Conch. 1898 pl. VII, fig. 8 Toy, 1, 72 Ic. IT, 9, 1671 Südspanien bei Alcoy (Bgt.) und Elche (Servain). Algerien, zwischen Tlem- cen und Lalla Marnia (Pechaud). Bei Marnia gemein; Beni Znassen in Marokko (Pallary);Ne- mours. Alcoy bei Alicante (Bgt.). Ain el turk bei Oran. Cap Falcon. Tetuan. El Kreider, Oglat Tames- touta, Ain Sefra (Pall.). Südspanien, Balearen, Por- tugal, Marokko. Algesiras. Canaren, wahrscheinlich eingeführt. Prov. Murcia in Südspanien (Rssm.). Almeria (Pallary). Ebenda. Portugal (Locard). Ebenda. Las Aguilas und Alicante in Südspanien (Bgt.). Südspanien zwischen Sevilla und Malaga; häufigalbin. Gibraltar. N.W. Marokko. Bei Lissabon und Setubal (Locard). Ouad Ouarne im Atlas (Pallary). Marokko: Tanger, Fez, in der Küstenregion von Tanger bis Casablanca. Bei Drenkat, südlich von Marrakesch (Marts.) Aga- gour (Pallary briefl.). x Fr x x x* #% ** laetea praelongata Pallary 1897 Journ.Conch.1898 ” pl. VII, fig. 9 = f. magnifica Pall.| A.F. A, S. 1897, 1897 pl. V, fig. 7,8 Journ. Conch. 1898 pl. VII, fig. 10 ahmarina Bgt. 1833 a f. plesiasteia Bgt. 1883 (6) (plesiasteilla Bgt. 1883) ibrahimi Bgt. 1883 Journ. Conch. 1898 pl. VIIL, fig. 1 lueasii Desh. 1848 (hispanica [Mich.] | Ie. I, 2,549—551 ” ” Terv. 1839) Ic. II, 3, 479, 480 f. ghazouana (Deb.) Kob. 1888 | Ie. II, 3, 478 riffensis (Pallary) Kob. 1903 |Ie. II, 10, 1822, 1823 hieroglyphieula Mich. 1833 (9)|Ie.I, 2, 555, 556 > f. integrivittis Ancey | Terver, Cat., pl. IV, 1882 fig. 6 5 f. compacta Kob. 1903 | Ic. II, 10, 1912 seguyana Pechaud 1883 (10) | Ic. II, 10, 1827 * jourdaniana Bgt. 1867 (11) | Moll.lit,pl. XXX VIII fig. 1—4 Ic. I, 4, 979, 980 n f. major Kob. 1882 1c#1021,:.94795 (propeda [Bgt.] Pechaud 1583) n f. lellae Kob. 1903 Ic. II, 10, 1830, 1831 e f. minor Ancey 1882 Ic. II, 10, 1829 f. subseguyana Kob. 1903 | Ie. II, 10, 1828 f. tafnensis Kob. 1903 Ie. II, 10, 1832 Rossmässler, Iconographie XVI. 99 Angeschwemmt am Strande bei Tenikrent und Came- rata, Prov. Oran. Heimat unbekannt (vielleicht im Rif?). ? Südwestmarokko, Saffi, Mo- gador. Albin bei Saffı (Pallary). Südwestmarokko. Südwestmarokko. In der Küstenzone der Prov. Oran, von Mostaganem bis zur Westgrenze. (7) Nemours, Oued Kiss, Sidi Merzoug an der marukka- nischen Grenze (Pall.). Melilla und Beni Znassen (Pallary). (8) Oran und Nemours, westl. bis zur Mündung der Muluja. Tlemcen, Albin b. Nedroma. Zwischen Oran und Tlemceen. Rar el Maden in den Traras (Pallary). Nur im nordwestl. Marokko. Pointe Malabatta bei Tanger; Ouled Ras bei Tetuan (Pallary). Tlemeen. Albin bei den Cascaden von Tlemcen (Ancey). Tlemcen (Kob.). Ebene von Terni bei Tlemcen [nicht bei Oran] (Pechaud). Plateau von Lalla Setti bei Tlemcen (Pallary). Tlemcen. Lalla Marnia (?). Lalla Marnia. (?) Tlemcen. 14 100 ** juilleti Terver 1839 (wagneriRossm. 1839) ** chottiea Ancey 1882 (saidana Deb. 1888, juilleti auet.) f, charieia Pechaud 1883 (12) f. marguerittei (Bgt.) Pechaud 1883 (heliophila [Bgt.] Pechaud 1883, denansi Kob. 1888) beguirensis (Deb.) Kob. 1882 (beguirana Pechaud 1883, parisotiana [Bgt.] Pechaud 1883) pallaryi (A. Koch) Kob. 1909 lariollei Pallary 1898 f. crassidens Pallary 1898 Ie. I, 2, 554 Ic. II, 3, 389 Ie .II, 3, 390— 393 Ic. II, 3, 475—476 16.II, 33477 Ic .o, 1,89 Ic. II, 3, 388 Ie Ie . II, 10, 1816, 1818 .II, 10, 1817 Im Dep. Oran bei Mascara, AinFares, Palicao, Inker- mann, Sidi Said. Im Dep. Algier bei Boghar, Bog- hari, Teniet el Häad. Saida, Mecheria, El Aricha, Magenta, Crampell, Be- deau, Bossuet, El Krei- der, Geryville (Provinz Oran). Laghouat im Süden der Prov. Algier. (Pallary brieflich). Daya-Gebirge, Prov. Oran. Bedeau, El Aricha. Südlich von Ge£ryville. Prov. Oran. Marhoum. Mecheria. Djebel Beguira; bei El Aricha, an der marok- kanischen Grenze; Dj. Mekaidou; Dj. Sidi el Abed; Bedeau; Sebdou. Ras el Mä (Crampell). Magenta. Beni Znassen (Taforalt, Si Mohammed ou Berkane). Rar el Maden im Traras- Massiv, Prov. Oran. An den Ufern des Oued Kiss, am Rande der Traras. Subgenus Dupotetia Kob. 1904. Typus A. dupotetiana Terv. Gruppe der A. dupotetiana Terv. (Dupotetia s. str.). ** dAupotetiana Terv. 1539 (13) f. mierostoma Kob. 1903 f. seissilabrum Kob. 1903 aspera Gassies 1356 (14) (brevierei Pechaud 1583) aspera f. minor Pechaud 1883 (zaffarinoides [Deb.] Kob. 19053) Ic. I, 2, 553 .1L, 1, 90—92 Prov. Oran; Südspanien. (?) . 11,10, 1901— 1903 | Oran (Kob.). . II, 10, 1898—1900 . II, 3, 397—398 .I, 10, 1904 Tal des Oued Mouilah, eines Zuflusses der Tafna (Pallary). Tlemcen; Nemours; Lalla Marnia; Oued Kiss. Camerata; Beni Saf.; Marnia. ** dupotetiana aspera f. mierozaffarina xx +* ++ ” ” * xanthodon (Anton) Rssm. 1839 (16) Pallary 1897 „ f.rugosaKob. 1882 (euglyptolena Pech, 1583) zaffarina Terver 1839 (15) (alba Gassies 1856, non zapharina Beck [nomen nudum] nec W. B. 1837) zaffarina f. zelleri Kob. 1882 zaffarina f. doubleti Pech. 1883 * anoterodon Pechaud 1883 (pseudo- embia [Deb.] Kob. 1887) f. variesculpta Wstld. 1889 f. minor Pechaud 1883 arabica Terver 1339 (mea Byt. 1883, abrolena Bgt. 1864 chydopsis Bgt. 1853, zantho- dontoides Deb. mser.) (17) (18) en . albidula Bgt. 1864 f. mierostoma Bgt. 1564 Leer} . minor Bgt. 1864 Leer) . ema Bgt. 1833 f. embia Bgt. 1863 . apista Wstld. 1889 (19) [ac] A. F. A.S. II, pl. V, fig. 10-12 Ic. IT, 1, 64 Ic. I, 2, 552 le211,1,.93 Ic. II, 1, 96 Te11%73, 396 Ic. IT, 3, 466 Ic. I, 2, 563 Terver, Cat. pl. II fig. 1, 2 Mal. Alg. I, pl. XIV, fig. 1—5 Te. I, 4, 1130 Mal. Alg. I, pl. X fig. 8— 9 Mal Alg.I, pl. XIV, fig. 7 Mal. Alg. I, pl. XIV, fig. 6 Ic. I, 4, 1129 Moll. lit, pl. I, fig. 1-3 Ic. II, 3, 467 101 Im Stromgebiet der Muluja; Gebiet der Beni Znassen (Pallary). Nemours; Oued Kiss (Port Say); Beni Saf. Im nördl. Teile des Dep. Oran. Umgegend von Mascara; Cacherou; Ain Fekan (Pallary). der Ebene zwischen Marnia und Udjda, und an den Ufern des Oued Kiss(Pallary). Tlemcen. Ouzidan. Zwischen Mas- cara, Perregaux und Re- lizane (Pallary). LallaMarnia; Udjda (Pall.). In Ras el Ain in Marokko (Pechaud); Lalla Mar- nia; Udjda (Pallary). Zaffarines (Bgt.). Am Col des Beni Ouassan im Tell-Atlas (Terver). Nemours (Pechaud). Lalla Marnia; Udjda (Pallary). Zaffarines, Rachsgoun und Habibas-Inseln. Zaffarines. Zaffarines, Rachsgoun u. Habibas-Inseln. Am Strandes bei Nemours angeschwemmi. 14* 102 Gruppe der A. tigri Gervais. (Deserticola m.). * eatodonta Bgt. 1883 (arichensis [Deb.] Kob. 1884) Ic. II, 3, 394 n f. crassidens (Deb.) Kob. 1888 | Ie. II, 3, 395 »„ f£.lobethana (Deb.) Kob, 1887 | Ie. II, 3, 468, 469 surrodonta Bgt. 1883 (20) | Ic. II, 3, 401 ** odopachia Bgt. 1864 (Jlattersiana Ancey 1882) Ic. II, 1, 97 Ic. II, 8, 1422 1 f. subbidentata Wstld. 1889 * dastuguei Bgt. 1863 1—5 Ic. II, 3, 399b, 470, aTı - f. burini Bgt. 1863 9-12 Ic. II, 3, 399 a ** tigri Gervais 1857 (maresi COrosse | Moll. lit., pl. I, fig. 1562, tigriana Bgt. 1862) (21)| 4—8 Ic. I, 4, 975 n f. erassidens Bgt. 1862 fig. 11—12 5 f. dicallistodon Bgt. 1883 (22) | Ie. II, 3. 402 „ stereodonta Bgt. 1883 Ic. II, 3, 400 f. sublaevis Westld. 1889 n ” Moll. lit., pl. IT, fig. Moll. lit., pl. I, fig. Mal. Alg. I, pl.XV, Im äussersten Süden der Provinz Oran, südl, von Chott R’arbi und Ain ben Rheld (Pechaud). Umgebung v. El Aricha: Djebel Mekaidou, Sidi el Abed, Kersouta (Pall.). \ Djebel Sidiel Abed an der ) marokk. Grenze (Pall). Oglat Mazer am Chott Tigri; Djebel Galloul unweit Fratis; Kradya im Süden der Tigri-Region (Bgt.). Im Süden der Provinz Oran und im südöstlichen, wahrscheinlich auch im centr. Marokko (Pall.). Gegend von Fritis, zwi- schen Geryville und dem Chott Tigri; bei Sebka Naama und in der Oase Asla (Pechaud). Asla. Gegend von Ain Sefra (Pallary). Von Aflou bis Igli (Pallary). ChottTigri u. südlich davon; Tamlelt Defla u. Figuig, im Längs- tal von Chegguet-Kradya, i. Dough. (Bgt.) Chellala, Chott Tigri; Chott-el Rarbi; Ain-ben-Khelil nördlich von Taoussera; Oglat-el- Beidha; Ain Defla (Bgt.). Chott el Gharbi. Ebene von Tamlelt. Um- gegend von Ain-ben- Khelil (Bgt.). Oglat-Moussa; Galloul (Bgt.). zwischen Ain romalaea Bgt. 1883 brocha Bgt. 1883 * alabastra Pechaud 1883 n f. subcarinata Pallary 1897 5 f. subjobaeana Kob. 1888 aidae Pallary 1898 »„ f£ minor Pallary 1898 103 Ice. II, 10, 1824 Umgebung von Ras-el-Ain im Gebiet der Beni- Mattar in Marokko, un- weit der algerischen Grenze (Bgt.). Im Gebiet der Beni-Mattar in Marokko (Bgt.). A.F. A.S. 1897, pl. V,|Im nordöstlichen Marokko fig. 24, 25 bei Udjda (Pallary). An der Plage des An- dalouses bei Oran, zu- weilen vom Meere an- geschwemmt, auch am Strande bei Camerata und Ain el Turk, aber nicht dort heimisch. An der „plage des Anda- louses* bei Oran an- geschwemmt (Pallary). Ic. II, 3, 472 Chott Tigri. Ic. II, 10, 1826 Am Strande der Provinz Oran angeschwemmt, stammtaus dem Muluja- Gebiet. Fossile Arten. Nach Pallary kommen in Algerien fossil vor: im oberen Tertiär: Archelix desoudini Crosse. im Pleistocaen : ” subsenilis Urosse. - var. dumortieri Urosse. jobaeana Crosse. punctata Müll. mit den Formen galena Bgt., eugastora Bgt., kebiriana Pallary, prae- longata Pallary. jourdaniana Bgt. hieroglyphicula Mich. lucasii Desh. juilleti Terv. dupotetiana Terv. y zaffarina Terv. 3 brevierei Pechaud. velaini Munier Chalmas. 104 Arten, deren Stellung im System zweifelhaft ist. aleyone Kob. 1882, aus Südmarokko; Kobelt rechnet sie zu seinem Subgenus Alabastrina, das u. a. Archelix lucasi, hieroglyphicula, jourdaniana, juilleti ete. umfasst. Es ist mir zweifelhaft, ob die Art eine Archelix ist. atavorum Mabille 1884, von den Canaren, steht bei Pilsbry neben Helix ahmarina ; sie dürfte kaum zu Archelix gehören. bailloni (Deb.) Kob. 1887, die Kobelt als Verwandte von Archelix juilleti betrachtet, soll nach Pallary zur Gruppe der Helix punica gehören, also zum Genus Massylaea. Die innen weisse Mündung und das Vorkommen der Art, die ausser in der oranesischen Wüste auch bei Constantine gefunden wurde, spricht allerdings gegen die Zugehörigkeit zu Archelix, deren Verbreitungsgebiet nicht so weit nach Osten reicht. galifettiana (Bgt.) Pechaud 1883 aus Südmarokko, von Pechaud zur Gruppe der Archelix lucasii gerechnet, ist mir nicht bekannt; auch Herr Pallary wusste mir über diese Form nichts zu sagen. gibbosobasalis Woll. steht bei Pilsbry zwischen Helix lactea und punctata ; die Art ist mir nicht bekannt. leucochilops Pilsbry 1894, nennt Pilsbry die von Westerlund (Fauna hispalensis 1892, S. 387) als Helix leucochila beschriebene Art, da dieser Name bereits vergeben ist. Sie soll nach Westerlund zum Formenkreis von A. punctata gehören; seine Angabe: „fauce non colorato“ lässt vermuten, dass es sich um eine albine lactea-Form handelt. tagina Servain 1880, wird von Pechaud zur engeren Verwandtschaft von A. lucasii gerechnet. Herr Pallary schreibt mir, dass in Bourguignat’s Sammlung unter dem Namen Helix tagina typische Archelix lucasii von Oran und der Macta liegen, ausser dem Typus von Lissabon, der davon ziemlich verschieden ist. Ich vermute, dass die portugiesischen und spanischen Exemplare (Servain erwähnt auch Algesiras als Fundort) zu A. lactea gehören; lucasti ist sonst von der iberischen Halbinsel noch nicht bekannt und dürfte dort kaum vorkommen. Nach Locard scheint tagina- eine lactea-Form mit niedergedrücktem Gewinde zu sein. tingitana Paladilhe, von Paladilhe aus der Gegend von Tanger beschrieben, betrachtet Bourguignat als Synonym von dupotetiana, die aber nach Pallary’s bestimmter Versicherung im nordwestlichen Marokko nicht vorkommt. Morelet hält fingitana für eine nahe Verwandte von lactea und trifft damit wahrscheinlich das Richtige. un | Anmerkungen. Albinos von A. punctata wurden als Helix victoriana Berthier 1883 — berthieri Bgt. 1883 beschrieben. Für Unterschiede in der Bänderung creierte Bourguignat die Namen Helix galena f. cincta und eugastora f. zonulata. Als Synonyme von 4. punctata sind zu betrachten: Helix bouthyana Pechaud, acanonica (Bgt.) Pechaud, und hermieri (Bgt.) Pechaud; diese „Arten“ verdienen keinen besonderen Namen, da sie sich von Hel. galena Bot. kaum unterscheiden. In Portugal unterscheidet Locard die Varietäten: vermiculiformis, major, minor, alta, depressa, grisea, fusca, albida. Bourguignat (Mal. Alg.) zählt folgende algerische Formen auf: albida, bifasciata, nigra, rufescens, maxima, parvula. . Helix asteia Bgt., zu A. punctata« gehörig, ist nach Pallary’s Mit- teilung in Bourguignat’s Sammlung nur durch ein einziges monströses Exemplar vertreten. Die Art dürfte endgiltig zu streichen sein; der Fundort „Madrid“ ist sicher falsch. . Nach Bourguignat (Pechaud, Execursions, 8.59) soll Helix azxia auch bei Oran und Mascara vorkommen; diese Angabe ist durch- aus unzutreffend.. Auch die Form ezquerriana Bgt. lebt bestimmt nicht bei Oran. Die einzige, im Dep. Oran vorkommende Archelix mit schwarzem Peristom ist A. lucasti. Locard unterscheidet in Portugal die Varietäten: major, minor, depressa, luteola, alba. . A. simocheila und maura sollen nach Bourguignat (Pechaud, Exeursions, $S. 57 und 61) in der Provinz Oran gefunden sein; sie kommen dort sicher nicht vor. . Locard unterscheidet in Portugal die Varietäten: minor, alta, de- pressa, globulosa, grisea, luteola, subalbida. Helix agenna Bgt. ist wahrscheinlich nur die albine Form von plesi- asteia, die Pallary bei Saffi fand. . Nach Paladilhe soll A. lucasii bei Tanger, an der Strasse nach Meknes, vorkommen; diese Angabe ist irrtümlich (Pallary). Bourguignat (Mal. Alg.) unterscheidet eine Anzahl Varietäten, von denen er aber nur unifasciata, marmorata und bicolor benannt hat. . A. lucasii riffensis Pallary geht weiter ins Innere, als die auf die Littoralregion beschränkte Stammform. Pallary fand sie lebend bei Taforalt, im Centrum des Beni Znassen-Massivs, im nordöstlichen Marokko. . Einige unbedeutende Abänderungen wurden var. major Bgt. (le. I, 2, 555), var. quadrifasciata Bgt., var. lactata Bgt., var. oranica Deb. (minor) benannt. Ancey schreibt irrtümlich var. oranica Bgt. 106 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. Pechaud’s Angabe, dass A. seguyana auch bei Mecheria vorkomme, ist irrtümlich. Das Exemplar in Bourguignat’s Sammlung, das mit dem Fundort Mecheria bezeichnet ist, gehört zu chottica (Pallary brieflich). Archelix jourdaniana Bgt. und ihre Varietäten sind bis jetzt mit Sicherheit nur aus der näheren Umgebung von Tlemcen bekannt. Nach Kobelt sollen mehrere Formen bei Lalla Marnia leben und Pechaud nennt für seine Helix propeda u. a. auch Sayda als Fundort. Die Zuverlässigkeit dieser Angaben ist mindestens sehr zweifelhaft. Pechaud’s Fundortsangabe „Tlemcen“ ist nicht zutreffend. Wegen der etwas verworrenen Synonymie verweise ich auf meine Aus- führungen im Nachr. Bl. der Deutsch. Malak. Ges. XXXIX, 1907, 8.72. Bourguignat (Mal. Alg.) unterscheidet die Varietäten trifasciata, conoidea und minor. Nach Farbe und Bänderung wurden als besondere Formen unter- schieden: bifasciata Bgt., trifasciata Bgt., quadrifasciata Bgt., atro- castanea Bgt., fulvescens Bgt, aspera Bgt., albina Kob. Unter dem Namen Helix acatergastra Pechaud liegen in Bourguignat’s Sammlung drei missgebildete Gehäuse von A. dupotetiana, eins von Malaga und zwei von Oran. Helix speiratopa Pechaud ist eine verkrüppelte A. dupotetiana aspera Gassies (brevierei Pechaud). Pilsbry erwähnt eine Helix brevieri var. subbrevieri Bgt., die ich nirgends beschrieben finde; Herr Pallary erhielt von Debeaux eine kleine Form der A. brevierei unter dem Manuscriptnamen Hel. subbrevierei Deb. Herr Pallary ist der Meinung, dass seine A. microzaffarina der catodonta Bgt. nahe stehe; ich wage darüber kein Urteil, solange calodonta nicht anatomisch untersucht ist. Dass diese Form mit der Autorität Terver, nicht Beck oder Webb u. Berthelot bezeichnet werden muss, hat Pallary nach- gewiesen (Journ. de Conch. 1904, S. 30). Seine Ausführungen halte ich für durchaus richtig, nur kann ich mich nicht mit seiner Schlussfolgerung einverstanden erklären, dass es besser sei, den Namen ganz fallen zu lassen und dafür Hel. dupoteti Terver var. alba Pallary zu setzen. Da kein Zweifel darüber besteht, auf welche Schnecke sich Tervers Name bezieht, so haben wir keinen Grund, diesen Namen zu unterdrücken. Pechaud schreibt: „La xanthodon vit aux environs d’Oran, de Mascara etc.“ An diesen beiden Orten kommt die Art sicher nicht vor. Bourguignat unterscheidet die Varietäten: major, obesa, albina, piecta. IT. 18. 19. 21. 22. 107 Pechauds Angabe, dass A. arabica bei Oran und Mascara vor- komme, ist unzutreffend. Hel. chydopsis Bgt., die auf ein einziges monströses Exemplar von A. arabica begründet ist, soll nach Pechaud südlich vom Chott el R’arbi, an der marokkanischen Grenze, gefunden sein. Manche Autoren, u. a. Pilsbry, betrachten A. abrolena als Varietät von arabica. Ich halte das für einen Irrtum; «urabica lebt aus- schliesslich auf dem Festlande, vorzugsweise im Gebirge, während abrolena in ihrem Vorkommen auf die der algerischen und marok- kanischen Küste vorliegenden Inseln beschränkt ist. Helix embia Bgt. ist nach einem einzigen, stark abgeriebenen und ausgebesserten Gehäuse beschrieben; ‚la figure a et@ enjolivee“ schreibt mir Herr Pallary mit Bezug auf die Abbildung bei Bour- guignat. Bei A. abrolena kommt hin und wieder die Andeutung eines Zahns am Aussenrande vor; solche Exemplare können aber nicht als besondere Art, kaum als Varietät gelten. . Nach Pallarys Meinung ist A. surrodonta das zweizähnige Pendant zu arichensis, und verhält sich zu dieser, wie anoterodon zu brevieret. In dem gleichen Verhältnis zu einander stehen A. dastuguer und odopachia; die Form subbidentata Wstld. vermittelt den Übergang. Wegen der Schreibung des Namens odopachia (nicht odopachya) verweise ich auf meine Erörterungen im Nachr. Bl. d. Deutsch. Malak. Ges., 1907, 8. 71. A. tigri soll nach Bourguignat bei Lalla Marnia vorkommen; Pallary hat diese Gegend gründlich abgesucht und die Art dort nicht gefunden. Helix seignetti Bgt. und mattarica Let. sind in Bourguignats Sammlung nur durch je ein defektes Exemplar vertreten und ge- hören zu A. tige. In der Fauna des Gebiets, das Kobelt als die mauritanisch-anda- lusische Provinz bezeichnet, bildet das Auftreten von Archelix einen der markantesten Züge. Besonders das algerische Departement Oran und der anstossende östliche Teil von Marokko, westlich bis zur Muluja, können als das klassische Land der Archelices gelten. Hier erreicht die Gattung ihre höchste Entwicklung und die grosse Mehrzahl der Arten ist auf dieses Gebiet beschränkt; ich habe auf der nachstehenden Kartenskizze die wichtigsten Fundorte bezeichnet, um dem Leser die Feststellung der Verbreitung der einzelnen Species zu erleichtern. Rossmässler, Iconographie XVI. 15 108 K2 OKrichtel Se Taforalt gan ® ne = ‚oe Marhoum Dj. Mkaidou 7 Dj.Beguira ; Here Did 5 | een Beni Matar Le Kreider (Br ® en eo Ras el.din Dahra (Hauts plateaüx marocains) | oAie ben BREIT: Chor Tigri Ain el, Orak & o Ain.Defla Plaine de Tamlelt Die physikalischen Verhältnisse des Landes, die ja in erster Linie die Existenzbedingungen für die Tiere schaffen und ihre Verbreitung be- einflussen, wurden von Kobelt in seinen „Studien zur Zoogeographie‘ in so eingehender und vortrefflicher Weise geschildert, dass ich davon absehen kann, sie hier ausführlich zu besprechen. Es sei nur kurz daran erinnert, dass wir im wesentlichen vier Zonen zu unterscheiden ‚haben: im Norden die schmale Küstenebene, dahinter terrassenförmig ansteigend den Gebirgszug des Tell-Atlas, der der Küste parallel zieht, im Süden die 109 Ketten des Sahara-Atlas und zwischen beiden Gebirgen ein ausgedehntes, abflussloses Hochplateau, die Region der Steppen und Salzsümpfe (Chotts). Nur Archelix lactea und die ihr wohl nahe verwandte seguyanı reichen nicht bis Algerien; alle übrigen Species von Archelix kennen wir aus dem Gebiete östlich der Muluja und aus dessen Hinterlande. Das Rifgebiet, das sich von der Muluja nach Westen bis in die Gegend von Tetuan erstreckt, ist vorläufig noch fast vollkommen terra incognita. An der Küste, in der nächsten Umgebung von Melilla — so weit die Kanonen der spanischen Forts reichen -— hat Pallary einige Exkursionen gemacht; das Innere des Landes wird wohl noch für längere Zeit zu den am wenigsten erforschten Teilen Afrikas gehören. A4rchelix lactea ist die westlichste Art der Gattung; sie ist auf den südlichen Teil der iberischen Halbinsel und das westliche Marokko be- schränkt und findet sich in diesem Gebiete in zahlreichen Wandelformen, von der winzigen sevilliana Mss. bis zur riesigen ahmarina Bgt. Sonder- barerweise leben die grössten Formen nahe der nördlichen und südlichen Grenze des Verbreitungsgebietes, murcica bei Murcia, ahmarina und ibrahimi bei Mogador. Im südlichsten Spanien und nördlichsten Marokko, von Tanger bis Casablanca, herrschen kleine kugelige Formen vor, sevil- liana und bleicheri; die gleichfalls kugelige Zwergform grossularia Marts. findet sich im Süden, bei Marrakesch. Auf den Canaren ist die Art als Speiseschnecke angesiedelt, wahrscheinlich schon vor sehr langer Zeit. Die Forın alybensis Kob. ist vielleicht nahe verwandt mit der bei Tanger und Tetuan vorkommenden A. seguyana, die ich nicht aus eigener An- schauung kenne. Im östlichen Spanien reicht A. lactea nördlich bis Valeneia; dort tritt nach Kobelt zuerst A. punctata auf, die in einer eigentümlichen, sonst noch auf den Balearen und in Corsica vorkommen- den, von Bourguignat Helix apalolena genannten Varietät von Valencia nördlich bis nach Südfrankreich verbreitet ist. Archelix punctata hat ihr Hauptverbreitungsgebiet im Departement Oran, wo lactea ganz fehlt; ein paar isolierte Fundorte liegen noch weiter östlich, im Dep. Algier. Übrigens schliessen /actea und punctata einander nicht völlig aus; auf den Balearen kommen beide Arten vor und zwei auffallende punctata-Formen leben im Verbreitungsgebiete der A. lactea. Die grosse, auch aus der Provinz Oran bekannte polita« Gassies findet sich nach Servain bei Alcoy und Elche, zwischen Valencia und Murcia, und eine schwarzmündige Form, die ich punctata melanostoma genannt habe, sammelte Pallary bei Tetuan. Ad. Schmidt giebt die Vega von Granada als Fundort der von ihm anatomisch untersuchten punctata an; seine Exemplare stammten aus Rossmaesslers Hand, so dass ein Irrtum kaum anzunehmen ist; nach Locard soll die Art auch im südlichen Portugal leben. Pallary fand nach brieflicher Mitteilung eine kleine Form 152 110 von apalolena bei Carthagena. Kobelt’s Angabe, dass in Südspanien punctata nicht vorkomme, bedarf also wohl einer Berichtigung. Die Fest- stellung der Verbreitung spanischer Archelices ist leider mit besonderen Schwierigkeiten verknüpft, wenn man nicht selbst an Ort und Stelle sammeln kann oder das Material aus ganz zuverlässiger Hand erhält. Diese essbaren Tiere bilden einen Handelsartikel, der auf grössere Ent- fernungen versandt wird, und oft wird man nicht sicher feststellen können, ob eine Art an dem Orte, von dem man sie erhält, auch wirklich heimisch ist. In Algerien kommt Archelix punctata vorzugsweise im nördlichen Teile vor. Sie lebt auf den der Küste vorgelagerten Inseln und ist dort die einzige Vertreterin des Subgenus Archelix s. str.; in der Littoral- region ist sie weit verbreitet und geht auch ins Gebirge, überschreitet aber nicht den Tell-Atlas.. Im Osten reicht sie in die Provinz Algier hinein, doch ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass sie dort an- gesiedelt wurde. Sicher weiss man, dass eine kleine Kolonie, die bei Laghouat, im südlichsten Teile der Provinz, lebt, von dort ausgesetzten Individuen abstammt. Die im Süden des Dep. Oran, in der Steppenzone, vorkommende A. duriezi Kob., die Westerlund zur Verwandtschaft von dupotetiana zu rechnen scheint, ist nach meiner Ansicht auch eine punctata- Form; allerdings ist das einzige Exemplar, das ich besitze, nicht gut er- halten. Dieses Vorkommen ausserhalb des eigentlichen Verbreitungsbezirks der Art ist sehr merkwürdig; eine anatomische Untersuchung wäre er- wünscht und würde die Frage der Artzugehörigkeit leicht entscheiden, da A. punctata eine der wenigen Archelixarten ist, die am Genitalapparat charakteristiscche Besonderheiten aufweisen. Herr Pallary hält es nicht für ausgeschlossen, dass die Küstenform von punctata vor längerer Zeit an verschiedenen Orten der Steppenregion als Speiseschnecke angesiedelt worden ist und, unter Anpassung an die veränderten klimatischen Ver- hältnisse, sich im Laufe der Jahre zur duriezi umgewandelt hat. Zwei der Küstenzone eigentümliche Arten sind A. hieroglyphicula und Zucasii. Die erste der beiden kommt in typischen Exemplaren nur in einer schmalen Zone vor, von Oran bis zur Muluja. Wo sie ins Ge- birge geht, bei Tlemcen und im Traras-Massiv, nimmt sie eine gedrungenere Form an (var. compacta Kob.). Von besonderem Interesse ist A. lucasii. Die Stammform lebt im Dep. Oran, von Mostaganem beginnend nach Westen bis zur Tafna und darüber hinaus; sie hat auf weissem Grunde fünf in der Regel deutlich getrennte schwarzbraune Bänder. In der Gegend von Nemours ändert die Schnecke ihre Farbe; gegen die Mündung zu und um die Nabelgegend herum erscheint der Grund bräunlich, mit zahlreichen kleinen, weissen, punkt- und wurmförmigen Flecken durchsetzt, die auch in den Bändern 111 auftreten und zuweilen netzartig zusammenfliessen. Von Nemours bis zum Oued Kiss, dem marokkanischen Grenzfluss, tritt A. lucasii in dieser Form auf (ghazouana Deb.). Nach Westen zu, auf marokkanischem Ge- biet, macht die Schnecke weitere Änderungen in Form und Farbe durch und bleibt nicht auf die Küstenregion beschränkt, sondern dringt auch ins Beni-Znassen-Gebirge ein. Hier und bei Melilla sammelte Pallary die grosse Form, die er als Helix riffensis beschrieben hat. Die Flecken- zeichnung, die bei ghazouana sich vorzugsweise auf dem letzten Um- gange, besonders in der Nähe der Mündung, zeigt, dehnt sich bei riffensis gewöhnlich über die ganze Oberfläche des Gehäuses aus; der Mundsaum ist viel stärker umgeschlagen, als bei der Stammform, und die Schwiele auf dem Basalrande ist noch kräftiger entwickelt, als beim Typus. Wir haben hier eine regelrechte Formenkette vor uns. Einige gebirgsliebende Arten haben sehr begrenzte Verbreitungs- bezirke. A. jourdaniana ist mit Sicherheit nur von Tlemeen und Um- gebung bekannt; dass sie bei Lalla Marnia vorkomme, wie Kobelt an- giebt, bestreitet Herr Pallary aufs entschiedenste. 4A. lariollei scheint auf das 'Traras-Gebirge, pellaryı auf das Beni-Zunassen-Massiv beschränkt zu sein. Interessant ist die Verbreitung der beiden einander ähnlichen und deshalb zuweilen verwechselten Arten 4A. jwilleti Terver und chottica Ancey. Die eine, jwilleti, ist in ihrem Vorkommen auf den Tell-Atlas beschränkt und kann als die östlichste Archeliz bezeichnet werden. Im Westen des Dep. Oran fehlt sie ganz, tritt zuerst bei Mascara auf und geht weit ins Dep. Algier hinein, wo sie noch bei Boghar und Boghari, am östlichen Bogen des Scheliff, gefunden wird. A, chottica dagegen ist, wie schon ihr Name andeutet, auf die Steppenzone, die Region der Chotts, beschränkt; nur mit ihren nördlichsten Fundorten Saida, Daya, Magenta erreicht sie den Südabhang der Atlaskette. Auch aus dem Süden des Dep. Algier ist sie bekannt; Pallary sammelte sie bei Laghouat. Anders als beim Subgenus Archelix, s. str. gestaltet sich die Ver- breitung der Arten von Dupotetia. Wenn wir von dem nicht genügend verbürgten Auftreten der typischen A. dupotetiana in Südspanien absehen, erscheint diese Untergattung ganz auf die Provinz Oran und das anstossende ostmarokkanische Gebiet beschränkt. Keine Art reicht östlich bis zur Provinz Algier und keine scheint im Westen die Muluja zu überschreiten, Die der Küste vorgelagerten Inselgruppen, die Zaffarinen, Habibas und die Insel Rachsgoun, haben ihre eigene Art; sie werden von A. abro- lena bewohnt, die dem Festlande ganz fehlt. In der Küstenzone, von Mostaganem nach Westen, dominiert A. dupotetiana; ihre weisse Varietät zafarina tritt südlich von Oran in ungeheurer Menge auf und findet sich bei Mascara in etwas abweichenden Formen, die als Helix zelleri Kob. 112 und doubleti Pechaud beschrieben wurden. Nach Westen steigert sich der Formenreichtum und erreicht in der wasserreichen Ebene von Udjda seinen Höhepunkt. A. doubleti ist bei Mascara und im Osten von Tlemcen bis Udjda verbreitet; westlich und südlich von Nemours finden sich die Formen mit rauher Oberfläche (aspera Gassies, rugosa Kob.), im Beni- Znassen-Massiv die Zwergform microzaffarina Pallary, und bei Marnia und Udjda gesellt sich zu diesen zahlreichen Wandelformen von A. dupotetiana noch die zweizähnige A. anoterodon. Auch die oft mit der insularen A. abrolena verwechselte A. arabica Terv. lebt hier und endlich die der dupotetiana nahe verwandte A. zanthodon. Eine der arabica nahestehende, aber durch einen kräftigen Zahn am Basalrande ausgezeichnete Form sammelte Pallary im Beni-Znassen-Massiv. Südlich von Udjda beginnt die Steppenregion mit anderem Klima, anderer Flora und anderen Existenzbedingungen für die Mollusken; es ist erklärlich, dass hier auch die Fauna eine andere wird. In dieser Steppen- zone liegt Ras el Ain, wo nach Pechaud A. zanthodon vorkommen soll. Falls sich das bestätigt — was bei einem so unkritischen Autor nicht als selbstverständlich gelten kann — so wäre zanthodon die einzige Art aus der engeren Verwandtschaft von dupotetiana, die den Tell nach Süden überschreitet. In den oranensischen und marokkanischen Steppen, sowie in der Gebirgskette des Sahara-Atlas und zum Teil in der Wüste selbst tritt eine besondere Gruppe des Subgenus Dupotetia auf, für die ich den Sektionsnamen Deserticola in Vorschlag bringe. Die meisten von diesen Arten sind zweizähnig, zu einigen kennen wir indes auch einzähnige Pendants. Wir sind über diese interessanten Formen und die Grenzen ihrer Verbreitung, besonders nach Süden und Westen, bis jetzt nur unvoll- kommen orientiert und es muss weiteren Forschungen vorbehalten bleiben, darüber Klarheit zu schaffen; auch weitere anatomische Untersuchungen wären sehr wünschenswert. Eine Art, aidae Pallary, kennen wir bis jetzt nur nach Exemplaren, die am Straude bei Oran angeschwemmt wurden; ihre Heimat ist wahrscheinlich am mittleren oder oberen Lauf der Muluja. Auch alabastra Pechaud wurde ursprünglich nach angeschwemmten Ge- häusen beschrieben; erst später fand Pallary die Art lebend bei Udjda. An der Küste herrscht eine starke Strömung in westöstlicher Richtung und die durch die Flüsse aus dem Innern verschleppten Gehäuse werden leicht auf grosse Entfernungen transportiert. Die Tafna entspringt in der Steppenregion und das ausgedehnte Stromgebiet der Muluja reicht weit nach Süden; es ist daher die Möglichkeit gegeben, aus den Anschwem- mungen dieser Flüsse Arten zu bekommen aus Gegenden, die dem Sammler nicht oder nur schwer zugänglich sind. Hoffen wir, dass es den eifrigen Bemühungen des Herrn Pallary gelingt, auch über die 115 faunistischen Verhältnisse dieser entlegenen Gebiete uns bald volle Auf- klärung zu verschaffen. Genus Gaetulia Kobelt. Kobelt fasst unter Gaetulia, die er als Subgenus zu Iberus stellt, drei Gruppen von nordafrikanischen Helieiden zusammen: die tripolita- nische Sippe der gyrostoma, die zu Levantına gehört*), die Marokkaner, für die ich den Gattungsnamen Rossmaessleria vorgeschlagen habe, und endlich die algerischen Formen, die sich um vaymondi M.-Td. gruppieren. Auf diese allein glaube ich den Namen beschränken zu sollen, da sie von den andern beiden Gruppen anatomisch sehr erheblich abweichen. Als Typus betrachtet Kobelt Helix raymondi, die schon vor fast 60 Jahren von A. de Saint-Simon anatomisch untersucht wurde. Seine Arbeit darüber **) war mir leider nicht zugänglich, dagegen konnte ich seine „Miscellanees malacologiques“ II. Decade, Toulouse 1856, zu Rate ziehen, worin er einen kurz gefassten Auszug dieser Arbeit giebt. Ich selbst habe die nahe verwandte Gaet. sollieri (Bgt.) Pechaud lebend in Händen gehabt und will in Folgendem versuchen, die anatomischen Eigen- tümlichkeiten der Gattung festzustellen. i Das Tier hat auf dem Rücken eine durch zwei deutliche Furchen abgegrenzte Nackenleiste.. Von den Nackenlappen hat der rechte die Form eines sehr schmalen Dreiecks; der linke ist in zwei Stücke geteilt, ein kleines halbmondförmiges oberes und ein längeres, schmales unteres Teilstück, die durch einen Zwischenraum von einander getrennt sind. Der Ureter ist eine offene Rinne. Der Kiefer ist gelbbraun, halbmondförmig, an den Enden abge- rundet, mit 3—6 ziemlich breiten und flachen Leisten besetzt, die beson- ders den concaven Rand überragen. Die Radula hat einspitzigen Mittelzahn und ebensolche Seiten- zähne; bei den Randzähnen spaltet sich die Spitze und es tritt überdies eine äussere Seitenspitze auf. Der Geschlechtsapparat ist charakterisiert durch einen relativ grossen, keulenförmigen Pfeilsack, zwei mässig entwickelte, in je zwei oder drei schlanke Zweige zerspaltene Glandulae mucosae und ein rudi- mentäres Flagellum. *) Der Name Gyrostoma, den ich für die afrikanischen Levantinen vorgeschlagen habe, ist, wie ich nachträglich erfahre, bereits bei den Actinien vergeben; ich ersetze ihn durch G@yrostomella m. **) Journal de Conchyliologie, T. III, 1852, 8. 21—25. 114 Die Heimat des Genus sind die Provinzen Algier und Constantine. Ausser Gaet. raymondi M.-Td., die 1848 durch Saint-Simon bekannt wurde, sind noch drei Arten (@. sollieri, miloni, tachypopta) von Pechaud beschrieben worden; ob sie als gute Species gelten können, entzieht sich meiner Beurteilung. Bourguignat hat noch einige weitere Arten auf- gestellt; von diesen wurden aber keine Diagnosen, sondern nur die Namen veröffentlicht, so dass sie keinen Anspruch auf Anerkennung haben. Gaetulia sollieri (Bgt.) Pechaud. Taf. 450. Durch Herrn Pallary erhielt ich eine Anzahl lebender Tiere dieser Art, die bei Boghar, Prov. Algier, gesammelt waren; ich untersuchte da- von neun vollkommen geschlechtsreife Individuen, Die Gehäuse haben fast fünf Umgänge und einige zeigen deutliche Spuren von fünf Bändern; das kleinste Stück misst im gr. Durchm. und Höhe 16: 11,5, das grösste 19:14 mm. Das Tier ist hell kleisterfarben, auf dem Rücken nur wenig dunkler; das Lungendach hell bräunlichgelb. Der rechte Nackenlappen ist drei- eckig, 4—4,5 mm lang und am oberen Ende 1,5—2 mm breit. Am linken hat das halbmondförmige obere Teilstück eine Basis von 2—2,5 mm; nach einem Zwischenraum von 1,5—2 mm folgt das untere als ein zunächst äusserst schmaler Saum, der sich im weiteren Verlaufe bis zu 1 mm ver- breitert und dann nach unten sich schnell zuspitzt. Die Länge dieses unteren Teilstücks variiert von 5 bis 1O mm. Die einander gegenüber- liegenden Enden der beiden Teilstücke haben keine gelösten Zipfel. Die bräunlichweisse Niere hat die bekannte Keilform; bei dem grössten Exem- plar sind die beiden langen Schenkel 13 und 11, die schräg abgestutzte Basis 5 mm lang; die vordere Spitze ist 11—16 mm vom Mantelrande entfernt. Der halbmondförmige Kiefer (Fig. 1) ist ziemlich hell gelbbraun, hat abgerundete Enden und ist gewöhnlich mit 3—4 relativ breiten, nur wenig vorspringenden Leisten besetzt; in einem Falle betrug die Zahl der Leisten 6, in einem anderen nur 2. Die Dimensionen der Kiefer sind recht konstant; bei neun untersuchten Exemplaren betrug die Breite 1,5—1,6, die Höhe 0,5—0,6 mm. Die Radula (Fig. 2) ist 4,6 mm lang, 1,6 mm breit und mit 175 bis 197 Querreihen von 39—1—41 Zahnplatten besetzt. Der Mittelzahn hat eine einfache Spitze, die den Rand der Basalplatte nicht erreicht; die Seitenzähne sind ebenfalls einspitzig. Beim 15. Zahn findet sich die Andeutung einer äusseren Seitenspitze, die bei den folgenden Zähnen immer stärker und deutlicher ausgeprägt erscheint. Beim 23. beginnt 115 die Spaltung der Hauptspitze, die von da an bis zum Rande zweizackig ist. Auf den Randfeldern ist auch die Seitenspitze zuweilen gespalten, aber durchaus nicht immer. In einem Falle beobachtete ich einen Zahn mit dreizackiger Hauptspitze, doch war dafür die Nebenspitze ungeteilt. Am Genitalapparat (Fig. 3) ist die zungenförmige, gelbe Eiweiss- drüse 11--15 mm lang, der 8 mm lange bräunliche Zwittergang gewöhn- lich fast in seinem ganzen Verlaufe eng geschlängelt. Der weissliche, durchscheinende Uterus ist gewunden, von gallertartiger Konsistenz; die Prostata läuft als schmales, gelbliches Band an ihm entlang. Der Uterus- hals ist 2--4 mm lang, immer erheblich kürzer, als die 4,5—6,5 mm lange Vagina. Am Blasenstiel ist der kurze (3,5—6,5 mm) Schaft auffallend dick, der viel längere (10—17 mm) Blasenkanal dagegen fadendünn. Das Divertikel fehlt zuweilen ganz; wenn vorhanden, ist es immer kümmer- lich entwickelt, so dünn wie der Blasenkanal und gewöhnlich nur 0,5 bis 3 mm lang; ich fand indes auch eins von 7 und ein anderes von 11 mm. Die Glandulae mucosae (Fig. 7) haben einen kurzen Stamm, dessen Länge bei meinen Exemplaren nie 3 mm übersteigt, und 2 oder 3 Zweige, meist eylindrisch oder spindelförmig, zuweilen am Ende geknöpft, 4—7T mm lang. Bei neun Exemplaren fand ich dreimal die Kombination 2 u. 2, fünfmal 2 u. 3, einmal 3 u. 3. Der Pfeilsack ist in seinem freien Ende 4—5 mm lang, ganze Länge 5,5—6,5 mm, keulenförmig verdickt und für die kleine Schnecke ungewöhnlich gross. Er umschliesst einen geraden oder ganz schwach gebogenen, 4,4 mm langen, sehr spitzen Pfeil (Fig. 9) mit kannelierter Krone und mehr oder weniger schlankem Hals (Fig. 10). Die vier symmetrisch angeordneten Leisten, mit denen der Pfeil besetzt ist, sind an der Basis schmal, verbreitern sich allmählich bis zur Mitte und verjüngen sich dann wieder bis zur Spitze. Sie haben scharfe Schneiden und sind von ungleicher Breite, wie aus dem Querschnitt durch die Mitte (Fig. 9a) ersichtlich ist. Am männlichen Teile des Genitaltraetus fällt die kümmerliche Ent- wicklung des Flagellums auf, das durchaus rudimentär und zuweilen nur mit einer guten Lupe zu erkennen ist; bei neun untersuchten Tieren er- reichte es nur zweimal die Länge von I mm und hat gewöhnlich die Form eines winzigen Knötchens. Der 4—10 mm lange Retractor, bei dem Länge und Dicke in umgekehrtem Verhältnis zu stehen pflegen, ist an der dünnsten Stelle des Epiphallus angeheftet und teilt den Penis in zwei ungleiche Teile; der vordere Abschnitt ist immer länger, als der hintere. Der eigentliche Penis ist gewöhnlich dick angeschwollen (Fig. 5 u. 4); daran schliesst sich der Epiphallus an, zunächst mit ziemlich breiter Basis am Penis ansitzend, sich dann schnell verschmälernd und hinter der Insertion des Retractors wieder allmählich dieker werdend. Nicht immer hat der Penis diese Form; zuweilen (Fig. 5) ist die Ver- Rossmässler, Iconographie XVI. 16 116 dieckung viel weniger ausgeprägt. Die Glans ist länglichrund, mit reihenweise angeordneten, kleinen, warzenförmigen Erhöhungen bedeckt, die ihr eine entfernte Ähnlichkeit mit einer Erdbeere geben (Fig. 8). Das 9—15 mm lange Vas deferens kommt gewöhnlich annähernd dem Uterus an Länge gleich. Der eigentümliche Bau des Genitalapparats unterscheidet Gaetulia von allen anderen bisher besprochenen Gattungen. Die Form der Glandulae mucosae und des Pfeils erinnert an Zevantina, das rudimentäre Flagellum und der fast divertikellose Blasenstiel an Zremina, doch scheinen sonst keine näheren Beziehungen zu diesen Gattungen zu bestehen und auch testaceologisch kann von einer engeren Verwandtschaft mit ihnen kaum die Rede sein. Erklärung der Abbildungen. Taf. 450. . 1 a—c. Drei Kiefer (Vergr. 18:1). „ 2. Zahnplatten der Radula (Vergr. 350: 1). 3. Geschlechtsapparat (Vergr. 3:1). „ 4. Penis eines anderen Tieres (Vergr. 3:1). Do, 5 » „, „ıfVerer.3r Pb). „ 6. Samenblase und Blasenstiel (Vergr. 2:1). 7 a—d. Glandulae mucosae (Vergr. 5:1). 8. Glans (Vergr. 5:1). „9. Pfeil (Vergr. 14:1), a, b. zwei Querschnitte. „ 10. Basis vom Pfeil eines anderen Tieres (Vergr. 24:1). (Synonyme und blos m Register. gedruckt.) — Seite Mlabastena Kob.: : . 0... 9 Archelix Alb... . -: 27, 96 abrolena Bgt. . 87, 101, 107 acanonica (Bgt.) Pechaud . 105 acatergastra Pechaud . . 106 agenna Bgt.. .» 105 ahmarina Bgt. 49, 99 aidae Pallary -» . . . 103 alabastra Pechaud . . . 108 alba Gassis. - . . —. 101 albasloolı on m ..105 albida Loc. . 22 n02.2105 albidula Bgt. ee albına Bet, u... 0. 22 222106 albina Kob.., „2.727106 aleyone Kb. . . . . 104 alybensis Kob. . . 98 alta Loc. ee re 105 anoterodon Pechaud . 83, 101 apalolena Bgt. apista Wstld. lg! arabica Terv- . 89, 101, 107 arichensis (Deb.) Kb . . 102 aspera Gassies . . . 81, 100 aspersa Bgt. TE DR ARtOIRBBEIIE 105 37, 97 atavorum Mab. . . . . 104 atlantica Pallarıy. . » ..%8 atomaria Schum. 08 atrocastanea Bft. :» » + 106 azia Bei, 2... 43, 98 bailloni (Deb.) Kob.. . . 104 bathylaema (Bgt.) Kob. baudotiana Bgt.. :» .: . 9 beguirana Pechaud . . . 100 it Namen angeführte Arten sind mit gewöhnlicher Schrift Seite Archelix beguirensis (Deb.) Kob.. . 100 berthieri Be. » » . . 10 bieoloeBgt 2 | 2 .... 0.105 bifasciata Bgt . 105, 106 bleicheri Palad. . 5l, 98 bouthyana Pechaud . . . 105 bredeana (Deb.) Kb. . . 9 brevierei Pechaud . 81, 100, 103 brochal Bein 2 2 u... 10 burini Betz 0. 2,0, 2,102 ealendyma Bgt. . . . . 9 canariensis Mss. er, 38 catodonta Bgt. . : . . 1% charieia Pechaud 75, 100 chottica Ancey 73, 100 chydopsis Bgt. . 101, 107 eineta Bt. © » 10 compacta Kob. 64, 99 conoidea Bt. - :» - . 106 crassidens Bgt. . ;: . . 10 crassidens (Deb.) Kob. . . 102 crassidens Pallaıy . . . 100 dastuguei Bgt. . . . —. 10 denansi Kob. IR E E iN! depressa Loc. > 105 desoudini Crosse. . . . 108 dieallistodon Bgt. . . —. 102 doubleti Pechaud . . 81, 101 dumortieri Crosse . . . 103 dupotetiana Terv. - 77, 100, 103 duriezi (Deb.) Kob.. . - 98 ema Bgt. ee! ombia Bgt. . 101, 107 eugastora Bgt. 35, 97,.103 euglyptolena Pechud . - 101 118 Archelix ezquerriana Bgt. „ faux nigra Chemn. „ fNattersiana Ancey » fulvescens Bgt. „ fusca Loc. „ galena Bgt. . 33, „ galifettiana (Bgt.) Pechaud „ ghazouana (Deb.) Kob. „ gibbosobasalis Woll.. „ globulosa Loc. „ grisea Loc. „ grossularia Marts. „ heliophila (Bgt.) Pechaud »„ hermieri (Bgt.) Pechaud . „ hieroglyphieula Mich. 63, »„ bispanica (Mich.) Terv. „ Ibrahimi Bgt. „ incrassata Pallary „ Integrivittis Ancey „ Irrorata Say. „ jobaeana Crosse . „ jJourdaniana Bgt. „ Juilleti auct. „ jJuilleti Terv. »„ kebiriana Pallary „ lactata Bgt. . »„ lactea Bgt. „ laetea Mill... „ Jariollei Pallary. „ lellae Kob. » leucochila Wstld. »„ leucochilops Pils. „ lobethana (Deb.) Kob. „ Jucasii Desh. 57, „ lucentumensis Bgt. „ luteola Loc... „ magnifica Pallary »„ major Bgt. „ major Koh. . »„ major Loc. »„ malacensis (Ancey) Bgt.. „ maresi Urosse »„ marguerittei (Bgt.) Pechaud . » marmorata Bgt. . „ mattarica (let.) Bgt. „ maura (Guirao) Rssm, „ maurula Kob. » maxima Bgt ». »mea.Bei. som 0 65, 99, 103, . 70, 100, . 97, 105, 106 Seite 93, 105 98 102 106 105 97,103 104 59, 99 104 105 105 98 100 105 103 99 99 97 99 98 103 106 100 105 103 105 ii 43, 98 75, 100 99 104 104 102 99, 103 38, 98 105 99 99, 98, 65, 99 105 98 102 100 105 Archelix melanostoma P. Hesse „ microstoma Bgt.. „ microstoma Kob. »„ microzaffarina Pallary „ minor Ancey » minor Bgt. „ minor Loc. „. minor Pallary „ minor Pechaud „ mureica Rssm. „ myristigmaea Bgt „ nigra Bgt obesa Bst. „ odopachia Bgt. „ oranica Deb. „ pallaryi (A. Koch) Kob.. 68, „ parisotiana (Bgt.) Pechaud » parvula Bgt.. » pelopiea Bgt. „ pieta Bgt. „ plesiasteia Bgt. plesiasteilla Bgt.. „ pelita Gassies „ praelongata Pallary . „ propeda (Bgt.) Pechaud . „ pseudoembia (Deb.) Kob. „ Punetata Müll. „ Punetatissima Jenisson „ quadrifasciata Bgt. riffensis Pallary. „ romalaea Bgt. „ rufescens Bgt. „ rugosa Kob.. saidana Deb. seissilabrum Kob. „ seguyana Pechaud „ seignetti Bgt. „ sevillensis Serv. . simocheila Bgt. . „ speiratopa Pechaud . „ sphaeromorpha Bgt. . „ stereodonta Bgt.. „ stomatodaea Bgt. „ subalbida Loc. : „ subbidentata Wstld. subbrevierei Deb. subcarinata Pallary . „ subjobaeana Kob, sevilliana (Gratel.) Mss.. Seite 39, 98 101 100 82, 101 3.) 101, 106 105 . 5103 100, 101 47, 98 36, 97 105 .. 106 90, 102 105 RE . 99, 108 65, 99 101 32, 97, 108 36, 97 . 105, 106 60, 99, 105 103 98 50, 98 47, 98, 105 . 106 51, 98 102 98 in: . 102, 107 106 103 103 Archelix sublaevis Wstld. . . „ subseguyana Kob. „ subsenilis Crosse „ surrodonta Bgt. . „ tafnensis Kob. „ tagina Serv.. „ tenuis Pallary „ tieri Gervais . . 92, 102, „ tigriana Bgt. „ tingitana Palad. . „ trifasciata Bgt. „ turturina (Guirao) Rssm. „ unicolor Bgt. „ unifasciata Bgt. . „ variesculpta Wstld. „ velaini Munier Chalmas . „ vermiculiformis Loc.. „ vietoriana Berthier „ wagneri Rssm. „ xanthodon (Anton) Rssm. xanthodontoides Deb. „ zaffarina Terv. . . 80, „' zaffarinoides (Deb.) Kob. „ zapharina Beck . „ zelleri Kob. . „ zonulata Bgt. Assyriella P. Hesse Deserticola P. Hesse . Dupetetia Kob. Gaetulia Kob.. n miloni Pechaud . 5 raymondi M.-Td. * sollieri Pechand . n tachypopta Pechaud . 70, 3, 101, 104 98 107 102 104 106 98 97 105 101 103 105 105 100 101 101 103 100 101 101 105 22 102 100 113 114 113 114 114 (yrostoma P. Hesse Gyrostomella P. Hesse Isauriea Koh. . Levantina Kob, s. str. r acarnanica Kob. ö aetolica Bttg. > alba Marts. . = arcadica Kob. 5 atalanta Thiesse A codringtoni Gray . . N coracis Kob. n crassa Pfr... 5 eyllenica Rolle . n euchromia Bgt. . n eucineta Bgt. 3 eupaecilia Bgt. . A ferussaci 0, & J. . 5 gyrostoma Fer.. 5 intusplicata Pfr. s leachii Fer. „ nimiarbetr . ı. 2°, n oetae Kob, . Rn pantocratoris Brömme > parnassia Roth . > peloponnesiaca P. Hesse a praecellens Naegele . pseudoparnassia Mss. > subangulata Kob. A umbilicata Wiegm Macularia Albers . & niciensis Fer. | R saint-yvesi (aziot . | Otala M.-Td. . DD (er br or} >. > et — ww u zu oo nr um oo DU OU m Do Dt min a a. al oo m un PIE IE u d So erh PAIN TE in ee uub y „ wi 5 eg I) Ce 5 ie: oh Fr De a j NEIN. an Mahn! 4 Ru Er a 5 BT) e Yu, 6b Sllre EI a r ir a er? 2 er ".. ER AB UTUR® 5 { Pi - a a ul 56, j R E 5 4 en en Hl DT Ol, € n'y Das rn N » g e 2,8 sn 5 aha FALLE | \ 8 Ä s. N F en Ber - I, Av et Fl rat LITER TEE A j ö IMEIEE u. I er BEE ch DRU BEIDE | u . ar LU ES Fehund u we un re DER zu »irn j ar “ Act vwü Ad i - j iu [; » 1.2 vr vn 5 ENG Basta ur 2 u it m AG j at. a Lırweı KrY; JEDETT j 144 fl h 2 { LIcy Teer Sr 202 u i al N fs Dirty, u: Rn, PL, j 14 F on EL i hi Bar g h Manz, et m sel f w: ‚ai TI: A h bi N BE LTEUTTZEE bg - 7 s. 'r u riet u 4A Ns Lv), BET, Wr DE erTre F . a SE RZ ur T AZEIN rl al VB mer Wi Pa i RER. Ra ‘ Käsass LT hm 7 > 4 j nah Run a erh U Fa 7 ai i 0 si WR.» DL 8 17 Mail: | Hi « - . a ” x En 7 2 a EEE But, | Be ©, A; [ee R ‘ fi: f N DEN In ‚N f (y N & j ’ e Ein Ai, E a InTSarn u r% ae, E u Va . ö Tr i$ 4 ; k Er R RL ” = gi UP =. N 4 BE Far r a) . ö i 1 ae k a | = .; a er . k j & we); . & . iz A u We Helse del. Levantina crassa Pfr. Werner & Winter, FankfartM. )' a et nn G% HEN NIE wie en Hefse del. Levantina praecellens Naegele. Taf. 422. Werner &Winter. Frankfurt” M, sche" maessler, Iconographie. N. F. XVI. Levantina gyrostoma Fer. Werner &Winter; Frankfurt ”M. rn . ie ssmaessler, Tconograpkie. N. F. XV. "m men Rs" Wiegmann del. Werner «Winter, Frankfurt®M. Levantina gyrostoma Fer. GEEHRT e.Bu.Com. $ 500 18 #7) > . Wiegmann u Ilelse del Wehner & Winzer. Frankfurt“ M. F ! 13. 15. Levantına gyrostoma Fer. — 16-21. Levantina leachii Fer. Bis: | ar Er i Rene u Be r Rh} vn HLSE IRRE BR 1 Me A == = EN * = N re le SIMALSS. DEE An Da ae A Li u ST nn Werner s Winter Frankfurt”M. Heise del, 1-8. Macularia niciensis Fer. — 9-10. Macularıa saint-yvesi Lazio. Helse det Archelix punctata Müll. Werner Winter Dankfurt"M. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVT. Taf. 428. { » | 5 te u « N N De pe E Tau 2 WER S AR = IR = J a ” 4 REIT ELITE H IN ag" E an g! ER CE 15 EEE NIS OR, FEFESUL FE ES, SAY AUN-IISIE EATE u yyN N BD UEEEN SE ANRRRRE- Helse del Werner k Winter Frankfurt” M. Archelix punctata Müll. a Br u Di = = 7 = 7 = ES den % N x en > Dt = See N u NE 92 \ \ Be a en il \ Hefse del. Werner & Winter, Frankfarl DM. Archelix punctata Müll. U 7 u Terug . J = 3 i Helse del. E Werner & Winter, Frankfurt” M. Archelix punctata Müll. 3 er a ERREEE DI ic nn = = an ae ei Hefse del. Werner u.Winter, Frankfurt®M. Archelix punctata Müll. smaessler, Ic onographie. N. F. XVI. 4 a a ur re Zi dl ni en Zn ten Werner u. Winter, Frankfart“M. ! Archelix punctata Müll. je m re LE A ge a u GT zn Zu 2 a De a Zr ee EEE Werner u. Winter Frankfurt M. Archelix lactea Müll. Hefse del. Taf. 434. Winter, FronkfurtM. Werner v. ® n U) ‚S | Archehx lactea Müll. esteren IE an EN BE VER RR Y eg: X or ROTER Oz u DB E es) Werner u.Winter, Frankfurt %M. Archelix lactea Müll. ee e RET ), ve = > {tv 8 osmaessler Iconograpkie. N. F. XVT. Helse del. U & x R AN 7 N , es S > % & 8 S nr ä r a Be I ee el Werner u.Winter, Frankdurt %M. N S S S £ R S S x nut nn nn nt Werner w.Winter, Franklurt %M. Helse del. Archelix lactea Müll. Helse del. Archelix lactea Müll. Werner u.Winter, Frankfurt »M AK „, Kar "= r-214 ' Se yi B I |’ ER ; a N u Rossmaessler, Iconographie. NE AUT. Taf. 439. 2 hmmm ug Werner u.Winter, Frankfurt“ M. Hefse del. Archelix lucasıi Dh. San. 7 N.F. XVI. IE N ‚graphie. Werner uWinten Frankfur®M 6-I0. Meer lucasi Dh. — I Helse del. -2. Archelix hieroglyphicula Mich. m — ——— Werner u.Winter Erankfurt®M. Hefse del. 10. Archelix jourdaniana Bet. 7. Archelix hieroglyphicula Mich. — S8- 3- Ir ‚ographie. N. F. VI. ‚M er = P 26 Helse del. Werner u.Winter, Fraukfurt®M. 11-13. Archelix jourdaniana Bgt. 14-19. Archelix pallaryi (A. Koch) Kob. a, NE FB Ma er, Kr r k i S nm Ban S “ PR RN u S ns 5 S F S 5 ; S : ® N S St N S N = 3 S - SQ 2 3 D = S t .S S EN 5 Sn R N S > S 5 SS N S x £ & 4 ’ 4 NT ı ler RL N rk DR iR > j a b 2 | ee ) Ara, - r 2 EN a Nie ae a ‚u 3 BR EZ Rossmaessler, Iconograpkhie. N. F. XVT. Archelix chottica Ancey. Werner u. Winter Frankfurt MN. Taf. 445. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV. ee BEZ Zu Werner u Hefe del. ‚Winter, Frankfurt %M. Archelix dupotetiana Terver. 2 Ce bh 5 Auuıd Aa DIE u ua BD: essler, lconographie. N. F. XVI. 1235 fi et ee f E A r = $ 14 7) Werner u Winter Frankfurt M. Hefse del. 11-16. Archelix dupotetiana Terver. — 17.18. Archelix anoterodon Pechaud. FT j ’ ER: “ 1 > e) FEN TA KT I a dd a) a el nz Ze az N A Zi A = . en Taf. 447: zu Me _ - — ER he Par“ Na en S R & R Br & S Urn nd > a » u g \S XVI. Ex nl Rossmaessler, Iconographie. N. F. et u rt, May ei Helse del. x lariollei Pallary. — 4-8. Archeli x xanthodon Anton. 1-3. Archel. 'sler, Teonographie. N. F..XV1. Taf. 448. 7 ) ae HA a ET N u = | er gg ee ren ST en re ie Ye af Werner ı.Winter Frankfurt M. 1-6. Archelix abrolena Bgt. — 7-8. Archelix arabica Terv. a “ Las - = = h aphie. N. F. XV. N ! HH \N > \ Sy 4 el Na) xt tn N er \ Beer m ae skin nennen FERNE i een 4 as Ba ns e B E 5 Zu Zah, N TEEN STETTEN ER Werner u.Winter, Frankfurt 7M. 1-3. Archelix odopachia Bgt. — 4-8. Archelix tigri Gervais. ri DE, :- R Dan au 1 SE Taf. 450. AUT: 5 4 Rossmaessler, lconographie. N. F. Werner u. Winter Frankfurt. Heise del, Gactuhla sollieri Pechaud. ICONOGRAPHIE DER LAND- « SUSSWASSER-NOLLUSKEN _ MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON %, A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Die We RKOBETZT. Te NEUE FOLGE. SECHSZEHNTER BAND. Yon Bes Sh: ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Die Tafeln des sechszehnten Bandes dieses Werkes gelangen sämtlich nur uncolorirt zur Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. 1909, Bulrkiemy. C. W, KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN. Durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes zu beziehen. ROSSMÄSSLER’S ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER-MOLLUSKEN. FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Neue Folge. Band I—XII und Supplementband I. Mit je 30 Tafeln Abbildungen. Preis pro Band schwarz 27 Mk. 60 Pfg., colorirt 48 Mk. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VIund VII der ersten Serie, welche schwarz Mk. 110.40, colorirt Mk. 192.— kosten, wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. Wenn die obigen 19 Bände gleichzeitig bezogen werden tritt für alle die relative Preisermässigung ein. Einzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgegeben. DIE LAND-DECKELSCHNECKEN. BEARBEITET VON Dr. W. KOBELT. 76 Seiten Text mit 7 colorirten Tafeln. — Preis 24 Mk. LAND-MOLLUSKEN. vox Dr. C. SEMPER. 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte. 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck. — Preis 144 Mk. 80 Pf. DIE SÜSSWASSER-MOLLUSKEN VON, ECRTPEBES: Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 13 Tafeln in Heliogravure und Lithographie. — Preis 32 Mk. DIET ANDMOITLEEKREN VONTCELEBES: Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 31 Tafeln in Lithographie und Heliogravure. — Preis 60 Mk, ICONOGRAPHIE DER LAND- « SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON . A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON DEZ ERSOB ET NEUE FOLGE. SECHSZEHNTER BAND. yon P. HESSE. DRITTE UND VIERTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Die Tafeln des sechszehnten Bandes dieses Werkes gelangen sämtlich nur uncolorirt zur Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG 1910. C. W. KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN. Durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes zu beziehen. ROSSMÄSSLER’S ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SUSSWASSER-MOLLUSKEN. FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Neue Folge. Band I-XII, XV und Supplementband I. Preis für den Band schwarz 27 Mk. 60 Pfg., coloriert 48 Mk. Neue Folge. Band XIV und XVI nur mit schwarzen Tafeln. Preis jy Mk 55.80. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VI und VII der ersten Serie, welche schwarz Mk. 110.40, colorirt Mk. 192.— kosten, wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die colorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. Wenn die obigen 21 Bände gleichzeitig bezogen werden tritt für alle die relative Preisermässigung ein. Einzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgegeben. DIE LAND-DECKELSCHNECKEN. BEARBEITET VON Dr. W. KOBELT. 76 Seiten Text mit 7 colorirten Tafeln. — Preis 24 Mk. LAND-MOLLUSKEN. vox Dr. C. SEMPER. 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte. 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck. — Preis 144 Mk. 80 Pf. DIE SÜSSWASSER-MOLLUSKEN NONTERERBES:! Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 13 Tafeln in Heliogravure und Lithographie. — Preis 32 Mk. DIE LAND-MOLLUSKEN VONZCHIEBES Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 31 Tafeln in Lithographie und Heliogravure. — Preis 60 Mk. rg TE ICONOGRAPHIE DER LAND- & SUSSWASSER-MOLLUSKEN MIT VORZÜGLICHER BERÜCKSICHTIGUNG DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN VON E. A. ROSSMÄSSLER. FORTGESETZT VON DPROW: KOBRER. NEUE FOLGE. SECHZEHNTER BAND. Von P. HESSE. FÜNFTE UND SECHSTE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. Die Tafeln des sechszehnten Bandes dieses Werkes gelangen sämtlich nur uncolorirt zur Ausgabe. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLAG. ISR C, W, KREIDEL’S VERLAG in WIESBADEN. Durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes zu beziehen. ROSSMÄSSLER’S ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND- UND SÜSSWASSER-MOLLUSKEN. FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Band I—XIH, XV, XVII und Supplementband I. Mit je 30 Tafeln Abbildungen. Preis pro Band schwarz 27 Mk. 60 Pfg., coloriert 48 Mk. Neue Folge Band XIV und XVI (nur mit je 30 schwarzen Tafeln ausgegeben). Preis pro Band M. 55.80. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VIund VII der ersten Serie, welehe schwarz Mk. 110.40, colorirt Mk. 192.— kosten, wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die eolorirte Ausgabe Wenn die obigen 21 Bände gleichzeitig bezogen werden Neue Folge. durch jede Buchhandlung geliefert. tritt für alle die relative Preisermässigung ein. Einzelne Bände werden nur zu dem seitherigen Preise abgegeben. DIE LAND-DECKELSCHNECKEN. BEARBEITET VON Dr. W. KOBELULT. 76 Seiten Text mit 7 eolorirten Tafeln. — Preis 24 Mk. LAND-MOLLUSKEN. voNX Dr. € SEMPER. 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte. 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck. — Preis 144 Mk. 80 Pf. DIE SUÜSSWASSER-MOLLUSKEN VON CELEBES. Von. Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 13 Tafeln in RE und Lithographie. — Preis 32 Mk. DIE LAND-MOLTUSKEN VON par suite de sa plus grande hauteur; ä ses sommets plus saillants, plus renfles, plus allonges, & sa region posterieure plus haute et proportionelle- ment plus courte; & sa dent cardinale plus ro- buste; ete. — On trouve, en France surtout une var. curta d’un galbe encore plus court.“ Schweizer Formen von Yverdon, die ich von den Locard’schen Originalen nicht trennen kann, bilde ich Fig. 2456—58 ab. DA4AG. Unio consentaneus var. Aus dem Urtenenbach bei Hofwyl, von Char- pentier an Rossmässler gegeben. Ein merkwürdiger Gegensatz zu dem 2441 abgebildeten, aus demselben Bache stammenden Stück, der regelmässigsten Ausprägung des 3 18 Tafel COCCLII. consentaneus-Typus, die ich aus der Schweiz kenne. Es wird durch die rauhe Skulptur und die namentlich die auf der hinteren Hälfte schuppig vorspringenden Anwachslamellen zu der Gruppe des Unio squamosus Charp. ver- wiesen, unterscheidet sich aber von diesem durch das verschmälerte und fast hakenförmig nach unten gebogene Hinterende und die tiefe Aus- buchtung von demselben. Die Wirbel liegen ganz weit nach vornen (12 mm zu 45 mm, also beinahe ein Fünftel der Länge); sie sind gröber skulptiert, als gewöhnlich und der Unterschied Fig. 2447, 2448. zwischen der vorderen und der hinteren Hälfte tritt weniger hervor, aber die Depression in der Mitte ist deutlich vorhanden. Die Bildung der Schlosszähne entspricht ganz der des Fig. 2441 abgebildeten Exemplares, nur ist der vordere Auxiliarzahn der rechten Klappe so stark ent- wickelt, dass er in der linken Klappe eine Grube ausgebildet hat. Der Hauptzahn ist regel- mässig viereckig, im Querschnitt dreieckig, stark gekerbt, durch eine deutliche tiefe Grube von dem Schlossrand geschieden. Die Dimensionen sind: Long. 57, alt. 30, crass. 25 mm. Tafel GCGCLIN. DAT. AS. Unio consentaneus dila- tatus sec. Godet. Concha ovato-tetragona, subrhombica, utrinque hians, antice brevissime attenuato-rotun- data, valde inaequilatera, umbonibus ad 1; longitudinis sitis, solidula sed parum, crassa, ruditer striata, postice sub limo adhaerente peculiariter cariosa, virescenti- fusca annulis saturate castaneis. Margo dorsalis valde ascendens, anticus breviter depresso-rotundatus, vwentralis rectus vel obsolete impressus. Umbones parum pro- minuli decorticati; ligamentum erassum, sat elongatum, areola vix conspieua. Dentes cardinales typo U. consıntanei, quam solito humiliores; margarita parum nitida, plerumque fusco maculata. Long. 60, alt. ad umbones 27, ad init. marg. post. 34, crass. 25 mm; long. 55, alt. ad umbones 24, ad init. marg. post. 30, crass. 22 mm. Unio batavus var. neocomensis Drouet, Forma dilatata et f. elongato-dilatata, Godet, Catalogue des Mollusques du Canton de Neuchätel et des regions limitrophes des Cantons de Berne, Vaud et Fribourg. In: Bull. Soc. Neuchateloise des Sciences Naturelles tome 34 (Annee 1905—1907, p. 158, t. II, fig. 12—15). Ich bringe hier zwei mir von Godet aus dem Thuner See mitgeteilte Formen zur Abbildung, welche sich durch die eigentlie''e Ausbildung des Hinterteils auszeichnen; sie kommen in den Schweizer Gewässern, namentlich in den Seen mehrfach vor und erinnern an die platyrhyn- ehoiden Formen, die der Typus des Unio pietorum in Kärnthen und Krain ausbildet, wenn auch ihre Form durchaus verschieden ist und an die Stelle des herabgekrümmten Schnabels eine gleichmässige gerundete oder fast abgestutzte Verbreiterung tritt. Drouöt hat für die Form aıs dem Neuenburger See seinen Unio neo- ceomensis gegründet, den ich im zweiten Binde der Neuen Folge der Iconographie nach dem Drouet’schen ÖOriginalexemplar gebildet. Hier bringe ich zwei Exemplare aus den Zuger See zur Abbildung, welche von dem typischen neocomensis in verschiedener Richtung ab- weichen. Das Fig 2447 abgebildete Stück ist nach Hinten erheblich stärker verbreitert, Fie. 2448 dagegen verhältnismässig schmäler, aber nach unten gekrümmt, so dass der Bauchrand eingebuchtet erscheint; es ist auch vornen mehr zusammengedrückt, so dass der Rückenrand stärker im Bogen ansteigt. Beide Exemplare sind am Hinterteil mit einer dünnen aber festsitzenden Schlammkruste überzogen. Entfernt man dieselbe, so erscheint die Oberfläche der Muschel eigentümlich zer- fressen. Bei Fig. 2447 geht diese Kariosität, wie die Schlammkruste, bis auf die Wirbel hinauf. Sie kann selbstverständlich nicht durch den Kohlensäuregehalt des Wassers bedingt sein, sondern muss von Algen herrühren. Auch ein weiter unten (No. 2459) abgebildetes Exemplar aus dem Neuchateler See zeigt dieselbe Er- scheinung. Sie scheint bis jetzt noch nicht viel Beachtung gefunden zu haben. Nur Surbeck macht in seiner Molluskenfauna des Vierwald- städter Sees darauf aufmerksam, dass bei sämtlichen in diesem See gesammelten Exem- plaren des U. batavus sich die Corrosion, wenn sie überhaupt vorhanden ist, vom Wirbel aus gerade über das Hinterteil erstreckt, dass meistens Tafel CCCCLIV. Fig. 2449 — 2455. 19 die ganze obere Hälfte der Muschel bis ans hintere Ende, so weit die Schale eben ins Wasser ragt, korrodiert ist. Surbeck knüpft daran eine längere Polemik gegen Clessins An- sichten über die Corrosion der Najadenwirbel. Meiner Ansicht nach sind beide Arten der Corrosion verschiedene Erscheinungen. Auch die Corrosion mancher Wasserschnecken, Lim- naea, Vivipara, Neritina ete. wären bei einer Erörterung der Frage den Ursachen der Corro- sion heranzuziehen. 2449, Unio consentaneus var. Aus dem Züricher See. Im Gegensatz zu den beiden vorigen Formen vorn höher als hinten und auffallend starkschaliger und stärker aufgetrieben als hinten. Bis zum letzten stär- keron Anwachsting ist die Form vollständig regelmässig eiförmig, dann setzt sich auf einmal ein nach unten gekrümmter Schnabel an (die Figur lässt ihn leider nicht sonderlich deutlich erkennen), als ob das Tier plötzlich in andere biologische Verhältnisse gekommen wäre. Das Schloss ist, wie das ganze Vorderteil, sehr stark entwickelt; der Kardinalzahn der rechten Klappe ist breit kegelförmig, beiderseits von tiefen Gruben begrenzt, die Zahngrube in der linken entsprechend tief zwischen die beiden kegel- förmigen Zähne eingegraben, die Randwulst rechts beinahe bis zum Hinterrande, die La- mellen sind kurz, gerade. Die Dimensionen sind: Long. 60, alt. 30, crass. 24 mm; die grösste Dicke liegt etwas hinter der Mitte. Ob sich diese Form mit einer der Servain- schen Arten vereinigen lässt und mit welcher, kann ich nicht entscheiden. Nach der Textur der Schale scheint sie einen festen Kiesboden mit nicht sehr hoher Schlammdecke zu be- wohnen. 2430-2453. Unio consentaneus var. Die Normalform des Neuchateler Sees, wie sie an dem Ausfluss der Thielle und bei Ville- neuve vorkommt. Fig.2450 dürfte mit ihrer regel- mässigen ovalen Form dem Unio batavus ovatus Studer, Charpentier entsprechen. Sie ist bei 57 mm Länge 31 mm hoch und 21 mm dick. Die flachen, leider abgeriebenen Wirbel liegen bei 12 mm, also im Fünftel der Länge, Die Schlossbildung ist die typische des Unio consentaneus. Das abgebildete Exemplar stammt von dem Ausfluss der Thielle. Fig. 2451 entspricht dem Unio batavus elongatus der Schweizer Autoren, bei 58 mm Länge und 23 mm Höhe, Rückenrand und Bauch- rand ziemlich parallel; — Fig. 2452 dem Unio batavus sinuatus, mit deutlich eingebuch- tetem Bauchrand, 56 mm lang, 28 mm hoch, Rückenrand und Bauchrand ziemlich parallel, sonst in keiner Weise von der forma elongata unterschieden. Fig. 2453 ist ein junges Exemplar der Neuchateler Soeform; die Wirbel zeigen die normale Skulptur. Tafel COCCLIV. 2454. Unio consentaneus var. Auch diese Form stammt von Villeneuve am Neuchateler See und schliesst sich den drei vorigen unmittelbar an. Sie hat aber ein ganz auffallend verlängertes Vorderteil, so dass die Wirbelspitzen bei einem Viertel der Gesamtlänge liegen, trotz der verlängert eiförmigen Gestalt. Ausserdem zeichnet sie sich durch die auffallend stärkere Skulptur der etwas mehr vorspringenden tadellos erhaltenen Wirbel aus, bei welcher die Zweiteilung wohl noch erkennbar ist, die Runzeln aber in der Furche kaum schwächer sind. Auch die Obenflächenskulptur ist gröber, die Areola der stärkerer Entwickelung des Vorderteils ent- sprechend länger und schärfer ausgeprägt. Die Schlosszähne sind mehr zusammengedrückt, als beim typischen U.consentaneus, scharfrandig, gezähnelt, die Kerbe hinter dem Hauptzahn der rechten Klappe ist kaum erkennbar, die beiden Zähne der linken Klappe liegen hintereinander in gerader Linie, sie sind nur wenig geschieden. Die Schlossgrube liegt an der Innenseite des Vorder- zahnes; Vorderrand und Rückenrand bilden, von innen gesehen, eine erkennbare Ecke; von aussen ist diese weniger deutlich, Die Dimensionen sind: Long. 60, alt. ant. 27, post. 30, erass, 22,5 mm. 2A. Unio consentaneus squamosus Charp. Aus dem Seewenbach. 3F 20 Tafel OCCCLV. Ich habe im vorigen Bande (XV) der Icono- graphie diese Art schon einmal behandelt und dort zwei Charpentier’sche Originalexemplare vom ÖOriginalfundort, der Toile bei Chessel, ab- gebildet. Hier gebe ich die Abbildung eines weiteren Exemplars aus dem Seewenbach, eben- falls aus Charpentiers Hand stammend, das als forma elongata betrachtet werden kann. Es ist 82 mm lang, an den Wirbeln 41 mm hoch, am Beginn des Hinterrandes infolge der Ein- biegung des Unterrandes etwas niedriger, nach hinten schnabelförmig ausgezogen, der Schnabel gerade und nicht emporsteigend. Die Wirbel liegen bei 138 mm vom Vorderrand, also bei °/o der Länge. Das schuppenartige Vortreten der Anwachsringe ist viel weniger auffallend, als bei den früher abgebildeten Exemplaren und hält keinen Vergleich aus mit dem von Char- pentier abgebildeten Typus. Ein derartiges Exem- plar habe ich überhaupt noch nie gesehen. — Ich möchte unter dem Charpentier’schen Namen die grossen Formen von consentaneus mit besonders starkem Vorderteil zusammenfassen, Fig. 24 362469. die man hier und in der Westschweiz findet, ohne Rücksicht auf die Skulptur. Sie sind eine Weiterbildung der var. dilatata, die sich im stillen Wasser entwickelt. 2436—58. Unio consentaneus minor (= amnicus Drouöt, Godet, nec Ziegler), Die kleine Form der Westschweiz, Fig. 2456 ohne sicheren Fundort, Fig. 2457 und 2458 von Yverdon. Sie zeigt dieselben Varietäten, wie die grössere Form; die drei abgebildeten Stücke entsprechen genau denen auf der vorigen Tafel Fig. 2450 —52, sind aber um ein Drittel kleiner, Aber die Charakterkennzeichen des Unio con- sentaneus tragen sie sämtlich. Sie mit der Unio amnicus Zgl. zu vereinigen, die ich als eine spezifisch-ostalpine Form betrachte, halte ich nicht für richtig, die Umrisse des Typus (Rossmaessler, lconogr. Nr. 212) sind doch ganz andere. Dagegen wird Unio redactus Drouöt (Icon. N. F. Nr. 1134) nicht sehr von ihr ver- schieden sein. Tafel GCCCLYV. BA5Sn. Unio cöonsentaneus minor. Von Bonneville in Savoyen. Der Typus von Unio amniceus Mortillet, 47 mm lang, 25 mm hoch, 17mm dick. Die Wirbel vor einem Viertel der Gesamtlänge, der Winkel zwischen Zahn- platte und Lamellen sehr ausgesprochen. Schloss und Schultercallus stark entwickelt. Macht den Eindruck einer in dem Wellenschlag ausgesetzten seichten Wasser lebenden Seeform. 2439. 60. Unio consentaneus ovatus Stud. Zwei Exemplare aus dem Neuchäteler See, von Prof. Dr. Paul Godet erhalten, mit der charakteristischen hellen Seefarbe. Die hintere Hälfte mit einer festsitzenden Kalkkruste über- zogen, unter derselben eigentümlich zerfressen. Umriss fast regelmässig eiförmig, nach hinten etwas geschnäbelt-zugespitzt, die Wirbel klein, kaum vorspringend, ‚kariös, bei einem Viertel der Länge gelegen; Schlosszähne niedrig, aber kräftig. — L. 52. alt. 29, crass. 19 mm. 2461. Unio consentaneus elongatus. Vom Inseli im Vierwaldstädter See, am Aus- fluss der Reuss. Von den von Surbeck Tafel 11 photographisch dargestellten Formen des Unio batavus aus dem Vierwaldstädter See kommt Fig. 11 dieser Form am nächsten, doch ist bei diesem die Einbuchtung des Unterrandes vor dem Hinterende etwas stärker. Die Dimensionen sind: L. 60, alt. 31 mm. Die Klappen tragen hinten auch den charakteristischen Kalküberzug, unter dem die Oberfläche bereits zerfressen ist. 2462. Unio consentaneus Zgl. Aus der Thielle, von Brot und Godet zum U.batavus vulgaris gerechnet, regelmässig ei- förmig, mit etwas gebogen ansteigendem Rücken- rand, ein ächter typischer Unio consenta- neus, nur durch die geringere Grösse von den Donauformen unterschieden. Die Wirbolskulptur tadellos erhalten. Die Länge beträgt 58, die Höhe 253 mm. 2463. Unio consentaneus Zgl. Aus der Seime bei Genf, von Brot ebenfalls zu seinem Untio batavus vulgaris gerechnet. Dem vorigen sehr ähnlich, doch etwas schlanker und niedriger, bei 50 mm Länge 20 mm hoch, Rückenrand und Bauchrand beinahe gleich- laufend, die Wirbel ein wenig vor einem Viertel der Gesamtlänge liegend, Skulptur tadellos er- halten. Tafel COCCLVL Fi. 246466. 21 Tafel OCCCLVL. 2464. Unio consentaneus var. Aus dem Rhein bei Säckingen, mir von Herrn Prof. Lauterborn-Ludwigshafen mitgeteilt. Schale lang eiförmig mit deutlich ansteigen- dem Rückenrand. Der Bauchrand leicht oder gar nicht eingedrückt. Der Vorderrand kurz, leicht verschmälert, der Hinterrand in einein basalen Schnabel ausgezogen. Die Wirbel bei !/ı der Länge liegend, wenig vorspringend, ab- gerieben, die Spitzen sich berührend. Färbung grüngelb mit ausgesprochenen dunklen Strahlen, im Alter allerdings dunkler gefärbt, nicht selten auch auf der Höhe der Klappen zerfressen. Schlosszähne normal. Die Lamellen lang; Innen- seite bräunlich überlaufen. Long. 63, alt. ad umbones 30, ad ang. post. 34, crass. 24 mm. Die am weitesten gegen den Mittelrhein vor- gedrungene Form des schweizer Unio con- sentaneus. Formen aus der Baseler Gegend sind mir leider nicht bekannt geworden; es würde nicht auffallen, wenn sie, vielleicht sogar bis zur Illmündung hin, den schweizer Formen näher ständen, als den mittelrheinischen. 24693. 66. Unio consentaneus boda- micus.n. f. Miller 1. ce. stellt das Vorkommen einer Form der batavus-Gruppe im Bodensee überhaupt in Abrede und betrachtet einzelne gefundene Klappen als aus den Bächen, die in den See münden, eingeschwemmt. Aber aus dem Stutt- garter Museum liegt mir eine Serie von fünf Exemplaren vor, welche von Rorschach, also aus dem See selbst stammt und offenbar eine richtige Seeform darstellt. Sie ist als solche schon durch die blass gelbgrüne Färbung be- zeichnet, ähnlich wie wir sie auch bei den See- formen der Ostalpen finden. Auch ein fest- sitzender Kalküberzug, der beinahe die ganze Oberfläche überzieht und nicht ohne Beschä- digung der Epidermis abgekratzt werden kann, deutet auf den Aufenthalt in einem der Strömung wenig ausgesetzten Schlammboden. Ein jüngeres Exemplar mit tadellos erhaltener Wirbelskulptur zeigt eine etwas lebhaftere Färbung, gelbgrün mit dunklen Ringen, und ganz unbedeutende Andeutungen von grünen Strahlen, ist aber immer viel heller gefärbt, als U. consenta- neus und batavus im Durchschnitt zu sein pflegen. Der Umriss der Muscheln ist der von U.consentaneus wit kurzem Vorderteil, lan- gem Hinterteil und bogig ansteigendem Ober- rand. Der Unterrand ist bei allen Exemplaren ein wenig eingedrückt, bei dem Fig. 2465 ab- gebildeten so tief, dass ein ausgesprochener herabgekrümmter Schnabel entsteht. Die grösste Dicke liegt hinter der Mitte. Das Schildchen ist schmal, aber deutlich; Ober- und Vorder- rand bilden einen ausgesprochenen Winkel. Das Band ist lang und stark. Die weit vorn — bei einem Fünftel der Länge liegenden — Wirbel sind gross, aber nicht sehr vorspringend; bei einem jüngeren Exemplare von 37 mm Länge ist die Skulptur tadellos erhalten, mit fünf dicht aneinander gedrängten zackigen Wellenlinien und deutlichem Mitteleindruck. Das Schloss liegt weit vorn; die Zähne sind zusammengedrückt, der Hauptzahn der rechten Klappe ist durch eine tiefe, fast ritzförmige Grube von der Schlosslamelle geschieden, der hintere Zahn der linken Klappe ist oft schwach entwickelt; die Lamellen sind durch einen län- geren Zwischenraum von den Hauptzähnen ge- trennt und bilden mit der Schlossplatte einen Winkel. Nicht selten steht in der rechten Klappe vorn ein deutlicher Nobenzahn, und begrenzt nach hinten eine tief herabreichende Zahngrube den Hauptzahn. Der Subcardinal-Callus ist scharf ausgeprägt und nach hinten durch eine furchenartige Aushöhlung begrenzt. Der Schul- tercallus reicht bis zu ?/s des Unterrandes zurück. Bourguignat vereinigt (bei Servain, Lac de Zürich p. 552) die von Miller abgebildete Form des Batavus aus dem Bodensee mit seinem Unio subrobustus, den er für eine Form aus dem Sempacher See aufgestellt hat; er tut das anscheinend nur auf die Figur bei Miller 2f. 8 hin, die gerade nicht sehr charakteristisch ist. Ich halte es für zweckmässiger, der bei Rorschach gefundenen Seeform des Bodensees einen eigenen Namen zu geben. Bourguignat gibt (bei Servain, Unios et Ano- dontes du lac de Zürich p. 332) folgende Be- schreibung seines Unto subrobustus: Concha solida, crassa, ponderosa, oblonga in direetionem declivem, etiam rotundata ac ob- tusa antice quam postice, vix nitida, semper limo inquinata, plus minusve valide striata, atro- rubra, ad umbones rubro-castanea, ac saepe uni- formiter colore cupreo metallice colorata; intus metallice colorata cum maeulis livida; — valvis crassis praecipue ad anteriorem partem, antice hiantibus (biantia rimulam simulantibus), con- vexis (convexitas maxima ad 8 verticalis sita et e natibus 14, et rostro 30, ex antico mar- 22 Tafel OCCCLVL. gine 23, ex angulo 18 et e basi verticalis 17 mm remota); — Supra regulariter arcuatula, antice obtuse rotundata; infra subrecta; postice (regio peostica duplicem anterioris superans et usque ad 20 mm verticalis leviter erescens) in rostrum perobtusum attenuata; — Umbonibus convexis, obtusis, prominentibus, sat antieis, semper pro- funde erosis; sulco dorsali male delimitato; area fere nulla; dente cardinali crasso, robusto, pro- ducto, quadrato, supreme truncato ac leviter dentieulato; lamella laterali ad extremitatem suam modo alta et eultrata; ligamento mediocri parum prominente, metallice castaneo. — Long. max. 51, alt. max. 28, alt. verticalis 27, erass. maxima 21, basis apico-rostralis 43, intervallum e natibns ad angulum 27, ex angulo ad rostrum 20, e rostro ad verticalem 32, e basi verticalis ad angulum 31; -— regio antica 14!/2, postica 37 mm. Halbinsel Hurden, am Ende die Brücke von Rapperswyl. Dass übrigens Unio consentaneus im Bodensee durchaus nicht fehlt, beweist die nachfolgend abgebildete Form von Gottlieben anı Eingang des Untersees, die ich Freund Geyer verdanke. Von demselben erhielt ich auch ein Exemplar einer ächten Seeform von Konstanz und eine eigentümliche Zwergform von Ber- lingen am Untersee, die ich später abzubilden gedenke. 2467. 68. Unio consentaneus boda- micus var, Von Gottlieben am Eingange des Untersees. Eine ältere Seeform, kleiner und erheblich kürzer als die Rorschacher Form, mit derselben Fig. 2467 — 70. charakteristischen hellen Färbung und dem fast die Hälfte der Schale überdeckenden festsitzen- den Kalküberzug. Das grössere Exemplar, Fig. 2468, ist 46 mm lang, 26 mm hoch, sowohl an den Wirbeln als am Beginn des Hinterrandes, und knapp 22 mm dick. Fig. 2469 hat bei 43 mm nur 28 mm Höhe, an den Wirbeln weniger, da der Rückenrand etwas nach hinten ansteigt. 2AG59. Unio consentaneus (var. bo- damicus?). Mir von Freund Geyer mitgeteilt mit der Bemerkung: „Wahrscheinlich eingeschwemmt*. Eine regelmässig langeiförmige, an beiden Enden kurz abgerundete Form, dem U. boda- micus ähnlich, aber mit der normalen, etwas dunklen Färbung, diekschalig, die flachen, leicht abgeriebenen Wirbel im Fünftel der Gesamt- länge (11 von 54) liegend, mit ziemlich grober Skulptur, das Schlossband ziemlich lang und schlank, die Areola kurz, aber ziemlich breit und scharf ausgeprägt, ziemlich scharf gegen den Vorderrand abgesetzt. Der Hinterrand ist leicht verschmälert und bildet einen geraden vom Basalrand nur wenig emporsteigenden Schnabel. Schloss normal, der viereckige Haupt- zahn der rechten Klappe nur wenig gekerbt, durch die Zahngrube deutlich von dem Schloss- rande getrennt, mit schwachem Auxiliarzahn. Der vordere Zahn der linken Klappe erheblich stärker, vom hinteren durch eine tiefe Kerbe getrennt. Randwulst stark, über zwei Drittel des Unterrandes einnehmend; Schulterwulst deutlich; Perlmutter rosa. Long. 54, alt. 30, erass. 23 mm. Tafel CGCCLVI. 2470. Unioconsentaneus biandetin.f. Concha fere regulariter elongato-ova- ta, inaequilatera, umbonibus ad '/s lon- gitudinis sitis, margine dorsali leviter arcuatim ascendente, antice breviter ro- tundato, ventrali view arcuato, postice rostrum rectum vix truncatum formante. Umbones parum prominentes optime con- servati, rugis angulatis paucis sed dis- tinetis, areola distineta subintrans; area bene definita; ligamentum gracile, semiobtectum, sinulo brevi. Dens cardi- nalis valvulae destrae subquadratus, di- vergens, cerenulatus, fovea cardinali et incisura postica distinctis, cardinales valvae sinistrae compressi, fovea laterali vie discreti; lamellae cum cardıne vix anyulum formantes ; intervallum distinc- lum. — Lutescenti- viridis, postice sa- turatius radiata; margarita alba, obso- lete fuscescenti versus umbones suffusa. Long. 60, alt. 30, erass. 22,5 mm. Ich bringe hier eine Form aus der oberen Rhöne — vor ihrem Einfluss in den Genfer See — zur Abbildung, welche in verschiedener Hin- sicht interessant ist. Zunächst schon wegen ihres Tafel CCCCLVIH. Fig. 2471— 17. 28 Fundortes. Sie wurde nach einer Mitteilung meines verehrten Freundes Prof. Stoll - Zürich vor ca. 25 Jahren bei Illarse an der Rhone vor ihrem Einfluss in den Genfer See von Dr. Biandet gesammelt. Es ist die einzige mir be- kannt gewordene Art aus der obersten Rhone; ob sie noch existiert oder durch die Rhone- korrektion ausgerottet worden ist, weiss ich nicht. Sie unterscheidet sich von den anderen Schweizer Formen durch die weiter zurück- liegenden, stärker vorspringenden Wirbel, deren Skulptur für die consentaneus -Formen recht schwach ist. Doch glaube ich nicht, dass man sie von diesen abtrennen kann. Unter Brot’schen Abbildungen finde ich sie nicht, aber unsere Figur 2440 führt zu ihr hinüber. Nach Brot’s Einteilung war sie zu seinem Untio batavus ater zu stellen. 2471. Unio consentaneus var. Aus der Lorze bei Maschwanden, nahe ihrer Mündung in die Reuss. Mir von Prof. Stoll mitgeteilt. Zur Forma dilatata gehörig, merkwärdig durch die kurze gedrungene Form und das starke Ansteigen des Hinterrandes. Die Wirbel liegen bei ®/ı der Gesamtlänge. Die Schale ist auffallend stark, scharf konzentrisch gefurcht, schmutzig dunkel braungrün, mit starker In- krustation des Hinterteils; der Untergrund, ist deutlich eingedrückt. Die Zähne sind relativ niedrig, stark kegelförmig; die Zahnplatte ein- schliesslich des Intervalls bildet mit den star- ken, vorspringenden, leicht gebogenen Lamellen einen ausgeprägten Winkel; die äussere Lamelle der linken Klappe ist fast verkümmert, die innere in der Mitte hoch, nach hinten allmählig abfallend. Perlmutter schön bläulich weiss, nach hinten irisierend. Long. 55, alt. ad umbones 25, ad angulum 32, crass. 24 mm. DAT2. Unio consentaneus dilatatus. Aus der Aare bei Solothurn, mir ebenfalls von Prof. Stoll mitgeteilt. Durch die kurze Ab- stutzung des Hinterteils ausgezeichnet. Die Wirbel liegen vor !/a der Gesamtlänge (16 mm von 68 mm). Die Höhe an den Wirbeln beträgt 32, am Beginn des Hinterteils 35 mm, die Dicke 25 mm. Diese abgestutzten Formen scheinen auf die Schweiz beschränkt; weder aus der Donau noch aus Kärnthen und Krain sind mir ähnliche be- kannt geworden. Dass es nicht ausschliesslich Seeformen sind, beweist das hier abgebildete Exemplar. Dasselbe fällt auch auf durch die stark vorspringende, zusammengedrückte, nach aussen durch einen tiefen furchenartigen Ein- druck begrenzte Area, die einigermassen an den fossilen Unio flabellatus Goldf. erinnert. Die Oberfläche ist reichlich zur Hälfte von dem charakteristischen festsitzenden Kalküberzug be- deekt, aber unter demselben nicht angegriffen, Auch die starke Wirb Iskulptur ist tadellos er- halten. Die Schlosszähne sind mehr kegelförmig als bei den verwandten Formen; im übrigen ist das Schloss ganz nach dem Typus des U. consentaneus gebaut. Tafel OGC6LVUI. 2473 — 77. Unio consentaneus abno- biae na}. Aus der obersten Donau, von Beuren bei Tuttlingen und von Innigkofen habe ich einige Formen erhalten, die sich eng an die Bodensee- formen anschliessen und zu denen der mittleren Donau hinüberführen. Fig. 2473 u. 2474 stammen von Beuren; es sind kleine Formen, die sich an den sogenannt. ammnicus der vorderen Schweiz und dem bodamicus an- schliessen. Fig. 2476 ist länger ausgezogen, gleicht aber sonst ganz den beiden anderen. Die Wirbel liegen bei den beiden letzteren beim ersten Viertel, bei Fig. 2473 etwas weiter zurück; das Vorder- teil ist bei diesem etwas mehr ausgezogen und bildet mit dem leicht ansteigenden Oberrand eine bei den anderen beiden nicht vorhandene Ecke. Die Wirbelskulptur besteht aus starken, wenig gebogenen Runzeln, hat aber meistens die radiale Furche zwischen den schwächeren vorderen und den stärkeren hinteren Höckern. Der Hauptzahn der rechten Klappe ist viereckig, zusammengedrückt, am Rande gezähnelt; er divergiert stark vom Schlossrande und wird durch eine deutliche Grube, deren Aussenrand zahnförmig entwickelt ist, vun diesem geschieden; die Kerbe hinter ihm ist deutlich, das ziemlich kurze Intervall ist verbreitert und bildet mit der gut entwickelten Lamelle nur einen un- deutlichen Winkel. Die Zähne der linken Klappe 24 sind zusammengedrückt, nicht sehr hoch; sie liegen in derselben Linie hinter einander und worden nur durch eine seichte Kerbe geschieden; die Zahngrube liegt an der Innenseite; von den Lamellen ist nur die innere stark entwickelt. Die Länge überschreitet 55 mm kaum, die Höhe beträgt höchstens 30, bei den kleineren Stücken 25—27 mm, die Dieke 19—21 mm. Tafel CCOCLIXK. Fir. 3478-80. Die von Innigkofen stammenden Fig. 2475 und 2477 abgebildeten Exemplare sind dick- schaliger und gedrungener, Fig. 2477 hat einen eingedrückten Unterrand; im übrigen sind sie von den Beuroner Formen nicht zu trennen. Die Kerbe hinter dem Hauptzahn und die Ver- diekung des Intervalls sind sehr deutlich; der Randwulst reicht fast bis zum Hinterende. Tafel CCCCLIX. 2478. Unio consentaneus elongatus Clessin. Ich bringe hier die grosse Form des Unio consentaneus aus den Abschnitten der re- gulierten Donau von Wörth bei Regensburg zur Abbildung, welche Clessin im Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft 1910 vol. 42, p. 66, als Unio batavus elon- gatus erwähnt. Aus der offenen Donau ist er verschwunden, auch in den immer mehr ver- landenden Abschnitten sind seine Tage gezählt. Es ist eine stattliche Muschel, 70—80 mm lang, fest und diekschalig, fast regelmässig oval, im erwachsenen Zustand einfarbig schwarzbraun, mit kaum markierten Anwachsringen, jüngere normal gelbgrün mit dunklen Strahlen, meistens nicht kariös und nur mit einem dünnen Kalk- belag am Hinterende. Der Oberrand steigt leicht gebogen an, der kurze Teil vor den Wirbeln liegt nieht in derselben Linie, wie der hinter ihnen; er bildet mit dem kurz gerundeten Vorderrand eine deutliche Ecke; der Unterrand ist kaum gewölbt, aber auch nicht eingedrückt, der Hinterrand bildet einen schwach vorgezo- genen Schnabel. Die Wirbel liegen etwas vor einem Viertel der Länge (16 von 70 mm), sind breit und aufgetrieben, aber dann abgeflacht und eingerollt, scharf zugespitzt und sich bei- nahe berührend; die Skulptur besteht nur aus wenigen zickzackförmigen Runzeln, die bei senkrechtem Blick auf die Klappe kaum sicht- bar sind. Die Area ist breit, kaum begrenzt, nur am Hinterrande zusammengedrückt, die Areola schmal, wenig deutlich. Das Schloss ist das normale des U, consentaneus, vor dem di- vergierenden viereckigen, starken gekerbten Hauptzahn der rechten Klappe mit tiefer Grube und Auxiliarzähnchen, hinter ihm mit tiefer, den Schlossrand unterbrechender Kerbe, die beiden Zähne der linken Klappe hintereinander liegend, ungefähr gleich stark nach vorn ab- gestutzt, die seitlich liegende Grube am Boden ausgesprochen gefurcht, die Lamellen mit der Zahnleiste einen ausgesprochenen Winkel bildend. Long. 71, alt. 36, erass. 26—27 mm. Das abgebildete Exemplar wurde mir von Ölessin mitgeteilt. 2479. SO. Unio consentaneus var. Von Rott bei Passau, von Dr. Walser an Rossmässler gegeber, um 1843 gesammelt. Ebenfalls eine grosse stattliche Form von derselben Länge, wie die vorige, aber offenbar unter ungünstigen Strömungsverhältnissen im offenen Flusse lebend, schwer, dickschalig, furchtbar zerfressen, nach hinten zugespitzt und in einen leieht nach unten gebogenen Schnabel ausgezogen, Vorderteil auffallend verdickt, innen mit starkem Schulterwulst, die Zähne sehr stark, die Muskeleindrücke, auch der hintere, tief. Die Lamellen bilden mit dem Intervall der Schlossplatte eine scharfe Ecke, in der linken Klappe ist nur die innere Lamelle entwickelt. Perlmutter in der ganzen hinteren Hälfte bräun- lich überlaufen. Die Dimensionen sind: long. 71, alt. max. 37,5, ait. ad umbones 34, crass. 25 mm. Fig. 2480, ebenfalls von Rott bei Passau stam- mend, dürfte die normale Entwicklung dieser Form unter günstigeren Strömungsverhältnissen dar- stellen, natürlich in einem früheren Alters- stadium. Perlmutter ebenfalls bräunlich über- laufen. en. Tafel CCCCLX . Fig. 2481—84. 25 Tafel CCCCLX. DASL. Unio consentaneus (var. alter Clessin nee Nilss.) Aus dem Regen bei Regensburg, mir von Clessin mitgeteilt, aber weder mit der Abbil- dung in der Exkursionsmolluskenfauna noch mit dem, was Clessin da und in späteren Arbeiten über die Muschel aus dem Regen sagt, stimmend. Es ist eine ziemlich regelmässig ovale, relativ hohe Form, nicht besonders dickschalig, ziem- lich glatt, vorn grünlichgelb, hinten dunkel braungrün, die Wirbel tief, aber nur auf einem begrenzten Raum ausgefressen, Rückenrand ge- rundet ansteigend, mit dem kurzen zusammen- gedrückten Vorderrand eine Ecke bildend, Unter- rand schön gerundet, Hinterrand in einem sub- basalen Schnabel ausgezogen. Die Konturen stimmen ganz mit denen des Schweizer Unio ovatus Studer. — Schloss das typische des U. consentaneus. Perlmutter mit einzelnen bräun- lichen Flecken. Die Dimensionen sind: Long. 58, alt. 33, crass. 25 mm. DAS2, Unmio consentaneus var. Die Form der Naab, Clessin, dem ich das abgebildete Exemplar verdanke, sagt von ihr: „In der Naab, die ein kalkarmes Wasser hat, kommt Unio batavus mit angefressenem Wirbel vor. Die Muscheln halten die Form, welche Rossmaessler, Iconographie Figur 208 (Unio consentaneus Zgl.) abgebildet, ein. Die Mu- schel hat ein zungenförmiges Hinterteil, welches gegen das Ende der Muschel etwas aufgebogen wird, so dass die Mittellinie, die grösste Länge der Muschel, mehr in die Mitte fällt. Sie er- reicht bis 70 mm Länge bei 27 mm Höhe. In- dividuelle Abweichungen beziehen sich auf ge- ringere Höhe und etwas abgestutzte Form des Hinterteils. Die mir vorliegenden Muscheln stammen aus dem Fluss nahe seiner Einmün- dung in die Donau. Muscheln, die ich bei Pielenhofen gesammelt, sind etwas kleiner und haben viel mehr zerfressene Wirbel.“ In der Tat stimmt die mir vorliegende Mu- schel in jeder Hinsicht mit U. consentaneus der österreichischen Donau überein, auch in der Schlossbildung, nur ist das Intervall kürzer. 2483. Unio heldii Küster. Ooncha irregulariter ovato-rhombo- idea, antice truncato-rotundata, depressa, postice in rostrum latum, truncatum, descendentem producta, margine infero Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XVII. ante rostrum impresso, rugose - siriata, strüis postice et in area lamellosis. Um- bones ante !Ja longitudinis siti, pertu- midi, rugis paucis undulatis; area bre- vis sed lata, distineta. Dens cardinalis valvulae dextrae compressus, truncato- conicus, valde denticulatus, facie interna striatula, fovea profunda a margine dis- cretus, dente auziliario distincto, postice incisura marginatus, intervallum pliei- forme prominens, cum lamella arcuat« elevata angulum distinctissimum formans; dentes valvulae sinistrae minores, parum distineti, subtiliter erenulati, fovea late- rali; callus humeralis crassus, plus quam dimidiam faciei internae occupans. Long. 50, alt. 30, crass. 25 mm. Unio phaseolus Held in sched, — Kobelt, in: Rossmaessler, Iconographie vol. VI, no. 1649. Nec Unio phaseolus Hildreih 1828. Unio heldii Küster, in: Martini d& Chemnitz, Conch. Cab. ed II Unio p.III 12 30, 12 94 ©: Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. VII, p. 80. — Drouöt, in: Journal de OConchyl. 1881, vol. 29, 2. 26. Unio batavus abnormitas teste Olessin. Ich habe ein kleines Held’sches Exemplar dieser merkwürdigen Form schon im sechsten Bande der ersten Abteilung der Iconographie abgebildet, komme aber hier noch einmal auf sie zurück, einmal um ein grösseres, besseres und in vieler Hinsicht verschiedenes Exemplar abzubilden, dann aber, weil Unio heldi ein Analogon zu dem merkwürdigen Unio rhombo- ideus Schröter bildet, dessen Wiederentdeckung in der Auma in Thüringen durch Israel in der letzten Zeit so berechtigtes Aufsehen unter den Conchologen erregt hat. Ist diese, wie Israel das nennt, eine Reaktionsform des Unio crassus Retz., so bildet U. heldi genau dieselbe Re- aktionsform des U. consentaneus Zgl., und es kann an ihr die Probe darüber gemacht werden, ob die Erklärung, welche Israel für ihre Ent- stehung gibt, richtig ist oder nicht. Das von mir 1. c. abgebildete Exemplar ist nur 33 mm lang, aber es macht den Eindruck einer vollkommen ausgewachsenen Muschel, Überdies hatte ich durch Freund Clessin aus Held’s Sammlung zwei ganz gleiche Exemplare erhalten, es waren dort sicher noch mehr vor- handen, ein Grund zum Zweifel an der Art- 4 96 Tafel CCCCLXT. Fig. 2485—88. berechtigung kam mir deshalb beim damaligen Stand meiner Kenntnisse und Ansichten über Artunterscheidung nicht. Hätte mir damals schon das hier abgebildete Exemplar vorgelegen, das Rossmaessler von Held erhalten, so wäre ich wahrscheinlich gleich zur Klarheit über die Stellung gekommen. Dasselbe unterscheidet sich ausser durch die stärkere Verlängerung des Hinterteils, so dass die Wirbel nicht fast in der Mitte, sondern im ersten Viertel der Länge liegen und man deutlich erkennt, dass es sich um eine consentaneus-Form mit durch äussere Einflüsse verkürztem Hinterteil handelt, Ob die Form an ihrem Originalfundort, einem Arm des Inn bei Passau, noch vorkommt, weiss ich nicht, und kaun natürlich auch nicht sagen, unter welchen Bedingungen sie dort lebt oder gelebt hat. Vielleicht wählt ein jüngerer Ma- lakolog das hochinteressante Passau mit seiner in Deutschland einzig dastehenden Fauna ein- mal statt der Alpen zum Ziel einer Ferienreise. 2484. Unio consentaneus var. (ruga- tus Olessin vix Menke). Aus der Schwarzen Laaber bei Regensburg, mir von Clessin als Unio rugatus mitgeteilt. Er sagt (in Nachrbl. d. malak. Ges. 1910, vol. 42, p- 68) über diese Form: „Die Schwarze Laaber beherbergt Unio ba- tavus in der Form des U. rugatus Mke. (Rossm. Icon. Fig. 415). Die Muschel bleibt klein (l. 42 mm) und hat selbst bei 10 bis 12 der erheblicheren Grösse namentlich _ Jahresabsätzen, die sich mit schmalen Wachs- tumsabsätzen aneinander reihen, bei heller Färbung noch einen scharfen schmalen Kardinalzahn, wie ihn alle jungen Muscheln der übrigen Formen der Art besitzen. Die Muschel ist am Hinterteile mit kalkigem Tuff belegt, hat unverletzte Wirbel, welche die Wirbelskulp- tur deutlich erkennen lassen. Es ist eine auf- fallende Erscheinung, dass in dem sehr kalk- reichen Wasser, in dem diese Muschel lebt, dieselbe so dünnschalig bleibt, obwohl ihre Vor- eltern in den diluvialen Kalkablagerungen des Flüsschens eine weit beträchtlichere Grösse und Dickschaligkeit erreichten, die den Donau- muscheln nicht nachsteht.“ Das abgebildete Exemplar hat bei 42 mm Länge eine Höhne von 18 und eine Dicke von ebenfalls 18 mm. Es entspricht ganz der Be- schreibung Ülessins, aber die allerdings dünnen Zähne kann ich nicht für jugendliche Bildungen halten, sondern für Verkümmerungserschein- ungen. Das abgebildete Exemplar hat übrigens nicht 10—12, sondern höchstens vier Wachstums- absätze, von denen der erste, wie in der Rücken- ansicht ja deutlich erkennbar, die skulptierte Jugendschale scharf umgrenzt. Sollte es sich nicht, wie der Name „schwarze“ Laaber an- deutet, um mooriges Wasser handeln, in dem die Muschel sich mühsam erhält? Die Ähnlichkeit mit dem Menke’schen Unio rugatus vom Nordabhang des mitteldeutschen Berglandes ist nur eine sehr oberflächliche. Tafel GOGCLXI. 2485 —SS. Unio nanus Lamarck. „Concha parva, subovata, anterius angusta et rotundata, posterius producta et dilatata, rotundato vix subtruncata, superne valde arcuata, inferne subsinu- ata, umbonibus depressis, vix prominulis et margini anteriori valde approximatis; dente cardinali valde obliquo, parvo, elato, subcompresso, inter duos dentes prominulos in altera valva recepto; im- pressionibus anterioribus sat profundis, posterioribus subnullis, palleali antice sat impressa, postice fere nulla. — Sat te- nuis; margelio intus albido-coerulescente et nitidulo; epidermide castaneo-viridulo obscurius zonato, ad regionem postero- dorsalem obscure vadiato.“ — Dupuy. Long. ad50, alt.ad 30, crass. 12-20 mm. Unio nana Lamarck Hist. Anim. sans vert. vol. VI. i. p. 76 (1819). Unio nanus Dupuy Hist. nat. Mol- lusques France p. 641, pl. 25, fig. 16. Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VII. p. 83. — Bourguwignat, Malac. Aix-les Bains p. 74. — Drouät, Unios de France 1857, pl. V, fig. 2. — Locard, Prodrome 1882, p. 291. Revision Unio & Margaritana, in: Faune frangaise no. 13, 1889, p. 21. ? Unio redactus Droueöt, Unionidae du Bassin dw Rhöne, in: Memoires Academie Dijon (IV) vol. I, p. 57, t.1, fig. 2. — Kobelt, Iconographie N. F', vol. 6, no. 1134. Tafel CCCCLXI. Fig. 2489 Muschel zu den kleineren Formen gebörend, rundeiförmig, vorn verschmälert, sehr kurz ge- rundet, mit im Bogen stark ansteigendem Rücken- rand, nach hinten in einen bogig absteigenden Schnabel ausgezogen, der Unterrand mehr oder minder eingebuchtet. Die Wirbel liegen — nach der Abbildung bei Dupuy l.c. — bei 17 der Länge, sie springen kaum vor und sind sehr niedergedrückt. Kardinalzahn der rechten Klappe sehr schief, klein, etwas zusammen- gedrückt, die beiden Zähne der linken Klappe vorspringend. Die Schalen sind ziemlich dünn, die Perlmutter ist bläulich weiss, glänzend; die Epidermis ist bei jüngeren Stücken grüngelb mit braunen Strahlen, bei alten Exemplaren ein- farbig schwarzbraun. Aufenthalt im östlichen Frankreich, im Gebiet der oberen Rhöne und der Meuse. Eine der kritischen Grenzformen, welche sich östlich an die Rhein- und Alpenfauna an- schliessen und noch sehr einer kritischen Be- leuchtung bedürfen, weil hier wahrscheinlich Kümmerformen verschiedener Formenkreise sich berühren. Bourguignat hat aus ihnen eine eigene Gruppe Nanusiana gemacht, zu welcher er ausser nanus auch suborbicularis Drouet (=langnysicus Bourg.) und rayi Bgt. rech- net. Ich gebe hier Kopien der vorhandenen Abbildungen, da Dupuy’s grosses Werk wohl nur noch in wenigen Privatbibliotheken zu finden sein wird. Bourguignat erkennt zwar die Beschreibung der Muschel durch Dupuy als richtig an, be- streitet aber, dass die Figur richtig sei, ohne einen Grund dafür anzugeben. Was er in der Malacologie d’Aix-les-Bains abbildet, — ich kopiere die vorzüglichen Figuren 24356—88, — ist eine Zwergform mit etwas längerem Vorder- teil, kann aber recht wohl, wie die Dupuy’schen Originale, zu der Schweizer consentaneus- Gruppe gehören. Drouöt 1. e. betrachtet Unio nana (Fer.) Lam. als eine unermittelte Art, da Lamarck ihr nur 15—16 mm Länge zuschreibe und aus Frankreich eine ausgewachsen so kleine Art nicht vorkomme. Es dürfte sich da wohl um einen Druckfehler — Millimeter statt Linien — handeln. Ich komme weiter unten auf die Drouöt’sche Art zurück, Ein Originalexemplar Locard’s von Marbor im Jura, das mir Dr. Germain nach Vollendung der Tafeln zur Ansicht sandte, entspricht ziem- lich genau der Abbildung bei Bourguignat Moll. Aix-les Bains Taf. 3, Fig. 6, es hat 40 mm Länge und am hinteren Winkel 24 mm Höhe. Die Wirbel sind tief zerfressen, Zahnplatte und La- mellen bilden einen sehr ausgesprochenen Win- kel, die beiden Kardinalzähne der linken Klappe 22. 27 sind ziemlich gleich an der Aussenseite stark gereift, durch die an der Innenseite des vor- deren Zahns liegende Schlossgrube nur wenig geschieden, Schliessmuskelnarbe und Haftmuskel- narbe sind verschmolzen; Perlmutter nach vorn bräunlich überlaufen. 2489 —92. Unio mancus Lamarck. „Concha ovato-elongata, angusta et depressa, superius rectiuscula, vel arcua- tula, inferius rectiuscula vel subsinuata, antice brevis et rotundata, postice valde producta, et inferius subtruncata; um- bonibus parum prominulis, tuberculatis ; ligamento elongatulo et rectiusculo; dente cardinali parvo, Conico-compresso, inter dentes sat productos recepto; lamellis parum elevatis, impressionibus anterio- ribus sat impressis, posteriori et palle- ali ut fere nullis. — Tenuis, margelio nitide albido-coerulescente, margaritacea ; epidermide castaneo, viridulo, Tugoso; fere nunquam decorticata. — Dupuy. Long. 55—65, alt. 25—30, crass. 12—20 mm. Unio manca Lamarck, Histoire des Animaux sans vertebres vol. I 1819, p. 80. Unio elongatulus Dupuy, Catal. extr. Gall. Testac. no. 327, nec Mühlf. Unio mancus Dupuy, Hist. nat. Moll. France 1852, p. 642, t. 26, fig. 17. — Locard, Prodrom. faune francaise 1882, p. 290; Contr. faune frangaise no. 13, p. 24. Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. VII, p. 85 (mit var. sa- baudinus Bgt., bourgeticus Bourg. d pü- loti Bgt.). Unio amnicus (var. sabaudinus) Bour- guignat, Malac. Aix les bains, 1864, p. 24, t. 3, fig. 10—12 (fig. 2490—92). Muschel lang eiförmig, schlank und nieder- gedrückt, ungleichseitig, Vorderteil kurz, ge- rundet, Hinterteil lang ausgezogen und nach unten abgestutzt, Oberrand gerade oder leicht gebogen, der Unterrand ebenfalls gerade oder etwas eingebuchtet. Die wenig vorspringenden Wirbel liegen vor einem Fünftel der Länge, sie sind meistens unversehrt und tragen die gewöhn- liche Runzelskulptur der Gruppe; das Schloss- band ist lang, gerade. Die Schlosszähne sind relativ schwach, der Kardinalzahn der rechten Klappe ist klein, zusammengedrückt kegelförmig, die beiden Zähne der linken Klappe sind höher; die Lamellen sind ziemlich niedrig, die vorderen Muskeleindrücke ziemlich tief eingedrückt, die hinteren kaum sichtbar. Die Schale ist dünn, innen perlmutterartig, glänzend bläulichweiss; Epidermis braungrün. 4# 28 Tafel CCCCLXILI. Aufenthalt im östlichen Frankreich, der Saöne und dem oberen Doubs. Fig. 2489 Kopie der Dupuy’schen Originalabbildung. Auch diese Form gehört zu den westlichen Grenzformen, die sich an die batavus-Gruppe anschliessen; ihre ganz vorn liegenden Wirbel und der Winkel zwischen der Schlossplatte und den Lamellen verweisen sie zur Sippschaft des Schweizer consentaneus. Dafür spricht auch das Vorkommen im savoyischen Lac de Bourget. Bourguignat hat diese ursprünglich mit Unio amnicus Zgl. vereinigt, dann aber mit Locard als var. sabaudinus zu mancus gezogen, worin ihm Westerlund beistimmt. Eine Be- schreibung scheint nirgends gegeben. Bour- guignat (Mal. Aix-les-Bains) führt mancus, nanus und amnicuws nebeneinander auf und gibt von letzterem eine vorzügliche Abbildung, die ich Fig. 2490 kopiere. Er sagt dabei: „Le Tillet, a Cornin, dans le bras nord qui passe derriere la village. — Assez abondante. — Cette espece de Ziegler & &t& confondue par tous les | Fig. 2AI324I7. auteurs avec 2’ Unio nanus, qui en est pour- tant bien distinet. Nous donnons la reprösen- tation des nanus et amnicus, afın de faire comprendre les differences reciproques de ces deux mollusques.* Westerlund 1. e. sagt: grösser, mehr nierenförmig. Die Figur bei Bourguignat hat: L. 45, H. 23, D. 17 mm. Simpson (Synopsis Najades) führt Unio mancus Lamarck, mit den Synonymen Drouet, Moll. Cote d’or 1867 p. 103, und Westerlund unter den Synonymen von Unio pictorum auf, Unio mancus Millet, Guerin Magasin 1543 p. 4 t. 64 Fig. 2 nebst der Figur von Dupuy und Locard, Cogq. France 1893 p. 156 Fig. 170 unter Unio batavus. Von den Woster- lund’schen Synonymen dürfte Unio pilloti Bourg. aus dem Tarn bei Albi, von dem mir Dr. Germain ein Locard’sches Exemplar zur Ansicht sandte, überhaupt nicht zur Gruppe des batavus gehören; ich komme weiter unten (Fig. 2523) auf diese Form zurück. Tafel GCCGLXN. 2493. Unio consentaneus bodamicus | var. Ich bilde hier eine interessante Form von Konstanz ab, die ich Freund Geyer verdanke. Es ist eine echte, hellgefärbte, starkschalige Seeform, vorn von oben nach unten zusammen- gedrückt, nach hinten ausgezogen mit geradem abgestutztem Schnabel, mit festsitzendem Kalk- belag, Oberrand gewölbt, Basalrand gerade, die stärkste Auftreibung ziemlich weit nach hinten liegend. Wirbel abgerieben, bei */ıo der Länge (15:13 mm) liegend, die Areola sehr deutlich. Schlosszähne niedrig, der Kardinal- zahn der rechten Klappe plump, kaum gekerbt, vorn mit einem deutlichen Auxiliarzähnchen, das Intervall schwielig verdickt, der Vorderzahn der linken Schale verkümmert; Lamellen niedrig, gebogen, ziemlich kurz. Schultercallus stark entwickelt, die Muskeleindrücke tief, mehrteilig, Perlmutter innen ausgesprochen bräunlich über- laufen, namentlich längs der tief eingedrückten Mantellinie. Länge 50, Höhe 29, Dicke 20 mm. Rhein bei Konstanz. Ueber die Natur des Fundortes ist mir nichts näheres bekannt ge- worden. DAYA. D5. Unioconsentaneusnanus ? Eine verkümmerte Form von Berlingen am Untersee (dem angeblichen Fundort des Unio aurieularius Spengler), welche ganz dem Unio nanus Lam., Bourg. aus dem Lac de Bourget entspricht. Es liegen mir leider nur zwei von Freund Geyer im August 1908 leer gesammelte Exemplare vor, die aber von allen anderen Formen des Bodensees auffsllend verschieden sind, eine längere und eine kürzere, beide regel- mässig eiförmig, dünnschalig, mit der charak- teristischen Schlossbildung des Unto consen- taneus. Leider sind beide abgerieben, so dass für eine genauere Beschreibung besseres Material abgewartet werden muss. Die Dimensionen sind bei Fig. 2494: Long. 41, alt. 22, crass. 15 mm, bei Fig. 2495: Long. 37, alt. 22, crass. 15,5 mm. BAIG. Unio consentaneus var. Von Stein am Rhein am Ausfluss des Rheins aus dem Untersee, mir ebenfalls von Geyer mitgeteilt. Eine hübsche, regelmässig geformte, nur an den Wirbeln leicht zerfressene Form mit fast gleichlaufendem Ober- und Unterrand; Wirbel kaum vorspringend, Innenseite bräunlich Tafel CCCCLXII. überlaufen, Die Kerbe hinter dem Hauptzahn der rechten Klappe ist sehr deutlich, ebenso die Verdickung des Intervalls; der vordere Zahn der linken Klappe ist auffallend stärker, als der hintere. Long. 50, alt. 26, crass. 18,5 mm. 2497. Unio consentaneus var. Aus dem Ausfluss des Baldegger Sees bei Hallwyl im Aargau, mir von Prof. Stoll zum Abbilden mitgeteilt. CCCCLXIV. Fie. 2498-2500. 29 Eine auffallend aufgetriebeene Form mit regelmässig aufgetriebenen, stark skulptierten, sich mit den Spitzen berührenden Wirbeln, deren Skulptur dreireihig erscheint. Die Areola ist breit, fast herzförmig, die Area auch breit und ziemlich scharf begrenzt, das Schlossband relativ kurz, Schlosszähne normal, die Lamellen kurz und stark. Long. 48, alt. 26, crass. 22 mm. Tafel CGCCLXIL GCCELAXIV. Unio pictorum in Schweizer Rhein und Oberdonau. Unio pictorum L. tritt in den Gewässern der Schweiz in einer ganz auffallenden Weise zurück. Nach dem heutigen Stand unserer Kenntnisse findet er sich nur im Zuger See und im Vierwaldstätter See und hier in seltsamen krüppeligen Formen.*) In der obersten Reuss ist er noch vertreten, aber nicht weiter unter- halb, ebenso wenig in der Aare und den Seen der Jurasenke. Aber auch aus dem Bodensee und dem obersten Rhein kenne ich .ihn nicht. Wie es mit seinem Vorkommen in der Schwarz- walddonau steht, weiss ich nicht; erhalten habe ich von dort bis jetzt nur U. consentaneus, aber nach einer brieflichen Mitteilung von Gexer kommt pictorum vor bei Rottenacker, 35 km oberhalb Ulm, und im Unterlaufe der von Süden her kommenden Bäche Roth und Westernach. Bei Regensburg und weiter unter- halb sind überall Formen des pictorum-Typus vertreten, aus den Altwässern bei Regensburg unterscheidet Clessin in einer demnächst er- scheinenden Arbeit acht Varietäten zum Teil von Riesengrösse, Meiner Ansicht nach ist die Donauform von der Rheinform wie von der norddeutschen Form einigermassen verschieden, wenn auch nicht so ausgesprochen, wie Unio consentaneus von Unio batavus, doch bedarf es noch der sorgfältigen Vergleichung *) Surbeck sagt allerdings: Unio pietorum wird aus den verschiedensten Seen der Schweiz zitiert, und Clessin: Auffallend ist das Fehlen von U. pictorum im Genfer See, während in den übrigen grossen Schweizer Seen die Art häufig vorkommt, aber nahezu in jedem eine eigene Form annimmt. grösserer Reihen von bayrischen und öster- reichischen Exemplaren, ehe ich ein bestimmtes Urteil abgeben möchte. Nach Drouöt fehlt U. pictorum auch in der Rhöne vom Genfer See bis zur Einmündung der Saöne. Wie die Formen aus der Sippschaft des Unio pictorum in den Vierwaldstätter und Zuger See gekommen sind, ist eine schwer zu beantwortende Frage. Zuger und Vierwald- stätter See haben offenbar früher zusammen- » gehört, das Vorkommen reicht also zurück bis in die Zeit vor ihrer Trennung. Sollte es in dem tiefen See die letzte grösste Vergletsche- rung überstanden haben, während aus den anderen Seen der Typus des pectorum ver- schwand ? 2498-2500. Unio proöchus Bour- guignat. Concha perelongata, parum alta, marginibus supero et infero fere parallelis, antice subverticaliter truncata vel levissime ro- tundata, postice in rostrum elongatum rectum medianum producta, hians, lutes- centi-viridis, fusco-annulata, versus mar- gines fusca, postice limo crasso irregulari obteeta. Umbones ante !Ja longitudinis site, tumiduli, apieibus aculis, incurvis, fere contiguis, tuberculis acutis singulis muniti; ligamentum breviusculum, sinulo elongato. Dens cardinalis valvulae dex- irae compressus, lamelliformis, tenuis, margine erenulato, vix a margine diver- gens; dentes valvulae sinisirae com- pressi, vix discereti, foveola ad latus internum dentis anterioris vix conspieua ; B) Tafel CCCCLXII. lamellae elongatae, elevatae, cum cardine angulum vix formantes. Margarita alba vel coeruleo - albida, intus interdum aurantio suffusa. Long. 85, alt. 30, crass, 27 mm. Unio proöchus Bourguignat*) Malac. du lac des Quatre Cantons 1862 p. 55 t.2 f. 1-3. — Westerlund, Fauna palae- arkt. Binnenconch. VII p. 118. — Suter, in: Malakozool. Bl. N. F. v. XI 9.20. Surbeck, Moll. Vierwaldstättersee, in: Revue Zool. Suisse 1899 t. 6 p. 544 t. 12 fig. 1—3 (pietorum vor.). — Clessin, Molluskenfauna Oesterreich- Ungarns und Schweiz p. 724 fig. 488. Non Unio proöchus Kobelt, Iconographie N. F. v.6 p. 85 —= Unio consentuneus squa- mosus Charp.*) Schale sehr lang ausgezogen, verhältnis- mässig niedrig, Oberrand und Unterrand bei- nahe gleichlaufend, Vorderteil sehr kurz, senk- recht abgestutzt oder nur ganz flach gerundet, Hinterteil in einen langen geraden Schnabel ausgezogen, dessen abgerundete Spitze in der Mittellinie der Muschel liegt. Die Aussenseite ist gelbgrün mit deutlichen dunklen Anwachs- ringen, nach dem Bauchrande und dem Hinter- teil dunkel braungrün, aber hinten mit einem dicken traubigen Kalküberzug bedeckt, unter demselben nicht angefressen. Die Wirbel liegen vor dem ersten Viertel der Länge; sie sind breit und aufgetrieben, aber dann abgeflacht und eingerollt, so dass die spitzen Wirbel sich beinahe berühren; bei meinem Exemplar sind sie gut erhalten und mit den charakteristischen beiden divergierenden Höckerreihen des Unio pictorum skulptiert. Das Schlossband ist relativ kurz, kaum länger als der Sinulus, und nicht sehr stark, die Area wenig deutlich, die Areola rhombisch, vorn zusammengedrückt, eine vor- springende Ecke bildend.. Der Kardinalzahn der rechten Klappe ist Jamellenartig zusammen- gedrückt, scharf, am Rande scharf gezähnelt, manchmal mit einzelnen stärkeren Kerben; er divergiert kaum vom Schlossrande. Die beiden Zähne derlinken Klappesind ebenfalls zusammen- gedrückt, erenuliert, kaum geschieden; die Zahn- grube liegt an der Innenseite des vorderen Zahnes und ist kaum sichtbar. Die Lamellen sind lang und hoch und bilden mit der Schlossplatte kaum einen Winkel. Perlmutter weisslich oder bläulich, manchmal gegen die Wirbel hin orange überlaufen. *) Ich habe l. ce. infolge einer Etiketten- verwechslung die Charpentier’sche Art unter dem falschen Namen abgebildet und beschrieben. Fig. 24982500. Aufenthalt im Vierwaldstätter See, nament- lich in der Luzerner Bucht zwischen Meggen und Rain. Eine hochinteressante Seeform, deren Vor- kommen im Vierwaldstätter See allerdings vor- läufig noch ein Rätsel ist, da Unio pictorum sonst in der Schweiz vollständig fehlt. In der Reuss unterhalb Luzern kommt allerdings ein typischer Unto picetorum vor; grosse schöne Exemplare von dort liegen, wie mir Prof. Stoll schreibt, in der Mousson’schen Sammlung in Zürich, und dieser muss ais Ausgangsform für die Seeformen gelten. Es wäre interessant, seine Ausbreitung reussabwärts zu verfolgen. In den Seen der Jurasenke kommt er sicher nicht vor. . Bourguignat nennt U. proöchus im Vier- waldstätter See häufig; in den Sammlungen ist er selten und schwer zu beschaffen und Sur- beck hat ihn (einschliesslich des Unio acte- philus) nur an zwei Stellen angetroffen, im Schilfbestande bei Stansstaden und am Inseli bei Luzern; im Luzerner Museum liegen auch einige Exemplare mit der Fundortsangabe Tribschen. Alle drei Fundorte liegen in der Luzerner Bucht, aus welcher die Reuss ab- strömt; sein grösstes Exemplar hatte eine Länge von 75 mm. Das Fig. 2498 abgebildete Stück habe ich vor vielen Jahren von Brot erhalten; als Fundort ist Lac de Lucerne eingeschrieben. Es enthält im Inneren zahlreiche kleine Perlen- bildungen, wie das auch bei U. actephilus Bourg. und dem U. möussonianus less. aus dem Zuger See beinahe Regel ist. Fig. 2499 ist nach den Umrisszeichnungen ausgeführt, welche Brot seiner schon mehrfach erwähnten, mit dem Schläfli-Preis gekrönten, aber nicht veröffentlichten Arbeit beigegeben hat. Bourguignat hat neben Unio proeöchus noch eine zweite nah verwandte Seeform des Unio pictorum unterschieden, die er als Unio actephilus bezeichnet. Die Schweizer Conchologen betrachten ihn als eine individuelle Abnormität des ,U. proöchus, Westerlund (Fauna VII p. 118) stellt ihn dagegen zu U. limosus Nils. und zieht die von Küster aus dem Müritz-See in Mecklenburg im Conchylien- Kabinet t. 20 fig. 5 abgebildete Form dazu. Er vergleicht ihn mit Unio decollatus Held und sagt über den Unterschied: „Muschel sehr gleich dem decollatus, aber hinten weniger stark ausgezogen, mit dem Hinterrande am Ende nicht so schnell herabgebogen, und mit dem auch auf der Mitte eingebuchteten Unterrande hinten ziemlich aufsteigend, weshalb der Schnabel spitziger. L. 68, H. 28, D. 19 mm.“ — S8ur- beck erwähnt die Art überhaupt nicht. Tafel CCCCLXIV. Unsere Figur 2499 dürfte wohl dem Unio actephilws Bourg. entsprechen, dessenOriginal- beschreibung mir im Augenbliek nicht zugäng- lich ist. Dass er artlich von proöchus ver- schieden und mit der mecklenburgischen See- form identisch sein sollte, ist mir mehr als unwahrscheinlich. Brot lehnt die Bourguignat’schen Namen übrigens ab und bezeichnet die Form des Vier- waldstätter Sees als Unio pictorum var. A. subplatyrhynchus und var. B. acutoro- stris; zu dem ersteren zieht er als Synonyme Unio arca Held. — Clessin (Molluskenfauna Oesterreich-Ungarns und der Schweiz, p. 725 Fig. 489) möchte U. actephilus als Varietät unterscheiden. Er sagt über ihn: „Muschel sehr verlängert, fast in ihrem ganzen Umfang winkelig, festschalig, glänzend, schön gerippt, mit regelmässigen konzentrischen Streifen, der vordere Teil abgerundet; das Schildehen tritt mit sehr deutlicher Ecke hervor; Hinterteil ver- längert, in einen ziemlich schmalen Schnabel endigend, der nahezu in die Mittellinie der Muschel fällt; Oberrand fast gerade, Unterrand etwas konkav; Epidermis gelb, mehr oder we- niger dunkel; Perlmutter glänzend; Wirbel hervortretend, znrückgebogen; Ligament stark, hervortretend, kurz; Kardinalzähne hoch, sehr Fie. 2501-2505. 31 zusammengedrückt, winkelig und wie ausge- franst; Seitenzähne lamellenförmig, hoch und lang. — Lg. 68 min., Br. 28, Durchm. 19 mm. — Bourguignat beschreibt auch diese Form als Art. Sie ist allerdings von der vorhergehenden Varietät zu unterscheiden, aber bei aufmerk- samer Vergleichung beider Muscheln ist doch deren Zusammengehörigkeit unverkennbar.* — Die Dimensionen unserer Figur 2499 sind: Long. 95, alt. 45 mm, also verhältnismässig recht erheblich. Fig. 2500, ebenfalls nach einer Brot’schen Zeichnung ausgeführt, deren Original sich im Genfer Museum befindet, würde, wenn er sie gekannt hätte, jedenfalls auch als eigene Art beschrieben worden sein. Sie zeichnet sich durch die auffallende Verschmälerung des Vorder- teils aus, während das Hinterteil normal ent- wickelt ist und dadurch auffallend verbreitert erscheint. Die Höhe vor den Wirbeln beträgt 17 mm, die grösste Höhe mit 28 mm liegt im Beginn des Hinterrandes; der Oberrand steigt in gerader Linie schräg empor, der Unterrand ist tief eingebuchtet. Es handelt sich offenbar um eine individuelle Abnormität; ein etwas weniger auffallendes Analogon aus dem Zuger See bilde ich Fig. 2504 ab. Tafel CCGCLAIV. 2301—2505. Unio pictorum mous- sonianus Clessin. Concha praecedente minor, tenuior, elongata, postice hians, parum alta sed sat inflata, ad angulum quam ad cardınem vix altior, postice in rostrum vix ascendentem pro- ducta. Margo anticus breviter abbre- viato-rotundatus, superior vix ascendens, infero fere parallelo, postico descendente demum subacute rotundato, Lutescenti viridis, postice et ad marginem inferiorem saturatius tincta, fusco annulata. Um- bones ad !Jı longitudinis siti tumiduli, dein depressi, plerumque decorticati, in Junioribus valde tuberculati; ligamentum breve, sinu vie longior, area parum distincta, areola perangusta. Cardo dentibus compressis, acutis dens cardi- nalis valvulae dextrae denticulis auxili- aribus antico et postico aequalibus acutis extus striatis tertio mediano acuto sed perdistincto; lamellae elatae, acutae; impressiones 3 anticae confluentes, po- sticae quoque distinctae. Long. 66, alt. 28, crass. 19—20 mm. Unio pietorum Moussonianus Olessin, Molluskenf. Oestreich-Ungarn & Schweiz 1887 p. 726 fig. 491, nec Lea 1852. — Unio pie- torum var. ©. parvula, Brot Mess. Muschel klein, wenig dickschalig, verlängert, schmal, ziemlich aufgeblasen; Vorderteil ver- kürzt, Schildehen deutlich markiert; Hinterteil verlängert, verschmälert, abgestutzt. Schild deut- lich, schmal, Ober- und Unterrand fast gerade, parallel; Wirbel ziemlich aufgeblasen und her- vortretend; Schlosszähne scharf; in der rechten Schale zwischen dem Wirbel und dem Kardinal- zahn und Seitenzähnen eine in zwei Zacken aus- laufende Verlängerung des Kardinalzahnes. Epi- dermis von hellgelber Farbe, zahlreichen duuk- leren, engestehenden Jahresringen. — L. 60, Breite 24, Durchm. 17 mm. — Clessin. 99 I md Aufenthalt im Zuger See. (See von Toug, von Clessing ebenfalls als Fundort angeführt, dürfte auf falscher Lesung einer Etikette be- ruhen.) Die pietorum-Form des Zuger Sees steht, wie bei der Lage des Sees zu erwarten, den beiden Formen des Vierwaldstätter Sees recht nahe, unterscheidet sich aber konstant durch die geringere Grösse, namentlich die geringere Höhe, und die regelmässigeren Umrisse. Das Hinterteil trägt genau denselben traubigen Schlammüberzug, wie in der Luzerner Bucht. Das Fig. 2501 abgebildete Exemplar ist das grösste mir vorgekommene; im allgemeinen geht die Länge selten über 60 mm hinaus und auch Exemplare von 50 mm erscheinen ausgewachsen. Auffallend ist die Skulptur der Wirbel, die frei- lich nur selten erhalten ist; ich bilde sie nach einem von Herrn Prof. Stoll erhaltenen Exem- plare von 40 mm Länge ab. Sie trägt ja un- gefähr den Charakter der pictorum-Skulptur, aber die beiden Reihen der Einzelhöcker stehen gedrängter und fangen an mit einander zu ver- schmelzen. Eigentümlich ist auch die Bildung der Schlosszähne, auf die schon Clessin auf- merksam macht. Der Hauptzahn der rechten Klappe hat nicht nur vorn einen deutlichen | Nebenzahn am Aussenrande der Zahngrube, sondern sein hinterer Teil ist auch durch eine tiefe, bis zur Basis reichende Kerbe abgetrennt und bildet einen selbständigen, spitz zulaufenden dritten Zahn; die beiden gleich starken, langen, zusammengedrückten, nach vorn steil abgerun- deten Zähne der linken Klappe haben aber in der sie scheidenden Kerbe einen dritten, ganz unabhängig erscheinenden Mittelzahn von gleicher Höhe. Die Zähne sind auf der Innenseite und in der Zahngrube deutlich geriffelti. Die drei vorderen Muskeleindrücke laufen ineinander. Die Lamellen sind lang und hoch und reichen weit über das Ende des Schlossbandes zurück. Tafel CCCCLXV. CCCCLXVI ' "Die Teilung der Schlosszähne ist übrigens nicht bei allen Exemplaren so ausgesprochen, wie bei diesem Exemplar, aber doch immer eigentüm- lich, so dass wir U. moussonianus als eine gute Lokalform anerkennen müssen, die sich aus dem gemeinsamen Grundstock des Unio pictorum nach Abtrennung des Zuger Sees vom Vierwaldstätter See entwickelt hat. Das Fig. 2502 abgebildete Exemplar meiner Sammlung ist etwas kleiner als 2501, etwa 65 mm lang, und mit 24mm Höhe an den Wirbeln etwas schlanker; der Unterrand ist fast gerade, in der Mitte eingedrückt, hinten nicht empor- gebogen, so dass der Schnabel basal erscheint. Die Schlosszahn-Bildung ist ganz besonders ausgebildet und auf der Zeichnung sehr gut wiedergegeben. Für gewöhnlich erhält man aus dem Zuger See nur die kleinere Form, wie ich sie Fig. 2503—2505 abbilde, 45 mm lang bei 15—20 mm Höhe, fast immer etwas abnorm ausgebildet, | aber den Charakter der pictorum-Gruppe und besonders deren Färbung entschieden festhaltend. Fig. 2503 ist nach einer Brot’schen Zeichnung ausgeführt; es hat die regelmässige Form von Univ pictorum am treuesten bewahrt, aber es zeigt nach der ebenfalls von Brot herrührenden Rückenansicht eine ganz auffallend gleichmässige Verdickung des Vorder- und des Hinterteils, wie ich in der Gruppe von Unio pietorm nie beob- | achtet habe. — Fig. 2504 ist das bei Fig. 2500 erwähnte Analogon zu der vorn verschmälerten, hinten herabgebogenen Form von Unio acte- philus, und auch Fig. 2505 ist demselben Formenkreise zuzurechnen, hat aber nicht den bis zum Beginn des Hinterrandes gehenden Oberrand; derselbe biegt sich vielmehr schon gleich hinter den Wirbeln in regelmässigem Bogen nach unten und geht fast ohne Absatz in den Hinterraud über. Die Länge beträgt 52—55 mm. Tafel CCCCLXV. CCCCLXVI. Unio tumidus Retzius in der Jurasenke. Noch merkwürdiger als das Auftreten des Unio pietorum in dem Vierwaldstätter und Zuger See ist das Auftreten von Unio tumi- dus Retz. in den Seen der Jurasenke. Diese Form fehlt nämlich bekanntermassen in allen Gewässern der Schweiz nicht nur, sondern auch in der ganzen Donau mindestens bis zur deutsch- österreichischen Grenze und deren sämtlichen | Tributären; erst in der Gegend von Wien und in Ungarn tritt er wieder auf. Er fehlt ausser- dem in dem ganzen Flussgebiete der Rhöne, auch im Genfer See. Allem Anschein nach hat er die drei Seen der Jurasenke, also vom Rhein aus erreicht, aber nicht auf dem Wege durch Aare und Reuss, da er sonst auch in anderen Seen vorkommen müsste, und vielleicht Tafel COCCCLXV. in einer anderen Abteilung der Diluvialperiode. Wahrscheinlich in einer früheren, denn die Unterschiede, welche sich zwischen dem Unio tumidus des Oberrheins und den Formen der Schweizer Seen herausgebildet haben, sind recht bedeutend und erst die Fig. 2511 abgebildete Form aus der Vieille Thielle, die Dr. Paul Godet aufgefunden und mir mitgeteilt hat, hat meine letzten Zweifel an der Zusammengehörigkeit zerstreut. Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf den Neuenburger See und die beiden kleinen, ihm eng anliegenden Seen von Biel (Bienne) und Murten (Morat), welche durch die Thielle respektive die Broie mit ihm verbunden sind. Ueber das Vorkommen in der Aa, wo nach Brot ein einzelnes Exemplar gefunden wurde, ist näheres meines Wissens nicht be- kannt geworden. Brot, der diese Form noch nicht kannte, sagt in seinem Manuskript über Unio tumidus und sein Vorkommen in der Jurasenke: U. tumidus Retzius. — C. ovato-oblonga, cuneiformis, erassiuscula, solidula, antice rotun- data et incrassata, postice sensim compressa et in rostrum conicum attenuata; margo palle- alis regulariter et valde attenuatus; nates tur- gidae, rugis angulatis aliquando tubereulatis ornatae. Dentes cardinales elongati, validi sub compressi, dextro subquadrato; epidermis ele- ganter viridi-radiatus. Typieus (Drouöt, Unios de France t. IX fig. 2. — Forma caracterisee par la courbure de son bord pall&ale, sa coloration @lögante et son ensemble regulierement ovoide-acumine. Elle ne parait pas se trouver en Suisse *), ou l’on ne rencontre que les varietes suivants. A. var. subtypica (t. XII fig. 1, 2). — C. majuscula, elongate ovato-acuminata ; margine palleali vix arcuato, plerumque recto vel paulo sinuato; epidermide oli- vaceo-luteo, rarius obsolete viridi radiato. — U. tumidus Retz. var. ec. in Küster t. 18* fig. 1; Rossmaessler fig. 20a (sauf la couleur verte); — Unio limosus Char- pentier, Moll. suisses. Salavaux, Lac de Morat. B. var. minor (t. XIII fig. 4). — C. par- vula, ovato-acuta, abbreviata, margine palleali convexo, epidermide pailide oli- vaceo. — U. tumidus var. G. Küster. Lac de Morat (Motiers) ; Lac de Bienne; Rives du Lac de Neuchätel (Godet). *) Mr. Brot ne connaissait pas les exem- plaires trouv&s dans la Vieille Thielle, entre les lacs de Neuchätel et de Bienne, qui sont bien pres d’etre typiques. — Godet. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XVII. CCCCLX VI. 33 C. var. rostrata (t. XII fig. 3), — C. transverse elongata, antice obtusa, postice in rostrum compressum attenuatum pro- longata; epidermide olivaceo-castaneo. — Unio tumidus var. E., Küster t. 18* fig. 3; Rossmaessler fig. 774, 775, 542; Küster t. 18 fig. 2. Forme lacustre. Lac de Neuchätel; Thielle; Favuy (Lac de Morat). Rem. L’Unio rostratus Stud. est pro- bablement PU. tumidus. — Charpentier fait une grande confusion ä propos de cette espece. Son U. limosus est une vrai tumidus. Un ex-de l’Unio tumidus var. rostratus & ete trouv& dans la riviere Aa, A sa sortie du Lac de Baldegg. (T. XIII fig. 5) Es liegt mir durch die Güte meines Freun- des Prof. Dr. Paul Godet in Neuchätel eine prächtige Serie von schweizerischen Unio tumidus vor, welche alle Hauptformen ent- hält. Figur 2511 ist die Varietät aus der Vieille Thielle, einem Rest der alten Flussverbindung zwischen dem Bieler und Neuchäteler See, welcher durch einen Durchstich ausgeschaltet worden ist und nun ein Altwasser bildet. Die Zugehörigkeit dieses Stückes sowohl, wie des Fig. 2506 abgebildeten, welches die forma sub- typiea von Brot darstellt, zu dem Unio tumi- dus wird niemand in Abrede stellen wollen, wenn auch die Fig. 2514 abgebildete Wirbel- skulptur sich von der Fig. 2515 nach Ross- mässler dargestellten typischen des Elbetumidus nicht unerheblich unterscheidet. Gerade in Beziehung auf die Wirbelskulptur bilden die kleineren Exemplare aus dem Neuchäteler See ausgesprochene Uebergänge zur deutschen Form und andererseitt? kommen in der Unterdonau, von Pest ab, wieder U. tumidus vor, welche die Skulptur genau so grob und scharfzackig haben, wie die aus der Vieille Thielle. Umriss und Schlossform stimmen ebenfalls vollständig zu U. tumidus. Anders steht es mit der forma rostrata von Brot, die in den drei Seen herrscht und sich zu einer besonderen Seeform ausgebildet hat, welche sich nicht nur durch die langausgezogene, spitz zulaufende Hinterhälfte unterscheidet. Fig. 2507 und 2508, die erstere aus dem Mur- tener See, die zweite aus dem Neuchäteler See stammend, beide 1843 von Shuttleworth an Rossmässler gegeben, haben einen Umriss und eine Färbung, die viel mehr zu Unio pietorum als zu Unio tumidus zu gehören scheinen, aber Wirbelskulptur und Schlossbildung sind die des Unio tumidus. Auffallend ist bei beiden Exem- plaren die starke Auftreibung der vorderen [5] ıyA 94 Hälfte, durch welche die grösste Dicke unmittel- bar hinter die Wirbel zu liegen kommt. Das Fig. 2507 abgebildete Exemplar aus dem Mur- tener See ist 63 mm lang, 30 mm hoch, 24 mm dick, lang eiförmig, nach hinten in einen spitzen Schnabel ausgezogen, welcher durch eine Ein- buchtung des Unterrandes noch spitzer und etwas herabgekrümmt erscheint. Die Wirbelspitzen liegen vor einem Viertel der Länge (bei 14 mm); sie springen stark vor und sind eingerollt, ohne - sich zu berühren; ihre Skulptur ist eben gerade noch zu erkennen und hat den Charakter von U. tumidus, sie war offenbar auch im frischen Zustand weniger ausgeprägt, als bei der grossen Form aus der Vieille Thielle Die Areola ist sehr deutlich und dringt zwischen die Wirbel ein, die Area ist gut ausgeprägt, breit, von deutlichen Kanten begrenzt, in der Mitte nur wenig zusammengedrückt und erhoben. Die Färbung ist braungrün, nach den Wirbeln und dem Hinterende mehr gelblich, ohne deutliche Strahlung. Die Schlosszähne sind stark, etwas zusammengedrückt, hinter einander liegend, länger als hoch, am Rande stark gekerbt; sie bilden mit den langen, fast geraden Lamellen eine ziemlich deutliche Ecke. Schlossstütze und Schulterwulst sind deutlich, der letztere reicht weit zurück. Fig. 2508 aus dem Neuchäteler See unter- scheidet sich von Aem Murtener Exemplar wesentlich nur durch die gleichmässig gelbgrüne Färbung ohne jede Spur von dunklerer Strah- lung, aber mit einigen ausgesprochenen braunen Anwachsringen, wie bei U. pietorum, vielleicht auch durch die etwas stärkere Entwicklung der Zähne. Der Gedanke, dieser Form einen eigenen Namen beizulegen, liegt nahe, aber das aus der Bucht von Auvernier des Neuchäteler Sees stammende, Fig. 2512 abgebildete Exemplar der Boettger’schen Sammlung füllt die Lücke zwischen ihr und dem Typus so vollständig aus, dass eine Trennung unmöglich erscheint. Von aussen gleicht es allerdings in ganz bedenklicher Weise manchen Formen des Unio pictorum, aber Tafel CCCCLXVL. Fig. 2516, 17. Wirbelskulptur und Schlosszähne sind ganz die des Unio tumidus. Auch die kleinen Formen, welche Clessin in seiner Molluskenfauna Oesterreich-Ungarns und der Schweiz p. 738 als var. Godetiana zusammengefasst hat, lassen sich kaum als besondere Form halten. Das Fig. 2513 ab- gebildete Exemplar von Estavayer am Neu- chateler See, ebenfalls aus Boettgers Samınlung stammend, lässt sich von Fig. 2512 unmöglich trennen, wenn es auch etwas kleiner ist. Clessin sagt l. ec. von seiner var. Godetiana: Muschel klein, schmal, sehr aufgeblasen, mit aufgebla- senem, sehr eingerolltem Wirbel, sehr empor- stehenden, zahlreichen, gut markierten Jahres- ringen; Oberrand sehr gebogen und nach ab- wärts gekrümmt; Unterrand wenig gewölbt. Schildehen eckig vortretend, Vorderrand von der Ecke des Schildchens fast gerade und senk- recht abfallend. Schloss, namentlich die Kar- dinalzähne, stark entwickelt; Farbe hellgelblich, der obere und hintere Teil der Muschel rot- braun; Perlmutter weiss, in der vorderen Hälfte der Muschel sehr verdickt. Die Varietät charakterisiert sich als echte Seemuschel, teils durch die helle Färbung, teils durch die zahl- reichen enge stehenden Jahresabsätze, die dicken aufgeblasenen Schalen, das gut markierte Schild- chen und den wenig gebogenen, fast gerade abfallenden Vorderrand. Dieselbe läuft somit mit den bezüglichen Seevarietäten des Unio pictorum parallel, Von unseren zum Formenkreise der var. minor Brot gehörenden kleinen Formen ent- spricht Fig. 2509 fast genau der Abbildung von Godetiana Ulessin t. 739 Fig. 496. Frische Exemplare scheinen mit einer kalkigen, fest anhaftenden Kruste bedeckt und unter dieser zerfressen. Nicht selten finden sich verkrüppelte Exemplare wie das Fig. 2510 abgebildete, bei dem das Vorderteil infolge einer Beschädigung schnabelartig vorgezogen und förmlich verdreht erscheint. Als Varietäten können dieselben nicht anerkannt werden. Tafel CCCCLXVN. 2316. 17. Unio (? requienii var.) voltzii n. Concha regulariter ovalis, solida, laeviuscula, nitidula, valde inaequilatera, marginibus supero et infero subparallelis, supero parum ascendente, infero vix convexius- culo, medio levissime impresso, antico compresse rolundato, postico recto, sub- acute rostrato. Umbones ad !/s longi- tudinis siti, tumidi sed apieibus depressis, acutis, contiguis, rugis subtilibus parum undulatis subparalleis 4—5 sculptis; Tafel COCCLXVL. area distincta, postice compressa, liga- mentum gracile, sinulus elongatus ; areola linearis, inter umbones intrans. Dens cardinalis valvulae dextrae compressus, rotundato-tetragonus, margine crenato, divergens, fossula distineta a margine dentieulum ausiliarem formante discretus; dentes valvulae sinistrae compressi, conici, margine crenati, fovea laterali vix divisi, anterior major, antice truncatus; inter- vallum breve, incrassatulum, cum lamellis strictis acutis angulum haud formans. Latus internum margaritaceum, coeru- lescenti-lacteum, hie illie fuscescenti- suffusum, callo humerali, marginali et linea palleali parum distinetis, impres- stonibus muscularibus antieis profundis, distincete tripartitis, secunda in callum subcardinalem profunde intrante. Viri- dı scenti-lutea, versus umbones et postice saturatius tincta, annulis 3—4 latius- eulis fusco-nigris ornata. Long. 74, alt. 35, crass. 26 mm. Aus dem Rhein-Rhöne-Kanal habe ich von Herrn Emil V olz in Mühlhausen im Elsass einen Unio erhalten, der sich von allen mir bekannten deutschen Formen wesentlich unterscheidet und allem Anschein nach als ein Eindringling aus dem Rhonegebiet betrachtet werden muss, sich aber auch mit keiner der von Drouet aufge- führten Rhöneformen vereinigen lässt. Die Be- zahnung verweist ihn in die Gruppe des Unio reqwienii, aber die Wirbelskulptur ist eine total verschiedene. Die Muschel ist regelmässig gerundet eiför- mig, festschalig, trotz der deutlichen Anwachs- rippchen ziemlich glatt erscheinend, etwas glän- zend, sehr ungleichseitig, die Wirbel im Drittel der Länge liegend, grünlich gelb, nach den Wirbeln und dem Hinterrande hin dunkler ge- färbt, ohne Strahlen, mit 4-5 schwarzbraunen Anwachsstreifen. Oberrand und Unterrand er- scheinen beinahe gleichlaufend, obschon der Oberrand etwas ansteigt und der untere ganz leicht konvex ist und einen schwachen Eindruck hat; der Vorderrand ist etwas zusammenge- drückt gerundet, leicht vorgezogen, nur wenig gegen den Oberrand abgesetzt, der Hinterteil geradeaus gerichtet, in der Mitte in einen spitzen Schnabel zugerundet. Die Wirbel sind aufge- trieben, aber an den Spitzen eingerollt, so dass sie sich beinahe berühren, und mit 4--5 feinen, wenig vorspringenden und kaum wellig ge- bogenen Runzeln skulptiert; sie sind tadellos erhalten. Die Area ist deutlich, gut begrenzt, hinten zusammengedrückt; das Band ist schlank, etwas überbaut, der Sinulus lang, die Klappen Fig. 2518. 35 klaffen am Hinterende etwas; die Areola ist linear und dringt zwischen die Wirbel ein. Der Hauptzahn der rechten Klappe ist zusammen- gedrückt, schräg abgerundet viereckig, am Rande scharf gekerbt; er divergiert von dem zu einem Hilfszähnchen erhobenen Schalenrande und wird von ihm durch eine deutliche Grube geschieden, welche nach innen in eine Kerbe ausläuft; die beiden Zähne der rechten Klappe stehen in einer Linie hintereinander und werden durch die innen seitlich liegende Zahngrube kaum ge- schieden; der vordere ist grösser und vorn ab- gestutzt, er ragt etwas über den vorderen Muskeleindruck vor; das Intervall ist kurz, etwas verdickt und bildet mit den geraden scharfen Lamellen nur einen ganz schwachen Winkel. Die Innenseite ist perlmutterglänzend, bläulich weiss mit einigen bräunlichen Flecken, Schulter- und Randcallus sind nur wenig ausgebildet, Mantelfurche undeutlich. Die hinteren Muskel- narben sind kaum erkennbar, die vorderen tief, deutlich dreiteilig; die zweite (Fusshaftmuskel- narbe) ist tief in die Schlossstütze eingebohrt. Auf die Heimat der interessanten Form weist uns das Fig. 2517 abgebildete kleinere Stück hin, welches von St. Ursanne am Doubs stammt und sich in keiner Weise von der Kanalform unterscheidet. Mit ihm zusammen erhielt ich von Herrn Israel einige Stücke, welche den Uebergang zu der folgenden, aus derselben Lokalität stammenden Form bildet, die auf den ersten Blick total verschieden erscheint. ursanensis 2318. Unio voltzüi N. Sp. Concha major, elongate ovata, valde inaequwi- latera, antice breviter truncata, postice elongata, in rostrum basale truncatum producta, ruditer sulcata, praesertim in parte anteriore et versus oras, fusces- cente-viridis, postice inde ab umbonibus sub limo adhaerente luteo-viridis annulis fuscis. Margo anterior depresso-rotun- datus, superior arcuatim ascendens, postice arcuatim descendens, cum infero strieto rostrum basale formans. Umbones ad *a longitudinis siti, vix prominentes, apieibus subcontiguis, integris, vix le- vissime undulatis; areola angusia, area parum distincta; ligamentum elongatum, sinulo brevi. Dens valvulae dextrae elon- gatus, late convexus, margine, erenulato, parum divergens, fossa distincta a mar- gine discretus; dentes valvulae sinislrae, lamellae et impressiones musculares exacte sieus in U. voltzir. var. Long. 65, alt. 34, crass. 22 mm. Eine grosse Serie von St. Ursanne am Doubs, welche das Senckenberg’sche Museum Herrn Oberlehrer Geyer in Stuttgart verdankt, er- scheint auf den ersten Blick durch die viel flachere Form, den keilförmigen Querschnitt und die ganze Textur, sowie den mangelnden Glanz total verschieden von Unio voltzii, dass man eineZusammengehörigkeitfür ausgeschlossen halten sollte. Aber beide Formen haben das 6 Tafel CCCCLX VII. Fig. 2519, 2520. Hauptkennzeichen gemeinsam, die scharfen Zähne von Unio requienü und die total ver- schiedene Wirbelskulptur mit den 4—Ö5fachen parallelen Runzeln. U. ursannensis ist offen- bar die Form der freien Flüsse, U. voltzii die stehender Gewässer und Kanäle; zu trennen sind sie nicht. Beide zusammen möchte ich lieber zur Gruppe des Unio requienii als zu der des U. batavus stellen. Tafel CCCCLXVIL. 2519. 20. Concha irregulariter elongato-ovata, valde in- aequilatera, parte anlica brevi, subde- pressa, declivi, postica duplo longiore, in rostrum subbasale postice truncatum producta, margine dorsalı breriter ascen- dente, dein ex umbonibus usque ad ex- tremitatem rostri subaequalıter arcuatim descendente, basali substrieto vel leviter impresso; parum crassa, compressa, Fu- diter concentrice sulcata, sordide vires- centi-brunnea, vel viridescens, brumneo annulata. Umbones anteriores, depresst, apieibus subcontiguis, acutis, rTugis magnis distinctis sculptis; areola parva, ligamentum breve, angustum, area in- distincta. Cardo in valvula dextra dente magno, compresso, elevato, erenato, f0ssQa obliqua a margine discreta, in valva sinistra dentibus duobus compressis, ele- vatis, crenatis, autico duplo majore, fossa angusta profunda separatis; lamellae distinctae elevatae, elongatae; impres- siones musculares anticae distinctae, tri- plices, secunda profunde intrante; poste- rior ct callus muscularis parum distineli. Long. 48, alt. 26, crass. 16 mm. Unio Unio rayi Bourguignat. rayi Bourguignat mss. apud Locard, Catal. Moll. France 1882 p. 360; Faune frangaise p. 21—? Servain, in: bull. Soc. malac. France, vol. II p. 324. — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conchyl. VII p. 84. Schale unregelmässig langeiförmig, sehr un- gleichseitig, nicht aufgetrieben, ziemlich dünn- wandig, glänzend, mit ziemlich groben Anwachs- streifen, nach den Wirbeln hin glatter, schmutzig braungrün, ziemlich einfarbig oder mit helleren und dunkleren Ringen. Der vordere Teil macht bei dem Fig. 2519 abgebildeten Exemplar — das in Locards Sammlung liegt und als sein Original gelten kann — ziemlich genau ein Drittel der Gesamtlänge aus; es ist von oben nach unten etwas zusammengedrückt, das Hinterteil in einen fast basalen, hinten leicht abgestutzten Schnabel ausgezogen; der Rückenrand beginnt vor den Wirbeln und steigt eine Strecke weit in gerader Linie empor, um sich dann in gleichmässigem Bogen zum oberen Ende der Abstutzung zu senken; der Unterrand ist nicht oder kaum ein- gebuchtet. Die weit vorn liegenden Wirbel sind niedergedrückt und berühren sich beinahe mit ihren Spitzen; die Skulptur ist beim Typus abgerieben, bei dem Figur 2520 abgebildeten, etwas verkrüppelten Exemplar besteht sie aus zwei Reihen starker, winklig gebogener, höcker- artig vorspringender Runzeln. Die Areola ist deutlich, langdreieckig, das Band ziemlich kurz, viel kürzer als die Lamellen, der Sinus lang, die Area kaum begrenzt. Die Schlosszähne sind zusammengedrückt und springen weit vor. Die rechte Klappe hat einen langen, fast halb- kreisförmigen, scharfrandigen, krenulierten Zahn, der durch eine tiefe enge Furche von dem meist etwas verdiekten Rande geschieden wird; die beiden Zähne der linken Klappe stehen in ge- rader Linie hintereinander und werden durch eine enge, spaltartige Grube geschieden; der vordere ist fast doppelt so gross, wie der hintere und vorn abgestutzt; die Lamellen sind hoch, auffallend lang, leicht gebogen; die vorderen Muskeleindrücke sind sehr deutlich, dreiteilig, der Fussmuskeleindruck dringt tief in die Schloss- stütze ein; die hinteren Muskelnarben sind kaum sichtbar, der Schulterwulst ganz unbedeutend. Das abgebildete Exemplar stammt aus der Marne — wenn ich den Namen auf der Etikette richtig lese —, Figur 2520 von St. Amour im Jura; Bourguignat nennt noch die Seine im ale CECELXRVIE Deversoir de Croncels bei Troyes, Dep. Aube. Ferner die Meuse bei Saint-Mihiel und die Brizotte bei Auxonne. — Servain auch Züricher See. Diese Art beruht eigentlich nur auf der Be- schreibung von Westerlund, die sich an- scheinend auf das begründet, was Servain über die Züricher Form sagt. Bourguignat und Locard sagen nur (Prodrome p. 260): „Le type est une petite espece (long. 33 mm, haut. 30 mm, epais. 10 mm), comprim&e, comme plate. Le bord superieur des sommets au rostre est tres-arqu6e. Bourg. — On trouve A Gigny et & Saint-Amour, dans le Jura, une var. major (long. 56, haut. 32 mm; epais. 17 mm). Nous l’avons recu de M. Chargy sous le nom de U, mancus. Chez ses individus, et quelle en soit la taille, le bord inferieur est toujours droit. Mit dem Typus von Unio rayi sandte mir Herr Dr. Germain das Fig. 2520 abgebildete Exemplar von Saint-Amour im Jura, das ich als eine Krüppelform betrachten muss, die in hartem Kiesboden verhindert gewesen ist, ihr Vorderteil in der normalen Weise zu entwickeln. Sie ist deshalb weniger rein oval, vorn abge- stutzt, etwas bauchiger, der Rückenrand stärker gewölbt, der Bauchrand unten leicht eingedrückt und der Schnabel nach unten gerichtet. Die tadellos erhaltenen Wirbel springen stärker vor und sind durch eine auffallend breite Areola getrennt. Die Hauptzähne sind etwas weniger zusammengedrückt, das Nebenzähnchen der rechten Klappe stärker. Die Dimensionen sind: long. 52, alt. 30, crass. 19 mm. Auch diese Art gehört zur Gruppe der kleinen Formen, welche Bourguignat als Nanusiana zu- sammenfasst und welche sich bei batavus-artigem Umriss und Wirbelskulptur durch die zusammen- gedrückten Hauptzähne unterscheiden. Sie scheinen vom oberen Rhonegebiet längs des Woestabhanges der Vogesen und des rheinischen Schiefergebirges zur unteren Maas und Schelde den typischen Untio batavus Lam. zu er- setzen. Die folgenden Formen gehören in diese Gruppe. 2521. Unio lagnysicus (Bourg.) Locard (?) Das aus der Locard’schen Sammlung stam- mende Exemplar lässt sich kaum mit dem ver- einigen, was Bourguignat bei Locard (Prodıome p- 359) über seinen U. lagnysicus sagt: „Forme tres-haute (30 mm) pour sa longeur (42 mm), de forme ovale, assez comprim6e, ä& sommets tres-anterieurs; Region posterieure largement dilat@e en hauteur. Dent cardinale 3m 2529 377 Fig. 2521, 2522. it ressomblent a un gros tubercule s’effilant en pointe,* Das mir vorliegende, auf die Etikette auf- geklebte Exemplar ist rein oval, nicht wie Westerlund will, fast kreisrund, und ich würde es unbedenklich zum Typus von U. rayi rechnen, wenn nicht die Zähne ganz anders geformt wären. Der Kardinalzahn der rechten Klappe ist zwar zusammengedrückt, aber hoch und spitz; er divergiert stark von dem leicht verdickten Aussenrand und wird nach hinten, durch eine ausgesprochene Kerbe von der leicht gebogenen niedrigen Lamelle geschieden. Die beiden Zähne der linken Klappe sind ebenfalls nicht lamellenförmig, wie die von U. rayı, sondern kegelförmig, der hintere grösser, als der vordere; sie bilden mit den niederen, ziem- lich kurzen Lamellen einen ausgesprochenen Winkel. Die Dimensionen sind: long. 42, alt. 24, crass. 17,5 mm. Bourguignat vereinigt seinen Unio lagny- sieus mit Unio suborbicularis forma minor, Drouet J. Conch. 1888 p. 7, Moll. basin Rhöne p. 55 t. 1 fig. 51, welche Drouet mit Unio nanus Bourg. Malac. Aix-les-Bains t. 3 fig. 1-8 zu vereinigen geneigt ist. Es handelt sich hier offenbar um einen unserem Unio batavus gleichwertigen Formenkreis, der noch genauen Studiums an reicherem Material verlangt, als bis jetzt zur Verfügung gestan- den hat. 2522. Unio mancus (Bourg.) Locard. „Grande forme voisine de UU. mancus, & co- quille tres-allongee, et @ region poste- rieure tres-arquee, recourvce dans une direction descendante et terminee par un rostre regardant en bas et incurve inferieurement. Epiderme tres ruqueux (vers les sommets), d’une teinte marron noir tres-fonee. Dent zardinale £Epaisse, saillante et triangulaure.* — Bourg. bourgeticus Unio Bourgeticus Bourguignat 1879 mss. — 1882 Mater. moll. acephales —? — Locard, Prodrome malacologie francaise 1882 p. 291, 359. — (mancus var.) Westerlund, Fauna palaearct. Binnen- conchylien VII p. 85. Schale lang ausgezogen, in einen herabge- krümmten basalen Schnabel endend, festschalig, mit sehr groben, vorspringenden Anwachs- streifen, dunkel schwarzbraun, nach den Wirbeln hin glatter und heller, sehr ungleichseitig, ziem- lich aufgetrieben. Vorderteil kurz abgestutzt, nur ein Viertel der Gesamtlänge ausmachend, Bla Oberrand gebogen, stark ansteigend, mit dem Vorderrand eine deutliche Ecke bildend, Hinterrand schräg nach unten gerichtet, Basal- rand vor dem Schnabel deutlich eingedrückt, mit dem Hinterrand einen spitz zugerundeten, nicht abgestutzten Schnabel bildend. Wirbel kaum vorspringend, glatt abgerieben, Areola deutlich, zwischen die Wirbel eindringend, Area breit, nur undeutlich begrenzt, Ligament ziem- lich schmal, etwas vorspringend, Sinulus lang. Hauptzahn der rechten Klappe ziemlich dick, gewölbt dreieckig, am Rande gekerbt, an der Aussenseite geriffelt, kaum vom Rande diver- gierend, die beiden Zähne der linken Klappe scharf zusammengedrückt, hinter einander liegend, der hintere kleiner und niedriger, der vordere höher, an der Aussenseite geriffelt, nach vorn abgestutzt, die trennende Grube eng, sehr wenig deutlich; Intervall kurz, ziem- lich kurz, gebogen, Lamellen strack, nicht sehr lang, die innere der linken Schale besonders hoch. Der vordere Muskeleindruck ist bei dem vorliegenden Exemplar nur zweiteilig, Schliess- muskelnarbe und Fussmuskelnarbe verschmolzen; Schlossstütze und Schultercallus deutlich aus- geprägt, Perlmutter rötlich, am Hinterrande mit Perlenbildungen. Aufenthalt im savoyischen Lac de Bourget. Das abgebildete Stück in Locards Sammlung dürfte zweifellos Bourguignats Original sein. Die von ihm nicht angegebenen Dimensionen sind: Long. 52, alt. 27, crass. 20 mm. Ich stimme mit Westerlund darin überein, dass diese Form unbedingt zu dem U. mancus des Lac de Bourget als Varietät gestellt wer- den muss. 2323. „Forme assez allongee (47 mm) pour sa hauteur (24 mm). Cette espece comprimee (Epaiss. 14,5 mm) possede une region anterieure ires exiguö en comparaison de sa region posterieure allongee-descendante et ter- mince par une partie rostrale arrondie, regardant en bas. Bord superieur arque. Bord inferieur un peu sinue. Sommets Unvio pilloti (Bourg.) Locard. Die Unioniden Von Dr. Nachdem auf den vorhergehenden Tafeln die Unionen des obersten Donaugebietes im weitesten Sinne — also der Donau von Pest aufwärts mit den Nebenflüssen, des Hochrheingebietes und der Rhöne bis zum Fort de l’Eeluse ab- Tafel COCCLXVIM. F ie. 2523. comprimes, non saillants, rides, a crochets fort aigus. Dent cardinale epaisse, allongee en forme de coin.* — Baurg. Unio Pilloti Bourguignat apud Locard, Pro- drome Malacologie francaise 1882 p. 291, 360. — (mancus var.) Westerlund, Fauna palaearct. Binneneonchylien VII P. 85. Muschel lang eiförmig, sehr ungleichseitig, vorn abgestutzt, Hinterteil in einen langen, herab- steigenden, nach unten gerichteten, am linde gerundeten Schnabel ausgezogen, Vorderrand schräg abfallend, mit dem regelmässig gewölbten Oberrand keinen Winkel bildend, Hinterrand ziemlich schnell abfallend, Unterrand am Be- ginn des Schnabels ganz leicht eingedrückt. Wirbel bei einem Viertel dor Länge liegend, niedergedrückt, kaum vorspringend, bei dem vorliegenden Originalexemplar abgerieben, doch die Spuren zweier durch einen Eindruck ge- schiedenen divergierenden Höckerreihen noch erkennbar; Arvola deutlich, lanzettförmig, Area kaum begrenzt, Ligament kurz, vorspringend. Der Hauptzahn der rechten Klappe ist stark, breit abgestutzt, tief gekerbt; er divergiert wenig von dem ausgesprochen verdiekten Schloss- rand; die Zähne der linken Klappe sind zu- sammengedrückt, kaum geschieden, hinter einan- der stehend, ziemlich niedrig; die Zahnplatte bildet mit den ziemlich hohen, fast stracken Lamellen eine deutliche Ecke; das Intervall ist wenig ausgesprochen. Perlmutter bläulich, nach hinten dünn, irisierend; Schlossstütze deutlich, Fussmuskelnarbe tief eindringend. Aufenthalt im Tarn bei Albi (nach der Eti- kette). — La Laignes aus Riceys, dans l’Aube (Bourguignat) Eine für mich unsichere Form, von der ich vorläufig nicht unterscheiden möchte, ob sie zur Gruppe des mancus zu stellen ist, wie Wester- lund will, oder zu einer südfranzö>ischen Gruppe, wie mir nach Schloss und Gesamthabitus wahr- scheinlicher ist. Ich hoffe demnächst das Ori- ginal aus Bourguignats Sammlung vergleichen zu können. des Oberrheins. F. | | Haas. gebildet worden sind und diese Nebeneinander- stellung die Identität der in diesen heute ge- trennten Flussgebieten lebenden Najaden dar- getan hat, scheint es nicht unangebracht, die Unionidenfauna des Oberrheins also des Tafel CECCLAXKT. Rheinlaufes von Basel bis Lorch — zum Ver- gleiche heranzuziehen und, was die folgenden Tafeln hoffentlich erreichen werden, ihre voll- kommene Verschiedenheit von denen des Gross- donaugebietes zu beweisen. Auf eine spezialisierte Bearbeitung, wie sie das Grossdonaugebiet erfahren hat, kann ich mich hier nicht einlassen, auch müssen alle Nebenflüsse unberücksichtigt bleiben, alles was ich geben kann, ist eine kurze Zusammenstellung der Unioniden, die sich im Oberrhein zu be- sonderen Standorts- oder Lokalformen um- gebildet haben. Auf die Gründe, weshalb der Oberrhein in so hohem Grade formbildend ge- wirkt hat, kann ich hier auch nicht näher eingehen, und verweise zwecks ausführlicher Schilderung dieser Verhältnisse auf meine dies- bezügliche Abhandlung *): „Die Najadenfauna des ÖOberrheins vom Diluvium bis zur Jetztzeit“. Die Flussmuschelfauna des Öberrheins ist, wie schon gesagt wurde, vollkommen von der des Hochrheines verschieden, und diese Ver- schiedenheit beweist, dass beide Flussabschnitte | genetisch nichts miteinander zu tun haben. Wollen wir aber den Zusammenhang des Ober- rheinesmit benachbarten Flussgebieten ergründen, so müssen wir ausser seiner recenten auch seine diluviale Najadenfauna heranziehen. Im Oberrhein lebten seit dem Diluvium: (Jetzt dort ausgestorbene Formen sind mit } bezeichnet) Pseudunio sinuatus Lam. Unto kinkelini Haas. y Unio pietorum L. Unio pietorum grandis Rossm. Unio tumidus Retz. Unio tumidus rhenanus Kob. Unio tumidus lauterborni Haas. Unio batavus Lam. Unio batavus pseudocrassus Haas. | graphie schon vertreten. 9595 39 Fig. 2524, 2525. Unto batavus hassiae Haas. Pseudanodonta elongata Hol. Anodonta piscinalis Nilss. Anodonta cellensis Schröt. Von diesen 13 Formen ist die er»te, deren Margaritanidennatur erst kürzlich festgestellt werden konnte, eine überall im Rückgang be- griffene, die im Diluvium noch in der Saale lebte, die in altalluvialen Ablagerungen der Leine und des Maines, in jungalluvialen Schichten der Themse gefunden wurde und die im Rheine noch zur Römerzeit vorkam. Obwohl Ps. sınu- atus heute noch im Doubs und in der Saöne lebt, wird er, seiner ehemals viel weiteren Ver- breitung wegen, als Zeuge einer ehemaligen Verbindung des Oberrheins mit dem Saöne-Doubs- gebiete nicht herangezogen werden dürfen. Diese Verbindung wird aber aufs sicherste durch die zweite Art, Unio kinkelini, dokumentiert, der, als etwas primitiverer Vorläufer der rezenten litoralis-Formen Frankreichs, auf die dilu- vialen Ablagerungen des Rheines und der ja ehedem diesem tributären Thenise beschränkt ist. Die beiden Anodonta-Arten, die sich im Oberrheine in keinerlei Weise lokal verändert oder neue Standortsformen ausgebildet haben, fallen für unsere Betrachtungen auch fort, so- dass nur die Formenkreise des Unio pietorum, tumidus und batavus, sowie Pseudano- donta elongata übrig bleiben, Von diesen wiederum ist U. pietorum grandis**) schon von Rossmässler abgebildet worden und auch U. tumidus rhenanus***) ist in der Icono- Wenn ich von der letztgenannten Form trotzdem noch eine Ab- bildung gebe, so geschieht dies nur, um ein den Strömungsverhältnissen des regulierten Rheines stärker angepasstes Stück, als es der Kobelt’sche Typus ist, zu zeigen. Tafel GCGELXIX. 2324.25. Unio batavus Lam. Gysser, 1863, Moll.-Fauna Badens, 8. 31. — Kreglinger, 1864, Verz. d. leb. Land- und Süsswasser-Conch. d. Grossh. Baden, S.7. — Kreglinger, 1870, Syst. Verz. der in Deutschland leb. Binnenmoll., S. 344. — Kobelt, 1836, Fauna nass. Moll., Nach- trag I, S. 95, T. 5, Fig. 4. — Haas, 1910, Abh. Senck. nat. Ges., Kobeltfestband, 8.167, T. 15, Fig. 11,12. — Lindholm,1910, Jahrb. nass. Ver. f, Naturk.,63.Jahrg.,S.112. | rheines beziehen. Die angegebenen Literaturstellen sind nur solche, die sich auf den Unio batavus des Ober- Da dieser wohl verschiedene Male abgebildet ist, aber in der Iconographie *) Abhandlungen der Senckenbergischen naturforschenden Gesellschaft, Frankfurt a. M. 1910, Festband für W. Kobelt. **), Toon; 2..Bd, 5. (11.); Heft,.8.. 14,-7255, Fig. 741. *##) Icon. N. F., 2. Bd., S. 48, T. 56, Fig. 297. 40 noch nicht vertreten war, habe ich ein aus- gewachsenes und ein junges Stück hier zur Darstellung gebracht. Formen, wie das grössere der beiden abgebildeten Stücke wird man im Oberrheine heute vergeblich suchen; es stellt den Typus des oberrheinischen batavus dar, der den Strom vor seiner Regulierung bewohnte und besonders in ruhigen, sandigen Buchten, wie sie der unkorrigierte Lauf in Menge aufwies, zu finden war. Nach der Stromkorrektion sind aber alle Bogen des Rheinlaufes nach Möglich- keit abgeschnitten und die Ufer mit Steinen eingefasst worden. Dem typischen U. batavus wurden auf diese Weise seine Wohnstätten ent- zogen und er musste sich entweder an das Leben in der Strömung des stark Gerölle führenden korrigierten Rheines oder an das in dem ruhigen Wasser der allmählich verschlammenden Alt- wasser gewöhnen. Beide Wohnortsveränderungen sind auf seine Gestalt nicht ohne Einfluss ge- blieben, wie wir an den beiden nächsten Ab- bildungen erkennen werden. Der in Nr. 2524 abgebildete U. batavus ist so recht geeignet, die Unterschiede der batavciden Formen des OÖberrheins von denen des Grossdonaugebietes darzutun. Niemand wird ihn mit einem U. consentaneus verwechseln können! Der U. batavus des Oberrheins steht dem Typus dieser Art, als welchen wir die von Lamarck*) beschriebene Form der Maas zu betrachten haben, sehr nahe, was nicht weiter zu verwundern braucht, da ja die Maas zum Rheingebiet gehörte. Da andererseits die Themse früher auch ein Glied des Rheinsystems war, müssen wir in ihr, wie in den südostenglischen Flüssen überhaupt, Unio batavus in einer der unsrigen sehr nahe stehenden Form vermuten. Diese theoretische Annahme stimmt auch voll- kommen, obwohl es zu unserer Zeit in England keine batavus-Formen mehr gibt. In diluvialen Themseablagerungen haben sich aber unter anderen Molluskenresten, die ich der Freundlich- keit von Herrn A. S. Kennard-Beckenham verdanke, Schalen eines Unio gefunden, den ich nicht von dem Unio batavus des Niederrheins oder der Maas trennen kann. Die beiden aufT.469, Fig.2524—25 abgebildeten Stücke stammen aus dem Rhein bei Biebrich und sind von Rossmässler selbst gesammelt. 25326. Unio batavus Haas. pseudocrassus Concha oviformis, crassissima, ponderosa, valde inaequilateralis, antice breviter rolundata, *) Lamarck, Hist. nat. des anim. s. vert., VI 1219878: Tafel COCCLXI X. 0l042.526. postice elongata, rolundato - truncata, laeviuscula, fusco-nigra, ad umbones valde detrita. Margo superior anticus fere strictus, valde descendens, sine angulo in marginem anteriorem transiens, inferior regulariter arcuatus, posterior Primo abrupte et siricte, deinde lenius et arcu- atim ascendens, cum margine superiore postico vix arcuato et subhorizontali angulum non formans. Umbones at !Jı longitudinis siti, vix prominentes, tumidi, laeves, epidermide destituti nec corrosi; area humilis, parum distincta, areola minima, vix conspicua; ligamentum cras- sum, breve, sinulus lanceolatus, valde angustatus. (Cardo solidissimus; dens principalis valvulae dextrae magnus, altus, compresso-conicus, denticulo accessorio antico lamelliformi; dentes valvulae sinis- irae crassi, campresso-conici, fovea PrO- funda divisi;lamellae magnae et angulum distinctissimum cum intervallo formantes; intervallum angustum, breviusculum et laeve. Impressio muscularıs antica magna, profunda et infra laminam car- dinis ıintrans; postica magna, sed vix excavata; callus marginalis antice perdis- lınctus, partem posticam versus evanes- cens; margarita alba paululumque granulosa. Long. 62 mm, alt. 36 mm, crass. 27 mm. Unio batavus var. consentanea Gysser, 1863, Moll.-Fauna Badens, S. 31. — Unio crassus Nreglinger, 1870, Syst. Verz. d. in Deutschl. leb. Binnenmoll., 8. 341. — Unio ater Kreglinger, 1870, Syst. Verz. d. in Deutschl. leb. Binnenmoll., 8. 342. — Unio consentaneus Lehmann, 1884, Einf. in die Moll.-Fauna d. Grossh. Baden, 8. 137. — Unio pseudocrassus Haas, 1909, Nachr.- blatt deutsch. mal. Ges., Heft 1, Beilage 2, 8. 29. — Unio batavus pseudocrassus Haas, 1910, Abh. Senck. Nat. Ges., Bd. 32, p. 169, T. 14, fig. 16, T. 15, fig. 13. Schale eiförmig, dick, schwer. Die Wirbel liegen sehr weit vorn, bei etwa !/« der Länge. Der vordere Teil des Oberrandes fällt in nahezu gerader Linie nach dem Vorderrand ab, der gleichmässig in den elliptischen Unterrand über- geht. Dieser setzt sich in schön gerundeter Ecke in den hinteren leicht gebogenen Oberrand fort, über den die glatt abgeschliffenen, stark aufgetriebenen Wirbel kaum vorragen. Die Epidermis ist selbst bei dem lebenden Tiere fast ganz abgerieben und grau, ist aber, nach einigen unversehrten Resten am Vorderrandezuschliessen, Tafel CCCCLXRX. ursprünglich schwarzbraun. Das Ligament ist kurz und stark. Das Schloss ist grob und klobig; der Hauptzahn der rechten Schale ist gross, hoch, zusammengedrückt, konisch; vor ihm steht ein lamellenförmiger Auxiliarzahn; die Kardinal- zähne der linken Schale sind stark zusammen- gedrückt, konisch und durch eine tiefe, dem Zahne der anderen Schalenhälfte entsprechende Furche getrennt. Die Lamellen sind lang und bilden mit dem kurzen, schmalen und glatten Intervall einen deutlichen Winkel. Der vordere Schliessmuskeleindruck ist gross, tief, trichter- förmig und dringt unter die Schlossplatte ein. Der Bauchsackhaftmuskeleindruck ist mit ihm verschmolzen, der Eindruck des vorderen Fuss- retraktors ist selbständig. Die hinteren Muskel- eindrücke sind seicht und verschmolzen. Der Mantelwulst ist vorn sehr deutlich und ver- schwindet nach hinten zu. Das Perlmutter ist weiss und leicht gekörnelt. Länge 62 mm, Höhe 36 mm, Tiefe 27 mm, In dem Unio batavus pseudocrassus haben wir die vorher erwähnte Anpassungsform des Unio batavus des unregulierten Rheines an die veränderten Strömungsverhältnisse des regulierten Stromes vor uns. Die starke Ver- diekung der Schale wird uns leicht erklärbar, wenn wir bedenken, dass der Rhein einen sehr groben Rollkies führt. Auch die Verkürzung der Form und die hieraus resultierende eiförmige, jeder vorspringenden Ecke ontbehrende Gestalt der Muschel kann uns nicht Wunder nehmen, da diese doch trachten muss, dem über sie her gleitenden und sie schon bei Lebzeiten der Epidermis entkleidenden Rollkiese möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Dass schliesslich mit der Verstärkung der Schale das Schloss ebenfalls verdickt wurde, und dass hierbei die feinere Struktur der Zähne einer festen, klobigen Beschaffenheit weichen musste, ist bei dieser Reaktionsform des fliessenden Stromes, um mit Israel zu reden, schliesslich selbstverständlich. Uniobatavus pseudocrassus ist schwer zu erlangen, da er an den Stellen stärkster Strömung, tief im Kiese verborgen lebt und mit dem Schleppnetz nicht zu fassen ist. Aus aus- gebaggertem Kiese kann man ihn jedoch mühe- los heraussuchen, oft noch lebend, aber immer schon so abgerieben, wie das abgebildete, aus dem Rheingau stammende Stück. 2527. Unio batavus hassiae Haas. Concha major, elongate elliptica, sat levis et tenuis, sat inflata, valde inaequilateralis, antice breviter rotundata, postice in rostrum altum, rectum producta, laevius- cula, epidermide fusco-nigrescente, ra- Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XVII. 41 diata, umbones versus clariore induta ;pars antica brevissima, semicireularis, sine angulo in marginem inferiorem horizon- talem rectum, aut minime medio im- pressum, transiens; margo posterior rectus, angulo subrecto a margine in- feriore ascendens, cum margine superiore postico subhorizontali angulum vix for- mans. Umbones prominentes, tumiduli, ad ja longitudinis siti, detriti; area humilis, compressa, parum distincta, areola minima, inconspicua ; ligamentum admodum breve, haud crassum, sinulus lanceolatus, angustatus, sinus brevis; cardo ut in U. batavo typico, sed multo gracilior; impressiones musculares an- teriores sat profundt, posteriores valde superficiales; margarıta coeruleo-albida, parum iridescens, granulata. Long. 65, alt. 33, »rof. 27 mm. Unio consentaneus Sandberger, 1852, Jahrb. nass. Ver. f. Naturk. S. 165. — Unio hassiae Haas, 1908, Nachr.- Blatt d. deutsch. mal. Ges., Heft 4, 8. 175. Schale lang, elliptisch, ziemlich dünn und leicht. Die Wirbel liegen weit vorn, bei un- gefähr !/ı der Länge. Der vordere Teil des Oberrandes geht, ohne eine Ecke zu bilden, in den halbkreisförmigen Vorderrand über, der sich glatt in den horizontal verlaufenden, nur schwach eingekrümmten Unterrand fortsetzt. Dieser bildet einen nahezu rechten Winkel mit dem Hinterende, der seinerseits sanft in den fast horizontalen hinteren Oberrand übergeht. Die Wirbel sind ziemlich aufgeblasen und etwas dem Vorderrande zu eingerollt. Sie zeigen ge- wöhnlich die Reste der für die Art charakte- ristischen Wirbelskulptur. Die Farbe der Epi- dermis ist dunkelbraun mit hellen, gelbgrünen Strahlen. Das Schloss ist in der Gestalt der einzelnen Komponenten nicht von dem des Typus verschieden, ist aber im Verhältnis zu der Länge der Muschel recht schwach entwickelt, ebenso das verhältnismässig kurze Ligament. Die Muskeleindrücke sind ebenfalls normal gestaltet, aber wenig tief. Das Perlmutter ist bläulich weiss und zeigt eine eigenartige Körnelung. Länge 65, Höhe 33, Tiefe 27 mm. Fundort: In Altwassern des Oberrheins mit ruhiger Strömung; das abgebildete Exemplar stammt aus dem Altrhein von Erfelden. Im Gegensatze zu dem vorhin betrachteten U. batavus pseudocrassus, in dem wir eine Anpassungsform des typischen U. batavus an die Strömungsverhältnisse des regulierten Rheins kennen lernten, stellt sich uns U. batavus hassiae als die batavus-Form ruhiger Altwasser vor. 6 49 Tafel COCCCLXX. Die Veränderung seiner Gestalt vom Typus wird durch die besonderen biologischen Bedingungen seiner Wohnorte hervorgerufen. Diese Be- dingungen entstehen hauptsächlich durch die in den ruhigen Rheinarmen, die man allgemein Altrheine nennt, stattfindende Sedimentation des feinen Schliekschlammes, den der Rhein zu Tal befördert, aber im offenen Strom, der starken Strömung halber, nicht absetzen kann. Dieser Schlick bedeckt den Boden der Altrheine in einer wechselnden Dicke; er ist nicht fest genug, um die Muscheln zu tragen, aber auch nicht flüssig genug, um ihre Atmung zu gewährleisten. Innerhalb einer solchen Umgebung braucht die Muschel ihr Bestreben nicht darauf zu richten, den Schalenverschluss nach Möglichkeit zu sichern, sondern es kommt ihr darauf an, ihr Hinter- Fig. 2528. ende, das ja bekanntlich die Einatmungsöffnung des Tieres trägt, zu verlängern, um es ausser- halb der ihr Leben gefährdenden Schlickschicht zu halten. Diesem Bestreben ist meines Er- achtens die hinten stark verlängerte und ver- breiterte Gestalt des U. batavus hassiae zuzu- schreiben, aber auch die Dünnheit der Schalen und die Zartheit des Schlosses, da, wie ich schon vorhin sagte, fester Schalenverschluss in dem ruhigen Wasser der Altrheire unnötig ist, ja geradezu verderblich wäre, da die Dicke der Schalen die Muschel zu tief in den Schlick herabzöge. In Altrheinen, die mit dem Haupt- strome nicht mehr in Verbindung stehen, kommt U. batavus hassiae, der wie alle batavus-Formen fliessendes Wasser braucht, nicht vor. Tafel CEGCLXX. 25328. Unio tumidus lauterborni Haas. Concha irregulariter ovata, sat tenwis, inflata, valde wnaequilateralis, antice breviter rotundato-truncata, postice valde elongata, in rostrum attenuatum, decurvatum pro- ducta, striata, castanea, ad umbones detrita. Margo superior anticus minimus, descendens, anterior breviter rolundato- truncatus, inferior antice subhorizontalis, deinde ascendens, postremo ad basim rostri descendens; margo posterior primo angulo subrecto, deinde lenius, curvatim, ascendens et sine angulo in superiorem posticum wie descendentem transiens; umbones valde anteriores, ad !/s longi- ludinis siti, prominentes et valde tumidi, detriti nec corrosi; area humilis, depressa, parum distincta; areola minima ; liga- mentum crassum, postice abrupte an- gustatum; sinulus lanceolatus, intra um- bones intrans, sinus brevis; cardo ut in U. tumido typico, sed aliquanto gracilior ; impressiones musculares anteriores Pro- fundae, posteriores superficiales; callus marginalis antice humilis, partem posti- cam versus evanescens; margarita antice albida, porcellanea, ypostice coeruleo- albida, iridescens. Long. 80, alt. 38, prof. 31 mm. Unio lauterborni Haas, 1909, Nachr.-Bl. d. deutsch. mal. Ges. Heft 3, Beil. 3, S. 46. Unio tumidus lauterborni Haas, 1910, Abh. Senck. Nat. Ges, XXXII, p. 163, Text- fig. ”—12, T. 14, fig. 10. Muschel lang, unregelmässig eiförmig, hinten in einen verlängerten, stumpfen, etwas nach unten dekurvierten Schnabel auslaufend. Die Wirbel sind ganz glatt und lassen nur ‘noch undeutlich die Skulptur der tumidus-Gruppe erkennen. Sie sind äusserst stark aufgeblasen und liegen weit nach vorn, bei etwa !/s der Länge. Der vordere Oberrand geht, leicht ab- fallend, sanft in den halbkreisförmigen Vorder- rand über. Der Unterrand ist bis zur Mitte nahezu horizontal, biegt aber konkav nach oben um, um hinten eine etwas nach unten gebogene, stumpfe Ecke zu bilden, von welcher der Hinter- rand senkrecht aufsteigt, um sich dann mit dem geraden, leicht abfallenden hinteren Oberrand zu vereinigen. Die grösste Höhe der Muschel liegt senkrecht unter dem Wirbel. Die Epi- dermis ist gelbbraun bis kastanienbraun. Das Ligament ist stark und breit, wird aber hinten mit einem Male schmäler. Die Zähne sind typische tumidus-Zähne, aber verhältnismässig schwach ausgebildet. Die vorderen Muskelein- drücke sind tief, die hinteren flach. ‘Der vorn sehr schwache Randwulst verschwindet nach hinten zu. Das Perlmutter ist weiss, porzellan- artig, hinten blauweiss, irisierend. Länge 80, Höhe 38, Tiefe 31 mm. Fundort: Im Altrhein von Neuhofen, nahe Ludwigshafen. Aus der Beschreibung des U. tumidus lauter- borni, in der der dekurvierte Schnabel, der dieser Form eigentümlich ist, erwähnt wurde, geht hervor, dass wir es in diesem Falle mit einer Anpassung an seeartige Verhältnisse, nicht, wie bisher, an besonders rasch oder be- Tafel CCCCLX sonders langsam strömendes Wasser zu tun haben. Es ist selbstverständlich, dass weder der offene Rhein, noch die mit ihm in Verbin- dung stehenden Altwasser die Lebensbedingungen eines Sees gewähren können, und tatsächlich ist der bis jetzt einzig bekannte Fundort des U. tumidus lauterborni, der schon erwähnte Altrhein von Neuhofen, ein alter Flussarm, der mit dem oftenen Strome in keinem direkten Zusammenhange mehr steht. Auf der West- seite dieses Altrheines hat sich eine 2-3 m breite Strandzone gebildet, und nur dort findet sich unsere Form, zusammen mit dem typischen U. tumidus und allen Zwischenstufen zwischen beiden. An den tieferen Stellen, selbst direkt neben der erwähnten Strandzone, kommt nur der typische Unio tumidus vor, ebenso an den beiden versumpften Enden und auf der Ostseite des Altrheines. Junge Muscheln zeigen nie eine Spur von Dekurvation, die erst dann auf- tritt, wenn das Wachstum fast ganz vollendet ist, wie die Anwachsstreifen der ausgebildeten Schale verraten. Wäre auf der flachen, dem Winde und dem Wellenschlage ausgesetzten Strandzone nur U. tumidus lauterborni zu finden gewesen, so hätte man die Bildung des dekur- vierten Schnabels den genannten Faktoren zu- schreiben können; da sich aber die Seeform stets mit der unveränderten Stammform zu- sammen findet, so ist obige Erklärungsweise hin- fällig und wir müssen zu unserer Schande ge- stehen, dass es bis heute noch nicht möglich ist, die an vielen Orten beobachtete Anpassungs- weise unserer Najaden an seeartige Verhältnisse durch Ausbildung eines dekurvierten Schnabels zu erklären. 2329. Unio tumidus rhenanus Kob. Unio rhenanus Kobelt, 1386, Fauna nass. Moll. Nacht. 1, 8. 96, 7. V, 7. 3. — Kobelt, 1886, Iconographie, N. F., II, S. 48, T. 56, f. 297. — Haas, 1908, Nachr. Blatt d. deutsch. mal. Ges., Heft 4, S. 174. Unio tumidus rhenanus Haas, 1910, Abh. Senck. Nat. Ges., Bd. XXXII, 8. 162, Vexifig. 36, 1. 14,7. 9. Unio rhenanus, den Kobelt (l. e.) nach einem Exemplare beschrieb, aber später als eigenartig ausgebildetes Stück des Unio tumidus erkannte, ist eine Form des U. tumidus, die mit diesem durch alle Zwischenstufen verbunden ist. Er unterscheidet sich von ihm durch den äusserst kurzen Vorderteil und durch die hierdurch be- wirkte Verschiebung des untersten Punktes des konvexen Unterrandes nach vorn. Seine Wirbel sind meist stark aufgetrioben und etwas nach X. Fig. 2529. 43 vorn eingerollt. Das Ligament ist etwas ver- kürzt, aber breit und stark. Die Schlosszähne sind vereinfacht, indem der vordere Zahn der linken Schale mehr oder weniger reduziert er- scheint. Das Exemplar von U. tumidus rhenanus, das ich als Nr. 2529 abbilde, zeigt die oben angegebenen Verhältnisse stärker als das Ko- belt’sche Originalexeniplar (abgeb. Ic. N. F. T. 56, £. 297). Dieses letztere weist schon einen bedeutend verkürzten Vorderteil, ein eigenartig abgestutztes, wie verletzt aussehendes Hinter- ende und stark aufgetriebene, breite Wirbel auf, Eigenschaften, die das hier abgebildete Exem- plar in verstärktem Masse besitzt. Ueber die Ausbildungsursache dieser eigenartigen Formen muss uns ihre Biologie Aufschluss geben. Die oben angeführten Charakteristika des U. tumidus rhenanus zeigen uns ganz klar, dass diese Muschel darauf hinarbeitet, alle vorspringenden Ecken zu beseitigen und die Schale möglichst kurz und glatt zu gestalten; die durch dieses Bestreben aus ihrer Lage vertriebenen Organe des Vorder- und Hinterendes werden hierdurch nach der Mitte des Weichkörpers gedrängt und zwingen diesen, sich in die Breite auszudehnen, ein Bestreben, das sich in der breiten Form der Wirbel kundgibt. Schon in einem anderen Falle haben wir eine auf das gleiche Endziel hinstrebende Veränderung einer Muschelschale kennen gelernt, bei der Besprechung des Unio batavus ypseudocrassus, und es liegt auf der Hand, dass wir die Veränderungsursache bei dieser letzteren Form auch auf unseren U. tu- midus rhenanus anwenden müssen. Dieser stellt also, mehr als U. batavus pseudocrassus, eine durch Strömung und Rollkies verursachte, die Schale verkürzende Missbildung dar, die aber für die tumidus-Formen des regulierten Rheines charakteristisch ist und bei allen dort lebenden Exemplaren in mehr oder minder hohem Grade auftritt. Aus diesen Betrachtungen ergibt sich, dass wirin dem U. tumidus rhenanus eine Anpassungs- form des typischen Unio tumidus an die Strö- mungsverhältnisse des offenen Rheines erblicken müssen. Das Bestreben, die Schale vom Roll- kies weniger angreifbar zu gestalten, ist be- greiflicher Weise dem keilförmigen U. tumidus weniger gut geglückt, als dem schon an und für sich rundlichen U. batavus, so dass es uns nicht Wunder nehmen kann, wenn sich die ausgebildete Lokalform rhenanus in der beson- ders gefährlichen Hauptströmungsrinne des Flussbettes, in die sich U. batavus pseudo- crassus noch hineinwagt, nicht findet und sich lieber auf der ruhigeren Seite des Laufes auf- hält. Da auch dort noch verschieden starke 6* + Strömungsverhältnisse walten, gedeiht die Um- wandlung des jungen, noch typisch tumidus-artig gestalteten Tieres zur rhenanus-Form in ver- schiedenem Grade, aber wohl an jedem ausge- wachsenen, im offenen Rhein gefundenen Unio tumidus wird sich eine Veränderung im ge- schilderten Sinne, und sei sie noch so unbe- deutend, nachweisen lassen. Sogar in den Alt- rheinen mit Strömung ist eine Anpassung an dieselbe wahrnehmbar und nur ganz abge- schlossene Altwasser beherbergen den tumidus- Typus. Das Kobelt’sche Originalexemplar des U. tumidus rhenanus stammt aus dem Rhein- gau, das hier abgebildete Stück sammelte ich im Rhein bei Altrip oberhalb Ludwigshafen. 2530-31. Pseudanodonta elongata Hol. Concha tenuis, subinflata, elongata, valde in- aequilateralis, antice breviter rotundata, postice in rostrum longum, subacutum produeta, margine inferiore antico valde, posteriore vis hians, epidermide fusco- virescente, laeviuscula, margines versus et in area subtiliter striata indulata ; margo superior anticus declivis, cum an- teriori breviter rotundato angulum non formans, inferior vix curvalus, superiori subparallelus, posterior primo abrupte, deinde lenius ascendens, superior posticus subrectilineus, horizontalis. Umbones in 1/5 longitudinis siti, detriti, tumiduli, sub- depressi, tuberculis acutis isolatis ornati; area triangularis, humilis, valde com- pressa, striatissima, areola minima; ligamentum longum crassumque, obtec- tum; sinulus linearis, longus, sinus elongatus; cardo edentulus, lamina car- dinalis subtilis, longa, non curvata; im- pressiones musculares anteriores modice profundae, posteriores superficiales, dor- sales, in cavo umbonale sitae, numero 1—5, profundae; margarita salmonea, margines versus coerulea, tridescens. Long. 69 mm, alt. 36 mm, prof. 21 mm. Anodonta elongata Holandre, 1836, Faune Moselle, Moll., 8. 54. — Anodonta elon- gata var. minor Kobelt, 1886, Fauna nass. Moll., Nachtr. I, 8. 100, Taf. VIII, Fig. 2, 4 — Pseudanodonta elongata Haas, 1910, Abh. Senck. Nat. Ges., Bd. XXXIL, 8.171, T. 15, Fig. 8—9. — Pseudanodonta elongata Haas, 1910, Proc, Mal. Soc. Vol. IX, Part. 2, 8. 109. Schale länglich elliptisch, zart, wenig bauchig, sehr ungleichseitig, vorn kurz gerundet, hinten in einen langen, ziemlich spitzen, submedianen Tafel CCCCLXX. Fig. 2530—31. Schnabel ausgezogen; die Klappen klaffen am vorderen Unterrand stark, wenig am hinteren Öberrand; Epidermis braungrün, ziemlich glatt, an den Rändern und auf der Area fein ge- streift; vorderer Oberrand fast geradlinig ab- fallend, ohne Ecke in den kurz gerundeten Vorderrand übergehend; Unterraud wenig ge- krümmt, dem Oberrand fast parallel, Hinterrand mit dem Unterrand eine gerundete Ecke bildend, ein kleines Stück steil, dann, winklig umge- bogen, sanfter ansteigend, mit dem fast geraden und horizontalen hinteren Oberrande eine deut- liche Ecke bildend. Wirbel bei !/s der Gesamt- länge liegend, mässig aufgeblasen, wenig vor- ragend, abgerieben, mit einer aus einzelstehen- den, spitzen Höckern bestehenden Wirbelskulptur versehen; Area scharf abgesetzt, niedrig, zu- sammengedrückt, fein gestreift, Areola winzig; Ligament lang, stark, überbaut, Sinulus lang und sehr schmal, Sinus verlängert dreieckig. Schloss zahnlos, Schlossleiste lang, dünn, nicht gebogen; vordere Muskeleindrücke mässig tief, hintere seicht, Wirbelhaftmuskeleindrücke tief, zu 3—5 in der Wirbelhöhe liegend; Perlmutter lachsfarben, an den Rändern bläulich, nur hinten irisierend. Länge 69 mm, Höhe 36 mm, Tiefe 21 mm. Das Genus Pseudanodonta wurde im Jahre 1877 von Bourguignat aufgestellt, fand aber, da es lediglich auf Schalencharaktere begründet war, keine Anerkennung. Da auch in der Icono- graphie alle zu ihm gehörigen Formen als Ano- donten behandelt sind, will ich im Folgenden eine Gattungsdiagnose von Pseudanodonta geben, die aber im Gegensatze zu der Bourguignat- schen auch die anatomischen und entwieklungs- geschichtlichen Merkmale dieser Gattung be- rücksiehtigt: Pseudanodonta bgt. 1877. Concha rhombica, plus minusve elongata, tenuis, compressa aut minime inflata, non alata, margine inferiore antico et posteriore hians; umbones tubereulis isolatis acutis ornati; epidermis laeviuscula, nitens, splendida aut radiata,; cardo edentulus, lamina cardinalis longa, angusta, non curvata; impressiones musculares ante- riores et posteriores superficiales, dor- sales numerosi, profundae. PseudanodontaBourguignat,1877, Classification des familles et des genres de mollusques terrestres et fluviatiles du systeme euro- peen, p. 55. — DBourguignat, 1880, Materiaux pour servir a Vhistoire des mollusques acöphales du systeme euro- peen, p. 11. — Westerlund, 1890, Fauna der in der palaearktischen Region leben- Tafel CCCCLXX den Binnenconchylien, VII, p. 299. — Coutagne, 1895, Recherches sur le poly- morphisme des mollusques de France, p. 124. — Germain 1908, Bulletin de la societe des amis des sciences naturelles de Rouen, II, p. 156. — Haas, 1910, Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zu Frank- furt a. M., XXXII, p. 170. — Haas, 1910, Proceedings of the malacological society, IX, part II, -». 110. Schale rhombisch, mehr oder wenig ver- längert, dünn, sehr zusammengedrückt oder nur ganz schwach aufgeblasen, stets ungeflügelt, vorn unten und hinten klaffend; Wirbelskulptur aus wenigen, isoliert stehenden, spitzen Höckern bestehend; Epidermis glatt, glänzend, oft schön gefärbt oder gestrahlt. Schloss zahnlos, Schloss- leiste lang, dünn, gerade; vordere und hintere Muskeleindrücke ziemlich seicht, Wirbelhaft- muskeleindrücke tief, zu 3—8 in der Wirbel- höhle liegend. Tier mit an den Mantel angewachsenen äusseren Kiemen; innere Kiemen zur Hälfte ihrer Länge frei vom Bauchsack; Mundsegel lang; Branchialöffnung schwarz pigmentiert, mit Papillen besetzt; Analöffnung dunkelbraun bis schwarz pigmentiert, mit sehr kleinen, aber deutlichen Papillen versehen; Superanalöffnung durch eine breite Brücke von der Analöffnung getrennt; Kiemen zart. In den äusseren Kiemen der Weibchen entwickeln sich die Eier zu Glochidien von 0,33 mm Länge; das Glochidium ist sehr bauchig, abgerundet dreieckig, mit kurzen, breiten Schalenhaken versehen und besitzt keinen Larvenfaden. Während die anatomischen Verhältnisse der Pseudanodonten eine ziemlich weitgehende Uebereiustimmung mit denen der Anodonten aufweisen, ist ihr Glochidium durch seine bauchige Gestalt und den Mangel eines Larven- fadens von dem der Anodonten sehr verschie- den, und ich glaube diese Verschiedenheit der Larvenform als genügendes Kriterium zur ge- nerischen Abtrennung betrachten zu dürfen. Von Schalencharakten messe ich nur der aus isolierten Höckern bestehenden Wirbelskulptur — bei den Anodonten besteht sie bekanntlich aus konzentrischen Wellenlinien — besondere Wichtigkeit als Unterscheidungsmerkmal bei. Die Arten des Genus Pseudanodonta sind folgende: Pseud. praeclara Bgt., letourneuxi Bögt., danubialis Bgt., penchinati Bgt., mecyna Bogt., complanata Rssm., pachyproctus Borch., fust- formis Borch., grateloupiana Gass., normandi Dup., servainı Loc., panciei Dgt., serupea bgt., Fig. 2530-31. 45 berlani Bgt., rossmässleri Bgt., ellipsiformis Bgt., nordenskiöldi Bgt., tanousi Bgt., kletti Rossm., vayi Mab., elongata Hol., mieroptera Borch., ligerica Bgt., dorsuosa Drt., locardi Loe., arasiana Loc , middendorffi Siem., borealis Kob., globosa Bgt., nantelica Bgt., pechaudi Bgt., rothomagensis Loc., arnouldi Pacöme, imperialis Serv., isarana Bgt., mongazonae Byt, lacustris Serv., rivalis Bgt., septentrionalis Loc., euthymei Pacöme, aploa Bgt., cazioti Bgt., tri- vurtina Bgt., brebissoni Loc. Der weitaus grösste Teil dieser Arten ist, wie die immer wiederkehrenden Autornamen Bourguignat, Locard und Servain zeigen, der Nouvelle Ecole zur Last zu schreiben, von allen den vielen Artnamen kommen für uns nur folgende in Betracht: Pseud. rossmaessleri für die Formen des oberen Donaugebietes, Pseud. elongata für die Formen des Oberrhein-, des Niederrhein- und Maas-Gebietes, Pseud. fusiformis für die Weserformen, complanata für die des oberen Elbegebietes, borealis für die baltischen Formen und penchinati für die Pseudanodonten der unteren Donau. Für die skandinavischen Formen wird nordenskiöldi anzuwenden sein. Die Pseudanodonten vieler Flusssysteme haben noch keinen Namen. In jedem Teile eines Flussgebietes bilden sich aus der Stammform oft Lokalformen, wie Pseud. elongata nicarica im Neckar oder Ps. fusiformis microptera im Zwischenahner See. Ein Teil der vielen „Arten“ der Nouvelle &eole wird sich vielleicht als derartige Lokalformen halten lassen. Im Gegensatze zu den Anodonten, die in der Hauptsache doch Bewohner stehender oder nur schwach fliessender Wasser sind, leben die Pseudanodonten nur in rasch strömenden, un- verseuchten Stömen und Bächen. Sie vergraben sich tief in den Untergrund und verankern sich mittels ihres lang ausstreckbaren Fusses, der überdies, zur besseren Verbindung mit dem um- gebenden Substrat, mit reichlichen, klebriges Sekret absondernden Schleimdrüsen versehen ist. Das Klaffen der Schalen am vorderen Unter- rande, wo bekanntlich der Fuss der Muscheln aus der Schale heraustritt, und am llinterrande, wo die Branchial- und Analöffnungen ausge- streckt werden, gestattet den Pseudanodonten, diese Oeffnungen einzuziehen und die Schalen am Hinterrande, der ja aus dem Grunde heraus- ragt, fest zu schliessen, ohne wie die meisten anderen Najaden dabei den Fuss einziehen und somit die Verankerung im Untergrund aufgeben zu müssen. Diese Einrichtung ist für das Tier sehr wichtig, denn es kann durch sie ihre Atem- und Afteröffnung vor einem Feinde, etwa einem Wasservogel, in der Schale verbergen, diese 46 Tafel OCOCLXXI an dem dem Angreifer zugewendeten Ende fest verschliessen und ausserdem noch das aus dem Boden Gerissenwerden durch Beibehaltung der Verankerung verhindern. Schliesslich ist noch die grosse Bedeutung zu erwähnen, die die Pseudanodonten im Gegen- satze zu den Anodonten für die Zoogeographie besitzen. In jedem Flussgebiete bildet sich ein anderer Pseudanodontentypus aus, gerade wie die batavoiden Unionen überall ihr besonderes Gepräge haben, Im Oberrhein ist, wie schon oben erwähnt und CCCOLXXIL. wurde, das Genus Pseudanodonta durch Pseud. elongata Hol. vertreten, eine Art, die ohne grosse Veränderungen auch in der Mosel, dem Niederrheine, der Maas und der Themse ge- funden wird, während sie im Neckar und im Maingebiete besondre Lokalformen ausbildet. Obwohl jahrzehntelang im Oberrhein übersehen, ist Pseud. elongata dort nicht allzuselten, na- mentlich in Altrheinen mit mässiger Strömung; die beiden abgebildeten Exemplare stammen aus dem Erfelder Altrhein. Tafel GOGCLXXI und GCCCLXAXI. Genus Colletopterum Bgt. Obwohl die Anodonten der palaearktischen Region keine guten Indikatoren für zoogeo- graphische Untersuchungen und speziell für das Studium der Entwicklungsgeschichte der Fluss- gebiete sind, bieten die im mittleren und unteren Donaugebiete lebenden Vertreter dieser Gattung doch einige Busonderheiten, die auf längere Trennung von den Anodonten des übrigen Europa hinweisen. Zwar herrscht auch in dem von mir genannten Gebiete eine grosse Formmannig- faltigkeit unter den Anodonten, so dass einzelne Autoren Dutzende von Arten auf die eine Grundform gegründet haben, die ich annehmen zu müssen glaube, nämlich auf die Lokalform letourneuxi der im ganzen palaearktischen Reiche vorkommenden Anodonta piscinalis Nilss. Der oben erwähnte Polymorphismus der Donau-Anodonten hat Bourguignat sogar zur Gründung des neuen, vier Arten umfassenden Genus Colletopterum verleitet, das bis heute den Zoologen ein Rätsel geblieben war, da es nie wieder aufgefunden werden konnte und ausser den Diagnosen nur durch eine schlechte Abbildung des Coll. letourneuxi bekannt war. Ueber das Genus Colletopterum und seine Definition ist folgendes zu sagen: Colletopterum Bourguignat 1881. Bourguignat, Materiaux pour servir A l’his- toire des mollusques acöphales du systeme europcen, 1881, p. 73. Lettres Malacologiques, 1882, p. 46, T.LIEIEN. Servain, Bulletins de la soceiet& malacologique de France, VII, 1890, p. 298, T. 6, f. 1—2. Westerlund, Fauna der in der palaearkti- schen Region lebenden Binnenconchylien, Bd. 7, Malacozoa acephala, 1890, p. 310. Simpson, Synopsis of the Najades, 1900, p. 649. Charniere arqu&e, tr&s courte, sans dents, mais prösentant ndanmoins, & l’endroit ol se döveloppe, chez les unios, la lamelle laterale, un 6&paissement souvent conside@rable, d’un relief prononce, resemblant & une denticulation lamelliforme. Cette lame opaque, d’un blanc nacr&, ordinairement plane ou presque plane en dessus, offre parfois (notamment chez la praeclarum) une ligne saillante, sensible surtout vers la region des erochets qui, sur la valve gauche, est regue dans un löger sillon. Ligaments internes, dont l’un filiforme antörieur, s’ötendant des crocheis & l’angle antero-dorsal, et lautre fibreux, gros et court, termind A son extr@mite par une vaste lamelle, presque aussi longue que la lamelle laterale. Bord sup6rieur soud& d’un boutäl’autre et proj6tant en arriere des sommets et au-dessus du ligament, qui est com- plötementrecouvert, un aileron mince et aplati, bien que les deux valves soudees et plaqudes l’une sur l’autre forment une double 6paisseur. Cet aileron est form& par un pro- longement exagere de la erete dorsale. On remarque encore quelquefois (comme chez le letourneuxi) un autre petit aileron & la partie antero-superieure. Mais celui-cj est plus exigu et moins dlevd. A ces caracteres, qui ont leur importance, j’ajouterai que les colle- MAENECCRRR&RE u: topteres minces, delicats, ornös de striations d’une oxtröme t@nuite, sont d’apparence ano- dontoide et de taille mediocre, d’une forme ovalaire dilat& et faiblement ventrue. Leurs sommets, legerement rides, sont terminös par des erochets tr&es aigus; enfin, leur coquille et un peu bäillante en dessous de l’angle postero- dorsal, et vors la rögion inf@ro-pallöale. Bourguignat 1881, 1. e. Im weiteren Verlaufe seiner allgemeinen Betrachtungen über Colletopterum weist Bourguignat die Verwandtschaft dieses Genus mit Anodonta zurück und vergleicht es mit der in Ostasien lebenden, aber ursprünglich aus Böhmen signalisierten Gattung Üristaria Schumacher (= Dipsas Leach); die Colle- topteren und Cristarien gleichen sich nach ihm durch die Symphinotie, die in beiden Fällen zur Bildung eines hinteren und auch eines vor- deren Flügels führen kann, unterscheiden sich aber durch die starke Ausbildung der Lamellen bei Oristaria. Abgesehen von einer gewissen habituellen äusseren Aehnlichkeit haben aber die Genera Colletopterum und Cristaria wohl nichts mit einander zu schaffen und jeder Ver- such eines eingehenderen Vergleiches zwischen beiden muss aufgeschoben werden, bis einmal Anatomie und Glochidienform der Cristarien zu unserer Kenntnis gelangt sind. Die Colletop- teren, so abweichend die Bourguignat’schen Stücke auch gebaut sind, weisen in minder extrem ausgebildeten Exemplaren so grosse Aehnlich- keit mit den Anodonten und speziell mit Ano- donta piscinalis auf, dass sie als eigenartig umgobildete, vielieicht für das mittlere und untere Donaugebiet charakteristische Lokalformen dieser Art angesehen werden müssen; nach der erst- beschriebenen Colletopterum-Art, Ö. letour- neuxi, käme dieser Lokalform der Name Anodonta piscinalis letourneuxi Bgt. zu. In den „Matereaux pour servir & l’histoire des Mollusques ac&phales du systeme europeen*, p- 76, teilt Bourguignat die Colletopteren in solche mit einem einzigen (hinteren) und in solche mit zwei (einem hinteren, grossen und einem vorderen, kleinen) Flügel ein. In diese Gruppen verteilen sich die Arten folgender- massen: a) Formen mit hinterem und vorderem Flügel: C. letourneuzxti Bgt. b) Formen mit nur hinterem Flügel: C. prae- clarum Bgt., eximium Bgt. und ta- nousti Bgt. Hier werden nur 4 Colletopterum-Arten erwähnt. Servain dagegen, in Bull. Soc. Mal. de France, VII, 1891, p. 298 sagt: On en (d.h. CCCCLX XI. Fig. 25532—2538. 47 von Colletopterum) eomnait eing espöces de la Serbie, deux Ne la Bulgare, une de la Hongrie, also zusammen 8 Arten. Mir ist nichts darüber bekannt, ob und wo Bourguignat die überschüssigen 4 Arten beschrieben hat, viel- leicht liegen sie noch unbeschrieben in seiner Sammlung, aber wir können diese 4 Arten ruhig übergehen, da ich alle Colletopteren zu einer Art, der schon genannten Anodonta pisceinalisletourneuzxi zusammenziehe. Ich werde infolge dessen, da ich ja die Bourguig- nat’sche Gattungsdiagnose von Üolletopterum schon oben abgedruckt habe, seine Artdiagnosen ganz übergehen und nur eine neue für die piscinalis-Subspezies letourneuxi geben. 2332-2538. Anodonta letourneuxi bot. piscinalis Concha differt ab A. piscinali typica valvulıs anie et post umbones connatis; ligamen- tum caelatum, ala posteriore plus minusve alta obtectum; ala anterior parva, par- tem anticam versus producta, sed sae- pissime, in junioribus, inconspicua;lamina cardinalis in utraque valva lamellula brevi, tenui, vix conspieua, munita; val- vae subventricosae, tenues. alt. ad summam Long. a alt, ad umbones. crass, 75 mm 56 mın 46 mm 23 mm (2532) 66 mm 49 mm 45 mn 22 mm a 66 mm 45 mm 33 mm 21 mm (2538 58 mm 42 mm 36 mm 19 mm a 57 mm 2 mm 35 mm 20 mm (2537) 54 mm 2 mm 51 mm 16 mm (2555) 42 mm 34 mm 26 mm 14 mm (2536) Anodonta (Colletopterum) letourneuxi Weester- lund, Faun. Pal. 15890, VII, p. 310. — Colletopterum letourneuxi Bourguig- nat, Mat. p. servir ü Vhist. acephales europ. 1881, p. 76; Letitres Mal., 1882, ». 46; Servain, Bull. Soc. Mal. France, VII, 1890, T. VI, fig. 1—2; Simpson, Synopsis 1900, p. 649. Anodonta (Colletopterum) praeclara Westerlund, Faun. Pal.. 1890, VII, p. 310. — Oolletopterum praeclarum Bourguignat, Mat. servir a Vhist. acephales europ., 1881, p. 78; Leitres Mal., 1882, p. 46; Simpson, Synopsis, 1900, p. 649. Anodonta (Colletopterum) eximia Westerlund, Faun. Pal., 1890, VIL ». 310. — Colletopterum eximium Bourguignat, Mat, p. sercir a lhist. acephales europ., 1881, p. 80; Simpson, Synopsis, 1900, ». 649. 48 Tafel CCOCLRXIN. Bel. Anodonta (Colletopterum) tanousi Westerlund, Faun. Pal., 1890, VII, p. 311; Colleiop- terum tanousi DBourguignat, Mat. p. servir a l’hist. acephales europ., 1881. p. 83; Simpson, Synopsis, 1900, p. 649. Die Schale unterscheidet sich von der einer typischen Anodonta piscinalis durch den Besitz eines hinteren und zuweilen auch eines vorderen Flügels und die hierdurch bedingte Symphinotie der Klappen. Das Ligament ist durch die hintere Flügelbildung, die bedeutende Schwankungen in ihrer Höhe aufweist, verdeckt; der vordere Flügel ist nur selten ausgebildet und wird erst bei zunehmendem Alter deutlich; er ist klein, niedrig und nach vorn ausgezogen und fehlt in der Mehrzahl der Fälle ganz. Die Schlossleiste weist in ihrem hinteren Teile jederseits eine zarte, niedrige Lamelle auf, die aber auch nicht immer ausgebildet ist. Die Schalen sind zer- brechlich und leicht aufgeblasen. Die von Bourguignat vorgeschlagene, oben schon erwähnte Einteilung in Formen mit vor- derem und hinterem und mit nur hinterem Flügel ist gänzlich unzulässig, da die Bildung des vor- deren Flügels, wenn ein solcher überhaupt zur Ausbildung gelangt, erst bei älteren Schalen einsetzt und da bei ganz alten Stücken der Flügel abgebrochen ist und seine ehemalige Existenz nur noch durch die scharfe, erkerartig vorspringende Ecke zwischen vorderem Öber- und Vorderrand beweist. Auch bei Cristaria ist die Ausbildung des vorderen Flügels sehr verschiedenartig und niemand hat bisher ver- sucht, die vorn geflügelten von den ungeflügelten Stücken spezifisch zu trennen. Wir können also die Einteilung der Colletopteren in ein- und zweiflügelige nicht anerkennen und fassen alle 4 von Bourguignat beschriebenen Arten unter dem Namen Anodonta piscinalis letourneusxi zusammen. Durch die Freundlichkeit des Genfer Museums bin ich in der Lage, die Bourguignat’schen Typen hier abzubilden und zwar stellt Fig. 2532 Coll. praeclarum, Fig. 2533 u. 34 Coll. eximium, Fig. 2535 u. 36 Coll. letourneuxi und Fig. 2537 Coll. tanousi dar. Man kann sich leicht von der nahen Zusammengehörigkeit dieser als vier Arten beschriebenen Formen und von deren Zugehörigkeit zur Gattung Anodonta überzeugen. Die Originale zu Fig. 2532 stammen aus der Donau bei Belgrad, zu Fig. 2533—34 aus dem Lom bei Rustschuk, zu Fig. 2535—36 aus der Donau bei Giurgewo und dem Lom bei Rust- schuk, zu Fig. 2537 aus der Donau bei Belgrad. In Fig. 2538 habe ich eine Anodonta piscinalis aus der Donau bei Pest abgebildet, die durch ihre Syinphinotie und den Besitz ihres, wenn auch niedrigen Flügels ihre Zugehörigkeit zu der Subspezies letourneuxi beweist. Tafel COCGLAXAI. 2539-40. Anodonta piscinalis plat- tenica Byt. Ooncha differt ab A. piscinali typica forma omnino breviore, altiore posticeque sub- rostrata et valvulis post umbones cın- natis; ligamentum semiobtectum aut to- taliter ala posteriore plus minusve alta caelatum; ala anterior minima vel in- eonspieua; lamina cardinalis in utraque valvula post umbones lamellula brevi et tenui munita,; valvae ventricosae, satis crassae. Long. 83 mm, alt. ad summan alam 59 mm, alt. ad umbones 44 mm, crass.29 mm (2539). Long. 63 mm, alt. ad summam alam 42 mm, alt. ad umbones 33 mm, crass. 20 mm (2540). Anodonta plattenica Bgt, Mat. aceph. europ., 1880, p. 216. — Servain, Hist mal. Lae Balaton, 1881, p. 104. — Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 242. Anodonta balatonica Bgt., Mat. aceph. europ., 1880, p. 217. — Servain, Hist. mal. Lac Balaton, 1881, p. 106. — Wester- lund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 242. Anodonta tyhanica Bgt., Mat. aceph. europ., 1880, p. 218. — Servain, Hist. mal. Lac Balaton 1881, p. 108, — Wester- lund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1390, p. 242. Tafel CCCCLXXL. Anodonta tissoti Bgt., Mat. acöph. eur., 1880, p. 219. — Servain, Hist. mal. Lac Ba- laton, 1881, p. 111. — Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 243. Anodonta hydatina Bgt., Mat. aceph.eur., 1880, p. 219. — Servain, Hist. mal. Lac Ba- laton. 1881,9.113. — Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 243. Anodonta aquatica Bgt., Mat. aceyh. eur., 1881, p. 220. — Servain, Hist. mal. Lac Ba- laton, 1881, p. 115. — Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 244. Anodonta callosa Bgt., Mat. aceph. eur., 1880, p. 298. — Servain, Hist. mal, Lac ba- laton, 1881, p. 117. — Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 270. Anodonta briandiana Bgt., Mat. aceyh. eur, 1880, p. 299. — Servain, Hist. mal. Lac Balaton, 1881, p. 117. — Wester- lund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 270. Anodonta renoufi Bgt., Mat. aceph. eur., 1880, p. 299. — Servain, Hist mal. Lac Ba- laton, 1581,p.119.— Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 271. Anodonta hazayana DBgt., Mat. aceph. eur., 1880, p. 322. — Servain, Hist. mal, Lac Balaton, 1881, p. 121. — Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, DEU Anodonta dubreii Bgt, Mat. aceph. eur., 1880, p. 329. — Servain, Hist. mal. Lac Ba- laton, 1881,9.123.— Westerlund, Fauna pal. Binnenconch. VII, 1890, p. 280. Anodonta cygnea var. balatonica Hazay, Mal. bläiter N. F. VI, 1883, p. 195. Anodonta balatonica Kobelt, Icon. N. F. IV, 1890, p. 98, T. 120, fig. 714. Anodonta cygnea var. balatonica v. Daday, Result. wiss. Erforsch. Plattensees, Mol- lusken, 1897, p. 211, — Weiss, Result. wiss. Erforsch. Plattensees, Mollusken, 1. Nachtr., wann? p., 23. — Kormos, Re- sult. wiss. Erforsch. Plattensees, Mollus- ken, 2. Nachtr., 1905, p. 12. — (siki, Fauna regni Hungariae, Mollusca, 1906, p. 42. Muschel unregelmässig rhombisch-eiförmig, hinten hoch, vorn sehr niedrig; Wirbel kaum vorragend, vorderer und hinterer Oberrand fast eine Gerade bildend, die von vorn nach hinten steil ansteigt. Hinterer Flügel in der Jugend vom Wirbel bis zu der oberen Ecke des Hinterrandes reichend, bei älteren Stücken nur hinten oder gar nicht erhalten. Ligament bei jungen Stücken ganz verdeckt, bei älteren hinten verdeckt und nach vorn zu nur halb überbaut, oder, bei gänz- Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XVII. Fie. 253940. 49 | lichem Schwund des Flügels, seiner ganzen Länge nach halb überbaut oder selbst ganz frei. Vor- derer Flügel winzig, nur als Ecke zwischen vorderem Ober- und Vorderrand wahrnehmbar, oder ganz fehlend. Hinterende in einen kurzen, submedianen Schnabel ausgezogen. Schloss- platte hinter den Wirbeln jederseits mit einer kurzen, zarten Lamelle versehen. Schalen auf- geblasen, ziemlich fest. Aufenthalt: im Plattensee in Ungarr. Anodonta piscinalis plattenica ist als See- form der im unteren Donaugebiete lebenden A. piscinalis letourneuxi aufzufassen. Durch die Symphinotie der Schalenklappen und durch die Ausbildung von Schlossleisten gehört sie in die Verwandtschaft der Bourguignat’schen Colletopteren, die wir ja oben als durch die eben angegebenen Merkmale gekennzeichneten, für das untere Donaugebiet charakteristischen Formen der A. piscinalis kennen gelernt haben. Dem Seeleben hat sich unsere Subspezies durch dis Ausbildung eines breiten, kurzen Schnabels und die Verstärkung der Schalen angepasst. Die „Nouvelle &cole“ hat, wie aus dem Synonymieverzeichnis zu ersehen ist, aus dem Plattensee 11 Anodonta-Arten beschrieben, die nach Hazay alle in eine Form zusammengefasst werden können und der er den Namen balatonica gab. Kobelt, Daday, Branesik, Weiss, Kormos und Csiki folgten ihm mit diesem Namen, doch mit Unrecht, denn unserer Plattenseemuschel gebührt derjenige der 11 Bourguignat-Servain- schen Namen, der an erster Stelle abgedruckt ist, nämlich A. plattenica. Als deren Autor ist 3ourguignat und nicht Servain anzusehen, da dieser die 11 Arten zuorst in seinen „Materiaux pour servir ä P’histoire des ac&phales du systeme europden“, 1880 veröffentlichte und nur auf Servains damals im Druck befindliche „Histoire malacologique du Lac Balaton en Hongrie“ hinwies. Bourguignats Originaldiagnose seiner 4A. plattenica (l. e., p. 216) lautet: Espece d’une forme oblongue un tant soit peu allong6de dans une direction faiblement des- cendante, sans angles saillants, tr&es haute (59 mm) pour sa longueur (95 mm), pourvue d’une partie rostrale assez accentuee et offrant une convexit@ maximum (36 mm) egalement distante du rostre et du bord anterieur, con- vexit6, du reste, bien röguliere, sauf entre l’aröte dorsale et la er&te ligamentodorsale, oü elle descend rapidement. Valves assez Epaisses, malgr& tout, transparentes, d’une teinte cornde- jaunätre uniforme, s’6claireissant sur la region ventrale; enfin, ne prösentant qu’un seul bäille- ment anterieur, assez ouvert. Bords du lae Balaton & Füredi, Fürdö et Palaznak. 7 50 2341. Anodonta piscinalis transsyl- vanican. Concha An. piscinali typicae simillima; differt ab illa praesertim ligamento ala in juni- oribus alla, in adultis humili caelato; valvulae sat tenues, parum inflatae, epi- dermide fusco-olivacea indutae. Aufenthalt: Zibinfluss bei Hermannstadt. Während wir in An. piscinalis plattenica eine Seeform und in An. piscinalis letourneuxi die Form eines langsam fliessenden, schlammigen Stromes mit ruhigen Buchten kennen gelernt haben, tritt uns in An. pescinalis transsylvanica die Bewohnerin eines schnell dahinströmenden, klaren Gebirgsflusses entgegen. Natürlich können wir bei dieser die Merkmale, die wir für die hier abgehandelte Gruppe von Unterdonau-Ano- donten (Colletopterum Bgt.) als charakteristisch angegeben haben, nämlich vordere und hintere Symphinotie und Ausbildung einer Schlosslamelle in jeder Schalenhälfte, nicht so stark ausge- prägt erwarten wie bei den beiden erstgenannten Formen plattenica und letourneuxi. Wir hatten in den symphinoten Donau - Anodonten eine Konvergenzerscheinung zu den ostasiatischen Cristarien erblickt, eine Konvergenz, die gleichen biologischen Verhältnissen ihre Entstehung ver- dankt, denn sowohl die Cristarien, als auch die uns hier beschäftigenden Donau - Anodonten leben in ehemaligen grossen Süsswasser-See- Tatel CCCCLXXIL. Fig. 2541. CCCOLXXIV. Fig. 2542-44. | becken Wenn der Plattensee wirklich der letzte Rest des das pannonische Becken ehe- mals bedeekenden Binnensees ist, so wird seine Fauna der des Tertiärsees am ähnlichsten sein und An. piseinalis plattenica wird als Stamm- form der symphinoten ungarischen Anodonten anzuseben sein. Im Schutze des ruhig fliessen- den, schlammreichen Wassers der unteren Donau verloren die Anodonten wohl den die Platten- seeform auszeichnenden Schnabel, behielten aber die ihr Gedeiben nicht hindernde starke Flügelbildung bei. Bei Pest, wo die Strömung der Donau noch ziemlich bedeutend ist, war der hohe Flügel der Muschel nicht mehr gleich- gültig, er musste im Gegenteil ihre Existenz gefährden, da er dem Wasserdrucke zu viel Oberfläche bot; er wurde daher reduziert und es entstanden die Formen, wie sie Fig. 2538 darstellt, eine Form mit nur hinterer Symphi- notie und verhältnismässig niederer Flügelbil- dung. In einem Gewässer mit rascher Strömung und kiesig-sandigem Untergrunde, wie in unserem Falle, musste die Flügelreduktion noch weiter gehen und zur Bildung von Formen führen, die im ausgewachsenen Zustande kaum noch eine Spur von Symphinotie zeigen. Die Maasse des Figur 2541 abgebildeten Stückes betragen: Long. 83 mm, alt. max. 57 mm, alt. ad um- bones 47 mm, crass. 24 mm. Tafel GCGECLXAXIV. 2542. Anodonta piscinalis transsyl- vanica jur. Das hier abgebildete Exemplar zeigt, im Gegensatze zu dem Fig. 2541 abgebildeten aus- gewachsenen Stücke, noch einen verhältnismässig hohen hinteren Flügel, der ihm grosse Aehn- lichkeit mit Anodonta piscinalis (Oolletopterum) letourneuxi (efr. Fig. 2535) verleiht. Während aber dort der hohe Flügel zeitlebens erhalten bleibt, stösst ihn die erwachsene An. piscinalis transsylvanica fast vollkommen ab und erscheint infolgedessen beinahe als typische An. piscinalis. Aber der Besitz des Flügels und die damit ver- knüpfte Symphinotie in der Jugend beweisen die Zugehörigkeit dieser Form zu den symphinoten Donau-Anodonten (Colletopteren Bourguignats). Long. 46 mm, alt. max. 33 mm, alt. ad um- bones 26 mm, cerass. 11 mm. Aufenthalt: Mit der vorigen zusammen im Zibinfluss bei Hermannstadt. 25AB— AA. Anodonta piscinalis sub- circularis Clessin. irregulariter ovato-rhombea, in Juniori- bus alte, in adultis modice alata, ventri- cosa, crassiuscula, irregulariter costato- striata, epidermide fusco-olivacea induta. Margo superior posticus valde ascendens, in alam productus, anticus declivis, bre- viter curvatus, cum margine anteriore angulum vix formans; margo anterior breviter truncalus, inferior subrectus vel modice curvatus, posterior obliquo as- cendens, rostrum brevissimum formans. Umbones valde anteriores, vix prominuli; ligamentum in junioribus ala omnino Testa Tafel OCCCLXXV—CCOCCLXXVIL obtectum, in adultis plus minusve aper- tum. Lamina cardinalis praebet in utraque valvula sub ligamento lamellulam subtilem et humilem. Long. 76 mm, alt. max. 54 mm, alt. ad um- bones 40 mm, crass. 26 mm (2545). Long. 79 mm, alt. max. 56 mm, alt. ad um- bones 458 mm, crass. 26 mm (2544). Anodonta subeircularis Clessin, Martini-Chem- nite, Anodonta, 1876, p. 87, T. 22, fig. 3—4. — (lessin, Mal. Blätter, N. F\ III, 1881, p. 88. — Bourguignat, Mat. aceph. eur., 1881, p. 859. -- Wester- lund, Fauna pal. Binnenconen. VII, 1890, p. 290. -— Simpson, Synopsis Najades, 1900, p. 628. — Wohlberedt, Abh. Naturf. Ges. Görlitz, 1901, p. 210. — Wohlberedt. Wiss. Mitteil. Bosnien u. Herzegowina, XI,1909, p. 119, T. 55, fig. 200—201. ? Anodonta cygnea var. depressa Walderdorff, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 1864, p. 513. ? Anodonta cymbalica Drouet*), Journ. de Conch., 1879, p. 333. — Ülessin, Mal. Blätter, N. F., III, 1881, p. 88. Muschel unregelmässig eiförmig-rhombisch, in der Jugend hoch, im Alter niedriger ge- flügelt, bauchig, ziemlich festschalig, mit un- regelmässigen, rippenartigen Wachstumsringen *) Testa ovali-dilatata, convexo-ventrosa, crassula, olivacea, ad oras rugosula, caeterum laeviuscula, nitida, antice late rotundata, postice breviter truncata-subrotundata, infra concavius- cula; margo superior oblique ascendens; area acute dilatata; angulus arealis rectus; umbones depressi, plicatuli; ligamentum obtectum ; lamel- lula conspicua, crassula, brevis, oblique ascen- dens; margarita albo-coerulea, carneo-tincta, aeneo-maculata, nitida, iridescens. Long. 105, alt. 75, diam. 40 mm. Hab. le lac de Scutari, Albanie turque. Drouet 1. ce. Fie. 254546. 51 und mit gelbgrüner Epidermis. Hinterer Ober- rand steil aufsteigend, geflügelt, vorderer ab- fallend, kurz gerundet, ohne deutlichen Winkel in den kurz abgestumpften Vorderrand über- gehend; Unterrand leicht konvex oder fast ge- rade, ja sogar manchmal etwas konkav, Hinter- rand schief, steil aufsteigend, einen kurzen Schnabel bildend. Wirbel weit vorne gelegen, kaum vorragend; Ligament in der Jugend ganz verborgen, im Alter mehr oder weniger frei. Schlossleiste jederseits unter dem Ligament mit einer zarten, niedrigen Lamelle versehen. Aufenthalt: Im Skutarisee in Albanien, beide Exemplare von Wohlberedt gesammelt. Mit Clessin und Wohlberedt stimme ich überein, in Drouets An. cymbalica eine vielleicht extrem ausgebildete Form der An. piscinalis subeireularis zu erblicken. Was diese Muschel selbst anbelangt, so kann ich sie unmöglich für eine selbständige Art ansehen und halte sie für eine dem Seeleben angepasste Standortsform der A. piscinalis, für eine Konvergenzform zu An. piscinalis plattenica. Bestimmend für meine Anschauung war der Umstand, dass selbst die bizarrst gestaltete An. semicircularis an ihren ältesten Anwachsstreifen die reine piscinalis- Form zeigt. Ob die Form des Skutarisees in einem genetischen Verhältnis zu der Plattensee- form und den symphinoten Anodonten der Unterdonau überhaupt steht, ist schwer zu sagen, obwohl beide im Besitze der Symphinotie und der Lamellen übereinstimmen. Denn ein Zu- sammenhang des Skutarisees mit dem Donau- gebiete war wohl immer ausgeschlossen, selbst zur Zeit, als die Donau noch durch das Amsel- feld zum Wardar floss. Der Besitz des hohen Flügels und der Schlosslamellen ist also bei unserer Muschel wohl durch konvergente Lebens- bedingungen entstanden; immerhin ist es sehr merkwürdig, dass die Anodonten unserer Alpen- seen und der norddeutschen Seen, die doch ganz ähnlichen Bedingungen ausgesetzt sind, nicht zur Symphinotie und zur Lamellenbildung ge- langt sind. Dr. F. Haas. Tafel GGCCELXXV—CCCCLXX VII. Von Dr. W. Kobelt. 2545-46. Pseudanodonta ross- maessleri var. (compacta Zeleb.). Concha magna, compressa, solida, elongato-ovata, valde inaequilatera, fusca vel viridescens, valde concentrice sulcato-costala, satura- tius annulata, umbones versus valde sed haud profunda erosa. Margo superior plano-convexus antieus declivis, basalıs plano-convezxus, postieus in rostrum sub- basalem rectiusculum, acutum productus. Umbones valde anteriores, view prominuli; areola subnulla; area elongata, parum distineta; ligamentum cerassum, semiob- tectum. Latus internum margarita coe- 7* 52 Tafel CCCOLXXV—CCCCLXXVHI Fig. 2545—46. ruleo-alba, oleoso-maculata ; margine car- dinali distinete inerassato; callo margi- nali usque ad rostrum distincto; im- pressionibus muscularibus anterioribus profundis, postieis quoque distinctis. Long. 98, alt. 50, crass. 23 mm. Anodonta complamata var. compacta Zelebor, systematisches Verzeichnis der im Erz- herzogtum Oesterreich bisher entdeckten Land- und Süsswassermollusken, in: Haidinger, Berichte Mitt. Fr. Naturw., vol. VII, Wien 1851, p. 213. „Diese Muschel ist grösser als die Stamm- art aus der Donau, die Schale zusammenge- drückt, lichter oder dunkler braun, uneben mit starken Wachstumsringen; der Hinterrand bei mauchen Exemplaren mehr oder weniger schräg abgestutzt, die stark gewölbten und gewöhnlich stark verletzten Wirbel etwas wellig, der Ober- rand weniger, Unterrand stärker im Bogen ge- krümmt, der Vorderrand schmal zugerundet, das bräunlich starke Schlossband ist breit und stark.“ — Zelebor. Die complanata-Form der muschelreichen March ist, wie Zelebor ganz richtig bemerkt, wohl die grösste und am besten entwickelte von allen mir bekannten Formen und kann einen eigenen Namen verlangen, wenn auch der von Zelebor ihr gegebene nicht gerade passend ge- nannt werden kann, Es liegen mir aus Ross- maesslers Sammlung zwei prächtige Exemplare aus Zelebors Hand vor, welche ich hier zur Ab- bildung bringe. Die Muschel ist lang eiförmig, nach hinten verlängert, festschalig, stark ge- furcht, bräunlich oder grünlichgelb mit dunkleren breiten Ringen, nach den Wirbeln hin und auch sonst an einzelnen Stellen breit, aber nicht tief abgefressen. Der Oberrand ist flach konvex, kaum ansteigend, der Vorderrand kurz, zu- sammengedrückt, schräg nach dem schwach ge- wölbten Basalrand abfallend, der Hinterrand in einen fast geraden, subbasalen, ziemlich spitzen Schnabel ausgezogen. Die Wirbel liegen weit vorn, ungefähr bei einem Fünftel der Länge; sie springen nicht über den Rand vor und sind nur ganz leicht gerunzelt; warum sie Zelebor stark gewölbt nennt, ist mir unverständlich. Eine Areola ist kaum vorhanden, die Area lang, aber wenig deutlich, das Schlossband stark und zur Hälfte mit Schalensubstanz überdeckt. Die Innenseite ist bläulich weiss mit grossen „Oel- lecken“, der Schlossrand stark verdickt, doch ohne vorspringende Leiste; der Randwulst reicht bis beinahe zum Hinterende, die vorderen Muskel- eindrücke sind tief und deutlich, einige kleine runde Eindrücke liegen unter dem Wirbel; auch die hinteren Muskeleindrücke sind deutlich. Aufenthalt bei Marchegg in der March. Zelebor führt 1. ce. noch eine weitere Varie- tät der Pseudanodonta complanata von Laa und aus der Thaya an, die er var. tumida nennt. Er sagt über sie: Diese besondere Ano- donta wurde zuerst von mir bei Laa und in der Thaya entdeckt. Die Schale selbst ausgewachsener Exemplare ist im Vergleich mit der Stammart sehr klein, keilförmig bauchig, stark gefurcht, der weniggekrümmte Unterrand in einen Schnabel auslaufend. Die Wirbel bei den meisten Exem- plaren bis zu den mittleren Wachstumsringen abgefressen. Maasse sind nicht angegeben. In der Rossmässler’schen Sammlung ist die Form nicht enthalten. Pseudanodonta compacta unterscheidet sich von der typischen complanata Ziegler —= rossmaessleri Bourg. (Icon. Fig. 283) durch das weit weniger spitz zugerundete Vorder- teil und den infolge davon weniger stark an- steigenden Rückenrand; sie ist, wie zu erwarten, nur eine Lokalausprägung der Form des Haupt- stromes,. ' Ueber den Namen, den die Donauform zu führen hat, möchte ich hier einige Bemerkungen machen. Dass sie von Ziegler zuerst als Ano- donta complanata unterschieden wurde, unterliegt nicht dem geringsten Zweifel. Aber Rossmaessler bat leider da einigen Anlass zu Konfusion gegeben. Zieglers Art war ihm wohl bekannt und in seinem Besitz. Er hat aber nicht diesen Typus abgebildet, sondern zwei sächsische Formen, davon die eine nur halb- wüchsig, den Fundort gibt er nicht genau an (Elster oder Elbe). „Die beiden abgebildeten Exemplare sind aus Sachsen, beide sind aber nicht gerade instruktiv, später aber fandich den Wienern bis auf die weit unbedeutendere Grösse ganz gleiche Exemplare. Das grössere, voll- kommen ausgebildete Exemplar ist auffallend bauchig und zeigt, wie alle sächsischen Muscheln, weit stärker abgeriebene Wirbel als die Wiener; die Figur ist nach einem halbwüch- sigen Exemplar.“ (if. 1 p. 112). Die kleine Form (Fig. 68) ist später von Schlüter als Anodonta rhomboide«a versandt worden. Rossmaessler vereinigt sie (Icon. I, 3. p. 25, wo er unter Fig. 283 „ein vollkommen ausgewachsenes Donau- exemplar aus Zieglers Hand“ abbildet), alle ihm bekannten deutschen Pseudanodonta in eine Art und lässt nur höchstens für die — noch nicht abgebildete — An. klettii einen Zweifel übrig, ob sie nicht als eigene Art halt- bar ist. Aus diesen Nomenklaturverhältnissen er- geben sich zwei Möglichkeiten. Entweder müssen wir die von Rossmaessler selbst als Varietäten von An. complanata Zgl. anerkannten säch- Tafel CCCCLXXV—CCCCL?2 sischen Formen (Fig. 68) absolut fallen lassen, Rossmaesslers Korrektur annehmen und die Donauform als Pseudanodonta complanata Ziegler bezeichnen. Dann müssen die Formen des Elbe- gebietes einen anderen Namen haben, wozu zwei Namen — allerdings nur nomina nuda — zur Verfügung stehen: An. compressa Menke, Synopsis p. 161, und An. rhomboidea Schlüter in sched. — Oder wir müssen der sächsischen resp. Elbeform den Namen com- planata lassen, allerdings mit der Autorität Rossmaessler nee Ziegler und, wie Bourguignat getan, die Donauform als Pseudanodonta rossmaessleri bezeichnen. Mir persönlich ist der erstere Ausweg sympathischer, Wester- lund hat sich Bourguignat angeschlossen und so wird es schliesslich am besten sein, wenn ich mich ebenfalls für den zweiten Ausweg ent- scheide und damit hoffentlich dem Streit ein Ende mache. Es könnte am Ende noch Jemand auf den Gedanken kommen, den Namen com- pacta Zelebor, der unbestreitbaren Priorität wegen, als für eine unbedeutende Varietät der An. complanata Zgl. gegeben, zu bevorzugen, oder er könnte aus den Artnamen, mit denen Bourguignat die zahlreichen Wandelformen der Dorau-Pseudanodonta belegt hat, statt ross- maesslert die einige Seiten früher beschriebene Pseudanodonta danubialis als Namen für die ganze Gruppe wählen, wie ich es in dem beinahe gleichen Fall für die Formengruppe der Vivipara fasciata der Unterdonau getan habe. 2547 — DIAS. Pseudanodonta maessleri var, rOSS- Concha magna, elongato-ovata, antice compresso- rotundata, attenuata, postice latior, utrinque leviter hians, luteo-viridescens, anguste nigro annulata, postice fusca. Margo dorsalis pone wumbones leniter ascendens, vix arcuatus, antice magis descendens, cum antico angulum haud formans, basalis antice declivis, postice vix ascendens, cum postico obliquo des- cendente rostrum infra-medianum rotun- dato-truncatum formans. Umbones pone !/e longitudinis siti, depressi, subtiles, parum detriti, leviter undulato-tubercu- lati, areola fere nulla, area compressa, sed minime producta; ligamentum_ elon- gatum, angustum, fere ommino obtectum. Latus internum coerulescens, irisans; lamina cardinalis vie incrassata, fili- formis, postice vix ewcisa; impressiones musculares vie conspicuae. Long. 90, alt. 50, crass. 20 mm. xXXVII. Fig. 2547—2549. 99 Aus der Save bei Agram liegen die zwei abgebildeten Exemplare in der Rossmaesslor’schen Sammlung, die zweifellos trotz der anscheinend so verschiedenen Umrissform Altersstufen einer und derselben Art darstellen. Sie gehören in die nächste Verwandtschaft der typischen Pseudanodonta rossmaessleri, wie sie in der ungarischen Donau und bis nach Regens- burg hinauf vorkommt, unterscheiden sich aber durch das kürzere, weniger von oben nach unten zusammengedrückte Vorderteil, die weiter nach vorn liegenden Wirbel, die sehr dünne Schale, den längeren und mehr nach unten liegen- den Schnabel. Die beiden Klappen klaffen nur ganz wenig vorn und am oberen Hinterrand. Die Form wäre also in die dritte Abteilung bei Westerlund zu stellen. ‚Diese enthält ausser der typischen rossmaessleri und der kleinen nordischen Ps. nordenskiöldinur noch eine Art, Pseudanodonta ellipsiformis Bour- guignat aus der Donau bei Giurgewo. Die Be- schreibung bei Westerlund stimmt so ziemlich. Er sagt: „Muschel ausgezogen länglich, vorn verkürzt gerundet, hinten lang, stumpf, ge- schnäbelt; Oberrand wenig, Unterrand stärker gebogen; Schale sehr dünn und zerbrechlich, kaum klaffend, sehr stark zusammengedrückt, fein regelmässig ellipsenförmig gestreift, nur vorn und am Schilde lamellös, glänzend, an den Wirbeln etwas fleischfarben, gegen die Ränder hin gelbrötlich, etwas grünlich; vorderes Liga- ment fadenförmig, hinten ohne Lunula, hinteres mässig, niedrig, bedeckt, hinten mit langer Lu- nula, Schloss sehr lang, fadenförmig erhaben in der linken Schale, fadenförmig vertieft in der rechten; Schlossleiste dünn, horizontal, hinten nicht plötzlich durch eine Lunula ausgeschvitten, sondern fadenförmig verlängert; Perlmutter weisslich, sehr glänzend und irisierend. Long. 80 (vorn 23, hinten 58) mm, Dicke 16 mm, H. 45, max. 50 mm.“ Die Angaben stimmen bis auf die geringere Dicke; auch was W. über das Schloss sagt, passt vollständig. Eine end- giltige Entscheidung über das Verhältnis der beiden Formen zu einander möchte ich aber vorläufig noch nicht treffen, z 2549. Pseudanodonta rossmaessleri var. (euxinad N.). Concha magna, fere rhombica, marginibus antico et postico, dorsali et ventrali fere paral- lelis, solida, laeviuscula, vestigüis incre- menti 3—4 majoribus; umbones ante *]s longitudinis positi, vie prominuli, de- triti; areola angusta, brevis, area elon- gata, distincta, compressa; ligamentum angustum, elongatum,semiobtectum. Latus internum coerulescenti-margaritacea, ver- 54 Tafel CCOCOLXXV—CCCCLXXVIN. Fig. 2550—52. sus umbones albo incrassata; margo dor- salis parum incrassatus vestigio lamellae; callus marginalis viw distinctus, impres- siones musculares anticae profundae tri- plices. Long. 98, alt. 50, crass. 22 mm. Muschel an Grösse der Marchform kaum nachstehend, von fast rbombischer Gestalt, indem der Vorderrand und der obere Hinterrand, so- wie Ober- und Unterrand beinahe parallel sind, festschalig, fast glatt, etwas glänzend, gelbgrün mit dunkleren Ringen; am Hinterendo sitzen bei meinen beiden Exemplaren Byssusreste von Dreissensia. Die abgeriebenen Wirbel liegen vor einem Fünftel der Gesamtlänge ; sie sind abge- rieben und zeigen kaum noch Spuren von kon- zentrischer Skulptur. Die Areola ist klein, leicht klaffend, die Area lang, zusammengedrückt, deutlich abgegrenzt, das Band stark, lang aber schmal, wie bei den Donauformen etwas mit Schalensubstanz überdeckt. Die Innenseite hat ein ganz dünnes, bläuliches Perlmutter, fast ohne Randcallus, nur nach den Wirbeln hin ist es ziemlich stark weisslich verdickt. Der Rücken- rand ist nur wenig verbreitert, zeigt aber die Andeutung einer Lamelle. Die vorderen Muskel- eindrücke sind tief, dreiteilig. Aufenthalt im Achtanisow-Liman in Süd- russland. Zwei Exemplare, die ich trotz der verschiedenen Gestalt nur für Altersstufen einer und derselben Art halten kann. Die Unter- schiode von den Formen der unteren Donau sind nicht bedeutend. 2350. Pseudanodonta elongata var. (silesiaca n.). Ooncha perelongata, elongato - ovata, postice rostrata, tenuis, compressa, ruditer striata, viridi-fusca, fusco anmulata, ad umbones erosa. Margo dorsalis arcuatim ascen- dens, utrinque angulum obsoletum for- mans, anticus compressus, declivis, basalis parıum arcuatus, cum postico obliquwe decurrente rostrum subbasale formans. Latus internum coerulescenti- albidum, umbones versus album, nigro-fusco lim- batum, callo marginali subnullo ; impres- siones musculares anticae distinctae. Long. 80, alt. 37, crass. 20 mm. Anodonta klettii Scholtz var. B. Moll. Schlesien 1843 p. 123; Suppl. 1853 p. 15. Muschel sehr lang ausgezogen, etwas rhom- bisch eiförmig, vorn verkürzt, hinten geschnäbelt, grob konzentrisch gestreift, braungrün oder grün- lich mit breiten dunkleren Ringen, gegen die Wirbel hin und auch hier und da auf der Wöl- bung seicht abgefressen. Der Rückenrand ist relativ lang und steigt in ganz flachem Bogen aufwärts; er bildet mit dem kurzen, schräg nach hinten abfallenden Vorderrande einen un- deutlichen, mit dem Binterrand einen deutlichen Winkel; der Unterrand ist nur schwach ge- bogen und steigt auch hinten, wo er mit dem rasch herabsteigenden Hinterrand einen ziem- lich spitzen Schnabel bildet, nur wenig empor. Die Wirbel liegen bei !/ı der Länge; sie springen etwas stärker vor, als bei den Donauformen und lassen einen kleinen Zwischenraum zwischen ihren Spitzen. Die schmale Areola springt deut- lich vor; die zusammengedrückte Area wird auf beiden Seiten von einer deutlichen Furche be- grenzt; das Schlossband ist lang, schmal, nur wenig überbaut. Innenseite bläulich weiss, nach den Wirbeln hin weisslich, nach aussen sch warz- braun gesäumt; ein Randcallus ist nur als schmale Verdickung am vorderen Muskeleindruck vorhanden, aber da fast zahnförmig verdickt; die vorderen Muskeleindrücke sind tief, gross, dreieckig, die hinteren auch relativ deutlich; die Mantellinie verbindet die beiden Eindrücke; unter dem Wirbel liegen drei deutliche runde accessorische Eindrücke. Aufenthalt in der Ohle bei Breslau, das ab- gebildete Exemplar von Scholtz gesammelt und von Adolf Schmidt an Rossmaessler gegeben. Diese Form ist von den seither behandelten Donauformen gut verschieden durch ihre schlanke Gestalt und den fast gleichlaufenden Ober- und Unterrand. Als Unio klettii Rossm. kann man weder sie noch die von Borcherding unter diesem Namen t. 5 fig. 3 abgebildete Form betrachten, denn Rossmaessler nennt seine Art „vollkommen eirund keilförmig, mit fast paral- lelem Ober- und Unterrand und schräg abge- stutztem Hinterrand“. Ich denke im nächsten Bande Gelegenheit zu finden, den Rossmaessler- schen Typus von A. klettii abzubilden. 2551, 2352. Pseudanodonta gata nicarica Haas. Concha elongato-ovata, medioeris, solida, crassa, ruditer concentrice striata, olivacea, in adultis sordide viridi-fusca, in junioribus interdum obsolete radiata. Margo dor- salis parum convexus, ascendens, brevis, cum antico brevi compresso - rotundato angulum vix conspicuum formans, postice arcuatim descendens et cum basali sub- horizontali pone medium leviter impresso in rostrum leviter descendentem confluens. Umbones ad */; longitudinis siti, parum prominuli, plerumque valde detriti, ro- sacei vel eoerulescentes; ligamentum_ elon- gatum, semiobtectum. Margarita vivide elon- Tafel COCCLXXIV—CCCCLXXVMl. Fig. 2555—599. 55 rosacea, vel coeruleo-alba, mitida; im- pressiones musculares distineti, Linea palleali impressa juncti; callus margi- nalis usque ad rostrum produetus. Long. 70—73, alt. 39—40, erass. 21—22 mm. Anodonta (Pseudanodonta) nicarica Haas, in: Nachrbl. D. malak. Ges. 1908, vol. 40 p. 174. Muschel länglich eiförmig, nach hinten und unten etwas zugespitzt; Wirbel nach vorn liegend, sehr wenig hervorragend, meist abgerieben, so dass das rosenrote oder bläulichweisse Perl- mutter freiliegt. Die Schale ist verhältnismässig stark und bei alten Stücken ziemlich diek. Der Oberrand ist nahezu horizontal und fällt in schwach konvexer Linie gegen das Hinterende ab, mit dem hinteren Ende des Unterrandes eine leicht gerundete Ecke bildend. Der vordere Teil des Öberrandes geht durch den halbkreisförmigen Vorderrand in den horizontalen oder ganz wenig gebogenen Unterrand über. Die Schale zeigt deutliche Anwachsstreifen, die Epidermis ist bei jungen Stücken olivengrün, bei alten schmutzig braungrün. Strahlen sind nur bei jungen Stücken vorhanden. Die Innenseite der Schale zeigt das unter dem Wirbel rosenrote, nach dem Rande zu bläulichweisse Perlmutter. — Haas. Aufenthalt im Neckar, die beiden abgebil- deten Stücke von Dr. F. Haas bei Heidelberg gesammelt. „Von dem Ziegler’schen Typus unterscheidet sich diese Form durch den nahezu horizontal verlaufenden Oberrand und durch das Fehlen der Strahlen im ausgewachsenen Zustande. Auch ist die Ecke zwischen Öberrand und Vorder- rand nicht so scharf ausgeprägt * — Ich halte sie für eine gut ausgebildete Lokalform, welche sich von der Pseudanodonta complanata der mittleren und unteren Donau gut unter- scheidet und auch mit keiner der französischen Arten vereinigt werden kann; dagegen gehört sie zweifellos, wie die Jugendform verrät, in den Formenkreis der Ps. elongata. 2353. Pseudanodonta elongata var. ? Eine kleine Form des Maingebietes, die sich äusserst selten einmal nach grösseren Fluten im unteren Main findet und jedenfalls aus einem seiner Nebenflüsse, wahrscheinlich aus der Kinzig, stammt. Sie ist trotz ihrer geringen Grösse anscheinend ausgewachsen, unregelmässig eiförmig, vorn zusammengedrückt, nach hinten erheblich höher, mit kurzem, geradem, kaum abgestutztem Schnabel. Der Oberrand ist vor den Wirbeln eher etwas eingedrückt und steigt dann in ganz flachem Bogen nach hinten empor; er bildet mit dem kurz gerundeten, zusammen- gedrückten Vorderrand eine ausgeprägte Ecke; der Unterrand ist regelmässig flach gerundet; er steigt nach hinten empor und bildet mit dem rasch abfallenden Hinterrand den fast geraden Schnabel. Die Wirbel liegen wenig hinter einem Fünftel der Länge; sie sind spitz, etwas über den Rand vorspringend, ganz leicht abgerieben, so dass man noch den Rest einer deutlichen Höckerskulptur erkennen kann. Die Areola ist schmal, aber deutlich, von einem dünnen Vorderbande ausgefüllt, die Area zusammen- gedrückt, von deutlichen Kanten eingefasst, das Ligament lang und schmal. Färbung braun- grün mit wenig deutlichen Anwachsstreifen, die Area dunkler, wenig glänzend, hier und da mit undeutlichen Eindrücken. Innenseite weisslich; die Schlossleiste ist deutlich verbreitert, hinten stark ausgeschnitten, der Rückenrand vor den Wirbeln ganz schwach verdickt; die vorderen Muskeleindrücke sind deutlich. Long. 50, alt. 25, erass. 14—15 mm. Nor- 2534, 253935. Pseudanodonta denskiöldi var. ? maelarensis n. Concha elongato-ovata, utringue attenuata, te- nuis, compressa, ruditer praesertim ad oras sulcata et striata, viridi-fuscescens annulis lutescentibus hie illie fusco lim- batis. Margo dorsalis brevis, ex um- bonibus leviter et fere stricte ascendens, ante wumbones valde descendens, cum antico dechivi angulum perdistinetum formans, postieus descendens, cum infero parum arcuato rostrum reclum vie sub- medianum formans. Umbones valde an- teriores, detriti, compressi; areola an- gusta, brevis, area compressa, alam elevatam formans. Latus internum coeru- lescenti-album ; margo cardinalis sat dila- tatus, postice profunde excisus, antice subdentiformi- incrassatus ; impressiones musculares posticae quoque sat profundae. Long. 56—67, alt. 30—36, erass. 18—21 mm. Anodonta complanata Nordenskiöld & Nylander, Finlands Mollusker 1856, p. 89.7 fig. 77. Anodonta nordenskiöldi Bourguignat, Annales malacologiques 1870, vol. I p. 41. — Westerlund*), Fauna palaearkt. Binnen- conch. VII, p. 306. *) Muschel länglich elliptisch, mit der grössten Höhe genau auf der Mitte und von da nach vorn und nach hinten gleichmässig absteigend und verschmälert, doch mit dem Vorderteil niedriger, schmäler und mehr abgerundet; Unter- 56 Tafel COOOLXXV—CCCCLXXVIN. Fig. 2556 In der Rossmaessler’schen Sammlung liegen zwei Exemplare von Pseudanodonta aus dem Mälarsee vor, welche von unseren deut- schen und von den französischen Formen einiger- massen verschieden sind und mit den nach- folgenden Formen aus dem Sellentersee eine besondere, dem skandinavischen Norden eigen- tümliche Gruppe zu bilden scheinen. Wester- lund nennt in der Fauna nur Pseudanodonta klettii Rossm. aus Skandinavien. Mit ihr dürfte die vorliegende Form kaum identisch sein Wohl aber scheint sie zum -mindesten sehr nahe verwandt mit der Anodonta com- planata, welehe Nordenskiöld & Nylander aus dem südlichen Finnland beschreiben und für welche Bourguignat und auch Westerlund, beide anscheinend nur auf die Abbildung hin, die neue Art Pseudanodonta nordenskiöldi er- richtet haben. Ich bin allerdings auch nicht in der Lage, finnische Exemplare zu vergleichen und ziehe deshalb die Schweden nur mit einem Fragezeichen zu derselben. Das grössere, Fig. 2555 abgebildete Exem- plar trägt als Fundortsbezeichnung den Namen Ekoln, Mälarsee, und ist von Kinberg gesammelt. Es ist eiförmig, nach beiden Seiten ziemlich gleichmässig verschmälert, aber doch der Hinter- teil erheblich länger, so dass die grösste Höhe nicht, wie die ÖOriginalbeschreibung verlangt, in der Mitte der Schale liegt, sondern am Hinter- ende des in gerader Linie etwas aufsteigenden Rückenrandes. Vor den Wirbeln fällt der Rand ziemlich steil ab und bildet mit dem stark zu- sammengedrückten Vorderrande eine scharfe Ecke. Der Hinterrand steigt in gerader Linie schräg herab und bildet mit dem gleichmässig gebogenen Unterrand einen nur wenig unter der Mitte liegenden, geraden, wenig abgestutzten Schnabel. Die Wirbel liegen nahe dem Vorder- rande, sie sind flach niedergedrückt, stark ab- gerieben; vor ihnen liegt eine kurze zusammen- gedrückte, aber deutliche Areola, hinter ihnen eine lange, rhombische, in der Mitte zusammen- gedrückte und flügelartig vorgezogene Area; das Schlossband ist ziemlich lang, schmal, halb- überbaut. Die Innenseite ist bläulichweiss, die Schlossleiste erheblich verbreitert und hinten stark ausgeschnitten, auch vor den Wirbeln rand' regelmässig schwach gebogen, vorn und hinten fast gleich aufgebogen; Schale stark zu- sammengedrückt, gestreift bräunlich, mit grün- gelben Ringen; Wirbel sehr nahe dem Vorder- rand, niedergedrückt, meist rostgelb, unten grau, selten abgenagt; Schild zusammengedrückt, etwas geflügelt und ziemlich rhombisch. 8. etwas zahnartig verdickt; die Muskeleindrücke sind verhältnismässig tief, auch die hinteren deutlich sichtbar; sie werden durch eine deut- liche Mantellinie verbunden. Die kleinere, Fig. 2554 abgebildete Form, von demselben Fundort, ist wohl sicher eine Jugendform derselben Art. 2336 —98. Pseudanodonta fusiformis Borcherd. var. ? Aus dem Sellentersee bei Lütgenberg (?) Diese drei, zweifellos zusammengehörigen Formen sind durch ein Versehen hierher geraten; sie lagen bei der vorigen schwedischen Form und ich las die Etikette Lütgenborg und glaubte, da der Sellentersee auf keiner der mir zugäng- lich‘.n Karten verzeichnet ist, ihn auch in Skandinavien suchen zu müssen. Jetzt, wo ich die Serie genauer prüfe, bleibt mir kein Zweifel, dass es sich um eine Bürgerin der norddeutschen Tiefebene, Weser- oder Elbegebiet, handelt, die wahrscheinlich zu dem Formenkreis der Pseud- anodonta fusiformis Borcherding gehört. Borcherding sagt von dieser Art, die er in den Abh. naturh. Verein Bremen 1888, p. 345, t. 5 fig. 4 beschreibt: „Muschel vorn und hinten zusammengedrückt, daher die Oberansicht spin- delförmig; Oberrand fast gerade aufsteigend, stumpfwinklig in den etwas konkaven Hinter- rand übergehend; Vorderrand kurz verschmälert, stark gerundet; Unterrand sehr stark konvex, mit dem Hinterrande eine stumpfe Spitze bildend ; Muschel hinten um ein Beträchtliches höher als vorn. Ligament schmal, fast verdeckt; Wirbel sehr klein, spitz höckerig, nach vorn gerückt; Schild und Schildehen sehr zusammengedrückt; Epidermis glänzend, schön olivenfarbig, mit helleren grünen und gelben Streifen; in der Wirbelgegend rostfarben; Jahrringe deutlich, dunkel, nach den Rändern hin häutig. Länge 70, Höhe am Wirbel 30, am Ligament 42, Dicke 18—20 mm.“ Die Form aus dem Sellentersee ist allerdings etwas länglicher als die typische Ps. fust- formis, wie sie Borcherding 1. e. t. 5 fig. 4 abbildet und namentlich der Unterrand weniger gewölbt; sie erinnert mehr an Borcherdings Ps. rayana t. 5 fig. 2. Ich zweifle aber daran, ob die Trennung der Arten aus der nord- deutschen Tiefebene, wie sie B. durchgeführt hat, sich halten lässt. Die drei hier abgebil- deten Formen, die von einem Fundort stammen, würden sich ganz gut als drei Arten auseinan- der halten lassen, so lange man eben nicht grösseres Material zur Verfügung hat. are OEEEXRXRIXT 7 FE. 255962. 97 Tafel GOCGLXXIN. 2535962. Unio consentaneus mari- saensisn. Concha sat regulariter ovata, vel postice leviter attenuata, subrostrata, solida, crassa, nitida, suleis distantibus concentricis sculpta, lutescenti-viridis, annulis casta- neo-viridibus latis ornata, postice pul- cherrime viridi-radiata;, valde inaequila- tera; pars antica brevis, compressa, margo anticus cum dorsali ascendente et breviter ante umbones producto angulum parum distinetum formans, infra declivi- rotundate in basalem parum convexum desinens, pars postica rostrum latum rectum vel leviter descendentem formans. Umbones ad !/s longitudinis siti, depressi, magni, apicibus fere contiguis, et ın Juvenilibus detriti, vestigia tuberculorum tantum eschibentes; areola brevis, com- pressa, parum inter umbones intrans; area elongata parum distinceta; ligamentum mediocre crassum. Dentes sicut in Unio consentaneo. Dens cardinalis valvae dextrae crassus, a margine divrrgens, postice incisura parum profunda definitus, margine crenato, versus marginem fossula triangulari et dente accessorio insignis; dentes valvae sinistrae coniei, subaequales, subparalleli, fovea profunda divisi ; inter- vallum breve latum, cum lamellis elongatis angulum distinetum formans. Impressi- ones musculares profundae, tripartitae, posticae subnullae; callus humeralis erassus, ultra medium marginis basalis productus; margarita alba. Long. spec. typici 75, alt. 42, crass. 32 mm. Muschel ziemlich regelmässig eiförmig oder nach hinten ganz leicht verschmälert, etwas ge- schnäbelt, festschalig, glänzend, mit weitläufigen konzentrischen Furchen skulptiert, gelbgrün mit braungrünen Ringen, hinten sehr hübsch grün gestrahlt; sehr ungleichseitig, Vorderteil kurz, zusammengedrückt, der Vorderrand mit dem an- steigenden, nur wenig über die Wirbel vor- springenden Rückenrand eine wenig deutliche Ecke bildend, nach unten schräg in den kaum gewölbten Unterrand übergehend; der Hinter- teil bildet einen geraden, oder etwas absteigen- den Schnabel. Die Wirbel liegen bei einem Fünftel der Gesamtlänge; sie sind gross, aber niedergedrückt, die Spitzen berühren sich bei- nahe und sind auch bei jungen Exemplaren so weit abgerieben, dass man nur noch Spuren von Höckern erkennt; die Areola ist kurz, zu- sammengedrückt und dringt nur wenig zwischen die Wirbel ein; die Area ist lang, aber kaum deutlich begrenzt. Die Schlossbildung ist die des Unio consentaneus. Der Hauptzahn der rechten Klappe divergiert vom Schalenrand und wird von ihm durch eine dreieckige Grube geschieden, deren Aussenrand zu einem Neben- zähnchen verdickt ist; er ist an der Schneide gezähnelt und nach hinten durch eine Kerbe des Schalenrandes be;renzt. Die beiden Zähne der linken Klappe sind kegelförmig, ziemlich gleich stark und parallel gestellt; sie werden durch eine tiefe Grube geschieden. Das kurze breite Intervall bildet mit den langen Lamellen eine deutliche Ecke. Die vorderen Muskeleindrücke sind tief und deutlich dreiteilig, die hinteren kaum sichtbar; der dicke Mantelwulst reicht bis über die Mitte des Unterrandes hinaus; Perlmutter weiss. Aufenthalt im siebenbürgischen Marosch, mir in einer grösseren Serie von meinem Freunde C.F. Jickeli mitgeteilt. Es lassen sich deutlich zwei Hauptformen unterscheiden, die grössere typische und die kleine, Fig. 2561 abgebildete, deren Dimensionen long. 46, alt. 26, erass. 19 bis 20 betragen, die aber trotzdem ausgewachsen erscheint. Beide Formen sind in derselben Gegeud gesammelt; genauere Angaben liegen mir leider nieht vor. Jedenfalls kommen sie auch beide in einer rein ovalen und einer nach hinten verlängerten oder doch zugespitzten Form vor. Ich hoffe, bald weiteres Material aus dem ungarischen Maros und auch aus Siebenbürgen zu erhalten; bis jetzt wissen wir ja über die Najadeen Transsylvaniens weiter nichts, als dass die drei Haupttypen dort vertreten sind, batavus, tumidwus und pietorum, dass sie aber von den deutschen Formen erheblich abweichen. Unter den mir von Jickeli gesandten Najadeen war weder U. tumidus noch U. pietorum. Ueber die Fauna der Alt ist noch nichts bekannt. Der U. eonsentaneus des Marosch schliesst sich zu- nächst an den der Waag und dann an die grosse Theissform an (ondovensis Hazay ete). Wir scheinen deshalb wohl berechtigt, von einem karpatischen Formenkreise zu sprechen, Für die Annahme eines ehemaligen Abflusses der Alpen- gewässer durch Siebenbürgen und die Alt können sie vorläufig nicht verwendet werden. Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XVII. 58 Tafel CCCCLXXX. Fig. 2563—67. Tafel CCGCLXAR. Die Unionen der Oka. Aus der Oka erhielt ich durch meinen lieben Freund Lindholm eine Serie von Najadeen, welche, wie zu erwarten, je einen Vertreter unserer drei Haupttypen enthält, die in der faunistischen Literatur unbedenklich als Unio pietorum, Unio tumidus u. Unio crassus . geführt werden könnten. Wenn ich ihnen trotz- dem hier eine Tafel widme, so geschieht das, weil ich es für unbedingt nötig halte, aus den Grenzgebieten unserer Najadeenfauna, wie z. B, dem Wolgagebiet, dem Ural ete., aus denen Material nur sehr schwer zu beschaffen ist, alle erreichbaren Formen abzubilden, um jedem eine genaue Vergleichung zu ermöglichen, und mich nicht darauf zu beschränken, nur die hervor- zuheben, die man eventuell als eigene Arten oder doch als gute Lokalformen abtrennen kann. Ich werde im nächsten Bande auf Grund des mit der Boettger’schen Sammlung in das | Senckenbergische Museum gekommenen Materials aus dem Gouvernement Perm, das Chlebnicki gesammelt, und weiterer Sendungen von Lindholm und Baron C. v. Rosen gerade auf diese russischer. Grenzformen zurückkommen und dann auch deren wissenschaftliche Bedeutung für die Kenntnis der Verbreitung der Unionen längs der südöstlichen Kante des grossen Landeises im Gebiet des Schwarzen und Kaspischen Meeres darlegen. 25363. 2564. Schale mittelgross, in erwachsenem Zustand am Unterrand leicht eingedrückt, in Farbe und Gestalt typisch, Vorderrand eine Ecke mit dem leicht ansteigenden, etwas gebogenen Rücken- rand bildend, Hinterende schräg abgestutzt. Die Wirbel sind nur ganz leicht abgerieben, aber trotzdem keine Spur von Skulptur zeigend. Das Schloss ist stark ausgebildet, der Hauptzahn der rechten Klappe ungewöhnlich stark aus- gebildet, dick, flachkegelförmig, am Rande ge- kerbt, schräg zum Rande stehend und durch eine tiefe Grube von ihm geschieden, der Rand selbst zu einem Nebenzahn verdickt; die beiden Zähne der linken Klappe sind kaum geschieden und bilden eine gleich hohe Lamelle, an deren Innenseite die grosse flache Zahngrube liegt, Unio pictorum var. deren gekerbter Hinterrand den hinteren Zahn darstellt, der vordere fällt senkrecht ab und wird durch eine schmale, aber deutliche Furche vom Schlossrand getrennt. Die Lamellen bilden mit der Schlossplatte keinen Winkel; die der rechten und die innere der linken Platte in ihrem vorderen Teile sind auffallend hoch. Die Schlossstütze ist stark, aber schmal und hoch; der mittlere der tiefen vorderen Schliessmuskel- narben dringt tief in sie ein. Die Dimensionen des grössten mir vorliegenden Exemplares sind: Länge 76, Höhe an den Wirbeln 34, Dicke 23 mm. Aufenthalt bei Serpuchon an der Oka. 2365. 2566. Unio tumidus var. Eine einigermassen kritische Form, bei welcher sich die Unterschiede von Unio pietorum und Unio tumidus einigermassen verwischen, namentlich bei dem grösseren Exem- plare, Fig. 2565. Das kleinere, Fig. 2566, ab- gebildete Stück ist in Gestalt und Färbung ein ausgesprochener Unio tumidus mit ausgepräg- ter keilförmiger Gestalt und sehr deutlicher grüner Strahlung der hinteren Hälfte, aber die Wirbelskulptur ist auffallend schwach und, ob- schon die Wirbel nur ganz leicht abgerieben sind, kaum mehr zu erkennen. Bei Fig. 2565 erinnert der Schalenumriss schon erheblich mehr an den von »ictorum, ist aber doch immer noch ausgesprochen keilförmig; auch das Schloss ist stärker; namentlich sind die beiden Zähne der linken Klappe deutlich geschieden und ziemlich gleich gross; auch der hintere fällt senkrecht in die viereckige Schlossgrube ab. — Die Dimensionen sind: Long. 74, alt 57, crass. 27 mm. Aufenthalt mit der vorigen. 2367. Von besonderem Interesse zum Vergleich mit den Riesenformen aus dem Kunguran im Gouvernement Perm, die im nächsten Bande zur Abbildung kommen werden, da sie als deren Stammform betrachtet werden muss und sie mit den crassus-Formen des norddeutschen Ur- stromes verbindet. Unio crassus var. Krecister. Seite Anodonta piscinalis varr. vide Colletop- terum piseinalis var. eymbalica Drouet subeireularis Cless . transsylvanica Haas Colletopterum Bgt. . aquaticum Bgt. balatonicum (Serv.) Bgt. briandianum Bgt. dubreili Bgt. eximium Bgt. . hazayanum Bgt. hydatinum Bgt. letourneuxi Bgt. plattenieum Bst. . praeclarum Bgt. renoufii Bgt. tissoti Bgt. . tyhanicum Bgt. Homsiana Bgt. Pseudanodonta Bgt. eompaecta Zeleb. . elongata Hol. var. fusiformis Borch. var. . \ nordenskjöldi maelarensis n. . rossmaessleri Bgt. var. ellipsiformis Bgt. „ euxina n. „ Kletti Rossm. „ silesiaca n. Unio abnobae n., actephilus Bgt. . amnicus autor. nec Zgl. ater Clessin nee Nilis . batavus Lam. varr. . var. hassiae Haas „ pseudocrassus Haas „ vulgaris Brot. biaudeti n. 48 49 bodamieus n. } bourgetieus Locard consentaneus Zgl. varr. 1 24, 28, 29 var. dilatatus Godet „ duregicus Serv. „ elongatus Stud. „ elongatus Cless. „ heldi Kstr. „ marisaensis n. i „ neocomiensis Drouet . „ ovatus Stud. ostiorum Narı. . „ Phaseolus Held nee Hildr. „ rugatus Öless. nec Mke. „ sinuatus Stud. nec Lam. „ squamosus Charp. „ subamnicus Locard „ subrobustus Bgt. „ tiguricus Serv. . „ turicus Serv. erassus var. okae n. langnysiacus Bgt. maneus Lam. moussonianus (less. nanus Lam. . : pietorum L. okae n. pilloti Locard . pro6&chus Bgt. . rayi Bgt... sabaudinus Bgt. subplatyrhynehus Brot. tumidus Retz. . var. godetianus Clessin „ lauterborni Haas . „ı okaein.: - „ Phenanus Kob. „ subtumidus Brot. . voltzii n. . a var. ursanensis n. Druckfehler - Berichtigung. S. 22, sp. 2470, statt Biandet lies „Biaudet“. Ebenda statt Illerze lies „Ilarser. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 451. m Kobelt del Werner & Winter, Frankfurt“7M. 2440. Unio consentaneus Zgl. (2440. Toile. 41. Urtenenbach. 42. Züricher See.) 1 1% Fey j ur | p) ® D Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Tor. 452. 2443 Be x Roy ren GE 2 | | | 2444 2445 2446 nn Riiheannen 2 j fl Hi Kobelt del Werner & Winter Frankfurt/M. 2443. Unio batavellus Locard. — 2444. 45. U. subamnicus Bgt. 2446. U. sqguamosus Charp. De Yu : Be Pa iR In EEK DORT ELLI EEE u u; A } p) he u wen . j Y a , Fa A\ 7, IK KInI ) f ' RW. ı N q A j fi Rossmaessler, lconographie. N. F. AVII. Taf. 453. 2450 2447-53. Unio consentaneus sguamosus Charp. (2447.48. Thuner See. 2449. Züricher See. 2450-52. Neuchäteler See. 2453. Villeneuve.) Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV11. Taf. 454. 2456 24577 2454-57. Unio consentaneus squamosus Charp. (2454. Villeneuve. 2455. Seewenbach. 2450. Westschweiz. 2457. 57a. Neuchäteler See.) A: > m ö PN, nl a EEE u. u, BAT EN = = a . = ‚Erz Rn 1 En Rossmaessler, Iconographie. N. F.AVII. Taf. 455. 2458-63. Unio consentaneus Zgl. (2458. Bonneville, Savoyen. 2459. 60. Neuchäteler See. 2461. Luzern. 2402. Thielle. 2463. Seime.) Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. 24066 rennen umens. 2404-69. Unio consentaneus Zel. Bodensee. “ ma Dan I. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVIT. Dar. 2057: r 9h7, 2470 =r 2472 £ | h PNA { IN) ' BAR; EX $ I RER er a 4 76 , I 2470-72. Unio consentaneus Zgl. (2470. Rhöne bei Illerze. — 2471. Lorze. — 2472. Solothurn.) run As . er 2 + B i . u zu ’ i a I Aue a) k EAN” 5 i i . - , . 1:4 a a a N ETIURE Eu { A un Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 458. 2473 2474 N rer Seen 725 27 NE RE a 4 3 S = NAEMERRNIREIRNEARS, >, Ren ne] 7 >> 2473-77. Unio consentaneus Zel. (2473-74. Beuron bei Tuttlingen. — 2475. Innigkofen. — 2476. Beuron. 2477. Innigkofen.) Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. r 2478 ERSERTCEHR 2480 u } a Kobelt del, Werner u.Winter Frankfurt 2479-80. Unio consentaneus Zel. (2478. Regensburg. — 2479-80. Rott bei Passau.) r Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. TEE mann ‘ Ben ; i mm ae 4 s Uni - = ENGER San nennen nern Jones an u ; PEN 173.72 : N mh‘ = » 2482 \ I-- en. | 2481-84. Unio consentaneus Zgl. (2481. Regen. — 2482. Naab. — 2483. Inn. — 2484. Schwarze Laaber.) lt del Werner u. Winter, Frankfurt»M m Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Jaf. 461. Ban.» nm Kobelt del Werner u. Winter Frankfart YM. 2485-88. Unio nanus Lam. — 2489-92. U. mancus Lam. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 402. 2496 2497 Kobelt del Werner u.Winter Frankfurt M. 2493-97. Umio consentaneus bodamicus. we M ir Ki N RUN A F EAN Pr, N ei BRENNT NL) Aal Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Jaf. 463 2500 ei Verner u. Winier Frankfurt YM. 2499-2500. Umio proöchus Bourg. j NP ER 2" AR) Rossmaessler, Iconographie. N. F. XV11. Taf. 464. e Kobelt del Werner u.Winter FrankfurtM 2501-05. Umio moussonianus Clessin. ’ 2 y y ER But ar Sour Se - Fr d 4 j i u “ 1 u il FIR: . h 5 u ty a ne Ba 5 { [3 j ® @& s MW i En £ . 4 Als rau FR . . i v r a au % N ä 4 IN i N 4 ve Zr ur Te 4 ’ r . ' N v e „= ‚ Dr D A En 1 j 2 a5 8 “ 1 | # — E e N v >» 94 ws > ‚? \ n - i ( &) y Dr i j Verl 3 Er | nd ih D Mi u cr 1 u Li ll DER ET Aapeiıı Hl EL N Kuh un h - we N £ P-Y#AR FI Mani EN r Di h AR ih, 5 W Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 405. r 2506 2508 2509 Kobell del Werner u,Winter Frankfurt %M. 2506-10. Unio tumidus Retz. (Schweiz). £ IP dl Rx, M ’ Aa \ f Wrlar A aa’ D f iR 5 N FAR TR sk PETE Ab a IE ra all" Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 466. Robelt del Werner u Werten Mankfurk®@ 2511-15. Unio tumidus Retz. (Schweiz). Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 407. 2516 2517 en Kobelt del Werner n.Winter Frankfurt M. 2516. 17. Umio voltzii n. — 2518. U. ursannensis n. ; 1 N: N: f RR Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 468. Kobeli del Werner u.Winter Frankfart®M. 2519. 20. Umio rayi Bourg. — 2521 U.lagnysicus Bourg. — 2522. U. bourgeticus Bourg. — 2523. U. pilloti Bourg. ER Mr >. h 1 ö ; 4 Bu IE: ai aa 3 Rossmaessler, lconographie. N. F. XVII. N x EN % x } \ N 4 E 1 N { 9; iv f 2524 YNV BR, & 2527 NORNRDDANRE Werrer u.Winter,Frankfurt UM. 2524-25. Unio batavus Lamarck. 2526. Unio batavus pseudocrassus Haas. 2527. Unio batavus hassıiae Haas. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 470. 2528 LS} mn DZRENRUREENERR N ET ang 2530 Werner uWinter FrankfartM. Unio tumidus lauterborni Haas. 2529. Unio tumidus rhenanus Kobelt. 2530-31. Pseudanodonta elongata Holandıe. W 7 h i j A = Ä ' Rossmaessler, lconographie. N. F. XVII. da, 47T. Werner u.Winter, Anodonta piscinalis letourneuxi Bet. (2532. Colletopterum praeclarum Bgt. 2533-34. Colletopterum eximium Bgt.) Zu nn nn a mn l A 4 “ | Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 472. Werner u.Wirter, Frankfurt&M Anodonta piscinalis letourneuxi Bet. 2535-30. Colletopterum letourneuxi Bgt. 2537. Colletopterum tanousi Bgt.) Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. 125.473; Werner u.Winter, FrankfurtM. 2539-40. Anodonta piscinalis plattenica Bourguignat. — 2541. Anodonta Piscinalis transsylvanica Haas. 2577 Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 474. Werner u.Winter Frankfurt ®M. 2542. Anodonta piscinalis transsylvanica Haas. — 2543-44. Anodonta Ppiscinalis subcircularis Clessin. ELLE DA LER EL LEHE UL u u uw = 2 \ >, . BE u n rl € R- B or A d 1 1 = Dre =. — u u . u 2% f q Bu 5 2 ' k fi Es Di = w ro s en e u - U m. “ D | . £ we j ' B N | ” “r ER EN b Be 3 = x un Mech, ’ E} Sim .s e = 7 SAGE D Br De r = 2 % > E. @ ® 2 N Bil a 2 e3 T - » I a 5 L“ ’ 7 u ' . = 4 F Bu rs uuaH e = ern. = = Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 475. Werner u.Winter, Frankfurt@M. 2545. Fseudanodonta complanata compacta Zeleb. — 2546. Ps. complanata inflata Zeleb. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 470. Werner u.Winter Frankfurt“ M. 2547. 48. Fseudonodonta complanata savensis n. — 2549. Ps. complanata euxina N. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Mar IR 177 Winter Frankfurt M Werner u.Winter. Frankfu MH 2550. Pseudanodonta complanata silesiaca n. — 2551. 52. Ps. elongata nıcarıca Haas. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 478. 2556 74 2557 2558 Werner a.Winter; Frankfurt? M. 2553. Pseudanodonta elongata Hol. juv. — 2554-58. Ps. nordenskiöldi Bourg. TEE EDFNZE u TR | 5- » In - E | un Bi UL + B j = r Re Pa E: i 4 En: D F * ), Rn ii - 3 An “ 5 ya a u r ae = & a Dr 1 i r ee x er P Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 479. 2559 562 2561 2o6 2559-02. Unio marisensis n. Rossmaessler, Iconographie. N. F. XVII. Taf. 480. Werner uWinter Frankfurt M. (Unionen der Oka.) 2563.64. U. pictorum L. — 2565.66. U. tumidus Retz. 2507. U. crassus Retz. . --1CONOGRAPHIE DER LAND-« SUSSWASSER-MOLLUSKEN DER EUROPÄISCHEN NOCH NICHT ABGEBILDETEN ARTEN voX E. A. ROSSMÄSSLER, FORTGESETZT VON Dek. W. KOBELT. NEUE FOLGE. SIEBZEHNTER BAND. ERSTE UND ZWEITE LIEFERUNG. MIT ZEHN TAFELN. COLORIERTE AUSGABE. WIESBADEN. C. W. KREIDEL’S VERLA 1910. 6. W. KREIDEL'S VERLAG in in WIESBADEN. e Durch jede BRSHUARAINDE des In-: und Auslandes zu beziehen. 3 ROSSMÄSSLERS ICONOGRAPHIE DER EUROPÄISCHEN LAND-. UND SÜSSWASSER- NOLLUSKEN. Dr. W. KOBRLT Neue Folge. Band I—XII, XV und Supplementband E: Preis für den Band schwarz 27 Mk. 60 Pfg., eoloriert 48 Mk. Neue Folge. Band XIV und XVI nur -mit schwarzen Tafeln. Preis je Mk. 55.80. Für die Abnehmer dieser neuen Serie werden die vier Bände IV, V, VIund VII der ersten Serie, welehe schwarz Mk. 110.40, .colorirt Mk. 192, — kosten, wenn gleichzeitig bestellt — zu dem herabgesetzten Preise von 60 Mk. für die schwarze Ausgabe, 100 Mk. für die eolorirte Ausgabe durch jede Buchhandlung geliefert. 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Dr. €. SEMPER. 7 Lieferungen und 2 Ergänzungshefte. 60 Bogen Text mit 37 Tafeln, wovon 12 in Farbendruck. — Preis 144 Mk. 80 Pf. DIE SUSSWASSER-MOLLUSKEN VON CELEBES. Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 13 Tafeln in Heliogravure und ie — Preis 32 20 DIE LAND- MOLLUSKEN VON CELEBES. Von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin. Mit 31 Tafeln in Lithographie und Heliogravure. — Preis 60 Mk, SIEBZ ZEHNTE R BAND = ÜNFTE unD SECHSTE LIBFERUNG. S ee = ee Am ZEN TAFELN. es | RE KOLORIERTE AUSGABE MEREER & yo: Care Re hal DDR, © C. W. KREIDEIS VERLAG in ! Durch jede DUSSENESEUEE des In- und Austande es. & ROSSMÄSSLERS TOONOGRAPHIE DER bar S x LAND- UND SÜSSWASSER- NOLLUSKEN. FORTGESETZT VON Dr. W. KOBELT. Neue Folge. Band-I—XUHI, XV, XVII und Supplementband TI Mit je 30 Tafeln Abbildungen. Preis pro Band schwarz 27 Mk. 60 Pfg., coloriert 48 Mk. Neue Folge Band XIV und XVI (nur mit je 80. schwarzen Tafeln ausgegeben). Preis pro Band M. 55.80. 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Limnaea ampulla Kstr. — biformis Kstr. . — blauneri Shuttl. — chantrei Locard — doliolum Kstr. . — effusa Kstr. . — fulva 2Zgl. — geisericola Beck — gibelmannica Costa . — gingivata Goupil . ü -- glabra var. clavata West. . — hemisphaerica Mke. — holboelli Beck . — intermedia Lam. — lagodeschina Locard - — membranacea Porro . — microcephala Kstr. — nubigena Bgt. — persica Rve. | | | Limnaea pingelii Beck — reneana Loc. — sandri Kstr.. — schirazensis v. d. B. — sieula Kstr. — solida Phil. . — subpersica Locard — tenera Parr. — vahlii Beck , — virens Kstr. — vulnerata Kstr. . — zrmanjae Brus. Meledella werneri Stur. ' Retinella hereulea Ramb. — kobelti Lindh. . Tanousia Bgt. | Unio’annulatus n. — armeniacus n. . — bagdadensis Fer. . — biformis Mtrs, — bipartitus Mtrs. — bitortis Mtrs. — bourguignatianus Lea — caficianus Bgt.. — chlebnikowi n.. — cuspidatus Mtrs. — damascensis Lea . — delicatus Lea — dignatus Lea — durieui Simps. . — ellipsoideus Loe. . — emesaönsis Lea — eucyphus Bgt. . — gargottae Phil.. — genezarethanus Loc.. — gentilis Haas — gregorii n. k — grelloisianus Bgt.. — haruni n. (tigridis var.) — homensis Lea . — hueti Bourg. — irenjensis n. — jauberti Locard — jordanicus Bgt. . 22, : 26 Unio kullethensis Lea — kungurensis n.. — var. chlebnikowi n. . — — irenjensis n. . — — sylvensis n. — Junulifer Brod. — mardinensis Lea — mossulensis Kstr. — orontesensis Lea — orphaensis Lea — prosacrus Bgt.. — rasus Lea Nachtrag zu den sicilianischen Najadeen. Nr. 2640— 2648. Erst nachdem die zweite Doppellieferung dieses Bandes bereits fertig ge- druckt war, machte mich Dr. Haas darauf aufmerksam, dass die darin als neu beschriebenen Unionen von dem Marchese di Monterosato in dem Naturalista Sieiliano 1896 bereits beschrieben und abgebildet worden sind. Es ist deshalb beizufügen: Seite 50 24 26 26 26 57 49 46 47 52 60 47 Unio roseni n. 0% — schrenkianus Cless. — stevenianus Kryn. — subtigridis Bgt. — subindentatus Mitrs. — sylvensis n.. — syriacus Lea — tigridis Bgt. — var. haruni n... — tumidus v. ilekensis n. . — zabulonieus Bgt. Vitrella gratulabunda Wagn. Unio Aradae var. cuspidata 8. 11, Textfigur. Als Fundorte werden ausser dem unteren Simeto noch angegeben der Fluss San Leonardo (der Ausfluss des Sees von Lentini) und der Marcellino bei Agosta. Unio bipartitus Monterosato 8. 13, Textfigur. Genauerer Fundort das Flüsschen Marcellino bei Agosta. Unio bitortus (nee bitortis) Monterosato, Textfigur 8. 7. Der genauere Fundort unsicher. Unio Caficianus Bourguwignat, Monterosato p. 13, Textfigur 8. 14. Im Hafen von Syrakus an der Mündung des Anapo gefunden, eine sehr schöne Varietät (var. boccardi Monterosato) in einem Arm des Anapo zwischen Canicatti und Floridia. Seite .. 29, 27 sl 31 61 40 20 44 63 63 28 51 9 Tafel GCCCLXXXI. 2568. Lanistes carinatus Oliver, Testa sinistrorsa, depressa vel depresse globosa, aperte umbilicata, carina umbilicum ein- gente munita, solida, oblique striata vel plus minusve irregulariter striato-costel- lata, costellis perobliquis, rufescens, saepe albida, fasciis tribus plus minusve dis- tinctis, infraperipherica distinctiore, or- nata, cuticula virescenti induta. Spira parum elevata, saturatius tincta, viola- cea vel nigro-violacea; sutura impressa. Anfractus 5, supremi plus minusve dis- tincte angulato-carinati, sequentes con- vexi, ultimus depresse rotundatus tum inflatus, antice haud descendens, carına umbilicum profundum modice latum cin- gente insignis. Apertura obliqua, ovato- semieircularis, parum lunata, faucibus albidis, fasciis externis saturate castaneo translucentibus; peristoma rectum, tenue, margine externo cum columellari supra leviter dilatato albo angulum carinae umbilicali respondentem formante. Diam. maj. ad 40—50, alt. 35—45 mm. Cochlea terrestris umbilicata ete., Gualtieri, Test. Index 1742 1.2 fig. T. Helix terrestris bolteniana contraria, Chemnitz, Conchylien-Cabinet, vol. IX. 1786, S. 89, t. 109, fig. 921—922. Cyelostoma carinata, Olivier, Voyage empire ottoman 1804, vol. III, p. 68, t. 31, fig. 2. — Savigny, Description d’Egypte, Zoologie, Coquilles pl. 2, fig. 31. — Lamarck, Anim. sans vertebres, VI. 2, no. 8, ed. Deshayes, vol. VIII, p. 536. Lanistes Olivieri Montfort, Conch. system vol. II 1810, p. 122. Ampullaria bolteniana Roth Mollusc. species, Dissert. 1839, p. 26. — Philippi, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed II, »0L4.1. 20,9: 23, 1. 6, f. 4,5. — Lanistes boltenianus Dohrn, in: Pr. z00l. Soc. London 1864, p. 117. — (Meladomus). Bourguignat, in: Ann. Soc. nat. 1885 Ser 6, vol. XV, p. 132; Moll, Afrique equatoriale p. 178. — Fischer & Bouvier, in: J. de Conchyl. 1892, vol. 40 t. 1, ng. 1, 122, fig. 13,-1..3,.flg. 1220 (Anatomie). — Rossmässler, Iconographie. Neue Folge XVIII. Lanistes carinatus Troschel, in: Archiv f. Natur- gesch. XI, 1845, p. 214. — Martens, Malakozool. Bl. 1866, ». 3; Ber. Aka- demie Berlin 1878 p. 296; Ann. Mus. Genova (2), vol. XV, ». 66; Beschalte Weicht. D. O. Afrika p. 109. — Jickeli, Fauna NO. Afrika p. 227. — Schale linksgewunden, gedrückt kegelig bis fast kugelig, offen, aber nicht allzuweit genabelt, der Nabel mit einer mehr oder weniger aus- geprägten, oft kielförmigen Kante umgeben, sehr schräg gestreift, nicht selten auch nach der Mündung hin mit unregelmässigen Rippen- streifen skulptiert, auch unter der Lupe ohne Spiralskulptur, rötlich oder richtiger auf weiss- licbem oder weisslich-gelbem Grunde mit drei mehr oder minder ausgesprochenen rotbraunen Binden, einer etwas verwaschenen auf der Ober- seite, die eine schmale Zone unter der Naht frei lässt, einer sehr scharf ausgeprägten Mittel- binde, deren Oberrand genau in der Peripherie liegt und die Windung, auch wenn sie rein ge- rundet ist, kantig erscheinen lässt, und einer schmäleren Basalbinde ; der Raum zwischen dieser und dem Nabel ist stets rein gelb; gut erhaltene Exemplare sind von einer dünnen grünlichen Epidermis überzogen. Das Gewinde ist flach konvex mit stumpfem Apex, nach oben dunkler gefärbt, schliesslich violett bis fast schwärzlich. Fünf Windungen, die obersten . ausgesprochen kantig, aber die Kante verschwindet nach unten bald; die unteren sind gut gewölbt, die letzte anfangs zusammengedrückt gerundet, dann mehr aufgeblasen, an der Mündung nicht herabsteigend. Mündung schräg, halbeirund, nur mässig aus- geschnitten; im Gaumen sind die Aussenbinden schärfer ausgeprägt als aussen; sie spitzen sich nach vornen zu und erreichen den Rand nicht. Der Mundsaum ist dünn, scharf, geradeaus, Der Basalrand bildet mit dem leicht verdickten und nach oben verbreiterten Spindelrand eine aus- gussartige Ecke. Deckel hornig, dünn, konzentrisch gestreift, der Nucleus nahe am Innenrand gelegen. Aufenthalt im Nilgebiet, in Egypten sehr häufig, in Abessynien bis zum Dembea - See emporsteigend, dann im Somaliland. Aus dem Schari und dem Tschadsee wird sie nicht auf- geführt, wohl aber findet sich eine ganz eng verwandte Form im Senegal. 1 2 Tafel CCCCLXXXI Fig. 2569 — 70. 2569. Limnaea homsiana Locard. Testa parva, ventrosa, spira lanceolata ; nitida, solida, translucida, cornea, subtiliter, confertimque striatula, strüs versus sutu- ram subundulatis. Spira brevis, parum elevata, supra acuta. Anfractus 6 rapide crescentes, superivix convexiusculi, ultimus subite dilatatus, magnus, ventrosus, supra ad aperturam planatus; sutura inter anfractus superos parum profunda. Aper- tura late ovata, supra parum inflexa, angulum fere rectum formans, infra late rotundatc ; columella erassa, solida, parum torta; margines callo crassiusculo, lato jJunctis. — Locard gall. Alt. 23—27, lat. 15,5—17, alt. apert. 14—18, lat. 9—10 mm. Limnaea homsiana Locard, Malacologie lac Tiberias etc. Sep. p. 87, t. 23, fig. 20 bis 25. — Limnaea stagnalis var. homsiana Westerlund, Fauna palaearkt. Binnenconch. V, p. 28. Schale klein, bauchig, mit starkem Gewinde, glänzend, fest, doch durchscheinend, hornfarben, dicht und fein gestreift, die Streifen nach der Mündung hin etwas wellig. Gewinde nicht sehr hoch, aber mit scharf zugespitziem Apex. Sechs rasch zunehmende Windungen, die oberen fast flach, mit ganz seichter Naht, die letzte plötzlich erweitert, sehr gross, sehr hauchig, dicht hinter der Mündung etwas abgeflacht, Mündung breit eiförmig, oben leicht eingebogen, so dass ein beinahe rechter Winkel entsteht, unten breit gerundet. Spindel dick, solid, nur wenig ge- dreht, unten allmählich in den Basalrand über- gehend. Die Randinsertionen sind durch einen starken, breiten Callus verbunden. Aufenthalt im See von Homs, häufig. bildung und Beschreibung nach Locard. Westerlund 1. ce. betrachtet diese Art als eine Zwergform der Limnaea stagnalis. Locard dagegen sieht in ihr und den verwandten Formen L. lagodeschina (Fig. 2577) und L. chantrei (Fig. 2576) eine eigene Gruppe Hom- stana. Er sagt darüber: „On distinguera toujours facilement le Lim - naea homsiana du Limnaea Lagodes- china, & sa taille plus petite, ainsi qu’on peut le voir, d’apres les differentes dimensions que nous donnons pour ces deux coquilles, mais en möme temps & son galbe proportionellement plus renflö avec une spire plus courte. Chez le Limnaea Homsiana, le dernier tour de la spire est toujours plus largement deve- lopp6, ce qui fait paraitre l’ouverture plus grande et surtout plus large, mais en outre, cette ouver- ture a son angle d’insertion avec l’avant-dernier Ab- tour presque a angle droit, ce qui lui donne un caractere tout partieulier rappelant celui de l’ouverture du Limnaea Uhantrei. Enfin, sa columelle est plus forte, plus solide, et un peu plus torse; la torsion, se faisant en arriere, mais sans descendre jusqu’ ä la base de l’ouver- ture.* — Ich möchte bezüglich der Stellung dieser Formen Locard beistimmen, kann aber die drei genannten Formen nur für Varietäten einer Art halten. 2370. Limnaea lagotopsis Locard. Testa ventrosa, obesa, spira brevi, parum acu- minata; solida, erassiuscula, translucens, cornea, subtilissime inaequaliter striatula. Anfractus 4—5 rapide acerescentes, primi parvi, convexiusculi, ultimus permagnus, ventrosus, supra versus aperturam magis magisque applanatus; sutura parum Pro- funda. Apertura subovalis, supra angu- lata, infra late rotundata ; peristoma rec- tum, acutum, marginibus callo distincto lato junetis, externo primum horizontalt, dein rotundato-descendente, infra parum producto; columella recta, haud torta. — Locard gall. — Alt. 14—17, diam. 10—12, alt. apert. 10,5 bis 11,5 mm. Limnaea lagotopsis Locard, Moll. Lacs Tiberias eic., Sep. p. 89, t.. 23, fig. 23—31. Limnaea lagotis var. lagotopsis Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconchyl.V, p. 36. Schale bauchig, gedrungen, mit kurzem, nur wenig spitzem Gewinde, festwandig, ziemlich diekschalig, durchscheinend, hornfarben, dicht und fein, aber etwas unregelmässig gestreift. 4—5 sehr rasch zunehmende Windungen, die oberen klein, leicht gewölbt, die letzte sehr gross, an der seichten Naht anfangs kaum merklich, dann nach der Mündung hin immer stärker ab- geflacht. Mündung eiförmig, oben mit einem etwas abgestutzten Winkel, unten weit gerundet; Mundsaum geradeaus, scharf, die Ränder durch einen deutlichen Callus verbunden, der Aussen- rand erst für eine kurze Strecke horizontal, dann konvex herabsteigend, unten leicht nach vornen vorgezogen, Spindel gerade, kaum ge- dreht, allmählich in den Basalrand übergehend. Aufenthalt im See von Homs; Abbildung und Beschreibung nach Locard. Eine Seeform, welche mit der typischen Limnaea lagotis zusammen im See von Homs vorkommt und unbedenklich als eine individuelle Abänderung derselben angesehen werden kann, besonders, da sie Locard ‚peu commune“ nennt. — Tafel CCCCLXXXI. Fig. 2571. 6) Tafel GCGCLAXXL. 2571. Ampullaria (Pachylabra) ovata Olivier. Testa anguste umbilicata, tumido -globosa vel oblongo-ovata, subsolida, nitida, spiraliter plus minusve multifasciolata, per longitu- dinem obsolete costulata; spira conta- bulata, plus minusve depresse conica, apice minuto, prominente vel subplanulato. Anfractus 6—7 tumidi, ad suturam planu- lati, ultimus permagnus, inflatus, mazxti- mam testae partem occupans. Apertura late ovata, piriformis; peristomate recto simplice, subincrassato. — Alt 62, diam. maj. 40, alt. anfr. ult. 38,5, alt. apert. 38,5, lat. 24 mm. Ampullaria ovata Olivier*) Voy. Empire Otto- man 1804, vol. II, p. 39, note I, pl. 31, fig. 1. — Philippi, in: Martini & Chem- nitz, Conchyl. Cab. ed. II, vol. I, 20, ». 49, t. 14, fig. 5. — Martens, in: Malacozoolog. bl. vol. IV, 1851, p. 187; vol. XIII, 1866, p. 1. — Bourguignat, Moll. nowveaux litig. etc, vol. I, 1863, ». 79, t. 10, fig. 11; Annales Sci. nat. (7), vol. X, ». 74, t. 6, fig. 1. — Jickeli, Jauna Moll. Nord-Ost- Africa, p. 231 (mit var. kordofana, lucida & Raymond.) — Morelet, Voy. Welwitsch, p. 39; var. pl. 9, fig. 10. — Martens, beschalte Weichtiere Deutsch - Ost- Afrika, p. 158 (mit var. decken und var. emini). — Westerlund, Fauna palaearkt. Binnen- conch. VI, p. 1 (mit var. kordofana Phü., lueida Phil., raymondi Bourg, & bourguignati Billotte). Schale eng genabelt, länglich eirund bis fast kugelig, bauchig, ziemlich starkschalig, glänzend, undeutlich rippenstreifig, gelblich olivenfarben mit zahlreichen dunklen, schmalen Spiralbinden, Gewinde mehr oder weniger gedrückt kegel- förmig, mit spitzem Apex. Die sechs bis sieben sehr rasch zunehmenden Windungen sind oben gerundet oder leicht abgeflacht, die oberen sehr klein, die letzte sehr gross, aufgeblasen, weitaus den grössten Teil des Gehäuses einnohmend, vornen nicht herabsteigend; Mündung vertikal, breit eiförmig-birnförmig, innen bräunlich, mit durchscheinenden Aussenbinden. Mundsaum *) Testa oblongo-ovata subcornea, intus alba ; umbilico angusto, recurvo; margine columellari obtecto. geradeaus, einfach, innen leicht verdickt. — Deckel kalkig, aussen leicht konkav, konzentrisch gestreift. Aufenthalt im ganzen Nilgebiet, mit dem Strom bis zum Mareotis-See und den Seen auf der Landenge von Suez vorgedrungen, südlich bis zur Sansibar-Küste und von da westlich bis zum portugiesischen Angola. Im Kongogebiet scheint sie zu fehlen, mit Ausnahme des Tanga- nyika, in welchem sie sich wohl als Relikt aus der Zeit erhalten hat, wo dieser mit dem Nyassa- See zusammenhing. Ihrer weiten Verbreitung entsprechend ist Ampullaria ovata in jeder Hinsicht variabel, und die Ansichten über den Wert der ver- schiedenen Formen sind durchaus noch nicht geklärt. Zunächst ist es noch streitig, was Olivier unter seiner Art eigentlich verstanden hat. Seine Abbildung, die Philippi i. e. kopiert hat, ist in schräger Stellung gezeichnet. Philippi bemerkt über sie: „Ich bin noch nicht so glücklich gewesen, eine Ampullaria zu be- kommen, welche der Figur und Beschreibung von Olivier entspricht. Deshayes beschreibt in der zweiten Ausgabe von Lamarck als Ampul- laria ovata offenbar unsere A. kordofana, wenn er das Gehäuse eiförmig-kugelig nennt, während es bei ovata nach Olivier länglich- eiförmig sein soll. Sollte wirklich die ovata so variieren, dass die Olivier'sche schmale Form und die aufgeblasene A. kordofana, die Form, deren Windungen an der Naht aufgetrieben und horizontal, und die A. Zuweida Parr. mit den sehr abschüssigen Windungen einerlei sind ? Dies zu beurteilen muss ich andern überlassen, denen eine grössere Reihenfolge von Exemplaren zur Verfügung steht.“ Trotzdem vereinigen die meisten Forscher nicht nur diese drei Arten, sondern auch noch eine ganze Anzahl damals noch unbekannter Formen miteinander, und, wie ich glaube, mit Recht. Eine Ausnahme macht natürlich Bourguignat, welcher alle beschriebenen Lokalformen als Arten auffasst und noch einige weitere dazu beschrieben und ganz vorzüglich abgebildet hat, so dass seine Figuren, die wir hier kopieren, einen ausgezeichneten Ueberblick über den Formen- kreis der Ampullaria Ostafrikas geben. Er beschränkt den Namen auf die Form des Mareotis-Sees in Unteregypten, den Olivier als Fundort nennt, und sagt über die Art: „Espece rare, trouvöe, jusqu’ A prösent, que dans le lac 1* 4 Tafel CCCCLXXXH. Fig. 2572 — 179. Mareotis — Presque tous les conchyliologues confondent cette Ampullaire avec le kordo- fana, dont elle est pourtant bien distinete, — L’öchantillon, que nous avons fait representer est un individu type recueilli autrefois par Bruguieres et Olivier dans le lac Mareotis. Ces naturalistes en firent don au celebre ex- plorateur egyptien Ruppel, qui & son tour, en gratifia l’illustre Aleide d’Orbigny, duquel nous le tenons. — Espece allongee, caracterisee par un sommet aigu et par des tours de spire arrondis, s’aceroissant rapidement, bien qu’avec la plus grande regularite. — Hauteur 60, diam. 44, hauteur de l’ouverture 42, largeur 27 mm.* Die Olivier’sche Figur hat in der Kopie im Martini-Chemnitz, für deren Genauigkeit sich Philippi verbürgt, bei 62 mm Höhe 48 mm im Durchmesser, wir können also die Identification gelten lassen. Von den übrigen Formen, die ich nachgehend genauer beschreibe, unterscheidet sich A.kordo- fana, die häufigste Nilform, durch die kugelige Gestalt, die aufgeblasenen, gegen die tiefe Naht abfallenden Windungen und den stumpferen Apex; — A.lucida Parr. durch die geringere Grösse, den Glanz und das kurze bauchige Ge- winde; — A. raymondi durch die sehr er- heblich bedeutendere Grösse und die gegen die Naht regelmässig abfallenden Windungen; — A. bourguwignati durch die lang elliptische, bulimusartige Gestalt. 2372. Ampullaria ovata kordofana Philippi. Testa globoso-ovata, inflata, tenuis, laevis, an- guste umbilicata, glauca, obsolete fasciata; epidermide olivacea, laevi; anfractibus tumidis, ad suturam fere horizontalibus; spira contabulata, tertiam altitudinis partem aequante. Apertura late ovata pyriformis, peristomate simpliei recto, non incrassato. — Philippi. Alt. 70, diam. 62 mm. Ampullaria kordofana (Parreyss in. lit.) Philippi, in: Martini & Chemnitz, Conch. Cab. ed. II, vol. I, 20, p. 44, t. 13, fig. 1. — Bourguignat, Moll. nouveauz, litig., p. 87, t. 11, fig. 12, 13. Ampullaria ovata Savigny, Planches Esxped. Egypte, Coquilles pl. II, fig. 28, Audowuin Explie. somm. p. 33; — KBeeve, Conchol. icon. pl. 14, fig. 64. Ampullaria ovata var. kordofana Jickeli, Fauna Moll. NO.- Africa, p. 231. — Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconchylien VI, nk „Ampullaire des plus communes dans les lacs et presque tous les cours d’eau de la haute et basse Egypte. Habite ögalement en Nubie, en Abyssinie ete. — Cette Espece a 6t& r&coltee notamment aux environs d’Alexandrie, de Damiette, du Caire et surtout dans les sources des oasis, principalement a Es-Zabou, dans El Wahel-Bakryeh (Sennaar). — Haut 70—75, diam. 64—66 mm, hauteur de l’ouverture 50, larg. 35 min. — Espece caracterisee par ses tours de spire gonfles & leur partie sup£rieure, plans en dessus vers la suture, ou m&me comme canalieulds.* — Bourg. 2573. Limnaea axiaca Locard. Testa ovoideo-oblonga, leviter ventrosa, parum elongata, tenuis sed solida, corneo-lutes- cens, striatula, strüis subtilibus, confertis, subirregularibus. Anfractus 4—5 sat regulariter accrescentes, convexiusculi, ultimus permagnus, valde dilatatus, ven- irosus. Apertura fere verticalis, oblongo- rotundata, ®/s altitudinis oceupans,superne acute angulata, marginibus externo et columellari fere parallelis, infero rotun- dato, vie subpatulo, columella crassa, umbilicum omnino tegens, parum torta, fere rectilinea. Imsertiones marginum callo erasso lato juncti. — Locard gall. Alt. 21, diam. 13, alt. apert. 15, diam. 8 mm. Limnaea axiaca Locard, Malae.-Lacs Tiberias etc. Sep. p. 69, t. 23, fig. 26—28. Limnaea stagnalis var. axiana Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. V, p. 27. Gehäuse länglich - eiförmig, etwas bauchig, nur wenig in die Länge gezogen, dünnschalig, aber fest, gelblich hornfarben, fein und dicht, etwas unregelmässig gestreift 4-5 ziemlich regelmässig zunehmende, leicht gewölbte Windungen, die letzte sehr gross, bauchig, er- weitert. Mündung fast senkrecht, rund eiförmig, drei Viertel der Höhe ausmachend, oben einen spitzen Winkel bildend; Aussenrand und Spindel- rand sind beinahe parallel, der Basalrand ist gerundet und kaum geöffnet. Die verdickte Spindel schliesst den Nabel vollständig; sie ist fast geradlinig, nur wenig gedreht. Die Rand- insertionen sind durch einen deutlichen Callus verbunden. Aufenthalt im syrischen Orontes; Abbildung und Beschreibung nach Locard. Zur Gruppe der Homsiana gehörend, die ich als guten Formenkreis zwischen L. stag- nalis und L. vulgaris stellen möchte. Westerlund stellt sie als Varietät zu L. stag- | nalvs. Pr Tafel CCOCLXXXIN. 2574. Limnaea peregriformis Locard. Testa fere regulariter ovoidea, parum elongata, spira parum elevata, solida, crassa, subtiliter striatula, plus minusve dis- tincte malleata. Anfractus 4—5, superi minimi, lente accrescentes, inferi 2 majores, convexi, sat alti, sutura pro- funda disereti. Apertura parum obliqua ovata-elongata; peristoma rectum, mar- gine externo ab insertione horizontali, dein abrupte oblique descendente; basalis rotundatus; columellaris supra incrassatus, leviter contortus ; marginıbus callo crasso, latiusculo junctis. — Locard gall. — Alt. 17, diam. 11, alt. apert. 11,5, lat. 6 mm. Limnaea peregriformis Locard, Malacol. lac Tiberias, Sep. p. 92, pl. 23, fig. 41—43. Limnaea yperegra var., Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. V, p. 43. Schale fast regelmässig eiförmig, etwas länglich, mit wenig erhobenem Gewinde, fest- wandig, dick, fein gestreift, mit mehr oder weniger deutlichen, unregelmässig spiral angeord- neten, hammerschlagartigen Eindrücken. 4—5 Fig. 257475. 5 Windungen, die oberen ganz klein und wenig entwickelt, die unteren beiden grösser, konvex, ziemlich hoch, durch eine tiefe Naht geschieden. Mündung nur wenig schräg, lang eiförmig, Mundsaum einfach, geradeaus, der Aussenrand oben erst horizontal verlaufend, dann rasch nach unten gebogen, in der Mitte abgeflacht, der Basalrand gerundet, der Spindelrand oben für eine kurze Strecke verdickt und gedreht; die Randinsertionen sind durch einen ziemlich dieken, verbreiterten Callus verbunden. Aufenthalt im See von Homs; Abbildung und Beschreibung nach Locard. — „Le Limnaea peregriformis est la seule forme, quis nous ayons observee dans cette groupe. Tout en se rappochant du Lim- naea peregra du syst&me europeen propre- ment dit, on voit qu’il participe des caracteres generaux des autres Limndes des groupes syriens. Nous retrouvons lä ces formes arrondies, ventrues, & spire courte, que nous avons eues a signaler. Quoi qu’il en soit, le Limnaea peregriformis est toujours une forme bien typique qui ne saurait etre confondue avec aucun de ses autres congeneres.* — Locard. Tafel GCCCLXAXIL 2375. Ampullaria (Pachylabra)ray- mondi Bourguignat. anguste umbilicata, maxima, tumido- globosa, inflata, sat tenuis, nitida, oliva- cea, obsolete multifasciata, regulariter obsoletissime subcostulata. Spira elata, acutissima, apice minuto,. prominente, corneo. Anfractus 7 convexi, leniter crescentes, superi minimt, inferi velociter erescentes, ad suturam impressam de- clives, ultimus maximus, rotundatus, ?/s altitudınıs superans. Apertura verticalis, leviter lunata, piriformi-oblonga, peris- tomate recto, intus leviter incrassato, murgine columellari reflexiusculo margi- nibus callo valıdo junctis. — Dourguignat. Alt. 92, diam. 79, alt. apert. 67, lat. 42 mm. Ampullaria Raymondi Bourguignat, in: Mol. nowveaux, litigieux et peu conmus I, $ 30, p. 76, t. 9, fig. 4. — Ampullaria ovata var. raymondi Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. VI, p. 2. — Testa Schale eng genabelt, gross, aufgeblasen, kugelig, ziemlich dünnwandig, regelmässig, aber ziemlich schwach rippenstreifig, olivenfarben, mit zahlreichen, wenig deutlichen dunklen Binden. Gewinde hoch, sehr spitz, mit vorspringendem kleinem, hornigem Apex. Sieben konvexe Windungen, die obersten klein und langsam zunohmend, die unteren rascher zunehmend, unter der eingedrückten Naht abgeschrägt, die letzte sehr gross, regelmässig gerundet, zwei Drittel der Gesamthöhe einnehmend. Mündung vertikal, leicht ausgeschnitten, etwas birnförmig eiförmig. Mundsaum geradeaus, innen leicht verdickt, Spindelrand etwas umgeschlagen, die Ränder durch einen starken Callus verbunden. Aufenthalt im See von Ballat in Unteregypten.. Eine der schönsten und grössten Lokal- formen der Ampullaria ovata, aber zweifellos keine gute Art, Bourguignat sagt über sie: „L’Ampullaria Raymondi se distingue de la Kordofana par sa faille plus forte, par son test moins &pais, par sa forme plus @lancee, moins trapue, par ses tours arrondis, a d&- 6 Tafel CCCCLXXXIH. Fig. 2576—77. elivit®uliere vers la suture et non plans, gonflös, canalicule&s, comme chez la kordo- fana; enfin surtout par ses premiers tours aigus, pro@minents, tr&s-petits, & croissance lente et reguliere, tandis que chez la Kordofana les premieres tours sont gros, obtus comme mame- lonndes et s’accroissant avec rapidite, ete. — Enfin, de l’ovata, par sa taille beaucoup plus considerable, plus ventrue, plus renflöe, moins allongee; par sa perforation plus large, par son test plus strie, surtout par ses tours d’abord tr&s-petits, s’accroissant lentement, puis prenant une croissance tres-rapide, tandis que chez l’ovata, bien que les premiers tours soient petits et aigus, la croissance est reguliere, gra- duelle et rapide.“ — Ich kann mich nur Westerlund anschliessen, der sämtliche echte Ampullaria des unteren Nil für Lokalformen einer Art hält. 2576. Limnaea chantrei Locard. Testa ventrosa, obesa, inflata, spira subelevata; solida, crassa, transparens, confertim striata, plus minusve malleata, cornea. Spira valde torta, elata, apice acuto interdum reflexo, sed plerumque recto. Anfractus 7 fere turrieulati vel scalati, rapide accrescentes, supremi convexi- usculi, sutura profunda discreti, ultimus permagnus, subquadrangularis. Apertura quadrangularis, basi rotundata, supra leviter attenuata, vie obliqua; margo superior fere horizontalis, columella con- torta, usque ad apicem yperspicua et anfractus omnes monstrans, margines callo distincto juncti. — Locard gall. Alt. 32—37, diam. 20—21, alt. apert. 21—22, diam. 11—12 mm. Limnaea chantrei Locard, in: Malacol. lac Tiberias etc: Sep. p. 86, t. 23, fig. 11 bis 16. — Limnaea stagnalis var. chantrei Westerlund, Fauna palaearct. Binnenconch. V, »p. 28. — Gehäuse bauchig, mit hohem spitzem Ge- winde und aufgeblasenem letztem Umgang, ziemlich dickwandig, fest, dicht und feingestreift, meist mehr oder minder gehämmert, hornfarben. Gewinde schlank ausgezogen, oft schrauben- förmig gedreht und nicht selten mit verbogener Spitze. Sieben fast getürmte oder etagenartig abgesetzte Windungen, die oberen konvex, die letzte sehr gross, fast viereckig. Mündung eben- falls viereckig, nach unten gerundet, nach oben etwas verschmälert, kaum schräg; Oberrand fast horizontal, die Spindel gedreht, wie bei L. stagnalis, so dass man beim Einblick von unten bis in die Spitze hinein sieht; die Ränder werden durch einen deutlichen Umschlag ver- bunden. Aufenthalt im See von Homs, die häufigste Form; Abbildung und Beschreibung nach Locard. Ueber die Stellung dieser Art siehe oben bei Nr. 2569. 2377. Limnaea lagodeschina Locard. Testa sat regulariter lanceolata, solida, miti- dissima, transparens, cornea, subtiliter confertim striata, strüs versus suturam distinetioribus, irregularibus. Spira lanceolata-turrita, regularis, apice acuto. Anfractus 6 regulariter accrescentes, sutura parum impressa discereti, superi plani, ad suturam tantum leviter con- tracti, ultimus permagnus ventricosus. Apertura ovato-elongata, supra angulum acutum formans, infra rotundata. Colu- mella fere stricta, infra vix inflexa ; margo externus regulariter convexus, acutus, simplex, medio parum productus ; margines callo albido diffuse dilatato Juneti. — Locard gall. Alt. 28—30, lat. 17, alt. apert. alt. 18, lat. 9 bis 10 mm. Limnaealagodeschina Bourguignat apud Locard, Malac. lacs Tiberias etc., Sep. pP. 86, t. 23, fig. 17—19. Limnaea stagnalis var. lagodeschina Westerlund, Fauna palaearct. Binnmenconch. V, p. 27. Schale langeiförmig, fast spindelförmig, fest- wandig, sehr glänzend, durchscheinend, horn- farben, dicht und fein gestreift, die Streifen gegen die Naht hin tiefer eingedrückt, unregel- mässig und bei alten Stücken manchmal durch andere Linien gekreuzt. Gewinde schlank ge- türmt, regelmässig, mit spitzem Apex. Sechs regelmässig zunehmende, durch eine seichte Naht geschiedene Windungen, die oberen nur an der Naht ganz leicht eingezogen, sonst flach, die letzte sehr gross, bauchig,. Mündung lang- eiförmig, oben einen spitzen Winkel bildend, unten gerundet. Spindel fast strack, unten kaum eingebogen; Aussenrand regelmässig konvex, scharf, geradeaus, einfach, in der Mitte leicht vorgezogen, die Ränder durch einen diffusen weissen Callus verbunden. — Aufenthalt im See von Homs, die Art ur- sprünglich von Bourguignat auf eine Form aus dem See von Lagodeschi bei Tıflis begründet. Zunächst mit L. cehantrei verwandt, aber auch wieder an L. stagnalis erinnernd. Tafel CCCCLXXXIUI—CCCCLXXXIV. Fig. 2578—2580. 7 2578. Limnaea reneana Locard. Testa parva, globoso-subovalis, solidula, miti- dissima, transparens, subtilissime stria- tula, strüs versus suturam distinetioribus, irregularibus; spira brevis, apice obtuso. Anfractus 5 rapide crescentes, ultimus permagnus, rotundatus, subglobosus, tes- tam fere omnino formans; sutura dis- tineta. Apertura magna, ovato-rotundata, obligqua, descendens, supra sat acute angulata, infra late rotundata. Columella haud torta, margine columellari parum reflexo, incrassato, callo tenui emargi- nato. — Locard gall. Alt. 12, diam. 8, alt. apert. 8, lat. 6 mm. Limnaea reneana, Locard, in: Malacol., lacs Tiberias ete., Sep. p. 84, t. 28, fig. 8 bis 10. Schale klein, kugelig eiförmig, ziemlich fest, sehr glänzend, durchscheinend, sehr fein gestreift, die Streifen nach der Naht hin deutlicher und unregelmässig. Gewinde niedrig, Apex stumpf. Fünf sehr rasch zunehmende Windungen, die letzte gross, kugelig, fast allein das ganze Ge- häuse einnehmend; Naht deutlich. Mündung gross, rundeiförmig, etwas schief herabsteigend, oben ziemlich spitzwinklig, unten breit gerundet. Spindel nicht gedreht, der Spindelrand wenig umgeschlagenr, verdickt, durch eine faden- förmige Verdickung berandet. Aufenthalt im See von Homs, Abbildung und Beschreibung nach Locard. Locard sieht in dieser Art den Vertreter eines eigenen Formenkreises, der L. stagnalis mit L. ovata verbindet; Westerlund hält sie dagegen, allerdings nur nach Abbildung und Beschreibung, für unausgewachsen und wahr- scheinlich für eine Jugendform von L. axiaca. Locard. 2379. Limnaea subpersica Locard. Testa perparva, breviter ovato-globosa, inflata, ventricosa, spira brevissima, vix acu- minata; solida, crassa, transparens, cornea, strüs confertissimis subtilibus subirregularibus sculpta. Anfractus 4, superi lentissime accrescentes, sutura lineari vie impressa discereti, ultimus inflatus, supra convexus. Apertura ovalis; peristoma tenue, rectum ; margo swperior cum pariete aperturali angulum fere rectum formans, externus et inferior arcuati, columellaris leviter contortus, anfractus ommes monstrans, brevissimus ; ins